#Link11: 1. Liga. 2. Liga. 3. Liga. Internationale Ligen. Champions League.

Durch einen Tweet von Michael Gooner wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass Dennis Bergkamp am 27.8.1997 einen Hattrick für Arsenal gegen Leicester schnürte. Was für Tore. Was für ein Kicker. (YouTube)

Und jetzt zurück in die Gegenwart. 1. Liga. 2. Liga. 3. Liga. Internationale Ligen. Champions League. Alles drin in der #Link11.

blogundpresseschau

1. Erste Ballberührung. Gleich der Siegtreffer. Der 19 Jahre alte Sebastian Maier erlebte nach seiner Einwechslung einen der schönsten Momente seiner noch jungen Fußballerkarriere und sorgte für große Freude beim Anhang von St. Pauli. (SportschauSpiegel, SZ, FAZ)

2. Im von B.Z. und Bild gehypeten „Lolita-Skandal“ wird die Arbeitsweise der B.Z.-Journalisten durch einen Bericht des Spiegel kritisiert. Demnach soll die Jugendliche 5.000 €uro vom Springer-Blatt bekommen haben.

Beim Indirekten Freistoß ist die Unruhe trotz äußert gelungenem Saisonstart in Berlin Startpunkt für den Spieltagsrückblick.

3. Die Bundesliga spielt heute. Aber nur eine Partie. Trotzdem wichtig für alle Manager- und Tippspiele, dass Mike Hanke wohl wieder spielen kann. Christian Streich hofft, dass Hanke und Kollegen sich nicht von den hohen Ballbesitzwerten der Bayern frustrieren lassen wird. (Badische Zeitung) Die Supporters Crew Freiburg will auf Support und Choreo verzichten, weil der Verein Klatschpappen verteilen will.

Die Sportschau hat sportliche Fakten zur Partie.

4. Am Abend kämpfen die Schalker um den Einzug in die Gruppenphase der Champions League. Senthuran Sivananda meint mit Blick in die Geschichtsbücher, dass ein Ausscheiden ein schlechte Omen für den Job von Trainer Jens Keller wäre. Der bleibt laut WAZ trotzdem gelassen. Die Sportschau hat die wirtschaftliche Bedeutung des Spiels im Blick.

Ferry Batzoglu (FAZ) portraitiert den Eigner von Schalke Gegner PAOK Saloniki, der den Sport für seine Politik nutzt.

Field Reporter

Wir empfinden die Polizeieinsätze gegen Paok-Fans als extrem brutal und oft maßlos. Was die deutsche Polizei beim Hinspiel in Schalke veranstaltet hat, darüber können wir fast lachen. Die griechische Polizei geht gegen Paok-Fans in den Blocks mit Gaseinsätzen vor. Sie setzt bissige Hunde ein und knüppelt wahllos auf uns ein. Wir werden bei Auswärtsspielen stundenlang im Block isoliert und anschließend verhaftet. Auf den Wachen der Polizei geht es dann auch nicht gerade zimperlich zu. Das alles ist bewiesen.

Torsten Haselbauer (taz) sprach mit einem Fan aus Saloniki vor dem Geisterspiel.

Die RP rechnet vor wie es Bayer Leverkusen in Lostopf 3 schaffen könnte.

5. In Hannover sorgte ein T-Shirt-Verbot für Unruhe. Vor dem Heimspiel gegen Schalke 04 waren „T-Shirts mit „Fuck BTSV“ und „Not my president“ Aufdruck, aber auch Exemplare, die ein durchgestrichenes Hakenkreuz zeigen“ unerwünscht. Hannover 96 begründet das Verhalten des Sicherheitsdienstes mit Fehlern in der „Kommunikationskette“. Beim nächsten Heimspiel gegen Mainz soll es keine Restriktionen mehr geben. (Fanhilfe Hannover)

6. Marius Ebbers rief vor knapp zwei Wochen (#Link11 Rückennummer 4) dazu auf, dass Fans die vergebene Chance von Christopher Nöte reinmachen sollten. Jetzt haben einige die Herausforderung angenommen und für den guten Zweck abgezogen. Die Sportschau war dabei.

7. Eigentlich läuft es bei Borussia Dortmund richtig gut. Nur die Polizei sorgt für miese Stimmung. Meint Jens Matheuszik (WAZ) und kritisiert auch das ungeschickte Timing einer Postkarten Aktion der Jusos.

8. Trainer Baade über Äpfel und Blutgruppen. Und Statistiken.

9. Kai Butterweck (Indirekter Freistoß) hat die Reaktionen zu Bruno Labbadias Rausschmiss lesenswert zusammengefasst.

10. Der Wechsel von Gareth Bale zu Real Madrid gilt seit Wochen als beschlossene Sache. Javier Cáceres (SZ) fragt sich wer den Rekordtransfer überhaupt bezahlt und geht der Befürchtung nach, dass am Ende der Steuerzahler für den Transferwahnsinn aufkommt.

11. Anfangs- und Endpunkt dieser #Link11 ist die 2.Liga. Hermannus Pfeiffer hat beim Übersteiger die wirtschaftliche Situation in der 2.Liga am Beispiel des FC St.Pauli vorgerechnet.

Bester Link gestern: 

Der Kommentar von Peter Hess (FAZ) über das „Rote Wochenende“ fand gestern die meisten Leser.

Herbert Fandel verteidigt seine Schiedsrichter im Spiegel und auch Collinas Erben haben den Kartenrekord ausführlich aufgearbeitet. Paul Breitner hat seinen Ärger über die Schiedsrichterleistung im Halbzeitinterview auf dem Münchner Arena Rasen abgelassen – Karl-Heinz Rummenigge zeigt ihm dafür die „Dunkelgelbe Karte“ (tz). Der Spiegel hat erste Sportgerichtsurteile für die Rotsünder.

Mixed Zone: Negativrekord: Nie zuvor standen zum Saisonstart so wenig englische Fussballer auf dem Rasen. (NZZ) + + + Wutrede: Christian Streich bei der Pressekonferenz über Hertha, Labbadia und die Medien (Badische Zeitung) + + + Besserung: Fußballprofi Clement Halet geht es nach einem kurzen Herz- und Atemstillstand beim Drittligaspiel Münster gegen Kiel wieder besser. (Sportschau) + + + Name dropping: Uli Hesse (ESPN) über deutsche Vereine wie Westfalia Herne, Eintracht Braunschweig oder Waldhof Mannheim, die einst einen Sponsoren im Vereinsnamen führten. + + + TV-Plan: Kai Pahl (allesaussersport) hat den Überblick über den Sporttag. + + + Duplizität der Ereignisse: Kiel und Leipzig an der Tabellenspitze wie einst in der Regionalliga. (Rotebrauseblogger) + + + International: Der kicker über den abgelaufenen Spieltag in Italien und der Türkei. Der Spiegel hat den Premier League Auftakt zusammengefasst. + + + Karriereende: Deco hört auf. (Spiegel)

Rausschmeißer:

Sex im Mittelkreis in Kopenhagen. (101 Great Goals)

#Link11: Die zweite Halbzeit war beeindruckend

Nach 3 Spieltagen muss nun also der erste Trainer gehen. Bruno Labbadia wurde vom VfB Stuttgart freigestellt. Die Wetten sind eingelaufen oder nicht. Bedeutet das Ruhe für Fink und Keller? Warum gab es acht Platzverweise und haben die Schalker nicht schon wieder beeindruckend gespielt? Antworten wie immer in der #Link11

blogundpresseschau

 

1.  Die 11 Freunde berichten über die wirklich wichtigen Dinge der Fankultur. Ergänzend zur amüsanten Fotostrecke in der „Breaking Pep“-Ausgabe haben die Fußballkulturverfechter nun ein Interview mit Jo Maidhof online gestellt. Maidhof ist Vorsitzender der „Kuttenvereinigung Fürth 1903 n.e.V“.

2. Die neue Collinas Erben-Ausgabe könnten den Rahmen sprengen, der ohnehin nie existierte. 8 Platzverweise, ein Trainer geht auf die Tribüne und Mario Mandzukic bleibt verschont.  Am Jubiläumswochenende setzt die Bundesliga eine neue Bestmarke. Peter Heß über das Rote Wochenende. (FAZ)

3. Clement Halet bricht auf dem Fußballfeld zusammen. Der Verteidiger von Preußen Münster prallt im Spiel gegen Holstein Kiel mit einem Gegenspieler zusammen und atmet nicht mehr: Mittlerweile ist Halet auf dem Weg der Besserung (Münstersche Zeitung)

4.  „Im Fußball reicht Talent allein nicht aus“, sagt Jermaine Jones. „Wir müssen weniger reden und mehr Leistung zeigen“, sagt Julian Draxler.  „Was die Mannschaft aber nach der Halbzeit geleistet hat, war sehr beeindruckend“, sagt Jens Keller. „Immerhin hat die Mannschaft da eine Riesen-Moral bewiesen“, sagt Horst Heldt. (derwesten). Fakt ist: Nach 3 Spieltagen ist der FC Schalke 04 noch nicht auf Augenhöhe mit dem Erzrivalen Borussia Dortmund.  So schreiben die Schalker Blogger nun auch bereits zum Saisonstart mit der ersten Krise. Blogundweiss zweifelt am Champions League-Einzug. (Vogelwild in Hannover). Torsten Wieland findet nicht einmal eine Grundordnung im Spiel der Schalker (Viel Unglaubliches in Hannover). Die FAZ schreibt über die Kellerkinder.

5. Am Wochenende wurde die Bundesliga 50 Jahre. Im September nimmt Wolfgang Holzhäuser seinen Hut und verlässt Bayer Leverkusen. Phillip May und Bastian Rudde sprachen für den DLF mit dem Leverkusen-Mann, der sich gerne als Querdenker sieht.

6. Genug ist genug, sagt Stefan Kießling und will sich nun nur noch auf Bayer Leverkusen konzentrieren. Seine Zeit in der deutschen Nationalmannschaft ist (vorerst) vorbei.  Kies erläutert seine Entscheidung auf Facebook. SPON  fasst zusammen.

7. Die Uhr mag auf 50 Jahre umgesprungen sein, doch wie bereits in der letzten Saison kämpft der HSV mit den Alterserscheinungen. Sie kommen einfach nicht mehr so gut aus dem Bett. Punkt- und torgleich mit Schalke 04 taumeln sie nach drei Spieltagen in Richtung Tabellenende. Die Welt hat dann auch ernsthafte Zweifel an einem weiteren Bundesligajahr. Da stellt sich die Frage: Kann nur noch Felix Magath den Verein retten? Der aber ziert sich noch, weiß jedoch bereits: Ohne Geld wird der HSV nicht auf die Füße kommen. (Abendblatt)

8. In Stuttgart, dem nächsten Krisenklub der Liga, stehen die Zeichen auf Abschied. Die Stuttgarter Zeitung berichtet, dass Bruno Labbadia „allen Anschein nach“ noch vor dem Rijeka-Spiel seinen Platz auf der Trainerbank räumen wird. Gegen Ausburg setzte es bekanntlich die dritte Niederlage im dritten Spiel. Und dann, kurz bevor die #Link11 in Druck gehen sollte, trennte sich der VfB Stuttgart mit sofortiger Wirkung von Bruno Labbadia.

9.  Ungewöhnliche Szenen auf der Dortmunder Südtribüne. BVB-Fans zeigen auf Banner Solidarität mit den Schalker Fans. „Das wahre Gesicht der Polizei NRW – Sonntags bei uns, Mittwoch in GE“, stand dort auf einem der zahlreichen Banner beim Spiel gegen Bremen geschrieben (DerWesten). In Dortmund blieb es am Freitag ruhig, doch wie u.a. Typischlinksaussen berichet, hatte man sich bei der Polizei NRW auf das Spiel Rot-Weiss Essen gegen Alemannia Aachen konzentriert. (Von Gewalt und purer Willkür). Noch liegt keine Pressemitteilung der Essener Polizei vor. Turus.net schreibt erst einmal nur über den 2-0 Sieg der Essener.

10. Am 23.April 1962 spielte Cardiff City das letzte Mal ein Heimspiel im englischen Oberhaus. Am Tag ihrer Rückkehr gelang Cardiff ein 3:2 Erfolg gegen Manchester City (u.a. The Guardian). Steve Tucker sah das Spiel der Bluebirds (die in ihren neuen Farben antraten) und sagt: Das war das lange Warten doch fast wert (Wales Online)

11. Thiago fällt sieben Wochen aus. Ein bittere Nachricht für das Bayern Blog. Die Verletzung zog sich der Millioneneinkauf im Spiel gegen Nürnberg zu. Da hatten die Bayern immerhin 81% Ballbesitz. Das ist noch so eine Bundesliga-Rekord. Clubfans United über die verhaltene Prophezeiung des Hiroshi Kiyotake.

 

Field Reporter

Das was in den letzten Tagen passiert ist und vielleicht noch kommen wird. Das hat nichts mehr mit Normen und Werten des Lebens zu tun. Man wird konfrontiert mit etwas, was nichts mit Sport oder Fußball zu tun hat. Man wird konfrontiert mit privaten Angelegenheiten. Und das ist peinlich für alle Beteiligten. Sehr, sehr peinlich.

Jos Luhukay spricht aus, was viele denken (Audio-File und Transkript bei sebastianfiebrig.de)

 

Mixed Zone: 

Lieber woanders: Nicht Sinsheim, sondern Kaiserslautern. Freiburg Fans beim Hoffenheim-Spiel. (Schottische Furche) +++ Das Wochenende komplett: Der Burnster fasst das Bundesliga-Wochenende zusammen +++ Landauer, Jacobi & Fans: Das Power Of Will-Blog über die Bedeutung von Faninitiativen. +++ Bleiben: Franco Foda bleibt vorerst Trainer in Kaiserslautern (Der Betze Brennt) +++ Zufrieden: Any Given Weekend ist mit dem Dortmunder Sieg gegen Bremen zufrieden. +++ Doping: Innenminister Hans-Peter Friedrich spricht sich erstmals für ein Anti-Doping-Gesetz aus (Zeit Online) +++ Vergesslich: Sheffield Wednesday spielt gegen Sheffield Wednesday. FC Millwall hatte die Trikots vergessen. (Stehplatzhelden) +++ Malle: Die Chosen Few Hamburg mit einem Aogo-Spruchband (Twitter) +++ Wisch-PC: Blog G sieht den ersten Frankfurter Saisonsieg am Wisch-PC

#Link11: Sex sells? Nicht mit uns!

Europapokal, Polizeigewalt, Lolitaskandal. Wer sich aufgrund der Überschrift nicht schon gähnend abgewandt hat, dem sei hier klar gesagt: Diese #Link11 enthält keinerlei Spuren sexuell aufgeladener Geschichtchen. Dazu wieder die volle Ladung über das Thema, das uns alle interessiert: Junge, durchtrainierte Körper, äh, Fußball!

blogundpresseschau

1. Der unverhältnismäßige Polizeieinsatz beim Champions-League-Qualifikationsspiel zwischen Schalke 04 und PAOK Saloniki ist immer noch das Topthema. Empfohlen sei hierzu unser gestriges Special zu diesem Thema. Das Law-Blog beschäftigt sich mit der Frage, ob der Vorwurf der Volksverhetzung durch das Zeigen der entsprechenden Fahne überhaupt gerechtfertigt war. Eine zusätzliche Einordnung der Geschehnisse findet ihr bei den 11Freunden. Sozialdemokrat (und BVB-Fan) Malte Dürr wendet sich in seinem Blog an seinen Genossen (und NRW-Innenminister) Ralf Jäger.

2. Gestern fanden die Hinspiele in der Europa League-Playoffrunde statt. Der VfB Stuttgart konnte im kroatischen Rijeka seinen Negativlauf nicht bremsen und unterlag 1:2. Bruno Labbadias Trainerstuhl scheint mehr denn je zu wackeln (fussball.de). Eintracht Frankfurt meistert dagegen die Hürde FK Qarabaq Agdam und stößt damit in Asien das Tor nach Europa auf, wie die FAZ titelt. Stefan Krieger analysiert im Blog-G den Saisonstart der Hessen und kommt zu dem Fazit: „Gott schütze Alex Meier!“ – ähnlich sieht dies Eintracht-inside, die den lang gewachsenen Offensivspieler als Eintrachts Lebensversicherung ansehen.

3. Die deutschen Spieler im Ausland konnten dagegen in den Qualifikationspartien ordentlich auftrumpfen: Mario Gomez wurde im Zürcher Letzigrund zwar als Torschütze ausgerufen, erzielte den Treffer allerdings gar nicht. Wie der deutsche Nationalstürmer allerdings den Schweizer Kontrahenten zum Eigentor zwang, nötigt der NZZ die Huldigung „Im klassischen Stil“ ab. Marko Marin führte den FC Sevilla derweil mit zwei Treffern zu einem 4:1-Erfolg gegen Breslau (Ruhr-Nachrichten).

4. Borussia Dortmund veröffentlicht seine Bilanz und gibt Rekordzahlen bekannt (bvb.de). Die Sportschau beschwört angesichts dieser wirtschaftlichen Potenz wieder einmal „spanische Verhältnisse“. AnyGivenWeekend blickt unbeeindruckt von solch Zahlenspielereien auf die Partie gegen Werder Bremen.

5. Der HSV kommt nicht zur Ruhe: Trainer Thorsten Fink strich Dennis Aogo und Tomas Rincon wegen deren Mallorca-Trips aus dem Kader für das Spiel bei Hertha BSC (ran.de). Schlecht für den Hamburger Coach: Linksverteidiger-Alternative Jansen fällt wegen eines Zehenbruchs aus (kicker). Der Venezuelaner Rincon äußert sich auf Twitter zu den Vorwürfen (via storify).

6. Eine Nachricht, die in der Fußball-Welt kaum für überraschtes Entsetzen sorgt: Albert Streit wieder suspendiert! (Welt) Ebenfalls nicht überraschend: Der Ex-Bundesliga-Profi, derzeit bei Regionalligist Viktoria Köln unter Vertrag, ist sich keiner Schuld bewusst (Kölner Stadt-Anzeiger). Die 11Freunde liefern eine kleinen, nicht in allen Details komplett korrekten Abriss der Karriere des umstrittenen Kickers. 

7. Als letzte Topliga nimmt die italienische Serie A den Spielbetrieb wieder auf. SPOX macht den Favoritencheck der einstmals besten Liga der Welt, die 11Freunde präsentieren 11 Fakten zur neuen Saison. WhenSaturdayComes sieht durch die Transfers der Clubs neues Leben in der Liga.

8. ProFans beobachtet mit Sorge die zunehmende Vereinnahmung des Themenkomplexes „Fankultur“ durch Rechtsextreme, die das Thema zur Verbreitung ihrer politischen Positionen und zur Nachwuchsrekrutierung nutzen. Das Fanbündnis „appelliert vor allem auch an Vereine, Verbände und Politik, sich dieses Problems ernsthafter denn je anzunehmen und nicht im Rahmen der Debatten um Pyrotechnik und Ultras den Fokus auf Themen zu legen, die vergleichsweise harmlos sind“.

9. Gekickt wird nicht auf dem Rasen (oder in tieferen Klassen: auf der Asche). In Warnemünde wird an diesem Wochenende die DFB-Beachsoccer-Krone ausgespielt. Der Torbote hat alle wichtigen Informationen zu diesem Turnier.

10. Doping im Fußball – leider, wie ihr auch hier mitbekommen haben dürftet, allzu häufig ein Tabuthema. Ex-Profi Dieter Schatzschneider hat damit keinen Vertrag – und berichtet im Radio offen über den schon bekannten Captagon-Missbrauch im Fußball. (Frankfurter Rundschau)

11. Für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Brasilien sind auch deutsche Architekten am Werk. Eine Hamburger Firma konzipiert das Stadion in Manaus, mitten im Dschungel. (WELT)

Bandenwerbung

Neben dem schon erwähnten Special zum Polizeieinsatz auf Schalke erinnern wir Euch auch heute liebend gerne an unser Tippspiel. Auch wenn diese #Link11 nicht danach aussieht: Es geht am Abend weiter in der Bundesliga!

Bester Link gestern:

Die Bilder des Polizeieinsatzes auf Schalke haben Euch gestern brennend interessiert (via Youtube)

Field Reporter

Ich sehe bereits Johannes B. Kerner eingehüllt in mazedonische Flaggen vor mir.

Zum Einsatz und der medialen Rezeption sonstiger (vermeintlicher) Krawallszenen in den deutschen Stadien folgte der passende Tweet des User „STRIGGA“.

Mixed Zone: +++ Befragt: Alex Feuerherdt, 50% unserer Collinas Erben, stellt sich vor dem Derby zwischen seinen Bayern und dem Glubb aus Nürnberg im Interview (clubfans-united.de) +++ Gelobt: Bayern-Boss Rummenigge attestiert Neuzugang Götze das Zeug zum Weltstart (Reviersport) +++ Gesucht: Bayer Leverkusen sucht einen Backup für Torjäger Stefan Kießling – eine Stellenbeschreibung (RP) +++ Gesendet: Die Ansetzungen der zweiten Runde des DFB-Pokals sind veröffentlicht worden. Die ARD zeigt als Topspiel die Begegnung Darmstadt 98 gegen Schalke 04 (Sportschau) +++ Verlängert: KSC-Trainer Markus Kauczinski steht jetzt bis 2016 bei den Badenern unter Vertrag (bundesliga.de) +++ Verloren: Der KFC Uerdingen muss die Punkte aus dem Auftaktsieg gegen Wattenscheid 09 wieder abgeben (Reviersport) +++ Gefunden I: Der 96er-Elfmeterheld Gareth Southgate ersetzt den 90er-Elfmeterheld Stuart Pearce als englischen U21-Nationaltrainer (SPOX) +++ Gefunden II: Fatih Terim wird nun doch wieder Coach der türkischen Nationalmannschaft (kicker) +++ Gesperrt: Die armenischen Offizielle Andranik Arsenyan (Schiedsrichter) und Hovhannes Avagyan (Schiedsrichter-Assistent) dürfen auf Lebenszeit keine Spiele mehr leiten (UEFA) +++ Gewillt: Berti Vogts möchte seinen Vertrag in Aserbaidschan offenbar nicht verlängern (Ruhr-Nachrichten)

Rausschmeißer

Eine Übersicht über die Verteilung der Gelder in Champions und Europa League (via battesbuliblog)

#Link11 spezial: Polizeieinsatz beim Schalker Champions-League-Spiel gegen PAOK Saloniki

link11spezial

Beim gestrigen Champions-League-Spiel zwischen Schalke 04 und PAOK Saloniki kam es zu einem massiven Polizeieinsatz in der Schalker Nordkurve. Die Polizei begründetete den Einsatz wie folgt:

Ein seit Mitte der ersten Spielhälfte im Nordbereich durch die Gelsenkirchener Ultras aufgehängtes Banner führte bei den griechischen Fans zu massiven Unmutsäußerungen. Durch den Inhalt und die Darstellung des Banners fühlten sich die griechischen Gäste als Volksgruppe erheblich beleidigt und verunglimpft. Nach Aussage eines der griechischen Polizeibeamten handelte es sich bei dem Inhalt des Banners um volksverhetzende Tatbestände. Auch er selbst fühlte sich erheblich beleidigt und gab an, dass besagtes Banner u. a. schon für die erheblichen Ausschreitungen während des Spiels Rapid Wien gegen PAOK Saloniki im Jahre 2012 mit verantwortlich war. Die mehr als 2000 griechischen Fans drohten mit Blockstürmen, Spielfeldsturm und Spielabbruch. In einem solchen Fall wäre Leib und Leben zahlreicher, auch unbeteiligter Zuschauer gefährdet worden.

Stephanie Daremöller, Polizeisprecherin, begründet die Entscheidung noch einmal bei Radio Emscher-Lippe. Warum es sich um Volksverhetzung beim Hissen der Flagge handelt, kann oder will sie nicht begründen. EDIT: Das Lawblog kann auch nicht begründen, warum eine Flagge Volksverhetzung sein soll.

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Hintergründe zum Konflikt zwischen Griechen und Mazedonien gibt es bei Spiegel Online. Ein alter Konflikt, der vor allem zuletzt um die Benennung des ehemaligen Jugoslawien-Staats geführt wurde.

Soweit zur Begründung des Einsatzes der Polizei. Die Durchführung sorgte dann jedoch für die größte Aufregung. Bilder der Intervention gibt es hier (dort ist auch zu sehen, dass Sanitäter in den Pfefferspray-Nebel geraten und den Block verlassen mussten). Der Verein verurteilte den Einsatz und hielt ihn für unverhältnismäßig.

Es waren entsetzliche Szenen, die sich am Mittwoch (21.8.) beim Spiel gegen PAOK Saloniki in der Nordkurve abspielten: Ein Polizeieinsatz mit Gummiknüppeln und Pfefferspray war der dramatische Höhepunkt eines Abends gegenseitiger Provokationen beider Fanlager. Die letzte und gravierendste Eskalationsstufe war aus Sicht des FC Schalke 04 jedoch in keiner Weise gerechtfertigt.

Peter Peters konkret:

Dieser Einsatz war völlig unverhältnismäßig. Wir können dies absolut nicht gutheißen und bringen dafür nicht das geringste Verständnis auf.

Peter Peters bei Schalke-TV.

Die gehisste Flagge ist ein Banner des „Komiti Düsseldorf“ der Ultras von Vardar Skopje präsentiert, welche mit den Ultras der Königsblauen befreundet sind. Eine solche Flagge wurde übrigens u.a. schon im Heimspiel gegen Olympiakos 2012 gesichtet, jedoch ohne Folgen.

In einem Artikel von Daniel Meuren (FAZ) zeigte sich die mazedonische Botschafterin irritiert darüber, dass das Hissen unter Volksverhetzung fiele. Festzuhalten bleibt, dass es sich um die erste Flagge Mazedoniens handelte, die inzwischen aber nicht mehr aktuell ist und im Namensstreit mit Griechenland geändert wurde.

Laut Daremöller bat die Polizei zunächst um Entfernung der Flagge (teilweise wohl auch telefonisch), was durch Schalker Fanbeauftragte durchgeführt werden sollte, die jedoch keinen Erfolg hatten – darauf dann der Einsatz, der mit Tränengas und körperlicher Gewalt durchgeführt wurde. Dies aber aufgrund der Tatsache, dass die Gewalt, so Polizei, zunächst von der Nordkurve ausging.

Insgesamt sollen 30 Fans verletzt worden sein (ZEIT online).

Verschiedene Berichte von Fans der Schalker gibt es im Schalker Megafon, bei Thomas Wings, Web04, Unter Flutlicht, Schalkeweb und bei Fankultur. Neben dem Eingreifen der Polizei wurde auch allseits kritisiert, dass im griechischen Block beispielsweise Pyrotechnik gezündet wurde und die Polizei dort nicht eingriff. Pyrotechnik war bei PAOK-Fans bereits am Bahnhof gesichert worden (WDR).

Die taz fragt:

Die Frage ist nun, ob man mit einer Fanfahne zum Hass aufstacheln, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordern kann und damit der Einsatz womöglich gerechtfertigt wäre. Fraglich ist auch, warum man vor den bekanntermaßen gewaltbereiten Paok-Fans eingeknickt ist und damit revisionistische Ansichten legitimiert. Kurz gesagt, sind nicht wenige Griechen der Meinung, nur Griechen könnten echte Makedonier sein, „und Makedonien sei eine griechische Provinz in der Tradition Alexanders des Großen; niemand sonst dürfe den Namen Makedonien für sich verwenden.

Marco Betram (Turus) mit einer Einschätzung für die Zukunft.

Nein, das Ganze ist eine Farce. Denn wo würden die Grenzen liegen? Was ist als Provokation zumutbar? Ab wann müsste in Fanblöcken „eingeritten“ werden? Ein Rostock-Fan meinte mit einem Schmunzeln: „Am Samstag die Vorpommern-Fahne zuhause lassen! Nicht dass die Bul*** mich aus dem Block prügeln, weil sie meinen, dass das Volksverhetzung gegenüber den Mecklenburgern sei!“ Klingt lächerlich. Mag sein. Doch der Grund für diesen verheerenden Polizeieinsatz auf Schalke war dies auch!

Daniel Theweleit (SZ) über die Sorge „normaler Stadiongänger“.

Auch Unbeteiligte gerieten in die Auseinandersetzung, kaum noch jemand auf der Nordkurve konnte das Spiel verfolgen, erfahrene Stadionbesucher berichteten von „großer Angst“, und davon, dass sie ihre Kinder nicht mehr mit ins Stadion bringen werden, solange sie fürchten müssen, dass die Polizei derartige Operationen durchführt.

In der Welt äußerst sich Erich Rettinghaus, Landesvorsitzender der Polizeigewerkschaft Nordrhein-Westfalen.

Die Kritik der Schalker sorgte auch für Unverständnis bei der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). „Stellen Sie sich mal vor, die Polizei hätte gar nichts getan und einfach abgewartet, was denn so passiert. Dann hätte man sich im Nachhinein den Vorwurf gefallen lassen müssen, dass wir Rassismus dulden“, sagte Erich Rettinghaus, Landesvorsitzender der DPolG Nordrhein-Westfalen, der „Welt“: „Es kann nicht sein, dass die Polizei jetzt als Schuldige ausgemacht wird und wir die Vereine nicht hinter uns haben. Es wurde – wie in jedem anderen Fall – genau überlegt, ob man einschreiten muss oder nicht.

Victor Fritzen (SZ) interviewt Markus Mau, Leiter des Schalker Fanprojekts, zu den Vorfällen.

Genau das bereitet uns am meisten Sorge. Ein solcher Vorfall in der Heimkurve, wo auch viele Jugendliche stehen, bleibt haften. Sie singen künftig „Bullen sind Schweine“, ohne mit der Wimper zu zucken. Das Vertrauen in die Polizei geht verloren, was eine große Gefahr für die Gesellschaft ist.

Reaktionen im Netz beim WDR.

Bei Schwatzgelb gibt es ebenfalls eine umfangreiche Zusammenfassung der gestrigen Ereignisse.

Der Sky-Inside-Report berichtet zu den Hintergründen.

Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hat die Kritik am Polizei-Einsatz beim Champions-League-Qualifikationsspiel zwischen Schalke 04 und PAOK Saloniki zurückgewiesen. «Das war verhältnismäßig und rechtmäßig», sagte Wendt den Dortmunder «Ruhr Nachrichten». (Quelle)

Auch NRW-Innenminister Ralf Jäger hat sich nun geäußert (WAZ).

Trotz des umstrittenen Einsatzes sieht Innenminister Ralf Jäger (SPD) seine Linie im Umgang mit Fans nicht infrage gestellt. „Wir setzen weiter auf den Dialog. Das Motto der NRW-Polizei lautet: Mit allen reden, aber konsequent gegen Gewalttäter“, sagte ein Sprecher Jägers auf Anfrage. Es gebe keine neuen Vorgaben für eine härtere Gangart im Stadion. Die FDP will die Vorfälle zum Thema im Landtag machen. „Der Innenminister muss darlegen, was passiert ist. Warum konnte keine Absprache mit den Verantwortlichen von Schalke erfolgen, warum mussten Polizisten Reizgas und Schlagstö­cke einsetzen?“, so der innenpolitische Sprecher Robert Orth. Die Piratenpartei sprach von einem „Eskalationskurs“ der Polizei.

Malte Dürr zu eben jenem Jäger.

Andreas Bock (11Freunde) fragt sich, ob die Polizei eine neue Strategie fährt in NRW.

Am Ende wird man den Eindruck nicht los, dass die Polizei in NRW gerade eine neue Strategie fährt. Am vergangenen Wochenende kam es vor dem Spiel Borussia Dortmund gegen Eintracht Braunschweig zu Einsätzen, die von den BVB-Fans als unverhältnismäßig eingestuft wurden.

Stellungnahme der Gelsenkirchener Ultras.

Man kann vielleicht auch zu der Erkenntnis kommen, dass der Einsatz der Polizei gar nicht so unrecht war. Anfang August hat der DFB, auf Druck von Polizei und Politik, 32 Stadionverbote gegen Schalke-Fans aufgrund der Ereignisse am Flughafen Dortmund am 06.03.2013 erteilt. Durch den intensiven Einsatz der Verantwortlichen von Schalke 04 konnte erwirkt werden, dass die Stadionverbote für Heimspiele keine Gültigkeit besitzen. Dies wird der Polizei Gelsenkirchen sicherlich nicht gefallen haben und man hat den Nachweis erbringen müssen, dass diese 32 Personen eine Gefahr für die Sicherheit im Stadion darstellen.

Herr Wendt meint weiterhin, dass es sich bei der gezeigten Flagge um Volksverhetzung handelt (RN).

Das hat den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt. Das haben die Beamten genauso gesehen. Das konnte die Polizei nicht dulden. Deshalb sind die Kollegen richtigerweise eingeschritten. Diese Fahne wird von den griechischen Fans als Beleidigung und Provokation empfunden. Die Polizei musste hier abwägen und hat die richtige Entscheidung getroffen. Wenn die Fangruppen aufeinander losgegangen wären, hätte das schwerwiegende Folgen gehabt. Die drohende Eskalation musste sehr schnell unterbunden werden.

Der Focus spricht relativ unsachlich und unobjektiv von Erpresser-Griechen.

Die UEFA leitet ein Verfahren gegen die Schalker ein (WAZ).

Um Ergänzungen wird in den Kommentaren gebeten.

#Link11: Überragende Schalker und die Polizei

Schalke spielt eine überragende erste Halbzeit (Zitat Jens Keller) und schafft dennoch nur ein Remis. Polizisten stürmen den Schalker Fanblock aufgrund einer Mazedonienflagge. Fußballaltstars verharmlosen Doping. Manager pöbeln. Und doch (oder gerade deshalb?) ist Fußball einfach die wunderbarste (Neben-)Sache der Welt. Viel Spaß mit der heutigen #Link11.

blogundpresseschau

1. Schalke spielt 1:1 gegen PAOK Saloniki in der Champions League Qualifikation. Als ob das nicht schon Meldung genug wäre, stürmt auch noch die Polizei den Schalker Fanblock aufgrund einer Mazedonienflagge. Diese erfüllte laut Polizei den Tatbestand der Volksverhetzung. Schalker Ultras pflegen jedoch eine Fanfreundschaft mit der mazedonischen Ultragruppierung Komiti Skopje. Schalke verurteilte den unverhältnismäßigen Einsatz.

Dieser Einsatz war völlig unverhältnismäßig. Wir können dies absolut nicht gutheißen und bringen dafür nicht das geringste Verständnis auf. (Peter Peters in obiger Stellungnahme)

Nicklas vom Schalker Megafon stellt Fragen zum Polizeieinsatz. Rechtsanwalt Thomas Wings war nah dabei und kommentiert den Fall. Bei Fankultur wird mal die Sicht der Polizei beleuchtet. Wer schützt denn die grünen Männer vor den Fans? EDIT: Videoaufnahmen vom Polizei-Einsatz.

Philipp Selldorf (SZ) spricht fälschlicherweise davon, dass sich Schalker Fans untereinander prügelten. Sportlich lässt er wenig Gutes an den Knappen.

Oliver Müller (Die Welt) befand, dass sich die Schalker im Nachhinein in die Taschen logen. Die befanden die eigene Leistung nämlich gar nicht so schlecht.

2. Benedikt Höwedes war vor dem Champions-League-Spiel im Interview bei der FAZ und kritisierte das Auf und Ab der Schalker. Wie wahr. Wie wahr.

3. Und sonst so in der Champions-League-Qualifikation? Poldi und Mertesacker fertigen Fenerbahce ab (Spiegel Online). Austria Wien gewinnt doch etwas überraschend in Zagreb (DerStandard) und Basel gewinnt in Rasgrad souverän (NZZ).

4. Der VfB Stuttgart versucht sich heute an der Europa League. Johannes Nedo (Stuttgarter Zeitung) mit einem Hintergrundbericht zum Gegner aus Rijeka, bei dem einst auch Fredi Bobic spielte.

5. Wenn den Managern der Liga langweilig ist, äußern sie provokante Thesen in Interviews. So geschehen bei Heribert Bruchhagen, der just äußerte, dass die Bayern ja ein paar Millionen von ihrem Champions-League-Geld an die Liga abgeben könnten. “Eine unsägliche Schnapsidee”, konterte nun Karl-Heinz Rummenigge (FR). Natürlich war das ganze nur eine Missverständnis. Bruchhagens Aussagen wurden fehlinterpretiert (AZ) – Nicht der FC Bayern müsse das Geld abgeben, sondern die Europäische Fußball-Union (UEFA) müsse die Verteilung der Millionen aus Champions League anders gestalten.

6. Paul Breitner schließt Doping im Fußball heute zu 99,9 Prozent aus (AZ). Jens Bierschwale und Jens Hungermann (Die Welt) stellen fest, dass Deutschlands Fußballidole Doping verharmlosen.

7. Christoph Daum ist immer eine Geschichte wert. Derzeit coacht er in der Türkei die Krokodile von Bursapor. Der Auftakt in der Süperlig misslang jedoch, wie David Digili (taz) zu berichten weiß.

8. Die Spielverlagerung zieht mit dem FSV Mainz durch die neue Saison und analysiert die Transferbilanz.

9. Einfach mal so stehen lassen. Der Übersteiger wird 20.

10. Der Artikel von Layth Yousif (In Bed with Maradona) ist durchaus hinterfragenswert und mit dem ein oder anderen Fehler versehen, allerdings ist allein das Aufmacherbild mit Paul Breitner einen Klick wert. Der Rebel without a cause.

11. Nurpferdeundfussball stellt fest, dass sich Werder in den Wechseljahren befindet. Ein Blick ins Hier und Heute und die Vergangenheit. Nick von Anygivenweekend wirft ein Auge auf die Partie des BVB am Freitag gegen Bremen. Und zuguterletzt interviewt das Papierkugelblog einen englischen Werder-Fan.

In eigener Sache:

Im Shop kann man jetzt problemlos via Paypal und Sofortüberweisung zahlen. In Kürze wird es erste T-Shirts von 8Bit-Football geben. Erste Motive sind schon eingestellt.

Bester Link gestern:

Immer noch der Artikel zu Deutschlands ehemaligem Supertalent Florian Müller, der von Hermann Gerland verspottet wurde und heute Invalide ist (Die Welt).

Field Reporter:

„Der VfL verliert nicht mehr. Wenn, dann verliere ich.“

Peter Neururer setzt sich selber unter Druck (WAZ).

Mixed Zone: +++ Familienbande: In Recklinghausen schwört man auf die Kraft der Familie (Dressed like machines). +++ Posen: Nicht Lech, sondern David Beckham posiert wieder einmal für die schwedische Kleiderkette H&M (W&V). +++ Zoff auf/um Malle: In Hamburg ist die Hölle los. Hendrik Buchheister zum FC Hollywood des Nordens (Spiegel Online). +++ Unterbüx: Die fehlte einem Spieler in England, worauf er Rot sah (Spiegel Online). +++ Statistik: Trainer Baade neuerdings im Infografik-Metier stellt die Gretchenfrage – Trend oder Ausreißer. +++ Pyroterror: Warum man durchaus darüber nachdenken sollte, Pyros weiterhin aus dem Stadion zu lassen (Youtube). +++ Berliner Fußball: Das Nodicemagazine zum Spiel Union gegen Düsseldorf. +++ Das Textilvergehen podcastet rund ums Spiel. +++ Leipziger Fußball: Spannende Bestandsaufnahme zum Fußball in Leipzig vom Rotebrauseblog. +++ Berliner Fußball, Teil 2: Einen famosen Einblick ins Trainingsgeschäft bei der Hertha gibts bei Immerhertha. Bloß nicht zufrieden sein. +++ Blogger gesucht: Google sucht schreibwillige Fußballblogger. +++ Der Heiland: Der geht natürlich über Wasser – Mario Balotelli (Who ate all the Pies). +++ Angst: Kann einem dieses Video von Peter Neururer machen (Youtube). +++ Coverboy: Mario Götze auf der neuesten Ausgabe von World Soccer. +++ Homeless World Cup: The Football Report war dabei und hat ein Audiofeauture dazu gebastelt. +++ Highbury: In den 50ern. +++ Trikot-Chique: Da ist mal wieder eine Tabelle der schönsten Jerseys der Liga rausgekommen (Sportschau). +++ Afghanistan: In Afghanistan wurden endlich wieder ein offizielles Fußballmatch der Nationalmannschaft ausgetragen. Martin Gerner (DRadio Kultur) berichtet vom ersten Spiel nach 36 Jahren.

Rausschmeißer des Tages:

Football Players Revisited – Wunderbare Posterserie.

#Link11: Über Fußball kann man nur auf Englisch singen

Die Dortmunder Polizei suchte also beim Spiel Borussia Dortmund gegen Eintracht Braunschweig nach Anti-Hopp-Spruchbändern. So zumindest hat man mittlerweile den Einsatz am Sonntag gerechtfertigt. Eine seltsame Erklärung für eine immer noch nicht wirklich aufgeklärte Polizeiaktion, die das Verhältnis Polizei und Ultra mit Sicherheit nicht entspannen wird. Genug der schlechten Laune, es ist Sommer. Über Fußball kann man nur auf Englisch singen. Das und noch viel mehr in der #Link11

blogundpresseschau

 

1. Über Fußball kann man nur auf Englisch singen. Das wird unser dieser Tage wieder vom englischen Duo Magee und Smyth vorgeführt. Ihre Helden? Die Jungs von der White Harte Lane. Schon immer. Der Libero feiert das vielleicht beste Tottenham-Lied aller Zeiten, die 11 Freunde hatte bereits gestern einen weiteren Song des Duos. Der aber ist nun bei YouTube auf „privat“ gesetzt. Bitte helfen Sie dem Fokus Fussball-Schreiber.

2. Was man in Deutschland momentan jedoch gut kann: Über Doping schreiben. Das liegt natürlich auch an den vielen Äußerungen der Altstars. Paul Breitner hatte am Montag auf Servus TV nachgelegt (Soundcloud ab 0.49 min)  Die Deutsche Welle fasst die aktuellsten Äußerungen zusammen. Michael Wollny fühlt sich in seiner Eurosport-Kolumne Abgeblogged einigermaßen unwohl und bereitet sich auf unbequeme Wahrheiten vor. DFB-Vize Rainer Koch ist sich sicher: Nach heutigen Doping-Standards wären die angeblichen Dopingfälle 1966 nicht nur angeblich (kicker). Im Herbst nun wird entschieden, ob „Richtung Rückrunde“ nun auch Blutkontrollen auch nach Spielen eingeführt werden. (u.a. Handelsblatt). Was in den letzten 50 Jahren geschah, fasste Four Dimension Football bereits Anfang des Jahres zusammen.

3. Zurück nach England, ins Mutterland des Fußballs. Dort steht Arsene Wenger heftig in der Kritik. Er kann keine Spieler verpflichten. Das sorgt für Unruhe. Raphael Honigstein schreibt darüber nun in der Süddeutschen Zeitung.  Im Vorfeld des Champions-League-Qualifikationsspiels gegen Fenerbahce verteidigt Wenger seine Transferpolitik. (u.a. Guardian)

4. Alex Raack lobt  bei den 11 Freunden das Verhalten aller Beteiligten im Danny da Costa-Fall. (Respekt, deutscher Fußball!). Gerald Asamoah richtet einen Appell an die Gesellschaft (Süddeutsche Zeitung) und der FC Ingolstadt plant eine Aktion „Rechts Aussen? Nur im 4-3-3“

5. Nach dem 0:4 gegen den VfL Wolfsburg, geht es für den FC Schalke 04 heute im Hinspiel der Champions League Qualifikation nicht nur gegen den Jahrhundertrainer Huub Stevens, sondern auch um eine Menge Kohle. Schalke 04-Kapitän Benedikt Höwedes ist im Gespräch mit Niklas Schenk einigermaßen ernüchtert über die ersten Auftritte in dieser Saison. „Anscheinend sind wir noch nicht so weit wie gedacht“, sagt Höwedes. (FAZ). Gedacht hatte das auch Jonas Beckenkamp von 2×2 (Süddeutsche Zeitung)

6. Die Champions League Play-Offs begannen natürlich bereits am gestrigen Tag. Die beiden 2:0 Siege waren die größten Überraschungen. Der kicker fasst die Spiele des Abends zusammen. Ein ungewöhnliches Glücksritual könnte Schachtjor Karangandy zum Sieg gegen Celtic verholfen haben. Ein Schaf wurde geschlachtet (u.a. RP)

7.  6.000 Zuschauer sehen das erste Heimspiel der afghanischen Nationalmannschaft seit 10 Jahren. Sie besiegen Pakistan 3:0.  Die FAZ berichtet, die BBC auch. Sie hatte mit Noor Saeed einen Mann vor Ort. Immer vor Ort ist auch das Fußball in Kabul-Blog.

8. Vor einem Monat starb Bert Trautmann. Vor dem Spiel gegen Newcastle United wärmten sich die City-Spieler in Trautmann-Trikots auf (Bilder u.a. Daily Mail). In der aktuellen Ballesterer-Ausgabe findet sich ein langer Nachruf von Wolfgang Fiala.

9.  Die Polizei-Kontrollen im Vorfeld der Partie gegen Eintracht Braunschweig bleiben weiterhin ein großes Thema in Dortmund. Auch der BVB ist irritiert und will nun mit der Polizei sprechen, berichten die Ruhr Nachrichten.

10. Udo Muras fordert in der Welt die Einführung des Hawk Eyes. Dabei wischt er zahlreiche Argumente beiseite. Einfach so. Amateuren, schreibt Muras, wollen nicht unter Bundesliga-Bedingungen spielen, sondern mit Schiedsrichter.

11. Christoph Daum lässt sich bei seinem ersten Spiel als Bursaspor-Trainer negativ überraschen. (taz)

 

Bester Link gestern: 

Florian Müller, von Hermann Gerland verspottet, von Fokus Fussball-Lesern geliebt (Die Welt)

 

Field Reporter

Aus welchem Grund werden die Hamburger Spieler suspendiert wenn Sie an den freien Tagen nach Mallorca fliegen?

Dietmar Hamann stellt Fragen. Wird Fink Antworten liefern?

 

Mixed Zone:

Aufgeklärt: Warum Borussia Dortmund das Champions League-Finale verlor. Mitch Langerak plaudert bei einem guten Steak Geheimnisse aus. In Australien spielt Dortmund an diesem Wochenende gegen Hannover. (The Local) + + + Eklat: Ein Wort, das man im Zusammenhang mit Albert Streit eigentlich selten vernimmt. Der Ex-Frankfurter, Ex-Wolfsburger, Ex-Kölner, Ex-Schalker, Ex-Hamburger, Ex-Aachener ist bald vielleicht auch Ex-Viktoria. Pele Wollitz hat den Ex-Team 2006-Mann vorerst suspendiert (u.a. RP) +++ Weltmeisterschaft: Der A Football Report Podcast über die Weltmeisterschaft der Obdachlosen.  +++ Glaube, Liebe, Hoffnung: Frau Pleitegeiger hatte sich ihren Trip nach Hamburg ganz anders vorgestellt.  +++  Pflichtlektüre: Clubfans United besprechen den neuen Reng. +++ Große Freude: Zumindest bei den Journalisten. Die Sommerpause ist vorbei, die ersten Krisen sind da, die Luft brennt (Stehplatzhelden)  +++ Abschied: Arif Karagolan verlässt Borussia Neunkirchen in Richtung Sportfreunde Köllerbach. (StahlwerkNK) + TV: Kai Pahl mit dem Screensport am Mittwoch (Allesaussersport) +++ Ein Kuss unter Männern: Sorgt in Brasilien für Aufregung (u.a. RP) +++ Learning English I+II: Alex Handcock übersetzt deutsche Begriffe ins Englische. (Talking Fussball)

 

#Link11: Die üblichen Themen

Die heutige #Link11 liest sich wie ein Querschnitt aus den relevanten Fußballthemen: Bundesliga, Champions League, Taktik, Schiedsrichter, Doping, Fangewalt, Rassismus, Schiedsrichter und Politik – mehr Vielfalt kann es kaum geben!

blogundpresseschau

1. Nachklapp zum Bundesliga-Spieltag: Battesbuliblog blickt auf den Spieltag zurück, ebenso tut dies Sören Maunz (Zeit Online). Stephan Berg (Immerhertha) zerlegt das Spiel der Hertha gegen Nürnberg in seine Einzelteile.

2. Einen nachhaltigen Eindruck macht das Spiel Wolfsburg gegen Schalke. Sven Goldmann (11Freunde) schwärmt von der Leistung von Luiz Gustavo, dem „preußischen Brasilianer“. Jermaine Jones ist indes nicht zufrieden, wie er im Interview mit Manfred Hendriock und Andreas Ernst (DerWesten) klarstellt. Martin Rafelt (Spielverlagerung) hat das Spiel nachträglich analysiert.

3. Düsseldorf verlor das Montagsspiel der Liga Zwei gegen Union Berlin (siehe u.a. Sportschau). Matthias Goergens (Reviersport) sieht Düsseldorf „schon jetzt tief in der Krise“ und moniert taktische Anpassungsschwierigkeiten.

4. Heute Abend startet die Qualifikation zur Champions League. Schalke muss morgen gegen PAOK Soliniki ran. Torsten Haselbauer (ZDFSport) porträtiert die Griechen. Horst Heldt weiß im Interview mit Jörg Strohschein (WDR) um die Schwere der Aufgabe. Der Kommentatorenblog hat die Ansetzungen für die europäische Woche.

5. Arsenal ist noch immer auf der Suche nach neuen Spielern. Hanspeter Künzler (NZZ) sieht die Premier League nicht mehr im Vorteil, was das Buhlen um internationale Stars angeht.

6. Bernd Schuster sorgte gestern für Aufregung, als er eine Freigabe von Doping zu Regenerationszwecken forderte (siehe u.a. tagesspiegel). Er gab außerdem zu, nicht immer genau gewusst zu haben, was ihm die Mannschaftsärzte als Spieler verabreicht haben. Mit dieser Meinung ist Schuster übrigens nicht allein, wie ein Blick in das Archiv von RP-Online zeigt. Trainer Baade hat passend zum Thema den Fußballdoping-Blog in seine Blogroll aufgenommen und zur Feier des Tages über Doping im Fußball gebloggt.

7. Der Halbangst-Blog ist einerseits erfreut, andererseits aber auch verwundert, dass das Thema Gewalt in deutschen Stadien aus der öffentlichen Diskussion verschwunden zu sein scheint. Diskussionswürdige Fälle gäbe es genug – auch von Polizeiversagen. Dortmunds Fangruppe The Unity hat indessen ein Statement zur Polizeiaktion am ersten Spieltag abgegeben (für näheres zum Thema siehe gestrige Link11).

8. Der DFB leitet Ermittlungen ein, nachdem Danny da Costa im Spiel 1860 München gegen den FC Ingolstadt rassistisch beschimpft wurde (siehe u.a. Zeit Online). Andreas Rüttenauer (taz) bezeichnet die Fans als „dumm wie Toastbrot“. Gerald Klaffmann (SZ) fordert den Fußball auf, sich mehr anzustrengen im Kampf gegen Rassismus.

9. Florian Müller war einst ein Hoffnungsträger des deutschen Fußballs und ist heute, mit 25 Jahren, sportinvalide. Lutz Wöckener (Welt Online) schreibt seine Geschichte nieder, einfühlsam und lesenswert.

10. Das Thema Schiedsrichter liegt uns am Herzen. Umso mehr freut es uns, dass der Schwerpunkt der neuen Ballesterer-Ausgabe auf den Pfeifen in Schwarz liegt. DerStandard hat aus diesem Heft ein Interview mit Babak Rafati veröffentlicht, in dem er schwere Vorwürfe gegen die DFB-Schiedsrichterspitze, aber auch gegen Journalisten erhebt. Auf der Seite des Ballesterer gibt es einen Auszug eines Artikels von Alexander Juraske und Reinhard Krennhuber, indem sie die österreichische Schiedsrichtergilde und deren Querelen porträtieren. Passend dazu ein Hinweis auf unsere Textsonderausgabe von Collinas Erben, die die Entscheidungen des zweiten Bundesliga-Spieltages seziert.

11. Politiker versuchen immer wieder, den Fußball für sich zu nutzen, sei es durch populistische Äußerungen zur Fangewalt oder durch prominent in Szene gesetzte Besuche von Länderspielen. Philipp Köster (11Freunde) schreibt darüber: „Wenn Politiker den Fußball ausnutzen“.

Field Reporter

Die Liga ist sehr ausgeglichen. Neben Real Madrid und dem FC Barcelona sind da zum Beispiel noch Atletico Madrid oder Real Saragossa, die über sehr starke Mannschaften verfügen.

Real-Coach Ancelotti über die spanische Liga. Schade nur, dass Saragossa gar nicht in der ersten Liga spielt (gefunden bei Zum Runden Leder).

Mixed Zone

Spitzenreiter: Manchester City gewinnt souverän und ist Tabellenführer in der Premier League (siehe u.a. Spiegel Online). +++ Dembowski pausiert: Ernst Redermann übernimmt (dembowskiermittelt). +++ Freiheit auf Raten: Breno ist auf Freigang und arbeitet nun beim FC Bayern (siehe u.a. Tagesspiegel). +++ Verklagst du mich, verklag‘ ich dich! Viagogo und Schalke ziehen vor Gericht (siehe u.a. SZ) +++ Achtung, fertig, los! Ab heute kann man sich für Tickets für die WM 2014 bewerben (siehe u.a. Faszination-Fankurve).

Collinas Erben: Textsonderausgabe zum 2. Spieltag


In dieser Woche wird es urlaubsbedingt keine neue Podcastfolge von Collinas Erben geben. Dafür bieten wir eine weitere Textsonderausgabe mit einer Einschätzung der kontrovers diskutierten Entscheidungen des vergangenen Spieltags an. Die erwähnten Szenen sind sämtlich in den Zusammenfassungen zu sehen, zu denen man mit einem Klick auf die jeweilige Spielpaarung gelangt. Fragen zu diesen und anderen, nicht erwähnten Situationen können, wie immer, gerne in der Kommentarspalte gestellt werden.

Eintracht Frankfurt – FC Bayern

»Wenn du so benachteiligt wirst, kannst du nicht gewinnen. Du brauchst auch mal eine richtige Entscheidung«, klagte Frankfurts Trainer Armin Veh nach dem Spiel. »Ein Tor und ein Elfmeter« seien seiner Mannschaft verweigert worden, meinte Eintracht-Angreifer Alex Meier. Und der Vorstandschef des Klubs, Heribert Bruchhagen, zürnte: »Um einen Punkt zu holen, braucht man eine konzentrierte Linienrichter-Leistung.« Der Ärger der Gastgeber drehte sich vor allem um zwei Szenen: einen nicht gegebenen Treffer in der 42. Minute und einen nicht verhängten Foulelfmeter kurz vor Schluss.

Betrachtet man sich das Standbild mit der eingeblendeten Abseitslinie, so liegt tatsächlich der Schluss nahe, dass Alex Meier (oben im Foto) drei Minuten vor der Pause im Moment des Abspiels ganz knapp nicht im Abseits stand, weil Boateng es mit seinem rechten Fuß aufhob (wiewohl das Foto aufgrund der ungünstigen Kameraperspektive keinen hundertprozentig zuverlässigen Aufschluss gibt – es wäre zumindest nicht abwegig zu vermuten, dass Meiers Brust der Torlinie näher war). Gleichwohl ist dem Schiedsrichter-Assistenten kein Vorwurf zu machen, denn zum einen ging es hier maximal um Zentimeter, und zum anderen musste er seine Entscheidung bei gegenläufigen Bewegungen von Boateng und Meier treffen – der eine bewegte sich vom Tor weg, der andere zu ihm hin –, was die Einschätzung besonders kompliziert werden ließ. In solchen Situationen wirkt das Abseits (sofern denn überhaupt eines vorliegt) oft klarer, als es wirklich ist.

Doch selbst wenn sich Alex Meier tatsächlich nicht im Abseits befand, spricht einiges dafür, dass das Tor trotzdem irregulär erzielt wurde. Denn – und darauf wies einzig Markus Merk hin – Meier hatte, wie das zweite Foto zeigt, womöglich auf verbotene Art und Weise die Hand zu Hilfe genommen (ob und inwieweit er unmittelbar zuvor von dem hinter ihm stehenden Mandžukić durch einen leichten Stoß aus dem Gleichgewicht gebracht worden war, lässt sich durch die TV-Bilder nicht eindeutig klären). Mithin wurde gewissermaßen die richtige Entscheidung aus dem falschen Grund getroffen – was im Ergebnis allerdings keinen Unterschied macht: Das Tor wurde wohl zu Recht nicht gegeben.

Die zweite Situation, die die Eintracht in Rage geraten ließ, betraf den Einsatz von Boateng gegen Meier im Bayern-Strafraum wenige Augenblicke vor dem Abpfiff. Der Frankfurter Stürmer war durch einen leichten, zumindest in der Originalgeschwindigkeit kaum zu sehenden Schubser des Münchner Verteidigers ins Straucheln geraten; er brachte den Ball schließlich nur mit dem Knie aufs Tor, was den aus seinem Kasten geeilten Manuel Neuer vor kein größeres Problem stellte.

Ein Strafstoß – der dann auch noch eine Rote Karte wegen einer »Notbremse« nach sich gezogen hätte – wäre hier zwar denk- und vertretbar gewesen, aber zwingend war er nicht. Zumindest fehlte der Szene jene Unzweideutigkeit, die einen Schiedsrichter dazu veranlasst, in der letzten Minute eines engen Spiels auf den Elfmeterpunkt zu zeigen und zusätzlich die unausweichliche persönliche Strafe – also den Platzverweis – auszusprechen. Hinzu kam, dass Peter Gagelmann bis dahin eine eher großzügige Linie bevorzugt und bei der Zweikampfbeurteilung einen nicht unbeträchtlichen Spielraum gewährt hatte. Diese Linie kam dem Spielfluss insgesamt zugute – vor allem der Eintracht, die in puncto Körpereinsatz oft an die Grenzen des Zulässigen ging und dabei so manches Mal von der Generosität des Referees profitierte. Eine folgenschwer kleinliche Entscheidung in letzter Minute hätte da nicht gepasst, deshalb war Gagelmanns Entschluss, Boatengs Einsatz nicht zu ahnden, zumindest nachzuvollziehen. In jedem Fall rechtfertigen die analysierten Entscheidungen nicht die Verve, mit der der Auftritt des Schiedsrichtergespanns kritisiert wurde.

Hamburger SV – 1899 Hoffenheim

Das vieldiskutierte Thema Handspiel hatte auch in dieser Partie seinen Platz: Der Arm von Hoffenheims Elyounoussi war in der 44. Minute zwar angelegt, aber auch mit angelegtem Arm ist eine aktive Bewegung zum Ball strafbar, wenn das Spielgerät dadurch getroffen wird. Und eine solche aktive Bewegung – mit der das Ziel verfolgt wurde, den Ball mit unlauteren Mitteln zu spielen – kann man Elyounoussi sehr wohl unterstellen. Schiedsrichter Günter Perl gab deshalb auch nicht nur einen Strafstoß für den HSV, sondern zeigte dem Hoffenheimer zudem die Gelbe Karte. Zu Recht.

Eine Verwarnung hätte allerdings auch Hamburgs Arslan verdient gehabt, als er Firmino bereits in der 2. Minute durch ein rüdes Foul kurz vor der Strafraumgrenze zu Fall brachte (eine »Notbremse« lag hier nicht vor, dafür spielte sich die Situation zu weit außen ab, weshalb von einer hundertprozentigen Torchance nicht die Rede sein kann). Perl entschied jedoch nur auf Freistoß für Hoffenheim und ließ die Karte stecken.

Borussia Mönchengladbach – Hannover 96

Nach zwölf Minuten griff Hannovers Marcelo dem Gladbacher Herrmann einigermaßen beherzt an die Schulter und ließ diesen Griff schließlich in ein Ziehen am Trikot übergehen. Das Ganze begann außerhalb des Strafraums und endete in ihm. Den Ball spielte Marcelo dabei nicht, und Herrmann fiel schließlich – gewiss nicht freiwillig. Schiedsrichter Dr. Drees ließ weiterspielen, dabei wären ein Strafstoß für Gladbach und eine Verwarnung für den Hannoveraner Verteidiger allemal zu vertreten gewesen.

Einen Elfmeter bekamen die Hausherren dann in der 66. Minute – wegen eines Handspiels von Sakai. Interessanterweise protestierte kein Gästespieler gegen diese Entscheidung, dabei wäre das zumindest verständlich gewesen. Denn Sakai berührte den Ball zwar eindeutig mit dem linken Arm, aber es ist fraglich, ob hier wirklich eine strafwürdige Absicht im Sinne der Regel 12 vorlag: An Sakais Armhaltung war eigentlich nichts regeltechnisch »Unnatürliches«, weil er den Arm lediglich aus Gründen des Gleichgewichts am Boden von sich streckte – eine durchaus tacklingtypische Bewegung – und nicht, um seine Körperfläche zu vergrößern. Auch eine aktive Bewegung zum Ball kann man ihm nicht unterstellen, denn die durch das erfolglose Tackling verursachte Rutschbewegung war unvermeidlich, und der Arm ließ sich in der Kürze der Zeit schon aus anatomischen Gründen nicht mehr einziehen. Hätte Dr. Drees weiterspielen lassen, wäre das jedenfalls kein Fehler gewesen.

1. FC Nürnberg – Hertha BSC

Das Duell des Spiels hieß zweifelsohne Pinola gegen Baumjohann. Zunächst gerieten die beiden in der 53. Minute an der Seitenlinie aneinander, und während des verbalen Disputs langte der Herthaner dem Nürnberger mit der linken Hand ins Gesicht. Gewiss, es war kein Schlag, sondern mehr ein Wegdrücken, und Schiedsrichter Winkmann beließ es schließlich auch bei einer Verwarnung für beide Spieler – eine Entscheidung, die von beiden klaglos akzeptiert wurde (selbst Pinola wollte im »Sky«-Interview keine Rote Karte für seinen Gegenspieler sehen). Dennoch sei an dieser Stelle ein Plädoyer wiederholt, das bei Collinas Erben schon häufiger vorgetragen worden ist: Ein Spieler, der einem anderen im Gesicht herumfummelt, gehört vom Platz gestellt. Nur so kann dieser Unsitte mittelfristig Einhalt geboten werden.

25 Minuten nach dieser Szene kam Baumjohann bei einem Zweikampf mit Pinola im Nürnberger Strafraum zu Fall, und Winkmann entschied auf Strafstoß für Hertha. Die Gastgeber protestierten vehement gegen diese Entscheidung – dabei lässt sich nach dem Betrachten der TV-Bilder zumindest feststellen, dass Pinola nicht nur den Ball getroffen hat. Und das Standbild legt sogar nahe, dass es ausschließlich mit Baumjohanns linkem Bein zum Kontakt kam. Der Strafstoß hatte somit seine Berechtigung.

Screenshots: Collinas Erben.

Nachtrag: Im Interview von Sportradio 360 auf Sport1.fm habe ich heute einige der besprochenen Entscheidungen mündlich erläutert. Wer möchte, kann es sich hier anhören (Part 1, knapp 17 Minuten).

#Link11: Die Sommerpause hat nie stattgefunden

Dortmund, Bayern, Leverkusen oben. Schalke, Stuttgart, Hamburg in der Krise. Huntelaar verletzt. Fans streiken. Schiedsrichter in der Kritik. Sammer schimpft. Als wäre nie Pause gewesen. Herrlich! Die #Link11 des Tages.

blogundpresseschau

 

1. Peter Pacult darf nach Dynamo Dresdens 3:0 Heimniederlage gegen den FSV Frankfurt als erster Trainer der neuen 2.Liga-Saison die Koffer packen. Die Sächsische Zeitung blickt noch einmal auf den turbulenten Sommer in der sächsischen Landeshauptstadt zurück.

2.  Tobias Escher hat das Spiel SV Werder Bremen gegen FC Augsburg gesehen. Wieder gelingt den Bremern ein 1:0 Sieg. Doch Escher sieht für Spielverlagerung herbe Probleme im Bremer Spiel. Sechs Punkte und mindestens genauso viel Kritikpunkte.  Die Kreiszeitung Syke nennt Robin Dutt jetzt nur noch Dusel-Dutt.  Vorher wurde Thomas Schaaf von den den Bremer Fans mit einer Choreo verabschiedet (u.a. FAZ)

3. Der FC Schalke 04 fällt in Wolfsburg während der zweiten Halbzeit auseinander. Web 0.4. kennt das Ergebnis nicht und will das Spiel Re-Live schauen. Er kommt gar nicht bis zur zweiten Halbzeit und schimpft „S04tv, du bist ein Arschloch„.  Torsten Wieland sieht das Spiel und überforderte Schalker. Eine Trainerdiskussion am zweiten Spieltag kommt nicht zu früh, sondern viel mehr zu spät, bemerkt Wieland im Königsblog. Blogundweiss ist froh, dass immerhin Adam Szalai verpflichtet wurde, sonst ist „alles wie gehabt„. Klaas-Jan Huntelaar fällt wochenlang mit einer Knieverletzung aus. (u.a. SPON)

4. Eintracht Braunschweig ist zurück in der Bundesliga. In Dortmund sind sie angekommen, schreibt Abseits, das Magazin. Nicht nur die Mannschaft, sondern vor allen Dingen auch die Fans. Auch die Braunschweiger Zeitung freut sich über sich achtbar schlagende Braunschweiger. Doch Torschütze Kevin Kratz hätte lieber die Punkte mitgenommen.

5. Wie Braunschweig haben auch die Stuttgarter null Punkte aus den ersten beiden Saisonspielen. Bruno Labbadia steht bereits jetzt massiv in der Kritik. Oskar Beck vernichtet Labbadia in seiner Die Welt-Kolumne. Er liefert sich mit Fink und Keller eine Kopf-an-Kopf-Rennen um den ersten Trainerrauswurf der Saison. (Verbaler Sargnagel / Die Welt). Die Aufbruchsstimmung ist verflogen, konstatiert die Stuttgarter Zeitung.

6. Acht Gegentore nach 2 Spielen, ein Trainer, der laut kicker (nur Print) nicht über die Taktik sprechen mag, überforderte Spieler. Auch in Hamburg ist man auf dem Boden der Tatsachen angekommen.  Thorsten Fink will das Saisonziel Europa-League jedoch noch nicht revidieren. (kicker). Der Tagesspiegel sieht ein wirbelndes Dorf. Und für Zeit Online macht sich Steffen Dobert auf die Suche nach den Fans der TSG Hoffenheim.

7. Am 1.Juni 2013 gewann der FC Bayern als erste deutsche Mannschaft das Triple. Markus Herrmann lebt den Traum aller Bayern-Fans und findet sich auf einmal im Berliner Klub „The Grand“ wieder, dort feiern die Bayern ihren Triumph. Wie es dazu kam,, was Schweinsteiger trug, all das schreibt Herrmann in seinem Blog nieder. (Hermsfarm)

8. Matthias Sammer wäre nicht Matthias Sammer, wenn Matthias Sammer nicht etwas zu kritisieren hätte. Diesmal ist es das Verhalten des spanischen Verbandes, der dem FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt vor arge Probleme stellte. Ein Wunder, dass die Spieler überhaupt zurückkommen, sagt Sammer (u.a.) in der Der Welt. Bayern gewinnt trotzdem 1:0 in Frankfurt, auch aufgrund einer eher unterdurschnittlichen Schiedsrichterleistung. Schon beim letzten Spiel zwischen beiden Mannschaften war das so, schreibt die Frankfurter Rundschau (Murmeltiertag im Stadtwald). Blog G sieht eine Niederlage fürs Selbstbewusstsein.

9. Ebenfalls umstritten war die Leistung Guido Winkemanns, der eine klare Tätlichkeit von Baumjohann übersah. Beinahe führte auch das zu einer Nürnberger Niederlage gegen Hertha, wäre da nicht Kiyotakes Sinn für Gerechtigkeit (Clubfans). Die gelbe Karte gegen Baumjohann war akzeptabel schreibt das HerthaBSCblog und weiß sich damit gegen 93.26 %. Hertha, schreiben sie, ist jetzt richtig in der Liga angekommen.

10. Zweiter Spieltag der Ligue 1. PSG tritt zuhause gegen AC Ajaccio an. Früh geht Ajaccio mit 1:0 in Führung, dann beginnt ein Spiel auf ein Tor. Am Ende zählen die Statistiker 37:1 (oder 35:1) Torschüsse (whoscored.com). Das Spiel endet durch einen späten Treffer von Edinson Cavani 1-1. Spox mit einem komplette Überblick über die Ligue 1.

11. Es war merkwürdig still auf der  Dortmunder Südtribüne. Beim Spiel Borussia Dortmund gegen Eintracht Braunschweig feiern die Braunschweiger die Rückkehr in die Bundesliga und der Dortmunder Anhang verweigert die Unterstützung. Der Grund: Ein Polizeikessel vor dem Spiel. (PM Polizei Dortmund). Jan-Hendrick Gruszecki, „The Unity“-Sprecher findet das zwar „doof“, sieht aber keinen anderen Ausweg (RN). Der Reviersport titelt: „Ultras haben kein Bock zu singen“. Und Any Given Weekend findet den Protest ein wenig befremdlich. (Spitzenreiter ohne Feier).

 

Field Reporter

Liebe Zuschauer der Gegentribüne heute – und ich meine ganz bestimmte, hoffentlich nur ganz wenige, deren drei Trommel-spielende Gehirnzellen im Kopf heute über 90 Minuten wahrscheinlich Pause gemacht haben: Einen dunkelhäutigen Gegenspieler permanent als „Scheiß N***r“ , „Zurück in den Busch“ zu beschimpfen und mit Affenlauten zu begleiten zeigt nur, dass Euer IQ knapp über dem eines verbrannten Toastbrotes liegt !!
[…]

Rassismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!!

Ralph Gunesch, FC Ingolstadt, berichtet von rassistischen Ausfällen während der Partie beim TSV 1860 München. (Facebook)

Mixed Zone:

Doping: Interpool.tv mit dem kompletten Abschnitt Fußball der „Doping in der BRD“ Studie. + + + Soccer: Jonathan Nebel ist Fan von „Die Schwarzgelbe“. Wie es dazu kam, schreibt er für Bundesliga Fanatic auf.  +++ Kein Zwanni: Leverkusen-Fans protestieren in Stuttgart.  (NK12) +++ Rückbesinnung: Das Commando Bochum freut sich über das Comeback der VfL Bochum-Fans +++ Angepasst: Rafael Buschmann weiß nicht nur über Lewandowskis Essensvorlieben Bescheid, sondern auch über die Gehaltsanpassung des Dortmunder Stürmers (SPON) +++ Sparsam: Früher ging man auf die Straße, heute liest man Tweets vor, bemerkt Trainer Baade kurz. +++ Geldeintreiber: Christian Stuff ist Kassenwart beim Union Berlin. Und groß. Wie auch die Entwicklung der Köpenicker, die heute gegen Fortuna Düsseldorf antreten. Ein Interview in der Berliner Zeitung.  +++ Auf der Bank: Arjen Robben erklärt seinen Bankplatz (Fussballer reden viel) +++ 7 zu 0: Für Barcelona ändert sich nichts. La Liga geht wieder los. Der kicker hat die Zusammenfassung. +++ Twitter: Sport1-Onlinechef Ivo Hrstic über Twitter & Co (DWDL +++ Urheberrecht: Der Bundesliga-Spielplan ist urheberrechtlich geschützt (Kanzlei Hoesmann)