Man muss der ZDFsport-Redaktion schon ein Kompliment aussprechen. Für die Mediathek wählte man ein wunderbares Bild des Siegs von Madrid über Galatasaray. Man sieht die feiernden Madrilen Ronaldo und Ramos, eingerahmt von den deutschen Nationalspielern Özil und Khedira, die sich anschauen. Was bedeutet dieser leicht verschmitzte und wissende Blick von Özil zu seinem Kompagnon Khedira? Es wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben. Mutmaßungen gerne als gereimten 5-Zeiler.
Ein Geheimnis bleibt auch, warum Mario Götze es gestern in Malaga nicht schaffte, den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen. Trotz größter Chancen, die die Regie der Sender schier zur Verzweifelung brachten, weil sie jede Pause für Superzeitlupen des scheiternden Mannes nutzen mussten, traf weder Götze, noch Reus, noch Lewandowski. Zurück bleibt ein 0:0 der unterhaltsamen Sorte, dass noch unterhaltsamer war als die BILD-Schlagzeile, dass dem BVB im Spiel sowohl Kuba, als auch Blaszczykowski fehlen würden. Vielleicht ein Erklärungsversuch, warum es nicht klappte mit dem Sieg.
Dortmund lässt Effizienz vermissen
Daniel Theweleit (FR) hat das Champions-League-Spiel der Dortmunder beobachtet und stellt fest, dass das Spiel grandios war, die Effizienz nur fehlte.
Beinahe so beeindruckend, wie der Sturmlauf, den die Fußballspieler von Borussia Dortmund in vielen Phasen des am Ende ziemlich enttäuschenden 0:0 gegen den heimischen FC Málaga aufführte. Wäre der BVB ein wenig effizienter gewesen, hätte er an diesem Abend drei, vier oder gar fünf Tore erzielen können.
Felix Meininghaus (Tagesspiegel) sah einen brillianten Ilkay Gündogan.
Vor allem der überragende Ilkay Gündogan brillierte als Taktgeber. Was auch immer der Nationalspieler anstellte, es brachte Gefahr. Allerdings agierten seine Mitspieler nicht auf diesem Niveau, sonst hätte der BVB in der ersten halben Stunde einen komfortablen Vorsprung herausgeschossen.
Die AZ bewundert Tiki-Taka und schwindelig gespielte Spanier, aber auch einen unvollendeten Mario Götze. Christian Kamp (FAZ) konstatiert jedoch, dass der BVB immer noch beste Chancen auf ein Weiterkommen hat. Und auch Oliver Müller (Welt) sieht keinen Grund zur Panik.
Madrid souverän
Im zweiten Spiel des gestrigen Abends „zerfetzt“ Real Madrid Galatasaray Istanbul mit 3:0. Benjamin Steffen (NZZ) nennt die Türken das Möchtegern-Barcelona und lässt kein gutes Haar am Gegner von Özil und Khedira.
Galatasaray unterlag erneut 0:3, obwohl die Ambitionen hochtrabend und die Töne laut gewesen waren. Der Mittelfeldspieler Hamit Altintop soll gesagt haben, seine Equipe sei der FC Barcelona der Türkei, «wir kommen über das Passspiel». Obschon Altintop zuletzt bei Real gespielt hatte, ahnte er wohl nicht, wie viel Öl er damit ins heilige Feuer schüttete, das José Mourinho innewohnt. Mit keinem Klub verbindet den Real-Coach eine so innige Rivalität wie mit Barça.
Deniz Yüzel (taz) hat den Schuldigen der Niederlage Galatasarays u.a. im Trainer gefunden.
Die andere Pfeife ist Fatih Terim. Auswärts gegen Madrid mit zwei Stürmern, Drogba und Burak, aufzulaufen, ist vielleicht cool, aber weniger klug. Nach einem Rückstand von 0:2 einen offensiven Mann wie Wesley Sneijder gegen einen Abwehrspieler auszuwechseln, noch weniger klug. Und ganz und gar unklug: den offensichtlich hundemüden Drogba bis zum Ende im Spiel zu belassen.
Bayern-Nachschlag
Frank Lamers huldigt Jupp Heynckes und sieht eine Belastung auf Nachfolger Pep Guardiola zukommen (DerWesten).
Paul Breitner hat eine interessante Meinung zu Franck Ribéry, Arturo Vidal und dem Schiedsrichter der Partie Bayern gegen Juve (AZ).
Miasanrot und DerBayernblog mit gelungenen Berichten zum Spiel der Bayern.
Zitat des Tages
Und jetzt kommen all diese Möchtegern-Anhänger. Diese Event-Mitläufer und Folklore-Fußballfans, die nie gelernt haben, was es heißt mit seinem Club mitzuleiden. Und die besitzen die Frechheit, Minuten vor dem Abpfiff aus der Arena zu rennen, weil sie keinen Bock mehr haben.
Yvonne Hofer (Düsseldorfer Anzeiger) mit einem brennenden Plädoyer für Eventfans. Holt Popcorn (via Direkt-Verwandelt).
Stadionverbote
Es ist ein leidiges Thema und führt zu ähnlich vielen Kontroversen, wie das Thema Pyrotechnik. Jochen Grotepass hat sich dennoch der Problematik Stadionverbot anhand eines konkreten Falles aus der Lauterer Fanszene angenommen.
Woran liegt es, dass so viele Stadionbesucher immer noch der Meinung sind, dass ein Stadionverbot nur dann verhängt wird, wenn eine strafbare Handlung nachgewiesen ist? Wurde nicht oft genug thematisiert, dass ein Stadionverbot im Grunde eine Unterwanderung unserer Gewaltenteilung darstellt? Die Exekutive “empfiehlt” einem Verein, ein Stadionverbot auszusprechen. Das Ganze geschieht ohne ein einziges Urteil durch ein deutsches Gericht. Es geschieht rein auf der von der Polizei ausgesprochenen “Empfehlung”.
National
Als ich klein war, spielte Jürgen Kohler tatsächlich noch bei Waldhof Mannheim. Jetzt zahlt Kohler zurück und macht sich für seinen alten Verein stark. Als Sportdirekter ist er unentgeldlich bis zum Saisonende dort aktiv (FR).
Christian Jakubetz ärgert sich über den letzten Sieg der Bayern (Tribünenblog).
Und nein, das hat nix mit Bayern-Abneigung oder Münchner Nestbeschmutzung zu tun. Es gibt da diese eine wunderbare Szene aus einem Asterix-Band, bei der Obelix seine Übellaunigkeit nach einer Prügelei mit den Römern so erklärt: Wenn sie sich nicht richtig wehren, macht es keinen Spaß.
Der Übersteiger berichtet vom Treffen der AG zur Aufarbeitung der Geschehnisse rund um den Schweinske-Cup 2012.
Das Halbangst-Blog hofft darauf, dass das verlogene Experiment Hoffenheim bald beendet ist.
International
Heute Abend steht die Euro League auf dem Programm. Friedemann Karig (RanOn) porträtiert Tottenham samt Gareth Bale.
133 Rekorde hat Lionel Messi gebrochen. Unfassbar, aber diese Sammlung sämtlicher Marken scheint dies zu bestätigen.
Paulo di Canio sagt, er sei kein Rassist (PM Sunderland).
Mediathek
Norwegische Dorfdisco (11 Freunde).
Sammelsurium
Wenig lustig, aber überall verlinkt. Lothar hält Dinge.
David Alaba ist Thema des Fusbooks der RanOn-Show.
Torsten Wieland beschäftigt sich mit der Fehlerhaftigkeit der Torlinientechnologie.
In eigener Sache
An dieser Stelle möchte ich mich einmal für die zahlreichen Flattr-Spenden der Fokus-Fussball-Leser bedanken. In den letzten 8 Monaten sind fast 100 Euro zusammen gekommen, die zum Fortbestand dieser Seite beitragen. Vielen Dank.
Wer übrigens einfach so spenden möchte, kann dies nun via Paypal-Button in der Sidebar tun.
Rausschmeißer
Mannschaftsanweisung für Manchester City. „Make a statement!„.
blogundweiss.de schaut nach, wie sich die Leihspieler in ihren jeweiligen Vereinen machen.
http://blogundweiss.de/2013/04/04/leiharbeiter-und-malocherklub-teil-2/