Die Blog- & Presseschau für Freitag, den 25.01.2013

Nach dem großen Geschrei in der Winterpause und der Sehnsucht der Fans nach Bundesliga-Fußball steht nun fast unbemerkt der 19.Spieltag vor der Tür. Borussia Dortmund empfängt den Club aus Nürnberg. Abgelenkt werden die Bundesliga-Enthusiasten heute durch Eden Hazards Tritt gegen einen Balljungen und die Reaktionen darauf sowie durch ganz viel Kleinkram, wie z.B. Umsatzzahlen der Clubs aus Europa.

Eden Hazard versus Ballkind

Die Süddeutsche Zeitung fasst den Fall der Tätlichkeit von Eden Hazard gegen einen Balljungen umfassend zusammen. Die Geschichte um den Tritt fing bereits im Vorfeld an.

Benjamin Kuhlhoff (11 Freunde) meint, dass niemand jemand anderen treten sollte, aber Kritik am Balljungen muss sein.

Der Schalkefan greift die Aktion auf und beschäftigt sich mit der Vorbildfunktion von Fußballern.

Reflexartig wurde gestern von der Empörungsmaschine die Vorbildfunktion von Fußballern ausgespuckt. Natürlich hat sich Charlie Morgan seine Darstellung eines Schwerstverletzten von Fußballern abgeschaut. Ich finde jedoch, dass nun vor allem die FA gefordert ist, die Entstehung eines wirklich schlechten Vorbildes zu verhindern.

Der Guardian hat eine wunderbare Zusammenstellung von Zwischenfällen mit Balljungen im Sport veröffentlicht. Jens Lehmann ist leider nicht mit dabei.

EDIT: Handelte es sich überhaupt um einen Tritt, fragt Bolzen-Online?

Sepp Blatter und der Rassismus im Stadion

Blatter hat gemerkt, dass seine Äußerungen im Fall Kevin-Prince Boateng nicht so richtig gut angekommen sind. Jetzt äußert er sich auf der offiziellen FIFA-Seite nochmal zum Thema.

What I feel we should do is give instructions to our national associations and the confederations – specifically to the disciplinary committees – to be very strong. It is not enough to give a fine. Playing a game without spectators is one of the possible sanctions, but the best would be the deduction of points and the relegation of a team, because finally the club is responsible for their spectators.

Umsatzzahlen im Fußball

Der Deloitte Football Money League-Report ist draußen. Deloitte erfasst die Umsätze der europäischen Vereine und erstellt daraus eine Rangliste. Unter den Top-20 befinden sich vier Bundesliga-Vereine mit München, Dortmund, Schalke und Hamburg! (via Swiss Ramble)

Den vollen Report kann man sich bei Deloitte runterladen.

Passend dazu der Report der DFL.

Fußballvokabularismus

Ich gebe zu, dass diese Überschrift erfunden ist. Es gibt bestimmt keinen Fußballvokabularismus, aber der Trainer findet, dass manche Fußballvokabeln keinen Sinn machen. Oder wird der FC Bayern München etwa Rekordfinalverlierer genannt? Nein? Eben.

Mirko Slomka als Nationaltrainer?

Benjamin Kuhlhoff (11 Freunde) interviewt Mirko Slomka und erfährt, dass dieser gerne Nationaltrainer werden würde nach seiner Bundesliga-Karriere. Beinahe wäre er sogar schon mal Trainer der Österreicher geworden, so Slomka.

Acht Cola, acht Bier

Andreas Rüttenauer über das Bannerverbot „ACAB“ von Hannover 96.

Bundesliga allgemein

Das Worum-Blog wirft einen Blick auf die Nachwuchsarbeit des SV Werder Bremen.

Dembowski ist zu Gast bei den Clubfans United. Dortmund spielt heute gegen den 1.FC Nürnberg.

Oliver Müller (Welt) meint, dass Sebastian Kehl in die Champions League gehört.

Wenn Spieler Zeichen setzen

Markus Karl wechselt von der Berliner Union zum 1.FC Kaiserslautern. Für Sebastian Fiebrig (Textilvergehen) ein Zeichen, dass es für die Eisernen nicht reicht.

Auch Matthias Koch (Tagesspiegel) beleuchtet die Situation.

Lucas Podolski, die Vorlagenmaschine

Der EPL-Index hat sich Lukas Podolski angenommen und seine Leistungen zusammen mit denen von Theo Walcott analysiert. Podolski ist seit gestern Topvorlagengeber in der Premier League und wird anscheinend neuerdings mit „c“ nach dem „u“ geschrieben.

Torhüter-Paraden

Whoscored hat sich die europäischen Torhüter angeschaut und ihre Paraden-Raten. Mit im Fokus Manuel Neuer.

Rechtsextremismus im Stadion

Austria Wien hat ein Zeichen gesetzt und vorbildlich gehandelt. Der rechtsextreme Fanclub „Unsterblich Wien“ wurde offiziell ausgeschlossen. (Der Standard)

Skurrile Formen nimmt dieser Fall an, wie Erik Peter (taz) berichtet. Ein Betreuer von Roter Stern Leipzig engagierte sich gegen einen Fußballer mit Hakenkreuz-Tattoo. Nun ist er selber angeklagt.

Wilde Horde

Effzeh.com schreibt einen offenen Brief an die „Wilde Horde“ – den wohl in der Öffentlichkeit bekanntesten Fanclub des 1.FC Köln. Die wollen nämlich wieder singen beim nächsten Heimspiel der Kölner.

Schiedsrichter und Manipulation

Die FIFA hat die Schiedsrichter um die Unterzeichnung dieses Dokuments gebeten.

Passend dazu gibt es nun auch eine Manipulations-Telefon-Hotline und Mail-Adresse.

Leseempfehlung

Rene Martens hat für die aktuelle Ausgabe von konkret „eine Kolumne zum Thema Fußball und Sicherheit geschrieben – und fast alles, was dazu gehört, also über Pyromanie, V-Leute und die sog. Gerichtsbarkeit des DFB“ (Direkter Freistoß).

Klinsmann und das US-Team

Relativ unbehelligt von deutschen Medien macht Jürgen Klinsmann ordentliche Arbeit für das US-Team. Die NY Times über den außergewöhnlichen Trainer mit außergewöhnlichen Methoden.

Klinsmann often adopts the rhetorical style of a life coach, a role he seems to embrace, and one of his chief concerns since he took over 16 months ago has been raising his players’ personal standards. He does not hesitate, whether in interviews or behind closed doors, to suggest the best career move for any player, assuming his goal is to succeed on the national team.

Aktiv im Ruhestand

Michael Ballack macht sich im Ruhestand für gute Dinge stark. (MDR)

Sportbloggeraward

Der Sportbloggeraward 2012 wurde gestern entschieden. Mein lieber Mitkurator Klaas Reese hat mit seinem Twitter-Hörspiel zum EM-Finale gewonnen.

Bronze ging an den Magischer FC.

Pep

Der Futi-Club ist wieder da. Im Auge des Dr.Pep der Titel. Thema: ratet mal.

Cathrin Gilbert (Zeit Online) porträtiert den Glasperlenspieler Pep Guardiola.

Harald am Mikrofon

Harald Schmidt wird am Wochenende ein Spiel auf Sky co-kommentieren. Zum runden Leder warnt schon jetzt.

Fußball-Videospiel-Klassiker

The Football Attic über Nintendos „Nintendo World Cup 1990“.

Fußballquiz

Rate die Ballon D’Or-Gewinner von 1956 bis 1965. Eure Ergebnisse dürft ihr gerne hier posten.

Freistoß(alp-)traum

Gefunden von der Schottischen Furche.

Sportblogger-Award des Jahres 2012: Gewinner

Es ist inzwischen eine gute alte Tradition, dass das Sportbloggernetzwerk sich einmal im Jahr zusammen setzt und 11 Beiträge auswählt, die es für besonders gut befindet. Der Prozess ist jedes Jahr ein anderer, die Vorschlagslisten sind unterschiedlich lang, die Diskussionen über die Beiträge mehr oder weniger intensiv, aber am Ende gibt es 11 Beiträge bekannteren und unbekannteren Sportbloggern, die sich diese Öffentlichkeit und diese Meriten verdient haben. Sie sind quasi schon Gewinner bevor der eigentliche Gewinner überhaupt ausgewählt wurde.

Da Publikumswahlen immer so eine Sache sind und meistens nicht mehr die Qualität entscheidet, hat sich das Sportbloggernetzwerk dieses Jahr überlegt, eine neue Art der Wahl einzuführen, die die vermeintlich besucherärmeren Blogs stärkt. So hatte jeder, der zur Urne ging drei Stimmen. Die erste zählte 3 Punkte, die zweite 2 Punkte und die letzte 1 Punkt.

1009 Wahlzettel wurden abgegeben. Einige waren inkorrekt ausgefüllt – so war es beispielsweise nicht möglich 2 oder 3 Stimmen auf ein Blog zu setzen. Es zählte in diesem Fall nur die erste Stimme – alle weiteren wurden gelöscht. So kam es im Laufe der Woche dazu, dass sich 4-5 Blogs herauskristallisierten, die ernsthaft um die meisten Punkte kämpfen würden. Kurz vor Ende der Abstimmung gestern, sprang tatsächlich der Drittplatzierte noch auf den ersten Rang. Spannender ging es kaum. Den Erst- und Zweitplatzierten trennen gerade einmal 4 Punkte.

Überraschenderweise hat nicht das Blog mit den meisten Platz-1-Stimmen gewonnen. Auch das Blog mit zweitmeisten Platz-1-Stimmen siegte nicht, sondern das Blog auf das wohl alle sich irgendwie einigen konnten, neben ihrem Lieblingsblog.

Und hier ist der Gewinner:

Reeses Sportkultur – „#finale – Quelle: Fremdmaterial“

Klaas Reese und Simon Kamphans haben sich zusammen getan und das Europameisterschafts-Finale auf besondere Art und Weise aufgearbeitet. Arbeit ist wohl das richtige Stichwort, denn kaum einer der Nominierten dürfte wohl soviele Nachtschichten eingelegt haben für seinen Beitrag. Herausgekommen ist ein Zeitdokument, welches moderner nicht sein könnte.

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Nochmals Glückwunsch an den Sieger, aber auch an alle anderen Teilnehmer. Wir von Fokus Fussball sagen Danke, dass wir den Sportblogger-Award hier durchführen durften.

fofu1400

Die Blog- & Presseschau für Donnerstag, den 24.01.2013

Willkommen zur zweiten Presseschau von Tobias. Heute gibt es einen bunten Strauß voller Themen. Vor allem Wirtschaftsprüfer, Anwälte mit dem Fachgebiet Vertragsrecht und Sprachwissenschaftler kommen auf ihre Kosten. Bevor es losgeht, ein kleiner Hinweis auf die neueste Folge von Collinas Erben. Die Ergebnisse des Sportbloggerawards dürften am Nachmittag eintrudeln.

presseschau

Das liebe Geld

Die DFL hat die Wirtschaftsdaten des abgelaufenen Jahres auf Bundesliga.de veröffentlicht. Es sind – wie soll es anders sein – Rekordzahlen. Wer eine komprimierte Darstellung inklusive einiger Grafiken möchte, sei Cristian Nyaris (bundesligafanatic.com) Zusammenfassung ans Herz gelegt.

Die Bayern landen in der Rangliste der umsatzstärksten Fußballklubs der Welt in den Top 10, berichten unter anderem die Ruhrnachrichten.

Bei den Damen läuft es indes nicht so rund: Der FCR Duisburg hat einen Insolvenzantrag gestellt. Friedhelm Thelen und Thomas Kristaniak (DerWesten.de) fassen die Fakten und Stimmen zusammen.

Marken

Tobias Schall (Stuttgarter Zeitung) stellt die Ergebnisse einer Markenstudie zu deutschen Sportvereinen vor. Eine hochspannende Sache, vor allem da die Studie verschiedene Sportarten abdeckt:

Tatsächlich ist ein klares Profil mehr als Folklore, es ist von zentraler Bedeutung für die Werbung und damit für Geldgeber. Eine gut positionierte, verwurzelte Marke hilft, sportlich schwere Phasen wirtschaftlich zu überstehen. Während etwa Frisch Auf Göppingen trotz einer schwächeren Saison auf eine starke Fanbasis bauen kann, gibt es bei 1899 Hoffenheim Absetzbewegungen – die TSG ist flüchtig, weil die Wurzeln fehlen.

Neymar gehört nicht nur zu den besten Fußballern der Welt, sondern auch zu den am besten vermarkteten. Stefan Moser (Spox) porträtiert den Star mit dem siebten Sinn für Dribblings und Sponsorenverträge:

Vergleiche zwischen ihm und Messi sind seither eine regelmäßige Rubrik im medialen Rummel um den hofierten Jungstar; sie bieten sich schon aufgrund der ähnlichen Fähigkeiten an. Allerdings ist Neymar längst mehr als nur ein spektakulär schneller Dribbelkünstler mit Torinstinkt und souveränem Abschluss. Mehr auch als nur Torschützenkönig und Sieger der Copa Libertadores und mehr als nur Südamerikas Fußballer des Jahres. Er ist nationales Heiligtum, Popstar und Politikum. Doch vor allem ist er eine perfekt inszenierte Marke.

Africa Cup

Jonathan Wilson (Guardian) porträtiert den Ivorer Gervinho, der bei seinem Verein Arsenal eine Witzfigur sei, im Nationaldress hingegen ein Torjäger:

At Arsenal he has become almost a joke figure. There is a fan who sits in front of the press box at the Emirates who has an enormous quiff and habitually wears an orange overcoat who seems these days to attend games for the express purpose of abusing Gervinho. He may be an extreme case but it doesn’t take much for fans to become impatient with Gervinho these days. And as their impatience has grown, so has Gervinho’s confidence dipped – and he seems very much a confidence player.

Capitol One Cup

Swansea City hat das Finale des englischen Ligapokals erreicht. Das Halbfinal-Rückspiel gegen Chelsea ging 0:0 aus. Überschattet wurde die Partie von einer Attacke gegen einen Balljungen. Chelsea-Spieler Eden Hazard trat diesen nieder, berichtet unter anderem Welt.de.

Als Spielverlagerung-Autor bin ich den Swansea-Lobpreisungen meiner Mitstreiter hilflos ausgeliefert. Mit dem Finaleinzug wird der walisische Klub sicher auch in den Fokus anderer Medien geraten. Alex Truica (Spox) legt vor und porträtiert Torjäger Michu:

Michu verzückt gerade die Insel: 13 Tore in 22 Premier-League-Spielen sind ihm für Swansea City gelungen. Gerade einmal 2,5 Millionen Euro zahlten die Swans im Sommer an Rayo Vallecano.

Gegner im Finale ist mit Bradford City ein Viertligist. Ron Ulrich (11Freunde) geht dem Klub auf die Spur:

Es passiert nicht oft, dass sich die Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle eines Klubs so entschuldigen: »Tut mir leid, aber ich bin noch etwas mitgenommen von gestern Abend.« Doch bei Bradford City haben sie derzeit allen Grund, verkatert zu sein. Die Mannschaft aus der vierten englischen Liga schaltete im Halbfinale des englischen Ligapokals den Premier-League-Klub Aston Villa aus und steht damit im Finale.

Die Causa Benaglio

Es klingt unglaublich: Wolfsburgs Diego Benaglio hatte eine Klausel in seinem Vertrag, laut der sein Vertrag nur unter Felix Magath gültig ist. Prompt nach Bekanntwerden unterschrieb Benaglio einen neuen Vertrag. Der Wolfs-Blog fasst die Ereignisse des Tages zusammen.

Die Causa Compper

Marc Andruszko (Schlenzer.net) schreibt nach der Verbannung Comppers in die zweite Mannschaft einen kritischen Brief an Hoffenheims Manager Andreas Müller:

Warum haben Sie sich nicht ein­fach sau­ber von Comp­per getrennt? Man hätte sich viel­leicht kurz dar­über gewun­dert aber Sie hät­ten es mit ein biss­chen Geschick unpro­ble­ma­tisch vor den Medien ver­tre­ten kön­nen. Wenn einem Ver­ein die Dis­kus­sion um Möchtegern-Stars nichts nützt, dann der TSG Hof­fen­heim. Sie haben sich mit die­ser Aktion quasi selbst kari­kiert. Und die Fuß­ball­na­tion lacht ein­mal mehr über die TSG Hof­fen­heim, den Ver­ein, der eigent­lich längst den Ruf des Inves­to­ren­ver­eins abge­streift haben sollte, selbst­stän­dig agie­ren und sich von Diet­mar Hopp eman­zi­pie­ren wollte.

Simon Rolfes

Sebastian (Halb04) meint, eine Lobpreisung Simon Rolfes‘ sei überfällig:

Am Montag wurde unser Kapitän 31 Jahre alt, aber das ist nur der Aufhänger für eine längst fällige Wertschätzung. Als alter Hase verschrien und von vielen Fans in Gedanken schon aussortiert, zeigt Rolfes in dieser Saison eindrucksvoll, warum er noch immer den Platz als Spielführer betritt.

Doping

Blutkontrollen sind im Fußball noch immer mehr die Ausnahme denn die Regel – angeblich aufgrund Finanzierungsschwierigkeiten, berichtet Daniel Drepper (Fußballdoping.de):

Erstaunlich, dass dem deutschen Fußball ein paar hunderttausend Euro fehlen, um Blutkontrollen zu finanzieren. Die nötige Summe würde ungefähr einem Promille des jährlichen Umsatzes des deutschen Profifußballs entsprechen. In der englischen Premier League und in der italienischen Serie A sind Blutkontrollen längst Alltag.

Der Prozess gegen Fuentes startet nächste Woche, es sollen jedoch nur seine Verbindungen in den Radsport verhandelt werden. Das Thema Doping wird in den nächsten Wochen aber auf jeden Fall steigende Konjunktur haben. Jonathan Sachse kündigt auf seinem Blog eine intensive Berichterstattung an.

Passend zum Prozessbeginn hebt die spanische Justiz ein Doping-Labor aus, schreibt Spiegel Online.

Fans

Kesterter und Doro (Schwatzgelb.de) interviewten die Verantwortlichen der Fanvereinigung SKWK von Wisla Krakow. Im Vergleich zu den Maßnahmen in Polen wirkt das umstrittene Sicherheitskonzept wie ein Kindergeburtstag:

In Polen gibt es ein Gesetz über die Durchführung diverser Massenveranstaltungen, was die Bedingungen regelt unter denen ein Fußballspiel stattfinden muss. Dieses Gesetzt besagt, dass jeder, der ein Spiel besuchen will, seine privaten Daten veröffentlichen muss. Die Umsetzung mündete in der Einführung der Karta Kibica, die neben den privaten Daten (Name, Vorname, Identifikationsnummer) auch ein Lichtbild des Stadionbesuchers erfasst. Darüber hinaus werden alle Eintrittskartentypen auf dieser Karte gebucht.Wenn wir Karten für ein Auswärtsspiel bestellen wollen, dann muss dem Heimverein eine volle Liste zugeschickt werden, mit den persönlichen Daten der Gästefans.

Christoph Ruf (Spiegel Online) nimmt sich noch einmal den Pyro-Vergehen der Frankfurter Fans an.

Bernd Müllender (taz) interviewt ein Mitglied der Aachener Ultras zum Thema Karlsbande.

Medien

Kai Pahl (allesaussersport) berichtet in seiner heutigen Screensport-Ausgabe, dass die Siegener Zeitung berichtet, dass Sport1 künftig mehr Spiele aus der Regionalliga West zeigen möchte. Es sei ein Dienstagsspiel angedacht.

Handyempfang

Fans und vor allem Journalisten können ein Lied davon singen: Der Handyempfang in deutschen Stadien ist, freundlich gesagt, unter aller Sau. Matthias in der Weide (Schalkefan.de) möchte ein „Ranking des Mobilfunkempfanges“ erstellen und freut sich über jede Mithilfe.

Linguistik

Trainer Baade beweist mal wieder seine Affenliebe zum FC Bayern. Er fordert mehr Kreativität im Sprachgebrauch der Kommentatoren. Warum den FC Bayern nicht einmal als „Rekordfinalverlierer“ bezeichnen? Die passenden Statistiken liefert der Trainer gleich mit.

Niko Hinz (Sportsaal.de) kritisiert den grassierenden Superlativ-Wahn im Sportjournalismus im „kritischsten Artikel über Superlative aller Zeiten“:

Wo man hinschaut, man wird überhäuft mit Superlativen: “Schönstes Tor aller Zeiten”, “Geilste Parade der Fußballgeschichte”, “Witzigster Freistoß seit Erfindung des Sports”, “Bester Spieler seit Pélé”, “Brutalstes Foul seit Menschengedenken”. Besonders bei Facebook und Twitter versuchen allerlei Fußball-Seiten ihre Videos und Geschichten mit immer tolleren Überhöhungen zum Klickmonster zu machen. Aber auch in den Zeitungen und ihren Online-Auftritten gibt es häufig keine Chance, der Superlativierung zu entkommen. Kaum ein Tag ohne ein Spektakel, eine Sensation, eine Blamage, einen Skandal; jeder Regionalligakicker ist ein Star, jedes Tor ein Traumtor, jedes 4:1 ein Kantersieg, kaum ein Adjektiv kommt mehr ohne die magische Endung -ste aus.

Rausschmeißer

Zum runden Leder“ zeigt ein gemeines Foul – eines Schiedsrichters.

In Frankfurts U-Bahnen sind die besten Eintracht-Spieler aller Zeiten „tragende Säulen“, berichtet Herr Pelocorto („Zum runden Leder„)

Die Blog- & Presseschau für Mittwoch, den 23.1.2013

Bevor hier wie üblich die wochentägliche Presseschau mit Links zu den verschiedensten Fußballtopics eure Zeit stiehlt, füllt und mit Sinn erfüllt, möchte ich auf die heute endende Wahl zum Sportblogbeitrag des Jahres hinweisen. Der Sieger wird per Publikumsentscheid bis 18 Uhr gesucht. Genießt also die ausnahmslos empfehlenswerten Sportblogbeiträge und stimmt dann für eure drei Favoriten ab.

Auch Heinz Kamke weist auf die Wahl zum Sportblog Award hin und trägt mit seinem Eintrag Eulen nach NRW. Wir möchten euch die uns wohlgesinnte und -tuende Lobhudelei nicht vorenthalten.

presseschau

Sicherheit

Auf Sicherheitskonferenzen unter dem Titel „Ein Spiel – gemeinsam gestalten“ treffen sich dieser Tage an vier verschiedenen Orten die Klubs als Veranstaltungsleiter der Spiele, die Sicherheits- und Fanbeauftragen der Vereine, die jeweiligen Polizei-Einsatzleiter und Vertreter der Bundespolizei, der Fanprojekte, der KOS, des Arbeitkreises Ticketing und der Deutschen Bahn. Auf jeder der vier Regionalkonferenzen werden in sieben Arbeitsgruppen sieben „Brennpunkte“ besonders in den Fokus genommen – vom Reisemanagement über mögliche Lösungen bei der Fanutensilien-Regelung bis hin zu neuen Ansätzen bei der Einlasssituation. (DFB.de)

Afrika Cup

Lutz Pfannenstiel (Eurosport) sprach mit Michél Mazingu-Dinzey über seine Abenteuer als kongolesischer Nationalspieler, über die die Fußballentwicklung hemmende Entwicklung des Fußball und über die Chancen des Landes beim Afrika Cup.

Gestern siegten die Elfenbeinküste und Tunesien durch späte  Tore. (sportschau)

Fußballgeschichten

Manfred Sandriock (WAZ) erzählt die Geschichte von Ünal Alpugan, der als Dolmetscher von den Amateuren zu den Schalker Profis aufrückte und zum Stammspieler wurde.

Effektivität in Abwehr und Angriff

Der Blog experimental 3-6-1 vergleicht die Clubs der europäischen Ligen in Puncto Effektivität. Auf Schaubildern werden die Vereine ob ihrer Daten einsortiert. Offensiv schneiden bis auf Greuther Fürth und Augsburg alle die Bundesligavereine ordentlich ab. Defensiv belegen die Bayern ein Spitzenplatz. Hoffenheim landet unter ferner liefen.

Europäischer Fußball

Der Guardian stellt in einem knapp zweiminütigen Video den wohl kältesten und dunkelsten Fußballclub der Welt vor. Der kommt aus Lappland und heißt Rovaniemen Palloseura. Ganz zufällig sprach Raffaela Angstmann (11 Freunde) mit Tuomo Könönen, einem Spieler des „kältesten Club der Welt“.

In den Niederlanden ist ein Benefizspiel für die Familie des getöteten Schiedsrichter Assistenten geplant. Initiator Frank de Boer will mit einer hochkarätigen Mannschaft gegen den Heimatverein des Verstorbenen antreten, der mit einer gemischten Mannschaft aus Junioren und Senioren antritt. (spox)

Ein Besucher des Stadions des Arsenal FC hat eine Liste abfotografiert, die den Strafenkatalog für Spieler zeigt, die gegen die strikten Regeln von Arsene Wenger verstoßen. Kassenwart ist Per Mertesacker. Laut Daily Mail nicht ohne Grund, denn Wenger ist der Meinung:

“The Germans do well economically and we respect that. They are the only ones that make money in Europe — that’s why we’ve chosen a German!”

Warum Wenger sich nicht für Lukas Podolski entschieden hat, ist nicht bekannt.

Mit Bradford City steht ein Team aus der vierten englischen Liga im Finale des Ligacups. Bradford setzte sich im Halbfinal gegen Aston Villa durch. (NZZ)

Opta geht im hauseigenen Blog der Frage nach wie der französische Nationalspieler Loic Remy den Queens Park Rangers helfen kann.

Weslej Sneijder hat bei Galatasaray Istanbul unterschrieben. Der Hype um den holländischen Mittelfeldspieler bei seiner Ankunft ist selbst für türkische Verhälnisse enorm. (kicker, Rheinische Post)

Bundesliga

Jeder geht mit Niederlagen des eigenen Vereins anders um. Laura Reinkens, Fan der Düsseldorfer Fortuna, hat im frisch eröffneten Blog den Gang durch das winterliche Berlin genutzt, um in wohl gewählten Worten die Niederlage gegen Augsburg zu verarbeiten: Der Schnee, die Pfütze, die Fortuna

In Düsseldorf schüttelt der geneigte Fortuna Fan noch heute den Kopf ob des Allerwertesten-Tores von Sascha Mölders. Trainer Baade hat ob des ungewöhnlichen Tores ein Déjà-vu. Aus einer Zeit als Gegner der Düsseldorfer noch Regensburg und Gegenspieler Grassow hießen. (Im Gespräch mit der SZ meint Mölders übrigens: „Für irgendwas muss mein großer Hintern ja gut sein“.)

Hannover 96 hat einen brasilianischen Fußballer verpflichtet, der als großer Mittelfeldmann angekündigt wurde. Nun stellte sich heraus, dass Franca einige Zentimeter kleiner als erwartet ist. Boris Herrmann (SZ) sprach mit Manager Jörg Schmadtke über einen Transfer, der auf Videostudium des Spielers beruhte.

Stefan Krieger (Blog-G) beschreibt die aktuellen Missverständnisse bei Eintracht Frankfurt: Wunschstürmer und versuchte Distanzierungen zu den Vorkommnissen in Leverkusen von verschiedenen Fangruppierungen.

Bayern-Fan Breitnigge erfreut sich an der Dominanz seines Lieblingsclubs und nimmt auch die damit einhergehende Langeweile in Kauf.

Andreas Jörger (Eurosport) spricht mit Thomas Eichin über die Aufgabe als Manager bei Werder Bremen, seinen Werdegang nach der Fußballkarriere und die Erfahrungen als Eishockey Manager (Video unten im Beitrag).

René Adler spricht im Interview mit Oliver Fritsch (Zeit) über die Bequemlichkeit von Fußballern, über seinen Ehrgeiz und übers Golfen.

Hoffenheim hat Marvin Compper rausgeschmissen und David Abraham vom spanischen Erstligisten Getafe verpflichtet. (SWR)

Medien

„Wissenschaftler haben herausgefunden: Leistungssportler, die in den sozialen Netzwerken aktiv werden und dort verstärkt mit Fans kommunizieren, schöpfen daraus einen beträchtlichen Motivationsgewinn für den Wettkampf. Und auch Sportvereine, Ligen und Verbände nutzen Social Media in beträchtlichem Umfang. Allen voran die Fußballer und Basketballer. Über Facebook und Twitter stärken sie das Image, binden Fans und nehmen Sponsoren für sich ein.“ Ein Radiobeitrag von Birgit Galle (Deutschlandradio Kultur) über den neuen Stammtisch.

Der Europäische Gerichtshof hat entschieden, dass Fernsehsender Bilder von wichtigen Fußballspielen billig oder kostenlos für die Kurzberichterstattung anderer Sender zur Verfügung stellen muss. Dies gilt auch dann, wenn er selbst für die Exklusivrechte mehrere Millionen Euro bezahlt hat. (Tagesschau, derStandard, FAZ)

Choreographien

Stadionwelt ließ in der Winterpause abstimmen und präsentiert in einer Diashow die 10 am meisten gewählten Aktionen der Hinrunde.

Europameisterschaft

Für die Bewerbung als Spielort bei der EM 2020 kommen laut Wolfgang Niersbach nur München, Berlin, Dortmund und Stuttgart in Frage. (Spiegel)

FIFA

Für Mark Pieth, Basler Strafrechtler und unabhängiger Reformbeauftragte bei der Fifa,  stehen die Reformbemühungen beim Weltfussballverband kurz vor dem Scheitern. Besonders in der Kritik steht UEFA-Präsident Michel Platini. (FAZ)

Vermarktung

Wolfgang Hettfleisch, Michael Jahn und Jan Christian Müller (FR) über den ungeliebten Freund der Fußballvereine: den Sport Vermarkter Sportfive.

Meist geklickt

Gestern suchten die meisten Leser den Weg zum Artikel des Tagesspiegels über die schwierige Situation beim Spartensender Sport 1.

Die Blog- & Presseschau für Dienstag, den 22.01.2013

Man merkt, dass die 2.Liga noch Winterpause hat und unter der Woche keine Spiele stattfinden, denn nach dem Großkampftag gestern mit vielen interessanten Geschichten zum Bundesliga-Rückrundenstart ist die Ausbeute heute deutlich dünner.

Auf Verlinkungen zu Artikeln zur Spielunterbrechung in Leverkusen habe ich weitesgehend verzichtet, denn Journalisten und Blogger schaffen es leider nicht neue Erkenntnisse oder Lösungsansätze zu bringen. Lieber wird gemutmaßt welche Strafen die Vereine jetzt erwarten oder Hardliner treten mit überzogenen Forderungen in die Bütt. 

Warten wir die Entwicklungen also ab und befassen uns mit den Themen Doping und Rassismus im Fußball, die viel zu oft zu weit hinten auf der Agenda stehen, obwohl sie von großer Wichtigkeit sein sollten.

presseschau

Rassismus

Gerald Asamoah im Interview mit Oliver Fritsch (Zeit) über subtilen Rassimus und verletzten Stolz.

In Dresden arbeitet das Projekt 1953 International seit sechs Jahren gegen Rassismus auf den Rängen.

Doping im Fußball

Der ehemalige Radprofi Oscar Pereiro meint, dass auch viele Fußballprofis leistungssteigernde Mittel genutzt haben. Pereiro nennt keine Namen. Er will mit seinen Aussagen aber erreichen, dass sich die Medien mit Nutzung von Dopingmitteln in anderen Sportarten genauso kritisch auseinandersetzen wie im Radsport. (ESPN)

In seiner Kolumne Fußballwunder Messi (k)ein Dopingsünder erklärt Thomas B. Cueni, Generalsekretär des Verbandes der pharmazeutisch forschenden Unternehmen der Schweiz, warum Lionel Messi zwar nachweislich Dopingmittel zu sich genommen hat, aber aus seiner Sicht kein Doper ist.

Fans

“Man geht nicht früher, egal wie es um Fortuna steht. Wir erweisen den Jungs den Respekt und vor allem auch dem Gegner, der es verdient hat, dass man ihm auch in eigenen miesen Stunden zuschaut beim Triumph.”

So hat es der Autor bei direkt-verwandelt.de von seinem Vater gelernt und fordert die Fans von Fortuna Düsseldorf dazu auf, sich erst nach Abpfiff auf den Heimweg zu machen.

Medien

Sport1 steckt im Quotentief. Der Tagesspiegel berichtet von den zum Teil unverständlichen Programmplanungen des Spartensenders und meint, dass sich das Schicksal des Senders in diesem Jahr entscheidet.

2.Liga

Florian Eckl (BR) über das große Durcheinander bei 1860 München.

Stefan Hermanns (Tagesspiegel) über die gelungene Einbindung von jungen Spielern in den Profikader bei Hertha BSC seit dem Amtsantritt von Trainer Jos Luhukay gut funktioniert.

Kurz gemeldet

In Aachen sorgte die Auslösung der Ultras für einiges Aufsehen. Beim Pokalspiel gegen Viktoria Köln zeigte sich die Gruppe ein letztes Mal bei einem Fußballspiel. In der aktuellen Ausgabe des Mullejans werden u.a. die dort gezeigten Spruchbanner erklärt und das Stadion in Aachen als politischer Ort beschrieben.

„Frankfurter Ultras distanzieren sich immerhin vom Einsatz von Leuchtspurmunition. Der hessische Innenminister Rhein kündigt eine Verschärfung der Stadionüberwachung an. Der Eintracht droht eine harte Strafe.“ (FAZ)

Jan Christian Müller (FR) schreibt von einer „Dreisten Ignoranz„.

Die Stuttgarter Polizei hat V-Leute unter den Fußballfans. Die Ultras fragen sich wie sinnvoll der Einsatz solcher Spione ist, die unter großem Druck stehen und für ihre Informationen bezahlt werden. (Stuttgarter Zeitung)

Auf Schalke gibt es Ärger ob der Kooperation des Vereins mit dem Ticketverkäufer Viagogo. Fans streben eine außerordentliche Mitgliederversammlung zu dem Thema an. (Revier Sport)

Für Markus Brauer (BlogundWeiss.de) ist die Karten- und Preispolitik einer von mehreren Gründen trotz des Sieges gegen Hannover 96 unzufireden zu sein mit dem Lieblingsverein. Ein Rundumschlag.

Bei 19Uhr4 ging es auch um die Pläne für eine Mitgliederversammlung bei Schalke 04. Dazu wurde über das Spiel Schalke 04 gegen Hannover 96 gesprochen, über Holtby und über die Aussichten der Vereine in der Rückrunde.

Thorsten Waterkamp (Weser Kurier) über den schweren Taktikwechsel mangels Alternativen in Bremen.

„Das Maß aller Dinge“ – Marc Schlömer über den Kampf der Bayern um den begehrtesten Fußballtrainer des Planeten, alte Dopinganschuldigungen gegen Guardiola und die Reaktionen in Europa auf den Coup der Bayern. (WDR Sport Inside)

Bei der Trainertagung in Düsseldorf trafen sich 14 Bundesligatrainer und der Nationaltrainer mit Schiedsrichtervertretern und diskutierten unter anderem das schwierige Verhältnis zum 4.Offiziellen. (Berliner Zeitung, SZ, WAZ)

Der Spielplan der Nationalmannschaft für die USA-Reise Ende Mai / Anfang Juni steht. Es geht in Miami gegen Ecuador und in Washington gegen die USA. (Spiegel)

Titelverteidiger Sambia und Nigeria sind mit Unentschieden in den Afrika Cup gestartet. (Sportschau)

Die Staatsanwaltschaft hat sechs Jahre Haft für den Arminia-Fan gefordert, der zusammen mit anderen Bielefeldern am 5. Mai 2012 eine Gruppe von Bremer Fans angegriffen hat. (Stadionwelt)

Europäischer Fußball

Paul Ingendaay (FAZ) über den sportlichen und wirtschaftlichen Untergang des FC Valencia.

Ferry Batzoglou (NZZ) über in ihrer Existenz bedrohte griechische Fußballclubs.

In Amsterdam entrollten Fußballfans Plakate, um gegen den steigenden Einfluss von Scheichs auf den Fußball zu protestieren. Die UEFA verhängte ob des aus ihrer Sicht „provokativen und unangemessenen Plakates“ eine Strafe in Höhe von 10.000 €uro. (Eurosport)

Loïc Remy, französischer Nationalspieler, wechselt zum Tabellenletzten in England. Neben einem überzeugenden Gehaltsangebot spielte bei dem Wechsel auch ein Duell an der Spielkonsole eine Rolle. (Spiegel)

Extra

Philip Warschkow startet in die Rückrunde. Sascha Mölders Tor in Düsseldorf wird mit einem Torspiel geadelt.

Der neue eingeführte Rundfunkbeitrag ist nichts weiter als eine geheime Steuer, um den 1.FC Köln zu unterstützen. Trainer Baade ermittelt.

Die Schottische Furche bebildert Fußballausdrücke wie Raubein, Pferdelunge oder Ausnahmetalent mit mehr oder weniger bekannten Fußballprofis.

Werner Nickel im Interview über das Hobby Profifußball und seine Plattensammlung. (11 Freunde)

skAndy (web 0.4) wider die Rationalität im Fußball.

Matthew Wassell (The Football Attic) über den Spieleklassiker Nintendo World Cup von 1990.

TS08 – Das Torspiel des 18. Spieltags

Die Bundesliga hat uns wieder! In der achten Folge des Torspiels bekommt Sascha Mölders den Ball an den Hintern und fällt später fast noch drauf.

[podloveaudio mp3=“http://www.fokus-fussball.de/podcast/ts08.mp3″ mp4=“http://www.fokus-fussball.de/podcast/ts08.m4a“ ogg=“http://www.fokus-fussball.de/podcast/ts08.ogg“ title=“TS08 – Das Torspiel des 18. Spieltags“ subtitle=“Die Bundesliga hat uns wieder! In der achten Folge des Torspiels bekommt Sascha Mölders den Ball an den Hintern und fällt später fast noch drauf.“ summary=“Die Bundesliga hat uns wieder! In der achten Folge des Torspiels bekommt Sascha Mölders den Ball an den Hintern und fällt später fast noch drauf.“ poster=“http://www.fokus-fussball.de/podcast/torspiel.png“ permalink=“http://fokus-fussball.de/2013/01/21/ff23-das-torspiel-des-18-spieltags/“]

 

Torspiel. Ein Tor, das sich hören lassen kann.

Torspiel abonnieren:

Die Blog- & Presseschau für Montag, den 21.01.2013

Es begann mit einem Torfestival am Freitag und endete mit gewohnt abwechslungsreicher Fußballkost am Sonntag. Die Bundesliga erfreut sich auch nach der Verpflichtung von Fußballriesen, wie Nuri Sahin und Pep Guardiola bester Gesundheit und macht dort weiter, wo sie vor der Winterpause aufgehört hat. Nämlich eine der unterhaltsamsten und vielfältigsten Ligen in Europa zu sein.

Bundesliga

Die Liga ist wieder da und ganz Fußballdeutschland freut sich. Findet auch Bernd Müllender (taz).

Heißa, der Entzug hat ein Ende, es wird wieder gespielt. Doch Fußball ist ein seltsamer Stoff. Da hattest du gerade dieses hinreißende WM-Handballspiel der Deutschen gegen Frankreich gesehen, danach folgt als Highlight der Rückrundenstart der Bundesliga. Schalke! Hannover! Und was gibt es? Pure Ödnis, jedenfalls 45 Minuten lang. Unglaubliche Langeweile. Mängel, wohin man sah.

Düsseldorf – Augsburg 2:3 (0:2)

Christian Hornung (Sportschau) lobt die Augsburger in seinem Spielbericht dafür, dass man nicht den Branchengesetzen folgt.

Dass ein Trainer, der neun Punkte aus einer kompletten Hinserie geholt hat, auch zum Rückrundenstart noch im Amt ist, ist höchst selten in der Bundesliga-Geschichte. Der FC Augsburg deutet beim 3:2 in Düsseldorf an, dass man auch erfolgreich sein kann, wenn man sich den vermeintlichen Branchengesetzen verweigert.

Augsburg lebt stellt die Presse fest und möchte doch noch in den Abstiegskampf mit eingreifen (FAZ).

Die Augsburger verdienten sich den Erfolg in Düsseldorf durch eine offensive und mutige Spielweise, hatten bei zwei Toren von Mittelstürmer Mölders allerdings auch das Glück, vom Fortuna-Torwart Giefer tatkräftig unterstützt zu werden.

Nürnberg – Hamburg 1:1 (0:0)

Wenig beeindruckend fand die Spielverlagerung das Match zwischen Nürnberg und Hamburg.

Es war weder ein taktisch noch spielerisch berauschendes Spiel. Dafür fehlte es den Nürnbergern an der Konstanz: bis auf ein paar Minuten um die Halbzeitpause herum konnten sie nur vereinzelt Kontern und diese waren zumeist nicht gut zu Ende gespielt. Hamburg konnte viele Bälle abfangen und mit wenig Mann gut verteidigen, was sich insbesondere in der zweiten Halbzeit bezahlt machte.

Die Clubfans-United mit dem Kurzfazit.

Ein Remis als Punktgewinn, weil der Hamburger SV in der zweiten Halbzeit unter Beweis stellte, dass man nicht nur mehr wollte, sondern auch mehr konnte – aber heute nicht mehr kriegte als einen Punkt. Wenn man aber auch nicht mehr als eine Halbzeit für sich entscheiden kann, ist die Punkteteilung dann auch irgendwie in Ordnung.

Bremen – Dortmund 0:5 (0:2)

Lars Gartenschläger (Welt) fordert mehr Demut von Jürgen Klopp. Der reagierte gereizt auf eine Reporterfrage, warum Nuri Sahin nicht in der Startelf stand.

Die Frage war weder bescheuert noch verwerflich, sie war berechtigt. Aber offenbar bedurfte es einer gewissen Zeit zum Nachdenken. Denn am Tag danach sagte Klopp: „Es mir fiel schwer, so eine Frage normal zu beantworten. Ich war aber nicht gereizt. Wenn es so rüber kam, tut es mir leid.“ Tolle Geste. Wir freuen uns schon aufs nächste Interview.

Überraschend viel hat die Spielverlagerung noch am Spiel zu analysieren und das obwohl die Partie einen klaren Sieger hatte.

Borussia Dortmund fertigte die Werderaner auswärts relativ souverän ab. Was soll man in einem solchen Spiel noch besprechen? Überraschend viel, wenn man es nicht nur auf das Ergebnis und das genaue Spielgeschehen einschränkt.

Nuri Sahin spielte zwar noch nicht von Beginn an, dennoch glaubt das 09blog an einen Sahin-Effekt.

Und trotzdem schien Sahin einen gewissen Anteil am starken Start in die Partie gehabt zu haben. Denn Ilkay Gündogan machte eins seiner besten Spiele im BVB-Dress – und das auf eine andere Weise als sonst.

Gewohnt anders blickt Ermittler Dembowski auf das 5:0 seines Vereins in Bremen.

Oben an der Haltestelle kamen mir die Tränen. In meiner Abwesenheit musste Dörte in der Stadt gewesen sein. Auf einer Litfaßsäule hatte sie eine Botschaft für mich hinterlassen. Bremen 0 Dortmund 5. Und ich liebte sie so, sie hatte meinen Schmerz gespürt, gesehen, dass der Nebel sich in den letzten Tagen um mein Herz geschlungen hatte.

Beim Werderblog hält sich die Enttäuschung in Grenzen.

Bis zum vierten Tor dachte ich auch noch, dass das eigentlich gar nicht so richtig schlecht ist, was die Mannschaft da abliefert. Der Beginn war stark, allerdings hat dann ein leicht unkoordinierter Sokratis und einer der besten Fußballer unseres Landes Schaafs Plan zunichte gemacht. Doch auch danach war das zwar nicht eines der besseren Spiele von Werder, aber wie gesagt auch nicht so enttäuschend, wie wir es öfter schon erleiden mussten.

Einen ausführlichen Spiel- und Auswärtsfahrt-Bericht gibt es bei Schwatzgelb.

Nach dem Spiel auch interessant zu lesen. „Die Wandlung des Thomas Schaaf“ von Ralf Lorenzen (ZDFsport).

Leverkusen – Frankfurt 3:1 (2:0)

Das Spiel in Leverkusen mussten wegen Feuerwerkskörper-Einsatz der Frankfurter Fans unterbrochen werden. Nun ermittelt der DFB.

Cathy (Auchmalabseits) war beim Spiel der Leverkusener dabei und will sich zwar nun kein Tattoo von Sebastian Boenisch stecken, aber zumindest ein Trikot beflocken lassen.

Auch im Bayer04blog werden Boenischs Leistungen goutiert.

Schön zu wissen, dass die „Boenisch hat im Trainingslager Boden gut gemacht“-Berichte in den Zeitungen anscheinend gestimmt haben und keine „Ich weiß nicht was ich aus dem Trainingslager von Bayer schreiben soll“-Berichte gewesen sind.

Stefan Kießling traf mal wieder für Bayer, die Wahrscheinlichkeit auf einer Nationalmannschaftsnominierung dürfte dennoch nicht gestiegen sein, wie meine Infografik bei Catenaccio zeigt.

Apropos Stefan Kießling – Sven Pistor (Sportschau) über den Toptorjäger der Liga.

In Frankfurter Kreisen herrscht weiterhin Angst, dass die Rückrunde wieder einmal eine ganz bittere werden könnte.

Da sich dies für die Rückrunde nicht wirklich ändern wird, tut man ganz gut daran, des Trainers Worte ernst zu nehmen: Ziel kann nur der Klassenerhalt sein. In Frankfurt ist man mit Rückrunden ein gebranntes Kind. Und zehn Punkte zu holen kann schon mal eine ganze Halbserie dauern.

FC Bayern – Fürth 2:0 (1:0)

Jürgen Schmieder (SZ) schafft es nicht ohne Pep Guardiola und den damit verbundenen Gemütszustand von Jupp Heynckes in seinem Bayern-Artikel auszukommen.

In der Tat wirkt Heynckes nicht wie eine lahme Ente, er wirkt entspannt, gelassen, dennoch aber  entschlossen und energisch, eine möglicherweise denkwürdige Rückrunde hinzulegen – schließlich gibt es ja noch drei Pokale zu gewinnen. Und er kann es sich leisten, Entscheidungen zu treffen, ohne sich hinterfragen lassen zu müssen.

Einen klaren und ungefährdeten Sieg der Bayern sah Miasanrot.

Das Spiel lief oft in einem engen Raum knapp in der Hälfte der Gäste statt. Die Münchner spielten dennoch ruhig weiter und haben sich nicht zu langen Bällen oder überhasteten Aktionen hinreißen lassen. Das zeigt die stärke der Mannschaft, denn wahrscheinlich spekulierte Fürth auf Konter oder Einzelaktion. Mit spielerischen Mitteln konnten sie nichts erreichen.

Ähnlich siehts der Burnster und dennoch kritisiert er in aller Kürze auch die Schwachpunkte der Bayern.

Kühler Bayernsieg mit den alten Affen Chancenverwertung, Standardschwäche und zu wenig Witz im gegnerischen Strafraum. Dafür eine vorbildliche Defensive, der man die Ausfälle von Badstuber und Boateng nicht angemerkt hat. Van Buyten ist absolut auf der Höhe des Geschehens.

DerBayernBlog entdeckt einen leichten Aufwärtstrend bei den Standards der Bayern.

Gegen Fürth wechselten sich Licht und Schatten ab. 15 Ecken verpufften ohne Wirkung. In der 24. Minute erzielte Mandzukic nach einer Kroos Ecke beinahe das 1:0. In der 61. gelang dem Kroaten dann ebenfalls nach Kroos-Ecke das 2:0.

Thomas Kistner (Deutschlandradio) und Moritz Küpper diskutieren, ob mit der Verpflichtung von Pep Guardiola eine neue Machtstruktur in München entsteht.

Wolfsburg – Stuttgart 2:0 (0:0)

Marco Schuhmacher (Stuttgarter Zeitung) sieht eine Niederlage der Stuttgarter und hat gleich den Terminus „Fehlstart“ zur Hand.

Eine „schlaflose Nacht“ liegt hinter Bruno Labbadia, nachdem seine Mannschaft am Samstag mit 0:2 (0:0) beim VfL Wolfsburg verloren hat. Es war, genau wie das 0:1 im Hinspiel, eine völlig unnötige Niederlage. Und weil als Nächstes der FC Bayern kommt, droht dem VfB auch dieses Mal, in den Startblöcken sitzen zu bleiben. Umso bitterer ist es, wie leichtfertig der VfB erneut die Punkte hat liegen lassen. „Das hat uns sehr wehgetan“, sagt der Trainer.

Mainz – Freiburg 0:0 (0:0)

Das Medien polarisieren wollen ist klar. Christian Spiller (Zeit Online) will uns fluchen sehen, weil es demnächst nur noch Rasenschach, wie bei Mainz gegen Freiburg, gibt.

Thomas Tuchel und Christian Streich gelten als kreativste Trainer des Landes. Doch wenn sie gegeneinander spielen, wird es öde. Wird der Fußball der Zukunft zum Schach?

Schalke – Hannover 5:4 (1:0)

Ein unglaubliches Spiel gab es auf Schalke zu bewundern. Unter Flutlicht blickt auf das 5:4 der Knappen und untersucht aktuelle Problematiken im Verein der Blauen.

Schon auf Twitter entspann sich am Freitag eine Diskussion darüber, ob ein 5:4 ein tolles Fußballspiel ist, oder ob dies gar nichts mit Fußball zu tun hätte. Abenteuer Fußball war nicht so begeistert.

Der heißersehnte Rückrundenauftakt der Bundesliga wurde zu einem eigenartigen Spektakel. Am Ende steht der 5:4-Sieg von Schalke 04 gegen Hannover 96 in der Statistik, doch so großartig dieses Resultat auch klingt – wirklich Glücksgefühle hat diese Partie bei mir nicht ausgelöst.

Auch Torsten Wieland wusste nicht so Recht was mit dem Spiel anzufangen.

Irgendwie toll, und trotzdem fühlt man sich nun so wenig schlau wie zuvor.

Der Schalkefan versucht irgendetwas Positives aus dem Spiel zu ziehen.

Was nimmt man nun positiv und konstruktiv mit aus so einem Spiel? Lässt man die verrückten 20 Minuten außen vor sah ich ein Schalker Team, das den Gegner sehr effektiv bereits in dessen Hälfte attackierte und so im Mittelfeld zahlreiche Ballgewinne verzeichnen konnte.

Das Web04 widmet sich einem anderen Thema nach dem Sieg.

Am Freitag fand ein Spiel statt, über das es sich lohnen würde, ca. Eintausendneunhundertvier Artikel zu schreiben. Und trotzdem beschäftigt mich an diesem Sonntag morgen ein ganz anderes Thema. Nämlich Ruhm.

Auch im Kumpel- und Malocherblog geht es um was anderes. Schalke und Viagogo.

Fußballgewaltdiskussionen im TV

Rene Martens (Funkkorrespondenz) kritisch, aber auch lobend über den Diskussionsabend „Wem gehört der Fußball“ neulich auf Phoenix.

Dennoch: Es ist erfreulich, dass im öffentlich-rechtlichen Fernsehen eine sachliche Debatte zum Thema ‘Fußball und Sicherheit’ möglich ist. Angesichts der von übergeschnappten Nicht-Experten dominierten Diskussionen, wie sie im Mai 2012 bei „Hart aber fair“ („Gewaltige Leidenschaft – wer schützt den Fußball vor seinen Fans?“) und bei „Menschen bei Maischberger“ („Kicker, Kohle, Krawalle: Wer regiert König Fußball?“) im Ersten Programm der ARD stattfanden, muss man das betonen. In Sandra Maischbergers Sendung hatte sich sogar der Ex-Fußballprofi Mario Basler, als Verfechter anspruchsvoller öffentlich-rechtlicher Inhalte bis dato nicht aufgefallen, mit gespieltem Entsetzen gefragt: „Wo sind wir hier? ARD?“

Der Auswärtstrolley schreibt über das Bullshitbingo, dass man rund um die Aktion der Fernsehsender ARD, ZDF, Sport1, LIGA total! und Sky und die Kampagne “100 Prozent das Spiel – 0 Prozent Gewalt” machen kann.

Nazis im Stadion

Der WDR berichtet darüber, dass Nazis im Stadion eine Renaissance erfahren. Fanforscher Gerd Dembowski warnt vor einem Widererstarken der Rechten.

Sepp Blatter und KPB

Sepp Blatter fordert nun harte Strafen für Vereine deren Fans sich rassistisch äußern.

Im Gespräch

Gerald Asamoah äußert sich im taz-Interview über Rassismus, wie es ist Affengeräusche zu hören und das Karriereende.

Armin Veh unterhält sich locker mit Oliver Fritsch (ZEIT online) über den Aufschwung der Eintracht aus Frankfurt und den neuen Alexander Meier.

Oliver Fritsch geht beim Indirekten Freistoß nochmal genauer auf dieses Gespräch mit Armin Veh ein.

Ein Trainingszentrum als Millionengrab?

Sepp Blatter mag ab und an auf dem Papier gute Ideen haben, wie zum Beispiel das FIFA-Programm „Goal“ mit dem Trainingszentren, Plätze und Verbandszentren eingerichtet werden sollten. Eins in Thailand wurde jedoch zum Millionengrab.

Afrika-Cup

Eher unbeachtet von den deutschen Medien ging der Afrika-Cup an den Start. Der Schlenzer fragt sich, was denn nun genau diesen Pokal aus macht.

Es ist auch der Cup, der Fami­li­en­ge­schich­ten schreibt. Zahl­lose Spie­ler sind in Europa gebo­ren und auf­ge­wach­sen und kom­men dann nach Afrika, auf der Suche nach ihren Wur­zeln und viel­leicht auch dem Gefühl, bedin­gungs­los bewun­dert und ver­ehrt zu wer­den. Sie tref­fen auf Mit­spie­ler, die ähnli­che Lebens­läufe haben und bil­den auf dem Feld eine ver­schwo­rene Gemein­schaft mit diesen.

Auch Abenteuer Fußball verschläft den Auftakt des Afrika-Cups nicht.

Werder-Politik

Willi Lemke äußert sich zum Thema Trainer und Intrigen und lässt beim Werderblog Fragen offen.

Der Mannschaftsverantwortliche

Erzgebirge Aue hat einen Mannschaftsverantwortlichen Zimmermann – 140 + regt eine Planstelle Frisör an. Bei den Frisuren heutzutage. Wobei früher natürlich auch nicht alles besser war.

Politik im Stadion

Die Ultras aus Babelsberg rufen dazu auf, wieder politischer im Stadion zu werden. Es kann nicht sein, dass sich Ultragruppierungen wie die Aachen Ultras auflösen müssen, so die Filmstädter.

Fußballwirtschaft

Hannovers Manager Martin Kind investiert in der Schweiz. Ein neuer Stadionname für die 96er steht noch aus.

Vereinsmitglied sein

Frau Neverevertown bloggt darüber, was es heißt Vereinsmitglied beim BVB zu werden und zu sein.

Fußballhistorie

Hansa Rostock gewann 1998 das Hallenmasters. Mit dabei so klangvolle Namen wie Oliver Neuville, Sergej Barbarez und Martin Pieckenhagen. Die Hansanews erinnern sich.

Auktion für einen guten Zweck

Benötigt noch jemand ein Grafik-Tablet? Der Erlös kommt der Aktion Libero zu Gute.

Fußballfotografie

Die Allianz-Arena wird vom Schnee befreit.

Tor des Tages

Pogba in den Winkel

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Datenschrank: Abstiegsplätze in der Bundesliga

Vor Beginn der Saison werden traditionell die Ziele für die kommende Spielzeit ausgegeben. Da fallen Sätze, wie „Wir wollen Meister werden!“ oder „Internationaler Wettbewerb sollte drin sein“, aber es wird auch immer wieder von den ominösen 40 Punkten gesprochen. „40 Punkte holen, denn dann steigen wir nicht ab. Das muss unser Ziel sein“, so die Aussage der vermeintlichen Abstiegskandidaten, aber ist das wirklich so. Reichen 40 Punkte für den Klassenverbleib? Fokus Fussball schaut auf die Zahlen.

Seit es die 3-Punkte-Regel gibt, nämlich seit der Saison 1995/1996 hätten tatsächlich die 40 Punkte immer gereicht. Aber es hätten auch weniger Punkte gereicht. In den letzten 17 Spielzeiten holte der Tabellen-16. im Schnitt 33,6 Punkte. Der höchste Punktwert eines Tabellen-16. waren 38 Punkte – aus der Saison 97/98 – vom Karlsruher SC. Die niedrigsten Werte kamen von Cottbus (2008/2009) und Freiburg (2001/2002).

tabellen16

Zu diesem Zeitpunkt des Jahres fragt man sich natürlich, wie die Absteiger (respektive Relegationsteilnehmer) in der Hinrunde abschneiden und ob man daraus etwas ablesen kann für die diesjährige Spielzeit. Generell kann man sagen, dass sie im Schnitt mehr oder weniger genauso gut in der Hinrunde (15,3 Punkte), wie in der Rückrunde (14,7 Punkte) spielen.

Die meisten Punkte unter den Absteigern/Relegationsteilnehmern in der Hinrunde der letzten 17 Spielzeiten sammelte die Eintracht aus Frankfurt. 26 Punkte in der Hinrunde reichten nicht für den Klassenerhalt. Nähme man diesen Wert als Ausgangslage für die Abstiegskandidaten 2012/2013, fielen lediglich 4 Mannschaften aus dem Raster.

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Ginge man vom Punkte-Durchschnittswert (15,33) der letzten drei Mannschaften in den letzten 17 Spielzeiten aus, kämen nur nur drei Teams für den Abstieg in Frage.

tabelle2

Von den 51 Abstiegsplatz-Mannschaften schafften es gerade 12 Teams auf 19 oder mehr Punkte, die derzeit der Tabellen-15. aus Wolfsburg gesammelt hat. Damit stehen die Aussichten für den Verbleib in der Liga für die Teams auf den Plätzen 13,14,15 statistisch gar nicht schlecht.

19punkte

Wie unterschiedlich Hin- und Rückrunde für die Tabellenletzten laufen können, zeigen verschiedene Beispiele. 2010/2011 holte Eintracht Frankfurt, wie oben schon erwähnt 26 Punkte in der Hinrunde – in den letzten 17 Spielen kamen jedoch nur noch 8 Zähler hinzu. Ähnlich schlecht lief es für den FC St.Pauli 1996/1997 als man nach 21 Punkten in der Hinserie nur noch 6 nach der Winterpause holte.

Unvergessen bleibt auch die Rückrunde der Borussia aus Mönchengladbach 2011 unter Lucien Favre. Nach 10 Zählern vor dem Winter, folgten 26 danach, was gleichbedeutend mit dem Relegationsplatz war. Gladbach rettete somit noch den Platz in der ersten Liga durch die gewonnene Relegation.

differenz

So dermaßen große Schwankungen sind jedoch eher ungewöhnlich. Erstaunlich jedoch, dass sie so häufig in den letzten Spielzeiten auftraten.

Zum Abschluss die Top-5 der Abstiegskandidaten. Der 1.FC Köln landete in den letzten 17 Jahren 5 mal auf den Rängen 16,17 oder 18. Vier Mal schafften das Eintracht Frankfurt, der VfL Bochum, der 1.FC Nürnberg und Arminia Bielefeld.

Alle Daten gibt es hier.

 

Die Blog- & Presseschau für Freitag, den 18.01.2013

Nicht-Bayern-Fans müssen heute ganz stark sein. Es geht eigentlich nur um ein Thema – Pep Guardiola – aber die Erlösung naht heute Abend. Die Bundesliga geht wieder los mit dem Spiel Schalke gegen Hannover. Das gewisse Reizwörter, wie Guardiola, Sahin, Sicheres Stadionerlebnis, Pyrotechnik oder Krawallfans sich dennoch nicht ausschließen lassen in der Berichterstattung am Wochenende muss billigend in Kauf genommen werden.

Vergesst nicht die neue aktuelle Ausgabe von Collinas Erben und die Abstimmung zum Sportbloggeraward 2012.

Pep Guardiola – Fluch oder Segen für Bayern und die Bundesliga?

Oliver Fritsch (Zeit Online) fragt gewohnt ketzerisch, ob Tiki-Taka denn auch mit Mario Gomez möglich ist. Auf jeden Fall hält er große Stücke auf Guardiola.

Mit Guardiolas Verpflichtung ist wahrscheinlicher geworden, dass die Weltelf in ein paar Jahren mit Thomas Müller, Toni Kroos, Philipp Lahm oder Javi Martinez bestückt sein könnte.

Auch Peter Ahrens (Spiegel Online) sieht Tücken beim Experiment Guardiola außerhalb von Barcelona – am Ende kommt allerdings ein Trainer mit Autorität.

Fest steht aber auch: Mit Guardiola bekommt der FC Bayern einen Trainer, der auch auf prominenteste und abgebrühteste Stars noch bedingungslose Autorität ausstrahlt. Wenn ein Thomas Tuchel einem Franck Ribéry klar machen würde, was er noch an seinem Spiel verbessern könne, ist nicht zwingend garantiert, dass der Franzose diesen Ratschlag sofort und unwidersprochen hinnimmt. Wenn ein Pep Guardiola jedoch Anweisungen gibt, dann kommt das von allerhöchster Stelle. Dann spricht im Grunde der Größte. Dann spricht Johan Cruyff.

Ambros Waibel (taz) stellt heraus, dass „Sepp“ Guardiola nicht für die Mannschaft gut ist, sondern auch für das Image des Vereins und für die Jugend auf Deutschlands Straßen.

Der Mann beflügelt Phantasien – nicht nur Sportliche. Und es sind Phantasien und Ikonen, die der FC Bayern dringend nötig hat. Mit seinen Triumvirat alter, böser Männer an der Spitze, die es so wahrscheinlich nur noch im Vatikan gibt, hat er den Kampf um’s Image bei der Jugend schon lange verloren. Und der ewige Charmebolzen Beckenbauer zieht es schon lange vor, über den Wolken zu schweben und jeden gutbezahlten Werbevertrag zu unterschreiben, der ihm hingehalten wird.

Guillem Ballague (Telegraph) erklärt warum sich sich „Pep“ für München und nicht für die englischen Vereine entschieden hat.

Pep had been concerned by the decisions taken by Chelsea in the past 12 months – it implied to him there was no clear vision. They also lack the club structure that Bayern have, with clear roles throughout and former players as pillars of it, an idea that previous Chelsea managers have suggested to Roman Abramovich for the London club.

Michael Cox (Guardian) ist sich sicher, dass Guardiola taktisch in die Fußstapfen von Louis van Gaal treten wird.

Van Gaal left Barcelona in difficult circumstances in 2000 after three years in charge, but he revived the Catalan club, winning back-to-back league titles after four years without a La Liga win.Among squabbles with the more egotistical players in the dressing room, Van Gaal was a huge fan of Guardiola, appointing him captain.

Martin Henkel (FR) erklärt anhand verschiedener Begriffe, was Guardiola zu einem Gewinn für die Bayern macht. Hingabe, Berufung, Unabhängigkeit, Esprit und Schuld sind die Stichworte.

Uli Hoeneß erklärte im ZDF, dass Jupp Heynckes weiter gemacht hätte.

Dementsprechend fragt sich auch die FAZ, ob es Risse im Männerbündnis mit Jupp Heynckes gibt.

Ganz so harmonisch wie öffentlich dargestellt muss die Entscheidung über den Stabwechsel allerdings nicht abgegangen sein. Die allzu knapp gestrickte Abfolge der offiziellen Chronologie – erst Heynckes’ Rückzugserklärung, dann Guardiolas Verpflichtung – wirkte eher so, als solle sie eine umgekehrte Chronologie und Kausalität kaschieren: Dass womöglich der Klub den Entscheidungsdruck, nur in diesem Sommer einen Guardiola bekommen zu können, auf Heynckes übertragen und diesen zum Rückzug gedrängt hat.

Auch Jürgen Klinsmann (SI.com) äußert sich zu der Verpflichtung von Guardiola.

Klinsmann: It’s going to be very interesting to see how he can implement his ideas, his philosophy, at a club like Bayern Munich where there’s a lot that’s „person-related,“ you know. The club is led by three elephants with [Franz] Beckenbauer, [Karl-Heinz] Rummenigge and [Uli] Hoeness, and they got a fourth elephant in there last summer [Matthias Sammer]. So it’s all kind of „person-based,“ what’s happened there. It’s not philosophy-based, like it was at Barcelona. Barcelona continues the build-up from [Johan] Cruyff over 20 years ago, and now [Tito] Vilanova is the next one continuing that path. And Bayern is just a different type of world. But I think it’s a fascinating decision for [Guardiola] to kind of jump into that water and give it a try.

Dr.Wolfram Eilenberger (mdr) erklärt den Einfluss von Pep auf die Spielkultur der Bayern.

Endreas Müller hat schon ein paar schicke Überschriften für den Boulevard gebastelt. Guardiolas Vorname lädt dazu ein.

Marc Andruszku (Schlenzer.net) warnt vor den Tücken des Barcelona-Erbes.

Es ist unfass­bar schwer, nicht in Bar­ce­lona, son­dern irgendwo anders auf der Welt Pep Guar­diola zu sein, der Diri­gent der Sei­ten­li­nie, der Fuß­ball­in­tel­lek­tu­elle, der Sie nun ein­mal sind. Immer wer­den wir Fuß­ball­fans bei Ihrem Namen an den FC Bar­ce­lona den­ken, daran wie sehr Sie selbst von Messi und Xavi ver­göt­tert wer­den. Ich wün­sche Ihnen alles Glück die­ser Welt, dass Sie auch in Deutsch­land geliebt wer­den. Als Trai­ner des FC Bay­ern Mün­chen. Wenn es einer kann, dann Sie.

Für das Fernglas FCB ist der Name Barcelona eher Ansporn.

Der zukünftige Trainer passt zum FC Bayern wie die Faust aufs Auge: Er hat das richtige Alter, er hat Erfahrung und Erfolge vorzuweisen, er hat mit Weltstars gearbeitet und sie verbessert. Guardiola steht für modernen Fußball und er steht für Barca – der Mannschaft an dem sich der FC Bayern zumindest in Sachen Erfolg orientiert.

Marxelinho freut sich auf den Handshake von Jos Luhukay und Pep Guardiola in der nächsten Saison. Hofft er zumindest drauf.

Der Blauweisse erzählt von Tiki-Taka in der Lederhose. Schlusspointe:

Und uns ist es auch recht, falls Ihnen das wichtig sein sollte. Wenn wir jetzt noch die Schlagzeile “Mou unterschreibt bei Schalke” drucken dürften, wäre hier Volksfest. Auf geht´s, Buam, lass ma´s kracha!

Trainer Baade sieht vielleicht einen Gewinn für die Bundesliga, weist aber daraufhin, dass sich die anderen Bundesligavereins-Fans kaum über Guardiola in der Liga freuen werden.

Ein Gewinn für die Auflage- und Klickzahlen der Medien, schön auch für den Glamourfaktor des Premiumprodukts Bundesliga. Für alle Fans anderer Clubs stellt Guardiolas Engagement in der Bundesliga aber keinen Mehrwert dar, sondern schlicht ein neues Kapitel aus dem langen Buch: Mit ungleichen Waffen ins Duell gehen müssen.

Sammer gegen Guardiola. Auf dem Platz.

Gesammelte Pressestimmen aus der Welt in der Welt.

Bundesliga

Das Warten hat ein Ende. Endlich rollt der Ball wieder und die Diskussionen um Welttrainer könnten ein Ende finden.

Hannover spielt übrigens auf Schalke, worüber sich Marius (Unter Flutlicht) und der hiesige Hausherr Reese unterhalten.

Stefan Krieger vom Blog-G ist bei Mag – das Fußballmagazin im Interview und erzählt über die Spaßfußballer aus Frankfurt.

Die Presse fragte sich die Tage, wie man Nuri Sahin denn ins Dortmunder Spiel einbinden kann. Die Spielverlagerung antwortet.

Anygivenweekend fragt sich das auch und blickt auf das Spiel der Borussia gegen Bremen am Wochenende.

Kommentatoren

Die Bundesliga geht wieder los und schön zu wissen, wer denn überhaupt im Fernsehen kommentiert. Ab gehts zum Kommentatoren-Blog.

Der Terror geht weiter

Beve spricht über den Terror, der auch in diesem Jahr weiter geht.

Der Schalkefan versucht sachlich über den Ticketvermarkter Viagogo auf Schalke zu berichten.

Insolvenz-Ticker

FCR Duisburg 2001

Nation Building auf Fidschi

Martin Krauss (taz) über die globale Kraft des Kicks. Wie Fußball instrumentalisiert wird.

Schottland, wohin gehts?

Schottland schlug 2007 mal die damals hochgelobten Franzosen. Was ist denn eigentlich aus diesen Schotten geworden? Der Name Hans-Hubert taucht in diesem Artikel vom Footyblog nicht auf.

Du bist der Schiedsrichter

Mit Demba Ba im Guardian. Wie hättet ihr entschieden.

Bastian Schweinsteiger übt sich in Selbsterkenntnis

Was ja bekanntlich der erste Schritt zur Besserung ist.

Düsseldorfer Sprechgesang

Direktverwandelt hat Jayjay beim rappen gefunden zusammen mit einer Horde Düsseldorfer Fans.

Hertha BSC verkauft

Sebastian Fiebrig hat mal Hertha BSC Berlin verkauft.

Tore, Tore, Tore

Die schönsten des Januars.

 

 

Die Blog- & Presseschau für Donnerstag, den 17.01.2013

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Das große Thema des vergangenen Fußballtages ist eindeutig ein Neuzugang. Die Spekulationen waberten bereits länger durch die Medienlandschaft, nun ist es offiziell: Fokus Fußball sichert sich die Dienste von Tobias Escher. Die Leihgabe von Spielverlagerung.de hilft von heute an einmal die Woche bei der Blog- & Presseschau aus.

Achja, der FC Bayern München hat auch einen Neuzugang. Dieser bestimmt Tobias‘ erste Blog- & Presseschau. Zuvor sei noch einmal auf die Wahl zum Sportblogger-Award des Jahres 2012 hingewiesen.

Pep Guardiola neuer Bayern-Trainer

Am frühen Mittwochnachmittag mehrten sich die Gerüchte, Pep Guardiola werde ab der kommenden Saison Bayern-Trainer. Nur wenige Stunden später machte es der FC Bayern offiziell: Guardiola kommt und Jupp Heynckes beendet seine Karriere,  gab der Verein auf seiner Homepage bekannt. Dies sorgte für ein gewaltiges Echo in der deutschen Presse- und Blog-Landschaft.

Birger Hamann und Sara Peschke (Spiegel Online) zeichnen ein lesenswertes Porträt des neuen Bayern-Trainers:

Es ist diese Aura, die Guardiola so interessant für viele Clubs gemacht hat. Die Art, wie er über der mal ruppigen, mal glamourösen Fußball-Welt steht, als entziehe er sich ihr, zugleich aber glänzende Arbeit als Trainer leistet und dabei als einer der besten seines Fachs gilt. Es gibt viele Konzepttrainer im europäischen Spitzenfußball – doch wenige besitzen dabei auch noch so viel Charisma wie Guardiola.

Achtung, Schleichwerbung! Mein Spielverlagerung-Kollege Rene Maric hat bereits vor einiger Zeit ein Porträt des Katalenen angefertigt: „Josep Guardiola i Sala, der moderne Visionär“.

Die meisten Reaktionen sind äußerst positiv. So sieht Stefan Osterhaus (NZZ) den Transfer sinnbildlich für die gestiegene Attraktivität der Bundesliga.

Christian Spiller (Zeit Online) spricht ebenfalls von einem „Ritterschlag für die Bundesliga“.

Florian Haupt (Welt.de) meint, mit Guardiola kröne Hoeneß sein Lebenswerk:

London, Manchester, Paris, Mailand – von überall her wurden Abgesandte nach New York geschickt, wo der weltläufige Katalane derzeit sein Sabbatical verbringt. Es wurde geschmeichelt und geworben, es wurden fantastische Summen in Aussicht gestellt. Dass die Bayern bei so einer Konkurrenz das Rennen machen, wäre noch vor kurzem undenkbar gewesen.

Der Blog Miasanrot.de sagt „Habemus Pep“, blickt aber gleichzeitig auf den Abschied von Jupp Heynckes:

Es freut mich ungemein, dass der Aufmacher auf der FCB Homepage mit »Heynckes beendet Karriere zum Saisonende« titelt. Josep Guardiola steht im zweiten Absatz, denn was Jupp nach der letzten Saison und in dieser Hinrunde geleistet hat ist aller Ehren wert.

Leicht kritisch kommentiert Jan Christian Müller (Frankfurter Rundschau) den Transfer:

Mit Pep Guardiola zieht der Glanz von Barça in die Bundesliga ein. Doch ob sich Alphatiere beim FC Bayern auf den Kurzpass-Meister einlassen, ist noch nicht ausgemacht.

Kai Pahl (allesaussersport) macht sich in einem kleinen „Pep-Talk“ Gedanken über den Transfer. Auf seinem Blog immer lesenswert: Die Kommentare unter dem Artikel.

Raphael Honigstein (Guardian) zeichnet die Geschichte eines Transfercoups:

The irony of this coup for Bayern is that its genesis lies in one of their worst defeats. Christian Nerlinger, sensing that his position as sporting director would come under intense pressure following the traumatic Champions League final loss at home to Chelsea in May, approached Pep Guardiola in the summer.

Sid Lowe (Guardian) war in den vergangenen Jahren als Reporter in Spanien nahe an Guardiola und erklärt, warum sich Guardiola für den FC Bayern München und gegen die englischen Angebote entschieden hat:

Guardiola is convinced that with Bayern Munich he has a team that can win things; it should never be forgotten that he is a competitor. Just as importantly, he believes he has a team that can improve, one upon which he can leave his mark.

Da die Bayern-Granden Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge abseits des offiziellen Statements stumm blieben, suchten die Medien händeringend nach mehr oder weniger kompetenten Stimmen. So dürfen unter anderem Franz Beckenbauer, BVB-Boss Hans-Joachim Watzke, der frühere Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld, Carsten Jancker, Berti Vogts und Barcelonas Trainer Tito Vilanova den Transfer kommentieren – fehlt eigentlich nur noch Lothar Mathäus. Sky hat ein Video mit einigen Stimmen.

Nicht alle freuen sich, dass Guardiola nach Deutschland kommt. So stieß einigen englische Fans auf Twitter sauer auf, dass sich Guardiola gegen die Premier League entschieden hat. TheScore.com sammelt die besten Tweets.

Last und irgendwie auch least: Der Preis für die schlechteste Überschrift zum Thema geht an den Kicker: „Das hat Pep! Guardiola wird Bayern-Trainer“.

Transfermarkt

Der FC Schalke leiht sich den Ex-Herthaner Raffael von Dynamo Kiew aus. Ist er eine Verstärkung? David Nienhaus und Andreas Ernst (DerWesten) diskutieren die Pro- und Contra-Argumente.

Torsten Wieland (Koenigsblog) beschäftigt ebenfalls der Transfer von Raffael. Er ist besorgt ob der finanziellen Lage der Knappen:

Raffael soll in Kiew 4 Millionen Euro verdient haben, Kiew hatte für ihn 8 Millionen Euro an Hertha BSC überwiesen. Dieser Spieler ist sicher kein Schnäppchen-To-Go für Schalke 04 und man kann nur hoffen, dass mit Schalkes Führung grade nicht mal wieder die Gäule durchgehen, was die Finanzierung der Saisonrettung angeht.

Helmut Hack, Präsident von Greuther Fürth, zeigt sich gegenüber den Nürnberger Nachrichten enttäuscht von den Transfers zu Saisonbeginn. Durch seine verfehlte Transferpolitik sei er damit mitverantwortlich für die schwache Hinrunde. Derartiges hört man nicht alle Tage.

Die Anzeichen verdichten sich, dass Frank Lampard den FC Chelsea verlässt. Der Blog Schlenzer.net philosophiert über den Transfer und das Verhalten von Roman Abramowitsch:

Roman Abra­mo­witsch möchte Chel­sea zum blauen Bar­ce­lona umbauen. Schnelle, kleine Dribb­ler sind die Zukunft. Da ist kein Platz mehr für die alt­ge­dien­ten Pro­fis. Auch ein Ver­bleib in Lon­don ist unwahr­schein­lich. Ein Wech­sel zu einem Stadt­ri­va­len würde sich Frank Lam­pard selbst wohl nie ver­zei­hen. Es spricht aber für Frank Lam­pard, dass er die Undank­bar­keit sei­nes lang­jäh­ri­gen Arbeit­ge­bers nicht zu einem media­len Rosen­krieg ver­kom­men lässt.

Thomas Haid (Stuttgarter Zeitung) spekuliert über einen baldigen Abgang von Serdar Tasci, seines Zeichens Kapitän des VfB Stuttgart.

Hassan Talib Haji (Goal.com) berichtet, dass Christoph Moritz vom FC Schalke 04 zum FSV Mainz 05 wechselt.

In other News

Am Freitag beginnt die Rückrunde. Die Sportschau zeigt Bilder von Teams, die in der Rückrunde abgestürzt sind.

Ein Porträt über Klaus Allofs‘ erste Wochen in Wolfsburg fertigte Frank Schacht (Welt Online) an:

Stück für Stück wird offensichtlicher, wie viel Geld der Verein unter der Regie von Felix Magath, Dieter Hoeneß und erneut Magath verprasst hat. Deshalb muss Allofs eine Imagekrise meistern, angeblich sogar sparen und trotzdem noch freundlich bleiben.

Nicole Selmer (Publikative.org) äußert sich kritisch über die Aktion „100 Prozent Das Spiel – 0 Prozent Gewalt“.

Die Gesprächssendung, die im Rahmen ebenjener Aktion am Dienstagabend auf Phonenix stattfand, ist mittlerweile auf Youtube zu finden.

In Düsseldorf wollen die Ultras den organisierten Support bis auf Weiteres einstellen, berichten Bernd Jolitz und Peter Böttner (RP Online). So sei es in den vergangenen Wochen zu Bedrohungen und tätlichen Angriffen gegen den Vorsänger der Gruppe gekommen.

Ein italienischer Fußballprofi wurde positiv auf die Stimulans Tuaminoheptan getestet, weiß Fussballdoping.de.

Nicht nur Doping ist ein im Profifußball unterschätztes Problem, sondern auch die Manipulation von Spielen. Meine Amtszeit bei Fokus Fussball möchte ich dazu nutzen, diese Problematik zu verfolgen. Los geht es mit einem Artikel von Graham Dunbar (TheRepublic.com), in dem der FIFA-Sicherheitschef Ralf Mutschke vor einem ausdauernden Kampf gegen Spielmanipulationen warnt.

Am Mittwoch lieferte sich Joey Barton eine Twitter-Schlacht mit Dietmar Hamann (siehe Telegraph). Nun entschuldigt er sich beim ehemaligen deutschen Nationalspieler auf seiner Homepage.

Heinz Kamke (angedacht.wordpress.com) geht wieder unter die Dichter, wobei sein neuestes Werk Parallelen aufweist zu musikalischen Klassikern von Billy Joel und den Fantastischen Vier. Postmoderne Dichtung, sozusagend.

Rausschmeißer

Zum Abschluss ein paar wunderbare Fussball-Fotographien von Simon Harsent (Guardian). Da kommt der Fußballromantiker in mir zum Vorschein.

Ich hoffe, meine erste Blog- & Presseschau wusste zu gefallen. Wie es bei Transfers so ist, kann es seine Zeit dauern, bis alles eingespielt ist. Ich würde mich freuen, wenn ihr mich mit Kommentaren und Lesetipps unterstützt. Ich bin per Twitter oder Mail an te@spielverlagerung.com zu erreichen.