Die Blogschau für Montag, den 03.Dezember 2012

Wir nähern uns mit großen Schritten der Winterpause. Zwei Spieltage und eine DFB-Pokal-Runde stehen national noch auf dem Plan, ehe es in den wohlverdienten Weihnachtsurlaub geht. Wir werden dieser Tage eine erste Bilanz ziehen und euch dabei miteinbeziehen. Mehr dazu in Kürze.

Bundesliga

Wolfsburg – Hamburg 1:1 (0:1)

Für Ned Fuller ist gerade alles Bonus, denn mit soviel Spielkunst und nebenbei mehr als 20 erreichten Punkten hätte er beim HSV gar nicht gerechnet.

Hoffenheim – Bremen 1:4 (0:2)

Ist Markus Babbel jetzt noch Trainer? Nach dem 1:4 der TSG gegen Bremen stehen die Chancen schlecht für den Trainer der Kraichgauer, was auch an der starken Leistung der Bremer lag, wie die Spielverlagerung findet.

Die erste Halbzeit und die letzten 20 Minuten waren in Punkto Tempo, Kombinationsstärke und Pressing eine der stärksten Saisonleistungen der Bremer. Sie machten nach der Pause das Spiel unnötig spannend, als sie die eben genannten Punkte allesamt vernachlässigten. Gerade ein höheres Pressing hätte helfen können, die Hoffenheimer gar nicht mehr ins Spiel zurückfinden zu lassen. Am Ende ging das Spiel dank einer starken Schlussviertelstunde und Arnautovic gut aus.

500 Wörter über Fußball blickt auf Marco Arnautovic, der drei Tore beim Bremer Sieg erzielte.

Es klingt merkwürdig, aber tatsächlich ist die Wandlung des Exzentrikers Arnautovic hin zum funktionierenden Kollektivspieler mit das Beste, was Werder Bremen in dieser Umbruchssaison passieren konnte. Für Markus Babbel kam sie allerdings zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt.

FC Bayern – Dortmund 1:1 (0:0)

Schwatzgelb beschreibt treffen die Ausgangsposition dieses Spiel, dass schrecklicherweise in den Medien als deutsches „El Classico“ angepriesen wurde.

Als ob das nicht genug gewesen wäre, kam Trainerguru José Mourinho daher, der nicht nur die Bayern-Gruppe für einen schlechten Witz hielt, sondern obendrein Borussia Dortmund als souveränem Sieger der Todesgruppe mühelos den Sieg der Champions League zutraute. 30 Hiebe mit der neunschwänzigen Katze wären den Bayern wohl lieber gewesen und es war klar, dass selbst 20 Punkte Vorsprung in der Meisterschaft diese Wunde niemals würden schließen können. Zum großen Glück und friedlichen Weihnachtsfest fehlte eben das entscheidende Moment – ein Sieg gegen Borussia Dortmund.

11 Punkte Vorsprung auf den Meister, immerhin ein Remis gegen den BVB nach fünf Pleiten zuvor in der Liga und dennoch ist der Burnster alles andere als zufrieden.

Aber aus Fansicht hat mir das Spiel gestern ein kleines bisschen das Herz gebrochen. Wir haben fünf wichtige Spiele gegen Dortmund verloren, ein paar davon sang- und klanglos. Und jetzt halten wir halbherzig und espritlos das Spiel am Laufen und kassieren auch noch das dämlichste aller möglichen Gegentore, indem wir bei einer Standard-Situation ausgerechnet Mario Götze nicht manndecken. Hallo?! Mario Götze?!

DerBayernBlog meint, dass der Dortmund-Fluch auch nach dem Remis weiterlebt.

Der Dortmund-Fluch lebt also irgendwie weiter. Auch wenn die tabellarische Ausgangssituation und auch die Leistung der Heynckes-Elf dafür spricht, dass Dortmund die Dominanz der vergangenen zwei Jahre verloren hat. Dortmund hatte genau 30 wirklich gute Minuten rund um die Badstuber-Verletzung zwischen 30. und 60. Minute. Diese Phase wirkte wie ein deja vu aus den Duellen in den vergangenen Jahren. Bayern gelang es nach der guten Anfangsphase nicht mehr kontrolliert aufzubauen. Weil Dortmund die Räume im Zentrum perfekt zustellte, blieb meist nur die Möglichkeit Müller oder Ribery auf den Außen anzuspielen, die den Ball in dieser Phase jedoch meist mit dem Rücken zum Tor und unter starkem Dortmund Druck verarbeiten mussten.

Die Duselbayern sind skeptisch nach dem Remis.

Es klingt jetzt natürlich bescheuert, im Blick auf die Tabelle, aber mir gefällt das Unentschieden nicht. Natürlich kann man mal gegen die Zweitbeste Mannschaft sich mit einem Unentschieden begnügen. Aber doch nicht nach 5 Niederlagen am Stück gegen die Borussen aus Dortmund. Und jetzt kommt mir nicht mit dem Supercup an. Das ist so viel Pflichtspiel wie Salat ein Fleischgericht ist. Am Ende ist ein Unentschieden gegen Dortmund aber immer noch besser als ein Nuller.

Die Spielverlagerung ist sich sicher, dass die Transfers der letzten Jahre wichtig für das Spiel am Samstagabend waren.

Auch die bayrischen Transfer der letzten Jahre brachten eine neue Dimension in diese Partie: ohne Javi Martinez hätten die Dortmunder eher im 4-4-2 gespielt, auf jeden Fall wären die Bayern aber vor immense Probleme in puncto strategischem Spielaufbau und Pressingresistenz gestellt worden. Der Baske bewahrte sie vor dem Tappen in die schwarz-gelben Pressingfallen und Manuel Neuer, der zweite der drei “ganz großen” Transfers der letzten Jahre, sorgte für das Ausmanövrieren der überfallartigen Druckszenen der Dortmunder.

Auch Miasanrot kommt zu einem positiven Fazit nach dem 1:1 der Bayern gegen den Meister.

Einen Tag später sah die Welt für mich aber anders aus. Wir sind wieder auf Augenhöhe, müssen uns nicht fürchten und haben die Begegnung wieder in der Hand. Von einem Trauma habe ich nichts gesehen und jede Serie wird reißen. Die Schwarzgelben sind nicht mehr hochüberlegen und können uns an die Wand spielen. Wir haben Mittel und Wege gefunden gegen ihre taktische Formation und das frühe Pressing vorzugehen. Chancen wurden herausgespielt und die verdiente Führung erzielt. Das Gegentor fiel durch einen Fehler von uns und nicht wegen der Überlegenheit der Gastmannschaft. Das alles sind doch Erkenntnisse des Abends die uns positiv stimmen können.

Nick von Anygivenweekend und Dembowski haben zusammen das Topspiel angeschaut und die Rollenverteilung war von vorherein klar.

Inmitten der Meute machte ich Nick aus. Der war immer da. Er analysierte, ich trank. Er zog Statistiken hervor, ich ließ meine Wut aufblitzen. Er schimpfte laut, ich litt still. Wie immer. Irgendwann hatte mir Nick von seiner Fußballfachseite erzählt. Ich kannte sie bereits vorher. Auch wenn mir das zu wenig Populismus war. Über Fußball konnte er schreiben. Nüchterner, klarer, präziser als mi es jemals gelingen konnte. Und so sollte Nick das Spiel nüchtern einordnen. Ich hätte doch wieder nur von der entscheidenden Wende im Meisterkampf gesprochen. Das aber nahm ich mir selbst auch nach dem achten Bier nicht ab.

Der Stadtneurotiker wunderte sich am Ende, dass alles so harmonisch beim Spiel München gegen Dortmund lief.

Kaum war das Spiel vorbei, schäkerten sie wieder. In aller Freundschaft. Die gegenseitige Zuneigung ging so weit, daß Jupp Heynckes, der sowieso ein Freund diplomatischer Töne ist, sogar die Chancenlosigkeit Roman Weidenfellers in der Nationalmannschaft bedauerte. Es fehlte nur noch das öffentlich bekundete Unverständnis Watzkes, daß Hoeneß bei der Nachfolge von Theo Zwanziger übergangen wurde. Aber dafür blieb wohl keine Zeit, weil beide höchstwahrscheinlich damit beschäftigt waren, in eine der Logen die erste Kerze am Adventskranz zu entzünden.

Leverkusen – Nürnberg 1:0 (1:0)

Die Clubfans United hadern mit dem Schiedsrichter.

Man muss keine Club-Brille aufhaben um festzustellen: Ohne den Schiri hätte Leverkusen heute nie gewonnen. Das bedeutet nicht, dass der Club deswegen obsiegt hätte, dazu hätte man einfach auch seine Chancen nutzen müssen die tatsächlich auch “aus dem Spiel” vorhanden waren. Aber es hat einfach nicht sein sollen wie beim Ball an die Unterkante der Latte von Polter oder dem Scuß knapp drüber von Gebhart nach Zusammenspiel mit Kiyotake (nur Frantz muss wirklich dringend mal zum Rekalibrieren). Dass Leverkusen in der Schlussphase dann noch zu 1-2 Chancen kam war letztendlich nur dem unverdienten Rückstand geschuldet, da Nürnberg aufmachen musste. Aber selbst da schaffte Leverkusen, außer einem Pfostenschuss nach Billardball, nichts zwingendes.

Schalke – Gladbach 1:1 (0:0)

Schalke lässt Punkte gegen Gladbach und sichert sich erst in der Schlussphase überhaupt den einen. Web0.4 schreibt einen Brief an den Trainer der Knappen.

Lieber Huub, immer wieder betonst du, dass du eine andere Berufsauffassung in den letzten Jahren deiner Karriere angestrebt und wohl auch gewonnen hast: Ich bin ein großer Fan von dir und habe das Vertrauen, dass die nötige Ernsthaftigkeit eine solche Position in einem solchen Verein zu bekleiden noch da ist. Ich bin der letzte, der sich beklagt, wenn du dich vor dass Team stellst und dich in der Öffentlichkeit bissiger als ein scheues Frettchen gibst. Aber bitte tue mir einen Gefallen und lass den großen Teil der Fans – nämlich die, die hinter Team und Trainerstab stehen – nicht im Stich.

Torsten Wieland ist müde.

Das alles ermüdet. Die Zuschauer, sicher auch die Spieler selbst, offenbar sogar Huub Stevens. Man verlässt das Stadion mit dem Gefühl, dass im Schalker Spiel derzeit mehr nicht stimmt, als dass nur etwas Glück fehlt. Und während dieser Gedanken werden einem die Florians mit „Königsblauer S04“ in die Ohren gedrückt: „Deutscher Meister kann nur Schalke sein“.

Der Schalkefan sieht nur Teile des Teams, die arbeiten.

Wenn Jefferson Farfán zum gefühlt 30. Mal die Außenbahn herunter sprintet und dann unvermittelt stehenbleibt, weil keiner seiner Mitspieler die Zeit genutzt hat, sich in Stellung zu bringen, dann ist dies kein Zeichen mangelnden Kampfes, sondern ein spielerisches Armutszeugnis. Je länger die Null beim Gegner steht, desto verkrampfter wird das Schalker Spiel.

Neunzehnhundertvier analysiert warum es auf Schalke seit einigen Spielen nicht mehr richtig laufen will und kommt zu folgendem persönlichen Fazit.

Ich will einen neuen, ich will einen “Schalker Kreisel”, ich will junge Spieler, ich will Spieler auf ihrer besten Position, ich will Mut, ich will Angriffsfußball, ich will Meister werden. Der Kader ist diese Saison vorhanden, aber es wird wieder nicht klappen. Warum? Siehe Fazit.

Das Schalker Megafon geht auf einen Vorfall vor dem Spiel ein, als Sicherheitskräfte ein Banner mit der Forderung „Peters raus“ einkassieren wollten.

Peter Peters – dessen “Rauswurf” trotz Bannerzensur gefordert wurde – tut gut daran, seine Rolle zu hinterfragen. Seine unrühmliche Rolle beim DBF-”Sicherheitskonzept”, sein nachträgliches olympisches Zurückrudern, das alles bekommt er nicht dadurch vom Tisch, dass jetzt auf einmal Banner verboten werden. Die UGE haben den Support wegen dieser Kontrollen eingestellt. Und damit hat der Verein eine neue Eskalationsstufe mit denen erreicht, die den Verein bilden: seinen Mitgliedern. Dabei hatten wir doch gerade ein Gesprächsniveau erreicht, das man sich erhalten sollte, denn: “Reden hilft.” (Ja, ich wiederhole mich.)

Auf die Hintergründe und das große Drumherum samt Ultra-Stellungnahme geht nochmal Neunzehnhundertvier ein.

Auch Unter Flutlicht verliert wenig Zeit für das Sportliche, sondern beschäftigt sich mit der „Bannerzensur“.

Der Verein reagiert dünnhäutig, geradezu reaktionär in der aktuellen Situation. In guten Zeiten wird die tolle Schalker Familie gelobt, in schlechten Zeiten werden Kritiker versucht mundtot zu machen. Dies funktioniert über unterschiedliche Wege. Vom bewussten und immer deutlicher werdenden Versuch, zwischen guten und bösen Schalkern zu unterscheiden bis hin zu den Aktionen am vergangenen Samstag, die in den Augen von vielen Menschen als Zensur gelten.

Fürth – Stuttgart 0:1 (0:1)

Da Hinrunden ja per se schlecht sind in Stuttgart, verwundert es schon, wenn Heinz Kamke von einer Rekordhinrunde spricht.

Der VfB Stuttgart setzt seine Rekordjagd fort. Nachdem die Schwaben bereits am Mittwoch die alte Bestmarke aus der Saison 1966/67 (zum wiederholten Male) egalisiert hatten, gelang es ihnen durch den Sieg am Wochenende erstmals, in einer einzigen Bundesligahinrunde 9 Punkte gegen die Bayern zu sammeln.

Düsseldorf – Frankfurt 4:0 (2:0)

Die Spielverlagerung fasst zusammen, warum die Düsseldorfer so glatt gegen Frankfurt gewannen.

Wenngleich er durch die Herausstellung von Matmour begünstigt wurde: Ein starker und verdienter Sieg für die Fortuna, die sehr interessante und wirksame Offensiv- wie Defensivkonzepte präsentierte und auch mit dem vielen Ballbesitz geduldig, bedacht und geplant umzugehen wusste.

Das Blog-G wünscht sich gerade, man wäre nicht so gut in die Saison gestartet, sondern wäre hinten raus stärker in Tritt gekommen.

Irgendwie wäre es besser gewesen nicht ganz so gut in die Saison zu starten und dann das Feld von hinten aufzurollen. Besser für die Stimmung, mit der man in die Winterpause geht, besser für das kommende Vorbereitungstrainingslager, besser für die Vertragsverhandlungen mit einem zusätzlichen Innenverteidiger, der ja jetzt wohl doch auf jeden Fall kommen soll.

International

In Bed with Maradona berichtet vom Untergang des Brondby IF im gesamtdänischen Kontext.

Kommentatoren

Das Kommentatoren-Blog hat ein Interview von Julia Scharf unter die Lupe genommen und blickt auf den Champions League-Spieltag morgen und übermorgen.

2.Liga

Megaleague sieht ein glückliches 1:1 der Kölner in Berlin bei Hertha BSC. Dabei sieht er wenig Kreatives im Mittelfeld seines Lieblingsteams vom Rhein.

Was mir einfach immer wieder auffällt ist die Tatsache, daß unser Mittelfeld ein nicht wirklich kreatives ist. Es werden mehr Pässe zur Seite gespielt als Pässe in die Spitze, da das Laufverhalten der Offensivkräfte nicht immer optimal ist. Wenn ich bedenke, daß Bigalke bei seinem ersten Spiel gegen Pauli ein richtig gutes Spiel gemacht hat und seinerher nie mehr an diese Form anknüpfen konnte. Jajalo konnte die letzten Spiele auch nicht konstant zeigen, was er doch eigentlich für ein guter Kicker ist. Mal einige gute Szenen, im Durchschnitt aber dann doch mehr schlecht als Recht.

Die Republik muss sich warm anziehen, denn Duisburg gewinnt wieder und sogar in Paderborn. Wozu das führen könnte, weiß Kees Jaratz.

Was wäre das für ein Leben, wenn es für den MSV Duisburg nur Auswärtsspiele in Paderborn gäbe? So ein MSV könnte sich vor Erfolgsfans nicht mehr retten. Der Verein wäre im nu schuldenfrei, weil keine Miete mehr für lästige Heimspielstätten bezahlt werden müssten. Stattdessen würden in Paderborn Arbeitsplätze für Busfahrer geschaffen, die den Strom der Duisburger Zuschauer ins Stadion vor Ort bewältigen müssten. Und im Möbelladen vom Walter Hellmich des SC Paderborn, Wilfried Finke, sähe man bei Samstagsspielen immer wieder ein paar blau-weiß gekleidete Hektiker auf der Suche nach einem schicken, leicht transportablen Möbel, um endlich mal all die gesammelten 5-Euro-Einkaufsgutscheine der Eintrittskarten loszuwerden.

Der FC St.Pauli gewinnt gegen Kaiserslautern und der Übersteiger berichtet von Fanfreuden auch in Zusammenhang mit der Aktion 12Doppelpunkt12.

Schon eine merkwürdige Atmosphäre, wenn man den Anweisungen der Spieler auf dem Platz lauschen kann und selbst ein Pfostentreffer nur für ein leises Raunen sorgt.
Positiv auch, das ansonsten zum Anpfiff durchgeführte “Diffidati con noi (Die Verbannten mit uns)” in die Minuten vor Anpfiff zu verlegen, um dann umso lauter und geschlossener mit der Anfeuerung zu starten. Das “Aux Armes” zählte ganz sicher zu einem der lautesten in dieser Saison.

Der Betzebrennt fragt sich warum die Lauterer trotz Dominanz diese Spiele nicht gewinnen.

Hier kann man nur spekulieren. Konditionelle Defizite könnten ein Faktor sein. Oder spielt es sich alles im Kopf ab? Fakt ist, dass die Gegner Regensburg und St. Pauli in der letzten halben Stunde mehr Körner hatten. Wir alle wissen, dass die Mannschaft das Potential hat, ganz oben mitzuspielen. Dafür müssen die Häuptlinge um Baumjohann, Idrissou und Bunjaku die Mannschaft auch mal in schlechten Phasen mitreißen, ihre Stärken im schnellen Spiel konzentriert zu Ende spielen.

3.Liga

Das No Dice-Magazine stellt sich wie viele andere auch die Frage, was ein Derby ist und kommt zum Schluss, dass die Drittligapartie Babelsberg gegen Chemnitz auch irgendwie in diese Kategorie fällt.

But recent history adds to the game’s significance: Chemnitz, like many clubs from the former DDR, has a prominent and problematic right-wing following, while Babelsberg 03’s fan culture is firmly rooted in left-wing politics and anti-fascism. And this is the real reason why, as in any true derby, the supporters can’t stand each other.

Adventskalender

Nicht nur wir (übrigens heute mit einem tollen Text von Peter Ahrens) haben einen Adventskalender, sondern auch Heinz Kamke. Befüllt mit kleinen Dichtungen. Oder Dichtereien? Poesie? Sowas halt.

Video des Tages

Nur die 5.Liga – auch kein ganzer Trappatoni – dennoch unterhaltsam. Daniel Farke. Mit Dank an Herrn Sprenger.

Die Presseschau für Montag, den 3.12.2012

Zunächst möchten wir ganz unbescheiden auf unseren „Fokus Fussball Adventskalender“ hinweisen. Mit nur wenigen Worten konnten wir Blogger, Journalisten, Fußballfreunde dafür gewinnen uns von ihrem Fußballerlebnis des Jahres 2012 zu berichten. Jeden Tag öffnen wir ein Tor zu einem lesenswerten Text von Fußballfreunden aus ganz Deutschland. Wer noch nicht gelesen hat, der sollte sich die Zeit nehmen, um für ein paar Minuten zu Fußballspielen in Berlin, Bern und London zu reisen.

Und nun: gute Information bei der Presseschau für Montag den 3.12.2012. Die Blogschau folgt wohl am frühen Nachmittag.

1899 Hoffenheim – Werder Bremen

Lukas Rilke (Spiegel Online) berichtet von hämischen Gesängen der Werder-Anhänger:

Die Bremer Fans skandierten, bezogen auf den verletzt fehlenden Heimtorwart und Ex-Werder-Keeper Tim Wiese, hämisch: „Zweite Liga, Wiese ist dabei“.

Manager Andreas Müller stellt Trainer Markus Babbel in Frage. Laut kicker muss Müller allein entscheiden, weil Mäzen Dietmar Hopp im Urlaub in Florida weilt.

Oliver Trust (Tagesspiegel) hat schon von Nachfolgeplanungen gehört:

Aus dem Umfeld des Klub wurde kolportiert, Manager Müller sei bereits mit der Nachfolgeregelung beauftragt. Als mögliche Nachfolger gelten der ehemalige Trainer des 1. FC Kaiserslautern Marco Kurz sowie der Hoffenheimer Amateurtrainer Frank Kramer, der das Team als Übergangslösung bis zur Winterpause betreuen könnte. In Hoffenheim wird mit einer Entscheidung vor der Mitgliederversammlung am Montagabend gerechnet.

VfL Wolfsburg – Hamburger SV

Frank Hellmann (Berliner Zeitung) sah eine Gastmannschaft, die auch ohne van der Vaart erfolgreich spielen kann. Dem Sieg der Gäste stand aus Sicht von Trainer Fink und Torwart Adler vor allem der Schiedsrichter im Weg.

FC Bayern München – Borussia Dortmund

Oliver Fritsch (Zeit) sah einen Rekordmeister, der alles daran setzte, um die Dortmunder in die Schranken zu weisen:

Die Bayern wollten die natürliche Hackordnung des deutschen Fußballs auch im direkten Duell wiederherstellen, so traten sie auf. Ständig rotierte das Mittelfeld seine Positionen, Ribéry bot sich in der Mitte an, Bastian Schweinsteiger zog auf den linken Flügel, Thomas Müller in die Mitte, Toni Kroos fand man mal rechts, mal weiter hinten, noch öfter weiter vorne. Dazu gab Javi Martinez das Relais im Zentrum, ließ die Dortmunder bei ihren Pressingversuchen ins Leere laufen. Die Bayern wirkten konzentriert und entschlossen.

Mike Glindmeier (Spiegel Online) hat die Highlights zum Spiel zusammengefasst:

Depp des Abends: Der Flitzer, der in der 7. Minute nach einem kurzen Sprint ohne Einfluss des Gegners auf die Knie geht und sich abführen lässt, statt den Freiraum zu nutzen, den beide Teams nebst Ordnungsdienst ihm gewähren. Der Mann kommt übrigens von der Haupttribüne, was für eine sofortige Abschaffung von Sitzplätzen spricht. (…)

Zahl des Abends: Null. Null Gelbe Karten, null Veränderung zwischen den beiden Teams, null Aussage in den Sätzen von Sky-Experte Lothar Matthäus. Null Stimmung in den ersten 12:12 Minuten.

Rafael Buschmann (Spiegel Online) sah leistungsstarke Dortmunder, die sich einen Punkt verdient hatten, aber auch erkennen müssen, dass ihnen in dieser Saison etwas fehlt, um mit den Bayern auf Augenhöhe konkurrieren zu können:

Dortmund war zwar auch diesmal nicht wirklich schlechter als die Münchner, das Unentschieden wurde von fast allen Beteiligten als leistungsgerecht bewertet. Aber dem BVB fehlt es in dieser Saison noch an Konstanz, an Abgeklärtheit, um eine solch herausragende Runde wie die Bayern zu spielen.

Roland Wiedemann (11 Freunde) meint, dass es kein Spitzenspiel war und erklärt auch warum.

Die traurigste Nachricht am Samstag Abend kam von Nationalspieler Holger Badstuber, der sich das Kreuzband gerissen hat. (FAZSpiegel Online) Der Innenverteidiger soll schon Montag operiert werden. (spox)

In Dortmund hat man einen Weg gefunden mit dem in weite Ferne gerückten Meistertitel umzugehen. Spox beschreibt die Dormunder Zufriedenheit.

Während der Verein mit der sportlichen Situation zufrieden ist, sind viele Fans mit der generellen Situation unzufrieden. Deshalb ist in Dortmund – wie in vielen anderen Städten – am 8.Dezember eine Demonstration geplant. Stadionwelt sprach mit einem der Organisatoren.

Bayer 04 Leverkusen – 1.FC Nürnberg

Roland Zorn (FAZ) lobt die Unterlegenen aus Nürnberg:

„Club“-Coach Dieter Hecking hatte seinem Team ein sehr flexibles 4-4-2-System gegen die auf Konter angelegte 4-3-3-Formation der Leverkusener verordnet und dabei die richtige Mischung zwischen konzentrierter Defensive und überfallartigen Gegenattacken gefunden. Bayer musste stets auf der Hut sein, keine Freiräume zwischen Abwehr und Angriff zu öffnen und hatte damit erkennbar Probleme.

Manager Rudi Völler sprach im im ZDF Sportstudio über die bisher so erfolgreiche Saison der Leverkusener.

FC Schalke 04 – Borussia Mönchengladbach

Auf Schalke sorgte der Wechsel im Tor für Diskussionen. Spiegel Online berichtet, dass der Schalker Trainer sich von den Pfiffen von den Rängen beeinflussen ließ:

Nicht allein aus sportlichen Gründen, sondern vor allem wohl auf Druck einiger Fans nahm Stevens den Wechsel auf der Schlüsselposition im Tor vor. Der 22-jährige Unnerstall hatte in den vergangenen Wochen zwar gepatzt, aber „er hat nicht viele Fehler gemacht“, sagte Stevens. Mit dem 33-jährigen Hildebrand wollte man „mehr Ruhe im Stadion“ haben.

Manfred Hendriock (WAZ) sieht Schalke in Schieflage und Mike Büskens als möglichen Nachfolger von Huub Stevens.

Greuther Fürth – VfB Stuttgart

Frank Hellmann (taz) nennt die Fürther die „Slapstick Combo vom Ronhof“

Thomas Haid (Stuttgarter Zeitung) vermisst Führungsspieler beim VfB:

15 Momentaufnahmen sind in dieser Saison vorbei. Der VfB hat bei vier Unentschieden sechsmal gewonnen und fünfmal verloren. Bobic und Labbadia haben registriert, dass die Niederlagen mit Ausnahme des 0:1 zum Auftakt gegen Wolfsburg klar ausgefallen sind – 1:6 beim FC Bayern, jeweils 0:3 gegen Hoffenheim und Freiburg und 2:4 gegen Hannover. In den engen Duellen hat die Mannschaft dagegen oft Siege eingefahren wie zuletzt gegen Augsburg und Greuther Fürth. Die Ergebnisse waren dabei knapp, was dann auch in dem ziemlich schlechten Torverhältnis von 17:24 zum Ausdruck kommt. Aber was könnten diese 15 Momentaufnahmen in der Summe bedeuten?

Wenn die Dinge anfangen, aus dem Ruder zu laufen, gibt es offensichtlich keinen Spieler, der das Kommando an sich reißt und die Kollegen aufrüttelt.

FSV Mainz 05 – Hannover 96

Rote Karte für den Torwart des Gegners und dennoch mussten die Hannoveraner in Mainz kurz vor Schluss noch den Siegtreffer durch Adam Szalai hinnehmen. Das ärgerte die Gäste laut Daniel Meuren (FAZ) sehr:

Die Hannoveraner haderten indes mit ihrer Unfähigkeit, die Überzahl gewinnbringend zu nutzen. „Das war der Klassiker: Rote Karte für den Torhüter und dann denkst Du: ’Das schaffen wir schon’“, sagte 96-Verteidiger Christian Schulz. „Die Niederlage ist sehr ärgerlich, weil die drei Punkte zum Greifen nah waren.“

Dazu schreibt Meuren über die neue Hoffnung beim FSV: Arbeitsprotokoll Shawn Parker: Lehrling mit Torbeteiligung

Fortuna Düsseldorf – Eintracht Frankfurt

Nach dem Spiel ärgerte sich Trainer Armin Veh über die Gelb-Rote-Karte von Karim Matmour. Der Ärger traf dabei nur den Schiedsrichter, nicht aber den Spieler, der innerhalb einer Woche zwei Mal mit zwei gelben Karten des Feldes verwiesen wurde. (FAZ)

Die Hinausstellung war die Schlüsselszene des Spiels. Ralf Weitbrecht (FAZ) sah dann bei den ersten beiden Toren der Düsseldorfer einen Frankfurter in unglücklicher Rolle:

Bei beiden Szenen war der erst 17 Jahre alte Marc-Oliver Kempf indirekt beteiligt. Der Innenverteidiger stand wie erwartet in der Startelf und bemühte sich, mit Nebenmann Vadim Demidov die Fortuna auf Distanz zu halten. Ein Plan, der spätestens von dem Moment an zum Scheitern verurteilt war, als Matmour in die Kabine geschickt wurde und sich die Eintracht zu zehnt gegen elf Fortunen behaupten musste.

Rund um das Freitagabendspiel gab es 98 Festnahmen. (FAZ)

Falk Janning (RP) lobt Oliver Fink als „Denker und Lenker“ im Spiel der Fortuna.

Kurz gemeldet:

Fußballfans wollen mit Gesängen, Geklatsche und Getrommel ihr Team auf die Siegerstraße bringen. Fan-Forscher Peter Strauß hat den Einfluss von Fans auf den Spielausgang untersucht und meint im SZ-Interview, dass der Einfluss der Fans geringer ist als gedacht.

Die 50+1-Regel ist beneidenswertes Fundament des „deutschen Systems“, findet David Conn im Guardian.

David Beckham verabschiedet sich als Meister aus der Major League Soccer. (FAZ)

Die Piratenpartei äußert sich in einer Pressemitteilung zum Thema Stadionsicherheit: Menschenrechte enden nicht am Stadiontor

Bei der Auslosung des Confed-Cups gab es bei der Auslosung einen peinlichen Fehler (FAZ):

Fifa-Präsident Joseph Blatter hatte die Zeremonie im Parque Anhembi bei nur acht Teams gerade süffisant als „leichte Übung“ bezeichnet. Und dann passierte der peinliche Fehler. Atala griff, nachdem Uruguay gezogen war, in Topf A statt wie vorgesehen in Topf B.

Das Maskottchen zur WM 2014 sorgt derweil für Diskussionen, denn die Bedeutung des Namens ist umstritten. (ZDF)

Thomas Hitzlsperger im Zeit Online Interview über Movember, Spenden, Beckmann und Moral.

Macchambes Youngy Mouhani brach dem Bochumer Concha bei einem Foul das Schien- und Wadenbein. Danach verklagte ihn der Schwede auf 200.000 €uro. Im Interview mit dem Tagesspiegel erzählt der Ex-Unioner von Angst um seine Kinder und von Aussagen vor Gericht.

Die Fanhilfe Hannover äußert sich erneut zum DFL-Sicherheitspapier „sicheres Stadionerlebnis“ und kritisiert, dass die Debatte und auch die mögliche Verabschiedung des Papiers am 12. Dezember ohne Fanvertreter stattfindet.

Die Aspire Foundation hat den belgischen Klub K.A.S. Eupen übernommen. Michael Borgers (Deutschlandradio) über die Talentförderung aus Katar.

In Italien sieht sich Inter Mailand Mobbingvorwürfen gegen Wesley Snijder ausgesetzt. (RP)

Björn Lindemann wechselte nach einigen Zweit- und Drittligaengagements nach Thailand und scheint dort sein Glück gefunden zu haben. (11 Freunde)

Extra

Stadionwelt hat Fanfotos vom Wochenende.

Der Sportjournalist Ernst übertrug 1925 zum ersten Mal in Deutschland ein Fußballspiel live im Radio. Das Deutschlandradio erinnert an diese Pionierleistung.

Die 11 Freunde hat 80 Fußballplätze mit besonderem Ambiente in einer Galerie gesammelt.

Tor 3: Vom Spiel beseelt

Fußballreporter. Durch die Welt reisen und den besten Spielern beim Kicken auf Höhe der Mittelllinie zusehen. Für viele ein Traum.  Doch wie ist es, wenn man ihn leben kann?

Kann man den Fußball, das Spiel noch genießen? Oder törnt es ab, wenn man die immer gleichen Statements hören muss für die man sich die Beine in der Mixed Zone in den Bauch gestanden hat?  Wie ist es, wenn man sein Arbeitsleben nach Spielplänen ausrichten muss?

Peter Ahrens, Sportredakteur bei Spiegel Online, blickt für den „Fokus Fussball Adventskalender“ auf 2012 zurück und erzählt von seinem Sportjahr und von seinem Fußballerlebnis des Jahres.

Dieses Fußballjahr war prall, es war wie ein Baum voll mit reifen Früchten. Drogba, Ibra, Balotelli, der ausgegrabene Elfmeterpunkt – der Fußball in seiner Erhabenheit und in seiner Lächerlichkeit, dramatische Momente im Dutzend. Und als Sportreporter hat man das Vorrecht, diesen Momenten mit allen Sinnen beiwohnen zu dürfen. Ohne den filternden TV-Zwischenwirt, ohne KMH, Scholl und die anderen. Das ist ein gutes Gefühl und ein großes Privileg.

Die Hitze im ostukrainischen Brutofen von Charkow selbst spüren, auf dem Flughafen von Kiew live stundenlang festsitzen, der Nationalmannschaft im südfranzösischen Dauerregen beim Hütchen aufstellen zuschauen, die tägliche DFB-Pressekonferenz im Weißen Zelt von Danzig, dem Murmeltier dieser Europameisterschaft – gibt es Schöneres? Ja.

Zum Beispiel Wembley, zum Beispiel die Olympischen Spiele. Das Endspiel der Sommerspiele von London war mein persönliches Fußballerlebnis des Jahres 2012.

Brasilien gegen Mexiko: eine Partie wie aus dem Tuschkasten des öffentlich-rechtlichen Sportfernsehens. Das Publikum – ein einziger großer Kostümball. Die Mexikaner mit ihren Sombreros sahen aus, wie man sich Mexikaner mit ihren Sombreros vorzustellen hat. Die Mariachi-Geiger quälten ihre Instrumente wie dereinst ARD und ZDF ihre Zuseher, die bei der Mexiko-WM 1986 jede Gaucho-Tümelei dankbar mitnahmen.

Die brasilianischen Zuschauerinnen waren genauso ein- und ausladend, wie sie sich ein Klischeebäcker nicht hätte besser formen können. Man musste sich schon wie der sagenhafte Odysseus, der sich zum Schutz vor dem Sirenengesang an den Mastbaum fesselte, Augen und Ohren und zusätzlich noch Mund und Hirn zustopfen, um nicht die Worthülsen-Klassiker zu benutzen wie „Zuckerhutatmosphäre“ oder „Copacabana an der Themse“.

Mit anderen Worten: Es war mitreißend. Es war ein Fest.

Es war ein Nachmittag, an dem die Zwanzigers, die Hoeneß’, die Wontorras und die Calmunds so weit weg wie irgend möglich waren. Es war nur der Fußball da.

Und gewonnen haben auch noch die Richtigen.

Es war überhaupt kein überragendes Fußballspiel, ein Finale letztlich ohne großen sportlichen Erinnerungswert. Die Brasilianer stellten sich in der Defensive so ungeschickt an, wie nur sie es verstehen. Die Mexikaner brachten Durchschnitt auf den Platz. Für den Gewinn der Goldmedaille war es an diesem Tag ausreichend..

Und dennoch war ich nach diesem Nachmittag im Londoner Nordwesten beseelt. Oft habe ich dieses Gefühl nach einem Fußballspiel nicht mehr.

Tor 2: Heia Norge


Es gibt Twitterati, die melden sich aus den verschiedensten Stadien. Aus NöttingenHeerenveen oder Wolfsburg, aus RostockBern, und Saarbrücken, aus CottbusKarlsruhe und Ingolstadt.

Wenn man das mit einigem Neid verfolgt und liest, dass das nicht beruflich motiviert, sondern gelebter Fußballverrücktheit geschuldet ist, dann ist es um so spannender zu erfahren welches das Fußballerlebnis des Jahres einer solch umtriebigen Fußballreisenden ist.

Die Freude ist deshalb groß, dass Sonja Riegel durch gesammelte Eintrittskarten geblättert hat, um von ihrem Fußballerlebnis des Jahres 2012 für den „Fokus Fussball Adventskalender“ zu berichten.

Mit Auslosungen zu EM- oder WM-Qualifikationen ist das ja immer so eine Sache. Man nimmt sie kaum wahr und muss sich ein paar lasche Sätze darüber anhören, dass „Österreich größer geworden“ ist oder auch die „Färöer kein Fußballzwerg mehr“ sind. Gähn. Aber die Auslosung für die Quali zur WM 2014 in Brasilien hielt wirklich etwas für mich bereit. Vermutlich durch eine seltsame Lücke im Raum-Zeit-Kontinuum hatte die FIFA Norwegen als Gruppenkopf gesetzt – und ihnen die Schweiz zugelost. Am 12. Oktober 2012 sollte das Spiel in Bern stattfinden. Tag direkt im Kalender angestrichen. Und immer wieder das Internet gewälzt in der Hoffnung, irgendwie an Karten zu kommen.

Am schnellsten sind die Norweger dran: Mitte August gibt es auf der Seite des Fußballverbands Karten für den Gästeblock. Das trifft sich gut, denke ich. Heia Norge. Aber der Ticketlink lässt mich enttäuscht zurück, er endet immer wieder in einer Fehlermeldung. Panische Mail an den Verband, eine weitere an den Ticketservice. Als keine Antworten kommen, ein neuer Versuch: Ich gebe die Adresse eines norwegischen Bekannten ein – und siehe da, ich komme bis zur Bestellseite, kann dort wieder meine Adresse einfügen und abschicken. Also quasi mal eben das Internet besiegt. „Wir verkaufen keine Karten ins Ausland, sorry“, sagt die Mail vom Verband, die mich einige Tage später erreicht. Der Ticketservice teilt mir mit, dass ich die Karten vor dem Spiel am Stadion abholen könne. Einige Wochen später liegen sie in meinem Briefkasten. Verwirrend, das alles, aber egal, Karten in der Hand. Von da kommen sie zunächst an meine Pinnwand, direkt neben die Schweizer Autobahnvignette. Da hängen sie also. Bis zum 12. Oktober.

Am frühen Nachmittag geht es los. In Karlsruhe sammele ich Anne-Kathrin ein und weiter gehts nach Bern. Einige Stunden sind wir unterwegs, der angekündigte Regen lässt uns zum Glück in Frieden. Dafür verwöhnt uns das Schweizer Radio: Zunächst mit einem Song der local heroes von „We Invented Paris“ – sowas Schönes läuft bei uns im von Unheiligen und Silbermonden verseuchten Radio ja nicht – und schließlich mit einem Interview mit Mini Jakobsen, ehemaliger Spieler der Young Boys Bern, der inzwischen im norwegischen TV kommentiert. Norwegen werde defensiv aufgestellt und mit einem Punkt sicher zufrieden sein, so seine Prognose. Ich befürchte ähnliches – kein schönes Spiel, höchstens eine Abwehrschlacht.

In Bern angekommen staut sich der Verkehr an der Ausfahrt. Hektische Ordner winken uns am Parkplatz vorbei und wir stellen kurz darauf fest, dass wir ihnen einfach nur durchs Fußballfan-Raster gefallen sind. Mist. Also umdrehen, wieder Stau, selbst auf dem Parkplatz will man uns wegwinken. Zwei Frauen aus Deutschland, die wollen doch ganz sicher woanders hin. Wollen sie nicht. Anne-Kathrin kommt mit einer Einweiserin ins Gespräch, sie lässt uns für zehn Franken parken. Ihre Mine verfinstert sich, als wir unseren Norwegen-Schal anziehen. „Jahaaa, wir sind nämlich wegen Norwegen hier“, flötet Anne-Kathrin ihr im Vorbeigehen fröhlich zu. Unter ihren kritischen Blicken verdrücken wir uns lieber schnell.

Der Weg vom Parkplatz zum Stadion ist weit, führt über Kreuzungen, Felder und Autobahnbrücken. Schließlich kommen wir auf eine große Wiese. Auf ihr steht ein großes Zelt, drumherum Wohnwagen. Freunde, der Zirkus ist in der Stadt. Im Hintergrund taucht das Stade de Suisse auf.

Hinter der Haupttribüne ist eine regelrechte Partymeile mit Fressbuden und Saufständen aufgebaut. Gute Laune überall. Wir schleichen uns mit unseren Norwegen-Schals unauffällig vorbei in Richtung Eingang des Gästeblocks. Dieser ist noch sehr leer, als wir unsere Plätze einnehmen. Noch gut eine Stunde wird es bis zum Anpfiff dauern. In dieser Zeit müssen wir die betont fröhlichen Ansagen der Stadionsprecher erleiden, die dazu auffordern, die ausgeteilten „Fanklatschen“ zu benutzen.

„Fanklatschen“, ein schönes Wort, denke ich. Wobei es irritiert, dass sie das „Fan“ in „Fanklatsche“ aussprechen wie das englisch Wort „Fun“. „Funklatsche“? Nein, das kann nun wirklich nicht sein. Ich muss an eine Bekannte denken, die sich mal über die Zweisprachigkeit von „Backfactory“ aufregte: „Ich mein, wenn man das komplett Englisch ausspricht, dann heißt das doch Arschfabrik!“ Was solls, die Klatschpappeninvasion, dieses liebgewonnene Ritual, ist also auch in der Schweiz angekommen. Unsere Ablenkungsversuche:

1. Wir lesen die Stadionzeitung. Einige Artikel sind auf Deutsch, andere auf Französisch. Ich ärgere mich, dass Frau Kleine meinen Französischkurs damals mit allem gequält hat, nur nicht mit Fußballvokabeln. Die wären jetzt Gold wert.

2. Wir gehen austreten. Das ist deshalb ein Abenteuer, weil der Gästeblock zwar fein säuberlich vom Rest des Stadions abgetrennt ist, die Toiletten hinter dem Tor aber von allen Fangruppen genutzt werden. Aber: Wir kommen in Frieden und die Schweizerinnen nehmen ohnehin kaum Notiz von uns.

3. Wir lassen uns von Norwegern vollquatschen. „Ich verstehe kein Wort von dem, was der sagt. Ich glaube, der ist betrunken“, sagt Anne-Kathrin, zu mir rüber gelehnt, während der ältere Mann neben ihr weiter auf sie einredet. Schließlich klopft er ihr auf den Rücken, lächelt und geht. Sie bleibt mit einem imaginären Fragezeichen auf der Stirn zurück.

Kurz vor Anpfiff ist der Gästeblock dann voll, genau wie der Rest des Stadions. Und wie die meisten Kerle um uns herum. Einige Norweger haben vor uns riesengroße Fahnen am Zaun platziert und sich dazu entschieden, den Block in einem Stehblock umzuwandeln. Das sorgt für Missmut bei einigen anderen, es entwickeln sich heftige norwegische Wortgefechte. Die Nörgler verziehen sich schließlich weiter nach oben, wir bleiben auf unseren Plätzen direkt hinter dem Trompeter mit dem Wikingerhelm stehen. Eine Frau vor uns teilt ein paar norwegische Fahnen aus, wir nehmen sie dankbar an. Wenigstens etwas zum Festhalten.

Kurz darauf geht es los. Die Norweger haben einige personelle Probleme, unter anderem ist Moa Abdellaoue von Hannover 96 verletzt und Vadim Demidov von Eintracht Frankfurt fehlt die Spielpraxis, er ist nicht einmal im Kader. Im Sturm spielt Alexander Söderlund. Jener Blondschopf, über den Wikipedia Dinge zu sagen weiß wie „Im August 2008 folgte eine Ausleihe an den belgischen Zweitligisten UR Namur. Beim Tabellenletzten Namur absolvierte er daraufhin 3 Spiele ohne Torerfolg, ehe er nach 3 Monaten wieder zurück nach Italien geholt wurde. Es folgten zwei weitere Monate ohne Profieinsatz, ehe man ihn abermals, diesmal nach Bulgarien, an den Erstligisten Botev Plovdiv auslieh. Die Station Plovdiv verlief noch enttäuschender. Søderlund kam in drei Monaten zu keinem Einsatz und wurde wieder zurückgeschickt.“ Zum Glück erwischt er einen richtig guten Tag, ist in der Spitze immer anspielbereit und kämpft um jeden Ball. Überhaupt wird schnell klar, dass wir hier nicht das erwartet einseitige Spiel sehen. Im Gegenteil: Norwegen spielt mit Schwung nach vorn und hat die ersten guten Chancen des Spiels. Diego Benaglio, jener Torhüter, der mit dem VfL Wolfsburg zu dieser Zeit auf dem letzten Platz der Bundesliga steht, fischt einen Ball nach dem anderen raus. Verdammt. Die Schweizer tun sich unerwartet schwer, Brede Hangeland von Fulham und Vegard Forren von Molde bilden ein starkes Innenverteidiger-Duo. Den Eidgenossen fällt nichts anderes ein, als sich ständig beim Schiedsrichter zu beschweren. Eindruck aus dem Norwegen-Block: Tatsächlich bekommen die Schweizer weniger Freistöße im Mittelfeld zugesprochen, aber Norwegen zieht mit seiner Ballsicherheit auch die klareren Fouls. Und Xerdan Shaqiri vom FC Bayern wird sich einige Wochen später in der Bundesliga ohnehin als Schwalbenkönig outen.

Mit 0:0 geht es in die Pause. Anne-Kathrin geht Getränke kaufen, währenddessen gesellt sich unser betrunkener Freund wieder zu mir. „Wir holen hier heute was“, sagt er begeistert. Um mir schließlich die Frage aller Fragen zu stellen: „Wieso fährst du denn aus Deutschland bis in die Schweiz, um dir ein Spiel von Norwegen anzusehen?“ – „Kennst du Eintracht Frankfurt?“, frage ich zurück. „Das ist mein Verein. Und Jan-Aage Fjörtoft war damals mein Lieblingsspieler, deshalb bin ich bis heute am norwegischen Fußball hängengeblieben.“ Er strahlt. Wo genau kommt er denn her? „Aus Stavanger.“ – „Oh, da habe ich 2009 mal ein Spiel von Viking gesehen.“ – „Ehrlich? Ich mag dich!“ Er erzählt mir schließlich ausführlich von der Fußballreise in die Schweiz – „alles so billig hier, toll“ – und den weiteren Plänen. „Morgen fahren wir nach Zürich!“ – „Und was macht ihr da? Die Stadt angucken?“ – „Nein! Trinken natürlich!“ Okay, war auch eine blöde Frage. Er beendet die nette Halbzeitunterhaltung mit der nicht gerade nüchternen Feststellung: „Hey, weißt du was? Einer von uns ist total betrunken und der andere nicht!“

Schließlich leiden wir wieder mit den Jungs von Trainer-Legende Egil „Drillo“ Olsen. Die zweite Halbzeit verläuft ähnlich ausgeglichen wie die erste, Norwegen kann die Schweiz weiterhin gut vom Tor weghalten. Zwischendrin die verzweifelte norwegische Durchsage im Stadion, die Fans im Gästeblock sollen sich doch bitte hinsetzen, damit alle etwas sehen. Wir machen das brav. Eine Minute später trompetet der Trompeter, der Block brüllt in Landessprache kollektiv „Steht auf für das Vaterland“ – und schon stehen wir wieder alle. Partyblock! Als wir uns schon langsam mit dem 0:0 anfreunden, passiert es dann doch: Die Schweiz schießt zehn Minuten vor Schluss das 1:0. Unverdient, aber wen interessiert das schon? Die Spieler in Rot laufen zur Eckfahne direkt vor unserer Nase, um dort ausführlich zu jubeln. Wir schauen ihnen machtlos zu. Ich küre das spontan zu einem der schlimmsten Gefühle, die es gibt. Ein rostiger Nagel, mit Schwung durch die Kniescheibe gerammt, wäre mit Sicherheit nicht so schmerzhaft wie dieser Moment, in dem wir unter dem Klatschpappengetöse einsehen müssen, dass das wohl heute doch nichts wird mit der Auswärtsüberraschung.

Der Gästeblock erwacht aber pünktlich zum Wiederanpfiff aus seiner Starre, die Mannschaft zum Glück auch: Sofort holen sie eine Ecke heraus. Tarik Elyounoussi bringt sie, Brede Hangeland, zuvor der Turm in der Abwehrschlacht, steigt hoch und wuchtet das Ding ins Tor. Die Norweger im Block eskalieren und wir tun es ihnen gleich: Alles fällt durcheinander, ich falle von einem Arm in den nächsten – erst Anne-Kathrin, dann mein betrunkener Neu-Kumpel. Alles wieder gut. Ach was: Alles wunderbar! In den letzten Minuten drängen die Norweger übermütig auf das zweite Tor. Dann die 90 Minute: Aus dem Hintergrund müsste Elyounoussi schießen. Elyounoussi schießt. Pfosten. Der perfekte Schlusspunkt bleibt uns und unseren dennoch freudetrunkenen Freunden also leider verwehrt. Den Punkt feiern wir trotzdem wie einen Sieg.

Auf der Leinwand sehen wir noch, wie ein völlig angepisster Shaqiri sich einem Interview stellen und sein Trikot für ein Gewinnspiel hergeben muss. Einen Tag später machen Berichte und Videos die Runde, wie Ottmar Hitzfeld – der Gentleman – den Stinkefinger gut sichtbar in Richtung Schiedsrichter zeigt. Und nicht, wie er danach behauptet, auf Kniehöhe gegen sich selbst. Das zeigt vor allem: Mit so starken Norwegern hatten sie hier nicht gerechnet.

Einige Tage später, nach dem nächsten Quali-Sieg, wird Norwegens John Arne Riise auf seiner Facebook-Seite posten: „It is all in our hands now. If we win all our matches, then we will go to Brazil.” Norwegen zum ersten Mal seit 14 Jahren bei einem großen Turnier, das wäre wirklich eine große Sache. Und wenn es denn soweit kommen sollte, haben wir in der Schweiz ganz sicher einen Meilenstein auf dem Weg dorthin gesehen. Heia Norge.

Tor 1: Senioren Ultras in Pankow

Fußball ist ein wunderbares Spiel. Jede Woche liefert es Anlass zu Emotionen. Oft gibt der Sport Grund zur Wut, aber all der Ärger ist verflogen, wenn man Zeuge eines besonderen Moments wird. Wenn sich in einem Augenblick Sehnsüchte erfüllen oder man völlig überrascht wird von der Schönheit des Ballsports. Oder vom Drumherum.

Um so schwieriger ist es, wenn man sich dann entscheiden muss, welches das schönste Fußballerlebnis eines kompletten Jahres war. 

24 Autoren – Blogger, Journalisten, Twitterati – haben sich dieser Aufgabe gestellt. Haben sich den Kopf zerbrochen und ihr Fußballerlebnis des Jahres 2012 ausgewählt und in Worte und Bilder gefasst. Jeden Tag öffnet der „Fokus Fussball Adventskalender“ das Tor zu einer dieser Erinnerungen, die das Spiel so lobenswert machen.

Zum Auftakt nehmen uns Sebastian (Text) und Stefanie (Bilder) Fiebrig (***Textilvergehen***) mit. Zu einem Ausflug der eigentlich ganz anders geplant war. 

„Ist einer von euch Schüler, Student oder arbeitslos? Nein? Dann macht dit jenau acht Euros“, sagt der Kartenverkäufer auf dem Paul-Zobel-Sportplatz  mit der typisch berlinerischen Mischung aus Motzigkeit und Freundlichkeit. Das Kassenhäuschen ist blau angemalt. Blau wie die Farbe des Heimvereins VfB Einheit zu Pankow. An der Seite hängt eine Plakette. „Paul Zobel, Antifaschist, am 22.3.1945 in Dachau verstorben“, steht darauf.

Foto: Stefanie Fiebrig„Welche Spielklasse ist das eigentlich?“, versuche ich möglichst höflich meine absolute Unwissenheit zu verkleiden. „Bezirksliga“, lautet die knappe Antwort. Ich schaue hinüber zur Göttergattin. Heute Morgen habe ich ihr versprochen, dass wir an diesem Sonntag etwas Schönes machen. Gemeinsam. Nur wir zwei. „Lass uns durch die Schönholzer Heide  spazieren.“ November. Buntes raschelndes Laub. Dazu kalte klare Luft. Romantik pur.

Direkt am Eingang der Schönholzer Heide liegt der Sportplatz. „Ich möchte nur mal schauen, ob heute ein Spiel ist“, sage ich. Das war Viertel vor Zwei. Jetzt haben wir zwei Karten, dazu Glühwein und Bier in der Hand. Die Mannschaften von Einheit Pankow und Berolina Mitte laufen zu Hells Bells von AC/DC ein. Keiner der rund 50 Zuschauer flippt aus. Einsam am Rand steht der Stadionsprecher am Mischpult.

Foto: Stefanie FiebrigDrei ältere Herren lehnen Höhe Mittellinie am Geländer. Es ist genau die Sorte Mann, die ich bei solchen Spielen erwarten würde: Laut und meinungsstark. Als ein Spieler nach einem Tackling laut aufschreit, motzt einer: „Was heißt hier Aua?“ Der Fußballer beherrscht sich. Nach einer jämmerlich versiebten Torchance brüllen die drei Senioren-Ultras zum unglücklichen Stürmer: „Den hätten sogar wir alten Männer reingemacht.“ Da reicht es der Linienrichterin. Sie zischt die alten Herren an: „Haltet die Klappe!“

Die Göttergattin hat sich von mir entfernt. Sie fotografiert. Den Vorstand, der auf einer Anhöhe biertrinkend auf Plastikstühlen sitzt. Die Linienrichterin, die zeitgleich auch die medizinische Betreuerin von Berolina ist. Die Kinder und Eltern der Spieler auf den Bänken rund um den Platz. Die ausgewechselten Spieler gesellen sich dazu. Ungefragt analysiert einer die eigene Leistung: „Eine 2 würde ich mir vielleicht nicht geben. Aber eine 3 oder 4 war das allemal. Ich habe meine Seite dichtgemacht und das Tor vorbereitet.“ Seine Frau schaut ihn nicht an, sondern sagt zu dem Baby auf ihrem Schoß: „Papa lobt sich mal wieder selbst.“

Foto: Stefanie FiebrigNach der Partie, die Einheit mit 0:1 verloren hat, stehen alle einträchtig vor der Mannschaftskabine. Die Gegner diskutieren das Spiel. Gemeinsam mit dem Schiedsrichter. Fast alle haben eine Zigarette in der Hand. Die ohne Kippe tragen ihre kleinen Kinder. Der Himmel färbt sich rot. Im Minutentakt fliegen donnernd die Flugzeuge über unsere Köpfe auf die Landebahn von Tegel zu. Die Göttergattin schaut mich an: „Ein wirklich schöner Tag.“ Die Schönholzer Heide haben wir nicht betreten.

Die Blog- & Presseschau für Freitag, den 30.11.2012

Ich kann mich an keine Phase erinnern, die so von Diskussionen abseits des reinen Fußballspiels geprägt war. Vielleicht ist es deshalb auch gut, dass das Spiel der Bayern gegen Dortmund nicht von der herausragenden Bedeutung ist, nachdem die Borussen wieder Punkte liegen gelassen haben, denn die Diskussionen sind wichtig, um die Sicherheit in und ums Stadion zu verbessern und um den Fußball nicht völlig den Kapitalisten zu überlassen.

Ab Morgen gibt es dann täglich Texte im „Fokus Fussball Adventskalender“ und bei Collinas Erben gibt es was zu gewinnen.

Hier sind viele Fakten und einige Denkanstöße. Ich wünsche gute Informationen und Unterhaltung – vor allem beim Torspiel.

12 Doppelpunkt 12

Selten war Schweigen so eindrucksvoll. In den Bundesligastadien herrschte Gemurmel bis sich nach 732 Sekunden die vermisste Stimmung Bahn brach. Spiegel Online hatte eine schöne Idee und hat in einer Audioslideshow Reportertöne aus den verschiedenen Bundesligastadien zu einem eindrucksvollen Dokument.

Uwe Strootmann (Im Schatten der Tribüne) liefert mit kleiner Kamera Gruselatmosphäre, der nach langen Minuten endlich Fangesängen Platz macht. Stadionwelt hat Video aus verschiedenen Stadien gesammelt.

Thomas Hummel (SZ) sieht die Fans als Gewinner des 14.Spieltags.

Das Nürnberger Magazin „Ya Basta!“ hat die bundesweite Sicherheitsdiskussion aufgegriffen und rund um das Nürnberger Stadion Stimmen eingefangen. Stadionwelt zeigt die Sicherheits Reportage von Ya Basta!-TV.

Zu den Schweigeminuten in den Stadien sind Fandemonstrationen geplant. Stadionwelt interviewte einen Organisator von „Pro Fans“: „Das Papier ist für viele Fans zu einem Symbol geworden“

Sicherheitsdiskussion

Rafael Buschmann (Spiegel Online) sprach mit Peter Peters über die Proteste und Stadionsicherheit: „Die Fans dürfen Einzeltäter nicht mehr decken“

Die DFL hat die Anträge zum Konzept „Sicheres Stadionerlebnis“ veröffentlicht. Die FAZ und die WAZ fassen erste Reaktionen auf die Veröffentlichung zusammen. Stadionwelt hat Auszüge aus den Anträgen.

Lars Wiemers (Lagerstätte) kommentiert die neuen Veröffentlichungen der DFL:

Unter dem Deckmantel größtmöglicher Transparenz soll nun verhüllt werden, dass diesem Prozess mindestens ein Kommunikationsgau vorausgegangen ist. (…)

Auch wenn die DFL sich selbst lobpreist, die Vollkontrollen nun doch nicht weiter zu verfolgen und die ganze Diskussion darüber doch nur Produkt eines bedauerlichen Missverständnisses sein soll (zwischen einem von Männern geführten Verband und mehrheitlich männlichen Fans – Ja nee, is klar), bieten die nun vorliegenden Anträge ausreichend Gestaltungsspielraum, um zukünftig eben diese Vollkontrollen doch durchführen zu lassen.

Amateurschiedsrichter 

Sowohl DRadio Wissen als auch BR Quer berichten über Amateurschiedsrichter, die bei ihrem Hobby um ihre körperliche Unversehrtheit fürch(te)ten.

In Frankfurt fühlte man sich verpfiffen und hatte deshalb im Blog-G nach einer Schiedsrichter-Perspektive gesucht. Eduard hat sie in einem langen Aufsatz gegeben.

Braune Kurve

Oliver Fritsch (Zeit) über die wieder offen auftretenden Nazis auf Deutschlands Tribünen und den unterschiedlichen Umgang der Vereine mit der Problematik.

Stadionverbote

Fankultur.com fasst die aktuelle Rechtslage von Stadionverboten in Deutschland zusammen.

Schräger Vergleich ?

Die SportBild berichtet davon, dass Union Berlin den Kampf gegen Pyroverbote mit dem Kampf gegen Homophobie vergleiche. Leider lässt der Artikel journalistische Standards vermissen, denn eine Anfrage bei Union Berlin zu den Vorwürfen wird nicht erwähnt.

Europapokal-Reform

Deutsche Vereine lehnen das Konzept von Michel Platini ab. (FAZ)

Sicherheitsspiel – Aber warum?

Am Wochenende tritt Weiche Flensburg gegen Holstein Kiel an. Das Spiel ist als Sicherheitsspiel eingestuft worden. Der sportpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion in Schleswig-Holstein hinterfragt diese Einschätzung. Stadionwelt hat seine Anfrage dokumentiert.

Bayern vs. Borussia

Der Futiklub diskutiert das Spiel des amtierenden beim designierten Deutschen Meister. Die Herren sind uneins, ob das Spiel elektrisierend wirkt, ob es ein großes Duell ist. (Leider singen die Herren am Ende wieder.)

Mutti, der Libero sammelt haarsträubende Fakten zum Spiel.

Echt Sport?!

Der Deutschlandfunk lud zusammen mit dem Sportinformationsdient und zwei Kölner Hochschulen zum Diskussionstag rund um den Sport. Die Käuflichkeit des Sports, Dopingbekämpfung oder der Einfluss des Sports auf die Gesellschaft waren Themen.

Jojos

Volk ohne Raumdeckung über die Unberechenbarkeit im Allgemeinen und den 1.FC Nürnberg im Speziellen.

Medien & Literatur

Der Kommentatoren Blog hat die Ansetzungen für den kommenden Spieltag.

Timo Heinze war ein hoch veranlagter Nachwuchskicker beim FC Bayern München. Warum für ihn der Traum von einer Profifußballkarriere geplatzt ist hat er aufgeschrieben. Gestern hat er das Buch mit seinem ehemaligen Mitspieler bei den Bayern, Mats Hummels, vorgestellt. (WDR; Video: Sportschau)

Der Blog sportLiteratur hat sportliche Neuerscheinungen für den Dezember gesammelt.

Insolvenz Ticker

In Aachen freut man sich über ein Freundschaftsspiele gegen den FC Bayern München und Schalke 04. (RevierSport)

Beim MSV Duisburg keimt neue Hoffnung auf. Die Insolvenz ist vorerst abgewendet. (Berliner ZeitungSportschau)

Blogempfehlungen

Meine Saison gewährt einen Blick in den eigenen Fußballkonsum im Internet. Wie in der Quellenangabe werden lesens- und hörenswerte Blogs empfohlen

Kurz gemeldet

Beim Spiel Brøndby IF – FC Kopenhagen im dänischen Pokal kam es zu schweren Ausschreitungen (101 Great Goals)

Die Deutsche Nationalmannschaft blieb auch im 18.Spiel in Folge ungeschlagen. Gegen die Französinnen reichte es trotz Führung nur zu einem Unentschieden. (Spiegel Online)

Hertha und der 1.FC Köln spielen 1:1 (1:1). (Spielbericht: TagesspiegelFAZSpiegel Online)

Herthas Marcel Ndjeng gab vor dem Spiel dem Tagesspiegel ein Interview: „Ich bin Luhukays Spieler, nicht sein Sohn“

Felipe Scolari ist wieder brasilianischer Nationaltrainer. (Spiegel Online)

Wenig überraschend sind die Nominierungen für den Titel Weltfußballer des Jahres. (FAZ, ZDF) Bei den Frauen stehen Marty, Wambach und Morgan zur Wahl. Womensoccer ruft zur Abstimmung auf.

Michael Ballack plant sein Abschiedsspiel. (spox)

Jörg Marwedel (SZ) über „Vizekusens Auferstehung“.

Vor dem Spiel der FC in der „Nürnberger Filiale“ sprachen die Clubfans United mit bayer04blogSchreiberin Fanny Heather: „Wollscheid ist einfach geil“

Extra

Trainer Baade hat das Siegergen entschlüsselt und zeigt eine erste Abbildung.

Satire aus Hannover: Der Platzwart zu Namensspielen am Maschsee

Gibt es diese Schiedsricher App wirklich? (Update: Ja. Gibt es. Danke für den Hinweis, Herr Pelocorto.) Und was macht der Schiedsrichter dann wenn sein Handy ausfällt? (Zum Runden Leder)

11 Freunde über einen Amateurfußballer der ein Probetraining bei 1860 München zu Lorants Zeiten ergatterte.

Tor des Tages: Adil Rami aus 50 Metern

Sexy Manager Calendar. Ohne Worte. (101 Great Goals)

TS04 – Das Torspiel des 14.Spieltags

Wieder Nürnberg. Zu hören gibt es das 4:2 von Kiyotake, das dem Glubb den Sieg gegen Hoffenheim sicherte.

[podloveaudio mp3=“http://www.fokus-fussball.de/podcast/ts04.mp3″ mp4=“http://www.fokus-fussball.de/podcast/ts04.m4a“ ogg=“http://www.fokus-fussball.de/podcast/ts04.ogg“ title=“TS04 – Das Torspiel des 14.Spieltags“ subtitle=“Wieder Nürnberg. Zu hören gibt es das 4:2 von Kiyotake, das dem Glubb den Sieg gegen Hoffenheim sicherte.“ summary=“Wieder Nürnberg. Zu hören gibt es das 4:2 von Kiyotake, das dem Glubb den Sieg gegen Hoffenheim sicherte.“ poster=“http://www.fokus-fussball.de/podcast/torspiel.png“ permalink=“http://fokus-fussball.de/2012/11/29/ff14-das-torspiel-des-14-spieltags/“]

 

Torspiel. Ein Tor, das sich hören lassen kann.

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Die Blog- & Presseschau für Donnerstag, den 29.11.2012

Die englische Woche geht zumindest in der ersten Liga vorbei. Bayern sichert sich so früh wie kein Team zuvor die Herbstmeisterschaft. Dennoch hält der Fußball noch die ein oder andere spannende Geschichte bereit.

Bundesliga

Nürnberg – Hoffenheim 4:2 (2:1)

Die Clubfans United trauten ihren Augen nicht. Ein attraktives Spiel zweier Mannschaften, die ihr Heil in der Flucht nach vorne suchten und auch noch mit dem besseren Ende für den Club.

Der Club versöhnte mit dieser Leistung seine leidgeprüften Fans, die trotz Nieselregen an einem Mittwochabend gegen Hoffenheim 30.000 zählten (darunter 148 aus Hoffenheim). Zugleich gab er ihnen die Hoffnung zurück, dass es nach vorne eben doch geht. Sicher war die TSG da ein dankbarer Gegner, aber man merkte schon, dass man die nicht ins Spiel bringen darf. Doch am heutigen Tag gelang dem Club die Mischung aus Offensivdrang und leidenschaftlicher Abwehrleistung.

Freiburg – FC Bayern 0:2 (0:1)

Julien Wolff (Welt) erkennt eine neue Qualität bei den Bayern und vermutet, dass die Liga ganz schön langweilig wird in diesem Jahr.

Die Bayern gewinnen in dieser Hinrunde Partien, in denen sie in der vergangenen Saison Punkte verspielt haben. Gegen Hannover, jetzt in Freiburg. „Wir machen wenig Fehler und zeigen, dass wir da sind, wenn die Konkurrenz Punkte liegen lässt“, sagt Nationalspieler Thomas Müller.

Andreas Burkert (SZ) blickt nach der erreichten Herbstmeisterschaft der Bayern bereits jetzt zum Spiel gegen Dortmund.

Herbstmeister im November: Der FC Bayern erledigt die Pflichtaufgabe beim SC Freiburg mit einem 2:0-Erfolg und stellt einen Rekord auf: Noch nie in der Bundesliga-Geschichte stand schon nach dem 14. Spieltag fest, wer zur Winterpause die Tabelle anführt. Der Verzicht auf Bastian Schweinsteiger zeigt dennoch, welche Bedeutung das Duell mit Dortmund hat.

Die Spielverlagerung stellt fest, dass da durchaus mehr für die Breisgauer drin war. Die frühe rote Karte spielten dem frischgebackenen Herbstmeister in die Karten.

Ein Lob an die stark aufspielenden und wacker agierenden Freiburger, die alles versuchten, etwas Pech hatten und letztlich nicht belohnt wurden für ihr Engagement. Alles lief stattdessen für die Bayern, die durch den Spielverlauf begünstigt lange Zeit nicht viel tun mussten und folglich die Begegnung im Hinblick auf Dortmund herunterspielten.

Der Burnster stellt fest, dass das nicht der glamouröseste Sieg der Bayern war.

Bayern hat nicht besonders gut gespielt, aber immerhin auch nicht überheblich. Die Chancenverwertung war auf beiden Seiten nicht die fruchtbarste und Ribery hat eins seiner schlechteren Spiele abgeliefert, was immer noch nicht besonders schlecht ist. Amüsantes Tor von Tymoshchuck, das ein bisschen darüber hinwegtäuscht, dass Bayern neuerdings immer dann auf Granit beisst, wenn der Gegner in Unterzahl spielt.

Das Fernglas FCB frohlockt. Ein Sieg noch gegen die Dortmunder und Bayern hat die Meisterschaft sicher, weil 14 Punkte Vorsprung holt der BVB nicht auf und Leverkusen wird eh nie Meister.

DerBayernBlog hofft nach dem Sieg gegen Freiburg auf ein klares Statement der Bayern gegen Dortmund am Samstag.

Es ist Zeit für einen klaren, verdienten Sieg wenn sich Dortmund nicht langsam zu einem kleinen Trauma entwickeln soll. Es ist Zeit für ein Statement!

Bremen – Leverkusen 1:4 (0:1)

Sven Bremer (Tagesspiegel) war beim Spiel Bremen gegen Leverkusen und sieht den neuen Bayernjäger der Liga.

Bayer Leverkusen hat sich am Mittwochabend vorbei an Borussia Dortmund auf Platz zwei der Bundesligatabelle geschoben und gilt nun als erster Jäger des FC Bayern München – wenn man das bei zehn Punkten Rückstand auf die Münchner überhaupt so nennen kann.

Die FAZ titelt Leverkusen ist wieder Vizekusen.

Die Spielverlagerung ist mehr und mehr begeistert vom Auftreten der Leverkusener in den letzten Wochen.

Dennoch darf gesagt werden, dass die wenig ins Auge stechenden taktischen Aspekte der Leverkusener Spielweise wie das Verringern der Chancenqualität oder der einfachen Variabilität, die stark vom Spielkontext unabhängig ist, beeindruckend sind und in dieser Partie zum Tragen kamen.

Das Werderblog hat sich von den Bremer Leistungen der letzten Wochen täuschen lassen und wurde bei der gestrigen Pleite gegen Leverkusen somit enttäuscht.

Stuttgart – Augsburg 2:1 (1:1)

Marco Schuhmacher (Stuttgarter Zeitung) atmet für die Stuttgarter auf. Hauptsache gewonnen in einem undankbaren Spiel.

Schon vor dem Anpfiff deutete einiges darauf hin, dass es für den VfB ein Spiel der undankbaren Art werden könnte. Denn die Mannschaft hatte wenig zu gewinnen, aber eine ganze Menge zu verlieren, da die Fans gegen den Tabellenletzten aus Augsburg einen souveränen Sieg erwarteten – zumal nach der Enttäuschung im Heimspiel zuvor, als die Elf gegen Hannover nach einer 2:0-Führung noch mit 2:4 unterlegen war.

Gladbach – Wolfsburg 2:0 (2:0)

Was würde die Borussia aus Mönchengladbach wohl ohne Juan Arango machen. Andre Schahidi (RP) gerät ins Schwärmen.

Mit der Wucht eines Paukenschlags platzte Juan Arango in die Stille des Borussia-Parks hinein. Kaum einen Mucks hatte sich bis zur elften Minute des Gladbacher Spiels gegen den VfL Wolfsburg auf den Rängen geregt, doch dann unterbrach der linke Fuß des Venezolaners den stummen Fanprotest.

Nachklapp zu Dienstag

Noch vor ein paar Wochen feierten die Schalker den besten Saisonstart aller Zeiten, jetzt hat man die drittschlechteste Bilanz der letzten 10 Jahre nach de 14.Spieltag, wie Torsten Wieland feststellt.

Der linke Läufer war überrascht aufgrund der Hamburger Leistung gegen Schalke. Und – man kann auch ohne van der Vaart und Son gewinnen.

Nedfuller sieht tatsächlich so etwas wie Fußball beim Sieg seiner Hamburger gegen Schalke.

Das 09blog ist nach dem 1:1 des BVB gegen Düsseldorf bedient wie lange nicht.

2.Liga

Eintracht Braunschweig marschiert mit großen Schritten Richtung erste Liga und Marcus Bark (Sportschau) hat sich das Spiel der Niedersachsen mal genauer angeschaut.

U21-EM-Auslosung

Ralf Lorenzen (ZDFsport) blickt auf die U21-EM-Auslosung und ordnet in den weltpolitischen Gesamtzusammenhang ein. Nebenbei gab es eine schwere Gruppe für die deutschen Junioren.

Das dreckige Geschäft im Talentbereich

Simon Pausch (Welt) hat sich mit Timo Heinze unterhalten, der seine Erfahrungen als Talent und Juniorennationalspieler zu Papier gebracht hat.

Timo Heinze war ein Ausnahmetalent im Fußball. Er spielte beim FC Bayern, wurde Junioren-Nationalspieler mit glänzender Perspektive. Doch dann ging alles schief. Nun hat er ein Buch geschrieben.

Spielererpressung

Laut Spielergewerkschaft FIFpro werden Spieler durch Vereine erpresst.

The Nerazzurri told Sneijder he will not play again until he has signed a new contract agreeing to lower his current wages. “FIFPro wants to talk to FIFA, UEFA and the European Commission about measures to adjust the behaviour of a growing number of clubs,” read a statement from the worldwide trade union for professional footballers.

Düsseldorf / Sky

Keiner mag die Leberwurst, sagt Alex Raack (11 Freunde) und bezieht sich auf Wolf Werner, der seinen Spielern nach dem Spiel der Fortuna gegen Dortmund verbot, den Field-Reportern von Sky Rede und Antwort zu stehen.

Wer sich fragt, welchen Sinn überhaupt Field-Reporter haben, dem sei Dieter Nickles zu dieser Frage empfohlen.

Jan Christian Müller (FR) hat mit etwas Abstand mal nachgefragt, was die Verantwortlichen von Düsseldorf, von Sky und von der DFL vom Interviewboykott halten.

Nachmittags erreichte Sky-Sportchef Burkhard Weber den Manager dann am Telefon und berichtete, er habe „in einem längeren Gespräch mit Wolf Werner einige Dinge aufarbeiten können. Herr Werner bedauert sein Verhalten von Dienstagabend“. Damit, so Weber, sei „die Angelegenheit auch für mich erledigt“. Fortuna-Pressechef Koster bestätigte, die Sache sei „ausgeräumt“, man spreche am Freitag anlässlich des Spiels gegen Eintracht Frankfurt „wieder miteinander“. Die Deutsche Fußball-Liga wollte die Begebenheit nicht kommentieren. Intern wird das Verhalten des Klubs als wenig professionell angesehen.

PlanetofSports fragt sich warum man solche Kritik nicht hinter den Kulissen klärt.

Ohne Stimme, keine Stimmung

Rafael Buschmann und Robert Berg (Spiegel Online) berichten von ihren Erlebnissen beim Stimmungsboykott 12:12.

Daniel Raecke (Sportal) spricht von einem erfolgreichen Stimmungsboykott.

Frank Hellmann (FR) weist auf die Problematik der Aktion hin.

Der kicker fasst die Szenarien in den einzelnen Bundesliga-Stadien am Dienstag zusammen und hat Stimmen von den Organisatoren.

Das Schalker Megafon wundert sich, dass die Aktion keinerlei Erwähnung in diversen Tickern erfährt.

Denkt wieder niemand an die Kinder?

Gestern hier schon verlinkt war die Aufklärung des Übersteigers was das Transparent „Denk an die Kinder“ bedeutet. Das Bildblog bringt dies nochmal in den korrekten Zusammenhang mit einer Schlagzeile der Bild, die von einer Drohung an Vize-Präsident Dr.Gernot Stenger ausging.

Platini will die Europa-League abschaffen

Andreas Hunzinger (FR) beschreibt den Etikettenschwindel, den Michel Platini vorhat. Europa League abschaffen, Champions League aufblähen.

Konsequent wäre eine Reform, wenn die Champions League tatsächlich nur den Meistern vorbehalten würde. Das hätte jedoch den Aufstand der großen Ligen zur Folge, und ob sich Platini mit den Großkopferten wirklich anlegen will, ist fraglich. Seine Reformpläne sind wohl eher Populismus.

Christian Streich-Hommage

Die Badische Zeitung hat eine wunderbare Audio-Hommage an Christian Streich auf ihren Seiten. Die schönsten Zitate/Lautäußerungen/Grunzer von Streich sind dort abrufbar.

Köln macht Gewinn

In diesen Tagen überschlagen sich die Insolvenz-Meldungen diverser (Traditions-)Vereine – umso schöner von positiven Bilanzen berichten zu können. Der 1.FC Köln erwirtschaftete in der Saison 2011/2012 einen Überschuss von 0,8 Millionen Euro und passte nun das Finanzielle an die Bedürfnisse der 2.Liga an.

Sicheres Stadionerlebnis

In Stuttgart will man jetzt mit einer Hundestaffel gegen Pyrotechniker vorgehen. (Kick-S)

Die Fangruppe Nordkaos Hamburg – Anhänger des Sportclubs Victoria – brachten auf kreative Weise ihren Unmut gegen das DFL-Papier zum Ausdruck.

Soziologie für Anfänger

Soziologen (Dradio Wissen) haben herausgefunden, dass hässliche Sportler/Fußballer die besseren Sportler/Fußballer sind. Franck Ribéry (ich zitiere) ist deshalb so erfolgreich, weil er in der Studie der viertunattraktivste Spieler war. Mats Hummels wäre vermutlich auf Messi-Niveau, wenn er nicht so schön wäre.

Medien

Ab nächster Saison wird die ARD sonntags in ihren dritten Programmen eine Sportschau mit den Sonntags-Spielen ausstrahlen.

Jens Schröder (Meedia) sieht Probleme beim Spartensender Sport1.

In den aktuellsten drei Monaten lief es für Sport1 bei den Quoten so schlecht wie nie zuvor. Konnte man den Sender-Minusrekord im August, als man bei den 14- bis 49-Jährigen auf 0,5% fiel, noch damit erklären, dass Olympia in London Sportfans zu anderen Sendern wie ARD, ZDF und Eurosport gezogen hat, fallen diese Argumente für die folgenden Zahlen weg: Im September und Oktober lief es mit 0,7% und 0,6% nämlich kaum besser – und das, obwohl die Fußball-Ligen gestartet sind. Nie zuvor seit dem Senderstart 1993 – damals noch als DSF – lief es in den wichtigen Monaten September und Oktober so mies.

Scolari neuer Trainer in Brasilien?

Felipe Scolari, bereits ein Mal mit der Selecao Weltmeister gewesen, soll erneut das Ruder der brasilianischen Nationalmannschaft übernehmen (Spiegel Online).

Musiker gegen Homophobie auf dem Fußballplatz

Hot Chip machen Musik und illustrieren dies mit einem wunderbaren Computerspiel-Video, in dem sich am Ende alle auf dem Boden wälzen. Sich liebend und küssend. Männer. Auf dem Fußballplatz. Gegen Homophobie. Gefunden bei den 5 Freunden im Abseits.

Angriff von Rechtsaußen

Fußball-gegen-Nazis hat nochmal die Interviewserie von Jonathan Sache „Unterwegs mit“ aufgenommen und Folgen mit Ronny Blaschke herausgekramt. Blaschke äußert sich dazu, wie Rechte vor allem im Amateurfußball die Vereine infiltrieren.

Joey Barton-IQ

Immer ein Quell großer Freude. Joey Bartons Blog. Heute. „Ich bin vielleicht zu intelligent.“

Podcasts

Die Einlaufkinder sind wieder unterwegs. Frederic Valin podcastet zu…

Randale, Bambule, Frankfurter Schule. Uns beschäftigt immer noch das Konzept “Sicheres Stadionerlebnis”. Bei der Pyrodiskussion hat Nico rechtlichen Beistand. Fred liest Diplomarbeiten über Kloppo und lobt darüber hinaus den Mo Idrissou.

Rubrik NSFW

Die Rubrik „Not safe for work“ ist heute auch nicht safe für den Magen. Ewald Lienen und die schlimmsten Fußballerverletzungen finden sich bei Oldschool Panini.

Video des Tages

Security-Mann-Grätsche gegen Flitzer.

Toplink des gestrigen Tags

Mal was in eigener Sache. Unser Fokus-Fußball-Podcast-Feed. Danke fürs Klicken!

Die Blog- & Presseschau für Mittwoch, den 28.11.2012

Englische Woche in der Bundesliga. Große Stimmung kam gestern trotzdem nicht auf, nicht nur wegen der Aktion 12:12, sondern auch weil die Bayern-Verfolger Federn ließen und der Bundesliga ein Alleingang der Bayern droht.

Wer heute was auf die Ohren braucht im Büro, dem empfehle ich Collinas Erben. Alex Feuerherdt und Klaas Reese haben sich Montag getroffen und sich über den fußballkulturellen Code unterhalten.

Bundesliga

Dortmund – Düsseldorf 1:1 (1:0)

Felix Meininghaus (Tagesspiegel) bezweifelt, ob die Dortmunder das Spiel wirklich Ernst genommen haben.

Als es dann gestern Abend gegen den Aufsteiger aus dem Rheinland ging, standen Mario Götze, Ilkay Gündogan und Mats Hummels nicht im Kader des BVB. Die Frage, ob alle drei Stammspieler tatsächlich nicht spielfähig waren oder für den Gipfel am Samstag geschont wurden, bleibt hypothetisch. Wie auch immer, der Meister tat zu wenig, um die Fortuna zu schlagen, am Ende kamen die Dortmunder vor 80.100 Besuchern über ein 1:1 (1:0) nicht hinaus. Die Generalprobe für den Knüller beim Rekordmeister ist damit missglückt.

Sebastian Kehl äußert sich (DerWesten) zur Aktion 12:12, möchte aber keine Stellung beziehen.

Wir wussten schon, was uns in den ersten zwölf Minuten heute erwartet. Die Jungs haben uns am Sonntag schon instruiert und haben uns erzählt, welcher Gedanke dahinter steckt. Die ersten zwölf Minuten waren schon komisch. Aber danach haben die Fans Vollgas gegeben. Obgleich wir heute Schmalkost auf dem Rasen geboten haben, waren die Fans immer da. Am Ende sind wir aber allesamt enttäuscht über den Ausgang des Spiels.

Klar überlegen sah Travis Timmons (Bundesligafanatic) die Dortmunder und vergleicht sie mit den Bayern.

The final stats should grab your attention. Dortmund put up Bayern-esque offensive numbers, yet looked pretty toothless while doing so.Ironically enough, all this offense seemed to take Dortmund out of their usual running/pressing game. (In case you’re wondering, Dortmund and Düsseldorf had pretty similar distance-covered/running stats.) They looked insipid with the ball, since they are team built for running and turning out quick attacks after gaining possession. When possession is a given for Dortmund, they aren’t themselves – they are not Bayern, neither in their squad composition nor in their 4-2-3-1 formation.

Warum das kommende Spiel der Dortmunder gegen München an sportlicher Bedeutung verliert, nur weil die Bayern theoretisch schon heute Herbstmeister werden kann, soll mir Jan Reschke (Spiegel Online) mal erklären. Wer war nochmal Herbstmeister in der letzten Saison? Wer Meister?

Ärgerlich ist hingegen, dass das Spitzenspiel nun an sportlicher Bedeutung verloren hat. Sollten die Münchner am Mittwoch gegen den SC Freiburg gewinnen, steht das Team vorzeitig als Herbstmeister fest und hätte elf Punkte Vorsprung auf Dortmund. Selbst bei einem Erfolg der Borussia beim FC Bayern blieben noch acht Zähler.

Nach dem Spiel boykottierte die Düsseldorfer Mannschaft den Pay-TV-Sender Sky (RP). Der Sender habe nicht neutral über die Düsseldorfer berichtet.

Dortmund spielt nur Remis gegen Düsseldorf und Dembowski bringt es auf den Punkt aus Sicht der Westfalen. Ein unfassbar dämliches Unentschieden.

Schwatzgelb zieht ein trauriges Fazit zum Spiel.

Das war einfach zu wenig für den Sieg in der zweiten Halbzeit. Wenn man das Spiel so im Griff hat, darf man sich nicht von einem deutlich unterlegenen Gegner derart den Schneid abkaufen lassen. Nach dem Gegentreffer zeigte die Mannschaft zwar nochmal Moral und warf alles nach vorn, aber das war letztlich viel zu spät. So schenkte man zwei Punkte her und verpasste die Chance sich von der Konkurrenz um den zweiten Platz abzusetzen und konnte auch keinen weiteren Druck in Richtung der Spitzenposition ausüben.

Auch Athletic Brandao meint, dass einmal aufs Gaspedal treten nicht für einen Sieg reicht.

Anstatt zumindest für eine Nacht bis auf erträgliche sechs Zähler an den Spitzenreiter aus München ran zu rücken und vorm Gigantenduell mit dem FC Bayern Druck aufzubauen, leistete sich der BVB den nächsten selbstverschuldeten Ausrutscher. Im Derby gegen Schalke war das Team durch ein Taktikexperiment von Trainer Jürgen Klopp an die Wand gefahren, nun aufgrund eigener Überheblichkeit.

Hamburg – Schalke 3:1 (0:0)

Marcell Jansen (Facebook) musste gestern zur Dopingprobe und scheint bestanden zu haben, trotz 4 Schmerztabletten. Prost Mahlzeit.

Hamburg spielt mit neuem Rauten-System und das richtig gut, wie auch die Spielverlagerung findet.

Ein hochverdienter Sieg für den HSV, der in seinem neuen System sofort sehr sicher wirkte und Schalke über das gesamte Spiel hinweg nie ins Spiel kommen ließ. Finks Team hatte mit dem Ball zwei grundlegende Möglichkeiten im Aufbauspiel, die sie konsequent durchzogen. Gegen den Ball passte die Raute gut zum Gegner, da dieser zu selten auf Spielverlagerungen zurückgriff.

Frau Pleitegeiger weiß nach dem Spiel ihres HSV gegen Schalke wieder, warum sie ihren Verein so liebt.

Plötzlich ist mir wieder klar, weshalb ich diesen Verein so liebe: Er ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man bekommt.

Schalke verliert und die blauweißen Blogger hadern massiv mit dem eigenen Verein. Blogundweiss stellt fest, dass der Motor abkühlt und die Krise vor der Tür steht.

Unter Flutlicht freut sich zwar über die Rotation von Huub Stevens. Obasi und Pukki fanden jedoch keinerlei Bindung zum Spiel. Wie auch?

Es ist für mich leider das typische Henne-Ei-Prinzip: Keine Spielpraxis, kein Bindung zum Spiel – keine Bindung zum Spiel, wenig Einsatzzeit.

Auch Torsten Wieland will keine einzelnen Charaktere für die Niederlage verantwortlich machen.

Es war viel schlimmer, denn das gesamte Paket Schalke 04 passte nicht: Die moralische Einstellung passte nicht, die Taktik passte nicht, die vor Wochen noch wie automatisch abgelaufenen Spielzüge funktionierten nicht mehr, durch die Einwechselungen änderte sich nichts, die Kraftreserven fehlten. Gar nichts passte.

Der Schalkefan kritisiert neben der eigenen Mannschaft auch Hamburgs Trainer Fink, der nichts von der Schweigeaktion 12:12 gewusst haben wollte.

Thorsten Fink fand es auf der Pressekonferenz nach dem Spiel witzig, seine Unkenntnis bezüglich der breit angekündigten Aktion 12:12 zur Schau zu stellen. Ich kann daran nichts Witziges finden. Finks Aussage präsentiert die „Blase Profifußball“: Das Geld mit beiden Händen in den Keller schaufeln und gleichzeitig betonen, dass einem die ernsthaften Sorgen und Anliegen der Geldgeber komplett am Arsch vorbei gehen – dafür braucht es schon sehr viel Borniertheit. Oder Dummheit. Oder Ignoranz. Oder Skrupellosigkeit.

Frankfurt – Mainz 1:3 (0:2)

Ingo Durstewitz und Thomas Kilchenstein (FR) vermerken einen schwarzen Tag für die Frankfurter Eintracht.

Für die Eintracht war es ein schwarzer Abend im Stadtwald, nichts, aber auch gar nichts wollte gelingen, die Hessen bekamen nie Zugriff aufs Spiel, liefen der Musik hinterher. Die Mainzer waren wacher, spritziger, schneller, auch gedanklich. Sie waren Herr in der Manege, die mit 47800 Zuschauern nicht mal ausverkauft war.

Marc Heinreich (FAZ) geht auf die angespannte Personalsituation in Frankfurt ein.

1:3 hieß es am Dienstag aus Sicht des Aufsteigers, der ersatzgeschwächt nicht an die vielen mitreißenderen Auftritte an selber Stelle anknüpfen konnte. Die Hessen blieben trotzdem auf dem vierten Tabellenplatz, während die Rheinhessen durch den ersten Sieg in Frankfurt auf den siebten Rang vorrückten. Was Trainer Armin Veh und seinen Leute an diesem Abend zusätzlich die Laune verdorben haben dürfte: Kapitän Pirmin Schwegler und Verteidiger Carlos Zambrano sahen jeweils die fünfte Gelbe Karte und fallen an diesem Freitag in Düsseldorf gesperrt ebenfalls aus.

Alexander Hornung (Sportschau) lobt die Mainzer, die den Gegner vor dem Spiel perfekt analysiert hatten und am neuralgischen Punkt der Frankfurter operierten.

Dass die Eintracht oft von der individuellen Klasse ihres Offensivallrounders Alexander Meier lebt, zeigt schon der Blick auf die Bundesliga-Torschützenliste, die der Frankfurter mit neun Treffern anführt. Ihn bekämpften die Mainzer bereits bei der Ballannahme mit bis zu drei Gegenspielern, hielten ihn so weitgehend vom Tor fern. Meier, der ohne echte Torchance blieb, gab später zu: „Wir haben schlecht gespielt, aber die haben es uns auch extrem schwer gemacht. Wir hatten kaum Räume, um unser Spiel aufzuziehen.“

Blog-G fasst nach der klaren Heimniederlage der Frankfurter gegen Mainz zusammen: Unter dem Strich dürften die Frankfurter nach diversen Sperren und Verletzungen nächste Woche Mühe haben ein Team zusammen zu bekommen.

So, dann kehren wir mal zusammen: Schwegler nicht dabei, Zambrano war klar (ich hätte mit Veh wetten sollen), Occean dürfte kein Thema mehr sein. Matmour kommt zurück, immerhin einer, der von dieser Klatsche unbelastet ins Spiel gegen Düsseldorf gehen kann. Drei Punkte verloren. Nicht nur in der Tabelle, das ist kein Problem, sondern beim Werben um Rode und Jung. Das könnte fatal sein.

Heute Abend spielt Freiburg gegen die Bayern und Diven haben Hausverbot im Dreisamstadion (Welt).

Zweite Liga

Der FSV Frankfurt gewinnt in Bochum und belohnt sich zur Freude von Schwarzblaues Bornheim endlich wieder selbst.

Endlich haben sich die Schwarz-Blauen mal wieder für die eigene Leistung mit 3 Punkten belohnt. Und dennoch sollte man dabei nicht ganz außer Acht lassen, dass die Streuung bei so manchen Pässen wieder einmal FSV-typisch im Meterbereich gelegen und defensiv die Zuordnung manchmal nicht ganz gestimmt hat. Auf das gesamte Spiel gesehen trübt das die gute Leistung aber höchstens marginal.

Sicheres Stadionerlebnis

David Schumann (1Live) hat sich noch einmal mit dem „sicheren Stadionerlebnis“ auseinander gesetzt und fordert mehr Besonnenheit in der medialen Diskussion.

Doch genau diese für den Fußball so typische Fankultur wird durch die unreflektierte Panikmache vieler Boulevard-Medien und die reflexhaften, oftmals populistischen Forderungen vieler Politiker in Gefahr gebracht. Es empfiehlt sich also, genau hinzugucken, sachlich zu diskutieren und Problemfans, die es unbestritten gibt, zu isolieren anstatt sie zusammen mit der überwiegenden Mehrheit an friedlichen Fans und Zuschauern in einen Topf zu stecken – denn die müssen in letzter Konsequenz die Zeche dafür zahlen, dass sich einige wenige daneben benehmen und die gesamte Fanszene in ein schlechtes Licht rücken.

Michael Ashelm (FAZ) interviewt Martin Kind zum Thema.

Ich verstehe schon die Polizei und die Innenminister, dass sie irgendwann sagen: so nicht. Aber ich warne zugleich davor, solche Ereignisse überzubewerten. Die Zuschauerzahlen in der Bundesliga sind deutlich gestiegen, dadurch sind auch die absoluten Zahlen der Vorfälle hochgegangen. Relativ gesehen ist mit größter Wahrscheinlichkeit sogar ein Rückgang zu verzeichnen.

Dann lieber Paderborn

Christian Jakubetz (AZ) will lieber die 60er in der zweiten Liga sehen, als Sven Göran Eriksson an der Linie und Tim Wiese im Tor bei den Löwen.

Aber bei Licht betrachtet: Die Vorstellung, dass bald Tim Wiese im Löwen-Tor gemeinsam mit einem alternden Brasilianer und einem ansonsten ebenfalls nach Geld zusammengestellten gesichtslosen Kader, angeleitet von Sven-Göran Eriksson durch das Stadion läuft – dann lieber noch ein bisschen 2. Liga.

Gerald Kleffmann und Philipp Schneider (SZ) waren bei gerade eben diesem Spiel. 1860 gegen Paderborn und die Münchner gewinnen unter ihrem neuen Trainer und hören ein Kompliment vom alten Schweden (Eriksson).

Insolvenzticker

Udo Moras (Welt) erzählt die Geschichte vom Herbst der sterbenden Fußballvereine.

Tradition zu verkaufen: Aachen hat Insolvenz angemeldet, Duisburg droht das gleiche Schicksal, Offenbach und Osnabrück sind gefährdet. Viele kleine Klubs erliegen in besseren Tagen dem Größenwahn.

Kein Geld in Berlin

Hertha BSC hat 6 Millionen Euro Verlust in der Saison 2011/2012 gemacht. Stefan Hermanns (Tagesspiegel) schreibt dies Michael Preetz zu.

Fußball im Krisengebiet

Libanon. Da wird Fußball gespielt? Ja genau und sogar unter der Anleitung eines deutschen Trainers. Grund genug für Andrea Böhm (ZEIT online) eine Reportage darüber zu schreiben.

Daniel Theweleit (FR) blickt auf die U21-Europameisterschaft, die im nächsten Jahr in Israel stattfinden soll. Es gibt einige Bedenken aus Fußballerkreisen.

Jaklin Jazrá, Kapitänin der Frauenfußball-Nationalelf Palästinas, erzählt im Deutschlandfunk von ihrem sportlichen Alltag.

Denkt an die Kinder

Man muss auch mal zugeben, wenn man was nicht kennt. Wer die Parole „Denkt an die Kinder“ noch nicht gehört hat, speziell aus den Reihen der Presse, möge sich beim Übersteiger informieren.

12 Minuten 12 Sekunden schweigen

Die Aktion lief gestern u.a. in den Stadien der ersten und zweiten Liga an. Der 1.FC Kaiserslautern informierte seine Anhänger auf der Vereinswebsite über diese unabhängige Fanaktion.

Verrückt nach Fußball

Die Dokureihe von Marc Quambusch schlägt hohe positive Wellen in der Fanszene. Michael Wollny interviewt für Eurosport Quambusch, der den Untergang des italienischen Fußballs prognostiziert.

Verrückte im Fußball

Trainer Baade kann Rivalitäten im Fußball nicht verstehen und dennoch kann er sich mit einem fein gemachten Video von Pattex anfreunden.

Schnorres par excellence

Thomas Hitzlsperger trägt Schnurrbart für einen guten Zweck. In der ZEIT-Online-Kolumne „Alles außer Fußball“ erklärt er für welchen.

Forumskultur

Im Forum der Stuttgarter Nachrichten wurde Sven Ulreich beleidigt. Die Redaktionen löschten, waren bestürzt und schließen nun das Forum für eine Woche. Eine erzieherische Maßnahme.

Podcast

Das Howler-Magazin ist nun auch mit einem Podcast am Start.

Die Doppel-Sechs beschäftigen sich mit dem Spiel des HSV gegen Schalke 04.

Mentalitätsmonster

Die 11 Freunde-Redaktion hat Mentalitätsmonster gemalt.

Strafe für Luiz Adriano

Gegen jede Fairplay-Regel verstieß Donezk-Stürmer Adriano im Champions League-Spiel gegen Nordsjaelland, als er einen Schiedsrichter-Ball im gegnerischen Tor unterbrachte. Nun zog die UEFA Konsequenzen und sperrte Adriano für ein Spiel. (NZZ)

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Ben Esche (ZDF) über Spielerberater in Dortmund, die die Stimmung trüben.

Blog- & Presseschau für Dienstag, den 27.11.2012

Englische Woche in Deutschland. Denkt also an eure Tipps in euren Tipprunden abzugeben.

Bis zum Anpfiff wünsche ich gute Information und Unterhaltung mit der Blog- & Presseschau für Dienstag, den 27.11.2012.

12:12 Minuten Stille

Wie wird es klingen, wenn in den Bundesligastadien kein Fangesang mehr zu hören ist? Die Vertreter von „12 Doppelpunkt 12“ wollen diese Horrorvorstellung von Fußballfans simulieren und rufen zum Schweigen auf. Stadionwelt sprach mit einem der Organisatoren: „Über 50 Fanszenen haben eine Beteiligung zugesagt“

Benannt ist 12:12 nach dem Tag der Entscheidung, denn am 12.12. will der DFB über das Sicherheitskonzept entscheiden lassen (FR). Martin Kind, Präsident von Hannover 96, hält den 12. Dezember als Entscheidungstag in der Diskussion um Maßnahmen im Kampf gegen Randale im Fußball für verfrüht. Dazu kritisiert er die fehlende Kommunikationsbereitschaft bei Fanorganisationen. (FAZ)

In Köln rufen Fans am 8.12. zur Fandemo zum Erhalt der Fankultur auf.

50 plus 1

Christof Kneer kommentiert bei Süddeutsche wie wichtig die 50+1-Regel für den deutschen Fußball ist und wie gefährlich Investoren sein könnten.

Gesichtsakrobatik

David Theis (haihappening.de) meint, dass die Kritik an Jürgen Klopps Auftreten an der Seitenlinie zu weit geht:

Ich finde es grundsätzlich wichtig, die übergroßen Vorbildfiguren des Fußballgeschäfts stärker an den Einfluss zu erinnern, den sie auf junge Menschen ausüben können – ob bewusst oder unbewusst. Jedoch stellt diese Teildebatte einen extrem schmalen Grad dar, läuft sie doch Gefahr, diejenigen, die am Ende einer langen Verkettung von sozio-psychologischen Vorgängen den fragwürdigen Entschluss fassen, einem Gegenspieler oder Schiri die Faust ins Gesicht zu rammen, zu sehr aus der Pflicht zu nehmen. Zudem: Wenn TV-Bilder von Bundesligaakteuren unter all den Signalen, die im Hirn eines jungen Sportlers ankommen, die prägendsten sind, läuft etwas schief.

Im Deutschlandfunk äußerte sich Wolf Sören Treusch, Autor der Sendung „Beschimpft und bedroht. Deutschlands Fußballschiedsrichter – die Pfeifen der Nation?„. Im Feature war das Zitat von Lutz-Michael Fröhlich zu hören gewesen.

Zum Thema sprechen wir auch in der kommenden Folge von „Collinas Erben„. Veröffentlichung noch am Dienstag.

50.000 €uro für ein Foul

Ein Amateurfußballer bekommt Schmerzensgeld, weil er nach einem Foul nicht mehr arbeiten kann. (WAZ, Spiegel Online)

Kurz gemeldet

Lars Stindl sperrt sich selbst. Weil es sonst keiner merkte. (HAZ)

Dirk Gieselmann (11 Freunde) kommentiert den Dauereinsatz einer Sirene in der Wolfsburger Arena.

Der Kommentatoren Blog hat die Ansetzungen für kommende Bundesligaspiele gesammelt.

1899.me fragt: Bleibt Wiese auch nach der Gesundung Bankdrücker in Hoffenheim?

The Score über die Rückkehr von Rafael van der Vaart zum HSV, der Borussia Dortmund als Vorbild für seinen neuen alten Verein sieht.

Daniel Meuren (FAZ) war im Nachwuchsleistungszentrum des FC Barcelona „La Masia“.

Souveräner Tabellenführer in der Ukraine, stark in der Champions League: Schachtjor Donezk spielt eine überzeugende Saison. Johannes Aumüller (NZZ) über das Projekt des Oligarchen Rinat Achmetow.

Der englische Fußballverband leitet Ermittlungsverfahren wegen antisemitischen Verhaltens von Fans von West Ham United ein. (Spiegel Online, WAZ)

Felix Flemming (Medien – Sport – Politik) blick voraus auf den Spieltag in der Premier League.

15 Mittelfeld-Spieler sind für die Elf des Jahres nominiert. (FIFA.com)

Das ZDF berichtet über Spielerberater, die die Harmonie bei Borussia Dortmund stören.

Max Eberl im Interview über die Formkrise von Marc-André ter Stegen und die Bilanz der laufenden Saison. (RP)

Der DFB-Ermittlunsausschuss ermittelt wegen eines ekelhaften Lamaanfalls des Fürther Spielers Sercan Sararer (Spiegel Online)

Hertha hat 42 Millionen Euro Schulden. (Tagesspiegel, Berliner Zeitung) Dennoch verlief die Jahreshauptversammlung recht ruhig. Leiden müssen nur die Amateurabteilungen des Vereins. (Tagesspiegel)

Auch den MSV Duisburg plagen Schulden. Die WAZ hat die wichtigsten Fragen zum Überlebenskampf zusammengefasst. Dem Verein fehlen laut RevierSport 2,3 Millionen €uro. Die Insolvenz droht.

Die „Chosen Few“ haben sich in einer Stellungnahme zur verbrannten HSV-Fahne geäußert. (Stadionwelt)

Fortuna Düsseldorf plagen vor dem Spiel in Dortmund Verletzungssorgen. (RP)

Nach der Derbyniederlage gegen Fortuna Köln will Viktoria Köln mit aller Macht den Erfolg. Deshalb soll Albert Streit von Alemannia Aachen verpflichtet werden. (RevierSport) Lars Richter (Kölner Stadtanzeiger) kommentiert die Politik der „großen Namen“ bei Viktoria.

Der „Kontakter“ sprach in dieser Woche von schweren Turbulenzen und beunruhigten Mitarbeitern beim Sender Sport 1. Zudem ist Geschäftsführer Thilo Proff seit Wochen im Krankenstand – wann er zurückkommt, soll offen sein. (Quotenmeter)

Meist geklickter Link

Gestern wollten die meisten den üblen Tritt gegen Keeper Reina sehen.

Extra

11 Freunde haben die Rechtschreibschwächen auf deutschen Bannern in einer Fotogalerie versammelt.

Spox liefert die „Alternative Liste“ zum 12.Spieltag: Kinderquatsch mit Kloppo

Tor des Tages: Sherida Spitse (Nationalmannschaft Niederlande)

Foto des Tages: Toni und Litti (benditlikebender)