Die Blog- & Presseschau für Mittwoch, den 13.02.2013

Es waren wohl die Spiele, die auf deutschem Boden für eher mäßiges Interesse sorgten. Dennoch boten die ersten Champions-League-Spiele des Achtelfinals einiges. Celtic verlor daheim klar mit 0:3 gegen Juventus Turin (Spielverlagerung) und Valencia verlor ebenfalls zuhause gegen Paris St.Germain mit 1:2 (Spielverlagerung). Dabei kommt wohl kein Spiel ohne eine Ibrahimovic-Schlagzeile aus. Der Schwede holte sich in der Nachspielzeit die rote Karte beim Schiedsrichter ab.

Zitat des Tages

Football is in a disastrous state. […] Fixing of matches for criminal gambling fraud purposes is absolutely endemic worldwide […] arrogantly happening daily”

Chris Eaton, director of sport integrity im International Centre for Sport Security.

Aus diesem äußerst spannenden Bericht von Sheila Norman-Culp, der sechs Monate für die Associated Press recherchiert wurde.

Highlights

Der Ballesterer hat sich ebenfalls der Spielmanipulationsgeschichte angenommen und interviewt Sylvia Schenk, die Korruptionsexpertin von »Transparency International« ist. Sie ist guter Dinge, dass es zumindest in Deutschland relativ sauber zugeht.

Dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen. Für die deutsche erste und zweite Bundesliga kann ich sagen, dass sie im weltweiten Vergleich eine der saubersten ist, weil es da inzwischen Gegenmaßnahmen gibt.

Heute erscheint auch die neue Ausgabe des Ballesterers mit Spielmanipulationsschwerpunkt. In Österreich hat man schnell reagiert.

EDIT 11:48 Uhr: Anmerkung der Ballesterer-Redaktion:

Schön dass unser Schenk-Interview den Weg in die Blogschau gefunden hat!
Der Hinweis auf die aktuelle Ausgabe stimmt so allerdings nicht, wir haben nicht nur schnell reagiert, sondern schon vorher gewusst, dass das bald (wieder) aktuell ist – das Heft mit dem Schwerpunkt Spielmanipulation ist im November 2012 erschienen. Im Rahmen dieser Recherchen hat Klaus Federmair dann auch mit Sylvia Schenk und vielen anderen gesprochen, das Interview ist jetzt für die Onlineveröffentlichung noch mal aktualisiert worden. Wir haben ein Dossier zum Thema angelegt, lohnt sich ja inzwischen schon.

Heute kommt hingegen der neue ballesterer in den Handel. Da gehts im Schwerpunkt um Brasilien vor der WM – und natürlich noch einiges mehr. Ein paar Texte gibt es jetzt auch schon online

Gary Neville äußerte jüngst, dass Profisportler alles versuchen, um zu gewinnen. Das zeigte jüngst Raphael van der Vaart, als er dramatisch auf dem Platz wurde um den Schiedsrichter zu einer roten Karte für den Gegner zu verführen. „If you are disgusted by Philip Hindes or Gareth Bale – don’t watch elite sport.“, so Neville. Doch es gibt noch schlimmere Methoden – Doping ist nur eine davon, mit der sich dieser Artikel von Luke John (Huffington Post) beschäftigt.

Yet modern coaches in the German Bundesliga such as Jurgen Klopp and Mattias Sammer have the confidence to announce to the media that doping in football „simply isn’t an issue“. Why are they so sure? […]

In fact, WADA test records tell us precisely the opposite. In 2011 the World Anti-Doping Agency (WADA) recorded 117 Anti-Doping Rule Violations among FIFA-registered athletes -that was the highest number of positive tests in any sport signed up to WADA’s procedures.

Jörk Jaksche meint im Interview beim Tagesspiegel, dass Fuentes und Fußball nicht so gut zusammen passen und Doping im Fußball keinen großen Platz hat.

Nein, ich glaube nicht, dass der Fußball stark davon betroffen ist. Und ich glaube auch nicht mehr, dass Real Madrid darin verwickelt ist. Die Hypothese, dass auch Real Madrid bei Fuentes war, habe ich jetzt langsam verworfen.

WADA-Chef John Fahey rügt die FIFA. Es gibt immer noch zu wenig Dopingtests (DerWesten).

Denn nach wie vor sei es möglich, „dass ein Spieler einer Mannschaftssportart in seiner ganzen Karriere kein einziges Mal getestet wird“, sagte Howman. „Fußball hat nicht genug EPO-Tests“, ergänzte WADA-Chef Fahey. „Wir ermutigen sie, mehr zu tun.“

Die 11 Freunde schrieben vor drei Wochen über das „Comeback der Gewalt“ und den Einfluss von rechtsradikalen Hooligans in Düsseldorf. Alex Raack wartet noch heute auf eine Reaktion des Vereins.

Seitdem sind drei Wochen vergangen. Fortunas Klubsprecher hat mehrfach um Bedenkzeit zur Beratung mit den Vereinsentscheidern und den Sicherheitsbehörden gebeten. Auf eine erste Nachfrage am Donnerstag, dem 24. Januar, also bereits zwei Tage nach dem verabredeten Freigabe-Termin, hieß es: »Es wird zu Beginn der kommenden Woche ein qualifiziertes Gespräch mit den entsprechenden behördlichen Instanzen geben.

Brian Glanville (Worldsoccer) relativiert den Sieg Englands gegen Brasilien im Testspiel der letzten Woche.

What of the Brazil we saw at Wembley, under the aegis of the resurrected Big Phil Scolari; a World Cup winner whose subsequently career, not least at Chelsea, has been something of an anticlimax? But in recent years Brazil has found it hard to find a manager to rival Zagallo in his prime. At Wembley, Brazil, though most of their players belong to European clubs and could scarcely be thought to lack match fitness, looked very much a work in early progress.

Kurz gemeldet

Robert Lewandowski wurde für 3 Spiele gesperrt. Der BVB will Einspruch einlegen (kicker).

Im Schatten der Tribüne bloggt über den derzeitigen Stand bei Rot Weiß Essen. Im Team und in den Rohren.

Benjamin Kuhlhoff (11 Freunde) hat erfrischenderweise keine Klickstrecke aus den schlechtesten Fußballersätzen der letzten Jahre gebaut.

Magnus Lars Arvidsson hat Geburtstag und die Hansanews feiern mit ihm.

Qatar passt wohl sein Arbeitsrecht an, damit die Weltmeisterschaft gestemmt werden kann (Footballspeak).

Tim Wiese und Tobias Weis haben wohl etwas zu ausgiebig Karneval gefeiert (Goal).

Beim RCNMagazin gibt es einen Reisebericht von Club-Fans zum Spiel in Frankfurt.

Der Vatikanstaat hat keinen eigenen Fußballplatz, aber eine eigene Liga. Trainer Baade über den Pakt mit dem Teufel.

Heinz Kamke mit neuen 5 Zeilen, die der Fußball schrieb. In der Regel auch immer sehr empfehlenswert die entsprechenden Repliken in den Kommentaren.

Mediathek

Der „Gleiche Höhe„-Talk geht in eine neue Runde. Philip Maisel interviewt rund um den Stuttgarter Fußball. Dieses Mal Benno Röcker.

In eigener Sache

Der neue Flatterball-Podcast ist online. Derweil wird viel zum Kräftemessen und bei Collinas Erben diskutiert.

Toplink des gestrigen Tages

DerBayernBlog vergleicht Bastian Schweinsteiger und Ilkay Gündogan.

Rausschmeißer des Tages

 

Die Blog- & Presseschau für Dienstag, den 12.02.2013

Kurzer Dialog vom Wochenende:

„Ist ein schönes Lied.“ „Ja. Ist ein schönes Lied. Schöne Lieder hammse.“ „Wenn die so kickten wie die Fans singen. Ach. Dann könnte man glatt zum Fan werden…also nicht wirklich. Klar. Aber…du weißt schon wie ich das meine.“ „Sicher. Aber was willst du machen. Den Verein sucht man sich nicht aus.“ „So ist es.“ „Auf die TSG.“ „Prost.“

Die beiden Herren waren als Tim Wiese verkleidet. Stolze Dauerkartenbesitzer für das Werksteam von SAP. Und das schon seit über zwei Jahren.

Ich zog von dannen und dachte nur: „Wieso kann man sich den Verein nicht aussuchen…“

presseschau

Kickende Flüchtlinge

Die Fußballmannschaft Darfur United gründet sich auf den Prinzipien Hoffnung, Toleranz und Glaube. These Football Times über eine Fußballmannschaft, die die Menschen im Flüchtlingslager inspirieren soll.

Self-Fulfilling Prophecy?

Im Gästeblock und davor kam es am Wochenende zu Auseinandersetzungen von Nürnberger Fußballfans. Ric (turus.net) beschreibt was aus seiner Sicht passierte. Die Clubfans United schildern die Geschehnisse aus ihrer Perspektive.

Andreas Bock (11 Freunde) fragt sich, warum den Verantwortlichen nicht klar war, dass 500 Fans vor dem Block ein größeres Problem darstellen als im Block.

Neues Fußballmagazin

Am Freitag erscheint zum ersten Mal das neue Fußballheft Ostderby. Das selbsternannte „Fußballmagazin für den Osten“ kostet 3 €uro und beschäftigt sich in Ausgabe #1 unter anderem mit der Hizbollah in den Fanblöcken Israels, den Zukunftsaussichten ostdeutscher Fußballvereine oder der Rückkehr von Pep Guardiola zum FC Hansa Rostock.

Wider den Thon

Saskia Aleythe (SZ) über das „Casino der Eitelkeiten“, in dem sich Lothar Matthäus und Uli Hoeneß just drehen. Sie wundert sich dabei über den neuen Mitspieler Olaf Thon.

Olaf Thon äußerte sich in der Sendung „Sky 90“ kritisch über die Zukunftsaussischten von Bastian Schweinsteiger. Seiner Meinung nach hätte der Münchner im Vergleich mit Ilkay Gündogan schlechte Aussichten. Der BayernBlog hat die These des Ex-Nationalspielers zum Anlass genommen Schweinsteiger und Gündogan zu vergleichen. Ein lesenswerter Faktencheck.

Hausgemachtes

Daniel Wagner feiert seinen Einstand bei Fokus Fussball mit einer neuen Spielerei: dem Kräftemessen. Dabei wird die aktuelle Form der Clubs bewertet, um zu schauen welcher Verein aktuell die Nase vorn hat im europäischen Vergleich hat. Wenig überraschend: der Spitzenreiter. Überraschend vielfältig die Kommentare unter dem Beitrag.

In einer Textsonderausgabe nimmt Alex Feuerherdt, wissende Hälfte von Collinas Erben, Stellung zu viel diskutierten Schiedsrichterentscheidungen am vergangenen Bundesligaspieltag.

Zitat des Tages

„Wenn ich die ersten Politiker höre, die reflexartig fordern: Das Problem muss der Fußball lösen, kann ich nur sagen, das ist an Naivität nicht zu übertreffen. Wir sind keine Ermittlungsbehörde, und illegale Wettbüros in Asien neigen nicht dazu, sich an Überwachungssysteme anschließen zu lassen. Mit Wettmanipulation verbindet man ja immer: Es gibt ein sensationelles Ergebnis, das keiner auf dem Schirm hat, und irgendjemand verdient ganz viel Geld. In Wahrheit ist Geldwäsche in Milliardenhöhe die eigentliche Herausforderung.“

Christian Seifert von der DFL im Gespräch mit der FAZ über die Matchfixing Problematik.

Kurz gemeldet

Mit dem Ruf der Spielerberater steht es nicht zum Besten. Das liegt am oft wenig transparenten Handeln der wichtigen Akteure im Business Fußball. Jan-Christian Müller (FR) über „die Furcht vor Verhältnissen wie im Boxen“.

Sara Peschke (Spiegel Online) berichtet über Obi. Der Fortuna-Anhänger wurde von zehn Männern im Düsseldorfer Stadion verprügelt und kämpft seitdem mit den Folgen des Angriffs. Sein Ärger richtet sich weniger gegen die Schläger als gegen den Düsseldorfer Ordnungsdienst.

In Burghausen gab es beim 2:1-Sieg gegen Saarbrücken nur ein Raunen von den Tribünen. Die Fans versagten dem Verein die Unterstützung, um gegen „totale Überwachung, Repressalien und Fehleinschätzungen“ zu protestieren (SZ)

Die Wanderers, Fans von Werder Bremen, erklären im Blog ihr Spruchband „Heute Im Gästeblock / Erlaubt: konsumieren / Verboten: Fan sein!“

Nach dem Hauptstadtderby vor ausverkauftem Hause meint Carsten Eberts (SZ): „Union ist weiter ein Überraschungsteam. Berlin hat jedoch nur einen Aufstiegskandidaten.“

„Berlin ohne Türkiyemspor ist wie Wurst ohne Curry“ – Jörg Steinert vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg, erklärt den Einsatz des Verbandes für den klammen Hauptstadtverein.

Ioannis Amanatidis hat dem Fußball Adieu gesagt und lebt nun in Nikosia auf Zypern. Mit spox sprach er über sein Karriereende mit 31 und die Enttäuschung über das Verhalten der Eintracht-Funktionäre, über Boulevardmedien und Mode.

Nigerias Nationalcoach Stephen Keshi ist nach dem Gewinn des Afrika Cups offenbar zurückgetreten. (FAZ)

Paul Gascoigne kämpft in einer Entzugsklinik gegen seine Alkoholsucht. Aktive Fußballer wie Rooney, Gerrard oder Lampard spenden nun für den Ex-Nationalspieler, damit der seinen Aufenthalt in der Klinik bezahlen kann. (FR)

Karl-Heinz Rummenigge will, dass die WM in Katar im Winter ausgetragen wird. (Spiegel)

Zattoo bietet ein Pay-TV-Paket mit Fußball aus Italien, Frankreich, Russland, Polen, Schottland, Südamerika und den USA an. (digitalfernsehen)

Oliver Birkner, Raphael Honigstein und Paula Villamarin Temperan liefern bei spox die Blitzlichter aus den Italien, England und Spanien.

Der Screensport zeigt was heute auf dem Programm in der Champions League steht. Auch spox hat die CL-Partien im Blick.

Meist geklickt

Gestern fanden die meisten den Weg zum Zeit-Interview mit Nina Christmann, Freundin von Bundesligaprofi Patrick Ochs, die gegen das  Klischee der schön dummen Spielerfrauen argumentiert.

Rausschmeißer

Rijkaard vs. Völler. Ein Moment der Fußballgeschichte in 8bit.

Der Zebrastreifenblog zeigt wie man Elfmeter richtig schießt.

Kräftemessen #1 – Ein Anführer und viele Verfolger

Ab heute gibt es auf Fokus Fußball eine neue Artikelreihe. Daniel Wagner, Grafiker, Autor und Mitgründer des europäischen Fußballpodcasts Flatterball, veröffentlicht an dieser Stelle von nun an jeden zweiten Montag sein europäisches Kräftemessen. Die Fragestellung ist einfach: Welches sind die zurzeit 11 stärksten Mannschaften Europas und welche Vereine befinden sich in Lauerstellung auf fußballerische Höhenluft?

Wichtig dabei: Das Kräftemessen ist eine Momentaufnahme. Es zählt nur zum Teil die nominelle Stärke einer Mannschaft. Entscheidend ist die aktuelle Form der Vereine – große Siege, bittere Niederlagen, sprechende Anekdoten und natürlich der Gemütszustand des Autors.

Zustimmung, Widerspruch und wütende Beschimpfungen werden gerne in den Kommentaren entgegengenommen.

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Collinas Erben: Textsonderausgabe zum 21. Spieltag



In dieser Woche ist aus zeitlichen Gründen ausnahmsweise leider kein Zusammentreffen von »Collinas Erben« möglich. Statt einer mündlichen Besprechung diskussionswürdiger Szenen des 21. Spieltags gibt es hier deshalb – wie schon am 10. und 11. Spieltag – eine Textsonderausgabe. Auf die Freigabe unseres Interviews mit dem Zweitliga-Schiedsrichter Sascha Stegemann warten wir noch; wir sind aber zuversichtlich, die Folge im Laufe dieser Woche online stellen zu können.


Borussia Dortmund – Hamburger SV

Das war absolute Schwerstarbeit für Schiedsrichter Manuel Gräfe – und ihm gebührt ein großes Kompliment für seine exzellente Spielleitung in dieser intensiven, hitzigen und rasanten Partie mit einer Reihe kniffliger Entscheidungen:

Platzverweis gegen Robert Lewandowski samt anschließender »Rudelbildung« (31. Minute) – Zunächst verspringt dem Dortmunder Angreifer bei der Ballannahme das Spielgerät; im Nachsetzen zieht er dann auf Höhe der Mittellinie gegen Per Ciljan Skjelbred voll durch, wie es so schön heißt, und trifft den Hamburger auch mit nahezu voller Wucht. Eine überflüssige und potenziell gesundheitsgefährdende Aktion im Niemandsland des Spielfeldes, bei der bereits die Wahl der Mittel gegenüber dem (zu vermutenden) Zweck völlig unangemessen ist. Kurz: Ein klassischer Fall von »rohem Spiel«, auch wenn Dortmunds Trainer Jürgen Klopp später versuchen wird, den Einsatz herunterzuspielen (»Voll kann er ihn nicht getroffen haben, Skjelbred ist ja gleich wieder aufgestanden«).

Nach dem Foulspiel stürmt Rafael van der Vaart auf Lewandowski los, geigt ihm vernehmlich die Meinung und schubst ihn außerdem ein wenig herum. Sebastian Kehl kommt hinzu und schubst seinerseits van der Vaart, der daraufhin zu Boden geht. Es kommt zu einer »Rudelbildung«. Gräfe ist präsent, bewahrt die Ruhe und geht einige Schritte zurück, um erstens den Überblick zu behalten und zweitens nicht in das Handgemenge verwickelt zu werden. Seine beiden Assistenten laufen auf das Feld, um ihn zu unterstützen.

Als sich die Gemüter einigermaßen wieder beruhigt haben, bespricht sich das Trio ohne Hektik und vergleichsweise ausführlich auf dem Platz, bevor der Schiedsrichter die Urteile verkündet: Rot für Lewandowski wegen groben Foulspiels, Gelb für van der Vaart wegen einer Unsportlichkeit (tätlich geworden ist er eindeutig nicht). Kehl geht straffrei aus. Zwar könnte sich auch der Dortmunder Kapitän nicht über eine Verwarnung beschweren, aber zum einen ist van der Vaart recht theatralisch gefallen, und zum anderen dürfte Gräfe zu dem Schluss gelangt sein, dass die Gesamtsituation mit einem Feldverweis und einer Gelben Karte hinreichend gewürdigt ist. Dies auch mit Blick auf die Zielsetzung, die Partie zu deeskalieren – eine Zielsetzung, dem das Gespann mit einer Verwarnung für Kehl in diesem Grenzfall nicht unbedingt näher gekommen wäre.

Einige Minuten vor dem Platzverweis ging übrigens auch Dennis Aogo recht heftig – nämlich mit beiden Beinen voraus – in einen Zweikampf mit Jakub Błaszczykowski. Der Dortmunder sprang instinktiv hoch und wich auf diese Weise einem Volltreffer aus. Gräfe zeigte Aogo deshalb nur die Gelbe Karte. Wäre Błaszczykowski nicht abgesprungen, dann hätte Aogo ohne Zweifel vorzeitig duschen gehen können. Man mag das als ungerecht empfinden, aber ein vollendetes grobes Foulspiel wird in Bezug auf die persönliche Strafe nun mal anders gewichtet und geahndet als ein versuchtes.

Platzverweis gegen Jeffrey Bruma (59. Minute) – Nach einem Pass von Kehl legt Marco Reus den Ball an Bruma, Hamburgs letztem Feldspieler in dieser Situation, vorbei und wird von diesem etwa 20 Meter vor dem Tor in zentraler Position mithilfe einer Grätsche von hinten zu Fall gebracht. Gräfe erkennt auf »Notbremse«, stellt Bruma vom Platz und liegt damit erneut richtig. Angesichts der Intensität des Fouls wäre möglicherweise sogar »rohes Spiel« in Betracht gekommen; der Feldverweis geht in jedem Fall vollauf in Ordnung.

Der Zweikampf von Dennis Diekmeier gegen Marco Reus (71. Minute) – Nach einem langen Ball von Nuri Sahin kommt es zum Laufduell zwischen Diekmeier und Reus. Letzterer ist einen Tick schneller und gelangt rund 25 Meter vor dem Tor der Gäste in zentraler Position an den Ball. Diekmeier fährt ein wenig den Arm aus und berührt Reus leicht an der Schulter; beide Spieler gehen zu Boden. Ein Grenzfall, weit weniger eindeutig als der Einsatz von Bruma – und deshalb ist es auch vertretbar, hier nach dem Motto »in dubio pro reo« zu verfahren, das heißt, nicht erneut auf eine »Notbremse« zu erkennen (und einen dritten Platzverweis auszusprechen), sondern weiterspielen zu lassen. Es gibt einfach Szenen, die sich auch nach zehnmaligem Betrachten der Zeitlupe nicht glasklar in die eine oder andere Richtung auflösen lassen, sondern Spielräume eröffnen. Diese ist eine davon.

Kurzum: Manuel Gräfe hat im Verbund mit seinen Assistenten in einer teilweise sehr schwer zu leitenden Partie einen vorzüglichen Auftritt hingelegt. Nicht nur, weil er in den spielentscheidenden Situationen richtig gelegen (oder doch zumindest absolut vertretbar entschieden) hat, sondern auch, weil er noch in der größten Hektik die Ruhe selbst geblieben ist. Chapeau!

Eine Anmerkung noch zu Rafael van der Vaart und seiner Aussage, er habe »ein bisschen Theater« machen müssen, weil der Unparteiische den Dortmunder Lewandowski sonst nicht vom Platz gestellt hätte: Diese Äußerung ist, genau wie van der Vaarts Verhalten in der entsprechenden Situation auf dem Platz, unsportlich, unnötig und dumm. Abgesehen davon ist sie auch noch falsch – denn Manuel Gräfe, so viel ist sicher, hätte Lewandowski für sein Foul auch ohne van der Vaarts Gehampel und Geschubse die Rote Karte gezeigt.

Borussia Mönchengladbach – Bayer 04 Leverkusen

Mal wieder zwei Fälle von Zeitlupenwissen: Stranzls Einsteigen gegen Kießling nach einer Viertelstunde hätte wohl einen Strafstoß nach sich ziehen sollen, wie »Sky« in der verlangsamten Wiederholung und mit dem virtuellen Brennglas nachweist. Und Schürrle stand bei seinem nicht gegebenem Tor auf gleicher Höhe mit Gladbachs letztem Feldspieler, wie »Sky« per Standbild dokumentiert. Diese technischen Hilfsmittel standen jedoch weder Knut Kircher noch seinen Assistenten zur Verfügung. So einfach ist das.

FC Bayern München – FC Schalke 04

Sprechen wir nicht über den Strafstoß, der zum 1:0 führte, denn gegen den protestierten nicht mal die Schalker ernsthaft – zu ungeschickt war Högers Einsatz gegen Ribéry, auch wenn dieser das kurze Halten dankbar nutzte, um zu Boden zu gehen. Reden wir lieber über das Tor zum 3:0. Bei Robbens Zuspiel in die Mitte stand Gómez im Abseits, das wirksam wurde, als der Münchner Angreifer den Abpraller annahm und den Ball auf Alaba spielte, der ihn dann versenkte. Der Treffer hätte also nicht zählen dürfen. (Zum Thema Abseits siehe auch die jüngste Podcastfolge von »Collinas Erben«.)

FC Augsburg – 1. FSV Mainz 05

In seinem neunten Bundesligaspiel hatten Schiedsrichter Tobias Stieler und seine Assistenten vor allem in der ersten Hälfte mehrere knifflige, enge Spielsituationen zu beurteilen. So beispielsweise in der 21. Minute, als Shawn Parker für die Mainzer traf, Stielers Assistent Wolfgang Walz jedoch wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung des Torschützen die Fahne hob. Die Zeitlupe und das Standbild zeigten dann, dass er damit knapp daneben lag, was den Mainzer Trainer Thomas Tuchel nicht davon abhielt, im »Sky«-Interview nach dem Spiel gleich von einer »krassen Fehlentscheidung« zu sprechen. Solche unnötigen Übertreibungen tragen gewiss nicht dazu bei, das ohnehin schon etwas angespannte Verhältnis zwischen Schiedsrichtern und Trainern wieder zu verbessern.

Acht Minuten nach diesem nicht gegebenen Tor forderten die Augsburger einen Strafstoß, als Dong-Won Ji nach einer Freistoßflanke im Strafraum von Júnior Díaz kurz gehalten wurde und zu Fall kam. Ein Strafstoß wäre hier zumindest keine falsche Entscheidung gewesen, aber Stieler ließ weiterlaufen. Nun wurde die Partie zusehends ruppiger und hektischer. Der Augsburger Ronny Philp musste bereits in der 43. Minute nach einem Foul, für das Júnior Díaz zu Recht die Gelbe Karte sah, ausgewechselt werden; eben dieser Júnior Díaz – der fortan bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen wurde – gab kurz darauf die Vorlage zum 0:1 durch Ádám Szalai. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff sah Shawn Parker dann die Rote Karte, nachdem er mit sehr hohem Bein – und dadurch mit viel Risiko – in einen Zweikampf mit dem eingewechselten Michael Parkhurst gegangen war und ihn dabei mit dem Fuß im Gesicht getroffen hatte. Ein Platzverweis der Marke »hart, aber vertretbar« – insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Partie zuvor von Minute zu Minute härter geworden war.

Für einen Schiedsrichter ist es immer ausgesprochen misslich, in einem Spiel gleich mehrere komplizierte und richtungweisende Grenzsituationen beurteilen zu müssen: Tor oder Abseits, Elfmeter oder nicht, Gelb oder Rot, das alles kurz nacheinander und bereits in der ersten Hälfte – da sind Unzufriedenheiten nicht zu vermeiden. Tobias Stieler hat nach bestem Wissen und Gewissen entschieden – und hätte er Parkers Tor anerkannt, auf Strafstoß für Augsburg erkannt und Parker nur Gelb gezeigt, wären die Diskussionen vermutlich kaum weniger intensiv ausgefallen. Damned if you do and damned if you don’t. Immerhin beruhigte sich das in den ersten 45 Minuten sehr emotionale Spiel nach der Pause deutlich. Nicht auszuschließen, dass die Rote Karte dazu beitrug.

Die Blog- & Presseschau für Montag, den 11.02.2013

Fußballdeutschland macht sich an diesem Rosenmontag tatsächlich Gedanken, ob die Meisterschaft bereits nach dem 21.Spieltag entschieden sein könnte. Der FC Bayern München baute seinen Vorsprung auf 15 Punkte aus. Während der Rekordmeister Sieg um Sieg einfährt und dabei den Gegnern nicht den Hauch einer Chance lässt (Sebastian Winter, Spiegel Online), patzt die tabellarische Konkurrenz aus Dortmund und Leverkusen in schöner Regelmäßigkeit.

Dortmund ging gegen Hamburg im Signal-Iduna-Park mit 1:4 unter und verlor „ausgerechnet“ (Hendrik Buchheister, SZ) Robert Lewandowski durch eine rote Karte. Leverkusen spielte Gladbach zwar an die Wand, holte beim 3:3 aber dennoch nur einen Punkt, weil in der Abwehr der Schlendrian herrscht (Stefan Klüttermann, RP).

Am Tabellenende scheint es kaum noch Hoffnung auf Befreiung für Fürth, Augsburg und Hoffenheim zu geben. Fürth verlor gegen Wolfsburg, Augsburg schaffte ein schmeichelhaftes 1:1 gegen Mainz (das Mainz Trainer Thomas Tuchel gegen den Schiedsrichter toben ließ, Jan Christian Müller, FR) und Hoffenheim verlor nach einem Patzer des Tim Wiese Ersatzes Heurelho Gomes in Hannover.

Highlights

Mike Glindmeier (Spiegel Online) war beim Problemspiel zwischen dem 1.FC Nürnberg und der Eintracht aus Frankfurt. Nürnberger Fans war es verboten worden, Fahnen mit ins Stadion zu nehmen, worauf es zu Protesten und Ausschreitungen kam.

Bei der Eintracht war man am Ende des Tages jedenfalls zufrieden. Schließlich habe es ja auch wirklich Probleme bei diesem Problemspiel gegeben. „Ja, es gab ein großes Aufgebot von Polizei und Ordnungskräften. Aber in der Gesamtbetrachtung scheint das notwendig gewesen zu sein“, sagte Eintracht-Vorstandsmitglied Axel Hellmann.

Oliver Fritsch (ZEIT online) hat sich mit Amateurtrainern beschäftigt, die den Sprung in die Bundesliga nicht schaffen, bzw. denen gar nicht erst eine Chance gegeben wird.

Ihr Problem: Der Aufstieg ist für viele Oberligavereine wegen der hohen DFB-Auflagen gar nicht möglich, die Schwelle zum Profibereich für die Vereine und damit auch ihre Trainer zu groß. Zugleich ist die Bühne Oberliga zu klein, um wahrgenommen zu werden. Es sei denn, man trägt einen bekannten Namen, den man sich als aktiver Fußballprofi erworben hat.

Silvano Speranza (NZZ) beobachtet im afrikanischen Fußball Wellenbewegungen der großen Fußballnationen und sucht nach Erklärungen nach der Beendigung des Afrika-Cups.

Die Gründe dafür liegen bestimmt nicht bei einem Mangel an talentierten Spielern, sondern eher in mangelhaften Strukturen. Immer wieder wird das organisatorische Chaos in den Verbänden angeprangert und auf die fatale Interdependenz von politischer Macht und Fussballadministration hingewiesen. «Wer zahlt, befiehlt», mag eine ökonomische Binsenweisheit sein, aber der Qualität des Fussballs ist es nicht förderlich, wenn Minister oder gar Staatspräsidenten einem Nationaltrainer die Mannschaftsaufstellung diktieren.

Christopher Keil (SZ) berichtet über Wilson Raj Perumal, einen Spielmanipulator, der Schiedsrichter und Funktionäre bestach und auch nicht davor zurückschrak, jemanden das Bein zu brechen für das richtige Ergebnis.

Und er war kreativ. Für die Dan-Tan-Familie ließ er eine Nationalmannschaft Togos in Bahrain antreten, die Probleme hatte, 90 Minuten durchzustehen und aus Nationalspielerdarstellern bestand. Er begann, Verbände in Afrika (Ghana, Zimbabwe) zu „engagieren“, statt immer nur einzelne Offizielle und am Match Beteiligte.

Erstmals ist das Hauptstadt-Derby zwischen Hertha BSC Berlin und Union Berlin eine Art Spitzenderby. In der Zweitliga-Partie am Montag trifft der Tabellen-2. auf den 5. Grund genug für Stefan Hermanns, Katrin Schulze und Matthias Koch (Tagesspiegel) die Partie, genauer unter die Lupe zu nehmen.

Zweiter gegen Fünfter: Hertha BSC will den 1. FC Union im Olympiastadion mit seinen besonderen Stärken schlagen. Und Union will dagegen halten – hinten dicht, vorne flexibel.

Zitat des Tages

„Ich habe sehr gute Kontakte, nicht nur national, sondern auch international. Ich war eingeladen vom DFB letzten Mittwoch in Paris. Aus sicherer Quelle – von einem, der es wissen muss – habe ich mitbekommen, dass Lewandowski mit Bayern einig ist, dass Lewandowski zu den Bayern kommt.“

Lothar Matthäus verkündete am Samstag, dass der Robert Lewandowski-Deal fix sei (AZ).

Bundesliga

Schalke holte in den letzten 10 Pflichtspielen nur einen Sieg. Horst Heldt hält vorerst an Jens Keller fest (Welt).

Torsten Wieland hat somit quasi seit 12 Wochen Aschermittwoch.

Keller hatte eine gute taktische Idee für das Spiel gegen die Bayern, doch die Umsetzung war mangelhaft, befand die Spielverlagerung.

Der Schalkefan erlebte die Knappen wie einen Zweitligisten auf Erlebnisausflug.

Bruno Labbadia bekam erst kürzlich einen neuen Vertrag, doch während die Tinte gerade noch trocknet, wird der Ärger um ihn und die Leistungen der Stuttgarter Mannschaft immer größer, berichtet Christopf Ruf (Spiegel Online)

Auch Jürgen Lohle (taz) blickt kritisch auf die Stuttgarter Misere nach fünf in Folge verlorenen Spielen und zaubert Egon Coordes aus dem Hut.

Thomas Haid und Carlos Ubina (Stuttgarter Zeitung) sehen den VfB im Abstiegskampf angekommen.

Blog-G fragt sich, wo die spielerische Leichtigkeit der Frankfurter Eintracht geblieben ist.

Die Spielverlagerung sah in allen Belangen überlegene Leverkusener im Spiel gegen Gladbach – am Ende gab es trotzdem nur einen Punkt.

Klaus Schenkmann von Auchmalabseits machen die Leverkusener so viel Spaß, wie lange nicht.

Das Bayer04blog vermisst die Balance zwischen Offensive und Defensive im Leverkusener Spiel.

Schwatzgelb hadert mit dem Platzverweis gegen Robert Lewandowski.

Anygivenweekend gibt zu bedenken, dass in Dortmunder Unterzahl kein Gegentreffer fiel.

Nedfuller sah die rote Karte als absolut berechtigt.

Max von Abenteuer Fußball meint, dass inzwischen der entscheidende Tick bei den Dortmunder Spielern fehlt.

Das 09blog hofft auf die richtige Reaktion der Dortmunder gegen Donetzk.

Bayern marschiert Richtung Meisterschaft. Die einzige Unruhe entsteht derzeit rund um Mario Gomez und einen eventuellen Wechsel Lewandowskis nach München (Welt).

Miasanrot fragt sich, ob die Bayern wirklich so gut sind.

Der Burnster hat eine Meinung zu den Bayern, fragt sich aber auch warum die Schalker sich so anstellen, wie sie sich gerade anstellen.

Sensatzionell hat sich der bayrischen Dominanz angenommen und gefragt, ob es in Europa ähnliche Beispiele gibt.

Maik Rosner (FR) findet, dass es kaum noch was zu verbessern gibt im Spiel der Bayern und sieht Guardiola vor einer schweren Aufgabe.

Kurz gemeldet

Nigeria siegt beim Afrika-Cup gegen Burkina Faso mit 1:0. Die taktischen Analysen gibt es bei Zonal Marking, Spielverlagerung und Ballverliebt.

Joseph Blatter schließt weitere Amtszeit nicht aus (11 Freunde).

Derweil kritisiert Jens Weinreich den Medienrummel um und mit Mark Pieth.

Ein Kessel Buntes

Steffen Dobbert (ZEIT online) hat Nina Christmann, Frau von Patrick Ochs interviewt, die sich gegen die Klischees ausspricht, die landläufig gegenüber Spielerfrauen herrschen.

Alex Westhof (FAZ) mit einem interessanten Porträt des Düsseldorfer Trainers Norbert Meier.

Oli Fritsch (Indirekter Freistoß) lässt seine Arbeit der letzten Tage und Wochen Revue passieren.

Mediathek

Robert Hoyzer ist ein Held, sagt Declan Hill im Gespräch mit Philipp May (Deutschlandfunk).

Der neueste Fehlpass-Podcast ist online.

In eigener Sache

Im Laufe des Tages wird es zum ersten Mal das europäische Kräftemesser geben. Vorher nehmen Collinas Erben den Spieltag in Textform auseinander und zum Abschluss wird es noch das Torspiel auf die Ohren geben.

Erinnert sei auch noch mal an die von uns präsentierte Lesung von Trainer Baade.

Rausschmeißer

Fußball in allen Sprachen dieser Welt (Battesbuliblog) und George Best als Fashion-Victim (Battesbuliblog).

fofubundp

Podcast-Spezial #12

Wie immer zunächst der Verweis auf das Hausgebräu: den Fokus Fussball-Podcast. Dann die Einleitung für die zwölfte Ausgabe des Podcast-Spezials:

Spezial war ja in meiner Heimat immer der Inbegriff des Hochgenusses. Eintopf Spezial von der Ute. Obwohl Ute schon vor Jahren nach Australien ausgewandert ist, und ich ihre Existenz inzwischen generell anzweifele, hat sich der Name für die Frittenbude wacker gehalten. Der Eintopf war und ist nix anderes als Currywurs-Pommis. Das Speziale daran ist die geheimnissvolle Gewürzmischung, die am Ende oben drauf geworfen wird. Ja, und irgendwie so oder ganz anders ist es auch mit dieser Ausgabe der Rundschau über die Podcastwelt.

podschau-logo

Die dicken Brocken in der Hörsuppe

Bei der neuesten Folge des Futiklubs steht Bill Murray Pate: „… und jährlich grüßt der S04“. Zumindest das mit den Murmeltieren Heldt und Keller passt irgendwie. Die Herren Henkel (BZ), Schmöckwitz (Schmöckwitz Ltd.), Osterhaus (taz) und Schmeichel (Berliner MoPo), sind aber trotzdem nicht Lost in Translation, wie vielleicht der Schalker Übungsleiter, und ziehen den Wein weiterhin den Weinbränden vor.

Die Big Show LXXXVII des Sportradio 360 zieht es in den Westen, nach Frankreich, wo die DFB-Auswahl ein Testspiel mit einem Ein-Tore-Vorsprung beendete und nach Gelsenkirchen, wo Jens Keller dagegen kämpft seinem Namen gerecht zu werden.

Ditt Ziel sollte immer nach oben sein.“ Und für die Damen und Herren des Textilvergehens lässt sich das Jahr 2013 gut an, mit dem vierten Tabellenplatz für Union Berlin. „Traumhaft.“

Hörfokus: Kommentatoren-Blog Podcast (Ausgabe 1)

podschau-hörfokusWas dem einen das launige „Uuuuiiiii!!!!!!“ des ehrenhaften Fritz von TuT, ist dem anderen die fünf-minütige Stille des Tom Bartels. Oder die Analysefähigkeit von Marcel Reif. Kommentatoren ecken an. Nicht so im Kommentatoren-Blog. Dort analysiert man die Fußballspiele untermalende Zunft aus der Sicht der Programmdirektoren, garniert mit mal längeren, mal kürzeren Texten zum Fußballtage. Und jetzt sprechen sie auch darüber. Und erklären das sogar noch:

Nun ist es endlich soweit. Nachdem es hier in der Geschichte des Blogs bereits vereinzelte Tonaufnahmen zu diversen Themen gab, wollen wir in diesem Jahr mit einer regelmäßigen Podcastreihe starten. Etwa im Zwei-Monats-Rhythmus möchten wir einerseits über aktuelle Themen bei Sendern, Sendungen und natürlich Kommentatoren reden, allerdings auch mehr zu den Leuten erfahren, über die wir Woche für Woche berichten. Deshalb nehmen wir uns vor, in den einzelnen Ausgaben Gäste einzuladen.

In der Erstlings-Ausgabe ist Karsten Linke (sportdigital) zu Gast. Es entwickelt sich ein Gespräch über Herrn Linkes Karriere, sportdigital, Kommentatorinnen und, es ist ja ein Podcast des Kommentatoren-Blogs, die Kommentatorenansetzungen bei Eurosport.

Das gut zu anhörende Dutzend

Im Rautenradio trägt man die Raute ins Radio, oder so. Gesprochen wird über Collinas Erben, den Winter-Spielerhandel und „Uns Uwe ihm sein Enkel“.

Am Grünweiß-Stammtisch trinkt man sich die Hoffnung an, dass die Rückrunde nicht ganz so trostlos werden wird.

Um 19uhr4 da treffen sich die Kellerkinder und haben Angst vor Fürth.

Die Erfolgsfans schießen sich auf die Taktik des letzten Bayern-Gegners Mainz 05 ein.

Reingemacht wird 100! Sie erzählen Anekdoten aus viereinhalb Jahren Hobby-Podcasting, lesen Hörerbriefe und packen Geschenke aus. Ein Geburtstag zum mithören.

Bei der European Football Show liegt der Frühling in der Luft.

Der Libero serviert den zweiten hauseigenen Podcast zur Bundesliga.

Das Inside Radio hat den britischen Blindenfußballheroen David Clarke zu Gast, anlässlich seiner Auszeichnung mit dem „Lifetime Achievement Award“ der FA.

Wieder volles Programm bei Portugoal. Es geht um die Wintertransfers in der höchsten Spielklasse Portugals, dessen Landesauswahl und schließlich werden inoffizielle Hinrunden-Awards vergeben.

Die Argentinien-Experten von Hand of Pod bleiben bei ihrem Fachgebiet.

We Are Going Up! über das Ende von Paul Dickov bei Oldham. Ende Januar schmiss er noch Liverpool aus dem FA Cup.

Die Bundesliga Show spricht noch über den letzten Spieltag, den Fürther Sieg und das Topspiel zwischen Dortmund und Leverkusen.

Fokus Fussball präsentiert: Trainer Baade – Drama Queens in kurzen Hosen

trainerbaade

Kinder – wir wagen uns in neue Territorien vor. In Zukunft soll es in regelmäßigen Abständen Fußballkulturabende geben, präsentiert von Fokus Fussball. Den Anfang macht der von uns geschätzte Trainer Baade.

Wer will, kann sich transparent bei Facebook in die Veranstaltungsliste eintragen.

Fokus Fussball und Kalk für alle laden ein:

„Trainer Baades Lese-Programm „Drama Queens in kurzen Hosen“ ist rund, damit seine Texte die Richtung ändern können. So wie der Fußball, auf dem Platz und abseits davon, immer wieder mal neue Wendungen nimmt.

Mit dem Blick für die kleinen Widersprüche und die großen, echten Emotionen der Spieler und Fans betrachtet er den Sport, von dem noch jeder glaubt, ihn erklären zu können. Doch kaum jemandem gelingt dies so gewitzt und kurzweilig wie Trainer Baade. Findet auch das Fachmagazin „11Freunde“, das sein Blog jüngst zum „Besten Fanmedium“ in Deutschland kürte und auch die FAS, die nicht zufällig von ihm „viel über Fußball gelernt“ hat.

Zwei Halbzeiten lang Geschichten über die großen und kleinen Dramen des Fußballs, immer gewürzt durch den scharfen Blick und die ebenso spitze Feder von Trainer Baade.“

mehr dazu unter http://www.trainer-baade.de/

das Ganze findet statt im
RAUM – ganzschönkalk
Kalk-Mülheimer Strasse 61-62

am Donnerstag den 28.02.’13 ab 20:00

Eintritt: 5€ an der Abendkasse

Die Blog- & Presseschau für Freitag, den 08.02.2013

Das Bundesliga-Wochenende steht vor der Tür und wer heute nach dem Freitagsspiel des 21.Spieltags sucht, der sucht halt vergeblich. Dank Wegen des Länderspiels geht Runde 21 erst am Samstag los und wartet mit wenig Höhepunkten auf (Kommentatoren-Ansetzungen hier). Schalke gegen Bayern München ist das nominelle Topspiel am Samstagabend, doch die Hoffnung auf eine echte Herausforderung für den Rekordmeister ist bei den zuletzt mäßigen Leistungen der Knappen eher gering. Nebenbei kassierte Manuel Neuer noch keinen einzigen Treffer gegen sein Ex-Team.

Mehr Spannung traut man den Partien mit Beteiligung der Champions-League-Kandidaten zu. Dortmund spielt zuhause gegen Hamburg und Leverkusen muss in Gladbach (RP-Vorbericht) ran. (Frankfurt empfängt Nürnberg). Im Abstiegskampf trifft Fürth auf Wolfsburg, die zumindest tabellarisch noch in Schlagweite zum Tabellenletzten sind. Und wer sich auch mit Zweitligafußball zufrieden gibt, der kann schon heute Tabellenführer Braunschweig beim kicken zuschauen. (Kicker)

In der Presse hallt derweil noch das Länderspiel der Deutschen gegen Frankreich nach. Oliver Fritsch (ZEIT online) sorgte im Netz für leichte Aufruhr als er erklärte, dass Ilkay Gündogan der bessere Bastian Schweinsteiger sei. Auch Christian Kamp schlägt in diese Kerbe (FAZ). Die Spielverlagerung fand das Spiel unterhaltsam, aber für Taktikfans eher wenig erkenntnisreich. Matti Lieske (FR) fand Özils Allgegenwart beeindruckend und Jogis Jungs haben sich zum ersten Mal in ein Testspiel verliebt.

Highlights

EDIT: Offener Brief an Martin Kind. (Dank an Ansgarius_90 und sheropi)

Die Spielfeldschnitte greift Steffi Jones Outing auf und beleuchtet die verschiedenen Blickwinkel dieser Aktion. Auch die Bild-Zeitung ist Thema.

Was hat es auf sich mit jenen Lesben, die aus der Kammer kommen und den Schwulen dieses Landes sagen, ›mach das mal lieber nicht‹? Sozusagen im gleichen Atemzug? Out-ing und In-ning als zwei Seiten einer Medaille?

Brian Philipps (Grantland) setzt sich in einem außergewöhnlichen Text mit dem Thema der Spielmanipulationen im Sport und speziell im Fußball auseinander.

Would FIFA, or Interpol, or Queen Elizabeth, or somebody do more about match-fixing if it were a bigger problem in England? How about in the U.S.? What if something really hard to explain happened in the World Cup?Maybe we’ll find out. But in the meantime, when Champions League matches aren’t above suspicion, how are we supposed to trust the outcome of any game we see? How can we avoid getting skeptical when we watch a muffed save or a bad call, whether the skepticism is justified or not?

Robert Lewandowski ist immer noch Thema in der deutschen Presse. Uli Hoeneß erklärte jüngst, dass die Spekulationen nicht so heiß seien. Auch die übrigen Beteiligten äußerten sich in diese Richtung, wie man Jonas Beckenkamps (SZ) Text entnehmen kann.

Diese Aussagen bringen zumindest vorrübergehend Klahrheit in diese komplizierte Angelegenheit. Lewandowski scheint sich tatsächlich auf den Rest dieser Saison mit der Borussia konzentrieren zu wollen – eine Entscheidung über seinen bis 2014 datierten Vertrag ist wohl erst im Frühsommer zu erwarten.

Raffaela Angstmann (11 Freunde) hat mit dem Journalisten Gianluca Di Marzio gesprochen, der schon einen guten Riecher beim Guardiola-Coup der Bayern hatte.

Uns wurde noch am 21. Januar bestätigt, dass sich Dortmund und Lewandowski mit Bayern München geeinigt haben. Aber das letzte Wort hat Pep Guardiola. In den kommenden Tagen soll es zu einer erneuten Zusammenkunft zwischen ihm und der Bayern-Führung kommen, in der Guardiola entscheiden wird, ob der Klub Lewandowski verpflichtet oder nicht.

Als es noch die Mauer und zwei deutsche Staaten gab, da waren die beiden Berliner Vereine Union und Hertha BSC Berlin noch befreundet, wie Frank Willmann (Tagesspiegel) in einer schönen Kolumne mit vielen alten Bildern zeigt.

Union- und Hertha-Fans verband eine enge Freundschaft, als es noch zwei deutsche Staaten gab. Bis 1989 waren die Fans Freunde hinter Stacheldraht. Hertha-Fans kamen an die Alte Försterei zu Besuch, Union-Fans fuhren mit Hertha ins osteuropäische Ausland. Das war gar keine leichte Sache. Die Staatssicherheit hatte für diese innerdeutschen Liebesbeweise kein Verständnis.

Wie man Themen mal etwas umfangreicher angehen kann in der Online-Medienlandschaft zeigt ein Dossier Tom Schaffers (Der Standard) über die drohende Insolvenz des ältesten österreichischen Vereins Vienna.

Österreichs ältester Fußballverein muss auch in diesem Jahr um die Lizenz kämpfen – Ursache: Konflikte mit Spielern, hohe Stadionkosten und wenig politische Unterstützung

Raphael Honigstein (Pickourteam) berichtet über den Umgang Arsene Wengers mit der Presse.

Manipulating the news agenda has long been an important part of management, of course. But it strikes me that Wenger has in fact cannily taken this dark art to a whole new level. The Frenchman doesn’t just spin matches in his favour, like most skilful coaches do.

Zitat des Tages

Ich habe den Nationaltrainerjob schon dreimal abgelehnt, jetzt habe ich dazu überhaupt keine Motivation.

Jupp Heynckes auf Nachfrage, ob er Interesse an einer Nachfolge von Jogi Löw habe. (RP)

Kurz gemeldet

Augsburgs Stürmer Aristide Bancé war bei Afrika-Cup-Finalist Burkina Faso bisher nur zweite Wahl – jetzt entschied er das Halbfinale. (FR)

Luis Advincula, Neuverpflichtung der TSG Hoffenheim hatte einen Autounfall und zog sich leichte Verletzungen zu. (FR)

Lionel Messi verlängert seinen Vertrag bis 2018 beim FC Barcelona. (Spiegel Online)

Premier League Clubs einigen sich auf Gehaltsobergrenze für Spieler und eine Schuldenbremse. (Spiegel Online)

Ein Kessel Buntes

Ronaldo meint es gäbe kein Doping im Fußball. (7msport)

Endreas Müller bereitet ein paar Daten zum kommenden CL-Spiel zwischen Donezk und Dortmund auf.

Neymar im Interview bei den 11 Freunden. Er kann sich ein Engagement bei den Bayern vorstellen. Ich kann mir vieles vorstellen.

Frau Pleitegeiger und die Doktor-Spiele.

Der Schalke-Fan über Edu.

Mediathek

Freistoßvorlagen mit dem Kopf sind der neueste Schrei. Hier beim Futsal.

In eigener Sache

Trainer Baade tritt am 28.02.2013 in Kalk auf. 2 Halbzeiten über „Drama Queens in kurzen Hosen“. Fokus Fußball präsentiert. Eintritt 5 Euro.

trainerbaade

Rausschmeißer

Old School Panini über ein 5-Tore-Spiel von Jürgen Klinsmann.

Die Blog- & Presseschau für Donnerstag, den 07.02.2013

Thomas Müller grinste schelmisch ins Mikro und Jürgen Bergener ging galant, wenn nicht sogar ohne Larmoyanz (um Gerd Gottlobs Vokabel für Toni Kroos zu zitieren), über die kleine Medienkritik des Bayern-Spielers hinweg. „Da haben wir wohl die Siegermentalität wieder in uns“, erklärte Müller in der ARD nach dem 2:1 im Testspiel gegen Frankreich und spielte damit auf die Medienschelte der Nation nach den Spielen gegen Italien und Schweden an.

Das Testspiel gegen die Franzosen war besonders und unterhaltsam wie kaum ein Testspiel in den letzten Jahren zuvor. Schon beim Singen der französischen Hymne, die sogar von den Ballkindern mitgeschmettert wurde, hatte man das Gefühl, dass da Großes geboten wird.

Highlight des Tages, so Zeit Online war der Pass von Mesut Özil auf den Siegtorschützen Sami Khedira.

Das Highlight des deutschen Spiels: Der Pass von Mesut Özil vor dem 2:1 auf Khedira. Ein Kunstwerk, ab in den Louvre damit!

Matti Lieske (FR) schreibt vom Balsam für die geschundene deutsche Seele, fand das Spiel aber nur ordentlich. Darüber hinaus wird das Spiel politisch eingeordnet (FR). Christian Kamp (FAZ) hat genossen und sieht Ilkay Gündogan als Gewinner. Marcus Bark (Sportschau) fand die Leistung von Jogi Löws Team ansehnlich. Christian Nyari (Bundesligafanatic) findet, dass sich 2013 Deutschlands Defensive verbessern muss.

Wie die Twitter-User das Spiel bewerteten, kann man u.a. von Arnd Zeigler im Sportschau-Club erfahren.

Es gab noch diverse andere Testspiele. Die überraschendsten Ergebnisse sind der Sieg Ecuadors gegen Portugal (3:2), Wales Sieg gegen Österreich (Mehr beim Standard, 2:1) und England gewinnt gegen Brasilien (2:1 – Ronaldinho verschießt einen Elfmeter, Spox). Mehr beim Kicker.

Der Schalkefan stellt fest, das rote Augen ein Absagegrund für die Nationalmannschaft sein können.

Nepal verliert gegen Pakistan. Ein anderes Testspiel, eine andere Welt, ein anderer Spielbericht bei Myrepublica.

Highlights

Trainer Baade braucht mehr Details und freut sich über die unsinnige Information von Sportkommentatoren, dass Spieler XY aus dieser Position schon mal getroffen habe.

Was soll uns diese Information an Erkenntnis, Erleuchtung, Erhellung oder Erheiterung bringen? Doch wohl höchstens Letzteres.

Nach dem Spiel Bremen gegen Hannover kam es laut Polizei zu Randale auf einem Bahnhof in Achim. Die Fanhilfe Hannover und ein Anwohner vor Ort widersprechen nun der Darstellung dieser, berichtet Jan Scheper (taz). Mehr dazu auch in der Blog- & Presseschau von Montag.

Wenn irgendwo eine Zugtür aufgegangen sei, hätten die Beamten wahllos auf die Personen in die Türöffnungen eingeprügelt. In der Polizeimitteilung ist vom „kurzzeitigen Schlagstockeinsatz“ die Rede. Der vom Polizeiverhalten schockierte Hermann Kadel überlegt nun, Anzeige zu erstatten.

Skandy vom Web04 ärgert sich über die Begrenztheit des Themenhorizonts seines Blogs und bricht diesen auf. Für den Thementag des Quergedacht-Blogs interviewt er den Journalisten Hassan, der im Rollstuhl sitzt und über den Umgang seiner Umwelt mit ihm und seiner Behinderung.

Der Umgang im und um dem Stadion herum ist hervorragend. Natürlich gibt es Leute, die etwas blöd gucken, wenn sie einen Schwarzen im Schalke-Trikot und dann im Rollstuhl sehen. Aber größtenteils sind alle Menschen sehr freundlich.

Borussia Dortmund hat es tatsächlich auf das Titelbild des Fußballmagazins Four Four Two geschafft. Über die Hintergründe und das Fotoshooting berichtet David Hall. (Fourfourtwo)

My first sight of the Borussia Dortmund squad came across a dusty car park in La Manga, Spain. As we walked towards the lush training pitches, I said to one of FourFourTwo’s German contingent, “Is this the youth team?” He chuckled before saying, “No, that’s the first team.”

Dortmund, Dortmund, überall. Vorgestern entstand der Eindruck, dass Robert Lewandowski schon sicher bei den Bayern ist. Freddie Röckenhaus (SZ) erklärt aber warum das unwahrscheinlich ist.

Schwer zu sagen, ob es amüsante, verquatschte Zeiten sind oder ob man sich Sorgen machen muss: um den Zustand des Journalismus, der im Überschwang der Berufsgruppe einst als vierte Gewalt in demokratischen Gesellschaften galt. Da im Internet-Zeitalter viele bei Wikipedia nachlesen müssen, was noch mal die drei ersten Gewalten waren, ist das aber vielleicht nur ein Nebenaspekt.

Zitat des Tages

„I have not seen [doping] before, and don’t think I will see it,“

Vicente Del Bosque. Hat man auch schon anderer Stelle tausendfach gehört. Passend dazu: Zwischen Eufemiano Fuentes und dem Fußballverein Real Sociedad sind mehr als 42000 Euro geflossen. (El Pais)

Kurz gemeldet

Burkina Faso und Nigeria stehen im Finale des Afrika-Cups. (Sportschau)

Der DFB verbietet Wunderkerzen in Kaiserslautern. (Der Betze brennt)

Paolo Berlusconi, Bruder von Silvio Berlusconi und Vizepräsident vom AC Milan äußert sich rassistisch gegenüber Mario Balotelli. (ESPN)

Top-Champions-League-Club sollen Luxus-Steuer abdrücken. (Bloomberg)

Die Ultras aus Kaiserslautern hinterfragen die Arbeit des Fanprojekts.

Der Fanladen der 96er schließt seine Tore. Dave sagt Danke.

Ein Kessel Buntes

Wir sind die Liga schaut auf die Japaner in der deutschen Bundesliga.

Der Euro Club Index ist draußen. Wir kontern in Kürze mit unserem eigenen europäischen Fußballrangliste.

Brillen gehören heute nicht mehr zum Alltag in den Stadien dieser Welt. Vor einigen Jahrzehnten allerdings schon, wie Old School Panini mit einer Top-10-Liste klarstellt.

Wer Apps mag und die BBC, kann jetzt die internationale iOS-Version von BBC Sport runterladen.

Der Kommerz in Braunschweig. Wer heute über kaufwütige Teams schimpft, kann sich Bilder von der Eintracht aus Braunschweig anschauen, die daran erinnern, wie Jägermeister Paul Breitner von Real Madrid holte. (Spiegel Online)

Apropos Eintracht Braunschweig. Die Stehplatzhelden rezensieren den Film 66/67, in dem es um Hooligans im Meisterschaftsjahr der Niedersachsen geht.

Bradford Fans wollen ein ehemals krebskrankes KInd als Maskottchen installieren. (Daily Mail)

Mediathek

Anne Will diskutierte gestern Abend darüber, welchen Fußballern angesichts des Wettskandals man heute noch trauen kann. Leider ohne wirkliche Experten. Oder?

Die FAZ mit der Frühkritik zur Sendung.

Guy Ritchie dirigiert David Beckham.

Rausschmeißer

Warum trägt der Mann Torwarthandschuhe? Um Mithilfe wird gebeten!

fofu1400

 

Die Blog- & Presseschau für Mittwoch, den 6.2.2013

Als der Blogger Breitnigge vorgestern einen harmlosen Tweet zu einem Transfergerücht absetzte, hatte er mit solch einem Echo sicher nicht gerechnet. Eigentlich verband er nur auf ironische Weise eine spanische Quelle, die einen Lewandowski-Transfer zu Bayern vermeldete, mit SkyItalia, die vor wenigen Wochen als erste von der Guardiola-Verpflichtung wussten. Der italienische Fernsehsender freute sich über den Tweet und zeigte ihn im Rahmen einer Sendung.

So weit, so unspektakulär. Schnell kam jedoch das Gerücht auf, SkyItalia sehe in dem Tweet eine Quelle für das Lewandowski-Gerücht. Der Tinneff-Blog behauptete dies als einer der ersten, auch die AZ sprang auf. Auf Twitter machte sich in den kommenden Stunden Häme über die angeblich mangelnde Professionalität der Italiener breit.

Wenig später stellte sich jedoch heraus: Alles nur heiße Luft. Unter anderem Miasanrot.de entlarvte die Geschichte, und am Ende klärte ein Mitarbeiter von SkyItalia auf: Breitnigge sei nicht die Quelle für das Lewandowski-Gerücht. Der Tweet hatte bis dahin jedoch schon riesige Wellen geschlagen, inklusive 11Freunde-Interview mit Breitnigge und einer Sport1-Liveschalte. Der 09blog hat alles komprimiert zusammengefasst.

Die ganze Story entlarvt, wie diebisch sich manche Blogger und Twitterer über kleinste Fehltritte der Medien freuen – manchmal auch sinnlos.

Zitat des Tages

Die vermeintliche Entlarvung des Journalismus in Zeiten von Twitter ist hier jetzt leider die Entlarvung der Journalismuskritik in Zeiten von Twitter…

Der Nutzer Joltin Joe Di Maggio in den Kommentaren des Tinnef-Blogs zum Breitnigge-Gate.

Länderspiel

Thema des Tages ist das Länderspiel am heutigen Abend. Kaum ein Artikel zu dem Thema beschäftigt sich mit dem eigentlichen Spiel, vielmehr ist das Topthema Jogi Löws Personalentscheidungen.

Michael Horeni (FAZ) sieht in einem kritischen Artikel die „Rückkehr der Komfortzone“ und zieht einen Vergleich zu Klinsmanns Arbeit als US-Nationaltrainer. Auch Marcus Bark (Sportschau) schreibt von einer „Scheinkonkurrenz im DFB-Team“ und glaubt, viele Stammplätze seien bereits vergeben. Peter Ahrens (Spiegel Online) meint, Stefan Kießling sei „Löws nächster Kuranyi“. Christian Kamp (FAZ) blickt auf den Zweikampf Neuer/Adler.

Bei den Franzosen steht die Rückkehr von Franck Ribery im Fokus. Patrick Strasser (AZ) arbeitet das schwierige Verhätlnis zwischen Bayerns Star und der Nationalelf auf. Gareth Joswig (11Freunde) interviewt Willy Sagnol, Sportdirektor des franzöischen Fußballs.

Benjamin Dietrich (Sportnation) blickt auf die großen Partien zwischen Deutschland und Frankreich.

Nach dem Länderspiel feiert im ARD der neue Sportschauclub seine Premiere. Das Format muss jedoch auf Jürgen Klopp verzichten, schreibt Alexander Krei (DWDL).

Bundesliga

Kicker, Bundesliga.de, SportBild – sie alle haben die falsche Tabelle. Die wahre hat Thorsten Wieland (Koenigsblog).

In Dortmund rufen die immer lauter werdenden Transfergerüchte um Robert Lewandowski Ablehnung hervor. Nurpferdeundfussball „könnte schlichtweg kotzen“. Auch Ermittler Dembowski (Schwatzgelb) hadert, aber eher weil andere das Gerücht zuerst hatten. Da helfe auch die Vertragsverlängerung von Kevin Großkreutz nichts (siehe Transfermarkt)

Das Wort „bitter“ hörte man beim VfB Stuttgart zuletzt häufig. Thomas Haid (Stuttgarter Zeitung) nimmt die sportliche Lage auseinander.

Cathy Klappert und Klaus Schenkmann (Auchmalabseits.wordpress.com) freuen sich über die tolle Stimmung, die am Wochenende in der Bay-Arena im Spiel gegen den BVB herrschte. Michael Cox (ZonalMarking) ist in seiner Taktikanalyse der Partie weniger emotional, sondern eher kühl-sachlich.

Am Wochenende wurde die neue Gegengerade am Millerntor eingeweiht. Moritz Herrmann (11Freunde) hat eine lebendige Reportage angefertigt.

Der Wettskandal zieht weiter seine Kreise. Der sid berichtet mit Berufung auf eine rumänische Zeitung, dass Laurentiu Reghecampf ein Spiel verschoben haben soll. Während seiner Zeit in Cottbus sei er an einer Manipulation im Spiel gegen den FC Bayern München beteiligt gewesen, diese lief jedoch schief (unter anderem auf RP Online zu finden). Wolfgang Feldner, der Leiter des Instituts für Sportwetten, fordert indes im Interview mit Marietta Schwarz (DRadio Kultur) staatliche Hilfe für die Sportverbände.

Internationales

Auch international sorgt der Wettskandal weiter für Wirbel. Focus Online berichtet, eine Champions League Partie zwischen dem Debrecen VSC und dem FC Liverpool stehe im Fokus der Ermittler. Experte Chris Eaton meint im Interview mit Tom Mustroph (NZZ), die am Montag von Interpol genannte Zahl von 380 Spielen sei zu klein gegriffen. Jonathan Wilson (Guardian) sprach mit dem Fußballtrainer Paul Put, vor einigen Jahren wegen Wettmanipulation verurteilt wurde und heute Nationaltrainer von Bukina Faso ist.

Der Ex-Präsident von Real Sociedad gab unlängst zu, dass in dem Team Anfang der 2000er flächendeckend gedopt wurde. Florian Haupt (Welt) arbeitet die Hintergründe auf und porträtiert den Verein in dieser Zeit.

Die Europa League steht immer wieder in der Kritik – wenig Einnahmen, kaum Attraktivität. Nun sprachen sich überraschend 75% der Klubs für eine Beibehaltung aus (unter anderem auf Goal.com zu finden).

Rene Maric (Spielverlagerung) hat das Clasico analysiert.

Ein Kessel Buntes

Nerven Ultras? Michael Wollny und Gerald Wenge (Eurosport) machen den Pro/Contra-Vergleich.

Heinz Kamke (angedacht.wordpress.com) dichtet.

Rausschmeißer

Stadioncheck machte uns auf diesen Link aufmerksam: Ein Stadionmodellbauer hat auf seiner Homepage tolle Fotos von seinen Modellen hochgeladen.