Die Blog- & Presseschau für Donnerstag, den 25.10.2012

Diese Saison muss sich niemand für die deutschen Champions League-Teilnehmer schämen. Drei Siege wurden am dritten Spieltag eingefahren, Dortmund und Schalke führen ihre Gruppen an und die Bayern liegen punktgleich in ihrer Gruppe mit dem Spitzenreiter in Schlagdistanz.

Champions League

Wie gewohnt gibt es die Zusammenfassungen der Champions League im „Sky Sport HD“-Kanal auf Youtube.

Dortmund bezwingt Real Madrid

Dortmund feiert seinen Triumphug an die Spitze der Champions League-Gruppe und die Süddeutsche Zeitung beginnt mit Nebensächlichkeiten, wie zum Beispiel Klopps Verkleidung.

Einfach unser Spiel spielen!, das hatte Dortmunds Trainer vorher als Devise ausgegeben, allerdings hielt er sich selbst nicht daran. Er spielte sein Spiel nicht, keine Kappe trug er, keine BVB-Ballonseide, statt dessen: einen grauen Anzug, dem Anlass angemessen. Spötter hatten in der vergangenen Saison ja angemerkt, dass Klopps Verkleidung verantwortlich sein könnte für das Fremdeln seiner Mannschaft auf der großen Bühne.

Auch Stephan Herrmans (Tagesspiegel) blickt erst einmal auf den deutschen Trainer und sein Verhalten.

Jürgen Klopp schien fast ein bisschen neidisch zu sein auf José Mourinho. Er blickte nach rechts, wo der Trainer von Real Madrid die Grenzen seiner Coaching-Zone sehr großzügig auslegte, dann blickte er zum Vierten Offiziellen. Wieso darf der, was bei mir immer gleich bestraft wird?, stand in Klopps Gesicht geschrieben. Mourinho lief derweil weiter die Seitenlinie entlang, wie es ihm beliebte. Das große Real Madrid lässt sich nicht zähmen – es sei denn, der spanische Rekordmeister spielt in Deutschland. Da schrumpft der Riese auf Zwergenmaß. Von 22 Europapokalspielen auf deutschem Boden hat Real erst eins gewonnen.

Oliver Wurm (Welt) reibt sich verwundert die Augen, wie aus dem hässlichen Entlein der letzten Saison, so ein hübscher Dortmunder Champions League-Schwan werden konnte.

Es ist bemerkenswert, wie schnell sich die Mannschaft von Jürgen Klopp vom naiven Frischling, der in der Königsklasse reichlich Lehrgeld bezahlen musste, zu einem unangenehmen Stolperstein für absolute Topteams entwickelt hat.

Roland Zorn (FAZ) erklärt den Sieg mit der gewohnten taktischen Ordnung des Meisters und der Rückkehr alter Leistungsträger.

Andererseits merkte man den Borussen an, dass sie sich in ihrer gewohnten 4-2-3-1-Formation wieder wohl fühlten, nachdem sie beim 1:2 gegen die Schalker in einem 3-5-2-System überfordert wirkten. Neben der zurückgewonnenen Ordnung und dem sehenswerten Pressing und Gegenpressing kam dem BVB auch zugute, dass die zuletzt angeschlagenen Nationalspieler Götze und Schmelzer wieder zur Verfügung standen.

Daniel Theweleit (FR) ordnet den Dortmunder Sieg nüchtern ein und verweist auf die Gefahren im nationalen Geschäft. Schließlich würde dort die Krise lauern.

Die wahre Standortbestimmung steht dem BVB aber trotz dieses großen Abends noch bevor. Am kommenden Samstag soll in Freiburg endlich der erste Auswärtssieg in der Bundesliga erspielt werden, im Ligaalltag liegt eine Serie von gerade einmal fünf Punkten aus den zurückliegenden fünf Partien hinter den BVB. Die Krise lauert auf nationalem Parkett, zumal die noch ausstehenden Begegnungen mit Ajax Amsterdam und Manchester City ohnehin von größerer Bedeutung sind als das dieser Festtag gegen den spanischen Rekordmeister.

Zonal Marking geht in die taktische Analyse des Dortmund-Spiels.

Vom Derbydepp zum Champions League-Flutlichthelden stellt Athletic Brandao fest und erinnert an einen denkwürdigen Abend.

Schalke gewinnt erstmals auf der Insel

Philipp Selldorf (SZ) war beim Spiel der Schalker gegen Arsenal und sah einen historischen Erfolg für die Westfalen.

So was gab es noch nie beim FC Schalke 04: Erstmals in ihrer Klubgeschichte gewinnen die Gelsenkirchener ein Pflichtspiel in England. Nach dem Erfolg im Revierderby schlägt der Bundesligist auch den FC Arsenal mit 2:0. Huntelaar und Afellay krönen eine Klasseleistung der Elf von Huub Stevens mit zwei geschickt herausgespielten Treffern.

Jörg Strohschein (Tagesspiegel) sah zunächst übervorsichtige Schalker, die ihren Respekt erst im Laufe des Spiels ablegten. Davor luden sie den Gegner immer wieder zu Kontern ein.

Allerdings erwies sich die Innenverteidigung um Benedikt Höwedes und Joel Matip, wie bereits in der jüngeren Vergangenheit, als nur sehr schwer überwindbar. Die Königsblauen bekamen die Partie mit zunehmender Spieldauer allerdings immer besser in den Griff und hatten schließlich, zwei Minuten vor dem Ende der ersten Hälfte, sogar die beste Möglichkeit.

Sarah Peschke (Spiegel Online) beobachtet im weiteren Verlauf das Erfolgsrezept der Schalker.

Während das Londoner Publikum immer unruhiger wurde, ließen die Gäste sich nicht aus der Ruhe bringen. Immer wieder versuchten sie es mit dem ähnlichen Schema: Über Farfan oder Uchida auf der rechten Seite in die Mitte Richtung Huntelaar – zunächst allerdings ohne nachhaltigen Erfolg.

Web0.4 beobachtet die goldenen Jungs in London und findet für jeden Spieler nette Worte. Vergessen sind die letzten Wochen, wo es noch um Pfiffe aus dem Publikum ging.

Auch der Schalkefan findet überhaupt kein Haar in der Suppe und ist einfach zufrieden. Darüber hinaus findet er noch lobende Worte für den Schiedsrichter.

Blogundweiss sagt einfach „Weiter so, Jungs!“

Nur Torsten Wieland findet den ein oder anderen Kritikpunkt, wie zum Beispiel die Auswechslung von Marco Höger, für den Jermaine Jones auf den Platz kam.

Bayern München in Lille

Der Baziblogger war enttäuscht von der zweiten Hälfte der Bayern in Lille und hofft, dass Jupp Heynckes die richtigen Lehren aus dem Spiel zieht.

In der zweiten Hälfte sahen wir dann wieder das Bayern München, das unorganisiert, mutlos und unkonzentriert spielt. Man kann hier von Glück reden, dass Lille derart harmlos in der Offensive agierte und vorrangig ein paar Schüsse aus der zweiten Reihe abgegeben wurden, die weit am Tor vorbei in den Zuschauerrängen landeten.

Auch das Bayernblog sah eine kritische zweite Hälfte, aber auch Thomas Müller als Elfmeterschützen und einen mutigen Philipp Lahm.

Auch herausragende Spiele sind eher die Ausnahme für Lahm, weil er inzwischen gerade offensiv nur selten das Risiko sucht. Er zieht im Zweifel den sicheren Quer- oder Rückpass vor und stoppt bei seinen Vorstößen häufig an der Sechzehner-Grenze, um einen gut postierten Nebenmann zu suchen. […] Es macht daher Mut wie Lahm gegen Lille bei der Elfmeter-Szene mutig in den Strafraum zog und damit die spielentscheidende Szene einleitete. Es ist zu hoffen, dass diese Bereitschaft zum Risiko wieder ein wesentliches Element in Lahms Spiel wird.

Miasanrot sieht das Problem der Bayern im schwachen Mittelfeld und wertet das Spiel statistisch aus. Beim Mehmet-Scholl-Sieg war alles ein bisschen zu kompliziert.

Vergleicht man das Champions League Spiel in Frankreich mit dem Auftritt des Duos Schweinsteiger/Martínez in der Bundesliga gegen Hoffenheim wird deutlich was ich mit Präsenz meine. So wenige Pässe spielte Bastian zuletzt gegen Bremen (64) und auch dort zeigte der FC Bayern München nicht seine beste Seite. […] Meiner Meinung nach hat man auch in Weißrussland deutlich gesehen wie wichtig Schweinsteiger für unser Spiel und die Moral ist.

Ausbildungsversager

Das „Schalker Megafon“ geht hart mit deutschen Journalisten ins Gericht. Rund um das Derby gab es Ausschreitungen, die jedoch durch die Journaille teils falsch wieder gegeben wurden.

Journalisten sollen Dinge recherchieren, unvoreingenommen an alle Themen herangehen, mit ihrer Meinung hinter dem Berg halten, sie schon gar nicht in ihre Berichte einfließen lassen, Dinge auch hinterfragen sowie einordnen und immmer die Gegenseite hören. So habe ich das noch gelernt. Scheinbar kommt nicht mehr jeder Kollege in den Genuss einer solchen Ausbildung.

Offener Brief an die Dortmunder Polizei

Das Fanmagazin Schwatzgelb hat gestern einen offenen Brief an die Dortmunder Polizei verfasst, in dem die Vorgehensweise der Ordnungshüter rund um das Derby kritisiert wird.

Wir müssen reden. Und zwar über den Derby-Samstag. Was war das denn bitte? Gut, wir sind ja inzwischen gewohnt, dass Ihr Euch von Spiel zu Spiel neue Taktiken und Vorgehensweisen überlegt, deren Sinn sich uns – vorsichtig ausgedrückt – nicht immer auf den ersten Blick erschließt. Aber die Planlosigkeit, mit der Ihr am Samstag zu Werke gegangen seid, toppt sogar die Darbietung unserer Schwatzgelben auf dem Platz. Wie war es denn bei Euch? Habt Ihr auch erst 90 Minuten vorher erfahren, dass Ihr mit ganz neuer Taktik in den Einsatz geht?

Wisst ihr noch? Ronaldinho!

Ronaldinho war mal die pure Freude auf dem Platz. Tricks, Tore und immer ein Lächeln im Gesicht. Irgendwann ließ das alles nach und der Brasilianer war nur noch ein Schatten seiner selbst. Inzwischen scheint er wieder Spaß am runden Leder zu haben, wie die Ode an Ronaldinho von „In Bed with Maradona“ erahnen lässt.

As the shadows crept across the field, Ronaldinho sent a magisterial curve arcing through the warm, late afternoon air. It was a lovely thing, the flight of that ball – true and honest, tracing a line as bittersweet as the trail of a jet plane passing far overhead, heading off to an unknown, but surely better, landing spot. The landing in this case was the furious bonce of giant defender Leonardo Silva. Cavalieri never even moved, and Atlético had won it.

Sicheres Stadionerlebnis

Der Indirekte Freistoß hat diverse Pressestimmen zum Konzeptpapier der Deutschen Fußball-Liga zusammengefasst.

Jürgen Bergmann, Fanbeauftragter des 1. FC Nürnberg äußert sich in der Süddeutschen Zeitung zum Sicherheitskonzept der DFL.

Der HSV hat ein Statement zum Thema abgegeben.

Düsseldorfer Stadionerlebnis

Trainer Baade war mit ein paar anderen Bloggern beim Spiel des FC Bayern München in Düsseldorf. Heraus gekommen ist ein launiger Bericht über gute Würste und matschige Brötchen.

Vincent Kompany macht Politik

Kompany twittert und verspottet die Rechtsextremen in Belgien. Die taz berichtet.

Reißerische Überschriften

„Lesbische Spielerinnen sind besser“ – Es geht gar nicht so viel um Homosexualität, sondern um viel mehr, wenn Anna Kloppe (taz) die Fußballerinnen Mis’da Ramounieh und Marcia Diketwane interviewt.

Russland auf dem Vormarsch

Ölmultis in der Fußballliga, die WM im eigenen Land und unterstützt jetzt auch noch der DFB die Russen? Olaf Sundermeyer geht für den Deutschlandfunk dieser Frage nach.

Gladbacher Krise

Jannik Sorgatz von „Entscheidend is aufm Platz“ wirft einen Blick auf das Spiel der Gladbacher in Bremen und erinnert sich an vergangene Jahre. Er kommt zum Schluss, dass man nicht gleich in Panik verfallen muss.

Fragen und Punkte für Collinas Erben

Schiedsrichterproblematiken sind in, zeigt nicht nur unser Podcast „Collinas Erben“, sondern auch die Tatsache, dass sich „Abenteuer Fußball“ mit der Rückpassregel beschäftigt.

Der Fußball-Seismograph

Werbung, aber äußerst intensiv. Nike installiert einen Seismographen im Fußballstadion.

Meist geklickter Link gestern

Trainer Baade und der #tkss

Die Blog- & Presseschau für Mittwoch, den 24.10.12

An dieser Stelle möchten wir auf die zweite Folge von „Collinas Erben“ hinweisen, den Schiedsrichter Podcast bei „Fokus Fussball“. Wir haben 78 Minuten über Auf- und Abstiege von Schiedsrichtern, Beobachtungsbögen und Regel 4 gesprochen. Dazu Amüsantes von Peter Wynhoff, Oktoberfesten und Wolf-Dieter Ahlenfelder.

Deshalb beginnt die Blog- und Presseschau folgerichtig auch mit den Spielleitern:

Schiedsrichter

Spox“ hat die Leistungen der Schiedsrichter in der 1.Liga verglichen.

Die FIFA hat sich nach „kicker„-Informationen für Torlinientechnologien entschieden.

In Berlin trafen sich Amateurtrainer mit Bundesliga-Schiedsrichtern zum Workshop, um zu einem besseren Verständnis füreinander zu gelangen. Der „Tagesspiegel“ war dabei.

Schiedsrichter-Assistenten haben es in Polens Amateuerklassen nicht einfach. Sie werden teilweise verfolgt.

Fans

Am vergangenen Wochenende hatten die Fans des 1.FC Köln zunächst lange zu leiden, um dann am Ende nicht mehr aus dem Jubeln herauszukommen. Die „Sektion Twitter“ hat die Erlebnisse von vier Mitgliedern des FC-Fanclubs beim Spiel des FC Köln bei Jahn Regensburg festgehalten. Ein Blog-Beitrag der Extraklasse:

Schnell das Radio angeschaltet, um die letzten Sekunden des Spiels im Radio verfolgen zu können und nachzuhören, ob der #effzeh es tatsächlich geschafft haben sollte, ein totes Spiel noch zu egalisieren. Ich höre noch, wie der Kommentator sagt, Bigalke schießt – und der Rest ist Geschichte. Das #effzeh-Wunder. Und wir anstatt im Stadion irgendwo in der Innenstadt in Regensburg. Ausrastend, aus dem Neuner fallend, kopfschüttelnd, lachend. Kann man ‘mal machen!

Die Fans von Union Berlin laden zum Fangipfel nach Berlin.

Fan-Anwälte halten laut „WAZ“ das Sicherheitskonzept der DFL für rechtswidrig.

Die „FAZ“ fasst die Diskussionen rund um das Konzept „Sicheres Stadionerlebnis“ zusammen. Vor allem Bayern München stellt sich hinter das Konzeptpapier. Dennoch sind nun auch Diskussionen angedacht – ohne dabei vom Ziel abzurücken das Konzept am 12.12. zu verabschieden.

Michael Horeni wünscht sich in der „FAZ“ ob des offenen Konflikts eine Denkpause:

So ist in dem Konzept von „Vollkontrollen“ die Rede, bei denen sich die Zuschauer in Containern von privaten Sicherheitsdiensten untersuchen lassen müssten, „zügig und ohne unverhältnismäßigen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte“. Aber was soll, bitte schön, ein verhältnismäßiger Eingriff in die Persönlichkeitsrechte in einem Fußballstadion sein? Der Fußball hat unbestreitbar mit einigen Fans ein Problem – aber mit diesem Konzept ist er drauf und dran, sich ein noch größeres zu schaffen.

Im Interview mit „11 Freunde“ meint der ehemalige Sicherheitschef des DFB, Helmut Spahn: „Da reden Personen, die keine Ahnung haben

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass man mit mehr Polizei, mehr Restriktionen, mehr Überwachung das Problem nicht löst. Momentan müssen die Verbände aber in der Außendarstellung etwas transportieren, weil der politische Druck wächst, und greifen dabei auf altbekannte Instrumente wie die Verlängerung der Stadionverbotslaufzeiten zurück.

Ebenfalls bei „11 Freunde“ spricht der Präsident von Union Berlin, Dirk Zingler, über den schwelenden Konflikt zwischen Vereinen und Fans: Die harte Hand löst keine Probleme!

Die schlechte Kommunikation hat dazu geführt, dass die Hardliner in den Szenen mehr Zuspruch bekommen. Wenn sich in den Maßnahmen und in der Ansprache vonseiten der Verbände nichts ändert, wird sich die Situation weiter verschärfen. Man muss endlich mal einen richtigen Dialog starten – nicht mit dem immer wieder ins Feld geführten Großvater und seinem Enkel und nicht nur mit den Fanprojekten, sondern direkt mit der aktiven Fanszene. Das muss in den Vereinen beginnen, und zwar auf sachlicher Ebene. Da kann man sich auch nicht hinstellen und die eigenen Anhänger als »Arschlöcher« bezeichnen.

„Gegengeraden Gerd“ fordert „Stadionverbot für alle!“ Unter anderem für

Die Schiedsrichter, die sich mit albernem Kartenspiel zu Komplizen der Schlachter auf dem Rasen machen. Weil sie so tun, als hätte das alles noch Regeln.

Die Stehplatzfans, deren Lautstärke immer wieder Geschäftsabschlüsse im Stadion gefährdet.

Wie haben 96-Fans die Niederlage in Frankfurt erlebt? Ein Reisebericht beim „Munni Blogger„.

Champions League

Die Sky-Zusammenfassungen der Spiele findet ihr hier.

Die „FAZ“ lässt Trainer Jupp Heynckes das passende Fazit zum Sieg in Lille ziehen:

Wirklich überzeugen konnten die in der Bundesliga so souveränen und bisweilen sogar glanzvollen Münchner aber in der Champions League wieder nicht. „Die Mannschaft hat nicht so gut gespielt, das war ein Arbeitssieg. Aber man muss sich auch mal mit so einer Leistung zufrieden sein“, sagte Trainer Jupp Heynckes. „Wichtig ist, dass man auch solche Spiele gewinnt.“

Die „Süddeutsche Zeitung“ fühlte sich gestern in die letzte Saison zurückversetzt:

Der Dienstagabend war einer der anstrengendsten in der jüngeren Geschichte des FC Bayern, und daran war vor allem der FC Bayern Schuld. Es war, als habe das Spiel nicht im Frühstadium der Saison 2012/13 stattgefunden, sondern irgendwann in dieser Saison 2011/12, die sie in München eigentlich schon erfolgreich verdrängt hatten, die es aber tatsächlich gegeben haben soll.

Die „Sportschau“ sah einen bemühten und glücklosen Gastgeber:

Lille bemühte sich anschließend mit Verve, so zügig wie möglich den Ausgleichstreffer zu erzielen. Dabei offenbarte der französische Double-Gewinner von 2011 gleich mehrfach, warum er in der heimischen Liga derzeit nicht gut dasteht – und von seinen vorangegangenen 14 Heimspielen in der Champions League nur drei gewonnen hatte. Lille agierte oft zu ungenau und überhastet, bisweilen auch zum Glück der Bayern, die defensiv nicht immer gut standen – vor allem in der zweiten Halbzeit, als das Spiel sehr ausgeglichen war.

Sebastian Winter (Spiegel Online) sieht nach dem 0-1-Arbeitssieg der Bayern eine gefährliche Tabellensituation in der Münchner Gruppe:

Während der deutsche Rekordmeister die Liga zurzeit nach Belieben dominiert, wirkt er auf bestem europäischem Parkett wie ein Durchschnittsclub. In der Gruppe F liegt er auf Platz drei. Sechs Punkte, 4:4 Tore, ein überzeugender Sieg gegen Valencia, eine peinliche Pleite in Borissow und nun der Zittererfolg in Lille – berauschend lesen sich diese Werte nicht. Und sie sind gefährlich. Denn Borissow und Valencia stehen punktgleich vor den Bayern. Sollte das so bleiben, würden sie nicht in das Champions-League-Achtelfinale einziehen, sondern in die Europa League.

„Spiegel Online“ fasst die restlichen Champions League Spiele von gestern zusammen: Chelsea blamiert sich, Barça und ManUnited drehen Partien

„Any Given Weekend“ wagt die Vorschau auf das Spiel Dortmund gegen Real Madrid: Lösung in Sicht

Die „Sportschau“ vermeldet: Borussia verspricht Trotzreaktion gegen Real

Vor dem Spiel seiner Mannschaft bekennt Arsene Wenger laut „Rheinischer Presse„, dass er die Schalker immer beobachtet hat:

„Für mich ist Schalke mit Stan Libuda verbunden. Libuda hat in Straßburg gespielt, als ich jung war, er kam damals aus Schalke, und deswegen habe ich Schalke immer verfolgt.“

Die „Sportschau“  sieht „Schalke mit breiter Brust auf dem Weg zum FC Arsenal„.

Frauen

Die Nationalmannschaft spielte gegen die USA im zweiten Freundschaftsspiel binnen weniger Tage zum zweiten Mal Unentschieden. Spielberichte zum 2:2 (0:1) gibt es bei „Womensoccer“ und „Framba„.

Alemannia in Not

Alemannia Aachen ist in größeren finanziellen Schwierigkeiten. Die „Aachener Zeitung“ schreibt von „deutlich über 2 Millionen €uro Schulden“: Volles Haus, leere Kassen, große Finanznot

Eintrittspreise in Großbritannien

Die BBC hat die Preise der englischen und schottischen Proficlubs bei Männern und Frauen gesammelt und aufgelistet. Aufgeführt werden die Preise für Eintrittskarten, Pie und Stadionprogramme.

Spielerstreik in Italien

Tom Mustroph berichtet in der „taz“ über streikende Kicker in der vierten italienischen Liga:

Der Calcio fault schon in den Eingeweiden. Bis in die vierte Liga hinunter geht der Versuch, durch Betrügereien Geld zu erbeuten. Jüngstes Opfer ist der SS Milazzo Calcio. Von August bis Oktober wurden dort keine Spielergehälter gezahlt. Bälle fehlten, Sportbekleidung auch. Die Spieler traten in den Streik.

Kurz gemeldet

Deutsche Stadien gehören zu den am besten ausgelasteten der Welt. „Alles ausser Sport“ zitiert eine Studie einer brasilianischen Consulting-Firma. Außerdem im „Screensport“ Ohrsport und Hinweise auf die deutsche Konferenz bei „Sky“ und die Auslosung des Afrika Cups bei „Eurosport“.

Die Kapitäne in Europa und Champions League sollen laut „Zeit OnlineArmbänder gegen Rassismus tragen.

Thomas Hitzelsperger hat bei Everton einen Vertrag unterschrieben. Er gilt bis Mitte Januar 2013.

Der süße, zarte Hooligan – Raphael Honigstein über Joey Barton“ bei „ran“.

Arjen Robben dachte ob seiner Verletzungen laut „Spiegel Online“ über das Karriereende nach. Oder vielleicht auch nicht.

Norbert Meier ist laut „RevierSport“ Rekordtrainer bei Fortuna Düsseldorf.

Nach den Ausschreitungen nach dem Derby kritisieren die Schalker Ultras laut „WAZ“ die Arbeit der Polizei.

Die „FAZ“ sieht Felix Magath in Wolfsburg vor der „Woche der Wahrheit“.

Xtranews“ beschreibt die Rolle von Co-Trainern am Beispiel von Seppo Eichkorn.

Der ehemalige Hertha-Profi Alex Alves ist laut „Die Welt“ an Leukämie erkrankt.

Die „Sportschau“ berichtet über das gelungene Profi-Debüt eines 17-jährigen: Das „German Wunderkind“ Serge Gnabry

Für Piotr Trochowski ist die Saison vorbei. Der Mittelfeldspieler des FC Sevilla muss wegen eines Kreuzbandrisses laut „spox“ acht Monate pausieren.

Uli Hoeneß äußerte sich zu Löw, Magath und Klinsmann. Die „Rheinische Post“ hat die Aussagen in Düsseldorf aufgeschrieben.

Extra

Trainer Baade“ entdeckt den #tkss und erklärt was das überhaupt ist.

Krawehl, Krawehl im paraguayischen Jugenfußball. 36 Spieler werden nach überbordender Rudelbildung des Feldes verwiesen. „101 Great Goals“ hat Videomaterial.

Meist geklickter Link am 23.10.12

Die Schlägerei an einer Highschool in Minnesota bei „101 Great Goals„.

 

 

Die Blog- & Presseschau für Dienstag, den 23.10.2012

Die Blog- und Presseschau für diesen Dienstag ist etwas dünn auf der Brust. Die Redaktionen scheinen sich für die englische Woche zu wappnen. 

Besonders interessant ist die Diskussion rund um das Konzeptpapier „Sicheres Stadionerlebnis“. Das wird uns hier bei „Fokus Fussball“ sicherlich noch lange beschäftigen.

 

1860 München – Erzgebirge Aue 1:1 (0:0)

Jakub Sylvestr (51. Minute) hatte die Gäste in Führung gebracht. Guillermo Vallori (67.) konnte ausgleichen. Gerald Kleffmann sah für die „Süddeutsche Zeitung“ „Kampf und Krampf„. Einen Zusammenschnitt von „Sky“ gibt es bei „YouTube„.

„Sicheres Stadionerlebnis“

Laut „Spiegel Online“ kritisieren die Fußballvereine das vorgelegte Konzept der DFL:

haben bislang bereits fünf Profi-Clubs das Konzept abgelehnt. Dazu gehören: der VfL Wolfsburg, Hertha BSC, 1. FC Union Berlin, FC St. Pauli und Fortuna Düsseldorf. Viele Clubs wollen sich nicht in der Öffentlichkeit äußern, um die Debatte nicht weiter anzuheizen. Manche, wie der FSV Mainz 05, 1899 Hoffenheim und der 1. FC Nürnberg, haben um eine Fristverlängerung gebeten. 1860 München regte ein Arbeitstreffen an, an dem je ein Club- sowie ein Fan-Repräsentant teilnehmen soll.

11 Freunde“ beschreibt mit Auszügen aus den Positionspapieren, warum Vereine uns Fans das Konzeptpaier ablehnen.

Der „Spielbeobachter“ sammelt in seinem Blog die Stellungnahmen von Fans und Vereinen zum Konzept der DFL.

Nach den Ausschreitungen in Dortmund fordert die Polizei NRW „Härtere Strafen für Fußball-Randalierer“ (SZ). Geredet sei genug. Polizeigewerkschafter Arnold Plickert echauffierte sich beim Radiosender „WDR 2“ über eine neue Dimension der Gewalt gegen seine Kollegen,  fordert ein „Ende der Runden Tische für gewaltbereite Fans“ und die Schaffung von Staatsanwälten, die auf die Anklage von gewalttätigen Fußballfans spezialisiert sind.

Nationaltrainer im Interview

Joachim Löw hat sich, nachdem er einen Auftritt im „ZDF Sportstudio“ krankheitsbedingt absagen musste, nun in einem selbstkritischen (laut „Spiegel Online„), einsichtigen und kämpferischen (laut „FAZ„) Interview mit dem Sportinformationsdienst geäußert. fasst die Aussagen zusammen:

Ich konnte auch nicht glauben, dass das Spiel kippt. Ich hätte in der Schlussphase mit einer Auswechslung ein Signal an die Mannschaft senden und noch etwas stoppen können. So etwas habe ich in 20 Jahren auch noch nicht erlebt. Daraus lerne auch ich.

Internationale Wettbewerbe

Spox“ macht den Formcheck der Gegner der deutschen in Europa und Champions League.

Die „Berliner Zeitung“ macht die Partie der Bayern in Lille zum „Heimatspiel für Ribery„.

Die „Berliner Zeitung“ sieht Real Madrid in Dortmund unter Druck.

Bundesliga

Nachdem gestern „Frau Breitnigge“ über ihren Stadionbesuch in Düsseldorf berichtete, ist nun der Hausherr am Blog: Rheinische Hasenjagd oder Volles Programm

In „NedsBlog“ wird der nächste Schritt des HSV vermisst. Schade, dass der Autor eine Nacht über die Ereignisse geschlafen hat. Sonst wäre er „viel ausfallender gewesen“.

Blog-G“ ärgert sich über Ex-Kicker der Eintracht, die plötzlich in Talkshows auftauchen und von „ihrer Eintracht reloaded“ sprechen.

Nach Angriff auf Torwart ins Gefängnis

Spiegel Online“ berichtet, dass der Zuschauer, der Torwart Chris Kirkland während eines Spieles niederschlug, für 16 Wochen ins Gefängnis muss.

Kopftstoß – Skulptur soll weg

Die fünf Meter hohe Plastik, die bei Touristen sehr beliebt ist, hebe „die bedauerlichste Geste einer riesengroßen Karriere“ hervor meldet die „FAZ„.

Frauen

Morgen trifft die Deutsche Nationalmannschaft ein zweites Mal im Freundschaftsspiel auf die USA. Kim Kulig ist verletzt und wird geschont. Lat „Framba“ sind dafür Bresonik und Lotzen fit. In Deutschland wird die Partie in der Nacht zum Mittwoch um 1.30 Uhr von Eurosport live übertragen.

Die Termine für die Achtelfinalspiele im DFB-Pokal stehen fest. Zu finden  bei „Framba„.

Kurz gemeldet

Der „Hertha Blog“ sieht im eigenen Trainer eine „Holländische Hebamme„.

Mirko Slomka will laut „Süddeutsche Zeitung“ seinen Vertrag bei Hannover 96 noch vor Weihnachten verlängern.

Mainz 05 meldet laut „spox“ einen Rekordgewinn von 5,7 Millionen €uro.

Havard Nordtveit im Interview mit der „Rheinischen Post“: „Wir machen uns selbst Streß

Der FC Augsburg muss drei Monate auf Verteidiger Paul Verhaegh verzichten. Laut „Transfermarkt“ ist der Grund „eine komplexe Innenbandverletzung im Sprunggelenk“.

Frank Hellmann beobachtet für die „Frankfurter Rundschau“ einige „Gelassenheit in Wolfsburg„.

Stiftung ruft bei Facebook zur Aktion „Robert gedENKEn“ auf. Die „Rheinische Post“ berichtet über die Aktion zum dritten Todestag des Nationaltorhüters.

Tobias Schächter beschreibt in der „NZZ“ die „Marginale Rolle“ der irischen Landesmeisterschaft.

Zlatan Ibrahimovic ist mit seiner Biografie „Jag är Zlatan Ibrahimovic“ („Ich bin Zlatan Ibrahimovic“) „in seinem Heimatland für den prestigeträchtigen Literaturpreis August nominiert worden“ (RP).

Russland gedenkt der Spartak Opfer bei der vor 30 Jahren über 300 Menschen ihr Leben verloren. „UEFA.com“ berichtet über die Gedenkfeier.

Extra

Die Schlägerei des Tages liefert „101 Great Goals“.

Das Spielfeld des Tages mit runden Toren liefert „Bend like Bender“.

Fastest goal ever?“ fragt „101 Great Goals“.

Meist geklickter Link gestern

Web 0.4 – Derby Impact

Die Blogschau für Montag, den 22.10.2012

Wie gewohnt, gibt es nach dem Bundesliga-Spieltag eine geteilte Presse- und Blogschau. An dieser Stelle sei auch noch mal auf unseren Podcast „Collinas Erben“ hingewiesen. Die zweite Ausgabe wird heute um 12:00 Uhr aufgenommen. Wer nach Fragen zum Spieltag hat, gerne per Mail, Twitter, Facebook oder den Feedback-Button.

Bundesliga

Fortuna Düsseldorf – Bayern München 0:5

Der Burnster sieht in Franck Ribéry die Personifikation des FC Bayern München und versteht den Trainer nicht so richtig.

Alaba spielt in der österreichischen Nationalmannschaft sein bestes Spiel, sitzt bei Bayern aber auf der Bank, damit Badstuber weiterhin außen spielen kann, eine Position, auf die er keinen Bock hat und für die er auch nicht schnell genug ist, auch wenn er mittlerweile an der Offensive mehr Gefallen als gedacht findet, so ich denn seine Übersteiger richtig deute. Zudem müsste mir mal jemand erklären, warum Heynckes zwar unbedingt Martinez wollte, ihn aber nicht spielen lässt.

Normalerweise bloggt der Paule bei Breitnigge, dieses Mal die Paula. Paula ist die Frau des Blogbesitzers und ist mit der Fortuna groß geworden. Einst gab sie ihrem Mann das Versprechen, dass sie zusammen ins Stadion gehen, wenn Fortuna in der 1.Liga gegen Bayern ran muss. 16 Jahre später war es soweit.

Ich bin keine Träumerin. Mir war klar, dass das Ergebnis furchtbar werden würde. Ehrlich gesagt, ich hätte tippen sollen. So hätte ich immerhin noch Punkte geholt. Egal. Aber an alle Mädels da draußen kann ich nur einen Tipp weitergeben. Wollt ihr euren Mann zum Fußball begleiten, dann wählt irgendein Spiel. Aber nicht das gegen die Mannschaft, mit der ihr groß geworden seid, deren Farben ihr als Kind um den Hals getragen habt, bei denen ihr schon als I-Dötzchen mal am Spielfeldrand standet.

Miasanrot berichtet einerseits vom Stadionausflug ins Düsseldorfer Stadion als auch vom Startrekord des bayrischen Teams. Dabei mahnt Miasanrot weiter konzentrierte Leistungen abzurufen und nicht zu euphorisch zu werden.

Dennoch kann man die Euphorie ruhig bremsen und weiterhin von Spiel zu Spiel agieren. Nach der Champions League erwarten wir Bayer Leverkusen in München, müssen Kaiserlautern im Pokal bezwingen und nach Hamburg reisen.

Borussia Dortmund – Schalke 04 1:2

Schalke gewinnt in Dortmund und Any Given Weekend fragt sich, wie das Spiel wohl gelaufen wäre, wenn Jürgen Klopp nicht auf ein 3-5-2 zu Beginn gesetzt hätte.

Am enttäuschenden Verlauf hatte jedoch auch die Systemumstellung von Jürgen Klopp einen gehörigen Anteil. Der Trainer war einer der wenigen auf Dortmunder Seite, die das im Anschluss offen einräumten

Beim 09Blog herrscht Ernüchterung aufgrund der Niederlage gegen die Knappen. Der bereits angesprochene Systemwechsel wird auch hier als Grund ausgemacht. Darüber hinaus fragt sich das 09Blog was aus Chris Löwe in Dortmund wird.

Und noch etwas muss ich sagen: So interessant und anfänglich gut ich auch die Umstellung auf das 3-5-2- fand, bin ich doch etwas überrascht und auch schockiert, dass Chris Löwe scheinbar keine Chance auf Einsätze mehr hat. Eigentlich als Backup für Schmelzer geholt und mit einigen ordentlichen Auftritten aus der letzten Saison in der Tasche, scheint Klopp nun sogar einer komplette Systemumstellung mehr zu vertrauen als diesem Linksverteidiger aus Chemnitz.

Angesichts des mächtigen Punktabstands der Dortmunder zu den Bayern sieht Athletic Brandao die Chancen auf einen dritten Titel schwinden.

Dortmunds Coach überfordert seine Rumpfelf mit einem neuen Spielsystem und und schickt den BVB in eine schmerzhafte Derbypleite. Die Titelverteidigung kann sich die Borussia nach der Niederlage im Prestigeduell gegen Schalke nun endgültig abschminken.

Unter Flutlicht geht natürlich auf den Derbysieg ein, jedoch auch auf die einseitige Berichterstattung bzgl. Gewaltakten im Zuge des Spiels.

Begleitet wurde die Freude über den Derbysieg allerdings von tagesübergreifenden Horrormeldungen aus Dortmund. Ich fahre mittlerweile lange genug zum Fußball, um zu wissen, dass gestern nicht alles friedlich und gut verlaufen ist. Vieles ist mit Sicherheit zu verurteilen. Mittlerweile tauchen aber auch erste Blogeinträge auf, die etwas differenzierter berichten und vor allem das vorher hoch gelobte Sicherheitskonzept anzweifeln. (I, II). Selbst die Presse widmet sich mittlerweile diesem Thema.

Der „Gemeine Schalker“ berichtet von Erlebnissen rund um das Derby. Fangewalt muss nicht immer mit Fäusten beginnen, sondern fängt schon bei viel kleineren „Delikten“ an.

Ich suche im Portemonnaie nach meinem Zettelchen für die Tasche und höre schon das Rotzgeräusch. Zum Glück war der Verursacher zu besoffen, um mitzubekommen, dass ich seine Rotze von meinem Kopf wieder an seinem Trikot abgewischt habe. Als der komische Knubbel weg war, sprach sein Kumpel zu mir: “Also, ich kann Schalke ja auch nicht leiden, aber das muss ja nun auch nicht sein.”

Auch das Schalker Megafon beschäftigt sich kaum mit dem Spiel, sondern mit der „konspirativen Anreise der Ultras“ und den Festnahmen einiger Fans rund um das Derby. Außerdem gibt es eine Antwort auf die Frage, wie man am besten anreist.

Was lehrt das den friedlichen Fan? Es lehrt ihn, in Zukunft sich nicht auf das “Sicherheits”konzept zu verlassen, dass “seit Jahren stetig verbessert” wurde, aber immer noch unzureichend ist. Es lehrt ihn, dass er sehr versucht ist, in den nächsten Jahren vielleicht auch “konspirativ” anzureisen, denn das ist irgendwie sicherer.

Das „Kumpel & Malocherblog“ freut sich über die gute Leistung von Lars Unnerstall im Tor der Schalker. Huub Stevens reagierte vor dem Spiel noch etwas allergisch auf die Frage warum Unnerstall spiele.

Der junge Torhüter der Königsblauen war in den letzten Wochen oft in die Kritik geraten und nachdem Hildebrand wieder fit war hätte der ehemalige Nationaltorhüter genau so gut in diesem Spiel zwischen den Pfosten stehen können. Sogar die eigentliche Nummer 1, Ralf Färmann war nach guten Trainingsleistungen wieder ins Spiel gebracht worden, doch Unnerstall machte seine Sache gut.

Auch Turnhallenphil sieht einen unaufgeregten Lars Unnerstall.

Bene fragt sich in einem Gastbeitrag bei Schalkefan, ob Dortmund eine Reise wert ist. Der Königsblogger atmet durch. Blogundweiss ärgert sich, dass die Dortmunder am Schalker Sieg Schuld seien. Web0.4 wurde die Freude am Schalker Sieg genommen.

Wolfsburg – Freiburg 0:2

Felix Magaths Stuhl fängt bedenklich an zu wackeln. Erst zwei Tore und ein Sieg auf der Habenseite – Tabellenletzter. Das Wolfsblog skizziert die Rolle der Fans nach der erneuten Pleite gegen Freiburg.

Die Spieler fühlen sich nicht als richtige Wolfsburger, und das merken die Fans sehr schnell, und können sich ihrerseits nicht mit den Spielern identifizieren. Nicht nur der Teamgeist innerhalb der Mannschaft geht flöten, sondern auch der ganze Geist dieses Vereins. Noch nie konnte man so viel von Fans lesen, die davon sprechen, nur noch emotionslos im Stadion zu sitzen und jegliches Feuer verloren zu haben.

Frankfurt – Hannover 3:1

Frankfurt zieht unbeirrt seine Kreise in der oberen Tabellenregion. Auch Hannover kann Vehs Team nicht stoppen. Da vergessen selbst Profifotografen ihre Contenance und ihren Arbeitsauftrag.

Dieser Spielzug, der zum 2:0 am gestrigen Tage gegen Hannover 96 führte, war einer der besten, die ich in den letzten Jahren im Waldstadion gesehen habe. Und ich war auch mit der Kamera drauf, selbst als Inui und Aigner im Direktspiel den Ball zu Jung weitergaben, aber dann, als Jung das Ding nochmal annahm, sich den Ball zurechtlegte, da habe ich für einen Moment die Contenance verloren, über den Sucher hinweg geschaut, und ziemlich laut “JETZT SCHIESS SCHON!” gebrüllt (ich gebe es zu, das macht man nicht, wenn man da unten hockt) und in dem Moment zieht Jung ab, und der Ball zieht seinen Strich ins Netz, ich reiße die Kamera wieder hoch, aber da war es natürlich zu spät…

Bayer Leverkusen – FSV Mainz 2:2

Auf Catenaccio beschäftige ich mit der Psychologie und dem Zusammenspiel der einzelnen Elemente des Spiels.

Beim Spiel Leverkusen gegen Mainz hatte die Psychologie einen ziemlich großen Anteil. Leverkusen war taktisch hervorragend eingestellt und zeigte ein sehr gutes Spiel. Leverkusen belohnte sich mit einem Treffer kurz vor der Halbzeit und führte verdient mit 1:0. Verdient auch, weil man sich ein enormes Chancenplus erarbeitet hatte. 2:0 oder 3:0 hätte es eigentlich stehen müssen und genau da lag das Problem.

In einem Taktikblog erwartet man natürlich Taktikerklärungen für das Remis in Leverkusen. Die Spielverlagerung vernachlässigt die Psychologie und beschränkt sich auf das Wesentliche.

In der Anfangsphase waren die Leverkusener klar stärker, sie konnten mit einem sehr schnellen und druckvollen Spiel nach vorne das Spiel an sich reißen und erspielten sich einige Torchancen. Doch nach den Veränderungen bei den Mainzern und der eigenen Führung zogen sie sich zurück, das vorher gut praktizierte Pressing verflachte zusehends. Dies wirkte sich auf die Spielkontrolle aus und Mainz schob systematisch höher, wodurch sie im weiteren Spielverlauf die bessere Mannschaft waren.

Nürnberg – Augsburg 0:0

Der Alibipass sieht Nürnberg endlich wieder auf dem richtigen Weg, auch wenn ein 0:0 gegen einen Aufsteiger sicherlich noch nicht das Gelbe vom Ei ist.

“Mein” Club hat den freien Fall gestoppt und gegen Augsburg immerhin ein 0:0 erkämpft. Mancher mag jetzt sagen, dass man gegen Augsburg gewinnen muss, so falsch ist das nicht. Allerdings hat der Club 4 Spiele in Folge verloren und das Selbstvertrauen aus den ersten drei Spielen war weggeblasen. Dazu kamen noch individuelle Fehler und wohl auch Unstimmigkeiten in der Mannschaft. Das 0:0 war ein Schritt in die richtige Richtung, das Team muss weiter hart arbeiten und wenn der Spaß am Fußballspielen wieder zurück ist wird man auch an die ersten drei Spiele anknüpfen können.

Clubfans United sieht erste Fortschritte im Nürnberger Remis und weiß, dass derzeit noch nicht mehr drin ist für die Franken.

Wer auf den Befreiungsschlag nach 4 Niederlagen in Serie gewartet lag ebenso falsch wie die, die den Club auch gegen Augsburg schon haben untergehen sehen. Was in den 90 Minuten im Stadion Nürnberg folgte war dagegen ein Spiel wie es wahrscheinlich auch genau den beiden Mannschaften entsprach: Bemüht, aber ohne die nötigen Mittel.

Zweite Liga

Hertha gewinnt am Wochenende gegen Bochum 2:0 im Revier. Das „Immer Hertha“-Blog der Berliner Morgenpost beleuchtet jedoch das Spiel der Herthaner U23 und den Doppelpack von Elias Kachunga in der Regionalliga. Ein weiterer potenzieller Stürmer für den Hauptstadtclub.

Kachunga hat eine sehr gute Vorbereitung gespielt, dort die meisten Tore erzielt. Er ist frisch gekürter deutscher U20-Nationalspieler. Dass er nun in der vierten Liga unterwegs ist, um Einsätze zu bekommen, das hat er sicher nicht erwartet. Seine Zweitliga-Statistik nach zehn Runden indessen ist kümmerlich: Ein Einsatz ist da vermerkt von Mitte August, beim 1:3 gegen den FSV Frankfurt.

Steffi hat fürs Textilvergehen den Sieg von Union gegen Frankfurt beobachtet und Bilder gemacht.

Der 1.FC Köln gewinnt 3:2 in Regensburg und dreht ein 0:2 in den letzten 6 Minuten des Spiels. Effzeh.com berichtet von der Auswärtsfahrt.

Frauenfußball

Die deutschen Frauen absolvieren ein Testspiel gegen die USA und zeigen, dass sie gegen die großen Teams mithalten können. Die Spielfeldschnitte erkennt aber nicht nur dies, sondern dass gute Spielberichterstattung im ZDF erst nachts möglich ist.

In der Halbzeit gibt es Berichte. Klingt komisch, ist es aber nicht. Sonst immer: Werbung, Vorberichte für die Männer etc.. Aber heute, um 1:50 an einem Sonntag gibt es beim ZDF auf einmal sehr intensive Berichte. Individuelle Interviews, Analysen der letzten Spielerfahrungen. Eigentlich alles was man sonst zur Tageszeit vermisst. Und eigentlich wollte ich jetzt schreiben „ist nicht reißerisch gemeint…“ aber das stimmt nicht. Reißerisch: Das ZDF (und eigentlich auch alle anderen) ist sich zu schade dafür bei Tageslicht gute Berichte über die DFB Auswahl zu bringen, in der Nacht scheint es aber plötzlich gar nicht schwer zu fallen.

Arsenal vor dem Champions League-Spiel gegen Schalke

Medispolis untersucht die aktuelle Lage von Arsenal vor dem Spiel gegen Schalke. Eine richtige Antwort findet auch er nicht im Medien-Sport-Politik-Blog.

Und was nun, Herr Wenger? Noch habe ich keine wirklich gute Antwort auf die Formschwankungen und Leistungsdefizite der letzten Wochen gelesen. Aber vielleicht bekommen die Fans diese am Mittwoch auf dem Platz zu sehen. Mal sehen, wie lange Wenger noch den Ratlosen in der Öffentlichkeit gibt. Viel Zeit und Kredit scheint er und das Team bei den Fans nicht mehr zu haben. Arsene knows – until now.

Aktion Libero veranstaltet Diskussions-Abend in Köln

„Am 16. November jährt sich unser Aktionstag – einen Tag später veranstalten wir in Köln eine Podiumsdiskussion, zu der ihr alle herzlich eingeladen seid. Merkt euch bitte schon mal den folgenden Termin“

Samstag, 17. November 2012
ab 19.30 Uhr
Köln (genauer Ort wird noch bekannt gegeben)

Thema des Abends:
»Fußball und Homosexualität – die Rolle der Medien«

Problem ist derzeit noch die Räumlichkeit der Veranstaltung. Wer noch einen Raum in Köln kennt, wo man so einen feinen Diskussionsabend veranstalten kann, möge sich bitte melden!

Auge

Der Stadtneurotiker schreibt für Spox eine zweiteilige Ode auf Klaus Augenthaler. Einer, der erfolgreichsten Bayern-Spieler aller Zeiten.

Dennoch ist „Auge“ bis heute einer der erfolgreichsten Spieler des FC Bayern, was heute ein wenig unterschlagen wird. Seine Karriere steht heute zu unrecht im Schatten seines langjährigen Begleiters Lothar Matthäus oder dem von Oliver Kahn. Das mag daran liegen, daß als Spieler laute Töne seine Sache nicht waren. Er wirkte lieber auf dem Platz und hinter den Kulissen.

Helge kann Fußball spielen

Der Trainer hat Helge Schneiders Fußballerqualitäten entdeckt.

Die Presseschau für Montag, den 22.10.2012

Wie jeden Montag nach einem Bundesligawochenende trennen wir Presse- und Blogschau. Hier nun der Blick in die Presselandschaft:

Die Zusammenfassungen der Bundesligaspiele findet ihr hier, 2.Liga hier.

Hamburger SV – VfB Stuttgart 0:1 (0:1)

Marko Schumacher sieht in der „Stuttgarter Zeitung“ eine überlegene Stuttgarter Mannschaft, die nur Probleme mit ihrer Chancenverwertung hat.

Der Sieg beschert den Stuttgartern nun laut „StZ“ auch „Ruhe in der Trainerfrage„. Eine Vertragsverlängerung mit Bruno Labbadia wird angestrebt.

Sven Goldmann lobt im „Tagesspiegel“ die Leistung des VfB und zitiert Labbadia, der die Diskussionen um seinen Job überzogen findet:

„Die Bundesliga wird auch immer verrückter“, sprach Bruno Labbadia. „Nach dem vierten Spieltag waren wir schon abgestiegen, jetzt sind es nur noch drei Punkte zur Champions League.“ Und: „Natürlich greifen wir jetzt die Champions League voll an!“ Dann lachte der Stuttgarter Trainer kurz, nur mühsam seine Genugtuung verbergend. Vor zwei Wochen hatte er in einem wütenden Monolog die Kritik an ihm und seiner Mannschaft verteufelt.

Die „FAZ“ setzt ihren Fokus auf den HSV. Frank Heike über den „Hamburger Rückschlag

1.FC Nürnberg – FC Augsburg 0:0

In der „FAZ“ kommen die beiden Teams aus Bayern nicht besonders gut weg:

In einem über weite Strecken schwachen Duell mit Augsburg ließ Nürnberg ebenso wie der zwei Punkte schlechter plazierte Kontrahent lange jegliches Erstligaformat vermissen.

Borussia Dortmund – FC Schalke 04 1:2 (0:1)

Martin Anetzberger sieht in der „Süddeutschen Zeitung“ den Grund für Dortmunds Niederlage in „Klopps gescheitertem Experiment„.

Christian Spiller schreibt für „Zeit Online“ über „Die Verwirrungen des Jürgen Klopp„:

Der Doppelmeister ist ein Stück weit entzaubert. Die dritte Meisterschaft in Folge ist in weite Ferne gerückt. Und es spricht wenig dafür, dass der BVB in der Verfassung ist, eine ähnliche Aufholjagd wie in der vergangenen Spielzeit zu starten, als er nach dem 6. Spieltag einfach kein Spiel mehr verlor. Dafür gibt es derzeit zu viele Baustellen. „Wir haben in unterschiedlichen Spielen unterschiedliche Probleme“, sagt Klopp. Das ist nicht komplett verkehrt. Aber im Spiel gegen Schalke manifestierten sich gleich etliche Probleme in einem Spiel.

Auch Richard Leipold sieht in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ keine Chancen der Dortmunder auf das Triple:

So wie der ersatzgeschwächte BVB sich an diesem Samstag präsentierte, erfordert es geradezu ein Übermaß an Phantasie sich vorzustellen, Dortmund könnte den Titel abermals verteidigen. Die Borussen haben nicht nur in der Tabelle an Boden verloren, sondern offenbar auch die Überzeugung, die Fußballwelt aus den Angeln heben zu können. In ihrer aktuellen Verfassung gehen sie am kommenden Mittwoch als klarer Außenseiter in das Champions-League-Heimspiel gegen Real Madrid.

Nach dem Spiel gab es gewalttätige Auseinandersetzungen. Christoph Ruf schreibt in der „Süddeutschen Zeitung“ über die Randale.

Die „Rheinische Post“ fasst Polizeiberichte zusammen.

Der „Deutschlandfunk“ hat ein Statement der Dortmunder Polizei und spricht mit Hans-Joachim Watzke über die Gewalt und das Spiel.

Fortuna Düsseldorf – FC Bayern München 0:5 (0:2)

Peter Hess in der „FAS“ über den „Bayerischen Startrekord„:

Das 5:0 vor 54.000 Zuschauern in der ausverkauften Düsseldorfer Arena drückte den Klassenunterschied noch nicht einmal angemessen aus. Beim Pausenstand von 2:0 hofften die Fortunen noch, es den ebenfalls lange Zeit hoffnungslos unterlegenen Schweden nachmachen zu können. Doch sie hatten keinen Ibrahimovic in ihren Reihen, an dem sie sich hätten aufrichten können. Und selbst wenn der Düsseldorfer Trainer Norbert Meier einen Spieler internationaler Klasse nach der Halbzeit hätte einwechseln können und nicht Woronin und Bellinghausen, dann hätte das nicht zu einer Aufholjagd führen müssen.

Jan Reschke sieht bei „Spiegel Online“ die Bayern zum Rekord schweben und fragt:

Können die Wettbüros jetzt also ihre Schalter schließen? War’s das bereits in der Meisterfrage?

Falk Janning lobt in der „Rheinischen Post“ die Fortuna-Fans, die trotz der hohen Niederlage für „Gänsehaut“ sorgten.

Bei „sky90“ lobt Manager Matthias Sammer seinen Trainer und gibt auch eigene Fehler zu.

Eintracht Frankfurt – Hannover 96 3:1 (2:1)

Ingo Durstewitz und Thomas Kilchenstein in der „Frankfurter Rundschau“ über „Das nächste Eintracht-Spektakel“ und ein Banner der SGE-Anhänger:

Nach dem nächsten Ausrufezeichen im Stadtwald haben die Frankfurter Anhänger ein ganz pfiffiges Plakat entrollt. „Rode, Du bist noch jung – sei kein Ochs“, stand darauf. Eine kleine, feine Anspielung auf den früheren Eintracht-Kapitän Patrick Ochs, der sich vor gut anderthalb Jahren mitten im Abstiegskampf für einen Vereinswechsel entschieden hatte und sich seitdem für die bundesweit als Traditionsvereine bekannten Klubs VfL Wolfsburg und TSG Hoffenheim verdingt.

Bastian Oczipka durfte nach dem Spiel im „Aktuellen Sportstudio“ über den Erfolg der Frankfurter berichten: „Es läuft sensationell“

Dominik Bardow lobt im „Tagesspiegel“ die Bildungsreise der Eintracht in Liga 2. Ein Text der Fans von Hertha, Effzeh oder Kaiserslautern Mut machen kann.

VfL Wolfsburg – SC Freiburg 0:2 (0:1)

Peter Unfried fragt in der „taz“:  „Was nun, Herr Magath?

Die Anhänger riefen derweil nach Lorenz-Günther Köstner, dem aufrechten, aber antimodernen Trainer der VfL-Amateure.

Es muss aus ihrer Sicht schlimm stehen um den VfL.

Die „FAZ“ sieht „Wolfsburg im freien Fall„:

Die verunsicherten Wolfsburger Profis offenbarten teils eklatante Abstimmungsprobleme und erhebliche Mängel in der Defensive. Lediglich VfL-Keeper Diego Benaglio und die Torlatte verhinderten ein ums andere Mal eine mögliche höhere Niederlage.

Bayer 04 Leverkusen – FSV Mainz 05 2:2 (1:0)

Stefan Klüttermann meint in der „Rheinischen Post“ „Leverkusen verabschiedet sich von höheren Zielen„:

In Frankfurt, in Stuttgart und nun gegen den FSV schaffte es Bayer 04 nicht, eine Führung samt über weite Strecken dominanter Spielweise in einen Sieg umzumünzen. Gegen Gladbach sprang trotz turmhoher Überlegenheit nur ein 1:1 heraus. Packt man die in diesen Spielen versäumten neun Punkte aufs tatsächliche Leverkusener Konto (zwölf Zähler), wäre die Werkself erster Bayern-Jäger.

In Mainz ärgert man sich derweil laut „Allgemeiner Zeitung“ über den „vergebenen Sieg„.

TSG 1899 Hoffenheim – SpVgg Greuther Fürth 3:3 (1:1)

Die „FAZ“ fasst das Spiel ausführlich zusammen.

Vom verunglückten Boris Vukcevic gibt es laut „Rheinischer Post“ derweil gute Nachrichten.

Werder Bremen – Borussia Mönchengladbach 4:0 (2:0)

Frank Hellmann beschreibt in der „Frankfurter Rundschau“ den Zusammenbruch der Gladbacher:

Doch der Trainer Favre wirkt mindestens so hilf- und ratlos wie seine Spieler; seine öffentliche Analyse wirkte zu eindimensional ob des Zusammenbruchs aller Systeme. Wo in der vergangenen Saison einer für den anderen arbeitete, spielte am Ende keiner mit dem anderen. […]

Wo sind die eingeübten Automatismen geblieben, die dieses Kollektiv einst zu einem ungeliebten Gegner machten? Die aktuelle Borussia wirkt verwundbar und verunsichert, davon zeugen 16 Gegentore nach acht Spieltagen in der Liga, allein 13 in den letzten vier Pflichtspielen.

 Die „Rheinische Post“ sprach mit Kapitän Filip Daems.

Frank Heike in der „FAS“ über „Bremer Spaßfußball„:

Gladbach stand lange gut in der Abwehr, ohne selbst viele große Chancen herauszuarbeiten. Nach den beiden  Gegentreffern im ersten Durchgang berappelte sich Trainer Lucien Favres Team und bestimmte in der zweiten Halbzeit das Spiel. Doch Werder blieb bei Kontern gefährlich und passte dieses Mal auch hinten besser auf als zuletzt.

Frank Hellmann lobt für die „Sportschau“ den 21-jährigen Kevin de Bruyne über den grünen Klee: Das belgische Schwungrad

2.Liga

Der „Tagesspiegel“ wagt ein erstes Fazit zur Arbeit von Jos Luhukay bei Hertha BSC. Michael Rosentritt sieht die Berliner auf einem guten Weg Richtung Liga 1, weil sie erkannt haben auf was es in Liga 2 ankommt:

Die Herthaner haben sich die gute Ausgangslage weniger erspielt als vielmehr erkämpft. Unlängst bemerkte etwa Peter Niemeyer, dass die Mannschaft erst einmal verinnerlichen musste, dass es im Unterhaus nur über den Kampf gehen kann. Das sei die Basis, erst dann würde die individuelle Qualität zum Tragen kommen.

Tatsächlich unterhält Hertha BSC eine Mannschaft fast unter Erstligabedingungen. Wie vor zwei Jahren, als nach dem Abstieg gleich der Wiederaufstieg gelang. Und auch dieses Mal scheint das Unterfangen realistisch, zumal das fußballerische Niveau in der Liga insgesamt gesunken ist.

Hertha und Kaiserslautern hielten sich am Wochenende im Kampf um den Aufstieg schadlos. Die „FAZ“ fasst beide Partien zusammen.

Jörg Hanau über die Niederlage des FSV Frankfurt bei Union Berlin: Mit Herz und Disziplin, aber ohne Wucht

Schon vor dem Spiel sprach die „Berliner Zeitung“ mit Union Trainer Uwe Neuhaus„Der ganze Tag ist mit Fußball vollgestopft“

Als Spieler hat man Training, dann schaut man auf die Uhr und denkt: Ach, ich hab ja noch eineinhalb Stunden Zeit, jetzt gehe ich erst mal ins Café und dann wieder zum Training. Heute denke ich mir bisweilen: Ich hatte viel Zeit, die hätte ich besser nutzen sollen. Etwa dazu, alle Sprachen dieser Welt zu lernen. Habe ich aber nicht – ich war ein typischer Spieler. Als Trainer habe ich einen vollkommen anderen Tagesrhythmus. Die Gedanken kreisen um Dinge wie: Wer ist krank? Wer ist verletzt? Was müssen wir im Training machen? Wie sieht die Intensität der Einheit aus? Wie gewinnen wir das nächste Spiel? Wie ist der nächste Gegner? Der ganze Tag ist mit Fußball vollgestopft.

Im „Tagesspiegel“ findet sich ein lesenswertes Interview mit Union-Torhüter Daniel Haas, der von Hoffenheim nach Berlin wechselte und unter anderem über Fankultur spricht:

Wissen Sie, Fußball macht auch nicht immer Spaß, es ist nicht alles Gold was glänzt. Für das Leben als Profi gibt man auch viel auf. In der Jugend oder auch später. Wenn draußen dann aber Fans stehen und einem zujubeln, spornt das ungemein an. Das hilft gerade in schwierigen Phasen.

Frauen

Die Nationalmannschaft war zum Testspiel in den USA. Die „FAZ“ meint: „Stark gespielt, Sieg verschenkt

Deutschlands Fußballerinnen überzeugen beim Remis gegen Olympiasieger Vereinigte Staaten. Doch im Torabschluss offenbart die Mannschaft von Bundestrainerin Neid Schwächen.

International

Barney Ronay vom Guardian beschäftigt sich mit der Koffein-Tabletten-Geschichte rund um Wayne Rooney und das englische Team während der WM-Qualifikation. Äußerst amüsant und informativ aufbereitet.

It is just so clearly the wrong drug for an England team who already play their own brand of caffeine-football, a football that is superficially energetic but at the same time also completely exhausted most of the time. Even under Roy Hodgson’s careful tutelage there is a distinctly caffeinated rhythm, the sense of a team seeking to win not by controlled and sober manipulation of an opponent, but instead by moments of flailing explosion. You get the feeling watching England that a modern football match is just too long for them, that there is too much time to fill, a chasm of dead air stretching away like an endless Saturday night in without the telly on.

Der Angriff auf Torhüter Chris Kirkland während des laufenden Spiels sorgt in England für Aufsehen. Die „Rheinische Post“ berichtet. Videos vom Vorfall gib es bei „YouTube„.

Die „Sportschau“ fasst den Spieltag in der Premier League zusammen.

In Wien gab es laut „Spiegel Online“ schwere Krawalle vor dem Stadtderby zwischen Austria und Rapid.

Olaf Sundermeyer berichtet für das „Deutschlandradio“ über „Eine Partie mit dem Kreml„:

Russlands Großmachtanspruch wird über den Fußball untermauert: Über eine geldstrotzende Liga, das Sponsoring des halbstaatlichen Energiemultis Gazprom, und schließlich über die WM 2018 im eigenen Land. Hilft nun auch der Deutsche Fußball-Bund die Macht des Kreml zu sichern?

Shafic Gawhari erzählt im Gespräch mit Jessica Sturmberg von den großen Plänen nach der erste Saison der Afghan Premier League Soccer und sieht einen „guten Anfang„.

Thomas Ruttig schreibt in der „taz“ zum selben Thema: Die Suche nach den Edelkickern

Die „FAZ“ hat sogar Videomaterial vom „Fußball für den Frieden„.

Fußballbücher

Hendrik Maaßen rezensiert im „Deutschlandfunk“ das Buch „Gelbe Karte – Ethische Fragen an den Sport“.

Fußballzeitung

Der „Tagesspiegel“ stellt das englischsprachige Fußballmagazin „No Dice“ vor, das über den Berline Fußball berichtet.

Fußballpolitik

Bei der Fifa wird nach „FAZ„-Informationen ein Korruptions-Index diskutiert:

Er soll anzeigen, wie einzelne Fußball-Ligen und Länder betroffen sind vom Problem des Wettbetrugs. Zwei Fürsprecher hat der Vorschlag schon.

Rios Bürgermeister kritisiert derweil laut „FAZ“ die Vorbereitungen auf WM 2014 und Olympia 2016 in seiner Stadt.

Extra

Die „Stuttgarter Zeitung“ über „Emotionen bei Helmut Hallers Beerdigung

Juventus-Spieler Leonardo Bonucci streckt laut „FAZ“ einen Räuber nieder.

Blog- & Presseschau für Freitag, den 19.10.2012

Die Bundesliga geht in den 8.Spieltag und die halbe Nationalmannschaft freut sich, dass jetzt das Derby zwischen Schalke und Dortmund Thema ist, und nicht ein seltsames Remis in Berlin.

Bundesliga

Das Spiel des Spieltags ist das Derby zwischen Dortmund und Schalke. Das 09blog wirft einen Blick auf die Mutter aller Derbys, erklärt warum er Schalke nicht so doof wie Hoffenheim findet und rechnet mit einer knappen Kiste.

Der gemeine Schalker ärgert sich über den ungünstigen Zeitpunkt des Derbys. Die Länderspielpause sei der Derbystimmung abträglich gewesen, hinzu kommt der Dortmunder Aufwärtstrend und das Ergebnis vom letzten Jahr, dass seine Hoffnungen eher klein lässt.

Turnhallenphil hat nach Gründen gesucht, warum Schalke in Dortmund gewinnt und eine steile These präsentiert.

Die Schalker Blogger sind ja eher demütig und der Glaube an einen Sieg der Knappen im Westfalenstadion ist klein, doch auch die Borussen halten sich zurück mit Siegansagen. Anygivenweekend weist auf den besseren Tabellenstand der Schalker hin und die schlechte Personallage in Dortmund.

Gut 100 Kilometer mehr als Dortmund und Gelsenkirchen liegen Nürnberg und Augsburg auseinander. Grund genug für die meisten Medienvertreter vom Bayernderby zu sprechen. Die Clubfans-United hätten gerne ein Interview zum Spiel mit einem Augsburger Blogger geführt, die gibt es aber nicht. Oder kennt ihr wen?

Daniel Rathjen von Eurosport sprach vorm Spiel der Bayern in Düsseldorf mit Luiz Gustavo über die Rotation im Team des Rekordmeisters.

Gustavo: Wir haben viele Spiele, es gibt hier und da mal müde und verletzte Akteure. Das System ist präventiv. Insgesamt ist es schon okay, aber manchmal ein bisschen schwierig. Jeder möchte gerne spielen – in jedem Spiel. Der Vorteil an regelmäßigen Einsätzen ist, dass man, wenn man eine nicht so gute Partie abgeliefert hat, den Eindruck in der folgenden wieder korrigieren kann. Das ist bei der Rotation nicht möglich. Da musst du einfach in jedem Spiel gut sein. Zu 100 Prozent. Der Lohn sind Einsätze.

Die Süddeutsche berichtet vom furiosen Comeback von David Alaba. Gerade erst kurze Zeit wieder im Mannschaftstraining bei den Bayern, führt er die Österreicher zum WM-Quali-Sieg gegen Kasachstan. Gegen den Willen seines Münchner Trainers.

Stefan Klüttermann von der RP wirft einen Blick auf das morgige Leverkusener Spiel gegen Mainz, aber auch auf das Mammutprogramm der Werkself in den nächsten 57 Tagen. 15 Spiele warten auf Bayer.

Greuther Fürth muss in Hoffenheim ran. Beim Kleeblattblog sieht man sich als Außenseiter, hofft aber auf einen Überraschungssieg und dem damit verbundenen Sprung von den Abstiegsrängen.

Das Kommentatorenblog hat alle Spielansetzungen samt Kommentatoren zusammen gefasst.

Nationalmannschaft

So ganz aufgearbeitet ist das 4:4-Remis gegen Schweden immer noch nicht. Der Indirekte Freistoß hat alle Pressestimmen zusammengestellt.

Max von Abenteuer Fußball hat wie immer das Spiel der Nationalelf gesehen und fragt sich, wie man dieses 4:4 einordnen soll.

Wie bewertet man nun so ein Spiel, das bis zur 60. Minute vielleicht das beste Match der Nationalmannschaft seit dem WM-Viertelfinale 2010 gegen Argentinien war? Was soll man stärker gewichten, den Traumfussball in der ersten Stunde oder das komplette Debakel danach? Nach zwei Tagen überlegen fällt die Antwort leicht: Der größte Rausch nützt nichts, wenn danach der Absturz kommt. Und trotz dieser Prämisse habe ich mich wohl nie so schwer mit der Spielerbewertung getan.

Bei Spox kommentiert User keyser den Umgang mit Jogi Löw und welche Rolle Kritik im Umfeld der Nationalmannschaft spielt.

Die Financial Times Deutschland mit Stefan Osterhaus und Axel Kintzinger fragt nach dem Führungsspieler der deutschen Nationalelf und ob sich Bastian Schweinsteiger schon mit der Tragiker-Rolle in der Mannschaft abgefunden hat.

Die Bundesliga dagegen ist ratlos, wie die Welt weiß und fasst Stimmen diverser Bundesliga-Beteiligter zusammen.

Zuschauerzahlen

Überall wird die Bundesliga gelobt und gefeiert, speziell was mit Fans zusammenhängt. Volle Stadien, günstige Tickets, großartige Atmosphäre. Jan Christian Müller von der FR jedoch hebt den Zeigefinger, denn die Kluft zwischen den Besucherzahlen bei verschiedenen Bundesligavereinen wird immer größer.

Viel Sympathie, weniger Fans: Die gute Arbeit der kleinen Fußballklubs stellt für die Bundesliga auch ein Problem dar. Werksklubs wie Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg sowie Vereine wie Hoffenheim, FC Augsburg oder Mainz 05 mangelt es noch an bundesweiter Ausstrahlung.

Sicheres Stadionerlebnis

Der FC St.Pauli lehnt jetzt ganz offiziell das Diskussionspapier zum Thema „Sicheres Stadionerlebnis“ der DFL ab und wünscht sich anders greifende Reformen, an denen man sich dann gerne beteiligt. Mehr Infos bei Fabulous Sankt Pauli.

Rassismus im Stadion und die Verbände

Alex Raack von den 11 Freunden kommentiert die rassistischen Vorfälle beim U21-Spiel zwischen Serbien und England.

Es ist eine Sache, wenn weltfremde Dumpfbacken ein Fußballspiel nutzen, um in der anonymen Masse ihr rassistisches Geplärre auszuspucken. Dagegen ist kein Stadion, kein Verein der Welt ausreichend geschützt. Wie soll man denn auch im Vorfeld verhindern, dass sich das halbe Dutzend in Block F in der 70. Minute erhebt, um den gegnerischen Stürmer mit Affenlauten zu beleidigen oder die Arme zum Hitlergruß in die Höhe reißt? Das ist unmöglich.

Zu den Hintergründen noch mehr bei der taz.

Rechte Hooligans contra Ultras

Der Westen berichtet über eine Entwicklung beim MSV Duisburg, wo sich rechtsradikale Hooligans aufmachen, gegen die Ultras des Vereins vorzugehen. Wie der Verein und die Beteiligten reagieren recherchierte Philipp Wahl. Via Marcus Bark.

Rauball und die Fankultur

Zu einer Diskussionsrunde rund um Fankultur hatte das Dortmunder Medienhaus Lensing eingeladen. Mit dabei Reinhard Rauball und der Dortmunder Polizeichef Norbert Wessler, die sich u.a. über Gewalt in den Stadien unterhielten und welche Rolle die Polizei dabei spielt.

Red Bull, Ralf Rangnick und Fußball

Ein spannendes Interview Michael Ashelm für die FAZ mit Ralf Rangnick. Im Gespräch äußert er sich zu Red Bull, seiner Aufgabe in Salzburg und seinen persönlichen Plänen.

Nebenjob für Stefan Reinartz

Stefan Reinartz könnte sich zurücklehnen. Fußballprofi im Wohlfühlverein Bayer Leverkusen. Geld, Spiele, europäischer Fußball, doch Reinartz ist als Co-Trainer der Leverkusener U17 in seiner Freizeit unterwegs. Die 11 Freunde interviewten Reinartz.

Roth, Schmidt, Hoeneß, Breuckmann

Illustrer ging fast nicht. Zeit Online lud zum Gespräch ein. Über den Wert des Gesprächs lässt sich streiten.

Fußball in Afghanistan

Bereits Thema hier gewesen – wie die afghanische Fußballliga Spieler rekrutiert. Nämlich über Castingshows und SMS-Votings. Einen weiteren guten Bericht gibt es jetzt bei der taz von Thomas Ruttig.

Koffeintabletten für Wayne Rooney

Am Abend nach dem WM-Qualifikations-Spiel gegen Polen musste Wayne Rooney Schlaftabletten nehmen. Warum? Weil die Engländer dermaßen schlafmützig auf dem Platz agierten, dass man u.a. Rooney Koffeeintabletten verabreichte. Danach konnten die Spieler nicht mehr einschlafen. Ist das schon Doping?

Das No-Dice-Magazin

Schon öfter verlinkt an dieser Stelle – das No Dice-Magazin. Jetzt berichtet der Tagesspiegel über das englischsprachige Magazin über den Berliner Fußball.

Kunstprojekt des Tages

Der Waldplatz. Forest Pitch.

Link des Tages

Der Postillon über einen schwedischen Fan, der beim Stand von 4:0 für Deutschland gegen Schweden am Dienstag das Olympiastadion verlässt.

Blog- & Presseschau für Donnerstag, den 18.10.2012

Kurz und knapp: Hier gibt es den „Fokus Fußball Newsletter„.

Hier ist die Blog- & Presseschau für Donnerstag.

Fans

Der FC Union Berlin hat mit einem Positionspapier klar Stellung gegen das Konzept „Sicheres Stadionerlebnis“ bezogen. Auf insgesamt neun Seiten wird die Ablehnung ausführlich begründet:

Der vorliegende Maßnahmenkatalog ist kein sinnvolles Mittel, um den fraglos vorhandenen Problemen zu begegnen. Einigen konstruktiven und nachvollziehbaren Ansätzen steht eine Vielzahl von oben herab bestimmter Maßregelungen und rechtlich anzuzweifelnder Sanktionierungen entgegen, die nicht zur Normalisierung beitragen und dem notwendigen Dialog im Weg stehen werden. DFB/DFL täten gut daran, die aktiven Fanszenen sowie die in den Vereinen für die Umsetzung von Maßnahmen Verantwortlichen, in die Erarbeitung gemeinsamer Lösungsstrategien für bestehende Probleme einzubeziehen.

Nationalmannschaften

Michael Horeni vermisst unter den deutschen Nationalspielern einen Dirigenten unter den Künstlern und spricht dem Team in der „FAZ“ den Willen ab:

„Das Schweden-Spiel wird sich dauerhaft einprägen. Nie zuvor hatte man eine deutsche Mannschaft gesehen, die eine so große spielerische Brillanz mit so großer innerer Labilität verbindet. Was ihr fehlt, kann man nicht lernen, man muss es wollen, unbedingt.“

Matti Lieske sieht in der „Frankfurter Rundschau“ die Position von Trainer Löw geschwächt:

Für Löw war das Remis eine doppelte Katastrophe. Zum einen wird dadurch die Qualifikation für die WM 2014 in Brasilien, die fast schon gelöst schien, wieder kompliziert. Zum anderen werden die lästigen Diskussionen um Trainer, Taktik, Mannschaftsgefüge, Atmosphäre und Umfeld weitergeführt werden. Und dabei wird es nicht um den bezaubernden Fußball der ersten Halbzeit gehen, sondern um das Abwehrdebakel am Ende. Ein klarer Sieg gegen Schweden wäre ein Befreiungsschlag für Löw gewesen, und die Art und Weise, wie lange Zeit gespielt wurde, der Beweis, dass seine Vorstellung von Fußball funktioniert und das Aus im EM-Halbfinale gegen Italien nur ein kleiner Unfall war. Das Dr. Jekyll-und-Mr.-Hyde-Drama von Berlin wird die Debatten jedoch wieder anfachen und vor allem den Ruf nach einem robusten Anführer, wie ihn die Schweden in Ibrahimovic haben, erneut laut werden lassen.

Tim Jürgens kommentiert für „11 Freunde“ das Geschehen in Berlin rund um das Länderspiel und freut sich im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen über „gewinbringende Erkenntnisse“:

Die Schlussfolgerung aus dem Unentschieden gegen Schweden ist ein Mangel an Stabilität innerhalb der Mannschaft. Es geht um Motivations- und Konzentrationsmängel. Das Trainerteam wird hier ansetzen müssen und sollte wenig Probleme haben, so ein Problem in den Griff zu bekommen. Schließlich gehören Disziplin und Teamgeist – zwei elementare Bestandteile, die sich in der letzten halben Stunde auf ungewohnte Weise durch die Hintertür verabschiedeten – seit jeher zu den Kernkompetenzen deutscher Teams.

Rainer Holzschuh vermisst im „kicker“ einen, der sich zeigt und glaubt, dass dieses Fehlen in einem Trend begründet liegt:

Liegt es am Charakter jedes Einzelnen? Oder vielleicht an der modernen Philosophie vieler Trainer und Manager, den Spielern Individualismus zu entziehen und sie in das Bild eines wohl gerankten Mannschaftsspirits einzuordnen? Kerle mit eigenen starken Ideen sollen sie nur auf dem Platz sein, Verantwortung nur während der 90 Minuten übernehmen. Außerhalb des Spielfeldes drohen für Wagemut und Forschheit gleich Geldstrafen. Vielleicht dient der Schock von Berlin ja zum Überdenken eines Trends, der wunderbare Fußballer hervorgebracht hat, aber noch keine wahren Persönlichkeiten.

Der Bayernblog“ sieht bei „spox“ eine „Dysbalance ohne defensiven Anker“ im Spiel der deutschen Mannschaft ud zieht auch Lehren für das Spiel der Bayern, die ja mit ähnlichem Spielermaterial auskommen müssen wie der Nationaltrainer – denn auch die Bayern können sich schließlich keinen Spieler schnitzen.

„Sportnation“ sieht im 4:4 einen klaren Wandel:  „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ like.

Fußball in Kolumbien? Da denken die meisten an Valderrama, Higuita und vielleicht noch an „El Tren“ Valencia. Jetzt kündigt sich aber eine neue Generation an, die an frühere Erfolge der kolumbianischen Nationalmannschaft anschließt und sich zumindest auf dem besten Wege Richtung Qualifikation für die WM 2014 befindet. Tobias Käufer in der „FAZ“ über Fußball in Kolumbien: Berauscht von Superman

Auch die USA mit Trainer Jürgen Klinsmann sind nach dem Sieg gegen Guatemala laut „NZZ“ auf einem guten Weg.

1 zu 1. Was am Ende in der Statistik auftaucht ist nur ein nacktes Ergebnis mit wenig Esprit. Aber die Geschichte rund um das Qualifikationsspiel Polen gegen England schrieb das Wetter: Viel Regen um ein Unentschieden

Timur Tinç meint in der „Frankfurter Rundschau“ die „Türkei kann die WM abhaken„. Das Team hat sich bei der 1:3-Niederlage in Ungarn blamiert. Tinç stellt düstere Zukunftsprognosen:

Das 1:3 von Ungarn war aber nicht nur eine Bankrotterklärung für den glücklosen Avcı, sondern für den gesamten türkischen Fußball. Solange sich nichts an den Grundproblemen und Strukturen im Land, in den Klubs und in den Köpfen der Vereinsvertreter verändert, wird der türkische Fußball nicht auf die Beine kommen.

Nach der deftigen Niederlage gegen Deutschland in Dublin schien die Zeit als Nationaltrainer für Giovanni Trapattoni abgelaufen zu sein. Nun hat sicher irische Verband gegen die Verpflichtung eines neuen Coaches entschieden: Trapattoni darf bleiben

Bundesliga

Schock für den VfB Stuttgart. Cacau hat sich am Innen- und am Kreuzband verletzt. Der Stürmer wird lange ausfallen, obwohl laut dpa-Meldung in der „Frankfurter Rundschau“ eine Operation vermieden werden soll.

In „NedsBlog“ wird Twitterati „Jens1893“ vor dem Spiel seines VfB gegen den Hamburger SV interviewt. Ein Gespräch über die zu Tode reformierte Europa League, fehlende junge Spieler in den VfB-Aufstellungen und eine Wutrede, die eher eine geplante Inszenierung war.

Direkt verwandelt“ hat in den „Fortuna Videos“ gestöbert und einen Zusammenschnitt von einem ganz normalen Samstag gefunden. Die Düsseldorfer treiben in Mainz einigen Schabernack.

Blog und Weiss“ nimmt die Halbzeitzahlen von Schalke 04 unter die Lupe.

Fair Play

Der Deutsche Fußballbund verteilte in den vergangenen Tagen fleißig Medaillen. Geehrt wurde der Stadionsprecher des FSV Mainz 05 mit der „Fair ist mehr“-Medaille. Laut „Kigges“ wurde Hafner „für seine faire und herzliche Art, Gästefans und Gegnermannschaften in der Mainzer […]-Arena zu begrüßen, geehrt“. Miroslav Klose durfte sich laut „Focus“ schon über seine zweite Medaille freuen. Weitere Preisträger zeigt der DFB auf seiner Homepage.

Heinz Kamke kommentiert das „Storytelling des DFB“ rund um die Vergabe von „Fair Play Medaillen“.

Doping

Auf „Fußballdoping“ fasst das WAZ-Rechercheteam aktuelle Meldungen aus der Fußballwelt zusammen. Erwähnung finden die Aussagen des englischen Fußballprofis Joey barton zum Thema „Doping im Fußball“ und der Bericht der „Sun“ über Ex-Fußballer, die im Drogengeschäft gestrandet sind.

Juninho droht derweil laut „Fox Sports“ eine zweijährige Dopingsperre

Medien

Christian Eichler schrieb gestern in der „FAZ“ eine Frühkritik zum „Sportschau Club“. Besonders angetan ist er von der Sendung nicht: Das fußballphilosophische Quartett

Karriereende mit Mitte 20

Bei „Sport und Talk im Hangar-7“ von „Servus TV“ sprechen Fußball-Aussteiger Peter Hackmair und Tobias Rau über über das Leben als Fußballprofi. Leider etwas kurz und oberflächlich, aber durchaus interessant.

Nachwuchsfußballer

Marcus Bark versucht für die „Sportschau“ zu beantworten wieviel die Ausbildung von Nachwuchsspielern kostet. Der hoch veranlagte Leon Goretzka vom VfL Bochum dient als Beispiel.

Extra

Der Postillon“ berichtet über einen enttäuschten schwedischen Fan, der das Stadion beim Stand von 4:0 verlassen hatte, um seinen Frust in einer Berliner Kneipe zu ertränken.

Meist geklickter Link gestern

Rote Brause Blog: Betteln ohne zu betteln

Blog- & Presseschau für Mittwoch, den 17.10.2012

Faszinierende Ereignisse spielten sich am gestrigen Abend ab. In der WM-Qualifikation dominiert Deutschland die Schweden rund 60 Minuten und erspielt ein 4:0, dann der Einbruch und der Vorsprung wird tatsächlich noch verspielt.

WM-Qualifikation

Wer die Tore noch nicht gesehen hat, kann dies bei der Sportschau im Schnelldurchlauf nachholen.

Das Spiel in Kurzform hat Spox zusammengefasst und mit Reaktionen einiger deutscher Spieler und Verantwortlicher ergänzt.

Gewohnt flott in der Analyse waren die Jungs von der Spielverlagerung. Tobias Escher nimmt das 4:4 des DFB gegen Schweden auseinander, lobt und kritisiert.

Im Fall der DFB-Elf fällt eine Bewertung schwerer. Der traurige Schlussakt dieses Spiels darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die deutsche Elf in der ersten Halbzeit eine ihrer stärksten Leistungen unter Löw zeigte. Der Einbruch kam erst nach rund 60 Minuten, aber er kam heftig. Im Mittelfeld und auf den Außen wurden die Schweden nicht mehr unter Druck gesetzt, die Viererkette zeigte sich im Spielaufbau dem erhöhten Druck nicht gewachsen. Löw verpasste es, durch Wechsel das Momentum wieder herumzureißen. Aus dem erhofften Befreiungsschlag wurde dieses Spiel ein erneuter Rückschlag für Löw.

Klaus Bellstedt von FTD moniert, dass niemand Kapitän Bastian Schweinsteiger vor dem Spiel zugehört hat.

Und weil er es war, der nach dem 6:1-Erfolg gegen Irland vier Tage zuvor, so als hätte er eine böse Vorahnung gehabt, als einziger deutscher Spieler gewarnt hatte. „Wir sind insgesamt auf einem sehr guten Weg, ich möchte aber sagen, dass wir den einen Schritt mehr gehen müssen, um Titel zu gewinnen. Wir müssen an jedem kleinen Rad gut sein, um die großen Spanier auch mal zu schlagen.“ Das waren seine Worte in Dublin. Nach dem 4:4 von Berlin lässt sich festhalten: Keiner hat Schweinsteiger zugehört. Momentan reicht es nicht mal für Schweden.

Christian Kamp von der FAZ ist nach dem 4:4 ratlos. Wie kann man eine 4:0-Führung nach so einer Fußballdemonstration noch verspielen?

In diesen Minuten hatte es etwas Atemraubendes, wie sie aus kontrolliertem Ballbesitz das Spiel beschleunigten, so sehr, dass man beim Staunen über die Direkt- und Doppelpässe kaum hinterherkam. So muss es auch der schwedischen Defensive gegangen sein, die der Fabelkombination von Kroos und Reus, die abermals in Klose ihren Vollender fand, nichts entgegenzusetzen hatte.

Lars Wallrodt von der Welt spricht von hässlicher Fratze der Nationalelf und Schizophrenie dieser.

An dieser Stelle hätte eigentlich eine Eloge auf die deutsche Mannschaft stehen sollen. Eine Lobpreisung des perfekten Spiels, eine Huldigung des schönen Fußballs. Dann kam im Spiel gegen Schweden die 62. Minute, und es war, als würde Salzsäure über das Ölgemälde eines Alten Meisters gekippt. Das Spiel der Nationalelf zerfloss nach dem Anschlusstreffer zu einer hässlichen Fratze.

Sven Goldmann verweist im Tagesspiegel auf alte Sprichworte, Tugenden und Fußballweisheiten.

Irgendwie ist es billig, auch ein halbes Jahrhundert nach Sepp Herberger immer noch auf runde Bälle, nächste und schwere Gegner und andere Urweisheiten des Fußballs zu verweisen. Aber so ein Spiel dauert nun mal 90 Minuten. Und was interessiert diese großartige, annähernd perfekte erste Halbzeit gegen vermeintlich überforderte Schweden, wenn die zweite Halbzeit so stark abfällt und in einem Debakel endet wie die am Dienstag in Berlin?

Frank Hellmann und Matti Lieske von der FR sind sich sicher, dass eine schwere Zeit auf Jogi Löw zukommt. In diesem Jahr steht nur noch ein Testspiel aus, in dem man wenig korrigieren kann.

Auf Bundestrainer Joachim Löw dürften ein paar unangenehme Fragen zukommen. Ihn kann auch nicht trösten, dass die Seinen sich Lust und Laune in der ersten Stunde vier feine Treffer herausspielten. Ein wichtiger Gradmesser für die Stimmung im Lande wird nun noch der Jahresausklang am 14. November gegen die Niederlande in Amsterdam – obwohl es in dieser Partie nur ums Prestige geht.

Christian Spiller resümiert für Zeit Online und zitiert u.a. Gary Lineker.

Viermal schossen die Schweden aufs Tor, viermal trafen sie. Punktetechnisch tut das nicht weh, die Mannschaft wird sich sicher für Brasilien qualifizieren, dafür ist sie einfach zu gut. Aber das 4:4 wird die Charakterdiskussion wieder anheizen, so viel ist sicher.

Österreich mutiert zur Torfabrik, wie der Standard berichtet.

Die Schweiz besiegt Island und steht mit 10 Punkten so gut, wie lange nicht in der WM-Qualifikation. (NZZ)

Alle Spiele der anderen Gruppen hat der Kicker im Überblick.

U21-EM-Qualifikation

Dunkle Wolken zogen nach dem Hinspiel-Remis gegen die Schweiz über das U21-Team des DFB. Mit einem 3:1 in der Schweiz sorgte die Mannschaft von Rainer Adrion jedoch für beste Laune. (FR)

DFB-Sportdirektor Robin Dutt hatte ja in all seinen Interviews zwischen dem 1:1 im Hinspiel und diesem souveränen Erfolg von Luzern erklärt, dass eine EM ohne Deutschland wie 2011 „eigentlich kein zweites Mal“ akzeptabel sei. Es liegt nahe, dass diese Aussage nicht nur an die Spieler gerichtet war, sondern auch an den Trainer, dem es vor zwei Jahren nicht gelungen war, den DFB-Nachwuchs zum Kontinentalturnier zu führen. Eine Niederlage hätte eine Trainerdebatte ausgelöst.

Sportschau-Club

Waldi ist weg. Der Stammtisch in der Mottenkiste. Stattdessen versucht es die ARD mit einer Art Talkshow mit Gerhard Delling in der Vermittler-Rolle. Mit mäßigem qualitativen Erfolg, wie die FAZ findet.

Das einzige, was sich in diesem Moment noch bewegt, ist ein Auto, das im Hintergrund vor dem menschenleeren Stadion und vor den riesigen Schatten der Stadion-Statuen unentwegt mit Blaulicht durchs Bild fährt. Ein Krankenwagen. Wer hätte das gedacht, dass es schon so schlimm steht mit dem deutschen Fußball. Und mit dem Reden danach.

Der DFB und die DFL und der Rechtsstaat

Andreas Rüttenauer erörtert in seinem Blog DFB-Watch das Verhältnis vom DFB und DFL zum Rechtsstaat.

Der Fußball ist einmal mehr dabei, rechtsstaatliche Standards auszuhebeln. Die Sicherheitsapologeten in den Innenminsterien von Bund und Ländern können sich bedanken

Philipp Lahm und Oliver Bierhoff im Interview

Die SZ hatte gestern DFB-Kapitän Lahm im Interview. Heraus gekommen ist ein unterhaltsames Gespräch über Tischtennisplatten, Führungsspieler und Kommunikationsstrategien.

Auch Oliver Bierhoff äußerst sich bei Zeit Online zur Geschichte mit den Tischtennisplatten und die Kritik von Uli Hoeneß.

Bundesliga

Uli Hoeneß weiß sich zu äußern. In der Regel direkt und ein Blatt vor den Mund zu nehmen. So schließt er beispielsweise den Wunsch, dass die 60er bald ein eigenes Stadion haben, täglich in sein Nachtgebet mit ein. Zu lesen bei Reviersport.

Darüber hinaus verteidigt Hoeneß seine Kritik am DFB-Trainer Löw und an Miroslav Klose. Das Ganze als Video auch bei der AZ.

Clemens Tönnies hatte am Dienstag die Steuerfahnder zu Besuch. Beim Schalke-Boss gibt es den Verdacht auf Steuerhinterziehung.

Miasanrot interviewt in einer neuer Interview-Serie namens „Flanke“ Bayernfans. Den Anfangs macht Alina über Pyrotechnik, Bayernfan-Arroganz und Bielefeld.

Breitnigge holt in der Länderspielpause alte Kamellen von Mario Basler aus der Mottenkiste.

Schwule Fußballer

Das Thema lässt die Medien nicht los. Gibt es schwule Fußballer oder nicht? Andreas Rüttenauer und Jan Feddersen wägen Pro und Contra ab.

Fotografie

Gestern bereits angekündigt. Regina Schmekens Bilder der deutschen Nationalmannschaft. Hier auch nochmal beim Deutschlandradio.

Polizeiwache im Stadion?

Auf St.Pauli wird derzeit darüber diskutiert, ob es eine Polizeiwache im Stadion gibt, oder nicht. Hinzu kommt, dass die Einrichtung dieses Gebäudes, den Bau des Fußballmuseums behindern könnte. Marco Carini von der taz im Gespräch mit Michael Meeske und Sönke Goldbeck.

Comeback

Eric Abidal hatte letztes Jahr einen Tumor in der Leber. Heute spielt er wieder. Sebastian Stier von den 11 Freunden beschreibt Abidals wunderbares Comeback.

Medien

Laut „DWDL“ wird Giovanne Elber Experte für die „Sportschau“. Die ARD hat den Brasilianer auch im Hinblick auf die WM 2014 in Brasilien unter Vertrag genommen.

Bei „Sky“ wird Harald Schmidt beim Spiel des VfB Stuttgart den Co-Kommentator neben Wolff-Christoph Fuss geben (Spiegel Online, Digitalfernsehen)

Direkt verwandelt weist noch einmal auf zwei Beiträge von „Sport Inside“ hin, die sich zum einen mit dem Profispieler-Verband VdV und zum anderen mit Wutreden von Trainern beschäftigen.

Bloggen monetarisieren

Blogger stecken viel Zeit und Liebe in ihre Publikationsplattformen. Dass sich das auch mal finanziell lohnen muss, damit das so weitergeht, meint der Rotebrauseblogger. Er probiert ein neues Finanzierungsmodell für sein Blog aus. Eine virtuelle Fantribüne, die den Nutzer einen kleinen Obulus kostet.

Sonstiges

Der Übersteiger hat ebenfalls einige interessante Links zusammen getragen.

Link des gestrigen Tages

Im Land der 74 Erstligisten

Blog- & Presseschau für Dienstag, den 16.10.2012

Heute geht es in den vierten Spieltag der WM-Qualifikation. Deutschland trifft nach dem 6:1 gegen Irland nun auf Schweden in Berlin. Die Sportspalten des Landes bestimmt Jogi Löw, die Personalien Schmelzer, Klose und Kroos und die Frage, ob nun alles gut wird bei der Nationalelf.

WM-Qualifikation

Alle Gruppen und Partien hat der Kicker im Überblick.

Saskia Aleythe beschreibt für die SZ den momentanen Gemütszustand von Jogi Löw. Er soll sich verändert haben, so die Presse, doch Löw bleibt selbstbewusst und wiegelt das Thema ab. Stattdessen äußert er sich zur Schmelzer- und Klose-Debatte.

Und genau hier setzt Michael Rosentritt vom Tagesspiegel an.

Die Diskussionen um Bundestrainer Joachim Löw reißen derweil nicht ab. Er selbst sagt, er habe sich nicht verändert, tut aber etwas, was er bisher nicht brauchte: Er entschuldigt sich.

Rafael Buschmann von Spiegel Online wertet Löws Selbstkritik als positives Zeichen.

Etwas, wonach man in den vergangenen Wochen vergeblich gesucht hatte: Der Trainer übte Selbstkritik, fand einen beachtlichen Teil seiner Souveränität wieder. Er lobte seine Spieler wie Miroslav Klose, Sami Khedira oder Toni Kroos.

Bei den Schweden wird Zlatan Ibrahimovic auflaufen. Der „teuerste Krawallbruder der Welt“, so die FR. Frank Hellmann und Michael Wagner über einen außergewöhnlichen Spieler mit außergewöhnlichen „Macken“

Doch als Zlatan Ibrahimovic sich nach kurzem Dialog kurzerhand seiner blauen Hose entledigte und sie mit einem Lächeln übergab, schaute der Verehrer ein bisschen entgeistert zu seinem Vorbild auf. „Ich habe ihn eigentlich nach seinem Shirt gefragt, aber er hat mich wahrscheinlich falsch verstanden und dachte, ich meinte die Shorts.“

Die 11 Freunde versuchen 11 Dinge über Schweden zusammen zu tragen, ohne Ikea und Zlatan Ibrahimovic zu erwähnen. Das klappt natürlich nicht.

Neben seinen unbestreitbaren fußballerischen Fähigkeiten weiß der großgewachsene Stürmer aber auch mit verbalen Stilblüten abseits des Platzes zu überzeugen. Dabei ist ihm, neben allen gossenjungenhaften Aussetzern, eine gute Portion Humor nicht abzusprechen. Ein Duell mit dem überforderten Sami Hyppiä rekapitulierte er wie folgt: »Ich ging nach links, er ging mit. Ich ging nach rechts, er ging mit. Dann ging ich noch mal nach rechts, und er ging zum Würstchenstand.«

Auf den Würstchenstand will Holger Badstuber heute verzichten, wie er im FAZ-Interview berichtet. Er kenne Ibrahimovic Schwächen, so der Bayern-Spieler.

Im Mittelfeld gibt es in der deutschen Nationalmannschaft bekanntlich am wenigsten Probleme. Die könnte es aber geben, wenn Toni Kroos weiter verbal Druck auf den Bundestrainer ausübt, wie Lars Wallrodt von der Welt zu berichten weiß.

Schon während der Europameisterschaft hatte Kroos Kritik an Bundestrainer Joachim Löw geübt, weil der ihn nicht von Beginn an eingesetzt hatte. Auch heute habe er „das Selbstvertrauen, dass ich trotz der hohen Qualität im Mittelfeld da irgendwo spielen sollte“, sagt er.

Stefan Herrmanns von der ZEIT beschäftigt sich mit den neuen Hirarchie-Strukturen in der Nationalelf. Noch kämpfen Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger um ihre Vormachtstellung, doch Mats Hummels und Sami Khedira rücken nach.

Martin Bengtsson ist heute Liedermacher und Buchautor. Früher war er mal schwedischer Hoffnungsträger auf dem Jugendinternat von Inter Mailand. Bis er sich versuchte umzubringen. Das Deutschlandradio berichtet.

Der Libero erinnert sich an den Tag als Uwe Rahn sein Länderspieldebüt gegen Schweden gab. Dessen erste Ballberührung führte gleich zum Tor.

In Österreich sieht man derweil David Alaba als Heilsbringer. Der österreichische Spieler des Jahres hat nach seinem Ermüdungsbruch erst ein Spiel bestritten und warnt, dass er die Erwartungen wohl nicht erfüllen kann.

In Spanien hofft man auf eine baldige Widergenesung ihres Abwehrrecken Carles Puyol. Doch was hat der lockige Riese eigentlich? Dr. Dollas Diagnose.

In der Schweiz kann man sich derzeit wenig auf Fußball konzentrieren, was auch an der Mittelfinger-Debatte um Ottmar Hitzfeld liegt.

U21 bangt um die EM-Qualifikation

Jan Kirchhoff leistete sich einen eventuell folgenschweren Patzer im Hinspiel der EM-Qualifikation gegen die Schweiz. Die Folge der 1:1-Ausgleichstreffer für die Eidgenossen. Ganz selbstkritisch geht der Mainzer im Interview mit der FR mit sich ins Gericht.

Derweil sorgt Robin Dutt erstmals für Schlagzeilen in seiner neuen Funktion. Ein zweimaliges Scheitern der U21 sei nicht zu entschuldigen und übte damit Druck auf Trainer Rainer Adrion vor dem Spiel gegen die Schweiz aus.

Trotz des 1:1 der Schweizer, sehen die Eidgenossen von der NZZ noch viel zu tun, um sich für die EM zu qualifizieren.

Bundesliga

Dem Hamburger Sportverein glückt ein spannendes Millionenprojekt. Der HSV will über Fananleihen einen Fußballcampus finanzieren. Die HSV-Mitgliederversammlung stimmt zu.

Was machen eigentlich die Leihspieler des FC Schalke 04? Blogundweiss geht dieser Frage nach und forscht sogar in Russland nach.

74 Clubs waren in der Saison 62/63 erstklassig. Nicht zu glauben? Doch und der Schalkefan listet alle auf und gräbt in den Geschichtsbüchern der Liga.

Kevin Großkreutz war einer der Verlierer der letzten Wochen beim BVB. Zuletzt degradiert auf der Bank sitzend, hat er nun die Chance zu zeigen, was er wirklich drauf hat, wie das 09Blog beschreibt. Mit dem Ausfall von Kuba schlägt Kevins große Stunde.

Anygivenweekend hat ein Interview mit Hans-Joachim Watzke gelesen und findet es gut, weil es realistisch ist.

Bisher wurden die Clubs belangt, wenn Fans randalierten. Jetzt, so der DFB, will man gegen die Einzelpersonen vorgehen und ermitteln, wer für die Straftaten verantwortlich ist. Die neue Linie des Sportgerichts.

Maik Büskens hat die „Fair-ist-mehr“-Medaille des DFB verliehen bekommen. Büskens begrüßt jeden Gäste-Trainer vor einem Spiel per Handschlag. So einfach kann das sein.

Fundstücke

Trainer Baade hat die schlappste Variante des Panenka gefunden. Also des Elfmeters, der einfach in die Mitte des Tors gelöffelt wird. In der französischen Liga. Mit Eric Cantona.

Wie sieht eigentlich das Grünwalder Stadion in München Untergiesing aus? Turus schaut in die Vergangenheit und vergleicht mit dem Heute.

Fotografie

Die Fotografin Regina Schmeken hat die Nationalmannschaft über viele Monate begleitet und hat außergewöhnlich Bilder festgehalten. Jetzt im Berliner Martin-Gropius-Bau.

Wir verstehen kein Wort, von dem was da steht, aber man sieht wunderbare Bilder von feiernden Fans in Thailand.

Ok. Es geht um den thailändischen Club Muang Thong United, dessen Fans sogar Dynamo Dresden und deren Capo kennen.

Medien

ARD-Gremien wollen weniger Fußball. Der ARD-Sportkoordinator widerspricht.

Homosexualität und Fußball

Der Ballesterer meint, dass alles gesagt ist, was homosexuelle Fußballer angeht. Auch im Ballesterer. Ein Kommentar.

Die „Fußballfans gegen Homophobie“ wollen sich derweil professionalisieren. In der taz erfährt einiges Wissenswertes über diese Aktion.

Wie unverkrampft man mit dem Thema umgehen kann, zeigt der holländische Verband. Chapeau.

Link des gestrigen Tages

René Adler als Clark Kent als Superman.

Blog- & Presseschau für Montag, den 15.10.2012

 

An dieser Stelle möchten wir zunächst auf das kleine „Feedback“ Zeichen am linken Bildrand hinweisen. Gerne nehmen wir eure Hinweise aber auch auf facebook oder bei twitter entgegen. Wir freuen uns über jeden Hinweis, der unsere Blog- und Presseschau lesenswerter macht.

(c) Alois GstoettnerDie lesenswertesten Blogs wollen wir in Zukunft auch sukzessive vorstellen, damit ihr sie in eure RSS-Reader aufnehmt. Den Auftakt in der „Fokus Fussball Quellenangabegab es am Samstag. Drei Blogs die in der Blog- und Presseschau schon auftauchten und sicherlich in Zukunft wieder auftauchen werden.

Fans

Wenn heutzutage nach der Bekämpfung von Gewaltexzessen in und um Fußballstadien geschrien wird, dann wird oft geäußert, dass es so etwas ja früher nie gegeben habe. Ein Gespräch bei „eines tages“ mit dem Historiker Rudolf Oswald klärt auf, dass es früher mitnichten ruhiger in den Stadien war: „Der Fanatismus war unberechenbar“

Der Fall Pezzoni ist schlimm und tragisch für den Spieler. Aber wenn mit Blick auf die jüngsten Ausschreitungen in der Bundesliga und auch in den unteren Ligen von einer Eskalation die Rede ist, skandalisiert das die Fans meiner Meinung nach zu Unrecht. Denn in den vergangenen Jahrzehnten hat die Brutalität der Zuschauergewalt eher abgenommen.

In der Schweiz gibt es Änderungen für Stadionbesucher. Mämä Sykora schreibt im „Steilpass Fußball Blog“ des „Tagesanzeiger“ von den neuen Einschränkungen: „Adieu Stadionbier!

Das Fanprojekt des FC Kaiserslautern erhält den Julius Hirsch Preis“ des DFB für seinen Einsatz gegen Rassismus und Antisemitismus. Leider steckt die Initiative in großen finanziellen Schwierigkeiten berichtet die „Jüdische Allgemeine“: Schnell, engagiert und vom Aus bedroht

Jörg Rodenbüsch, Koordinator des Fanprojektes Kaiserslautern, blickt im Gespräch mit dem „Deutschlandradio“ auf die Diskussion um Gewalt und Rechtsradikalimus im Fußball. Er spricht auch über die finanzielle Engpässe der Stadt Kaiserslautern, die der Grund für das mögliche Aus der Initiative sind: „Alle Beteiligten finden unsere Arbeit wichtig“

„Dinge die da sind“ schreibt an Thilo Götz. Der Vorsänger hatte der „11 Freunde“ ein Interview gegeben, in dem er wenig Verständnis für die Ultras Braunschweig zeigte, die nach Jahren wieder den Weg ins Stadion fanden und nur unter Polizeischutz wieder das Rund verlassen konnten. Der Blogger schreibt unter anderem:

Lieber Thilo Götz, mit Verlaub, das was du da von dir gibst, ist im wahrsten Sinne des Wortes ganz große Kackscheisse. Nein, es ist absolut nicht in Ordnung, wenn ein sportliches Ereignis, wie ein Fußballspiel für rechte Ideologie genutzt wird und es ist ebenso wenig in Ordnung, wenn dies auch noch von anderen Fangruppierungen ignoriert und toleriert wird. Rechtes Gedankengut hat in einem Stadion nichts zu suchen. Genauer genommen hat dieses Gedankengut nirgendwo etwas zu suchen.

Bei „halb 04“ schreibt Sebastian über seinen Weg zum Fan von Bayer 04 Leverkusen und geht der Frage nach, ob es für ihn wichtig ist, dass sein Sohn später mal auch Fan desselben Vereins wird. Ein sehr offener, selbstkritischer Blogbeitrag: Fußballerische Sozialisation

Nationalmannschaft

„Spielverlagerung“ seziert das Länderspiel in Dublin: Irland – Deutschland 1:6. Die „Sportschau“ zeigt Tore und Interviews.

Ralf Sotschek sieht in der „taz“ Irlands Trainer „Trapattoni auf dem Tiefpunkt„.

Die „Frankfurter Sonntagszeitung“ sieht nach dem Sieg einen „Einen Hauch von Befreiung„.

Christian Spiller beschreibt bei „Zeit Online“ das Spiel als „Ein Schützenfest gegen elf Dudelsäcke„:

Die elf Dudelsäcke aus Irland dagegen waren so hoffnungslos unterlegen, dass sie einem schon fast leidtaten. Dass die Männer in Grün keine barcelonesken Ballzirkeleien auf den Rasen zaubern würden, war klar. Dass sie aber nicht einmal rannten und grätschten und ab und zu mal die Schienbeinschoner von Özil, Khedira und Müller einer Qualitätsprüfung unterzogen, überraschte dann doch. Die Iren waren so unterlegen, dass sogar ihre Fans irgendwann die Gesänge einstellten. Und wenn irische Fans nicht mehr singen, muss etwas faul sein.

Vor dem Spiel in Irland hatte Bastian Schweinsteiger sich über die schlechte Stimmung bei der Nationalmannschaft beschwert. Kapitän Lahm sieht es ähnlich wie sein Mannschaftskollege: „Die Stimmung war schon mal besser als bei der Euro“

Auch Miroslav Klose sieht berechtigte Kritik an der Nationalmannschaft im „Sportschau„-Interview.

Die „Sportschau“ hat schon vor dem Spiel mit Frank Baade (Trainer Baade), Jens Peters (Catenaccio, Fokus Fussball) und Martin Rafelt (Spielverlagerung) über die Position des Nationaltrainers, das Comeback Bastian Schweinsteigers und die Erwartungen an das Spiel in Irland per Hangout diskutiert.

Auch Philipp Selldorf kommentiert die „wachsende Opposition“ gegen den Bundestrainer in der „Süddeutschen Zeitung„.

Thomas Hummel hat für die „SZ“ mit Marcel Schmelzer gesprochen, der die öffentliche Kritik des Bundestrainers nicht gebraucht hätte: „Man muss mich nicht anstacheln

Für Ex-Nationalspieler Michael Ballack wird es laut „FAZ“ kein Abschiedsspiel geben.

WM-Qualifikation

Weitere Spiele der WM-Qualifikation in Europa hat die „FAZ“ zusammengefasst.

Im Senegal gab es beim Spiel gegen die Elfenbeinküste schwere Ausschreitungen. Tags darauf sorgten die Kapverden für eine Sensation. Die „taz“ liefert die Informationen.

Beim Spiel der Schweiz gegen Norwegen sorgte Nationaltrainer Hitzfeld mit abfälligen Gesten für Aufsehen. Die „NZZ“ schreibt über die „Ausbrüche bis zum gestreckten Mittelfinger„.

Die „FAZ“ sieht „Doppelten Messi, glücklichen Klinsmann„.

U 21

Die U 21 bangt um die EM-Teilnahme in Israel. Die „Sportschau“ zeigt Ausschnitte und Interviews vom 1:1 gegen Schweiz, die laut Kapitän Holtby keine Hammerwerfer-Truppe sind.

Boris Vukcevic

Nach dem Spiel gegen die Schweiz waren die U 21-Nationalspieler vor allem froh, dass ihr Mitspieler Boris Vukcevic für positive Schlagzeilen sorgte. Laut „Die Welt“ ist der Hoffenheimer-Bundesligaprofi nach seinem Autounfall aus dem Koma erwacht. Die U 21 hatte beim Warmmachen in Leverkusen geschlossen Trikots mit dem Namensaufdruck Vukcevics und seiner Rückennummer 7 getragen.

Harry Valérien stirbt im Alter von 88 Jahren

Der Journalist Valérien ist für viele Berufskollegen ein Vorbild und für viele Fans die personifizierte glückliche Erinnerung an Fußball im Fernsehen in Jugendzeiten. Für „Die Welt“ ist er die „Ikone der Sportreportage“ und die „Berliner Morgenpost“ meint „Harry Valérien prägte Generationen von Sportfans„. Markus Ehrenberg nimmt bei „Zeit Online“ „Abschied von Mister Sportstudio„. „Trainer Baade“ verwundert, dass in den Nachrufen eine Erwähnung der zahlreichen EM- und WM-Bücher fehlt und er hat ein schönes Fundstück in der ZDF-Mediathek gemacht, dass Valérien beim Interview mit Paul Breitner in einem Schwimmbad bei der WM 1982 zeigt: Cool retourniert Valérien Medienschelte

Bundesliga

Werder Bremen kämpft laut „kicker“ gegen „alarmierende Zahlen„. In Nürnberg prügeln sich Anhänger des 1.FC Nürnberg mit Fans von Greuther Fürth: Fränkische Rivalität eskaliert

Straßenfußball

Roger Repplinger lobt bei „Zeit Online“ den Kick auf dem Bolzplatz:

Keine Führungsspieler, jeder muss mal ins Tor: So geht es zu, wenn sich die Jugendlichen von St. Pauli auf dem Bolzplatz treffen.

Millionenmarkt Fußballtrikots

Trikots sind der meistverkaufte Fanartikel bei Fußballvereinen. Stefan Merx bei „DRadio Wissen“ über  über das Geschäft der Fußballausrüster.

Fußballiteratur

Die „FAZ“ spricht mit Stadionfotograf Reinaldo Coddou H. über „seinen speziellen Blick aus der Fankurve, den Reiz des Alten und den Komfort des Neuen„.

Ronny Blaschke berichtet für das „Deutschlandradio“ über den schweren Stand von Sportpolitik-Büchern im Buchmarkt.

Im „Sportgespräch“ des „Deutschlandradio“ spricht Jessica Sturmberg über die Sportbücher auf der 64. Frankfurter Buchmesse: „Von Helden und Anti-Helden

Auf der Buchmesse traf Manfred Breuckmann die Grünen Politikerin Claudia Roth, Bayern-Präsident Uli Hoeneß und Entertainer Harald Schmidt. Thomas Klemm meint in der „FAZ„, dass eine Wiederholung des Treffens nicht nötig ist.

Extra

René Adler trägt aktuell gern große schwarze Brillen. Zum Fußballspielen nimmt er sie ab und überzeugt durch teils übermenschliche Leistungen. Na? An wen erinnert Euch das?