Blog- & Presseschau für Montag, den 15.10.2012

 

An dieser Stelle möchten wir zunächst auf das kleine „Feedback“ Zeichen am linken Bildrand hinweisen. Gerne nehmen wir eure Hinweise aber auch auf facebook oder bei twitter entgegen. Wir freuen uns über jeden Hinweis, der unsere Blog- und Presseschau lesenswerter macht.

(c) Alois GstoettnerDie lesenswertesten Blogs wollen wir in Zukunft auch sukzessive vorstellen, damit ihr sie in eure RSS-Reader aufnehmt. Den Auftakt in der „Fokus Fussball Quellenangabegab es am Samstag. Drei Blogs die in der Blog- und Presseschau schon auftauchten und sicherlich in Zukunft wieder auftauchen werden.

Fans

Wenn heutzutage nach der Bekämpfung von Gewaltexzessen in und um Fußballstadien geschrien wird, dann wird oft geäußert, dass es so etwas ja früher nie gegeben habe. Ein Gespräch bei „eines tages“ mit dem Historiker Rudolf Oswald klärt auf, dass es früher mitnichten ruhiger in den Stadien war: „Der Fanatismus war unberechenbar“

Der Fall Pezzoni ist schlimm und tragisch für den Spieler. Aber wenn mit Blick auf die jüngsten Ausschreitungen in der Bundesliga und auch in den unteren Ligen von einer Eskalation die Rede ist, skandalisiert das die Fans meiner Meinung nach zu Unrecht. Denn in den vergangenen Jahrzehnten hat die Brutalität der Zuschauergewalt eher abgenommen.

In der Schweiz gibt es Änderungen für Stadionbesucher. Mämä Sykora schreibt im „Steilpass Fußball Blog“ des „Tagesanzeiger“ von den neuen Einschränkungen: „Adieu Stadionbier!

Das Fanprojekt des FC Kaiserslautern erhält den Julius Hirsch Preis“ des DFB für seinen Einsatz gegen Rassismus und Antisemitismus. Leider steckt die Initiative in großen finanziellen Schwierigkeiten berichtet die „Jüdische Allgemeine“: Schnell, engagiert und vom Aus bedroht

Jörg Rodenbüsch, Koordinator des Fanprojektes Kaiserslautern, blickt im Gespräch mit dem „Deutschlandradio“ auf die Diskussion um Gewalt und Rechtsradikalimus im Fußball. Er spricht auch über die finanzielle Engpässe der Stadt Kaiserslautern, die der Grund für das mögliche Aus der Initiative sind: „Alle Beteiligten finden unsere Arbeit wichtig“

„Dinge die da sind“ schreibt an Thilo Götz. Der Vorsänger hatte der „11 Freunde“ ein Interview gegeben, in dem er wenig Verständnis für die Ultras Braunschweig zeigte, die nach Jahren wieder den Weg ins Stadion fanden und nur unter Polizeischutz wieder das Rund verlassen konnten. Der Blogger schreibt unter anderem:

Lieber Thilo Götz, mit Verlaub, das was du da von dir gibst, ist im wahrsten Sinne des Wortes ganz große Kackscheisse. Nein, es ist absolut nicht in Ordnung, wenn ein sportliches Ereignis, wie ein Fußballspiel für rechte Ideologie genutzt wird und es ist ebenso wenig in Ordnung, wenn dies auch noch von anderen Fangruppierungen ignoriert und toleriert wird. Rechtes Gedankengut hat in einem Stadion nichts zu suchen. Genauer genommen hat dieses Gedankengut nirgendwo etwas zu suchen.

Bei „halb 04“ schreibt Sebastian über seinen Weg zum Fan von Bayer 04 Leverkusen und geht der Frage nach, ob es für ihn wichtig ist, dass sein Sohn später mal auch Fan desselben Vereins wird. Ein sehr offener, selbstkritischer Blogbeitrag: Fußballerische Sozialisation

Nationalmannschaft

„Spielverlagerung“ seziert das Länderspiel in Dublin: Irland – Deutschland 1:6. Die „Sportschau“ zeigt Tore und Interviews.

Ralf Sotschek sieht in der „taz“ Irlands Trainer „Trapattoni auf dem Tiefpunkt„.

Die „Frankfurter Sonntagszeitung“ sieht nach dem Sieg einen „Einen Hauch von Befreiung„.

Christian Spiller beschreibt bei „Zeit Online“ das Spiel als „Ein Schützenfest gegen elf Dudelsäcke„:

Die elf Dudelsäcke aus Irland dagegen waren so hoffnungslos unterlegen, dass sie einem schon fast leidtaten. Dass die Männer in Grün keine barcelonesken Ballzirkeleien auf den Rasen zaubern würden, war klar. Dass sie aber nicht einmal rannten und grätschten und ab und zu mal die Schienbeinschoner von Özil, Khedira und Müller einer Qualitätsprüfung unterzogen, überraschte dann doch. Die Iren waren so unterlegen, dass sogar ihre Fans irgendwann die Gesänge einstellten. Und wenn irische Fans nicht mehr singen, muss etwas faul sein.

Vor dem Spiel in Irland hatte Bastian Schweinsteiger sich über die schlechte Stimmung bei der Nationalmannschaft beschwert. Kapitän Lahm sieht es ähnlich wie sein Mannschaftskollege: „Die Stimmung war schon mal besser als bei der Euro“

Auch Miroslav Klose sieht berechtigte Kritik an der Nationalmannschaft im „Sportschau„-Interview.

Die „Sportschau“ hat schon vor dem Spiel mit Frank Baade (Trainer Baade), Jens Peters (Catenaccio, Fokus Fussball) und Martin Rafelt (Spielverlagerung) über die Position des Nationaltrainers, das Comeback Bastian Schweinsteigers und die Erwartungen an das Spiel in Irland per Hangout diskutiert.

Auch Philipp Selldorf kommentiert die „wachsende Opposition“ gegen den Bundestrainer in der „Süddeutschen Zeitung„.

Thomas Hummel hat für die „SZ“ mit Marcel Schmelzer gesprochen, der die öffentliche Kritik des Bundestrainers nicht gebraucht hätte: „Man muss mich nicht anstacheln

Für Ex-Nationalspieler Michael Ballack wird es laut „FAZ“ kein Abschiedsspiel geben.

WM-Qualifikation

Weitere Spiele der WM-Qualifikation in Europa hat die „FAZ“ zusammengefasst.

Im Senegal gab es beim Spiel gegen die Elfenbeinküste schwere Ausschreitungen. Tags darauf sorgten die Kapverden für eine Sensation. Die „taz“ liefert die Informationen.

Beim Spiel der Schweiz gegen Norwegen sorgte Nationaltrainer Hitzfeld mit abfälligen Gesten für Aufsehen. Die „NZZ“ schreibt über die „Ausbrüche bis zum gestreckten Mittelfinger„.

Die „FAZ“ sieht „Doppelten Messi, glücklichen Klinsmann„.

U 21

Die U 21 bangt um die EM-Teilnahme in Israel. Die „Sportschau“ zeigt Ausschnitte und Interviews vom 1:1 gegen Schweiz, die laut Kapitän Holtby keine Hammerwerfer-Truppe sind.

Boris Vukcevic

Nach dem Spiel gegen die Schweiz waren die U 21-Nationalspieler vor allem froh, dass ihr Mitspieler Boris Vukcevic für positive Schlagzeilen sorgte. Laut „Die Welt“ ist der Hoffenheimer-Bundesligaprofi nach seinem Autounfall aus dem Koma erwacht. Die U 21 hatte beim Warmmachen in Leverkusen geschlossen Trikots mit dem Namensaufdruck Vukcevics und seiner Rückennummer 7 getragen.

Harry Valérien stirbt im Alter von 88 Jahren

Der Journalist Valérien ist für viele Berufskollegen ein Vorbild und für viele Fans die personifizierte glückliche Erinnerung an Fußball im Fernsehen in Jugendzeiten. Für „Die Welt“ ist er die „Ikone der Sportreportage“ und die „Berliner Morgenpost“ meint „Harry Valérien prägte Generationen von Sportfans„. Markus Ehrenberg nimmt bei „Zeit Online“ „Abschied von Mister Sportstudio„. „Trainer Baade“ verwundert, dass in den Nachrufen eine Erwähnung der zahlreichen EM- und WM-Bücher fehlt und er hat ein schönes Fundstück in der ZDF-Mediathek gemacht, dass Valérien beim Interview mit Paul Breitner in einem Schwimmbad bei der WM 1982 zeigt: Cool retourniert Valérien Medienschelte

Bundesliga

Werder Bremen kämpft laut „kicker“ gegen „alarmierende Zahlen„. In Nürnberg prügeln sich Anhänger des 1.FC Nürnberg mit Fans von Greuther Fürth: Fränkische Rivalität eskaliert

Straßenfußball

Roger Repplinger lobt bei „Zeit Online“ den Kick auf dem Bolzplatz:

Keine Führungsspieler, jeder muss mal ins Tor: So geht es zu, wenn sich die Jugendlichen von St. Pauli auf dem Bolzplatz treffen.

Millionenmarkt Fußballtrikots

Trikots sind der meistverkaufte Fanartikel bei Fußballvereinen. Stefan Merx bei „DRadio Wissen“ über  über das Geschäft der Fußballausrüster.

Fußballiteratur

Die „FAZ“ spricht mit Stadionfotograf Reinaldo Coddou H. über „seinen speziellen Blick aus der Fankurve, den Reiz des Alten und den Komfort des Neuen„.

Ronny Blaschke berichtet für das „Deutschlandradio“ über den schweren Stand von Sportpolitik-Büchern im Buchmarkt.

Im „Sportgespräch“ des „Deutschlandradio“ spricht Jessica Sturmberg über die Sportbücher auf der 64. Frankfurter Buchmesse: „Von Helden und Anti-Helden

Auf der Buchmesse traf Manfred Breuckmann die Grünen Politikerin Claudia Roth, Bayern-Präsident Uli Hoeneß und Entertainer Harald Schmidt. Thomas Klemm meint in der „FAZ„, dass eine Wiederholung des Treffens nicht nötig ist.

Extra

René Adler trägt aktuell gern große schwarze Brillen. Zum Fußballspielen nimmt er sie ab und überzeugt durch teils übermenschliche Leistungen. Na? An wen erinnert Euch das?

 

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