#Link11: »Maurice, das geht hier doch alles den Banach hinunter«

Maurice Banach. Dieser Name weht manchmal noch durch Kölner Kneipen, wenn von ehemals großen Kickern des Effzeh die Rede ist. Kurz vor Nach seinem viel zu frühen Tod wurde der Stürmer noch ob seines Namens »besungen«. Mit einer Zeile, die heutzutage in den Sozialen Medien täglich die Runde gemacht – allerdings geht heute alles den Niersbach runter, Wolfgang. Die #Link11.

blogundpresseschau

1. Der Druck auf Präsident Niersbach wächst. Sport Inside berichtet über die »Zerreißprobe« des DFB«. Dagmar Freitag, Vorsitzende im Sportausschuss des Bundestags stellt gar die Unterstützung für die EM 2024 infrage.

2. Unterstützung erfährt Niersbach von anderer Seite. Bild-Mann Alfred Draxler geriert sich immer mehr zum Fußball-Lobbyisten und wird zum »DFB-Außenverteidiger« (Bild Blog). Details und Fakten spielen bei Draxlers Recherchen wohl eine untergeordnete Rolle.

Und auch der DOSB-Vorstandsvorsitzende Vesper zweifelt nicht an Niersbachs »Aufrichtigkeit« (RP).

3. Immer mehr in den Blickpunkt der Affäre gerät Franz Beckenbauer. »Der Kaiser« gesteht mittlerweile »Fehler« ein. Die FAZ hat Beckenbauers Erklärung im Wortlaut und sieht in ihren 13 Zeilen einen indirekten Angriff auf Theo Zwanziger und viele offene Fragen. Hans Leyendecker (SZ) reicht Beckenbauers Eingeständnis nicht. Er nennt Beckenbauers Wirken »Beihilfe zur Korrution der Fifa«.

Zwanziger selbst hat die Schmiergeldvorwürfe nun konkretisiert. (Zeit)

4. Beim globalen Zusammenschluss der Fußballverbände, der Fifa, möchte nun ein Mann kandidieren, der Fußballfans vor allem als Zeremonienmeister bei Verlosungen bekannt ist. Die Kandidatur Gianni Infantinos ist auch ein Zeichen, dass die UEFA nicht mehr ihren suspendierten Präsidenten Michel Platini unterstützt. (FAZ) Thomas Kistner (SZ) nennt ihn »kahl, loyal – und mächtig«. Ein anderer Kandidat, Scheich Salman bin Ebrahim al-Khalifa, steht unter Verdacht die Folter von Fußballern und anderen Sportlern in seinem Heimatland Bahrain angeordnet zu haben (siehe auch Nummer 8 in der #Link11 vom 22.10.2015). Salman streitet alles ab und im Falle einer Wahl zum Fifa-Präsidenten auf ein Gehalt verzichten (BBC).

In unserer Kategorie Field Reporter dann noch ein sehr interessantes Gespräch über Sepp Blatter, das tiefe Einblicke in die Arbeits- und Denkweisen von Fußballfunktionären ermöglicht:

»Selbstverständlich ist er nicht glücklich über diese 90 Tage, in denen er de facto in der Verbannung leben muss. Und das nur wenige Gehminuten von der Fifa entfernt. Aber er trägt es mit Würde. Er kennt genügend Präsidenten in der Welt, die Ähnliches erlebt haben.«

 

»Gentlemen’s Agreements waren in der Praxis ein durchaus normaler Vorgang. In diesen Kreisen hat man solche Agreements, wie sie ja lange in ganz Europa üblich waren, für sehr ernst und bindend genommen. Wie der deutsche Handschlag. Man hat sich früher die Hand gegeben und Verträge geschlossen. Das spielt sich auch auf diesem Niveau ab.«

Klaus J. Stöhlker, Berater des suspendierten Fifa-Präsidenten Sepp Blatter im Gespräch mit dem Tagesspiegel über »Schuld, Ambitionen, Verantwortung – und die Deutschen«.

5. Der 10.Spieltag der Bundesliga (hier in der Diskussion beim Forecheck und in 11 GIFs, Fakten-Check in der Escherschen Kolumne) ist noch nicht ganz kalt, da steht schon der DFB-Pokal vor der Tür. Die Sportschau liefert eine Vorschau auf die Begegnungen. Mia san rot blickt im »Round Up« auf die Partie gegen den VfL Wolfsburg am Abend und erinnert an einen dänischen Spieler, des FC Bayern, der nie ein Spiel für den Rekordmeister bestritten hat.

6. Nicht spielen wird der Schalker Johannes Geis. Er wurde vom DFB wettbewerbsübergreifend mit einer Spielsperre von fünf Pflichtspielen und einer Geldstrafe belegt. Sein Foul gegen André Hahn wirkt in der Zeitlupe und ob der Verletzung des Gladbachers besonders brutal. Die Reaktionen waren deshalb heftig. Benjamin Kuhlhoff (11 Freunde) ruft dazu auf die Bilder nicht zu reflexartig zu bewerten.

7. Gezeigt wird der DFB-Pokal heute vom Pay-TV und von Öffentlich-Rechtlichen Sendern. Das könnte sich bald ändern, denn auch Konzerne wollen Sportrechte. Daniel Bouhs (Zapp) sucht deshalb nach der Antwort auf eine Frage: »Wann kauft Google die Europa League?«

8. Bei der Europa League taucht immer wieder die Frage auf, ob dieser Wettbewerb auch eine eigene Hymne hat. Hat er, ist aber längst nicht so erhebend wie die Einlaufmucke für die Champions League, weshalb sie auch nicht Teil des Fußballplattentests von 11 Freunde mit Thees Ullmann ist. Ein Gespräch, das auch bei der Namensgebung dieser #Link11 half: »Der BVB funktioniert wie ein Beate-Uhse-Geschäft.«

9. Ungarns umstrittener Präsident Viktor Orban macht es wie andere Mäzene und unterstützt seinen Heimatverein – allerdings auf Staatskosten. Dank einer »Sondersteuer für beliebte Mannschaftssportarten« wurde nahe seines Heimatortes ein schickes Fußballstadion gebaut. Für – offiziell – 13 Millionen €uro. Geld, das an anderer Stelle dringend benötigt würde. (Sport Inside)

10. Es gibt so Geschichten, die haben sich in das allgemeine Fußballgedächtnis gebrannt. Eine davon erzählt von einem Spieler, der sich als Cousin von Weltfußballer George Weah ausgab und als solcher ein Spiel für den Premier League Club FC Southhampton bestritt. Mangelndes Fußballtalent ließ ihn damals auffliegen.

Steve Menary (bleacher report) machte sich auf die Suche nach Ali Dia, der eigentlich heißt, und zeichnet seinen Weg nach, der über Finnland und Deutschland  (Lübeck, VfB. Michael Lorkowski!) den Weg nach England fand.

11. Erfolgreicher waren andere. Thore Haugstad (Twenty-Minute Reads) schreibt bemerkenswert über Diego Maradonas Zeit beim SSC Neapel. Omar Saleem (These Football Times) feiert Iván Zamorano und Marcelo Salas.

Geburtstagskind des Tages

Wer hat heute Geburtstag? Einfach in die Kommentare posten! (Auflösung von gestern: Bernhard »Berni« Klodt wäre 89 geworden)

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»Mythos Sommermärchen«. Dechiffriert von Jürgen Kalwa (DLF).

Mixed Zone
Eier: Marco Fuchs, Fußballzitatesammler, kann es nicht mehr hören. (FuPa) + + + Lebenslang: Jugendliche, die einen Schiedsrichter-Assistenten zu Tode prügelten, wurden vom holländischen Fußballverband KNVB lebenslang gesperrt. (Yahoo) + + + Fantasiereise: Was passiert, wenn ein Fußballfan seinen Lieblingsspieler am Flughafen mit 10 Kilo Stockfisch trifft? (11 Freunde) + + + U17: Eine Strukturanalyse. (Konzeptfussball) + + + Emotional: Holger Fach hat nach seiner Krebserkrankung einen anderen Blick auf das Fußballgeschäft. (Sky 90) + + + Meisterfeier: Auf norwegisch. (Vice) + + + George Best: Ein neues Buch von Dietrich Schulze Marmeling, rezensiert von der taz. + + + Zweiter Frühling: Mario Gomez spielt in der Türkei und trifft und trifft und trifft. (Spiegel)

#Link11: Scherbenbeschau

Der Freitag ist in diesen Wochen der Tag der neuen Enthüllungen, der Anschuldigungen und Dokumente. Das Wochenende ist die Zeit der Reaktionen und Einordnungen (und des Spielbetriebs, der nebenbei weiterläuft. Der tausendste Sieg für den FC Bayern. Glückwunsch). Der Montag ist der Tag der Rekapitulation. Ein Versuch: Die #Link11.

blogundpresseschau

1. Der federführende Spiegel hilft dem um Orientierung ringenden Leser mit einer URL, die wie ein großes HIER wirkt: spiegel.de/sport/fussball/wm-vergabe-2006-das-ist-der-stand-im-skandal-die-dfb-million-a-1059498.html. Aktuelle Versionen, Dokumente und Anschuldigungen sind dort zu finden.

2. Ganz außer der Reihe: Das Sommermärchen, was ist es eigentlich, außer ruiniert? Die angemessene Verachtung für den Begriff und den Film liefert Jürgen Kalwa im Deutschlandfunk.

3. In der taz ruft Dietrich Schulze-Marmeling das Ende der Monarchie aus: Es sei für Fußballdeutschland endlich Zeit, sich nicht länger von Kaiser Franz an der Nase herumführen zu lassen. Das ist auch einer von vielen Punkten in der FAS: Drei Redakteure nehmen sich der Sache an, stellen sowohl Fragen als auch Forderungen. Ein umfassender Text über die Ränder der Faktenlage und den Fortgang der Affäre.

4. Neben dem DFB verblasst die FIFA momentan ein wenig. In Vorbereitung auf die anstehenden Wahlen stellt der Deutschlandfunk dennoch Kandidaten vor: Tokyo Sexwale, David Nakhid und Scheich Salman bin Ibrahim al-Khalifa

5. In den vergangenen Tagen wurde der 10. Bundesligaspieltag abgewickelt. Der Rasenfunk hat dazu alte Bekannte eingeladen. Collinas Erben gehen bei n-tv.de auf einige schiedsrichterliche und eine sportgerichtliche Entscheidung ein. Christian Eichler (FAZ) sieht sich angesichts der »kalten Pracht« bayerischer Dominanz seines Atems beraubt.

6. Der FC Bayern gewann auch gegen die Kölner, die »mutig« antraten, wie ja alle »mutig« antreten, auch wenn sie mit zehn mutigen Defensivspielern auf den Platz gehen. Auch diese Riegel wurden vom Liga-Krösus natürlich geknackt (Spielverlagerung). Für den Sonntag hatten anderweitig mutige Hooligans gegen Salafisten in die Heimatstadt des FC zu einer Kundgebung eingeladen, es kamen vor allem mutige Gegendemonstranten (DLF).

7. Rambazamba, Remmidemmi und Rammelbammel gab es in Leverkusen (Verzeihung. Ich habe Wolf Fussens StimmEEE! an diesem Wochenende einfach zu oft gehört). 4:3 nach 1:3 stand es am Ende gegen Stuttgart (Spielverlagerung). Frank Lußem (kicker) hat genug von Zornigers belehrendem Mutlanger Ton und fragt sich, warum dessen Team nicht einmal einen Zwei-Tore-Vorsprung über die Zeit retten könne. Bei Heinz Kamke liest sich all dies wohlwollender und blumiger (Hervorhebung abweichend vom Originaltext):

Die mehr oder weniger ausgeprägten Anfangserfolge stellten sich gar nicht erst ein, zumindest nicht, als es zählte; gleichzeitig waren es nicht zuletzt die brotlosen Duftmarken im Vorfeld, die zu einer raschen Zweiteilung der Anhänger führte: pro oder contra Zorniger, mitunter im Verbund mit Herrn Dutt.

8. Eröffnet wurde der Spieltag am Freitagabend mit der Partie HoffenheimHamburg. Selbst gegen einen ihrer Lieblingsgegner gelang der TSG wenig, auch die zwei Jahre andauernde Ruhe hinsichtlich der Besetzung der Posten abseits der Mannschaft ist zu Ende gegangen. Der Akademiker-Fanclub mit einem überragenden, so umfassenden und informativen wie meinungsstarken Text zur Lage. Während die Medienöffentlichkeit weiter auf die mit vielen Federn ins Bewusstsein geschrieben Möglichkeit der Beurlaubung des Cheftrainers wartete, traf die Spielbetriebs-GmbH ihre eigene Entscheidung und entband am Sonntagabend kurzerhand den federführenden Geschäftsführer von seinen Aufgaben (kicker).

9. Die Frankfurter Eintracht drehte ihr Spiel bei Hannover, einem Verein, über den man aus taktischer Sicht stets bei Niemals Allein auf dem Laufenden gehalten wird. Beiderseits taktisch interessiert zeigt sich Tim Rieke (Spielverlagerung). Er bemängelt ineffektive Rückfallbewegungen, Anbindung, Balance, Orientierung. Kein allzu großes Fußballfest.

10. Seinen Abschluss fand der Spieltag in der Partie GladbachSchalke. Für Rene Maric waren die Königsblauen bei der 1:3- Auswärtsniederlage vor allem mannschaftstaktisch unterlegen (Spielverlagerung). Richard Leipold (FAZ) erkennt bei der Besetzung der Schalker Führungsebene Anzeichen von Stillosigkeit und hält weder Heldt noch Heidel für den Königsweg. Johannes Geis sah Rot für ein Foul, mit dem er André Hahn unter anderem einen Schienbeinkopfbruch zufügte – »wohl die schlimmste Nachricht, die ein aktiver Sportler von seinem Arzt erhalten kann« (Netzathleten)

11. Sonst so in der Liga: Bei Aubameyang läuft’s ganz gut. Das reicht für einen heute FAZ-Artikel. Und die Hertha setzt sich oben fest (Tagesspiegel).

Geburtstagskind des Tages

Wer hätte heute Geburtstag? Einfach in die Kommentare posten! (Auflösung von Freitag: Uli Stein wurde 61)

Meist geklickter Link letzte Woche
Das ZWWDF-Exklusiv-»Interview« mit Niersbach? Nein! Doch! Orr! (YouTube)

Field Reporter

»Ich wollte gleich mal gratulieren: […] zum geglückten Umbruch und insgesamt zur Kontinuität«

Andreas Rettig, schon ganz zuhause in den linksalternativen Kreisen und der allumfassenden Dialektik des Marxismus, über Freiburg und St. Pauli im Gespräch mit der Badischen Zeitung.

Mixed Zone
Hoffenheim: Niemand macht sich Sorgen. + + + Karlsruhe: Ultras sammeln alljährlich für Obdachlose (Faszination Fankurve) + + + Spanien: Atlético schlägt Valencia (Spielverlagerung) + + + England: Niemand schlägt niemanden in Manchester (Spielverlagerung) + + +

#Link11: Der letzte Kreuzzug

Kennt ihr Indiana Jones? Die Szene am Ende des dritten Teils als Indiana Jones den richtigen Gral auswählen muss? Als er nicht den Topf aus Gold nimmt, wie der schurkige Nazi? Sondern den hölzernen Becher des Zimmermanns? Toll. Überträgt man diese Szene auf den Fußball, ist das Fußballkulturmagazin 11Freunde der Hüter des guten alten Fußballs und gleichzeitig Indiana Jones, während der Bösewicht Red Bull ist. Hier der edle Ritter, der sich um den Pott aus Holz kümmert, dort die geifernden Zombies, die nach goldenem Kommerz lechzen. Indiana Jones ist der tapfere Redakteur des Magazins (auch Fan), der sich nur ab und an einen Schluck des lebensverlängernden Elixiers gönnt, damit er weiter im Tempel (aka Stadion) für Ordnung sorgen kann und seine Schutzbefohlenen (die echten Fans) bekümmert.

Äh naja. Ihr kennt die gute alte Diskussion. Ihr kennt die Position des Magazins 11Freunde. Weil das Magazin so super ist, lässt man jetzt aber auch die Gegenseite zu Wort kommen. So kündigt man ein Interview mit Ralf Rangnick mit der Titelzeile “Gekommen um zu streiten” an.

Die Profis von RB Leipzig sind erst wenige Tage zuvor in das neue, riesige Trainingszentrum eingezogen. […] 35 Millionen Euro hat das alles gekostet, und damit hat der Zweitligist die besten Arbeitsbedingungen im deutschen Fußball geschaffen. Noch vor Schalke, Gladbach, Dortmund oder Bayern.

Ok. Wir wollen die Gegenseite zu Wort kommen lassen, aber wir wollen auch nochmal klar stellen, dass sich 35 Millionen Euro für einen Zweitligisten nicht gehören.

11FREUNDE hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder kritisch mit dem Reißbrettklub von den Gnaden eines österreichischen Getränkeherstellers auseinandergesetzt. Aber wir finden es auch wichtig, die Argumente der Gegenseite zu hören und die eigenen Ansichten daran zu messen.

Sollte das nicht selbstverständlich sein? Und was hat man vorher gemacht? Das klingt, als ob das neu wäre für die 11Freunde?

Den Teasertext von Christoph Biermann gibt es hier. Das Interview im Heft.

Zum Wochenende wünschen wir uns mehr Fußballkultur, mehr kritisches Hinterfragen und 11 Freunde, die sich vielleicht ein kleines bisschen weniger aufspielen, wenn es um Brauseklubs geht. Gegen eine kritische Hinterfragung spricht ja nichts. Man könnte die Energie ja auch in Sommermärchen stecken.

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1. Wolfgang Niersbach ist sich immer noch sicher. Bei der WM-Vergabe 2006 ist alles mit rechten Dingen zugegangen. Sagt er zumindest. Trotzdem gab es viele “Ähs” und “Ems” und bei Nachfragen war er dann doch nicht mehr so sicher.

Reiner Franzke (kicker) sieht Niersbach und den DFB überfordert. Die PK habe eher noch mehr Fragen aufgeworfen.

Stephan Reich (11Freunde) äußert sich ähnlich.

Anno Hecker (FAZ) fordert eine neue Spitze für den DFB.

Der Straßenkicker hat interessante Hintergründe zur Vergabe gesammelt.

Oli Fritsch (ZEIT online) sieht die Karikatur eines Sportverbands.

Und Niersbachs einzige Quelle ist offenbar ein Treffen mit Beckenbauer und dessen Verbündeten. Eine Audienz beim Kaiser. In Salzburg sind offenbar alle Geheimnisse des deutschen Fußballs verwahrt.

Fritsch auch beim Duell mit Zeigler (ntv).

Bei der Bild hat man total recherchiert und sich sicher, wie der DFB-Boss.

Das Bildblog nimmt auseinander.

Dogfood ergänzt.

Passend dazu. Verwirrter Mann ohne Gedächtnis von Polizei in Frankfurt aufgegriffen (Mutti der Libero).

Überhaupt Satire und Realität. Martin Sonneborn der damals in der Titanic von Manipulation sprach und sich den Zorn der Nation zuzog, spricht heute mit Anno Hecker (FAZ) über gestern und heute.

Der Vizechef des OK 2006 Horst R. Schmidt meldet sich auch zu Wort (SZ). Von intransparenter Gestaltung ist die Rede.

Lars Wallrodt (WELT) beleuchtet das kritische Verhältnis zwischen Niersbach und Zwanziger.

2. Weiter gehts, doch auch nicht schöner. Aus der braunen Kategorie: Ein chinesischer Plastikpuppen-Hersteller hat einen Wehrmachts-Soldaten im Sortiment. Eine Ähnlichkeit mit Bastian Schweinsteiger besteht. Darüber könnte man aber sicherlich streiten, wenn nicht noch die Puppe “Bastian” hieße.
“We believe all Germans look alike", so der Hersteller. Soso. Schweinsteiger hat rechtliche Schritte eingeleitet (WAAP).

Eine italienische Hohlbirne Stefano Eranio hat sich im schweizer Fernsehen zur Abwehrleistung AS Roms geäußert.

“Wenn die Schwarzen auf Abseits spielen, fehlt ihnen die Konzentration. Sie sind zwar physisch stark, aber wenn es ums Denken geht, begehen sie Fehler”: So hatte Eranio am Dienstag das Leverkusener Tor zum zwischenzeitlichen 2:0 kommentiert, als Nationalspieler Rüdiger patzte.

Der Sender reagierte entsprechend und feuerte den “Experten” (kicker).

3. Die alte Geschichte. Welche Seite als Fan wählen, wenn man Jahre in einem Land wohnt, sich gar schon als Bürger dieses Landes fühlt, aber die Wurzeln in einem anderen hat. Im New Yorker erzählt Eric Rodriguez.

4. Anfrage zur Manipulation beim Classico (Worldsoccer).

5. Dirk von Gehlen hält so unglaublich kluge Worte von Gertjan Verbeek fest. <3

Ich denke nicht in Problemen, sondern in Lösungen. Nehmen Sie die aktuelle Flüchtlingswelle, sie ist ein Problem, klar, aber wenn man sie nur als Problem sieht, kommt man nicht weiter. Man muss sie als Tatsache sehen und nach Lösungen suchen, wie wir diese Menschen unterbringen, wie wir zusammen mit ihnen leben können. Und um Lösungen zu finden, braucht man positive Energie, braucht man Kreativität. Destruktivität führt nur zu Ärger, nicht zu Lösungen.

6. Nurpferdeundfussball mit einem sehr langen Text über die einstigen Himmelsstürmer von Westfalia Herne.

Geburtstagskind des Tages

Geburtstagskind des Tages

Wer hat heute Geburtstag? Einfach in die Kommentare posten! (Auflösung von gestern: Bernhard Carl »Bert« Trautmann wäre 92 geworden)

7. Bei Rot-Weiss Essen und Im Schatten der Tribüne sucht man nach der Lösung aller Probleme. Seit Jahren ist das sportliche Kartenhaus vom Einsturz bedroht.

8. Ulrich Stock (ZEIT online) fragt sich, was gerade in Paderborn passiert. Setzt sich der Trainer Effenberg durch oder das Brimborium neben dem Platz.

9. Stellt euch mal vor, euer Job würde öffentlich diskutiert. Ein Nachfolger stände auch schon fest. So gehts gerade Horst Heldt. Kann einem schon fast Leid tun, der Mann. Am nächsten Spieltag soll er aber noch arbeiten (Lokalkompass).

10. Europa-League war gestern auch. Schalke Remis und Sané erklärt Schalkes Torplan (kicker). Auch Torsten Wieland (Königsblog) ist am Ende irgendwie zufrieden. Augsburg gewinnt in Alkmaar (FAZ). Und Aubameyang sichert mit einem Hattrick das 3:1 gegen Qäbälä (FAZ).

11. Pélé wird 75. Sven Goldmann (Tagesspiegel) über den Michelangelo mit der 10 auf dem Rücken. Auch die NZZ mit einer Huldigung.

Field Reporter:

Wir sind uns der Bedeutung dieses Spiels bewusst. Darauf haben wir uns lange vorbereitet. Nun gilt es!

Schon in der Regionalliga sollte man für solche Sprüche viel Geld ins Phrasenschwein werfen. Micha Skorzenski vom FC Kray (Reviersport).

Meist geklickter Link gestern:

Diese vier Bundesligaspiele wollte niemand sehen. Ich spoiler einfach mal, dann müsst ihr nicht mehr klicken (Welt):

Augsburg – Darmstadt (9. Spieltag), Augsburg – Hoffenheim (7. Spieltag), Ingolstadt – Wolfsburg (4. Spieltag), Leverkusen – Darmstadt (4. Spieltag).

  • Mixed Zone: +++ Gute Besserung: Johan Cruyff ist wohl an Lungenkrebs erkrankt (kicker). +++ EM-Quali: Schmucklos, aber siegreich. Die deutschen Damen (RP). +++

#Link11: Mit Spoiler

Es ist schon traurig, dass in diesen Tagen wieder so wenig über den Fußball und so viel über Sportpolitik, Korruption und schleppende Aufklärung gesprochen werden muss. Wer keinen Bock drauf hat, der sollte in dieser Ausgabe der #Link11 nur die Nummern 1-3, 9, 11 und die Mixed Zone lesen und klicken.

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1. Borussia Mönchengladbach spielte Remis in Turin. (Zusammenfassung und komplettes Spiel beim ZDF) Daniel Montazeri (Spiegel) fasst das Spiel der Gladbacher treffend zusammen: »Gegrätscht, genervt, gepunktet«.Karsten Kellermann (RP) hebt Granit Xhaka heraus, der trotz Außenbandriss mit Herz und Hirn agierte.

2. Noch erfolgreicher als die Borussia war der VfL Wolfsburg, der sich nach dem 2:0 (0:0) gegen den PSV Eindhoven nun Hoffnungen auf das Achtelfinale macht. Bastian Midasch (Spiegel) sah einen überzeugenden Auftritt des VfL. Der Sozialwissenschaftler und VfL-Fan David Bebnowski erklärt derweil, warum der Arbeiterverein VfL Wolfsburg für die geringen Zuschauerzahlen verantwortlich ist. (taz)

In den weiteren Spielen gab es Grund zur Freude für Kevin de Bruyne und Lukas Podolski. (Spiegel)

3. Borussia Dortmund tritt in der Europa League in Aserbaidschan an. Der Armenier Henrich Mchitarjan muss zu Hause bleiben, weil Gastgeber Qäbälä dessen Sicherheit nicht garantieren kann (spox). Ein Armutszeugnis – findet Tagesspiegel-Kommentator Lars Spannagel.

Was man in Japan über Borussia Dortmund liest, zeigt David Nienhaus, der in seiner Kolumne die aktuelle Saison des BVB analysiert.

4. Abseits des sportlichen bleiben die Veröffentlichungen des Spiegel das beherrschende Thema. Der Fußballverband Schleswig-Holstein hat sich nun aus der Deckung gewagt und fordert neben Aufklärung auch eine Veränderung der Beziehung zu Sponsor Adidas. (SHZ)

Weiterer interner Druck auf Niersbach baut sich wohl aufgrund der internen Ermittlungen und Alleingänge des Präsidenten auf. Gegenüber Juve sagte ein nicht namentlicher genannter DFB-Funktionär:

»In einem Unternehmen würde eine solche Informationspolitik in einer bedeutenden Angelegenheit das Aus für den Chef bedeuten.«

5. Martin Sonneborn macht sich derweil Gedanken um die Anschlussbeschäftigung von Wolfgang Niersbach nach einer möglichen Demission oder Abwahl:

»Ich bin stark dafür, dass der DFB ihn nicht fallen lässt. Seine Zukunft stelle ich mir in wechselnden Kassenhäuschen der Zweiten Liga vor.«

Im Interview mit Andreas Bock (11 Freunde) spricht er darüber hinaus über Kuckucksuhren, Schinken und die Rolle der Titnaic bei WM-Vergaben.

6. Neben Niersbach hat auch Franz Beckenbauer Ärger. Nun entscheidet die Ethikkomiision, ob er eine Weile den Fußballplätzen fernbleiben muss. Dabei geht es aber nicht um die WM 2006 (dpa u.a. bei der taz). Michael Horeni (FAZ) sieht gar das »Reich des Kaisers« wanken. Oliver Fritsch (Zeit) zeigt die geschäftlichen Verflechtungen des Franz Beckenbauer. Die Süddeutsche hat das perfekte Foto zum Artikel von Johannes Aumülle und Thomas Kistner ausgewählt, indem sie erklärt, dass die Veröffentlichung der Untersuchungen zu diesem Zeitpunkt ein Novum ist.

7. Peter Unfried (Rolling Stone) bricht den Stab über Franz Beckenbauer und Günter Netzer. Aus seiner Sicht haben die beiden Fußballgrößen den Fußball in Deutschland zu dem gemacht, was er ist:

»Eine Massen-Unterhaltungsindustrie in den Händen einiger weniger. Wer das ändern will, muss die eigenen Bedürfnisse in Frage stellen.«

8. Ein weiterer Skandal des weltweiten Fußballs spielt sich in Bahrain ab. Dort werden Fußballer gefoltert. Und einer der Verantwortlichen vor Ort, Scheich Salman, gehört zu den Favoriten auf das Amt des FIFA-Präsidenten. Das Video ist nicht für zart besaitete Zuschauer. (YouTube)

Neben Salman, dessen offizielle Kandidatur noch offen ist, will auch der ehemalige Spieler David Nakhid FIFA-Präsident werden. (Sportschau)

9. Mehr Freude soll dem DFB heute die Nationalmannschaft machen. In der EM-Qualifikation trifft das Team von Silvia Neid auf Russland (ab 16 Uhr im ZDF). Frank Hellmann (ZDF) über Verbesserungsbedarf im Nationalteam und schwächelnde Bundesligaclubs. Tino Künzel (ZDF) über das russische Team und die Rolle der Mütter beim Frauenfußball.

10. Der neue UEFA-Finanzreport liegt vor. Nick Harris (Daily Mail) zeigt die wichtigsten Erkenntnisse. Besonders die Premier League holt auch im Vergleich zu anderen weltweit vermarkteten Top-Ligen auf.

11. Dass dieser Erfolg der Premier League auch mit der Champions League und der Vermehrung der Spiele durch nationale und internationale Wettbewerbe zu tun hat, steht wohl ausser Frage. Aber was ist der mentale Preis für diese Fußballisierung des Alltags? Rory Smith (ESPN) meint, dass wir durch diese Allgegenwart des Ballsports im Fußballzeitalter der Krise leben.

Geburtstagskind des Tages

Wer hätte heute Geburtstag? Einfach in die Kommentare posten! (Auflösung von gestern: Oliver Unsöld wurde 42)

Meist geklickter Link gestern
Die taz: »Wie Springer seine DFB-Buddies beschützt«

Field Reporter

»Als Happel zum HSV kam, hatten wir sechs Wochen Vorbereitung. Beide Torhüter, Jupp Koitka und Uli Stein, haben gehalten wie die Weltmeister. Am Abend vor dem ersten Spiel fragte ich Happel, wer denn nun im Tor stehen würde. Er sagte: »Ich weiß es nicht. Aber wenn ich morgen früh die Augen aufmache, werde ich es wissen.« Am nächsten Tag stellte er den Stein ins Tor – und der wurde Nationalspieler.«

Günter Netzer im 11 Freunde-Interview über Ernst Happel.

Mixed Zone
Nürnberg: Der Club macht Werbung für Hamburg 2024.  + + + Düsseldorf: Standing Ovations für die Mannschaft der Fortuna bei der Mitgliedersammlung. (RP) + + + Hoffenheim: Krisengespräch beim Chef. (NZZ) + + + München: Torwarttrainer Kowarz vertritt 1860-Chefcoach Benno Möhlmann. (spox) + + + Polen: In den Stadien zeigen sich lautstark Flüchtlingshasser und werden von konservativen Politikern beklatscht. (Zeit) + + + Spanien: Ein Assistent berichtet von Manipulationsversuchen. (11 Freunde) + + + Uninteressant: Diese Bundesligaspiele wollte im Pay-TV keiner sehen. (Welt)

#Link11: So wie einst der HSV

Und sie bewegt sich doch. Der Fußballweltverband sendet vorsichtige Signale aus, die auf ein Umdenken hindeuten. Aus Deutschland hört man nicht viel mehr als Unschulsbekundungen. Als fußballerisches Gegenwicht liefern Bayer und AS Rom einen denkwürdigen Champions League-Abend, der uns an Zidane im Volksparkstadion zurückdenken lässt.

blogundpresseschau

1.  Furioses spielte sich in Leverkusen ab – 2-Tore-Führung, 2-Tore-Rückstand und am Ende ein 4:4 auf der Anzeigetafel. Das bei den acht Toren die Taktik nicht auf der Strecke blieb, erläutert Rene Maric, der ein taktisch interessantes Match sah (Spielverlagerung). AS Rom und Leverkusen – da könnte man doch was über Völler bringen. Eine naheliegende, aber keine schlechte Idee. Der Tagesspiegel über Rudi Völlers besondere Beziehung zu den Römern.

2. 

Endlich kommt diese Personalie zur Sprache. Lange genug wurde der Bayern-Trainer nach 2 (in Worten „zwei“) tripel-losen Spielzeiten in Watte gepackt. Nach der gestrigen Niederlage gegen Arsenal muss es Konsequenzen geben. Sammer, übernehmen sie.

Verwaltungsfußball der Bayern auf hohem Niveau sah Spielverlagerung. Individuelle Fehler auf Seiten der Münchner und ein hervorragend konterndes Arsenal erkannte miasanrot und muss festhalten:

Jetzt ist sie da die erste richtige Pflichtspielniederlage der Saison.

3. Robert Lewandowski war gut ins Bayern-Spiel eingebunden (siehe ebenfalls miasanrot), blieb aber torlos. Mit seiner Treffsicherheit der letzten Wochen scheint er endgültig einer der besten, wenn nicht momentan sogar der beste Stürmer. Den Mann mit dem Pokerface und den engagierten Beratern porträtiert der Tagesanzeiger.

Der tragische Hauptdarsteller des gestrigen Abends war Manuel Neuer, der zuerst glänzend hielt und dann patzte – die SZ über die personifizierte Lebensversicherung im Tor.

4. Ansonsten blieben Überraschungen gestern Abend aus. Sky hat mal recherchiert und Zusammenfassungen der gestrigen CL-Spiele online gestellt (YouTube). Die Fortsetzung eines Gedankenexperiments liefert Gegen den Ball mit seiner europäischen Vereinsrangliste.

5. Der Montag war ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt für einen Pressetermin im neuen DFB-Museum, das kurz vor der Eröffnung steht. Wolfgang Niersbach kommt nicht um ein paar Sätze zum Spiegel-Bericht herum. Das Vorzeigeprojekt DFB-Museum rückt in den Hintergrund. Günther Klein beschreibt die Gemütslage der Beteiligten und ordnet ihre Aussagen ein (Münchner Merkur).

Der Druck auf den DFB-Präsidenten steigt indes und es werden die ersten Forderungen laut, das Amt ruhen zu lassen, bis die offenen Fragen geklärt sind (FAZ-Kommentar von Anno Hecker). Von noch stillhaltenden Regional- und Landesverbänden berichtet RP Online.

6. Einen Eindruck wird man bei der Nachrichtenlage der vergangenen Tage allerdings nicht los. Den Beteiligten scheint es wichtiger, sich selbst zu entlasten und Zeit zu gewinnen, als aktiv Aufklärung zu betreiben. Jogi Löw wirft sich medienwirksam vor Präsident Niersbach (Tagesspiegel) – das hat Gewicht, trägt aber nicht zur Klärung bei. Im Moment konzentriert sich alles auf die Schuldfrage und die Namen Niersbach und Zwanziger. Die beiden liegen schon seit Jahren im Clinch, die aktuelle Affäre ist der Höhepunkt der Fehde (Oli Fritsch, Zeit).

7. Ein anderer Aspekt, ist die Berichterstattung zum Thema. Einige Medien scheinen/schienen es sich zum Auftrag gemacht zu haben, dem besonderen Schutzbedürfnis einiger Fußballfunktionäre mit besonderem Nachdruck nachzukommen. Auch wenn es hier schon zur Sprache kam, die taz bringt die „gruselige Allianz“ nochmal auf den Punkt, die langsam aber sicher zu bröckeln scheint (@dogfood via Twitter).

8. Das Fifa-Exko rüttelt nicht am Wahltermin für die nächste Präsidentschaftswahl am 26. Februar (Stuttgarter Zeitung). Bewerbungsschluss bleibt damit der 26. Oktober – damit rückt eine Kandidatur Michel Platinis erstmal in die Ferne. Weitere Erkenntnisse der gestrigen Fifa-Sitzung: man räumt ein, dass Zahlungen von Sepp Blatter an Michel Platini einen Regelverstoß darstellen (NZZ) und die Ethikkommission darf ab sofort Auskunft über Ermittlungen geben. Was der DFB in dieser Hinsicht noch von der Fifa lernen kann, erklärt Tim Röhn (Welt).

Und noch eine Fifa-Baustelle: Dass sich Investoren die Transferrechte von Profifußballern sichern, ist nicht neu. Die Fifa will solchen Beteiligungen einen Riegel vorschieben und hat sie verboten, ohne das mit großen Auswirkungen auf das Transfersystem zu rechnen ist (WDR sport inside).

9. Zu welcher Nationalmannschaft hält man, wenn man aus einem Land stammt, aber in einem anderen aufgewachsen ist? Diese Frage stellen sich wohl nicht wenige Amerikaner mit mexikanischen Wurzeln – ein Stresstest in Form eines Stadionbesuchs bei einem Ausscheidungsspiel zwischen El Tri und US Boys (New Yorker).

10. Ein Trainer sieht Rot! Viktor Skripniks Dünnhäutigkeit ist nachvollziehbar, aber nicht konstruktiv. Sein Austeilen in alle Richtungen nach dem Bayern-Spiel am Samstag war nicht der erste Vorfall dieser Art. Eröffnet der Werder-Trainer ohne Not neue Krisenherde, fragt die Syker Kreiszeitung.

Streitsuchend zeigte sich auch der HSV. Vor dem Spiel gegen Leverkusen setzte man in der Öffentlichkeitsarbeit auf Provokation gegenüber ehemaligen HSV-Profis auf Leverkusener Seite. Das Publikum im Stadion nahm diese Vorlage gerne auf. Der HSV hat sich ein Eigentor geschossen, meint Daniel Jovanov.

Noch größeren Diskussionsbedarf gibt es im Nachgang der Partie Köln – Hannover. An deren Ausgang wird sich vermutlich nichts mehr ändern. Jedoch erwägt der DFB eine persönliche Bestrafung Leon Andreasens – man hat Ermittlungen aufgenommen und bittet ihn um eine zeitnahe Stellungnahme (NDR).

11. Zum Abschluss ein Debattenbeitrag aus der Kreisliga, der für jeden interessant sein könnte, der selbst in diesen Gefilden Fußball spielt: die Rhein-Neckar-Zeitung diskutiert mit Beteiligten das Für und Wider jugendlicher Schiedsrichter im Männerbereich. Wermutstropfen: der etwas herablassende Ton des Artikels.

Geburtstagskind des Tages

Wer hat heute Geburtstag? Einfach in die Kommentare posten! (Auflösung von gestern: Jonathan Akpoborie wurde 47)

Meist geklickter Link gestern
Arnd Zeiglers authentisches Interview mit Wolfgang Niersbach (YouTube).

Field Reporter

»Unsere Väter hingen mit all den Arsenal-Legenden ab. Mit Spielern wie Charlie George, der ja auch in Highbury beziehungsweise Islington aufgewachsen ist und mit einigen Fans noch die Schulbank gedrückt hatte. Nun waren die einen eben Schweißer oder Dockarbeiter geworden und die anderen Fußballprofis. Das hielt sie aber nicht davon ab, nach den Spielen gemeinsam in die Pubs zu gehen, gemeinsam zu rauchen, zu trinken und eine gute Zeit zu haben. Die Fußballer lebten wie wir.«

Früher war alles manches besser. Johnny Rotten darf das (11freunde).

Mixed Zone
Hamburg: Uwe Seeler macht sich Sorgen. + + + Mitsprache: SD Europe setzt sich für die Rechte und Mitsprache von Fans ein (ballesterer) + + + Rechtsweg nicht ausgeschlossen: Hannover 96 Fans erwägen nach den Vorkommnissen auf der Rückreise vom Auswärtsspiel in Köln rechtliche Schritte gegen den Einsatzleiter der Polizei (Faszination Fankurve) + + + Weiter, immer weiter: Ze Roberto verlängert seinen Vertrag (Spon) + + + Nicht-Nachricht des Tages: die Bayern-Bus-Karambolage (AZ) + + + Taktik: eine Analyse der Wochenendpartie von Union Berlin (Eiserne Ketten) + + + Gesperrt: 4 Spiele muss Vedad Ibisevic aussetzen (sport1) + + + Was macht eigentlich? Andi Möller: Co-Trainer in Ungarn (Tagesspiegel) + + + Podcast: Padercast Nr. 6 ist da (Schwarz und Blau)

#Link11: Engel kurz vor dem Fall

blogundpresseschau

1. Im Blick zurück entstehen die Dinge. Findet auch Wolfram Eilenberger:

Kein Mensch ist so schal, nur im Moment zu leben. Im Gegenteil, nur als Erinnerende wissen wir überhaupt, wer wir sind und sein wollen. Gleiches gilt auch für die mit dem WM-Sommer 2006 verbundenen Gefühle.

Sein Text für die ZEIT behandelt die Bedeutung des Fußballs und die tiefere Bedeutung unseres Umganges mit den Vorwürfen gegen den DFB.

Eine herausragende Zusammenfassung der Lage und der offenen Fragen hat Tim Röhn in der der Welt veröffentlicht. Ihr Schönheitsfehler: Die Rolle der Schwesterzeitung BILD in der medialen Auseinandersetzung wird völlig ausgeblendet.

2. Die FAZ legt dar, warum Theo Zwanziger im weiteren Verlauf der Angelegenheit die Schlüsselfigur sein dürfte: In der Stille fängt das Chaos an. Die grüne Bundestagsfraktion hat ihre Absicht bekundet, zunächst Wolfgang Niersbach zum Thema in den Sportausschuss des Bundestages zu laden (RP). Ein von Experten als authentisch eingestuftes Video zeigt den derzeitigen Präsidenten, als er mit den Vorwürfen konfrontiert wird.

3. Oliver Fritsch (ZEIT) hebt den Machtkampf und die Rolle verschiedener Medien in der Affäre hervor. Die Hannoversche Allgemeine beschäftigen vor allem die beiden Pole SPIEGEL und BILD: Hier gibt es keine Angst vor der Konfrontation. Der am Sonntagabend wegen Zweifeln an der Ausgewogenheit der Berichterstattung in die Kritik geratene Medienkonzern Sky hat seinen Experten Beckenbauer übrigens kurzfristig aus dem Programm genommen (Allesaussersport/Twitter).

4. Das Sportmedienblog versucht aus Fakten, Indizien und Mutmaßungen ein zusammenhängendes Gesamtbild zu zeichnen. Der ungewöhnliche Fokus: Die Kirch-Gruppe. Überzeugt bin ich nicht, aber Danke auch für den Versuch.

5. Auch in dieser Angelegenheit gilt: Wo die Großen des Sports zusammentreffen, ist die Fair-Trade-Marke mit den drei Streifen nicht weit. adidas ist in solchen Zusammenhängen kein weißes Blatt Papier. Michael Ashelm und Rüdiger Köhn (FAZ) über den umtriebigen Hauptsponsor (FIFA, UEFA, DFB), dessen kleine Finger überall mit drin stecken.

6. Als sei es nicht genug, den DFB wegen Ungereimtheiten in Millionenhöhe anzugehen, setzt der Spiegel nun auch noch an, die Augenwischerei subjektiver Spielernoten zu beenden. Mit ihrem Wertungssystem, für das mit Prof. Andreas Heuer eine respektable Fachkraft einbezogen wurde, wollen sie Noten aus purer Vernunft, aus objektiven Kriterien berechnen.

7. In Mainz hat man gestern Abend gemeinsam beschlossen, einen kurzfristigen Weggang Christian Heidels auszuschließen (AZ). kicker-Redakteur Benni Hofmann ordnet die Aussagen ein: Alles in allem sei es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis ein Nachfolger gefunden und Heidels Wechsel nach Schalke vollzogen werden kann. Torsten Wieland (Königsblog) ist weniger optimistisch. Aus erfahrener Schalker Sicht sei mit Hickhack und Dilettantismus zu rechnen, bevor Heidel seinen Posten antreten könnte.

8. Ein Rückblick auf das Wochenende in Bewegtbildchen, der uns jeden Spieltag erscheint: Der 9. Spieltag in 11 GIFs bei Reeses Sportkultur.

9. Das Topspiel dieses vergangenen Wochenendes wurde zwischen Frankfurt und Mönchengladbach ausgetragen. Die wachgeküsste Borussia, die sich nach oben gräbt, gewann ihr Auswärtsspiel mit 5:1. Spielverlagerung hat die Partie analysiert. In diesen Tagen tritt Gladbach gemeinsam mit den anderen deutschen Vertretern wieder in der Champions League an. Bei Spielverlagerung gibt es eine Vorschau auf alle vier Partien.

10. Traditionell weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit spielte am Samstag Wolfsburg gegen Hoffenheim. Neu: Die Partie hatte nicht die wenigsten Zuschauer (FCA-D98, Meedia). Neu: Hoffenheim in tiefsten Tiefen der Tabelle (Manager Rosen beim SWR). Neu: Akademiker-Fanclub fast wortlos (Spielbericht deutlich unter einer Stunde Lesedauer)

11.

Man könnte meinen, es wäre sonst nichts los, in Köln und in der Welt. Ein Handtor, schon ist der Schütze der niederträchtigste Fußballer seit den Italienern 1970 und der denkbare Videobeweis kann einmal mehr die Runde machen. Unsportlicher: Gästefans wurden nach dem Spiel einer »Nahrungssperre« unterworfen (Fanhilfe).

Den Kölnern sei eine Dosis Jörg Schmadtke (YouTube) empfohlen, die anderen seien daran erinnert: Wir haben Dinge gesehen, aber für Wiederholungsspiele (Phantomtore Helmer vs. Kießling) oder Regeländerungen (Torlinientechnik: Abstimmung nach Kießling-Tor vs. Abstimmung nach Pokalfinale) bedarf es der Beteiligung des FC Bayern.

Geburtstagskind des Tages

Wer hat heute Geburtstag? Einfach in die Kommentare posten! (Auflösung von gestern: Hans Schäfer wurde 88)

Meist geklickter Link gestern
DWDL – »›Beckenbauer-Sender‹: Spiegel-Bericht sorgt für Eklat bei Sky«

Field Reporter

»50+1 war ein Segen für den deutschen Fußball. Ich sage bewusst „war“. Denn man hat vergessen, 50+1 analog zur Entwicklung des Fußballs weiter zu entwickeln. So wie es momentan in Deutschland gehandhabt wird, ist es eine kontraproduktive Mauer gegenüber der Kreativität von Unternehmen, Firmen und Vereinen.«

Wolfgang Holzhäuser gegen ein starres 50+1, gegen Mehrfachbeteiligungen, für mehr Relegation, für Endspiele um die Meisterschaft. Ein vor Ideen sprühender fußballerischer Altkanzler im Interview mit Spox

Mixed Zone
Bremen/München: Um Lemke, »der für die Vereinten Nationen seit sieben Jahren als Friedenstaube des Sports die Welt umfliegt« und »Stresswurstsemmelesser« Hoeneß muss man sich keine Sorgen mehr machen (SZ) + + + Griechenland: Die Trage, das größte Risiko für den Verletzten (Twitter) + + + Niederlande: Jari allein zu Haus (Twitter) + + + Bochum: Leipziger Steigerung (Spielverlagerung) + + + Liverpool: Klopps Debüt (11Freunde) + + + Groundhopper: Pünktlich zur Geburt (Schottische Furche) + + + Finanzen: Manchester City in der Analyse von The Swiss Ramble + + + RTL: sendet bei Länderspielen anders als ARD und ZDF keine Audiodeskription für Sehbehinderte (11F) + + + Ze Roberto: Vertragsverlängerung mit 41 (spox) + + + Österreich: Glückszahl 88 (ORF) + + + Raul: Karriereende. Eine Würdigung (11F) + + + Rostock: Neue Vorwürfe gegen Ex-Hansa-Vostand Dahlmann (NDR) + + +

#Link11: Ende mit Schrecken?

Aufgrund der Ereignisse um die Korruptionsvorwürfe gegen den DFB fällt der obligatorische Bundesliga-Teil der Montags-Link11 heute ausnahmsweise geringfügig kleiner aus, als sonst. Nicht, dass es dort nicht genügend Aufreger-Material gegeben hätte.

Die Umbenennung in „#Skandal11“ ist bereits beim Fokus Fussball Ältestenrat beantragt.
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1. Zunächst das Wesentliche: Der Spiegel vermeldete in Kooperation mit Investigativjournalist Jens Weinreich, der DFB habe (womöglich) die Vergabe der WM 2006 mit Geldern aus einer von Adidas-Chef Dreyfus (Ja, der mit den Honeß-Millionen) befüllten „schwarzen Kasse“ „gekauft“. Beckenbauer und Niersbach wurden als Mitwisser genannt.

2. Die Reaktion des DFB erfolgte (beinahe) prompt inform einer Presseerklärung und eines Interviews von Wolfgang Niersbach auf der Verbandswebseite. Zudem zog der Verband den bekannten Medienanwalt Dr. Christian Schertz als Berater und Pressekontakt hinzu.

»Ich kann mich daran absolut nicht erinnern, zumal ich in meiner Eigenschaft als OK-Vizepräsident Marketing und Medien nur sehr bedingt in wirtschaftliche Transaktionen eingebunden war. Ich möchte daher die Redaktion des „Spiegel“ bitten, uns dieses Papier zu überlassen, um nachvollziehen zu können, worum es sich handelt und ob es überhaupt meine Handschrift ist.«

Für den ehemaligen DFB-Pressesprecher Harald Stenger lassen diese Statements viele Fragen offen (Deutschlandfunk). Jürgen Dahlkamp findet Niersbach unglaubwürdig und legt dem DFB-Präsidenten, der seine Ehre verloren habe, den Rücktritt nahe (Spiegel). Oliver Fritsch merkt an, es gebe nicht erst jetzt Anlass, an Niersbachs Integrität zu zweifeln (Zeit). Dazu passt, dass selbiger wohl schon im Sommer von drohendem Ungemach wusste – und das seinen Verbandskollegen verschwieg (RP Online).

3. Aus dem DFB-Skandal droht seit dem gestrigen Sonntag auch ein mediales Kräftemessen zu werden. Zunächst griff Alfred Draxler, Niersbach/Beckenbauer-Intimus und Chef der SportBild den Spiegel-Beitrag auf schärfste an und nannte die Anschuldigungen gegen Wolfgang Niersbach eine „Intrige“ Theo Zwanzigers (später am Tag nannte auch Ex-FIFA-Sprecher Guido Tognoni beim Aktuellen Sportstudio Zwanziger als „undichte Stelle“). Am Abend dann kam es bei Sky90 und auf Twitter zum Eklat. Spiegel-Autor Jens Weinreich wurde der Sendung zugeschaltet; nach DFB-Pressekontakt Dr. Christian Schertz, der ebenfalls heftig austeilte, was Weinreich laut eigener Aussage vorher nicht vom Sender angekündigt worden war und ihn seinerseits zu einer recht heftigen Reaktion verleitete. Draxler und sein Arbeitgeber warteten derweil bereits im Netz, wo dann zunächst gepoltert und anschließend noch ein wenig gedroht wurde. Die Gegenkampagne läuft.

4. Die öffentliche Demontage von Schalke-Manager Horst Heldt geht weiter. Zunächst bestätigte Mainz 05s Präsident Strutz ein Angebot an den als Nachfolger gehandelten Manager Christian Heidel (Kicker), dann sprach ein zerknirschter Heldt im sonntäglichen Doppelpass bemerkenswert offene Worte zur Situation (Sport1) und stichelte anschließend gegen seinen Nachfolger, der wiederum im Clinch mit seinem Präsidenten Strutz zu liegen scheint, schreibt Daniel Meuren (FAZ).

5. Apropos… zum (dramatischen) Bundesligaspiel zwischen Schalke und Hertha BSC gibt es bei Spielverlagerung eine taktiklastige Nachbesprechung. Die „Knappen“ wussten zwar abermals nicht gänzlich zu überzeugen, doch Torsten Wieland hat gespürt, dass sich etwas verändert hat, im Staate Gelsenkirchen (Königsblog).

6. Der FC Bayern stellte gegen Werder standesgemäß einen weiteren Rekord auf. Der Spielverlagerung fehlte dennoch der „Glanz“ in Bayerns 5-4-1 System. Die taz findet das alles langweilig und will den Rekordmeister daher künftig nicht mehr erwähnen (Fußball-Level: Lord Voldemort).

„Wo ist denn eure Lösung? Ihr schreibt immer, es ist schlecht oder scheiße. Meine Tochter und jede Oma und jeder Opa im Stadion sieht, dass es scheiße ist. Ihr erklärt, dass Werder im Arsch ist. Habt ihr gedacht, wir sind Teilnehmer an der Champions League?“

Werder Coach Viktor Skripnik machte dagegen nach dem Spiel mal so richtig reinen Tisch. Zunächst kanzelte er auf der Pressekonferenz die anwesenden Journalisten ab, danach sprach er offen von seinem Abschied (Welt).

7. Das Spiel des FC Köln gegen Hannover wurde durch ein grotesk irreguläres Tor entschieden. n-tv berichtet von einem Skandalspiel. Bei der Welt kritisiert man, dass grob unsportliche Aktionen mittlerweile als normaler Bestandteil des Spiels wahrgenommen werden. Der 4. Offizielle verdaut das nervenzehrende Spiel unter Zuhilfenahme des alten Hausfrauenrezeptes „Kaffee und Kippe“.

8. Ausführlich beschäftigt sich wie immer der Rasenfunk mit dem Bundesligaspieltag. Wem hier zu viel Skandal und zu wenig Spieltag war, dem seien die mit sonoren Stimmen vorgetragenen Weisheiten von Max-Jacob Ost, Steffen Meyer und Tobias wärmstens empfohlen (Rasenfunk). Aus aktuellem Anlass gibt es beim Forecheck Podcast heute wieder ein (etwas älteres) Gespräch zwischen Christoph Fetzer und Alex zu hören, in dem die Möglichkeit einer Strafraum Challenge diskutiert wird.

9. Aktuell häufen sich (wieder einmal) die Berichte über ein erhöhtes Depressionsrisiko bei Profifußballern. Für Francois Duchateau auch eine logische Folge der immer früher einsetzenden, immer schneller steigenden psychologischen Belastung im Jugendspieleralter. Für die Welt schrieb er über den in diesem Zusammenhang interessanten Job des von Bayer Leverkusen angestellten „Mentalcoaches“ Christian Luthardt.

10.

„Was bei den ersten Versuchen im Fahrschulauto der Fahrlehrer mit der Notfallbremse auf dem Beifahrersitz ist, kann für den angehenden Unparteiischen seit einigen Monaten der sogenannte Tandem-Schiedsrichter sein.“

Auch für die Unparteiischen steigt der Leistungsdruck stetig. Aus diesem Grund soll ein neues Pilotprojekt die schiedsrichterliche Ausbildung revolutionieren. Nino Duit hat sich mit der Sache befasst (SZ).

11. Jürgen Klopps erstes Spiel als Trainer des FC Liverpool ist absolviert. Es endete trotz zahlreicher Ausfälle mit einem 0:0 gegen die zuletzt starke Tottenham Hotspur. Einen geschulten Blick warf abermals die Spielverlagerung auf das Geschehen. [SPOILER] Kann Spuren von Gegenpressing enthalten!

Geburtstagskind des Tages

Wer hat heute Geburtstag? Einfach in die Kommentare posten! (Auflösung von Freitag: Tomasz Hajto wurde 43) (

Meist geklickter Link am Freitag
Die Prämienzahlungen der DFB-Elf während der Qualifikation zur Euro 2016 bei Fußball-Geld

Field Reporter

»Die Stuttgarter Spiele sind durch das ständige hin und her attraktiv, haben aber keine oder nur kurze Phasen der Ballkontrolle. Die Partien wirken oft wie ein engagiertes Jugendspiel.«

Alexander Zornigers Taktik kommt bei Spox-Experte Martin Himsl nicht uneingeschränkt gut weg. Er beantwortet Andeas Lehner Fragen zur VfB Saison im Interview.

Mixed Zone
Schlimme Neuigkeiten: Schwatzgelb trauert um Mitgründer Arne + + + Unerwünscht: Henrik Mkhitaryan reist nicht mit dem BVB nach Qäbälä (Spox)  + + + Das neue Salt & Pepper? Zeigler und Eilenberger (WDR) + + + Spitzenspiel: Red Bull Leipzig gewinnt in Bochum (Spielverlagerung & der Rotebrauseblogger) + + + Prüft Ermittlungen gegen den DFB: Die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Wirtschaftswoche) + + + Aufgearbeitet: Der Spieltag aus Essener Sicht Im Schatten der Tribüne + + + Neuer Ronaldo oder neuer Nani? Manchester rätselt über Memphis Depay (The White House Address) + + + #EchteLiebe: Ein Araber zieht nach Dortmund – wegen Borussia (11 Freunde)

#Link11: The Friday One

Vereinsfußball, alter Freund: Willkommen zurück! Es war ziemlich öde ohne dich. Und auch wenn an diesem Wochenende vor allem einige Trainer im Fokus stehen werden – die Link11 behält wie immer das große Ganze im Blick. Spieltag!

blogundpresseschau

1.  Francisco Copado raucht nicht mehr, spielt aber immer noch Fußball. Inzwischen ist der 41-jährige Ex-Profi beim TSV Moosach in der Bezirksliga gelandet. Eine Spurensuche mit der Süddeutschen Zeitung.

2. Fla, Flu, Botafogo: Rio de Janeiro beheimatet einige weltbekannte Fußballvereine. Der Bangu Atlético Clube – meist nur Bangú genannt – dürfte allerdings trotz bewegter Geschichte nur Insidern ein Begriff sein. Zeit das zu ändern, findet Babagol.net (Englisch).

3. Marco Stein fasst auf 120Minuten.net die jüngere Vergangenheit des österreichischen Fußballs in bemerkenswerter Ausführlichkeit zusammen. Longread nennt man das wohl.

4. Der VfB Stuttgart ist für seine hervorragende Jugendarbeit bekannt und mit Berkay Özcan klopft momentan das nächste große Talent an die Eingangspforte der Bundesliga. Sport1.de hat den 17-Jährigen porträtiert.

5. Auf Twitter gab es ein kleines Nachbeben in der Fehde zwischen dem FC St. Pauli und Bild-Chef Kai Diekmann. Passen Sie gut auf sich auf.

6. 160.000 EUR Prämie, ohne eine Minute gespielt zu haben. Geht nicht? Geht, wie Fussball-Geld.de beweist.

7. Noch mal Geld: Die BBC hat ihre jährliche Ticketpreis-Studie „Price of Football“ veröffentlicht (Englisch).

8. Saarkasmus-Rolf (groß!) ist einer der wenigen Allesfahrer des 1. FC Saarbrücken und betreibt zudem ein eigenes, kleines Vereinsmuseum. Der FCS-Fanclub Bierwölfe (auch nicht gerade klein) hat ihn besucht.

9. Entfern mir mal die Flasche Bier, Flasche Bier, sonst streik ich hier: Shkodran Mustafi – Gerstensaft 0:1 (SZ).

10. 

»Arbeiten gegangen sind wir ja nie. Wir haben am Tag zwei- bis dreimal trainiert, da blieb dafür gar keine Zeit.«

Das Neue Deutschland erzählt die Geschichte der professionellen Amateure in der DDR-Oberliga.

11. Die Kalender des Weltfußballs sind nur alle vier Jahre für ein paar Wochen synchron und die Spielstärken von 209 Nationalmannschaften daher schwer zu vergleichen. Die FIFA-Weltrangliste versucht es trotzdem und das ist vielen Journalisten natürlich ein Dorn im Auge. Wer will schon das Monopol auf nicht beweisbare Rankings („Die 32,5 einflussreichsten Menschen der Kasseler Stadtgeschichte“) verlieren, die sich zudem wunderbar als Klickstrecke und Kreativpausenfüller eignen?

Dass die belgischen Pommeslutscher in der am 5. November erscheinenden Ausgabe unsere Weltmeister-#DieMannschaft als Nr. 1 ablösen werden, scheint für #DieWelt-Fußballchef Lars Wallrodt das Fass nun endgültig zum Überlaufen zu bringen.

Geburtstagskind des Tages

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Meist geklickter Link gestern
Festgehalten!

Field Reporter

»Als ich Bellaria in der vierten Liga trainiert habe, bin ich einmal in die Kabine gekommen, als ein Spieler gesagt hat: „Der Trainer macht Sachen mit uns, die ich weder in der Serie A noch in der Serie B machen musste. Entweder ist er ein Genie oder ein Verrückter.“ Ich habe ihm geantwortet: „Ich hoffe, Ersteres.“«

Trainerlegende Arrigo Sacchi im Interview mit ballesterer/Der Standard.

Mixed Zone
Hamburg: Die Sorgen machen sich Uwe Seeler. + + + Metz: Ihre Arme werden nun ganz schweeeer (Twitter). + + + Stuttgart: Mr sott d’Äpfl ra do (Stuttgarter Zeitung). + + + Effes Neuland: Paderborn und Braunschweig (Twitter). + + + Noch mal Hamburg: Probleme mit dem Ausrüster beim FC St. Pauli (SPON). + + + Bristol: Groundhopping in England (Übersteiger). + + +

#Link11: Nachwehen im Quali-Land

Bis grob 1995 war der blonde Bäckersjunge sicherlich ein Fußballer, mit dem ich stark sympathisierte. Jürgen Klinsmann begann seine Karriere bei den Stuttgarter Kickers und wechselte dann zum VfB. Um diese Zeit herum begann auch mein Interesse am Gekicke zu wachsen und jeder Grundschüler, der ich nun mal war, braucht natürlich auch ein Rolemodel. Klinsmann war in der Auswahl, am Ende wurde es dann doch jemand anders. Klinsmann behielt ich aber immer im Auge, er wechselte nach Italien (cool!), wurde Weltmeister mit Deutschland (doppelt cool!), spielte in Frankreich (wo?), dann bei Tottenham und erfand dort den legendären Diver-Jubel (Selbstironie? Wenn ja, dann megacool!). 1995 dann der Wechsel zu den Bayern (mega-uncool). Naja.. unsere Wege gingen auseinander. Irgendwann wurde er dann deutscher Teamchef (ein bisschen cool) und brachte Buddhas zu den Bayern (why not?). Heute leitet er die Geschicke des US-Teams und sorgt dort für massiven Gesprächsstoff. Die Link11 hat heute ein Auge drauf.

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1. Im Confed-Cup-Play-Off-Spiel USA gegen Mexiko bat Fabian Johnson um seine Auswechslung, was Klinsmann dazu veranlasste Johnson komplett nach Hause zu schicken (Spox). Nicht nur dadurch, sondern speziell durch die verpatzte Quali für den Confed-Cup, steht Klinsmann massiv in der Kritik, doch es gibt auch Fürsprecher. The Coaching-Journey nimmt den US-Fußball komplett auseinander und konstatiert, dass dieser einfach nicht gut genug ist im Vergleich. Einen etwas anderen Tenor schlägt Graham Parker (Guardian) an. “Jürgen Klinsmann blaming everyone but himself..”

2. Manchester City hat seinen Jahresreport veröffentlicht. Seit der Übernahme durch Khaldoon Al Mubarak schrieb der Club erstmals schwarze Zahlen, wie man zusammenfassend lesen kann (MCFC).

3. Warum der Wochenendrebell, nicht nur am Wochenende ein Rebell ist. Du hast in der Vergangenheit viel gelernt, Jay-Jay. Du weißt, dass Du Menschen ins Wort fallen darfst, wenn sie sagen „Ich habe nichts gegen Ausländer aber, …“ um den Satz zu beenden mit, „Du bist ein Arschloch“.

Eine neue Kategorie: Festgehalten. Lesen!

4. Die Niederlande fahren nicht zur EM. Christof Siemes (ZEIT online) motzt unter anderem über Wesley Snijder, spottet über den holländischen Hochmut und den teutonischen Minderwertigkeitskomplex. Ich bin mir des Werts dieses Textes nicht sicher. Wie auch über 130 Kommentare andeuten. Jacob Steinberg (Guardian) will den Nachbarn aber wieder Mut machen.

What Holland need to remember is that football is cyclical. Their situation looks hopeless now but their collapse does not have to be terminal. They can regain their place among the elite as long as they accept their rehabilitation is unlikely to be a painless experience.

Tobias Müller (taz) setzt das Scheitern der Niederlande in Bezug zum aufstrebenden Nachbarn aus Belgien. Huub Stevens wusste alles schon vorher (Stuttgarter Zeitung).

5. Jannik Sorgatz (RP) hat ein bisschen Wellness auf Island genossen, wenn man seinem Instagram-Feed glauben schenken mag und nebenbei analysiert, warum Islands EM-Qualifikation nur folgerichtig ist.

6. Langsam, aber sicher rückt auch Wolfgang Niersbach von Michel Platini ab, erkennt Evi Simeoni (FAZ). Sie stellt offizielle Zitate des DFB-Präsidenten gegenüber.

Geburtstagskind des Tages


Wer hat heute Geburtstag? Einfach in die Kommentare posten! (Auflösung von gestern: Jan Seifert wurde 47)

7. Was hat dich bloß so ruiniert, fragt Schalke Unser. Eine Zusammenfassung der jüngsten Probleme hinter den Kulissen.

8. Andreas Bock (11 Freunde) hat den viertschnellsten Fußballer der Bundesliga-Geschichte interviewt. Wer isses?

9. Stefan Osterhaus (NZZ) hat Leerstellen in der Bundesliga gefunden. Neben Klopp fehle beispielsweise ein Uli Hoeneß

10. “Nebenan schlug eine Panzerfaust ein”. Benedikt Teuer (Spox) im Gespräch mit Hannovers U23-Trainer Michael Krüger.

11. Der Grazer Johnny Ertl war in der Saison 2012/2013 noch Kapitän des FC Portsmouth. Nun ist er im Vorstand des Premier League-Clubs und gibt Kordian Prokop (Standard) spannende Einblicke in seine Arbeit.

Field Reporter:

Was wir bei der Fifa beobachten, ist typisch für Organisationen, deren Einkünfte enorm und schnell steigen und die ohne externe Prüfung agieren. Bei der Fifa kommt hinzu, dass sie von keinem Markt bestraft und von keinem Kontrollorgan oder Volk abgewählt werden kann. Wenn sich ein solcher Zustand über vier bis fünf Jahrzehnte hält, führt das zu Arroganz und Egoismus. Die Chefs glauben dann, sie könnten tun, was sie wollen. Sie denken, sie stünden über dem Gesetz.

Whistleblowerin Bonita Mersiades erklärt im Gespräch mit Oliver Fritsch (ZEIT online), warum die FIFA gerade implodiert.

Meist geklickter Link gestern:

Des Fußballs neuer heiliger Krieg – The Set Pieces.

  • Mixed Zone: +++ Alt, aber schauenswert: Jose Mourinho von Wrestler aufs Korn genommen (Youtube). +++ Fußballgeschichte: PSG im Blickpunkt (Footballmanager). +++ Schwarzbrot: Bei Union hört man weiterhin gerne Sascha Lewandowski zu (Textilvergehen) +++ Hecking im Interview: Pokalsiege, Malanda und de-Bruyne (Spox). +++

#Link11: Aussichtslos, aber nicht kritisch

Effe und Ascheplätze gegen Taktikhipster, VW-Controller gegen den VfL Wolfsburg, V-Männer gegen die Demokratie, Deutschland gegen die Niederlande, Blatter gegen alle. Die Themen der heutigen Link11 sind so gut und so unterschiedlich, dass ich sie nicht durch eine mit bestensfalls mittelprächtigen Wortspielen gespickte Einleitung entwerten möchte. Und das kommt wahrlich selten vor.

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1. Stefan Effenberg ist Trainer eines Profi-Fußballclubs. Die Meldung, dass Effe, zuletzt wegen einer Trunkenheitsfahrt Ziel öffentlicher Kritik, künftig den SC Paderborn trainiere, schlug wie eine Bombe in Deutschlands Fußballszene ein (wohl auch weil damit die Chancen steigen, Effenberg nicht mehr als SKY-Experten genießen zu dürfen). Dabei schien sich erstaunlicherweise kaum jemand dafür zu interessieren, ob Effe denn nun neben „Schlagzeilen“ auch „Trainer“ kann.

„Würde man nicht wissen, dass Stefan Effenberg der Sohn eines Hamburger Maurers ist, man würde einiges darauf verwetten, dass »Bild« und Ed Hardy ihn erfunden haben.“

Daniel Theweleit sieht eine „Beckerisierung“ des (ehemaligen?) Rüpels, der beim kriselnden Zweitligisten den „Klassensprecher“ alter Schule geben solle (Spiegel). Anna Kemper hat „Herr Effenbergs“ Stärken schon 2012 vor allem in seinem Ego, seinem unendlichen Selbstbewusstsein und seinem Ego ausgemacht (11 Freunde). Auch Schwarz und Blau geht auf Effenbergs Ruf ein – und prognostiziert, etwas mehr „Ärger“ werde dem Team gut zu Gesicht stehen.

2. Selbst im nagelneuen Zustand schon total oldschool sein – das können im Fußball sonst nur Ascheplätze. Jens Kirschneck widmet dem „Sehnsuchtsort“ aller Pöhler, Straßenkicker und Rumpelfüßler eine Ode der Marke „Wo Jungs zu Männern werden“ (11 Freunde).

3.

„Wir müssen genau beleuchten, welche Möglichkeiten sich auftun, unsere aktuellen Probleme zu lösen. Dabei geht es um vielfältigste Themen. Auch im Fußball werden wir uns das natürlich anschauen müssen.“ (11 Freunde/SID)

Der VfL Wolfsburg gilt nicht gerade als der Ascheplatz der Fußballrepublik. Die allzu rosigen Zeiten könnten für VWs Fußballprojekt jedoch bald vorüber sein, stehen dank des hausgemachten Abgas-Skandals doch vermutlich finanzielle Kürzungen ins Haus. Sportrechtler Alexander Steinforth merkt (nicht ohne ein gewisse Genugtuung) an, das Geschäftsmodell des VfL sei ohnehin Gift für die Bundesliga (Welt).

„Wenn dann ein Klub, der es unter anderem durch geschickte Lobbyarbeit geschafft hat, die 50+1-Regel auszuhebeln, plötzlich die ganze Härte seiner Abhängigkeit von einem Unternehmen zu spüren bekommt, dann ist das fast schon eine Ironie der Geschichte.“

4. Gift für den Sport waren jahrelang vor allem Hooligans und Neonazis, die Stadien wahlweise als Rekrutierungszentren oder Schlachtfelder verstehen. Dass selbstbetitelte „Hools“ sich mittlerweile völlig vom Sport ab- und ihrer Kernkompetenz (menschenfeindlicher Schwachfug) zugewandt haben, macht die Sache nicht besser. Die allseits bekannten „Hooligans gegen Salafisten“ zumindest, spielen wie auch die ehemalige „Borussenfront“ (heute als Nazi-Proll-Partei „Die Rechte“ unterwegs), eine wichtige Rolle beim Rechtsruck der deutschen Öffentlichkeit. Und das – wie bei kriminellen Rassisten und Nationalsozialismus-Fans nicht unüblich – wohl unter tätiger Mithilfe des deutschen Staates (Spiegel).

5. Die Probleme deutscher Fußballer hätte die Nationalmannschaft Syriens vermutlich gerne. Trotz der furchtbaren Zustände im Mutterland nehmen die „Roten Adler“ jedoch derzeit an der WM-Qualifikation teil. Machthaber Assad (und seinem Freund Putin) gefällt das natürlich. Über Fußball zwischen Heimspielen im Exil und dem Ehrgeiz eines Diktators (Sport Inside).

6. „Ohne Holland…“ Ich finde aufgesetzte Freund-Feind-Schemata im Wettbewerb der Fußballnationen ja mindestens peinlich. Die sympathischen Nachbarn aus den Niederlanden verpassten dennoch gestern die Qualifikation für das kommende Herrenturnier in Frankreich. Peter Ahrens wünscht sich daher einen kompletten Neustart der „Elftal“ (Spiegel). Auch Martin Hoffmann nimmt Oranjes Fußballkrise unter die Lupe und macht ein Trainer-, Mentalitäts- und Arroganzproblem bei der ehemals großen Fußballnation aus (Sport1).

7. Apropos Arroganz: Ähnlich souverän wie bis zum Halbfinale der gewonnenen Herren-Weltmeisterschaft hat sich die Elf des Deutschen-Fußball-Bundes für die Euro 2016 qualifiziert. Und das ohne Stürmer! Christof Kneer weiß, warum das Fehlen gomez’schen Brechstangenfußballs zugleich Schwäche und Stärke der Löw-Mannschaft ist und zeigt sich eher ob eines Leitwolf-Vakuums besorgt (SZ).

8.

„Sepp Blatter, überzeugt davon, dass jedermann in der Welt das Recht habe, Fussball zu spielen, trug die Botschaft über alle Kontinente. Die Lateinamerikaner haben ihn deshalb verehrt, mehr noch die Afrikaner, die er auf Weltniveau erhob, und ebenso die Asiaten und Ozeaner aus dem Pazifik, die ihn zum „Vater des Fussballs“ erkürten. Die Europäer sahen ihre Felle davon schwimmen.“

Kommen wir zum Thema „Korruption“. Sport Inside warnt davor, sich von Blatters zeitweiliger Suspendierung blenden zu lassen. Der FIFA-Patron sitze noch immer fest im Sattel. Noch treuer als die FIFA zu ihrem Paten steht Wolfgang Niersbach vermeintlich zum akut korruptionsverdächtigen Michel Platini. Blöderweise erlaubt dessen Suspendierung derzeit keine fußballbezogene Kommunikation mit anderen Fußballfunktionären. Evi Simeoni weiß jedoch, was Aufschluss darüber geben könnte, ob sich Niersbach und sein „cher ami“ dennoch hinter den Kulissen abstimmen (FAZ). Warum es (nicht nur) für Platini eng werden dürfte, erklärt „FIFA-Mafia“ Autor Thomas Kistner (neben anderen neueren Entwicklungen) in der SZ.

Gewissermaßen eine Innenansicht des sepp’schen Fußballimperiums liefert dagegen Klaus Stöhlker, der Urheber des obigen Zitates. Der Blatter-Vertraute hat einen europäisch-amerikanischen Machthunger als Grund der (unfairen) Ermittlungen gegen den Philanthropen und „Vater des Fußballs“ ausgemacht und fordert „mehr Respekt“. Eine, wie ich finde, faszinierende Lektüre (Inside Paradeplatz).

9. Thomas Tuchel ist (vorübergehend) der neue Stern am Himmel deutscher Fußballberichterstattung. Seit der „Rulebreaker“ den BVB trainiert, ist allein die Ernährung schwarz-gelber Spieler (gefühlt) häufiger ein Medienthema gewesen, als die gesamte Saison des FC Köln. Wie auch andere Bundesligisten neuere Ernährungstrends bis hin zu komplett veganer Kost in ihren Sportalltag eingebunden haben, erklärt Frank Hellmann (Sportschau).

10. Tuchel steht neben Pep Guardiola für einen „Wandel“ im Fußball, der auch vor dessen Fans nicht Halt macht: Traditionalisten gegen Modernisierer, Malocher gegen Statistiker, Leitwölfe gegen Taktikanalysten. Wer ein Twitter-Konto hat, dürfte wissen, wovon die Rede ist. Rory Smith zumindest weiß es genau, hat er sich doch durch einen forschen Artikel (unfreiwillig) ins Zentrum des heiligen Krieges begeben, der um die Seele des Fußballs tobt. Seine dort gesammelten Erfahrungen hat er in einen weiteren tollen Artikel gepackt, der mein persönliches Highlight der (bisherigen) Woche darstellt (The Set Pieces).

11.1 Jahr Peter Knäbel„. Was klingt wie der Titel einer „Verschollen im Dschungel“-Geschichte… ist eine lesenswerte Chronologie des bisherigen Wirkens eines HSV-Sportdirektoren, der mehr zu bieten hatte, als nur einen Rucksack voller Hoffnung (Blog trifft Ball).

Geburtstagskind des Tages

Wer hat heute Geburtstag? Einfach in die Kommentare posten! (Auflösung von Montag: Raimond Aumann wurde 52)

Meist geklickter Link am Montag:
Tobias mit seiner Taktikanalyse des löw’schen Spielsystems (Welt)

Field Reporter

»Meine Frau sagt immer, ich sehe aus wie der glücklichste Mensch auf Erden, wenn ich danach nach Hause komme. Das Aufstehen aus dem Bett am Morgen danach kommentiert sie dann aus Rücksicht auf mein Alter nicht mehr. «

FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz spricht mit  Jochen Tittmar über alte Herren auf Bolzplätzen sowie die Gegenwart und Zukunft seines Arbeitgebers (Spox).

Mixed Zone
Gelsenkirchen: Hassan Talib Haji macht sich Sorgen (um zwei Schalker Spieler) (Westline)  + + + Fußballer-Tabu: Machos und Depressionen (NZZ) + + + Personalkarussell: 2 VfB-Aufsichtsräte suchen das Weite (Vereinswebseite) + + + „Verhaftung wegen Sex-Tape-Erpressung“: Djibril Cissé schreibt Schlagzeilen (Eurosport) + + + Menschen zweiter Klasse: Das türkische Publikum in Konya hat eine klare Meinung zu den Anschlagsopfern von Ankara (Welt) + + + Revolutions-Krise: Klinsis USA geraten ins Stocken (8by8)