Sportblogger-Award des Jahres 2012: Abstimmung*

Viele Menschen glauben, dass ein Kalenderjahr etwa Mitte Dezember endet, da das der Zeitpunkt ist, zu dem vielerorts das Beste aus einem jeweiligen Kalenderjahr prämiert und aufs eben nicht komplette Kalenderjahr zurückgeblickt wird. Leserinnen und Leser von Sportblogs wissen es besser, denn diese küren ihren jeweils besten Beitrag des abgelaufenen Jahres immer erst dann, wenn es auch tatsächlich beendet ist. So zum ersten Mal für das Jahr 2007, als der direkte-freistoss mit dem Text „Ein Trainer, der nichts zu gewinnen hat“ siegte, wie auch die Frankfurter Rundschau berichtete.

Nach kurzer Schaffenspause ging die heute wieder stattfindende Wahl im Jahr 2010 in ihre zweite Runde, welche das Racingblog mit dem Text „Formel 1: Die Sache mit dem Überholen“ zum besten Sportblogbeitrag des Jahres kürte. Spox berichtete. 2011 entschieden sich die an dieser öffentlich für jedermann zugänglichen Abstimmung Teilnehmenden für ein besonderes Kunstwerk: das Video „1000 Meisterwerke“ — ein höchst unterhaltsames Stück Kulturgut — machte das Rennen.

Dessen Urheber Stefan Krieger wiederum saß in diesem Jahr in der illustren Jury, welche aus den über 12 Monate hinweg gesammelten Einreichungen die 11 Kandidaten für die Auszeichnung für das Jahr 2012 auswählte. Ebenfalls in der Jury: Jekylla, die vielen als Betreiberin von Fabulous Sankt Pauli bekannt ist, und Marcus Bark, freier Journalist, unter anderem für die Sportschau tätig.

Hier also die 11 schon mit den Hufen scharrenden Kandidaten für das Jahr 2012. Eine kleine Änderung des Prozederes gibt es zudem zu berichten. So stimmt man nicht mehr für einen Siegerbeitrag allein ab, sondern darf gleich drei persönliche Favoriten wählen, durchaus in einer gewichteten Reihenfolge des ersten, zweiten und dritten Siegers. Das Abstimmungstool findet ihr am Ende des Artikels. Die Abstimmung läuft genau eine Woche bis zum 23.01.2013 / 18 Uhr.

Die Kandidaten:

Eines der Highlights des Sportjahres 2012 war die Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine. Und eines der Highlights im deutschen Sportbloggerjahr ist zweifelsohne die Audiocollage Klaas Reeses (Reeses Sportkultur), der etliche Tweets, Äußerungen bei Twitter also, zum Finale dieser Europameisterschaft gesammelt und von verschiedenen Sprechern einsprechen lassen hat. Prädikat: innovativ.

Finale: Quelle Fremdmaterial

Trainer Baade blickt ins Innenleben von Fußballfans, welches ganz und gar nicht voller Jubelszenen ist. Was sich zwischen den seltenen Glanztagen eines Teams im Fußball ereignet, ist vor allem ein Sammelsurium der unterschiedlichsten negativen Emotionen beim geneigten Zuschauer.

Zwischen den Feiertagen ganz grau

Ein offener Text von Daniel Drepper, der sich seinem eigenen exzessiven Hang zum Sporttreiben widmet und die Frage beleuchtet, wo dabei die Grenze zur Sucht liegt. Wiegewahnsinn, Laufzeithörigkeit und Eskapismus — zusammen mit ausgiebiger Introspektion der Gedankenwelt eines Intensivsportlers ein beeindruckendes Zeugnis.

Sport an der Grenze zur Sucht – mein Erfahrungsbericht

Einen geschärften Blick mit viel Expertise in die Details der Auseinandersetzung zwischen der TSG Hoffenheim, dem DFB und seiner Rechtsordnung liefert Magischer FC, nachdem es im Hoffenheimer Stadion zum Tröten-Hausmeisterskandal gekommen war. Am Ende steht der wohl begründete Verdacht der Willkür beim DFB.

Hoffenheim zahlt die Kasse

Keine Wahl zum Sportblogbeitrag des Jahres ohne das allumfassende Mutterschiff des Sportbloggens, allesaussersport.de. Kai Pahl alias dogfood hat durch sein enormes Fachwissen und sein stetig riesiges Pensum eine große Gruppe an Stammlesern und -kommentierern angezogen. Diesen ist diese Nominierung ebenso gewidmet wie dem griffigen Wortwitz des in diesem Fall live vom letzten Super Bowl bloggenden Hamburger Hausherrn:

Super Bowl 46: New England Patriots – NY Giants

Als Rasenball Leipzig-Anhänger hat man es hierzulande ziemlich schwer, gemocht zu werden. Selbst die Sportpresse lässt kaum einen grünen Halm an den Red-Bull-Gesponsorten, worüber sich der Rotebrauseblogger schon mal echauffierte. In diesem Fall nimmt er einen 11-Freunde-Artikel auseinander, der mit grundliegenden Informationen glänzt, aber so der Blogger „das Kernproblem umschifft“. Die 50+1-Regel, die dieser Tage mit dem Fall 1860/Ismaik dem Text eine erstaunliche Aktualität gibt.

11Freunde, RB Leipzig und die 50+1-Regel

Jens Weinreich befindet sich regelmäßig bei den großen sportlichen Ereignissen der Menschheit vor Ort und berichtet von politischen wie sportlichen Vorgängen. Im abgelaufenen Jahr weilte er bei den Olympischen Sommerspielen in London — und bloggte live von der Eröffnungsfeier.

#London2012 (IX): live-Blog Eröffnungsfeier, “Isles of Wonder”

Die erst im August gegründete Mehr-als-Presse-und-Blogschau Fokus Fussball rief im Dezember 24 Blogautoren zu einem gemeinsamen bloggigen Adventskalender. Der erste Gast-Beitrag stammte aus Berlin, wo Sebastian Fiebrig mit seiner Partnerin Stefanie in Pankow einigen Menschen auf einem Amateurfußballplatz begegnet.

Tor 1: Senioren Ultras in Pankow

Matthias in der Weide (Schalkefan) begibt sich auf den Rasen des Münsteraner Stadions, woraufhin dieser, der Rasen, in den Herd der heimischen Küche wandert und so konserviert nun bei ihm in kleinen Tütchen erhältlich ist. Anlass der Aktion: Der Rasen vom allerersten Bundesligaspieltag wurde in den knapp 50 Jahren noch nie ausgetauscht und ist somit der Originalrasen. Eine verrückte Aktion des Fußballverrückten in der Weide.

Die kleine Geschichte vom Bundesliga-Rasen in Tüten

Bernd Schuster ist der Titel seines Blogs „Zum blonden Engel“ gewidmet, sein für diese Wahl nominierter Text hingegen dem unter der Alzheimerschen Krankheit leidenden Ex-Manager des FC Schalke 04, Rudi Assauer. Frédéric Valin blickt darin über den sportlichen Tellerrand hinaus.

Gegen das Vergessen

Wo Felix Magath waltet, werden Kader in abenteuerlichem Tempo auseinander- und zusammengebaut. Wie die Magathschen Transfers der letzten 10 Jahre zu bewerten sind, legt das Blog Sportsaal in einer umfassenden Bewertung von nicht weniger als 107 Transfers aus diesen Jahren dar.

10 Jahre Magath — eine Transferbilanz

 

*Der Sportbloggerbeitrag des Jahres wird hier präsentiert und öffentlich abgestimmt, weil sich die Macher von Fokus Fussball dazu bereit erklärt haben, der Aktion des Sportbloggernetzwerks diese Bühne zu bieten. Das Sportbloggernetzwerk nimmt derzeit keine neuen Mitglieder an, existiert allerdings noch. Über eine Neuorganisation des Netzwerks wird nachgedacht.

Der Text stammt netterweise von Trainer Baade, der genauso wie Klaas Reese, einer der Macher von Fokus Fußball, hier nominiert ist, was jedoch keinerlei Einfluss auf die Abstimmung hat.

25 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Pingback: Trainer Baade » Mitmachen bei der Wahl zum Sportbloggerbeitrag des Jahres 2012

  2. Hilfreich wäre es, wenn die Abstimmreihenfolge derjenigen in der Vorstellung der Beiträge entsprechen würde… und wenn die Namen in den jeweiligen Beiträgen fett gedruckt wären – aber man will ja nicht zu kleinlich sein.
    Sehr gute Beiträge!
    Sehr schwere Entscheidung!
    PS: Steht irgendwo bis wann man abstimmen kann?

  3. Pingback: Noten zur Sportbloggerei | Kühns Lindenblatt

  4. Pingback: Der Westwall steht » Magischer FC

  5. Pingback: Sportblogger-Award des Jahres 2012: Abstimmung « Stahlwerk

  6. Pingback: Die Blog- & Presseschau für Donnerstag, den 17.01.2013 | Fokus Fussball

  7. Schöne Sache, schöne Texte mal wieder. Nur eine kleine Mäkelei: Warum hat denn bitte Frau Fiebrig in der Vorstellung keinen eigenen Namen: „…wo Sebastian Fiebrig mit seiner Partnerin…“?!

  8. Insgesamt sehr gute Aktion. Und super Beiträge. Hilft nicht nur dem einzelnen, sondern der gesamten Szene, sich ein wenig mehr Gehör und Reputation zu verschaffen.

  9. Pingback: Sportbloggerbeitrag des Jahres 2012 und Leipziger Blogparade | rotebrauseblogger

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  11. Pingback: Unter Den Ersten Elf | "Reeses Sportkultur"

  12. Pingback: Update: Sportblogger-Award und NebenverdiensteDaniel Drepper | Daniel Drepper

  13. Moment mal: Wenn die Kommentierenden bei AAS mitgemeint sind, dann würde ich zu einem unbedeutendem Bruchteil mitgewinnen, würde ich nicht? Dann bin ich ja befangen. Shocking!

    Andererseits: Ich lasse mir dann schon mal neue Visitenkarten drucken: „Zu 1/553 Nominierter beim Sportblogger-Award des Jahres 2012“. Schick. Was man als 7/8-Troll so alles erreichen kann …

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