Tiki-Taka ohne Tor

Bildschirmfoto 2013-04-04 um 08.32.52Man muss der ZDFsport-Redaktion schon ein Kompliment aussprechen. Für die Mediathek wählte man ein wunderbares Bild des Siegs von Madrid über Galatasaray. Man sieht die feiernden Madrilen Ronaldo und Ramos, eingerahmt von den deutschen Nationalspielern Özil und Khedira, die sich anschauen. Was bedeutet dieser leicht verschmitzte und wissende Blick von Özil zu seinem Kompagnon Khedira? Es wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben. Mutmaßungen gerne als gereimten 5-Zeiler.

Ein Geheimnis bleibt auch, warum Mario Götze es gestern in Malaga nicht schaffte, den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen. Trotz größter Chancen, die die Regie der Sender schier zur Verzweifelung brachten, weil sie jede Pause für Superzeitlupen des scheiternden Mannes nutzen mussten, traf weder Götze, noch Reus, noch Lewandowski. Zurück bleibt ein 0:0 der unterhaltsamen Sorte, dass noch unterhaltsamer war als die BILD-Schlagzeile, dass dem BVB im Spiel sowohl Kuba, als auch Blaszczykowski fehlen würden. Vielleicht ein Erklärungsversuch, warum es nicht klappte mit dem Sieg.

presseschau

Dortmund lässt Effizienz vermissen

Daniel Theweleit (FR) hat das Champions-League-Spiel der Dortmunder beobachtet und stellt fest, dass das Spiel grandios war, die Effizienz nur fehlte.

Beinahe so beeindruckend, wie der Sturmlauf, den die Fußballspieler von Borussia Dortmund in vielen Phasen des am Ende ziemlich enttäuschenden 0:0 gegen den heimischen FC Málaga aufführte. Wäre der BVB ein wenig effizienter gewesen, hätte er an diesem Abend drei, vier oder gar fünf Tore erzielen können.

Felix Meininghaus (Tagesspiegel) sah einen brillianten Ilkay Gündogan.

Vor allem der überragende Ilkay Gündogan brillierte als Taktgeber. Was auch immer der Nationalspieler anstellte, es brachte Gefahr. Allerdings agierten seine Mitspieler nicht auf diesem Niveau, sonst hätte der BVB in der ersten halben Stunde einen komfortablen Vorsprung herausgeschossen.

Die AZ bewundert Tiki-Taka und schwindelig gespielte Spanier, aber auch einen unvollendeten Mario Götze. Christian Kamp (FAZ) konstatiert jedoch, dass der BVB immer noch beste Chancen auf ein Weiterkommen hat. Und auch Oliver Müller (Welt) sieht keinen Grund zur Panik.

Madrid souverän

Im zweiten Spiel des gestrigen Abends „zerfetzt“ Real Madrid Galatasaray Istanbul mit 3:0. Benjamin Steffen (NZZ) nennt die Türken das Möchtegern-Barcelona und lässt kein gutes Haar am Gegner von Özil und Khedira.

Galatasaray unterlag erneut 0:3, obwohl die Ambitionen hochtrabend und die Töne laut gewesen waren. Der Mittelfeldspieler Hamit Altintop soll gesagt haben, seine Equipe sei der FC Barcelona der Türkei, «wir kommen über das Passspiel». Obschon Altintop zuletzt bei Real gespielt hatte, ahnte er wohl nicht, wie viel Öl er damit ins heilige Feuer schüttete, das José Mourinho innewohnt. Mit keinem Klub verbindet den Real-Coach eine so innige Rivalität wie mit Barça.

Deniz Yüzel (taz) hat den Schuldigen der Niederlage Galatasarays u.a. im Trainer gefunden.

Die andere Pfeife ist Fatih Terim. Auswärts gegen Madrid mit zwei Stürmern, Drogba und Burak, aufzulaufen, ist vielleicht cool, aber weniger klug. Nach einem Rückstand von 0:2 einen offensiven Mann wie Wesley Sneijder gegen einen Abwehrspieler auszuwechseln, noch weniger klug. Und ganz und gar unklug: den offensichtlich hundemüden Drogba bis zum Ende im Spiel zu belassen.

Bayern-Nachschlag

Frank Lamers huldigt Jupp Heynckes und sieht eine Belastung auf Nachfolger Pep Guardiola zukommen (DerWesten).

Paul Breitner hat eine interessante Meinung zu Franck Ribéry, Arturo Vidal und dem Schiedsrichter der Partie Bayern gegen Juve (AZ).

Miasanrot und DerBayernblog mit gelungenen Berichten zum Spiel der Bayern.

Zitat des Tages

Und jetzt kommen all diese Möchtegern-Anhänger. Diese Event-Mitläufer und Folklore-Fußballfans, die nie gelernt haben, was es heißt mit seinem Club mitzuleiden. Und die besitzen die Frechheit, Minuten vor dem Abpfiff aus der Arena zu rennen, weil sie keinen Bock mehr haben.

Yvonne Hofer (Düsseldorfer Anzeiger) mit einem brennenden Plädoyer für Eventfans. Holt Popcorn (via Direkt-Verwandelt).

Stadionverbote

Es ist ein leidiges Thema und führt zu ähnlich vielen Kontroversen, wie das Thema Pyrotechnik. Jochen Grotepass hat sich dennoch der Problematik Stadionverbot anhand eines konkreten Falles aus der Lauterer Fanszene angenommen.

Woran liegt es, dass so viele Stadionbesucher immer noch der Meinung sind, dass ein Stadionverbot nur dann verhängt wird, wenn eine strafbare Handlung nachgewiesen ist? Wurde nicht oft genug thematisiert, dass ein Stadionverbot im Grunde eine Unterwanderung unserer Gewaltenteilung darstellt? Die Exekutive “empfiehlt” einem Verein, ein Stadionverbot auszusprechen. Das Ganze geschieht ohne ein einziges Urteil durch ein deutsches Gericht. Es geschieht rein auf der von der Polizei ausgesprochenen “Empfehlung”.

National

Als ich klein war, spielte Jürgen Kohler tatsächlich noch bei Waldhof Mannheim. Jetzt zahlt Kohler zurück und macht sich für seinen alten Verein stark. Als Sportdirekter ist er unentgeldlich bis zum Saisonende dort aktiv (FR).

Christian Jakubetz ärgert sich über den letzten Sieg der Bayern (Tribünenblog).

Und nein, das hat nix mit Bayern-Abneigung oder Münchner Nestbeschmutzung zu tun. Es gibt da diese eine wunderbare Szene aus einem Asterix-Band, bei der Obelix seine Übellaunigkeit nach einer Prügelei mit den Römern so erklärt: Wenn sie sich nicht richtig wehren, macht es keinen Spaß.

Der Übersteiger berichtet vom Treffen der AG zur Aufarbeitung der Geschehnisse rund um den Schweinske-Cup 2012.

Das Halbangst-Blog hofft darauf, dass das verlogene Experiment Hoffenheim bald beendet ist.

International

Heute Abend steht die Euro League auf dem Programm. Friedemann Karig (RanOn) porträtiert Tottenham samt Gareth Bale.

133 Rekorde hat Lionel Messi gebrochen. Unfassbar, aber diese Sammlung sämtlicher Marken scheint dies zu bestätigen.

Paulo di Canio sagt, er sei kein Rassist (PM Sunderland).

Mediathek

Norwegische Dorfdisco (11 Freunde).

Sammelsurium

Wenig lustig, aber überall verlinkt. Lothar hält Dinge.

David Alaba ist Thema des Fusbooks der RanOn-Show.

Torsten Wieland beschäftigt sich mit der Fehlerhaftigkeit der Torlinientechnologie.

In eigener Sache

An dieser Stelle möchte ich mich einmal für die zahlreichen Flattr-Spenden der Fokus-Fussball-Leser bedanken. In den letzten 8 Monaten sind fast 100 Euro zusammen gekommen, die zum Fortbestand dieser Seite beitragen. Vielen Dank.

Wer übrigens einfach so spenden möchte, kann dies nun via Paypal-Button in der Sidebar tun.

Rausschmeißer

Mannschaftsanweisung für Manchester City. „Make a statement!„.

Kurz und Müller finden das auch blöd! Und Pirlo wird ausgeschaltet

Kollege Reese beklagte gestern die Schnelllebigkeit des Fußballgeschäfts. Er fand es blöd, dass Hoffenheim sich nahezu zeitgleich  mit der Veröffentlichung der gestrigen Blog – & Presseschau entschloss, die Geschichte der unterhaltsamsten Bundesligamannschaft dieser Saison fort zu schreiben. Wie aber müssen sich Kurz und Müller gefühlt haben? Es war sicher mehr als blöd für sie. Innerhalb weniger Stunden lösten sich ihre jahrelangen Bundesliga-Karriere in Staub auf. Wie wahrscheinlich auch die Champions-League-Träume Pirlos, der in guter alter Boulevard-Tradition zu Deutschlands Fußball-Feind Nummer Eins auserkoren worden war. Woher kommt der Hass? Ganz sicher nicht von diesen Überschriften.

presseschau

Die Zirkusnummer in Hoffenheim

Die Reaktionen auf die zu ihren Wurzeln zurückkehrenden Hoffenheimer waren vielfältig. Marco Kurz und Andreas Müller waren nicht die ersten Fehler des Hoffenheimer Managements, schreibt Oliver Fritsch in der Zeit, und macht Dietmar Hopp für das Desaster verantwortlich.

Neureich Bimbeshausen versucht sich an einer Entschlüsselung der Hoffenheimer Strukturen, kommt jedoch auch nicht so recht weiter. Es ist das dunkelste Jahr der wesentlichen Vereinsgeschichte.

Die 11 Freunde hingegen wundern sich in Hoffenheim über nichts mehr. Nur darüber, dass die Nachricht erst einen Tag nach dem ersten April verkündet wurde. Dann hätte man sicher immerhin auch Clownsnasen aufsetzen können.

Die Stuttgarter Nachrichten sehen Kurz und Müller als Verlierer eines Machtkampfs, aber noch lange keinen Halt für den Verein.

Peter Heß, hingegen, freut sich über die Rückkehr auf den alten, den richtigen Weg. Sie machen, schreibt er, jetzt wieder das, wozu sie gegründet wurden. (FAZ)

Was Dirk Graalmann in seinem Kommtar für DerWesten nicht so stehen lassen kann. Bevor er Hoffenheim in Richtung zweite Liga verabschiedet, dankt er dem Verein noch einmal

Ohne diesen Verein und seine Überfigur Dietmar Hopp wäre die Diskussion über die Grenzen externer Einflüsse, Mäzene und Investoren nie in Gang gekommen. Ohne die TSG Hoffenheim, die irgendwann anfing, den Zusatz 1899 in den Namen zu schmuggeln, wäre die Debatte über die Relevanz der Traditionsklubs nie so leidenschaftlich geführt worden.

 

Bayern vs Juventus

Ein klarer Sieg für die weiterhin in Richtung Rekordsaison steuernden Bayern. Bayern, so bemängeln die meisten Presseberichte heute, hätten durchaus noch ein paar mehr Tore schießen können. Doch in dieser Form sollte es auch im Rückspiel langen.

Dann wird auch Javi Martinez wieder dabei sein, der gestern gesperrt fehlte und 90 Minuten neben Eurosport-Blogger Thomas Janz verbrachte.

Turin soll natürlich nicht die letzte Station sein und die FAZ sieht dann auch einen großen Schritt in Richtung London.  Weil eben auch Pirlo seinen Schrecken verlor (NZZ). Mit Pirlo beschäftigt sich auch Deniz Yücel in der taz. Ein Genie zwar, aber das langt eben nicht.

Warum es eben nicht langte, wird gewohnt ausufernd auf Spielverlagerung erklärt. Der Schlüssel zum Erfolg war das das Ausschalten Pirlos. In Mandzukic und Schweinsteiger gab es gleich zwei Spieler des Spiels.

Zitat des Tages

I’d say posting my team on here was a mistake! Made myself an easy target for abuse.

Michael Owen postet sein Premier League-Team der Saison auf Twitter und erntet nichts als Spott.

Matthias in der Weide

Auch die 11 Freunde betrauern den Verlust von Matthias in der Weide. Der schalkefan.de-Blogger verstarb in der vergangenen Woche und hinterläßt eine große Lücke in der deutschen Bloglandschaft. Ron Ulrich berichtet von der großen Demut:

Als wir ihm einmal für einen Text dankten, sagte er: »Wie pflegte meine Oma aus Rotthausen immer zu sagen: ›So leicht kann man mit kleinen Dingen vielen Leuten Freude machen.‹«

National

Sascha Lewandowski hält Medienarbeit nicht für seine Stärke, dementiert in Der Welt jedoch seine laut kicker bevorstehende Rückkehr in die Jugendarbeit

Jürgen Kohler wird neuer Sportlicher Leiter bei Waldhof Mannheim, berichtet der kicker

Der Augsburger Geschäftsführer Peter Bircks mit einer besonderen Meinung zum Thema Viagogo und in direkter Auseinandersetzung mit der Augsburger Allgemeine

International

Florian Haupt stellt in Der Welt den heutigen Dortmunder Champions League-Gegner vor. Eine hollywoodreife Geschichte, die sich in Malaga um den finanziell angeschlagenen Verein abspielt.

Goal Control entscheidet das Rennen um die beste Torlinientechnologie (dpa / DerWesten)

Romario fordert Rücktritt des brasilianischen Verbandschef Jose Maria Marin, der für den Tod eines Journalisten während der Militärdiktatur mitverantwortlich sei (FAZ)

Die Reichensteuer greift auch bei Fußballspielern. Französische Sportvereine müssen zukünftig eine 75%-Abgabe auf Vergütungen von mehr als einer Million Euro zahlen.  (FR)

Die Badische Zeitung berichtet vom Wolf aus dem Schwarzwald. Die ungewöhnliche Geschichte vom früheren Freiburger Steffen Wohlfahrt, der in der schottischen Liga bei Ross County als Joker eine neue Heimat gefunden hat.

Mediathek

Es erfolgte Polizeieinsatz – Aus einem Spielberichtsbogen in Berlin (SZ)

Der italienische Fußball versinkt in einem Morast aus Bestechung und Manipulation (Deutschlandradio)

Die Reportage „Schiedsrichter im Abseits“ auf EinsLive

Choreo gegen Homophobie beim Spiel St.Pauli gegen Paderborn

Sammelsurium

 Das Thema Rassismus und Intoleranz kam dann erst später, im Alter von 19 Jahren. Dort wurde Fußball gespielt und der Respekt ging verloren. Toleranz Fehlanzeige und man vermisste die freundschaftlichen Spiele aus der Jugend. Plötzlich war der junge aus Tschetschenien ein „blöder Neger“ der doch zu seinem Land wieder zurückgehen sollte und der Inder ein blöder Reisfresser

Matthias Saathoof über Rassismus auf dem Fußballplatz

Kritisch Lesen stellt das Buch „Fußball, deine Fans“ vor. Es ist ein durchwachsenes Sammelband voller bestenfalls durchschnittlicher Texte geworden.

In Wales gab es kürzlich eine durchaus ungewöhnliche Spielabsage. Das Schiedsrichtergespann tauchte nicht auf. (Balls)

Rausschmeißer

Der junge Zlatan Ibrahimovic auf Old School Panini.

Ein Torwart als Torschütze, ein Faschist auf dem Trainerstuhl & eine Trainerentlassung in Hoffenheim

Die Blog- und Presseschau nimmt nicht in Anspruch immer dem Nachrichtenticker hinterher zu laufen. Es soll mehr ein Überblick über die Fußballberichterstattung in den Medien  sein, die dann zum Beispiel per Newsletter bei den Lesern ankommt.

Trotzdem ist es dann natürlich blöd, wenn just vor Veröffentlichung dieses Eintrags die Meldung reinkommt, dass die TSG Hoffenheim sich von Trainer Kurz und Manager Müller trennt. (Sport 1) Genaueres lest ihr dann morgen an dieser Stelle. Ob es was nützt in den nächsten Wochen.

Schade eigentlich, dass die Meldung nicht am 1.April veröffentlicht wurde. Das hätte noch besser in die Sinsheim-Saga gepasst.

presseschau

Everybody loves a scoring goalkeeper

Im Zweitligaspiel am Montag Abend trennten sich in einer „niveauarmen, am Ende aber kuriosen Partie“ (kicker) der FC St. Pauli und der SC Paderborn mit 2:2 (0:0). Den Schlusspunkt setzte der Torhüter aus Hamburg. (Sky)

Im Sky – Interview präsentierten sich Torschütze Tschauner und Trainer Frontzeck vor der feiernden Tribüne gelöst.

Vor dem Spiel zeigte die Fans von St. Pauli eine Choreographie gegen Homophobie: Lieb doch wen du willst. (YouTube)

Faschist auf dem Trainerstuhl

Der Sunderland AFC hat seinen Trainer entlassen und präsentierte als Nachfolger den ehemaligen italienischen Stürmer Paolo di Canio. Patrick Krull (Welt) berichtet über entsetzte Fans, ein zurückgetretenes Vorstandsmitglied und einen Trainer mit rauen Methoden.

In einer offiziellen Erklärung nehmen Verantwortliche des Vereins und der neue Trainer Stellung zu den Vorwürfen gegen. Di Canio beschuldigt die Medien schlecht zu berichten:

“I never have a problem in my past. I expressed an opinion in an interview many years ago. Some pieces were taken for media convenience. They took my expression in a very, very negative way – but it was a long conversation and a long interview. It was not fair. […]

“I don’t have a problem with anyone. I haven’t had a problem in the past and I don’t know why I have to keep repeating my story, to be defending myself on something that doesn’t belong to me every time I change clubs. Talk about racism? That is absolutely stupid, stupid and ridiculous.

[…] I don’t want to talk any more about politics – I am not a politics person.”

Im Vorfeld der Verpflichtung leistete sich der Radiosender BBC 5live einen peinlichen Fehler: Bei einer Diskussion schaltete man nicht den ehemaligen Sunderland-Kapitän Michael Gray, sondern einen Studenten gleichen Namens ins Studio. (Mirror)

Zitat des Tages

 

Bayern München – Juventus Turin

Vor dem Hinspiel im Viertelfinale der Champions League sieht Turins Coach Conte die Bayern in der Favoritenrolle, hat aber keine Angst. (kicker)

Christian Mixa (Sportschau) über die Renaissance der „Alten Dame“.

Andreas Lehner (spox) beschreibt den zu erwartenden Kampf im Mittelfeld: Schweinsteiger vs. Pirlo. Die SZ bietet für den Teamvergleich eine Statistik zum Durchklicken.

Im Deutschlandradio sprach Marcel Reif über das Aufeinandertreffen: „Das Beste wird hoffentlich gerade gut genug sein“.

National

In seiner Kolumne „Hassans Corner“ (RevierSport)  zieht Hassan Talib Haji gegen die Vereinsführung von Schalke 04 vom Leder und kündigt an

Ich bin Schalker Mitglied und ich darf ihnen als Verantwortliche eine Jahreshauptversammlung versprechen, die sie so schnell nicht vergessen werden.

„Und ihr wollt Fortunen sein?“ – In Düsseldorf hörte man lautstarken Spott gegen Zuschauer, die nach dem 1:3 für Bayer Leverkusen das Stadion verließen. (RP)

Kai Butterweck (Indirekter Freistoss) fasst die Reaktionen auf den „sportlichen Offenbarungseid“ des HSV in München zusammen.

Uwe Marx (FAZ) portraitiert Alex Manninger, einen „Nomaden des Fußballs“.

Tim Wiese darf wieder mit der Mannschaft trainieren. (RP)

Marko Schumacher (StZ) über die Führungskrise beim VfB Stuttgart.

International

Vor dem Viertelfinalspiel in Malaga hat Borussia Dormund Personalsorgen. Marcel Schmelzer will mit einer Maske spielen. (WAZ) Die RP zeigt Schmelzers kaputte Nase.

Dirk Gieselmann (11 Freunde) meint, dass man in Barcelona vor seinem Ex-Spieler Zlatan Ibrahimovic zittert.

Im FA-Cup besiegte Chelsea Manchester United. Ein Traumtor von Demba Ba nach Pass von Mata (YouTube) brachte im Wiederholungsspiel die Entscheidung. (kicker)

Felix Flemming (Medien – Sport – Politik) analysiert das Restprogramm im Kampf um die Champions League Plätze in der Premier League.

Sebastian Stier (Tagesspiegel) über die großen Pläne des Utz Claasen und die Abstiegsangst bei RCD Mallorca

Mediathek

Im Futiklub diskutiert die rauchende Journaille: Der Calcio – das deutsche Trauma.

Sammelsurium

Fußballer werden gern in Schubladen gesteckt: A Treasury of Footballers of Fame & Infamy zeigt die stärksten Vertreter der verschiedenen Klassen in einem Schaubild.

Rausschmeißer

101 Great Goals: Den Sinn dieses Freistoßtricks zu ergründen ist die Aufgabe. Auch ohne Lösung darf gelacht werden.

Der neue Papst ist wohl das erste Kirchenoberhaupt, dass im Papa-Mobil ein Fußballtrikot angenommen hat. (Tancredi Palmeri on twitter.)

Die Blog- & Presseschau für Montag, den 1.4.2013

Auch wenn die Welt der Fußballblogs für den Außenstehenden unendlich wirr und groß scheint, ist es im Endeffekt eine kleine, verschworene Gemeinde. Man kennt sich, man tauscht sich aus, man schreibt sich Twitter-Nachrichten, man trifft sich, wenn man mal in der Stadt ist.

Am Samstag wurde diese kleine Welt durch eine traurige Nachricht erschüttert: Matthias in der Weide, der Schalkefan.de betrieben hat, starb im Alter von nur 38 Jahren. Sein Tod hat mich und viele andere getroffen, auch wenn ich ihn nicht persönlich kennenlernen durfte. Doch durch seine oftmals sehr persönlichen Blog-Texte hatte man das Gefühl, ihn zu kennen.

Ruhe in Frieden, Matthias. Die Nachrufe von skAndy (Web0.4) und Trainer Baade sollen stellvertretend für die vielen Kondolenzbekundungen in der Netzwelt stehen.

Neun Ostereier für den HSV

Die Bayern besiegen den HSV mit 9:2. Christian Eichler (FAZ) hat den passenden Spielbericht. Rene Maric (Spielverlagerung) und meine Wenigkeit (11Freunde) analysieren den Kantersieg.

Die Bayern haben den Rekord für den höchsten Sieg nur knapp verpasst. Patrick Strasser (Abendzeitung) listet die höchsten Bundesliga-Siege. Benjamin Knaack (Spiegel Online) sieht eine „Gala des Edel-Reservisten“ Pizarro. Thomas Hummel (Süddeutsche) sieht die Münchener bestens gerüstet für das Champions-League-Duell gegen Juventus Turin am Dienstagabend.

Beim HSV herrscht nach der Niederlage Trauer. Oliver Wittenburg (Spox) lässt in seinem Kommentar kein gutes Haar an dem Bundesliga-Dino. Thorsten Fink zweifelt bei Sky90 jedoch nicht am Charakter seiner Mannschaft. Goal.com hat die Zitate. Frank Heike (FAZ) hat den Trainer schon vor dem Spiel kritisch porträtiert.

Der kicker berichtet, dass die HSV-Spieler ihre Fans als Wiedergutmachung zum Grillen einladen. Ob die mal aufs Thermometer geschaut haben? Wenn ich hier in Hamburg aus dem Fenster schaue, sehe ich noch immer Schnee liegen. Lars Gartenschläger (Welt Online) fordert, dass die HSV-Spieler noch mehr machen: Sie könnten die nächste Auswärtsreise ihrer Fans sponsern.

Die übrigen Bundesliga-Spiele

Borussia Dortmund besiegt den VfB Stuttgart mit 2:1. Saskia Aleythe (Süddeutsche) berichtet. Anygivenweek schildert seine Sicht der Partie. Auch Schwatzgelb bietet einen Spielbericht. Das Spiel sorgte vor allem durch die Stuttgarter Härte für Aufsehen. Thorsten Schabelon (DerWesten) sieht den BVB vor dem Champions-League-Viertelfinale in Malaga geschwächt.

Daniel Meuren (FAZ) berichtet vom 1:1 der Mainzer gegen Werder Bremen. Er hat ebenfalls einen Arbeitsbericht zu Andreas Ivanschitz erstellt, der das 1:0 vorbereitete. Dieses Tor nach nicht einmal 13 Sekunden war übrigens der früheste Treffer, den ein Team ohne Anstoß in der Bundesliga-Geschichte erzielt hat. Das passende Gif hat Zum Runden Leder. Birger Hamann (Spiegel Online) hat jene Tore, die noch schneller fielen, in einer Bildergalerie zusammengefasst. Ich analysiere die Partie für Spielverlagerung.

Schalke besiegt Hoffenheim mit 3:0. Torsten Wieland (Königsblog) stemmt sich gegen die Floskel vom „geduldigen Spiel“. Er sah 70 schwache Minuten. Tim Wiese kehrt derweilen ins Mannschaftstraining zurück, weiß u.a. der kicker.

Bayer Leverkusen ist nach dem 4:1-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorf oben auf. Falk Janning (RP Online) zitiert den Fortuna-Vereinsboss Peter Frymuth, der sich über Fans ärgert, die vorzeitig das Stadion verlassen.

Die Augsburger waren gegen Hannover überlegen, hadern beim 0:2 aber mit ihrer Chancenausbeute, schreibt u.a. RP Online.

Jannik Sorgatz (RP Online) hadert als Fan mit der Gladbacher 0:2-Niederlage gegen Freiburg.

Der 1. FC Nürnberg holt gegen den VfL Wolfsburg einen 0:2-Rückstand auf. Das Spiel endet 2:2. Die Sportschau berichtet.

Eintracht Frankfurt besiegt Greuther Fürth mit 3:2. Die FAZ berichtet vom Geschehen. Thomas Kilchenstein und Ingo Durstewitz (Frankfurter Rundschau) sehen die Frankfurter zurück in der Erfolgsspur.

Sky hat alle Tore des Bundesliga-Spieltages auf YouTube eingestellt.

In Liga 2 zieht Köln an den Lauterern vorbei auf Platz drei, siehe Reviersport.

Zitat des Tages

Ein echter Osterhammer: Schalke 04 steht nun doch im Viertelfinale der Champions League. Die UEFA hat am Sonntagabend in einem Eilprozeß entschieden, dass der ivorische Angreifer Didier Drogba keine gültige Spielerlaubnis für seinen neuen Klub Galatasaray Istanbul besitzt.

Die 11Freunde mit einer exklusiven Nachricht.

National

Der DFB verbot dem FC St. Pauli, seinen Fans weiterhin Wunderkerzen im Stadion zu erlauben, schreibt Stadionwelt-Fans.

Torsten Wieland (Königsblog) blickt auf das einzige Karfreitagsspiel der Bundesligageschichte.

Kees Jaratz (Zebrastreifenblog) bloggt über die Leidenschafts-Hochrüstungsspirale des MSV Duisburg.

Meta-Blogging: Bastian Pauly (Chemieblogger) bloggt über einen Text zu Red Bull Lepizig, den er für das Magazin OstDerby anfertigen will.

Maximilian Heim (Deutschlandradio) schreibt über die geringe Anzahl an Trainerinnen in der Frauen-Bundesliga.

International

Steffen Meyer (derbayernblog.wordpress) porträtiert den kommenden Gegner der Bayern, Juventus Turin.

Die deutsche U17 verpasst nach einer Niederlage gegen die Ukraine die EM, berichtet u.a. die Abendzeitung. Sie haben damit auch keine Chance, sich für die WM in den Vereinigten Arabischen Emirate im kommenden Oktober zu qualifizieren, da die EM hierfür als Qualifikationsturnier fungiert.

Der AFC Sunderland verpflichtet Paolo Di Canio als seinen neuen Trainer (siehe u.a. kicker). Dies veranlasste den Präsidenten und früheren britischen Außenminister David Miliband zum Rücktritt. Er könne sein Amt aufgrund der früheren politischen Äußerungen von Di Canio nicht mehr ausüben, sagte er. Di Canio erklärte während seiner aktiven Karriere, er sei ein Faschist, und hatte mehmals den Hitlergruß gezeigt.

Scott Johnson (When Saturday Comes) sieht es positiv, wenn junge britische Spieler ihr Handwerk jenseits der Insel lernen. Schließlich seien zwei der größten Top-Talente des Landes bei ausländischen Vereinen  unter Vertrag: Jack Harper bei Real Madrid und Dale Jennings bei den Bayern.

Der FC Barcelona hat eine neue Social-Media-App, weiß Daniel Rehn (DerSportmanager). Lionel Messi stellt indes Rekord um Rekord ein, berichtet u.a. DerWesten.

Der RCD Mallorca wollte die dritte Kraft in Spanien werden, nun steht der Klub vor dem Abstieg. Sebastian Stier (Tagesspiegel) porträtiert den Verein.

Trainer Baade hat sich die Auswärtstorregel in der Champions League angesehen und die bisherigen Anwendungsfälle gesammelt.

Sammelsurium

Kai Pahl (allesaussersport) kritisiert in seiner Sonntagsausgabe des Screensports die Sky-Experten für ihre mangelhafte Vorbereitung.

Andreas Bock (11Freunde) listet Fußballspieler auf, die sich kuriosen Sekten angeschlossen haben.

Der frühere BVB-Spieler Nelson Valdez hat einen Einbrecher mit Steinen vertrieben, berichtet u.a. DerWesten.

Ralf Lorenzen (ZDFSport) blickt auf den Wandel der Fußballsprache.

Die Dembowski-Saga geht weiter.

Alexander Mais (SportLiteratur) stellt die sportliterarischen Neuerscheiungen im April vor. Maximilian Schoob (Abenteuer Fussball) rezensiert das Buch „Absolut Dynamite“, eine Geschichtensammlung zum britischen Fußball.

Mediathek

Jonas Reese spricht mit Thomas Kistner im Deutschlandfunk über die Diskussionen um den Austragungszeitpunkt der WM 2022. Thomas Kistne hat einen weiteren Beitrag an selber Stelle produziert, indem er sich mit den FBI-Ermittlungen gegen die Fifa auseinandersetzt.

Hausgemachtes

Vor den Oster-Feiertagen erschien eine neue Ausgabe von Collinas Erben.

Rausschmeißer

„FC Bayern ain’t nuthin‘ to fuck with!“, meint zumindest dieses Youtube-Video.

Der letzte Rausschmeißer ist heute wortwörtlich gemeint: Bei einem Spiel der Blackburn Rovers musste ein gegnerischer Fan das Stadion verlassen. Grund: Er machte sich mit einem Hühnerkostüm über deren Besitzer lustig, berichtet Zum Runden Leder.

Warum wurde eigentlich gepfiffen? Neuer und das Länderspiel, Teil 2

Bevor an diesem Wochenende der früheste Bundesliga-Meister aller Zeiten gekürt werden könnte, konzentriert sich die Aufmerksamkeit noch einmal auf die Pfiffe gegen Manuel Neuer. Die unterschiedlichsten Vermutungen werden angestellt, doch wie es wirklich dazu kam, bleibt letztendlich ungeklärt.

Der wohl möglich erste März-Meister der Ligageschichte konzentriert sich derweil bereits auf die anstehenden Aufgaben in der Champions League und würde die Meisterschaft nur im Vorbeigehen mitnehmen. Gut 72 Stunden nach dem Abpfiff der Partie gegen den Hamburger SV steht das Viertelfinale gegen Juve an. Bereits jetzt kündigt sich über den Boulevard das übliche Abarbeiten nationaler Befindlichkeiten und Traumata an. Das aber soll nicht das Thema dieser, meiner ersten, Blog- und Presseschau sein. Zum Glück geht es zum Großteil immer noch um Fußball.

presseschau

Wieso wurde Neuer ausgepfiffen? 

Was ist passiert? Der Ex-Schalker und Bayer Manuel Neuer vertändelt beim Länderspiel im Nürnberger Frankenstadion einen Ball im eigenen Strafraum, der Fürther und Kasache Heinrich Schmidtgal versenkt den Ball im deutschen Tor und am Vorabend seines 27-Geburtstags ist Neuer fortan Zielscheibe des Publikums. Jogi Löw beschwert sich und die Spekulationen beginnen. Eine Zusammenfassung.

Oliver Kahn erinnert sich in der Abendzeitung an ähnliche Situationen in Nürnberg und meint, dass solche Dinge zum Profigeschäft dazugehören.

In einem kurzen Kommentar für die Dortmunder Ruhr Nachrichten findet Matthias Dersch die Pfiffe gegen Neuer beschämend und sieht in ihnen aber auch eine logische Folge einer Fehlentwicklung.

 Das Problem des DFB ist ein hausgemachtes. Durch die teuren Preise werden viele echte Fans ausgesperrt. Die, die kommen, wollen für ihr Geld unterhalten werden und deutsche Tore sehen. Nichts anderes. Die Pfiffe gegen Neuer waren die logische Folge dieser Fehlentwicklung.

Eine Meinung, der sich der Rote Erde-Blog anschließt

 Es geht bei dem Besuch der Spiele nicht mehr um das Fußballspiel, es geht um das „Erlebnis“. Egal ob im Stadion oder auf der Fanmeile bei den großen Turnieren: je mehr lächerliche Assecoires, desto besser. Dass es einmal Hasenohren in schwarz-rot-gold geben würde und es auch noch tatsächlich Menschen gibt, die diese auf ihr Haupt setzen würden – das hätte man in den 70ern mal Günter Netzer und Gerd Müller erzählen sollen, die hätten sich schlapp gelacht.

Hipster-Forscher Christian Spiller macht bei Zeit Online die Unmutsbekundungen eher an einer neuen Haltung der DFB-Elf gegenüber fest.

 Seit dem Sommer ist die Stimmung gekippt. Viele deutsche Fans haben ihre Skepsis gegen Joachim Löw und seinen Fußball kultiviert. Die EM-Niederlage gegen Italien und das seltsame Spiel gegen Schweden haben sich tief eingebrannt ins nationale Fußballunterbewusstsein. 

Alexander Endl von Clubfans United wittert im Gespräch mit Spiegel Online hingegen eine Verschwörung gegen Nürnberg als Länderspielort. Das sieht André Heindl, der für Nord- und Ostbayern zuständige Fanclub Betreuer des Fanclubs der Nationalmannschaft nicht so. Er sagt, es war eine gezielte Aktion „bestimmter Gruppen.

Und in der Süddeutschen Zeitung sieht Christof Kneer die Chance, dass die Dämonen der Vergangenheit rechtzeitig vor dem WM-Jahr ausgetrieben werden können. Pfiffe hin oder her.

 Löw spürt, dass die Kundschaft nach den einschneidenden Erlebnissen des Vorjahres ein bisschen das Urvertrauen in diese Elf verloren hat. Seit dem 1:2 gegen Italien und dem 4:4 gegen Schweden wertet das Publikum einen Pfostenschuss nicht mehr einfach als Pfostenschuss, sondern als Anlass, gleich wieder die Peiniger Balotelli und Ibrahimovic auferstehen zu lassen. 

Das Länderspiel 

Doch am Dienstag wurde nicht nur gepfiffen, sondern auch Fußball gespielt. Recht ordentlich sogar. Findet nicht nur Spielverlagerung, die eines der besten Spiele der Löw-Ära gesehen haben.

In der Frankfurter Rundschau sieht Jan Christian Müller den bei der EM noch unsichtbaren Dortmunder Block als große Chance für die Nationalmannschaft. Das Spiel wird dadurch noch variantenreicher und unberechenbarer. Auch der Einwechslung Jansens widmet Müller ein paar Zeilen.

Ikay Gündogan war der Dirigent einer schwarzgelben Nacht in Nürnberg, schreibt der Reviersport, der ein Luxusproblem auf Löw zukommen sieht.

Die Schwäche der deutschen Nationalmannschaft ist, schreibt Peter Ahrens, dass kleine Fehler sie aus dem Konzept bringen. Ahrens sieht die Nationalmannschaft seit dem Aus gegen Italien in ihren Grundfesten erschüttert.

Für Marcus Bark ist es nicht ganz so dramatisch. Doch in seinem Artikel für die Sportschau macht er klar, dass die Nationalmannschaft immer noch Phasen hat, in denen viel Luft nach oben ist.

Zitat des Tages

Heinrich Schmidtgal, mit Verlaub, ist nicht Zlatan Ibrahimovic.

Frihtjof (Welt) über den Schweden-Komplex bei Tom Bartels und der ARD.

Das Katar-Problem

Was ist jetzt eigentlich mit der WM in Katar? Wird sie überhaupt ausgetragen, wann wird sie ausgetragen und welche Konsequenzen wird das haben? Diese Frage wird uns bis 2016 beschäftigen. Erst dann will Blatter entscheiden, hat er kürzlich dem kicker mitgeteilt.

Boris Herrmann erfreut sich bis dahin in der Süddeutschen Zeitung an den Wirrungen um die WM 2022 und hält eine Zusammenlegung mit der Winter-Olympiade für nicht mehr ausgeschlossen.

Dass es hingegen überhaupt nicht so amüsant, macht ein Artikel der dpa klar. Sie berichtet von schweren Vorwürfen des Internationalen Gewerkschaftsbund ITUC gegen die Arbeitsbedingungen in Katar, die FIFA teilt mit, dass die Achtung der Menschenrechte und internationaler Normen Bestandteil all ihrer Aktivitäten ist.

Ob die Achtung internationaler Normen wirklich Bestandteil aller FIFA-Aktivitäten ist, zweifelt Andrew Jennings in einem langen Gastbeitrag bei Jens Weinreich an. Er berichtet von den FBI-Ermittlungen gegen die FIFA.

National

Insgesamt 107 Stadionverbote für Fans der Alemannia aus Aachen, schreibt u.a. Spiegel Online.

Die Bundespolizei ermittelt gegen eine Gruppe Essener Fans , die das Opfer des Hubschrauber Unglücks in Berlin verhöhnten, weiß DerWesten.

In der Berliner Zeitung versucht Michael Jahn, George Boateng zu treffen. Es gelingt ihm nicht. Jetzt bittet Jahn die Leser um sachdienliche Hinweise um den unbekanntesten der 3 Boateng-Brüder zu finden.

Der Tagesspiegel schreibt über den FC Internationale aus Berlin-Schöneberg, auf dessen Trikots seit jeher der Slogan „No Racism“ steht, erhält den Integrationspreis des DFB.

Ein weiterer Integrationspreis geht an Werder Bremen, es ist der Sonderpreis, erklärt die taz und ZDF Sport sieht derart ausgezeichnete Bremer in der Liga ohne Plan B langsam in der Versenkung verschwindend.

Aus der sich der 1.FC Kaiserslautern gerade wieder herauskämpfen will. Trotz des schlechten Wetters wird am Ostersonntag eine Gruppe von „bis zu 500 Fans“ mit dem Fahrrad zum Auswärtsspiel nach Sandhausen fahren. Der Betze brennt hat ein Interview mit dem Organisator Florian Reis.

Für Frankfurt geht es nach der ganzen Aufregung um Veh jetzt darum, Fürth zu schlagen, meint Blog G.

Der Halbangst Blog macht sich Sorgen um den zukünftigen Stadionnamen in Düsseldorf.

Spielverlagerung erweitert den Horizont und blickt auf die finanzielle Lage der Borussia aus Dortmund.

International

Brian Straus von Sporting News überlebt seine Klinsmann-Attacke nur für ein paar Tage

Die irakische Nationalmannschaft spielt erstmals wieder in Bagdad, vermeldet die NZZ

Warum purzeln im Länderspielfußball sämtlich Rekorde, fragt sich Marcotti auf ESPN Soccernet

Neben San Marino ist Schottland das zweite Land, das sich in Europa aus der WM-Quali verabschiedet hat. Immerhin können die Fans von Dunfermline Athletics aufatmen. Der Traditionsverein ist vorerst gerettet, berichtet die BBC.

Ob Michael Owen nach seinem Rücktritt jetzt Galopptrainer wird? Nur Pferde und Fußball weiß natürlich mehr.

Mediathek

Ennatz Dietz wird 65 und findet, er sieht noch relativ fit aus.

Der Futiklub diskutiert: Ist Jupp Heynckes ein Fall für die Geschichtsbücher?

Sammelsurium

Die 11 Freunde über kuriose Stadionverbote

Isle Of Holland erklärt Johan Cruyff-Zitate

Kamke erinnert an Jens Todt, den Europameister von 1996

Rausschmeißer

Turnhallengeruch hat eine ermäßigte Eintrittskarte für das Spiel Schalke 04 vs Hansa Rostock aus der Saison 97/98 ausgegraben – Eintritt: 3 DM.

Deutschland siegt, Neuer patzt

Deutschland gewinnt 4:1 gegen Kasachstan und die Nation redet vor allem über den Patzer von Manuel Neuer. Der hatte noch vor dem Spiel gewarnt den Gegner nicht zu unterschätzen.

Zitat des Tages

Heute spricht jeder von einem „leichten Spiel“ und genau das ist das Gefährliche.

Manuel Neuer, Hellseher (Facebook).

Die Presse ist sich einig, dass Deutschland ein gutes Spiel zeigte, es jedoch noch Luft nach oben gibt. Schönheitsfehler seien noch auszumerzen. Darunter fällt auch eben jener Treffer der Kasachen zum 3:1-Anschlusstreffer, den Neuer auf seine Kappe nehmen muss. Die Fans quittierten seinen Faux-Pas in der Folgezeit mit Pfiffen, die die gute alte Diskussion lostritt, ob man die Spieler des eigenen Vaterlands so behandeln darf. Jogi Löw sagt Nein und auch Julien Wolff (Welt) meint, dass der Bayern Torhüter dies nicht verdient habe. Die Zuschauer in Nürnberg haben sich armselig verhalten.

Allerdings ist immer noch Sport, und auch die Fans sollten sportlich bleiben. Ob sie fünf oder zweihundert Euro für eine Karte ausgegeben haben – sie haben ein Recht, zu pfeifen. Doch die Spieler können erwarten, dass die Zuschauer mit diesem Recht richtig umgehen und ihre Mittel angemessen einsetzen. Bei Neuer waren die Reaktionen am Dienstagabend völlig überzogen. Zu Recht haben Thomas Müller und Bundestrainer Joachim Löw ihr Unverständnis über die Schmähungen der Fans geäußert.

Als Gewinner verbuchten die Medien Mario Götze, der in der Prä-Spiel-Diskussion Zentrum war, wenn es um die falsche Neun ging. Michael Rosentritt (Welt) empfand, dass das Spielfeld für Götze zu klein gewesen sei.

Irgendwann vor dem Ende der ersten Halbzeit tauchte Mario Götze vor der eigenen Strafraumgrenze auf. Nicht, dass der falsche Neuner nun auch noch einen falschen Sechser spielen musste. Der 20 Jahre alte Dortmunder rannte wie aufgezogen. Zwischenzeitlich musste man den Eindruck haben, das Spielfeld wäre ihm zu klein geworden.

Patrick Strasser (AZ) sieht eine schwere Zeit für den echten Stürmer Mario Gomez gekommen.

Erst verkündete Bundestrainer Joachim Löw das zeitnahe Ableben des klassischen Keilstürmers. Es gehe auch mit kleinen, schnellen, trickreichen Typen wie Mario Götze. Dann zerrte sich Gomez, Löw konnte ihn nicht einwechseln. Dann das Abschlusstraining am Montag vor dem Rückspiel in Fürth – wieder reichte es nicht. Als die Partie angepfiffen wurde, saß er daheim in München auf der Couch. Schon ganz früh am gestrigen Morgen war er nach München gereist.

Die übrigen Partien des UEFA-Bereichs fasst Spiegel Online zusammen, u.a. den spanischen Sieg gegen Frankreich, der das Ende der iberischen Krise einläutet.

Christian Hackl (DerStandard) war beim 2:2 der Österreicher in Dublin dabei und sieht einen David Alaba, der Alpenrepublikler in der Quali hält.

Schottland ist das erste UEFA-Team, dass sich aus der WM-Qualifikation verabschiedet (stv).

Der Baziblogger greift das Thema Twitter, Fußball und die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten auf.

Diese bieten zum Länderspiel (ARD) mal wieder das Social-TV an.

Nedfuller bricht derweil eine Lanze für Marcell Jansen und entschuldigt sich bei ihm. Gegen Kasachstan kam er immerhin auf eine Einwechslung in der 90.Minute.

Im Tinneff-Blog gibt es die eindrucksvolle Zahl 12 zu bestaunen.

“Innerhalb von 12 Minuten trafen mit Lewandowski, Reus, Piszczek, Götze und Gündogan 5 verschiedene BVB-Spieler. Borussia.”

presseschau

Queer Football Fans

Der Artikel von Karol Hermann (11 Freunde) zum Jahrestreffen der homosexuellen Fußballfans ist eher unspektakulär. Interessanter wird es bei der Themenwahl des Treffen, das sich unter anderem damit beschäftigt, wie ein potenzielles Outing eines Bundesligaspielers aufgefangen wird.

Die QFF würde das erste Coming-Out begrüßen, dem betreffenden Spieler Hilfe anbieten. Wie diese genau aussehen soll, wurde in Workshops in Duisburg erarbeitet. Dabei geht es weniger um psychologische Betreuung und Seelsorge des Spielers, als vielmehr um die geschlossene Solidarität in den gesamten Fanblöcken zu gewährleisten, inklusive einer Selbstreinigung. Rosa Fankurven nach dem Outing – ein Vorschlag und ein erster Ansatz.

5-Jahres-Wertung der Zweitligisten

Es gibt tatsächlich Menschen, die eine 5-Jahres-Wertung für Zweitligisten eingeführt haben. Die hat nichts mit Leistungen zu tun, sondern wertet aus, wer wie oft am Montag schon gespielt hat. Grumbeerstampes möchte auf die zuschauerfeindliche Wirkung des Montagsspiels hinweisen.

Über die gesamten fünf Saisons hinweg bestritt der 1. FC Kaiserslautern die meisten Montagssspiele: Ganze 24 Spiele standen unter der Woche an (obwohl der FCK nur drei Saisons davon in der zweiten Liga war!), dahinter folgen der FC St. Pauli (4 Saisons, 21 Spiele) und Fortuna Düsseldorf (3 Saisons, 21 Spiele).

National

Battes Buliblog gräb neuerdings vergessene Nationalspieler aus. Das nun einer aus der Ära Ribbeck kommt, verwundert nicht. Ronny Maul.

Schwatzgelb erinnert an das legendäre Spiel des BVB gegen den AJ Auxerre und wie Bodo Schmidt den Ball von der Linie grätscht.

Fatmire Bajramaj steht kurz vor ihrem Comeback nach mehrmonatiger Verletzungspause (taz).

International

Im amerikanischen Profisport eine Normalität – im Fußball noch mit Seltenheitswert – der Salary Cap. Nun führt die Serie B in Italien diese Gehaltskontrolle ein (ctpost).

Endreas Müller bastelt gerne Infografiken. Schon gestern für das Champions-League-Spiel des BVB gegen den FC Malaga.

Chelsea liegt in der Premier League weit abgeschlagen auf Rang 4 der Tabelle. In der Facebook-Geld-Gewinn-Tabelle dagegen liegen sie auf dem Platz an der Sonne. Chelsea monetarisiert seinen Facebook-Auftritt am besten in der PL (Allfacebook).

Der Einfluss der Briten in der FIFA schwindet (Worldsoccer).

In Baghdad werden wieder Testspiele der eigenen Nationalelf durchgeführt. Unter großen Sicherheitsvorkehrungen gewinnt der Irak gegen Syrien mit 2:1 (NZZ).

Mediathek

Grimme-Preisträger Aljoscha Pause hat einen Kurzfilm über den 17jährigen Mesut Özil veröffentlicht.

WDR Sport Inside setzt sich mit der Hallenfussballform Futsal auseinander und stellt fest: „Tote Hose unterm Hallendach“.

Sammelsurium

Breitnigge setzt sich mit dem Leistungsschutzrecht auseinander und installiert ein Plugin. Und ihr so?

Die Spielverlagerung mal nicht taktisch, sondern medizinisch.

Ein Medienhaus wird „digital“. Mit ganz großen Anführungsstrichen. Man kann sich vor Innovation kaum retten (Nextmediablog).

Rausschmeißer

Die Umbro-Ära endet in England.

Im 8bit-Football-Blog herrscht die Höhenkrankheit.

Die Blog- & Presseschau für Dienstag, den 26.3.13

Zwei der interessantesten Geschichten am gestrigen Tage haben oberflächlich wenig miteinander zu tun. Auf der einen Seite steht die Vertragsverlängerung von Armin Veh bei Eintracht Frankfurt (siehe u.a. Focus Online). Damit ist ein Engangement bei Schalke vom Tisch, was besonders der Bild-Zeitung viel Häme einbrachte, schließlich hatte deren stellvertretender Chefredakteur Alfred Draxler den Transfer mehrfach als sicher bezeichnet (siehe Bildblog). Draxler entschuldigte sich – halbherzig – auf seiner Facebook-Page.

Auf der anderen Seite steht eine aufwändige Recherche von Nick Harris (sportingintelligence). Er hat sich an die Fersen desjenigen falschen Informanten geheftet, der die Geschichte über die Qatari Dream League in der Times lancierte. Er fand heraus, dass jener Informant mehr als nur einen Journalisten genarrt hat. Auch andere Menschen sind auf seine Tricks und Betrügereien reingefallen.

Bei näherer Betrachtung haben beide Geschichten eins gemeinsam: Journalisten sind auf falsche Informationen reingefallen (auch wenn Draxler das natürlich bestreiten würde). Das ist ein Thema, das immer wichtiger wird in Zeiten, in denen jeder Twitter-Nutzer eine potenzielle Quelle ist. Um einen Journalisten eine Information zuzustecken, braucht es nicht mehr als eine Mail oder eine Twitter-DM. Selbst Spielverlagerung, nicht bekannt als Gerüchteschleuder, bekommt ab und an Nachrichten von Leuten, die sich uns als Informanten präsentieren – was auch immer eine Taktikseite mit Transfer- oder Fremdgehgerüchten bekannter Fußballer anfangen soll.

Gleichzeitig wird es immer schwerer, an authentische Quellen wie Fußballspieler oder Berater ranzukommen. Diese schotten sich mehr und mehr von den Medien ab, sodass viele Journalisten dankbar das annehmen, was sie kriegen können. Das erleichtert es für Hochstapler, sich in den Markt zu drängen.

Die Quatari Football League könnte zumindest im angelsächsischen Raum eine wichtige Debatte lostreten: Wie kann in Zukunft die Sorgfaltspflicht von Journalisten trotz Termin- und Klickdruck eingehalten werden?

Zitat des Tages

Er hat mich um 10.00 Uhr angerufen und gesagt, dass er bleibt. Ansonsten gab es nicht viel zu besprechen, denn unser Angebot lag auf dem Tisch, die Fakten waren klar

Heribert Bruchhagen laut Süddeutsche zur Vertragsverlängerung von Armin Veh.

DFB-Elf

Heute Abend findet das Rückspiel zwischen Deutschland gegen Kasachstan statt. Die FAZ hat die vermeintlichen Aufstellungen. Der Kicker fasst die Pressekonferenz vor dem Spiel zusammen. Der DFB verkündet, das Gomez und Höwedes abgereist sind. Frederik Voss (Kommentatorenblog) weiß, wer heute Abend das Spiel kommentiert.

Der große Aufreger dieser Tage ist das „Null-Stürmer-System“ von Joachim Löw. Stefan Herrmanns (11Freunde) fasst die Debatte zusammen, die sich seit rund einer Woche im Kreis dreht.

Noch unerquicklicher ist die Debatte über ein Zitat von Oliver Bierhoff. Dieser hatte gesagt, ein Titel für eine europäische Mannschaft in Südamerika sei „eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit“ – eine Aussage, die mit Blick auf die WM-Historie leicht zu verstehen ist. Peter Ahrens (Spiegel Online) plückt die Debatte und die Zitate auseinander. Christof Kneer (Süddeutsche) wärmt indes noch einmal die Schweinsteiger-Gündogan-Diskussion auf.

Christian Hornung (Sportschau) blickt auf Marcell Jansens Chancen, sich dauerhaft in die erste Elf zu spielen. Cristian Nyari (Bundesligafanatic) analysiert die Stärken und Schwächen der verschiedenen taktischen Formationen der DFB-Elf.

National

Michael Rosentritt (Tagesspiegel) interviewt Jerome Boateng. Die Beiden reden vor allem über das Thema Rassismus und über Jeromes Halbbruder Kevin-Prince Boateng.

David Nienhaus (DerWesten) sieht in der Absage von Veh eine Chance für Jens Keller. Web 0.4 veröffentlicht einen Aufruf von Vianogo, der die Folgen des Deals von Schalke mit Viagogo für die Fans aufzeigt.

Stefan Krieger (Blog-G) meint: Mit der Vertragsverlängerung von Armin Veh ist der erste Schritt getan.

Peter Stolterfoht und Carlos Ubina (Stuttgarter Zeitung) wissen von Konflikten an der Spitze des VfB Stuttgarts. Der Verein wolle den Abschied von Präsident Gerd Mauser forcieren.

Der 1. FC Nürnberg versucht mit verschiedenen Kampagnen, mehr Mitglieder für den Verein zu gewinnen. Alexander Endl (Clubfans United) fasst diese Maßnahmen zusammen und bewertet sie.

Interessant: Im Frauenfußball verunglimpfen einige Fans von Turbine Potsdam die gegnerische Torhüterin – und fangen sich prompt einen Rüffel von Turbine-Trainer Bernd Schröder ein, wie Markus Juchem (Womensoccer) weiß.

Die Aktion ‚Kein Zwanni für nen Steher!‚ kündigt Proteste für den 33. Spieltag an.

International

Das Topspiel der WM-Qualifikation am heutigen Abend ist sicherlich Frankreich gegen Spanien. Oliver Meiler (Süddeutsche) fasst die Ausgangssituationen der beiden Teams zusammen. Rod Ackermann (Neue Zürcher Zeitung) sieht die Franzosen im Aufwind.

Tobias Käufer (FAZ) sieht nach dem gestrigen 1:1 der Brasilianer gegen Russland eine Krise der Seleção.

Costa Rica legt Protest gegen das Schneespiel von Denver ein, berichtet Spiegel Online.

Die Uefa hat gestern die Gruppenphase für die U20-WM in der Türkei ausgelost. Der Kicker hat die Ergebnisse. Deutschland hat sich nicht qualifiziert.

Cristian Nyari (A Football Report) porträtiert Luiz Suarez als ‚Anarchisten des Fußballs‘.

Jens Uthoff (Zeit Online) schreibt über die Deutschlandreise des weißrussischen Vereins Partizan Minsk.

Andreas Bock (11Freunde) hat eine lusige Anekdote ausgegraben: Ein Fan bewarb sich als Trainer beim englischen Zweitligisten Blackburn Rovers – und wurde von den Wettbüros als ernsthafter Anwärter auf den Job eingestuft.

Goal.com schreibt: Clarence Seedorf erhielt eine rote Karte, weil er den brasilianischen Schiedsrichter nicht verstand. Das sind die Spätfolgen von Babylon.

Sammelsurium

Alexander Ludewig (Neues Deutschland) interviewt den Macher von ‚Tom Meets Zizou‘, Aljoscha Pause. Er erzählt, wieso Fußball und Dokumentationen zusammenpassen und wie sein neues Projekt aussieht.

Der Bundesgerichtshof stellt fest: Sich zu einer Massenschlägerei in der dritten Halbzeit zu verabreden schützt vor Strafe nicht, siehe unter anderem Spiegel Online.

Sven Arne Ohl­wein (Schlenzer.net) rezensiert ein Buch über den kleinen Dorfverein Castel di Sangro, der Mitte der Neunziger in der dritten italienischen Liga spielte.

Rausschmeißer

Näher kann man als Verteidiger wohl nicht an Messi herangekommen – und trotzdem narrt der argentinische Superstar seinen Gegenspieler. A Football Report mit dem Gif.

Und zum Schluss das Highlight des Tages: 50 Jahre Bundesliga in einem Spielzug auf Youtube.

Die Blog- & Presseschau für Montag, den 25.3.13

Das abgelaufene Wochenende führte wieder einmal vor Augen wie wichtig die Bundesliga ist, damit man sich am Wochenende nicht langweilt. Natürlich gibt es auch jede Menge langweilige Bundesligaspiele,  aber wenigstens kommt dann im Anschluss direkt das nächste Spiel oder eine Sendung über das langweilige Bundesligaspiel in der dann fünfzehn Mal diese eine Abseitsentscheidung gezeigt wird, die einen Hauch Dramatik in die Diskussion bringt und die Langeweile vergessen lässt.

Nach dem Länderspiel am Freitag konnte dann aber nicht mal die Diskussion über echte und unechte Stürmer noch überzeugen. Sie hatte schon vor dem Spiel zu Ermüdungserscheinungen geführt.

Am Samstag gab es dann immerhin den Flashback in die 80er als der WDR live aus dem Degerloch die Partie der Kickers gegen die Arminia aus Bielefeld zeigte. Im Schneetreiben von Stuttgart zeigte sich ab und an der orange Ball und in der Halbzeit kam Guido Buchwald, einer dieser Weltmeister von trauriger Gestalt, zum Interview und erklärte wie wichtig doch ein Sieg der Kickers sei.

Der Durst war danach Fußball nicht gestillt. Wie ein ausgetrockneter Fußballfan nach einem Spiel mit Verlängerung im Hochsommer suchte man nach dem nächsten Zapfhahn und fand ihn nach einer Show, die einst zum Samstagabend gehörte wie das Bad in der Wanne. Eine Show, die es heute nicht mal mehr schafft eine positive Schlagzeile zu lancieren.

Die „Gute-Laune-Queen“ (siehe unten) hatte dann auch „Fußball“ im Angebot: Zypern – Schweiz. Vor ein paar hundert Zuschauern in Nikosia. Auf der Insel hat man schließlich andere Probleme. Wer will es den Zyprern da verdenken, dass sie keine Lust auf den dilettierenden Shaqiri haben.

Hatte man vor dem TV ja auch nicht. So zappte man durch das Programm. Sah Boxen und am Tag darauf sogar Skifliegen und Formel 1 – doch hier funktionierte der Placebo Effekt nicht im Ansatz.

Zum Glück gibt es eine kleine weiß-hellblaue Pille am Dienstag, um den Entzug nicht zu trocken zu gestalten. Vielleicht bekommt man sogar einen Stürmer zu sehen.

Erst Samstag ist dann wieder Bundesliga. Das Wochenende bekommt wieder Struktur. Leider nur noch acht Mal bis zur Sommerpause.

presseschau

Nationalelf

Peter Hess (FAZ) wertet das Qualifikationsspiel gegen Kasachsten als „Aufbruch ins Tiki-Taka-Land“. Kai Butterweck (Indirekter Freistoss) fasst die Diskussionen rund um die Nationalmannschaft zusammen.

Laut Spielverlagerung hat Deutschland einen Pflichtsieg verbucht. Das Spiel habe die Probleme im deutschen Team aber auch offengelegt.

Nach dem Spiel gegen Kasachstan wird ob der unterschiedlichen Stärken der Teams eine Vorqualifikation diskutiert. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach erteilte dem im Sport 1 Doppelpass eine Absage. Auch Günter Netzer ist für Spiele gegen „Fußball-Zwerge“ (spox).

Nach Meinung von Oliver Bierhoff braucht die Deutsche Nationalmannschaft wohl gar nicht bei der WM in Brasilien antreten. Schließlich sei ein Sieg in Südamerika im Prinzip ein Ding der Unmöglichkeit. (RP) Im Interview mit der Sportschau sprach der Teammanager über Kunstrasen, unechte Stürmer, Stefan Kießling (echter Stürmer) und Kontakt zu Jürgen Klinsmann.

Joachim Löw hat Hermann und Janssen nachnominiert. (FR) Die Sportschau war beim Training der kleinen deutschen Trainingsgruppe.

Mesut Özil wird vor dem Spiel am Dienstag als „Nationalspieler des Jahres“ geehrt. (spox)

Der U21 gelang ein Sieg bei der Generalprobe für die Europameisterschaft. Das Team siegte 2:1 gegen Israel. (RP) Das ZDF sprach mit Trainer Rainer Adrion.

Zitat des Tages

93 Vereine konkurrieren fortan in 5 Ligen um groteske 3 Aufstiegsplätze in die Bedeutsamkeit: Was für Millionen Zuschauer der Sportschau ab 18 Uhr ein nettes Aufwärmprogramm ist, war hinsichtlich dieser Kommerzialisierung der Sargnagel für zahlreiche Traditionsvereine. Preußen Münster hat den Absprung geschafft und lebt. Carl-Zeiss Jena, TuS Koblenz, Rot-Weiß Oberhausen, Eintracht Trier und Rot-Weiss Essen sind mausetot. Oder hört noch jemand ihre Stimmen, und wie sie singen, oh wie schön das alles ist?

Søren Feyerabend (Kabinentraktate) schreibt ganz wunderbar über den Fußball in Münster im Besonderen und über die Ungerechtigkeit des Amateurleistungssports im Allgemeinen

Werder Fans diskutieren Schaaf

Es begann mit einer Kolumne für den Weserkurier von Arnd Zeigler in der er den „bremen-typischen Reflex“ in der Diskussion um Trainer Thomas Schaaf beschrieb und anprangerte:

“Denn wir sind Werder Bremen. Und auch wenn man auf so manches neidisch sein kann, wäre niemand von uns gerne lieber Bayern München. Denn Werder Bremen steht für etwas. Ganz altmodisch gesagt: Werder steht für Werte, für eine Mentalität, für eine Philosophie, auf die wir alle stolz sein können. Alles, was Werder ist, verdanken wir der Tatsache, dass der Verein sich treu geblieben ist.”

Tobias Singer (Meine Saison) kritisierte Zeiglers Aussagen scharf:

Was Arnd Zeigler sagen wollte, war wohl: Man darf als Verein nicht immer dem Druck der Straße nachgeben, wenn man erfolgreich sein will. Man muss an den eigenen Werten und Zielen festhalten. Was er gesagt hat, war: Jegliche Diskussion um Thomas Schaaf war falsch, ist falsch und wird auch immer falsch bleiben. Bis in alle Ewigkeit, Amen.

In den Kommentaren unter dem Text meldet sich nun wieder Arnd Zeigler zu Wort. Er kritisiert wiederum Singers Replik:

Die Art der Diskussion über Schaaf wird mittlerweile auf sehr unangenehme Weise geführt. Jegliche Schaaf-Befürworter werden quasi entmündigt oder als gleichgeschaltet betrachtet. Werder wird als manövrierunfähiger Deppenverein dargestellt, der aus purer Verbohrtheit an einem Trainer festhält, von dem hingegen jeder schlauere und frei denkende Mensch längst weiß, dass er Werder ins Verderben führt.

Tobias Singer anwortet:

Mir wäre die Option “erfolgreich mit Thomas Schaaf” auch am liebsten, aber ich glaube nicht mehr daran. Ich halte Schaaf zwar nach wie vor für einen guten Fußballtrainer, aber nicht für die derzeitige Situation und den derzeitigen Kader bei Werder.

Hamburg ist grün-weiß fasst die Diskussionen zusammen und freut sich über kommunikative Werderaner. To be continued.

National

Wo Laien über Rassismus urteilen – Oliver Fritsch (Zeit) über die Sportgerichtsbarkeit im Amateurfußball, die zum Beispiel beim Fall Ikenna Onukogu, der von Fans rassistisch beleidigt wurde, in Bottrop überfordert ist.

Tim Lüddecke (Sportbild) sprach mit Onukogu, der früher in der zweiten schwedischen Liga spielte und im Tor von Nigerias U21 stand, über die  rassistische Beleidigungen und den Wunsch nach Rückendeckung.

Auch in Augsburg regt sich nun Widerstand gegen eine Kooperation mit einem Ticketverkäufer: FCA Fans gegen VIAGOGO. Fußball muß bezahlbar bleiben!

Nach der Buchveröffentlichung von Babak Rafati sah sich der DFB gezwungen mit Statements von Bundesligaschiedsrichtern gegen die Vorwürfen gegen Herbert Fandel vorzugehen.

Dembowski geht kritisch mit sich selbst und mit seinem Verein ins Gericht:

Waren wir wirklich bereit, unser Leid aufzugeben, nur um uns mit allen medialen und auch finanziellen Begleiterscheinungen in der Spitze der Liga, in der Nähe der absoluten Weltklasse zu sonnen. War es wirklich das, was das Fandasein ausmachte? Der Erfolg, das Streben nach Erfolg, die Scharmützel mit Fans anderer Vereine, die sich in der internationalen Klasse wähnten? War es richtig, dass Derby als ein notwendiges Übel abzutun, war es richtig, nach mittelmäßigen 40 Minuten gegen Freiburg, die Mannschaft in Grund und Boden zu stampfen, nur um sie nach durchaus gelungenen weiteren 50 Minuten in den Himmel zu loben?

Torsten Wieland (Königsblog) wagt den Rückblick auf 100 Tage Jens Keller als Cheftrainer bei Schalke 04.

Sebastian Wolff (FR) sprach mit der einzigen Spielerberaterin Deutschlands, Samira Samii.

Nach dem Derby zwischen Regionalligist Waldhof Mannheim und Drittligist Karlsruher SC (0:2) kam es zu Ausschreitungen. 34 Personen wurden festgenommen. (RP)

International

In einem hervorragenden Text für das Zeit Magazin beschreibt Marian Blasberg Brasilien im Wandel vor der WM und Olympia und versucht eine Frage zu beantworten:

Wer hat das Sagen in den Favelas – die Drogenbosse oder bald endlich die Polizei, der bislang niemand vertraute?

Thomas Kistner (Deutschlandradio) prophezeit ein endgültiges Aus des FIFA-Reformprozesses. Auch Jens Weinreich (FR) legt in einem Artikel zur Reform der FIFA nach:

Der Reformprozess der Fifa dient nur einem Zweck: dem Machterhalt ihres ewigen Präsidenten Joseph Blatter.

Das Organisationskomitee der Fußball-WM 2022 in Katar kann sich Verlegung in den Winter vorstellen. Doch dann drohen Schadensersatzklagen. Auch der genaue Zeitraum des Turniers wäre ein Streitfall. (FAZ)

Myles Palmer (Arsenal News Review) bezeichnet den Umzug des FC Arsenal ins Emirates-Stadion als großen Fehler des Vereins:

Arsenal fans now pay twice as much to watch a team half as good as it was 10 years ago

Die Gazzetta dello Sport veröffentlichte unter der Überschrift „A lezione die bundesliga“ einen Beitrag zur Zuschauerkrise des italienischen Fußballs und den Unterschieden zum deutschen Modell. Der Blogger, Kai Tippmann, hat den Artikel übersetzt und bei Altravita veröffentlicht: Von der Bundesliga lernen.

Dopingarzt Eufemiano Fuentes fordert Geld von Real Madrid: Reisekosten zu einem Prozess gegen die Zeitung Le Monde. Real reagierte sofort. (FAZ)

Ein Manchester City Fan verlor seine Dauerkarte, weil er von einem Steward beim Rauchen einer E-Zigarette erwischt wurde. (Zum Runden Leder)

Mediathek

Im Interview mit dem Deutschlandradio berichtet Ewald Lienen über die schlechten Bedingungen für den Fußball bei AEK Athen.

Wettbetrüger benutzen den Jugendsport als Einfallstor. Tom Mustroph (Deutschlandradio) sieht eine „Bedrohung von unten“.

Thomas Wheeler (Deutschlandradio) über den weißrussischen Verein Partizan Minsk, der auf Deutschlandreise war.

Sammelsurium

Vor 40 Jahren wurde bei Eintracht Braunschweig die Trikotwerbung eingeführt. (RP) Die Stuttgarter Zeitung blickt auf die Trikots des VfB zurück.

Michael Eder (FAZ) lobt den Auftritt von Michael Ballack im ZDF:

Im Vergleich zu den Kahnschen Pressweh-Analysen plaudert Teilzeit-TV-Experte Michael Ballack so wunderbar locker, dass es eine Freude war. Und auch die Gute-Laune-Queen umdribbelt er elegant.

Ein LKW Fahrer erzählt bei 1904 Geschichten von der Frage eines Polizisten, die durchaus als „unmoralisches Angebot“ verstanden werden kann.

Sebastian (halb 04) gibt eine Anleitung zum Fußball gucken

Im Fußballroman in Freddas Fußballblog geht es weiter.

Battes Buli Blog erinnert an vergessene Fußballnationalspieler. Folge 1: Thomas Ritter.

Rausschmeißer

Foul oder nicht Foul?

Die Blog- & Presseschau für Freitag, den 22.3.2013

Gestern nahm sich Julien Wollf (Welt) der Lieblingslieder deutscher Fußballer an. Von Pur über Bushido bis M.I.A. reicht die Bandbreite. Im taz-Popblog reagierte Florian Ihle auf die Auswahl.  Mit einigem Schrecken hat er die Liste aufgenommen und kramt dazu auch den Live-Auftritt von Bushido mir Marcell Jansen raus, der ebenso wie die Dortmunder Kollegen Schmelzer und Weidenfeller beim Lied „Ich hab Style und das Geld“ auf der Bühne standen. Haupttext des Stückes:

„Ich hab, ich hab, ich hab, ich hab Style und das Geld,ich hab all‘ das was den F*tzen so gefällt.“

Was sagt das aus über Fußballer, die diese Musik mögen? Vielleicht nichts außer großer Naivität bei den Kickern.

Aber es gibt auch Hoffnung für die Bundesliga. Pep Guardiola. Der ist laut Boulevardblatt Sun Fan von Coldplay und will seinen Spielern die aus seiner Sicht inspirierende Musik ans Herz legen. Besser als Bushido ist das allemal. Wollen wir nur hoffen, dass Holger Badstuber trotzdem nicht wieder in Kameras singt. Da kann selbst Pep nichts mehr retten.

presseschau

FIFA Reformen

Der Fußball-Weltverband werkelt an den eigenen Statuten. Jens Weinreich berichtet im eigenen Blog (“ # Blatter ist der gerissenere Taktiker/Politiker. # Platini ist politisch eher ein Trottel.“) und bei Spiegel Online über die geplanten Änderungen und ist nicht überzeugt von der Ernsthaftigkeit der Planungen:

So hat sich im Kern kaum etwas geändert. Denn über das angebliche Reformpapier entscheiden im Fifa-Exekutivkomitee am Donnerstag Personen wie Issa Hayatou (Kamerun), Nicolás Leoz (Paraguay), Worawi Makudi (Thailand) oder Chuck Blazer (USA) – sowie natürlich Julio Grondona und der Architekt des weltumspannenden Systems des Gebens und Nehmens: Blatter.

Michael Ashelm (FAZ) beschreibt wie Blatter den Reformprozess möglichst schnell beenden will und dabei auf die Unterstützung von Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger setzen kann.

Derweil setzt Michel Platini zum Konter gegen Sepp Blatter an, nachdem der Schweizer den Plan für einen EM in 20 Ländern kritisiert hatte. Platini meint zur WM 2022: „Im Sommer bei 50 Grad kann man in Katar unmöglich Fußball spielen“ (SZ)

Zitat des Tages

Das Ganze wird innerhalb der Mannschaft spätestens dann ganz schnell zum Thema, wenn sich jemand outen sollte. Ganz einfach, weil die Öffentlichkeit extrem darauf reagieren wird. Ich persönlich kann mir aber nicht vorstellen, dass ein Outing innerhalb einer halbwegs funktionierenden Mannschaft zu einem Problem werden könnte. Da hat eher die Gesellschaft insgesamt ein Problem.

Stefan Leitl, Fußballprofi in Ingolstadt, stellte sich zusammen mit dem Kollegen Ralph Gunesch dem Fragen des Donaukuriers zum Themekomplex Homosexualität im Fußball.

Länderspiele

Der BVB-Blog Vollgasveranstaltung versucht dieser Tage die Frage zu beantworten wieviel BVB in die Nationalmannschaft passt:

Für mich sind Hummels und Reus, wenn sie fit sind, gesetzt. Schmelzer muss in den kommenden Länderspielen überzeugen. Er hat eigentlich keine Konkurrenz. Es stehen sonst nur gelernte Innenverteidiger auf Links zur Verfügung.

Gündogan und Bender sind auch nur Optionen wenn Khedira oder Schweinsteiger ausfallen. Wobei Gündogan die Nase vorn hat, nicht zuletzt wegen des Frankreich-Spiels.

Götze steht an der Grenze zur Startelf.

Diese Grenze übertritt Götze laut Spiegel Online und berichtet von Ärger über Aussagen von Joachim Löw, der Kasachstan in eine Reihe mit Andorra, San Marino und die Färöer stellte.

Christian Kamp (FAZ) schreibt über den Zeitplan der Nationalmannschaft, die Jetlag vermeiden will. Die Sportschau hat Fakten zum Spiel gesammelt.

Heiko Buschmann (ZDF) über die kasachischen Bundesligaprofis Engel und Schmidtgal.

Der DFB hat eine Reise zum 100jährigen Bestehen des amerikanischen Fußballverbandes geplant. Gespielt wird im Juni gegen Ecuador und die USA. (DFB)

Brasilien reichte eine 2:0-Führung nicht um Italien zu besiegen. (kicker)

Cüneyt Cakir leitet das brisante Spiel Kroatien gegen Serbien. Der türkische Schiedsrichter ist wegen seiner Roten Karte gegen Nani im CL-Spiel Manchester United gegen Real Madrid noch immer in der Kritik. Tobias Schächter (FR) stellt den Schiedsrichter vor, der wohl auch seinem Vater die Karriere verdankt, Manowar-Fan ist und gerne viele Karten zeigt.

Hausgemachtes

Eine neue Folge von Collinas Erben wir heute veröffentlicht. Thema ist unter anderem der Schiri-Check von Patrick Völkner, den wir in Hennef besucht haben.

National

Die Ruhrbarone stellen eine Facharbeit über den Einfluss des Rechtsextremismus auf die Fankultur in Dortmund vor.

Bayer Leverkusen baut den Stehplatzbereich aus. Fanvertreter zeigen sich „überglücklich“.

Schalke Trainer Jens Keller meint: „Wahnsinn, wie ich beurteilt werde!“ (Spiegel Online)

Thomas Tuchel schwört Mainz 05 Treue. (FAZ)

Das Märchen von Havelse: Wie eine Mannschaft aus Studierenden und Berufstätigen Richtung Liga 3 marschiert. (NFV)

Reinhardtsdorf-Schöna konnte kurzfristig ein Fußballturnier der Jungen Nationaldemokraten verhindern. (Sächsische Zeitung)

In der Verbandliga wurde Glen Akama Eseme vom TSV Marl-Hüls am vergangenen Wochenende von seinem Gegenspieler rassistisch beleidigt. Der Beschuldigte zeigt bereits Reue. (RevierSport)

Bei einer Polizeiübung zum Einsatz gegen randalierende Fußballfans kam ein Mensch ums Leben, mindestens vier wurden schwer verletzt. (Publikative)

Markus Schäflein (SZ) über den designierten 1860-Präsidenten Monatzeder.

International

Die Hauptstadt Brasiliens hat für die rechtzeitige Fertigstellung der WM-Arena für 2014 um Unterstützung bei der UN gebeten. (Stadionwelt)

Vor wenigen Tagen behauptete José Mourinho, dass bei der Wahl der FIFA zum Trainer des Jahres nicht alles mit rechten Dingen abgelaufen sei. Goran Pandev, Stürmer beim SSC Neapel, unterstützt die Aussagen. Er habe für Mourinho gestimmt, laut FIFA-Liste wurde seine Stimme aber für Vincente del Bosque gewertet. (Football Italia) Del Bosque nennt das Verhalten von Mourinho „kindisch“ (Spiegel Online)

Mediathek

Babak Rafati war gestern Abend zu Gast im ARD-Talk bei Reinhold Beckmann. Im Gespräch über das Leben mit Depressionen machte der Ex-Schiedsrichter den Funktionären Herbert Fandel und Hellmut Krug schwere Vorwürfe und berichtet über den großen Druck im Schiedsrichtersystem. Johannes Ehrmann (Tagesspiegel) kritisiert den Auftritt. Rafati betreibe Rache statt Aufklärung.

Der Neverkusen Podcast hat in Folge 44 die selbsternannte bessere Hälfte von Collinas Erben zu Gast. Alex Feuerherdt spricht aber nicht nur über Schiedsrichter, sondern auch über seinen Lieblingsverein Bayern München. Dazu weiß er als Autor einer Chronik über Bayer Leverkusen viel über den Werksclub und war auch beim UEFA-Cup Triumph der Leverkusener im Stadion.

Addi Furler gehört zu den bekanntesten Sportjournalisten der 60er und 70er Jahre. Gestern wäre der bereits 2000 verstorbene Fernsehmoderator 80 Jahre alt geworden. Grund genug für 11 Freunde die Halbzeitanalyse von der WM 1970 mit Fritz Walter aus dem YouTube-Archiv zu kramen.

Das Rautenradio hatte nach dem Abbruch der letzten Folge gestern ein Nachholspiel angesetzt. Sturmprobleme, der Nachwuchsbereich und die Finanzen des Clubs sind unter anderem Thema.

Beim Textilvergehen geht es unter anderem um das richtige Verhalten im Stadion und eine verlorene Wette von Torsten Mattuschka.

Sammelsurium

André Pilz (Bataillon d´Amour) lobt in seinem Blogbeitrag zwar ein Hardy-Grüne-Fahrradbuch zur Tour d´Afrique, beschreibt aber zunächst sehr schön seine Liebe zu Fußballbüchern und zur Entwicklung auf dem Markt der Fußballbücher.

Zum Auftritt von Kevin Prince Boateng vor der Uno in Genf macht sich Sara Peschke (Spiegel Online) Gedanken über den Imagewechsel des Ghanaers aus Berlin. Michael Horeni (FAZ) und Saskia Aleythe (SZ) waren beim Auftritt dabei.

Bernd „Ennatz“ Dietz wurde 65. Die Sportschau hat Bilder seiner Karriere gesammelt. Kees Jaratz (Zebrastreifenblog) findet die passenden Worte zum Geburtstag des Mannes mit Haltung.

Rausschmeißer

Hat Mario Balotelli eigentlich schon einen Elfmeter in seiner Profikarriere verschossen?

Der singende Kommentator für Steven Gerrard.

Die Blog- & Presseschau für Donnerstag, den 21.03.2013

Irgendwann Anfang des Jahres. Ein Testspiel in Italien. Der AC Mailand spielt in der Provinz. Kevin-Prince Boateng wird während des Spiels fortwährend rassistisch beleidigt, irgendwann reicht es dem Spieler, er nimmt den Ball, schießt ihn in Richtung der Unverbesserlichen und verlässt den Platz. Europa klatscht Beifall. Boateng darf sogar vor den Vereinten Nationen sprechen („Der Neger verpasst dir gleich eine“, Welt). Ein paar andere Unverbesserliche weisen daraufhin, dass man sich so nicht verhalten könne. Der korrekte Weg wäre gewesen, den Schiedsrichter zu informieren und den im Zweifelsfall das Spiel abbrechen zu lassen. Wenn das jeder so machen würde.

Einige Monate später. In der deutschen Provinz. Ikenna Onukogu, Nigerianer und Torhüter bei Hertha Hamborn wird während eines Bezirksliga-Spiels rassistisch beleidigt. Der Mob steht fünf Meter hinter seinem Tor. Onukogu informiert den Schiedsrichter, der, so wird berichtet, nur sagt, dass er alles im Griff habe. Irgendwann reicht es Onukogu nach dem er den Hinweis bekam, dass er sich seine Trinkflasche in den Allerwertesten schieben möge. Er feuert die Flasche in Richtung des Provokateurs, es kommt zur Rudelbildung und danach zum Abbruch des Spiels. Spiegel Online und die FAZ berichten.

Damit nicht genug.

Ende vergangener Woche geht bei Hertha Hamborn ein Schreiben der Bezirksspruchkammer des Fußballverbandes Niederrhein ein. Darin heißt es: „Der Spieler ist dringend verdächtig, sich durch sein Verhalten einer groben Unsportlichkeit schuldig gemacht zu haben und auf Grund des Ausmaßes des Fehlverhaltens die vorläufige Sperre zur einstweiligen Sicherung des Sportverkehrs notwendig erscheint.“ Onukogu eine Gefahr für den Sportverkehr auf den Fußballplätzen? Der Torwart wird bis zur Verhandlung am 4. April vorläufig gesperrt, vier oder fünf Spiele wird er seinem neuen Klub schon vor dem Urteil fehlen. (FAZ)

Ein Einspruch mache, so Hamborns Verantwortliche keinen Sinn. Die Kammer mache keine Hoffnung auf Erfolg, zudem koste es nur Geld. Zum gesamten Vorfall äußert sich „Collinas Erbe“ Alex Feuerherdt ausführlich und fassungslos.

Insgesamt habe ich den Eindruck, dass es weder beim Schiedsrichter noch bei den Instanzen ein Problembewusstsein gibt. Da sind die DFB-Kampagnen wie »Zeig dem Rassismus die Rote Karte« offenkundig komplett ins Leere gelaufen. Durch die überregionale Berichterstattung könnten zumindest die Instanzen nun allerdings gezwungen sein, sich mit der Sache zu beschäftigen.

Hipster-Ausgrenzung

Der Hipster ist das aktuelle Hassobjekt des Feuilleton, dementsprechend konnte es nicht mehr lange dauern, bis diese Spezies irgendwann auch im Fußballstadion ausgemacht und ausgegrenzt wird. Christian Spiller (Zeit Online) will den Fußball vor dem Hipster retten.

Der Lederball-Hipster verklärt die Vergangenheit, indem er vor den Problemen der Gegenwart flüchtet. Dabei steckt der Fußball derzeit in Schwierigkeiten, die ihn in seiner Existenz gefährden könnten. Doch statt Lösungen zu suchen, genug Grips haben sie ja, schwelgen die neuen Fans lieber in Erinnerungen. Moderner Fußball ist für sie wie die Stadionwurst: Lecker, aber man möchte nicht genau wissen, was drin ist.

Die Kommentarspalte unter Spillers Artikel hält einige interessante Gedanken der 11-Freunde-Generation bereit und dabei wollte er nur über das 11mm-Festival schreiben, dass seiner Meinung nach immer mehr an Qualität verliert, wenn man schon den Anekdoten-Redelings als Moderator hat und den alkoholkranken Borowka, der aber kaum was zu Alkohol erzählt.

Doch über das Problem Alkoholismus im Fußball wurde kaum geredet. Redelings wollte lieber Geschichten erzählen. Wie Rolf Töpperwien damals seine Puffrechnung auf original ZDF-Briefpapier reklamierte.

Sensatzionell kritisiert ebenfalls das 11mm-Festival, jedoch aufgrund der Filmauswahl.

Das war aber wohl auch der Grund, warum ich heuer etwas enttäuscht war. Die meisten interessant klingenden Filme im Programm kannte ich schon. Entweder liefen sie bereits im Fernsehen und wurden auf dem Festival nur zweitvermarktet oder sie waren in den vergangenen Jahren bereits vertreten.

Woher kommt der Hass?

Dieser Frage geht ganz investigativ die Bild-Zeitung nach. Das Bild-Blog antwortet ohne Umschweife mit einer Fülle von Titelzeilen des Boulevard-Blatts, die ein Grund für den Hass sein könnten. Kollege Reese bedankt sich, erntet für diesen Tweet jedoch Kritik von einem Bild-Redakteur.

Justin Fashanu

Andreas Bock (11 Freunde) porträtiert Justin Fashanus Leben, der sich als Homosexueller outete und ein Jahr später das Leben nahm.

Nationalelf

Christian Kamp (FAZ) sieht Bastian Schweinsteiger als Punktsieger gegenüber Sami Khedira und Ilkay Gündogan in dieser Saison – trotz Anzeichen einer Wachablösung vor einigen Wochen.

Und es fiel auf, dass Bundestrainer Joachim Löw es in jenen Tagen vermied, Schweinsteiger einen Freibrief auszustellen. Wann immer er die Namen für die Plätze in der Kommandozentrale durchging, war Schweinsteiger, der vermeintliche Platzhirsch, einer unter vielen. Vorboten einer Wachablösung?

Manuel Neuer möchte derweil auch mal im Fokus stehen. Die andauernde Langeweile im Tor der Bayern und in der Nationalelf machen ihn fertig (SZ).

Kurz gemeldet

Maxi Beister entschuldigt sich für seine rote Karte via Facebook.

Fatih Demireli (Spox) berichtet von Diego Buonanotte, der ein hoffnungsvolles Talent in Argentinien war und durch einen schweren Autounfall zurückgeworfen wurde in seiner Karriere.

Spieler beschimpft Schiedsrichter als korrupten Mann.

Arm und Reich. Die Schere könnte bald noch größer klaffen in der Premier League, wenn der neue TV-Vertrag umgesetzt wird (Guardian).

Jürgen Klinsmann wird kritisiert. Vom eigenen Team (MLSSoccer).

Thomas Hitzlsperger im Gespräch mit Oli Fritsch über Spielergehälter (ZEIT online).

Not-OP für Michael Frontzeck (Spiegel Online).

Mediathek

Der 19uhr4 Hangout/Podcast ist online.

Rausschmeißer

Fredda schreibt einen Fußballroman. „Und dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt.