#Link11: Mit Spoiler

Es ist schon traurig, dass in diesen Tagen wieder so wenig über den Fußball und so viel über Sportpolitik, Korruption und schleppende Aufklärung gesprochen werden muss. Wer keinen Bock drauf hat, der sollte in dieser Ausgabe der #Link11 nur die Nummern 1-3, 9, 11 und die Mixed Zone lesen und klicken.

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1. Borussia Mönchengladbach spielte Remis in Turin. (Zusammenfassung und komplettes Spiel beim ZDF) Daniel Montazeri (Spiegel) fasst das Spiel der Gladbacher treffend zusammen: »Gegrätscht, genervt, gepunktet«.Karsten Kellermann (RP) hebt Granit Xhaka heraus, der trotz Außenbandriss mit Herz und Hirn agierte.

2. Noch erfolgreicher als die Borussia war der VfL Wolfsburg, der sich nach dem 2:0 (0:0) gegen den PSV Eindhoven nun Hoffnungen auf das Achtelfinale macht. Bastian Midasch (Spiegel) sah einen überzeugenden Auftritt des VfL. Der Sozialwissenschaftler und VfL-Fan David Bebnowski erklärt derweil, warum der Arbeiterverein VfL Wolfsburg für die geringen Zuschauerzahlen verantwortlich ist. (taz)

In den weiteren Spielen gab es Grund zur Freude für Kevin de Bruyne und Lukas Podolski. (Spiegel)

3. Borussia Dortmund tritt in der Europa League in Aserbaidschan an. Der Armenier Henrich Mchitarjan muss zu Hause bleiben, weil Gastgeber Qäbälä dessen Sicherheit nicht garantieren kann (spox). Ein Armutszeugnis – findet Tagesspiegel-Kommentator Lars Spannagel.

Was man in Japan über Borussia Dortmund liest, zeigt David Nienhaus, der in seiner Kolumne die aktuelle Saison des BVB analysiert.

4. Abseits des sportlichen bleiben die Veröffentlichungen des Spiegel das beherrschende Thema. Der Fußballverband Schleswig-Holstein hat sich nun aus der Deckung gewagt und fordert neben Aufklärung auch eine Veränderung der Beziehung zu Sponsor Adidas. (SHZ)

Weiterer interner Druck auf Niersbach baut sich wohl aufgrund der internen Ermittlungen und Alleingänge des Präsidenten auf. Gegenüber Juve sagte ein nicht namentlicher genannter DFB-Funktionär:

»In einem Unternehmen würde eine solche Informationspolitik in einer bedeutenden Angelegenheit das Aus für den Chef bedeuten.«

5. Martin Sonneborn macht sich derweil Gedanken um die Anschlussbeschäftigung von Wolfgang Niersbach nach einer möglichen Demission oder Abwahl:

»Ich bin stark dafür, dass der DFB ihn nicht fallen lässt. Seine Zukunft stelle ich mir in wechselnden Kassenhäuschen der Zweiten Liga vor.«

Im Interview mit Andreas Bock (11 Freunde) spricht er darüber hinaus über Kuckucksuhren, Schinken und die Rolle der Titnaic bei WM-Vergaben.

6. Neben Niersbach hat auch Franz Beckenbauer Ärger. Nun entscheidet die Ethikkomiision, ob er eine Weile den Fußballplätzen fernbleiben muss. Dabei geht es aber nicht um die WM 2006 (dpa u.a. bei der taz). Michael Horeni (FAZ) sieht gar das »Reich des Kaisers« wanken. Oliver Fritsch (Zeit) zeigt die geschäftlichen Verflechtungen des Franz Beckenbauer. Die Süddeutsche hat das perfekte Foto zum Artikel von Johannes Aumülle und Thomas Kistner ausgewählt, indem sie erklärt, dass die Veröffentlichung der Untersuchungen zu diesem Zeitpunkt ein Novum ist.

7. Peter Unfried (Rolling Stone) bricht den Stab über Franz Beckenbauer und Günter Netzer. Aus seiner Sicht haben die beiden Fußballgrößen den Fußball in Deutschland zu dem gemacht, was er ist:

»Eine Massen-Unterhaltungsindustrie in den Händen einiger weniger. Wer das ändern will, muss die eigenen Bedürfnisse in Frage stellen.«

8. Ein weiterer Skandal des weltweiten Fußballs spielt sich in Bahrain ab. Dort werden Fußballer gefoltert. Und einer der Verantwortlichen vor Ort, Scheich Salman, gehört zu den Favoriten auf das Amt des FIFA-Präsidenten. Das Video ist nicht für zart besaitete Zuschauer. (YouTube)

Neben Salman, dessen offizielle Kandidatur noch offen ist, will auch der ehemalige Spieler David Nakhid FIFA-Präsident werden. (Sportschau)

9. Mehr Freude soll dem DFB heute die Nationalmannschaft machen. In der EM-Qualifikation trifft das Team von Silvia Neid auf Russland (ab 16 Uhr im ZDF). Frank Hellmann (ZDF) über Verbesserungsbedarf im Nationalteam und schwächelnde Bundesligaclubs. Tino Künzel (ZDF) über das russische Team und die Rolle der Mütter beim Frauenfußball.

10. Der neue UEFA-Finanzreport liegt vor. Nick Harris (Daily Mail) zeigt die wichtigsten Erkenntnisse. Besonders die Premier League holt auch im Vergleich zu anderen weltweit vermarkteten Top-Ligen auf.

11. Dass dieser Erfolg der Premier League auch mit der Champions League und der Vermehrung der Spiele durch nationale und internationale Wettbewerbe zu tun hat, steht wohl ausser Frage. Aber was ist der mentale Preis für diese Fußballisierung des Alltags? Rory Smith (ESPN) meint, dass wir durch diese Allgegenwart des Ballsports im Fußballzeitalter der Krise leben.

Geburtstagskind des Tages

Wer hätte heute Geburtstag? Einfach in die Kommentare posten! (Auflösung von gestern: Oliver Unsöld wurde 42)

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Die taz: »Wie Springer seine DFB-Buddies beschützt«

Field Reporter

»Als Happel zum HSV kam, hatten wir sechs Wochen Vorbereitung. Beide Torhüter, Jupp Koitka und Uli Stein, haben gehalten wie die Weltmeister. Am Abend vor dem ersten Spiel fragte ich Happel, wer denn nun im Tor stehen würde. Er sagte: »Ich weiß es nicht. Aber wenn ich morgen früh die Augen aufmache, werde ich es wissen.« Am nächsten Tag stellte er den Stein ins Tor – und der wurde Nationalspieler.«

Günter Netzer im 11 Freunde-Interview über Ernst Happel.

Mixed Zone
Nürnberg: Der Club macht Werbung für Hamburg 2024.  + + + Düsseldorf: Standing Ovations für die Mannschaft der Fortuna bei der Mitgliedersammlung. (RP) + + + Hoffenheim: Krisengespräch beim Chef. (NZZ) + + + München: Torwarttrainer Kowarz vertritt 1860-Chefcoach Benno Möhlmann. (spox) + + + Polen: In den Stadien zeigen sich lautstark Flüchtlingshasser und werden von konservativen Politikern beklatscht. (Zeit) + + + Spanien: Ein Assistent berichtet von Manipulationsversuchen. (11 Freunde) + + + Uninteressant: Diese Bundesligaspiele wollte im Pay-TV keiner sehen. (Welt)

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  1. Pingback: #Link11: »Maurice, das geht hier doch alles den Banach hinunter« | Fokus Fussball

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