#Link11: Summertime Sadness

Jeden Sommer frage ich mich wieder, wie ihr das macht. Ich liebe Fußball, keine Frage. Doch nach elf Monaten Dauerbeschallung und quasi-täglichem Fußballschauen brauche ich auch mal eine Pause. Transferwahnsinn, Telekom-Cup, Testspiele in Hintertupfingen – ich habe es nie hinbekommen, mich dafür zu interessieren. Transferticker sind mir ein Graus. Ich schaue mir einfach am ersten Spieltag an, wie die Teams auflaufen. Von Schweinsteigers Wechsel nach Manchester habe ich durch das 1.0-Medium Videotext erfahren. Das soll aber keine Anklage sein. Was ich sagen will: Hut ab vor allen, die keine Pause vom Fußball brauchen. Ich brauche sie.

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1. Wie schaffe ich nach dieser Einleitung die Überleitung zum Fußball? Die Antwort heißt Rainer Banse. Der Sozialpsychologe (als gäbe es auch Psychologen, die sich nicht um Soziales kümmern) philosophiert im Gespräch mit Sonja Alvarez (Tagesspiegel) über die Frage, warum so viele 2014er-Weltmeister den Verein wechseln und ihre Beziehung beenden. Ferndiagnosen kann Herr Banse. Vielleicht kann der Mann mir ja auch bei meinem Sommerpausen-Problem helfen.

Update: Mein Wissen ist in etwa so unendlich wie ein Käsekuchen. Schlauere Leute haben mir klar gemacht, dass die Sozialpsychologie sehr wohl ein anerkanntes Teilgebiet der Psychologie ist. Mea culpa. Bleibt immer noch die Frage, warum ein anerkannter Sozialpsychologe derart spekulative Fragen beantwortet.

2. Apropos Schweinsteiger: Vor ein paar Tagen sorgte ein Spot von Beats für Furore. Der Hersteller von Kopfhörern melodramatisierte Schweinsteigers Wechsel nach Manchester – und unterlegte seinen Spot mit einem Gespräch zwischen Wolff-Christoph Fuß und Sebastian Hellmann. Dirk von Gehlen fragt sich, wie sich das mit journalistischer Neutralität in Einklang bringen lässt.

3. Marcus Lindemann hat im Gegensatz zu seinen Kollegen noch nie zweifelhafte Werbung betrieben. Die Stadtzeitung sprach nun mit ihm über seinen Werdegang und seinen Stil als Kommentator.

4. Schweinsteiger, Casillas, Xavi – alle verlassen ihre angestammte Heimat. Carlos Tevez macht das genaue Gegenteil: Er kehrt zum Ursprung seiner Karriere zurück, was Jan Göbel (Spiegel Online) zu einem Loblied bewegt.

5. Dass nicht nur Fußballzuschauer wie ich die Sommerpause brauchen, bestätigt DFB-Fitnesscoach Benjamin Kugel. Er erklärt Philipp May (Deutschlandfunk), dass die Spieler heute einer zu großen Belastung ausgesetzt werden.

6. Bitte, bitte, liebe Sportmedien, unterlasst alle Wortspiele mit -exit. Kein Schwexit. Und gewiss keinen Gerexit. Von diesem fabuliert Michael Horeni (FAZ) angesichts der schwachen Leistungen der deutschen U-Teams. Bis auf diesen Gerexit-Fauxpas ein angenehm lesbarer Text.

7. Blog trifft Ball trifft Thomas Brdaric. Das ist gleich in zweierlei Hinsicht interessant: Zum einen ist es ein Interview mit einem Trainer-Hospitanten – Brdaric schaut derzeit Ewald Lienen (St. Pauli) über die Schulter. Zum anderen ist es ein Interview mit einem arbeitslosen Trainer – Brdaric sucht derzeit nach einer Anstellung.

8. Stadien. Nicht erst seit der Erfindung des modernen Sports im 19. und 20. Jahrhunderts faszinieren große Arenen die Menschheit. Peter Hartmann (NZZ) wagt sich an eine Geschichte der Stadien, vom Kolosseum bis zu den heutigen Prachtbauten.

9. Zum Schluss beleuchten wir noch ein wenig das Thema Transferwahnsinn: Medizinchecks galten lange Zeit als Routine. In den vergangenen Jahren fielen aber vermehrt Spieler durch die Gesundheitstests. Warum? Ralf Lorentzen (ZDF Sport) auf Spurensuche.

10. Wie läuft so ein Transfer eigentlich hinter den Kulissen ab? Carlos Ubina (Stuttgarter Zeitung) erläutert ein konkretes Beispiel: Antonio Rüdiger. Er erklärt, welche Interessen in den Transfer hineinspielen.

11. Schließen wollen wir mit RB Leipzig. Robin Tillenburg (Sportschau) beleuchtet die Veränderungen im Verein und erklärt den Brauseklub zum Favoriten auf den Zweitligatitel.

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Des Stadtneurotikers Abschied von Bastian Schweinsteiger hat euch interessiert.

Field Reporter

Ich wurde letztens „Herr Weltmeister“ genannt, das ist schon seltsam.

Skhodran Mustafi spricht mit Florian Schimak (Spox) über den WM-Titel.

Mixed Zone
Abu Dabhi:
Schalker Farfan vor einem Wechsel (s. DerWesten). + + + Moskau: Fabio Capello ist nicht mehr russischer Nationalcoach (s. FAZ). + + + Madrid: Barca-Legende Xavi kritisiert den Abschied von Real-Legende Casillas (s. FAZ). + + + Toronto: Jamaica und Costa Rica erreichen das Viertelfinale des Gold Cups (s. FAZ).

#Link11: Ehre den Hüter

Die Position des Torhüters. Lange unterbewertet und tendenziell noch immer unterschätzt. Wo es sich doch um den Spieler handelt, der am ehesten im Stande ist, Gegentore zu verhindern und wo man doch längst seine Kompetenzen erweitert hat und ihn als ersten Aufbauspieler begreift. Die heutige Link11 widmet sich dem Torhüterdasein zweifach – mit einem ausführlichen Porträt eines überdurchschnittlichen aber wenig Aufsehen erregenden Schlussmannes und einigen Betrachtungen aus erhabener Feder zum Stellenwert des Spielers zwischen den Pfosten.

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1. Bastian Schweinsteigers Wechsel von München nach Manchester sorgte für ein mittleres Medienbeben und wurde mit allerhand Bedeutung aufgeladen und überladen. Wie erfrischend anders liest sich da die Meinung eines Bayernfans, der einerseits sachlich nüchtern, andererseits auch emotional Schweinsteigers Zeit im Trikot des FC Bayern Revue passieren lässt und seinen Wechsel einordnet. Kein Wort zu viel und auch keines zu wenig verliert der Stadtneurotiker.

Bei Über die Linie zieht man Parallelen zu einem prominenten Bayern-Abgang in 70ern. Buzzfeedesk sammelt St. Burnster persönliche Gedanken zum Schweinsteiger-Wechsel.

2. Gestern war der Tag, an dem sich der Gewinn des WM-Titels in Brasilien erstmals jährte. Die Erinnerungen sind noch einigermaßen frisch und so verzichte ich darauf, die Timeline des DFB-Twitteraccounts hier einzubetten, der das komplette Finale Tweet um Tweet nachmodellierte. Das Finale aus deutscher Sicht hat Paul Ripke fotografisch festgehalten, den 11freunde interviewte und dessen Fotos in einer Ausstellung zu sehen sind. Eine Auswahl seiner Fotos gibt es im Leica-Blog. Die Stimmung im Stadion während des WM-Finals beschreibt Sven Goldmann für den Tagesspiegel eindrücklich.

3. Pierre-Emerick Aubameyang war auf dem Sprung. Im letzten Sommer. Der Überlieferung nach wollte Jürgen Klopp den Stürmer abstoßen. Der Gabuner blieb in Dortmund, rettete die Saison und bleibt aller Voraussicht nach beim BVB – trotz lukrativer Angebote – Freddie Röckenhaus zur Entwicklung Aubameyangs zum Dortmunder Hoffnungsträger und der aktuellen Situation (SZ).

Einen echten Hoffnungsträger scheint man in Nürnberg gerade erst verpflichtet zu haben. Zumindest liest sich so die Einschätzung der SZ zum isländischen Neuzugang Rurik Gislason: erfolgreich mit der Nationalmannschaft, Erfahrung in der Champions League und Führungsqualitäten bringt er vom FC Kopenhagen mit.

4. Robin van Persie hat die Premier League verlassen und damit wohl auch die ganz große Fußballbühne. Bereits als Alex Fergusons Nachfolger David Moyes das Ruder in Manchester übernahm, begann sein Stern in England zu verblassen. Was man in Anbetracht der letzten beiden Spielzeiten leicht vergisst – Van Persie war über Jahre der Top-Stürmer der Premier League. The Whitehouse Address wirft einen Blick zurück auf die Karriere des Niederländers auf der Insel.

5. Ein bisschen Entmystifizierung von Transfergerüchten gefällig? Härting.sport geht der Frage nach, ob ein Transferboykott wie er aktuell bei Angel di Marias Vertrag vermutet wird, rechtskräftig wäre.

6. Ein neuer Stern am asiatischen Fußballhimmel ist aufgegangen. Bleibt man bei den Fakten, so hat die Mannschaft Kirgisistans in der WM-Qualifikation lediglich ein Spiel gewonnen und gegen Asienmeister Australien knapp verloren. Für ein Team, das in der Weltrangliste in der Regel unter ferner liefen herumdümpelt, ist das jedoch weit mehr als ein Achtungserfolg. Der Erfolg kam mit neuen Strukturen im Sport und mit einem deutschen Trainer, der in Deutschland spielende, kirgisisch-stämmige Regionalligaspieler für eine Karriere im Nationalteam begeistern konnte (Spon).

7. Ron-Robert Zieler spielt unspektakulär, aber konstant und nahezu fehlerfrei. Dieses Profil führt in der öffentlichen Wahrnehmung dazu den Hannoveraner nicht immer im Kader der Nationalmannschaft zu verorten. Eine detaillierte Analyse seiner Fähigkeiten zeigt, warum er genau dort hingehört und was ihn so stark macht inklusive einer interessanten Abschweifung zu „unhaltbaren Bällen“ (Niemals allein!).

8. Der Rolle des Torhüters im Fußball widmet sich auch Jonathan Wilson. Mehr Wertschätzung fordert er für die Position des Schlussmanns und zieht historische Parallelen, die bis in die Gegenwart Bestand zu haben scheinen (Guardian).

9. Der folgende Text ist weit mehr als ein Spielbericht eines eher unbedeutenden Stadtteilpokals. Den Neukölner Kropp-Pokal gibt es seit 1960 und No Dice nimmt den Auftakt zur diesjährigen Auflage als Gelegenheit, die Wandlung und den Zustand Neuköllns treffend zu beschreiben.

10. Jetzt ist Zeit, ein bisschen in Erinnerungen zu schwelgen. Trainer Baade hat Bewegtbilder zu allen Fünferpacks der Bundesliga gesammelt. Eine denkwürdige Playlist.

11. Und noch mehr Erinnerungen, passend zur aktuell laufenden Europapokal-Qualifikation: Welcher Verein war eigentlich der niedrigstklassige, der je auf europäischer Bühne vorspielte? Stadioncheck mit der Antwort und wiederum Videomaterial.

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Nicht weltmeisterlich – die Pressearbeit beim DFB (taz).

Field Reporter

Steffi Jones steht bisher für gar keine Art von Fußball, weil sie noch nie Trainerin war. Ich finde es absolut richtig, dass ihre Position deswegen sehr kritisch hinterfragt wird und da kann Sie nur mit guter Arbeit antworten. Ihre Stärken liegen auf jeden Fall im Umgang mit den Spielerinnen. Sie soll sehr offen und kommunikativ sein und kann auf sehr viel Erfahrung zurückblicken.

Meinungsstark: Sportjournalist Finn Clausen im Interview über seinen persönlichen Werdegang und den Frauenfußball (spox).

Mixed Zone
Jubiläum: schwatzgelb wird 15 Jahre alt und publiziert denkwürdige Fanzine-Beiträge neu + + + Deutschland-Aus in Griechenland: die U19 verpasst bei der EM das Halbfinale (Tagesspiegel)  + + + Aus Italien gekommen: Sascha Staat im Interview über Kölns Neuzugang Frederik Sørensen (effzeh.com) + + + Zukunftsmusik: Die Stadionarchitektur der Zukunft begutachtet der Akademikerfanclub in den USA + + + Erfolgswahrscheinlichkeit: auch der Tagesanzeiger widmet sich dem dänischen Überraschungsmeister Midtjylland + + + Crowdfunding: ein ambitionierter Münchener Frauenfußballverein sucht nach Unterstützern (SZ) + + + Wohin mit den TV-Millionen: Raheem Sterling wechselt für 49 Mio. Pfund zu Manchester City (NZZ)

#Link11: Dies ist der Tag

Ein ereignisarmes Wochenende. Es wird getestet und vorbereitet, gelegentlich transferiert. Die #Link11 heute mit Allgemeinerem: Der Blockherrschaft, der Presseherrschaft, der Korruption und der Gerechtigkeit. Aber auch mit Schweinsteiger und U19-Nationalspielern. Mit Umbauarbeiten der Liga in Stuttgart und Frankfurt, mit Auf (Kirgisistan) und Ab (Brasilien) im internationalen Sport. Ereignisreich war lediglich der Tag vor einem Jahr, als #DieMannschaft Weltmeister wurde. Aber davon soll hier nicht die Rede sein.

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1. Der 1. FC Magdeburg macht aus drei abgestuft stimmungsorientierten Stehblöcken einen großen. Die Anführer des stimmungsorientiertesten der drei beanspruchen die Herrschaft für sich und fordern von allen Besuchern der ehemaligen Blöcke bzw. des zukünftigen Blocks die »absolute Loyalität gegenüber den führenden Gruppen und Persönlichkeiten innerhalb der Block U-Gemeinschaft«. Der FCM-Blog fragt:

Kann es wirklich im Sinne des 1. FC Magdeburg sein, dass hier eine Gruppe einer weitaus größeren Gruppe Menschen vorzuschreiben versucht, wie man sich im Stadion zu verhalten hat? Wem man sich wann, wie und in welcher Form unterzuordnen hat?

2. In der taz beansprucht Sportredakteur Johannes Kopp redaktionsübergreifende Bedeutung für den Clinch zwischen seiner Zeitung und der Pressestelle des DFB. Ein Bericht über die herausgehobene Stellung des nationalen Fußballmonopolisten und Standards der Öffentlichkeitsarbeit.

3. Die ZEIT hat den zweiten Teil des Gesprächs mit Wolfram Eilenberger veröffentlicht.

Gerechtigkeit ist im Fußball kein Leitwert. Fußball ist der einzige Mannschaftssport, bei dem das bessere Team noch lange nicht gewonnen hat. Die Freude über den Sieg des Underdogs ist tief im Menschen verwurzelt. Nehmen wir dem Spiel den Zufall, verliert es seine Einzigartigkeit, seine Seele. Das ist mindestens genauso gefährlich für den Fußball wie Korruption.

4. Bastian Schweinsteiger verlässt den FC Bayern München. Der indirekte Freistoß hat Pressestimmen zum Transfer gesammelt. Von Bloggerseite ist der Abschiedstext von Miasanrot zu ergänzen, in dem sein Verhältnis zum Trainer und seine Nachfolger aus Spitze und Breite des Kaders besprochen werden.

5. Bei der U19-Europameisterschaft stehen in der deutschen Gruppe nach zwei Spielen alle Teams bei drei Punkten, die DFB-Auswahl hat allerdings das schlechteste Torverhältnis und ist daher auf einen Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Russland angewiesen, um das Halbfinale zu erreichen. Bei Spielverlagerung wurde die letzte Partie gegen die Niederlande analysiert, der kicker sprach mit Timo Werner.

6. Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft hat sich mit Veröffentlichungen zu Korruption im Fußball befasst und eine umfangreiche, ausführliche Bibliografie zum Thema erstellt und veröffentlicht. Das BISp wünscht »eine große Verbreitung und intensive Rezeption«.

7. In Stuttgart tritt der Vertikalpass auf die Euphoriebremse und blickt voraus auf Trainer, Kader und Formation der kommenden Saison:

Seit Jahren sagen alle (Ex-)Verantworlichen, dass die Mannschaft qualitativ gut sei und eigentlich viel besser in der Tabelle da stehen müsse. Manchmal denke ich, dass die Spieler einfach gute Schauspieler sein müssen, reissen sich in den richtigen Momenten zusammen und machen einen guten Eindruck beim Casting. Denn Zorniger fängt jetzt auch schon damit an: “Die Mannschaft besitzt bereits Qualität, jetzt geht es darum, weitere Qualität hinzuzufügen“. Ich kann nicht so gut schwäbisch und bin taktisch nicht so foxig wie er, aber da muss ich Herrn Zorniger teilweise widersprechen.

8. Eintracht Frankfurt gibt sich als Vorreiter bei der Einsparung der zweiten Mannschaft: Nicht nur der Spielerkader an der Nahtstelle zwischen Jugend- und Profibereich wurde eingespart, auch auf dazwischengeschaltetes Personal scheint verzichtet zu werden. Ex-Profi Alexander Schur, »Cheftrainer des Nachwuchs-Leistungszentrums«, soll in der kommenden Saison sowohl die U19 trainieren als auch die Rolle eines Co-Trainers in der Profimannschaft übernehmen, wie die FAZ berichtet.

9. Der brasilianische Fußball steckt in einem Tief, das sowohl den Vereins- wie auch den Ländervergleich betrifft. Tobias Käufer (FAZ) mit einem Rundumblick in der Misere.

10. Ein Hoch erlebt dagegen die Fußballnationalmannschaft Kirgisistans. Federführend beteiligt sind dabei in Deutschland aufgewachsene und ausgebildete Spieler wie der frühere Fritz-Walter-Preisträger Sergej Evljuskin. Jack Kerr (Spiegel) über die Auswahl des zentralasiatischen Gebirgsstaates.

11. Es ist noch Platz, also nehme ich Bezug auf ein Interview vom vergangenen Donnerstag: Christian Seifert sagte im Interview mit der WELT, dass neben der Terminierung von fünf Bundesligaspielen auf den Montagabend auch 30 Zweitligaspiele von Freitag auf Samstag verlegt werden könnten. Auf die erfreuten Kommentare, dass der DFL die Anreise der Fans bei der Planung des Spielbetriebs anscheinend nicht völlig egal sei, warten Seifert und ich seither vergeblich.

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Schwatzgelb – Meine Damen und Herren, wir werden verarscht«

Field Reporter

Für uns ist es wichtig, dass ein Trainer schon gewisse Erfahrungen mit dieser Art von Fußball, wie wir ihn spielen wollen, gesammelt hat. Nach viel Nachdenken und einer letzten Nacht darüber schlafen ist uns dann klar geworden, dass es jetzt wahrscheinlich in dieser Situation wirklich besser ist, wenn ich es selbst mache.

Jochen Tittmar (Spox) hat Ralf »Pluralis Majestatis« Rangnick interviewt.

Mixed Zone
Chicago: Kuba fehlten wegen Einreiseproblemen beim Gold-Cup-Auftakt sechs Spieler (FAZ)+ + + Peru: »Hungrige Affen sitzen auf seinen Schultern, tanzen auf seinem Kopf und beschmieren die Rüstung des einst so starken Mannes mit Kot. Diese Rolle ist Klaus Kinski auf den Leib geschrieben«. Hat zwar wenig mit Fußball zu tun, ist aber von Rudi Gutendorf (11Freunde) + + + Mönchengladbach: Aus der Reihe »verstörende erste Sätze«: »Von Gladbach nach Leverkusen sind es rheinabwärts nur 70 Kilometer«. Gesagt werden sollte wohl: Emir Spahic bestritt gestern nicht weit von Leverkusen ein Testspiel (SZ) + + + Rieste: Die Ausbeutung ist bei adidas noch nicht komplett in Niedriglohnländer ausgelagert (ZEIT) + + + München: Neues von den Sechzgern (SZ) + + +

#Link11: Game Face

Die Tage lief mir ein hervorragender Podcast über den Weg, der nicht zwingend etwas mit unserem geliebten Fußball zu tun hatte, aber dennoch für jeden sportinteressierten Menschen interessant ist. Es ging um das “Game Face” im “This American Life”-Podcast. Das Game Face kann ein Gesicht sein, dass man extra auflegt, um Emotionen zu vertuschen. Zeig dem Gegner nie, wie es dir geht. Zeig so deine Stärke. Anweisungen, die schon Kinder auf dem Platz zu hören bekommen. Das Game Face kann aber auch das vom Spiel gezeichnete Gesicht sein. Terry Sawchuk, seines Zeichens einer der besten Eishockeytorhüter in den 50ern und 60ern, spielte einst ohne Maske. In einem Sport mit einem sehr harten Spielgerät, welches Sawchuk möglichst nicht hinter sich im Tor wissen wollte, eine gefährliche Sache. Um die 600 Stiche sollen sein Gesicht am Ende seiner Karriere zusammengehalten haben. Aber das wahre Gesicht. Gezeichnet vom Sport. Das Game Face. Das extra aufgelegte ist heutzutage wohl an der Tagesordnung. Welcher Fußballer zeigt nach dem Spiel schon sein wahres Gesicht? Zeig den Medien ja nicht deine echten Gefühle. Medienschulungen lehren das perfekte Game Face. Leider macht es den Sport auch langweiliger. Nicht umsonst spricht alle Welt von Per Mertesacker, wenn er sich nach einem WM-Achtelfinale über den Reporter echauffiert. Von Giovanni Trappatoni, wenn er vor der versammelten Presse ausflippt oder wenn Kevin-Prince Boateng sich rassistische Gesänge bei einem Testspiel nicht mehr bieten lässt und den Platz verlässt. Also liebe Fußballprofis – zeigt euer wahres Gesicht. Das vom Spiel gezeichnete. Muss ja nicht gleich hundertfach zusammengeflickt sein. Anbei 11 emotionale Links.

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1. Die Schalker Spieler hatten gestern keine Lust auf Beleidigungen und gingen in den offenen Konflikt mit ein paar pöbelnden Fans im Trainingslager. Game Face? Keine Spur (kicker) – (Siehe auch Field Reporter).

2. <Game Face off>Süleyman Koç vom SC Paderborn erklärt unverblümt, dass es ihm egal ist, ob die Fans es gut finden, wenn er bleibt oder nicht. Außerdem sollten sie mal ein bisschen Dankbarkeit zeigen (Schwarzundblau). <Game Face on>Natürlich hat er das nie so gesagt und das Interview aus dem die Zeilen stammen, wurde nicht autorisiert (via Facebook).

3. Jeder fragt sich, kann Lukas Podolski ein Game Face? Egal. Prinz Poldi, Graf des Schabernacks und Botschafter der guten Laune ist jetzt Mitglied des 1.FC Köln auf Lebenszeit. Und dabei verlinkten wir doch gestern auf einen Text, der lobend den FC erwähnte, dass er kaum auf Podolski ständige Anbändelei einging (via 1.FC Köln – Facebook).

4. Darmstadt und die Bundesliga. Ingo Durstewitz (FR) über das etwas andere Projekt. Bisher noch ohne Game Face.

5. Deutschlands berühmtestes Game Face des letzten Jahres war Bastian Schweinsteiger. Ganz in Terry-Sawchuk-Manier steckte er im WM-Finale in Brasilien Schlag um Schlag ein und stand immer wieder auf. In diesem Moment poppt wohl wieder ein neues Gerücht auf. Eben bot Manchester United noch einen Zwei-Jahres-Vertrag. (Verlinken muss ich da nix. Ich wollte nur den Sawchuk-Schweinsteiger-Verweis bringen)

6. Um Pep Guardiola zu durchschauen, braucht es einen eigenen Studiengang. Sein Game Face hat mehr Qualität als alle seine bisherigen Spieler zusammen an spielerischer Qualität auf den Platz bringen. Dies merkt gerade auch der FC Bayern München, der nicht weiß, ob er mit dem Katalanen für die Zukunft planen darf oder nicht. Benedikt Warmbrunn (SZ) warnt, dass man sich gefährlich abhängig von Guradiola mache.

7. Er sei eine Maschine. Junior Caicara scheint ein Guter zu sein, glaubt man dem umfangreichen Porträt Andreas Inamas (Spox).

8. Antonio Rüdiger ist wahrlich kein schlechter, aber selbst oder vielleicht gerade Stuttgart Fans bekommen große Augen, wenn man von der geforderten Ablösesumme von 18 Millionen Euro spricht. Robin Dutts Game Face hat entweder grandiose Qualitäten um einen Spitzendeal mit Rüdiger zu machen oder er sieht wirklich einen großen Spieler in ihm (Spox).

9. Über ein Jahr habe ich auf meinem privaten Blog nichts mehr geschrieben. Sidney Sam hätte mich mein persönliches Blogger-Game-Face beinahe entgleisen lassen und mich dieser Tage doch wieder in die Tasten greifen lassen. Aber halt nur beinahe. Einst ein Garant in Leverkusen für feine Tricks, messerscharfe Pässe und tolle Tore, garniert mit einer ordentlichen Portion Größenwahn, wechselte er für eine festgeschriebene Packung Erdnüsse nach Schalke. Wo nichts klappte. Er suspendiert wurde. Wie einst in Hamburg fiel er negativ auf. Nun sollte es nach Frankfurt gehen, aber wegen zu schlechter Nierenwerte und Rückenproblemen, platzte der Transfer. Für Eintracht-Trainer Veh steht Sam immer noch auf dem Plan (FAZ). Zurecht, denn ein fitter und eingenordeter Sam ist ein guter Sam. Wusste schon Frodo.

10. Irgendwas mit Essen und Schlafen klingt in der Sommerpause gut. Die Spielverlagerung verlagert das Spiel mal ganz schön doll.

11. Wie immer an dieser Stelle in meiner Link11. It’s your turn. Habt ihr noch gute Links? Sonst quäle ich euch mit Nicolas Cage in a cage.

Field Reporter:

Das geht so nicht!

Roman Neustädter, nachdem er von Schalker Fans beschimpft wurde. Neustädter machte beim Lauftraining schlapp, was die Fans zum Anlass nahmen, ihn zu bepöbeln. Neustädter ist nach Angaben des Vereins aber der Spieler mit den besten Konditionswerten. (Der Westen)

Meist geklickter Link gestern:

Wir werden verarscht. Ein Text von Schwatzgelb zum Thema neuer TV-Vertrag. Dazu fallen mir nur diese beiden Einträge aus meinem RSS-Reader ein.

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  • Mixed Zone: +++ Fällt aus +++

#Link11: Vom Niger bis nach Mikronesien

Ein herrlicher Sommerpausentag, der was für die Augen und die Ohren zu bieten hat. Empfehlungen in der #Link11.

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1. Kabiratou Nassam ist Fußball-Schiedsrichterin im westafrikanischen Niger. Die erste überhaupt. Ronny Müller (taz) stellt sie vor.

2. »Meine Damen und Herren, wir werden verarscht« – Sascha von schwatzgelb regt sich über die neuen Spieltagspläne auf und nimmt die Fußballfans in die Pflicht.

Im Interview mit Lars Wallrodt (Welt) erklärt DFL-Chef Christian Seifert die Hintergründe der Planungen. Es sei eine stete Interessenabwägung und auch gut für den Amateurfußball.

3. Dem will sich auch Marcell Jansen wieder mehr widmen, denn kicken will er dann und wann wohl noch. Aber nicht mehr für das große Geld. Nicht auf professionellem Niveau. Claudio Catuogno (SZ) über einen Profi, der mit 29 statt Fußball in Klamotten machen will.

4. Stell dir vor du bist zurückgetreten, bist aber noch im Amt, weil es keinen gibt, dem du deinen Rücktritt verkünden kann. Klingt nach einer Posse im Kakteenzüchterverein, ist aber so beim Zweitligisten 1860 aus München passiert. Markus Schäflein und Philipp Schneider (SZ) kennen die Hintergründe.

5. Hintergründiges zu Verletzungen im Fußball sammeln die Macher der Spielverlagerung. Rene Maric schreibt im zweiten Teil der Serie über die Ursache von Verletzungen.

6. Thomas Kistner gehört zu den besten Kennern der FIFA und spricht im englischsprachigen Podcast von beyond the pitch über Sepp Blatter, Domenico Scala und Davor Suker. Sehr interessant.

7. Im Podcast geht es natürlich viel um Sportpolitik. Dass Sport und Politik aber noch direkter in Verbindung stehen zeigt ein Brief des kroatischen Ministerpräsidenten Zoran Milovanovic, der die UEFA um Milde für die Nationalmannschaft seines Landes bittet. In Kroatien war beim WM-Qualifikationsspiel in Split auf dem Rasen ein auf den Rasen gesprühtes Hakenkreuz-Symbol sichtbar geworden. (dpa z.B bei der FAZ)

8. In Kambodscha leben viele Familien in Armut. Deshalb konnte sich dort ein Menschenhandel entwickeln, der junge Frauen und Mädchen zu Zwangsprostitutierten oder -arbeiterinnen macht. Ein Fußballprojekt versucht deshalb bedürftige Mädchen zu schützen und hat eine Mannschaft nach Berlin geschickt, um Werbung für das Projekt zu machen. Lea Sophie Birke (11 Freunde) war zu Besuch beim Spiel der »Mighty Girls«, die beim»Discover Football«-Festival antraten.

Wer das Projekt unterstützen möchte, der kann dies mit Hilfe von Salt Academy und Geschenke der Hoffnung tun.

9. Das Spiel meines Lebens gehört zu meinen Lieblingspodcasts. Andreas Thies spricht in der aktuellen Folge mit Rüdiger über das Spiel 1.FC Köln gegen den FC Bayern München 1989. Es ist das Spiel, dass Heynckes, Hoeneß und Daum so schön im Sportstudio einleiteten im Meisterschaftsrennen der Saison.

10. Gestern jährte sich der WM Sieg Deutschlands in Rom zum 25.Mal. In der ARD-Mediathek kann man sich das komplette Spiel anschauen. Philipp Eitzinger (Ballverliebt) hat den Turnierverlauf nachgezeichnet. Michael Horeni (FAZ) rückt den Trainer Franz Beckenbauer in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen, dem seit dem Gewinn nichts mehr etwas anheben konnte. Beckenbauer und 15 der 22 Spieler trafen sich in Südtirol. Der Spiegel hat Bilder. David D´Hondt (Spiegel) sprach mit Argentinies Trainer Carlos Bilardo.

11. Bereits zum 100. Mal jährte sich das 0:10 zwischen dem FSV Bergen und Eintracht Frankfurt. Zeit für ein Rückspiel. Philipp Ohnesorge (11 Freunde) sprach mit einem Organisator über die Hintergründe.

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Arda Turans Abschiedsworte beim Bleacher Report. Mehr zu den Hintergründen des Wechsels gibt es in den Kommentaren zur gestrigen #Link11.

Field Reporter

»Ich selbst kann mich erinnern, dass ich das erste Mal Mitte/Ende der Neunziger Jahre mit dem 1-4-4-2-System und Raum- statt Manndeckung in Verbindung gekommen bin. Vorher haben viele Mannschaften hinten gerne dichtgemacht, lange Bälle gespielt und dann mal geschaut, was passiert. Heute gibt es Dreierketten, Viererketten, Fünferketten, die Teams beherrschen gleich mehrere Systeme, sind sehr variabel und können sogar während eines Spiels flexibel hin und her wechseln. Das war früher in der Variabilität eher nicht möglich – das lag aber auch ein bisschen an den Regeln.«

Christian Titz vergleicht im Interview mit t-online den Fußball von 1990 und 2014.

Mixed Zone
Köln: David Schmitz (Effzeh) über die Beziehung Podolski/FC. + + + Medien-Menü: Hardy Grüne gibt bei 120 Minuten Einblick in seinen Fußballmedienkonsum. + + + Malaysia und Singapur: In was für Ländern bewegt sich der BVB da eigentlich? (schwatzgelb) + + + Rückblick: Philipp Eitzinger (Ballverliebt) fasst seine Erkenntnisse der WM in Kanada zusammen. + + + Rückblick II: Die Copa als derber Comic mit Todesstern und Videospiel. (YouTube) + + + Transfers: Warum Mandzukic und Costa ihre Vereine wechselten. (abseits) + + + 114 Gegentore: Mikronesien zahlt in drei Spielen viel Lehrgeld. (FAZ) + + + Hoffenheim: David Kreisl (spox) über den Umbruch bei 1899 nach den Abgängen von Beck, Salihovic und Firmino. + + + Umbau: Union Berlin krempelt auch seinen Kader um. (Tagesspiegel) + + + Passporn: Gut 11 Minuten mit den besten Aktionen von Lionel Messi aus der Saison 2014/2015. (vimeo) + + + Lebenslang: Die FIFA sperrt Chuck Blazer. (Spiegel) + + + Werbung: Wird jetzt auch virtuell. (W&V) + + + Polizisten: NRW-Innenminister Ralf Jäger will von Schalke 04 mehr Schutz für die Beamten. (SZ) + + + Fußballkrimi: Johannes Fischer (Zeit) über »Abpfiff«.

#Link11: Sommerflausen

Meine dieswöchige Wortschöpfung aus der Hölle lässt es schon vermuten – nachdem die lebhaften Diskussionen zur gestrigen Ausgabe noch immer in vollem Gang sind, geht es in der heutigen Link11 um die Sommerpause und alle spaßigen, nervigen und/oder bedenklichen Aktivitäten, die eben zu einer Sommerpause dazugehören. Also um obskurste Transferpraktiken, die Frage, mit welcher Taktik das Trainergenie von nebenan demnächst die Liga aufräumt, Analysen zu Verletzungshistorie und Spielstil des Stürmers, den das eigene Team doch so dringend braucht, kalkuliert emotionale Abschiedsbriefe von Fußballern an ihre Fans und ehrliche Abschiedsbriefe von Fans an besondere Fußballer. Und all das natürlich – wie immer – auf allerhöchstem Niveau.

Garniert wird dieser tiefe Einblick in die innersten Zusammenhänge des Fußballs mit Sachtexten zu verstörenden Stadionnamen, sehr unterschiedlichen Porträits zweier waschechter „Aggressive Leader“ sowie einem flammenden Plädoyer für weniger „Sommerpause“ und mehr Politik (im Fußball). Wenn ihr euch danach nicht klüger fühlt, dann weiß ich es auch nicht.

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1. Ribery, Gündogan, Lasogga, Reus, Robben, Thiago, Farfan, Jansen… die jüngere Bundesligahistorie war (unter anderem) von zahlreichen hartnäckigen Verletzungen geprägt. Immer wieder fragen Fans neuerdings nach einem Schuldigen für solche Miseren. „Das kann doch kein Pech mehr sein!“, so der Tenor der Aufgebrachten. Fußballnerds entgegnen dann meist wissenden Blickes, dass es an der „falschen individuellen Belastungssteuerung“ liege und man mal besser den Athletik-Coach oder Teamarzt nicht gefeuert hätte. Constantin Eckner hat die Thematik nun einer sportwissenschaftlichen wie statistischen Analyse unterzogen und geht Fragen á la „Gibt es im deutschen Fußball mehr Verletzungen, als anderswo?“ oder „Mehren sich schwere Verletzungen in den letzten Jahren?“ auf den Grund (Spielverlagerung).

2. „He’s a bastard – but he’s our bastard!“ hörte ich mal einen United-Fan über Roy Keane sagen. Der als brutaler Fiesling verschriene Ire war in Manchester einer der prägenden Spieler der Ära Ferguson und zählt zu den herausragenden Persönlichkeiten der englischen Fußballkultur – wenn auch nicht zu den beliebtesten. Arne Steinberg beschreibt Keanes Wandel vom egozentrischen Fußballer zur Medienpersönlichkeit und wagt einige Rückblicke auf seine großen und kleinen Schandtaten (Unnatürliche Handbewegung).

3. Immer wieder gerne: Eine auflockernde kleine Geschichte voller absurder Stadionnamen von der „Keine Sorgen Arena“ bis zum „Brainwash Stadium“ (SZ).  

4.

„Bleiben wir bei Hannover gegen Freiburg. Letzter Spieltag, es geht für beide um alles. Und die Zuschauer im Nachbarblock haben das Geschehen sehr distanziert wahrgenommen. Abgesehen von ein paar Momenten, in denen sie der Stadionsprecher dazu aufrief, Stimmung zu machen, haben sie nicht daran teilgenommen. Das ist wie ein Theaterbesuch.“

Hardy Grüne, Mit-Herausgeber des neuen Fußballmagazins „Zeitspiel“, ist ein Verfechter des viel zu wenig beachteten Amateurbereichs. Sebastian Schlichting erklärt er, was ihn an Verbandsligaspielen reizt und wie er der Basis des deutschen Fußballs mit „Zeitspiel“ wieder eine Stimme geben will (T-Online).

5. Anelka, Drogba, Barrios. In regelmäßigen Abständen zieht es große und mittelgroße Spieler aus Europa in die chinesische Super League. Das hat einen guten Grund, denn die dort gezahlten Gehälter liegen im Bereich dessen, was man gemeinhin als „fürstlich“ bezeichnet. Im Wortsinn. Auch verdiente europäische Trainer sind in China, besonders beim Ligaprimus Guangzhou Evergrande, heiß begehrt. Philipp Ohnesorge hat mit Ottmar Hitzfeld, der ein Angebot aus China ablehnte, gesprochen und berichtet von Transferflops und großen Ambitionen (11 Freunde).

6. Der Übergang zwischen zwei Spielzeiten ist für Trainer häufig eine Phase der taktischen (oder beruflichen) Neu-Erfindung. Constantin Eckner zeichnet im dritten Teil seiner Reihe zur taktischen Entwicklung von Atleticos Diego Simeone für Spielverlagerung das Bild eines detailverliebten Tüftlers und Sich-Neu-Erfinders.

7. Die Sommerpause ist auch die Zeit der Marketing-Reisen deutscher Vereine, gerne werden dabei  auch mal nicht ganz so menschen- und demokratiefreundliche Länder wie China oder Malaysia angesteuert. Freundschaftliche Beziehungen zu z. B. Katar gehören im Fußball ohnehin zum guten Ton. Die „Politik“ dagegen ist zumindest bei FIFA & DFB verpönt. Dabei bleiben das politische Potenzial des Sports sowie die Verpflichtung, seine selbstgewählten Werte zu leben, auf der Strecke, schreibt Patrick Bormann für Schwatzgelb und fordert, der Fußball müsse endlich politischer werden.

8. Der Saisonübergang ist ebenfalls eine Zeit der emotionalen Abschiedsbriefe. Fußballer wechseln den Verein und lassen danach (in der Regel) ein paar von PR-Fritzen wie mir geschriebene Sätze in diversen Social Media Kanälen fallen. Was passiert, wenn der Online-Redakteur mit dem Kopf auf der Copy-Paste Taste eingeschlafen ist, zeigt das Beispiel Samuel Eto’o, von dessen Account die Kopie eines bereits in der Vergangenheit genutzten Statements gepostet wurde. „Prima“, dachte Stephan Reich von den 11 Freunden und hat gleich mal eine Standardvorlage angefertigt.

9. Agentur oder nicht: Arda Turans Abschiedsbrief an die Anhänger Atleticos ist wirklich zum anbeißen (Bleacher Report).

Vertrag unterschreiben, Foto posten, Vereinswappen küssen, Abschiedsbrief schreiben. Ralph Gunesch entspricht so gar nicht dieser weit verbreiteten Sorte Fußballer. Der ehemalige Kapitän verlässt leider zur neuen Saison den FC Ingolstadt, wodurch der Bundesliga ein hochspannender Charakter durch die Lappen geht. Ihm hat Julia vom Gschaftlhuawa Blog einen Abschiedsbrief geschrieben.

10. Apropos Arda Turan. Der oben angedeutete Wechsel des Mittelfeldspielers dürfte zum Absurdesten gehören, das unseriöse Fußballfunktionäre seit Längerem zustande gebracht haben. Da gibt es zunächst eine Transfersperre (die Barca, sein neuer Arbeitgeber, durch einen Trick umgeht), dann einen Machtkampf zwischen zwei Präsidentschaftskandidaten und schließlich eine dubiose Rückkaufklausel, die doch noch alles zunichte machen könnte (Watson).

11. Zu guter Letzt ist die Sommerpause natürlich die Zeit der sinnigen und unsinnigen Transferspekulationen und Diskussionen, ob sich der neue Stürmer denn auch gut in den Linienzwischenräumen bewegt. Max Odenheimer hat dem schönsten Teil der Transferperiode eine statistische Analyse gewidmet und sagt: Es gibt zwei Sorten von Stürmern – die Einen verwandeln Schüsse, die Anderen kreieren sie (Stats Bomb).

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Die deutsche Herren-U-19 hat sich gestern zwar nicht gerade mit Ruhm bekleckert – ihr Kaderporträit fandet ihr dennoch interessant (Spox).

Field Reporter

„Da gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten, die Wahrnehmung zu schulen. Wir können zum Beispiel mit Brillen arbeiten, auf denen du eine Spielszene vorgespielt bekommst, als ob du richtig auf dem Platz wärst.“

Für Hansi Flick ist das zuletzt schwache Abschneiden der deutschen U-Mannschaften vor allem eine Kopfsache, die es weg zu trainieren gilt (FAZ).

Mixed Zone
Neuland: Über die Datei „Sportgewalt Berlin“ (Netzpolitik) + + +  Dortmund: Der Neustart mit Tuchel (ZDF) + + + Offenbach: Machtkämpfe und viele Fragen beim OFC (Blog Rot & Weiß) + + + Hamburg: Marcell Jansen beendet mit 29 seine Karriere (WELT) + + + Gelsenkirchen: Schalke hat einen neuen Aufsichtsrat (Königsblog) + + + Gelsenkirchen 2: Schalkes altes Eisen steht auf Kriegsfuß mit dem Medizincheck (Turnhallengeruch) + + + Handfest: Der HSV verpflichtet Emir Spahic (Facebook Kommentar eines Fans) + + + Frankfurt: Kevin Trapp wechselt für teuer Geld zu PSG (FAZ) + + + Länderspiele halt: 114 Gegentore in 5 Tagen (Watson)

#Link11: Der Markt ist überhitzt

Guten Tag miteinander. Das Fokus-Fussball-Team hat sich zum Ende der vergangenen und Beginn der laufenden Woche zwei, drei Tage hitzefrei genommen und die #Link11-freien Tage zu einem langen Wochenende (»’n verkürzter Monat!«) anwachsen lassen. Nach allgemeiner Abkühlung der Wetter- und Personallage sind wir wieder voll da.

Was hat sich ereignet? Sigmund Gottlieb hat das Kunststück vollbracht, als arroganter, ewig parteiischer Bayern-Spezi bezeichnet zu werden, ohne sich zum Fußball geäußert zu haben. Zahlreiche Bundesligisten haben äußerst bedeutsame Testspiele absolviert, die DFL hält sich zur allgemeinen künstlichen Überraschung offen, die Stückelung der Bundesliga-Spieltage in Nuancen zu verändern und Pep Guardiola verpasste knapp den Ingeborg-Bachmann-Preis. Für Fußball sorgten die Frauen: Deutschland wiegte seine Zuschauer über 120 Minuten in den verdienten Schlaf, die USA begeisterten im Finale gegen Japan.

Hitzige Debatten, warme Worte und kühle Analysen: die #Link11.

blogundpresseschau

1. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind seit dem frühen Montagmorgen wieder Weltmeister im Fußball der Frauen. Daniel Meuren (FAZ) schildert den Verlauf des Finals und würdigt die Siegerinnen. Tobias Escher analysiert die entscheidenden ersten 15 Minuten des Spiels für Spielverlagerung aus taktischer Sicht und erwähnt auch, was in den »restlichen 75 Minuten« noch so passierte. Deutschland beendete die Weltmeisterschaft auf Platz vier, unterlag im Spiel um Platz drei den taktisch immens variablen Engländerinnen (Spielverlagerung). Einen interessanten Rundumblick aus England auf die omnipräsente Arroganz der Weltbesten, die Kommentatoren der BBC und den »Cameo-Auftritt« von Abby Wambach gibt es bei Twohundredpercent.

2. Zwei führende deutsche Frauenvereinstrainer haben ihre Einschätzungen zum Turnier abgegeben: Ralf Kellermann sprach in der FAZ über spielerische Entwicklungen, Colin Bell monierte in der FR die Inflexibilität der DFB-Auswahl. Dass Kellermann mit diesen Aussagen in Verbindung gebracht wird, schmeckt ihm nicht, wie er wenig später in einer erneuten Aufarbeitung des Turniers, diesmal mit der ZEIT, betonte.

3. Der indirekte Freistoß hat weitere Pressestimmen zur Einordnung der Arbeit von Nationaltrainerin Silvia Neid gesammelt. Ein wenig abseits des WM-Trubels interviewt Soccerdonna einen der wenigen Spielerinnenberater.

4. Chiles Nationalmannschaft ist Südamerikameister. Warum, verrät die Analyse von Spielverlagerung.de. »Ein Volk ohne Erinnerung ist ein Volk ohne Zukunft«: Das Nationalstadion in Santiago ist nicht nur Stätte des größten Triumphes des chilenischen Fußballs, sondern auch Schauplatz und Mahnmal der früheren Militärdiktatur. Der Deutschlandfunk erinnert.

5. Die DFL erwägt vereinzelte Montagsspiele in der 1. Bundesliga, berichtet das Magazin »Sponsors« (dpa). Benjamin Kuhlhoff (11Freunde) und Thomas Reinscheid (effzeh.com) stehen dem damit offenbar verbundenen Untergang des deutschen Fußballs kritisch gegenüber.

Mir erscheint die angedachte Änderung, »bis zu fünfmal pro Saison« ein drittes Sonntagsspiel auszutragen, minim. In der Saison 12/13 etwa gab es vier Spieltage, an denen ein drittes Sonntagsspiel ausgetragen wurden, ohne dass ich mich an Kommentare, die Liga verkaufe ihre Seele, erinnern könnte. Selbst volle fünf Montagsspiele pro Saison entsprächen gerade mal einem einem Zweimonatsrhythmus, nur ein kleiner Anteil der Fans müsste zu einem montagabendlichen Auswärtsspiel anreisen. Mein Vorschlag: Man lege die sechs Partien zwischen Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim auf den Montagabend und teile die so erzielten Mehreinnahmen unter den dreien auf. Engagierte und kritische Fans der echten Vereine dürften zuhause bleiben und die Fernsehgelder flössen wie so oft gefordert an jene, die sie erzeugen.

6. Gestern begann die Europameisterschaft der U19-Junioren, heute Abend steigt die deutsche Auswahl mit einer Partie gegen Spanien ins Tunier ein. Spox widmet sich dem Kader in beeindruckend erhellenden Aussagen zu Stil und Vorzügen einzelner Spieler. Eine akribische Fleißarbeit angesichts der Tatsache, dass zahlreiche dieser Spieler kein einziges Profispiel absolviert haben und mir bedeutend sympathischer als der Kanon der Berichterstattung zur U17-EM (Wir werden Felix Passlack früh genug als Außenverteidiger in der zweiten Liga wiedersehen).

7. Nach dem Ausstieg des Hauptsponsors DB musste sich die Berliner Hertha offenbar sehr mühen, einen neuen Hauptsponsor zu finden. Oliver Drost, Kreativ-Vorstand einer Beratungsagentur, streut im Interview mit dem Tagesspiegel reichlich Salz in eine offene Wunde westlich des Berliner S-Bahn-Rings:

Ich glaube, der Hauptstadtanspruch hat nichts mit Hertha zu tun. Da liegen zwei Wahrheiten weit auseinander. Berlin entwickelt sich super: internationaler Standort, Touristenmagnet, Kunst, Politik. Die Strahlkraft ist da. Aber die strahlt auf Hertha nicht ab.

Wenig später wurde klar: Hertha verkörpert nicht nur das alte West-Berlin, sondern auch die halbseidene Seite des neuen. bet-at-home.com wird neuer Hauptsponsor und hält die Erinnerung ans Café King, die Brüder Sapina und den für Hertha pfeifenden Robert Hoyzer wach. Dafür zahlen sie ordentlich (Morgenpost). Ganz nach dem Slogan der Hauptstadt: Reich, aber unsexy.

8. Irgendetwas an Interviews im Sportteil einer großen deutschen Tageszeitung lässt mich gelegentlich mit dem Gefühl zurück, die Sätze spiegelten nicht das Gespräch zwischen Interviewer und zu Interviewendem wider, sondern seien gut eingebundene Zitate aus bislang unveröffentlichten Sketchen Loriots. Vielleicht liegt das aber auch einfach an den Interviewten. »Kritik tut mir nicht weh. […] Was weh tut, sind Hasstiraden. Aus Neid ist Hass geworden« und »Jeder Mensch hat Angst, zum Beispiel vor dem Tod, aber im Blick auf meine Arbeit bei der Fifa habe ich keine Angst« sagt Sepp Blatter diese Woche in der WELT, ganz so wie sich Manuel Neuer dort vor einer Weile mit dem Satz »Man muss doch auch mal Mensch sein und abschalten« abdrucken ließ. Aber lesen sie selbst.

9. Kaderplanungszwischenstände sind klassisches Sommerpausenbloggermaterial. Für den ein oder anderen wird es auch interessant zu sehen sein, was die Konkurrenz so treibt. Lageberichte aus aus Frankfurt (neunundfuenfzig), Hamburg (einhundertvierzigplus), Schalke (koenigsblog), Köln (spielfeldrand) und Stuttgart (goldmann). Wer eine Spielklasse niedriger heimisch ist, wird vom Rotebrauseblogger in einige Blogs und Podcasts der Liga eingeführt.

10. »Online Marketing Rockstars« stellt den Macher des »größten Fußball-Youtube-Kanals der Welt« vor: Konstantin Hert lud Freistoßvideos hoch und kann von den Folgen gut leben.

11. Aus aktuellem Anlass: Internationale Philosophie, das Rückspiel aus München. (YouTube)

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Blog trifft Ball – »Es war ungewohnt, erst zu klopfen …«

Field Reporter

JJ: Wenn du der Interviewer wärst, was würdest du dich auf gar keinen Fall fragen, weil die Antwort vielleicht peinlich ist?

RG: Mmh, du stellst echt verdammt gute Fragen. […] Also, man müsste mich nicht unbedingt danach fragen, warum ich mehr Eigentore als Tore geschossen habe in der Bundesliga. Die Frage mag ich nicht. Weil es stimmt. Ich habe zwei Eigentore in der ersten und zweiten Bundesliga und nur ein selbst geschossenes. Also habe ich mehr Eigentore als Tore. Das ist keine so großartige Bilanz. Das erste Eigentor war doof und das zweite konnte ich nichts für.

Ein zehnjähriger Fußballfan (Wochenendrebell.de) und ein einunddreißigjähriger Fußballprofi interviewen sich gegenseitig.

Mixed Zone
Hamburg: Uwe Seeler macht sich Sorgen + + + Le Havre: Das Zebrastreifenblog über den einstigen französischen Meister Havre AC + + + Halle: Bullenschwein darf bleiben (mdr) + + + Lyon: Finanzanalyse von Olympique Lyonnais bei The Swiss Ramble + + + Genua: Eto’o verabschiedet sich von den Fans mit den fast genua gleichen Worten wie zuvor in Everton (Sport1) + + + Guangzhou: Hitzfeld lehnte 16 Mio €/Jahr netto ab (FR) + + + Hamburg: Hogesa-artige Demo für September angekündigt (Blick nach rechts) + + + Kroatien: Fußball »bis zum Hals im Korruptionssumpf« (NZZ) + + + Frankfurt: Nachholspiel aus dem ersten Weltkrieg (FR) + + + Klagenfurt: Pep Guardiola liest (ZEIT) + + + Führungsetage: Wie viel Sündenbock soll ein Aufsichtsrat sein? (Nedsblog) + + +

#Link11: Ander-Dogs

Ich gebe zu, nach einer etwas anstrengenden Saison als BVB-Fan und 4 praktisch nahtlos anschließenden Großturnieren (zwei U-Meisterschaften, die Copa America sowie die WM der Frauen) empfinde ich einen leichten Anflug von Fußballmüdigkeit. Und tue damit den Protagonisten, wie auch den Berichterstattenden fürchterlich Unrecht! Denn zum Beispiel die (fast beendete) WM der Frauen und die (nahende) Euro/Champions League Quali sind (auf unterschiedliche Art) erfrischend anders, als der Fußball, den ich sonst (zumeist) anschaue. Daher gehören den beiden Themenfeldern große Teile der heutigen Link11.

Garniert wird unsere Sammlung von interessanten Praxisbeispielen aus den Bereichen Mentalcoaching, Echte Liebe und Taktikanalyse-Analyse sowie der nicht zu unterschätzenden Rubrik „Kurioses“ (das extrem schlechte Wortspiel im Titel fällt nicht unter diese Kategorie).

blogundpresseschau

1. Wieder war es ein Elfmeter, der in Kanada über das Schicksal der DFB-Elf entschied. Dieses Mal jedoch versenkte ihn das gegnerische Team – Deutschland ist ausgeschieden. Wer die Partie, wie ich, nicht sehen konnte, dem sei der kurze Bericht der Zeit ans Herz gelegt. (Da das Spiel erst in den frühen Morgenstunden beendet war, müssen wir uns wohl noch ein wenig gedulden, was weitere Analysen und Kommentare betrifft.)

2. Eine Andere hat die große Bühne längst verlassen – ohne dabei dem Sport den Rücken zu kehren. Birgit Prinz stand früher exemplarisch für den deutschen Frauenfußball. Heute arbeitet die Diplompsychologin im Nachwuchsbereich, jedoch nicht für den DFB. Mit Daniel Meuren hat die Rekordnationalspielerin über ein ruhigeres Leben und ihre erste Sofa-WM seit 1991 (!) gesprochen (FAZ). Wie die Arbeit eines Sportpsychologen im Jugendbereich aussieht, veranschaulicht Dr. René Paasch an einem Praxisbeispiel (Die Sportpsychologen).

3. Benjamin Eta trainiert die Frauen des Verbandsligisten TuS Schwachhausen. Mit Hannes Hilbrecht hat er ein lesenswertes Gespräch über wahre und unwahre Klischees, feine Unterschiede und die unschätzbaren Vorteile des Frauenfußballes geführt (Blog trifft Ball).

4. Die nationalen Vereinsturniere der Herren sind erst seit gefühlten 5 Tagen beendet – da stehen bereits die Qualifikationsrunden der Champions- und Euro League vor der Tür. Das beschert uns die Möglichkeit auch mal über die etwas unbekannteren Schwergewichte diverser Landesverbände zu sprechen. Abseits.at blickt in freudiger Erwartung auf 3 Duelle der eher obskuren Art. Mit dabei: Pyunik Erewan gegen Folgore.

Julius Müller-Meiningen hat 2011 mal ein Spiel dieser Gewichtsklasse besucht und seine Erlebnisse in einem sehr lesenswerten Bericht zusammengefasst (11 Freunde). Philipp Eitzinger hat eine schöne Übersicht aller aktuellen Europa-Teilnehmer und ihrer Ausgangssituationen gebastelt (Ballverliebt). Bei Watson könnt ihr euer Wissen über Europas „Fußballzwerge“ bei einem Underdog-Quiz auf die Probe stellen.

5. 

„Sie erzählten mir, dass ich in den Vorstand aufgenommen werde, weil Vereinsfunktionäre und deren Begleitungen Zutritt zum Stadion haben.“

Einer oben zitierten Underdogs auf europäischer Bühne sind die Go Ahead Eagles aus den Niederlanden. Und die tun wirklich alles, um ihrem treuesten Anhänger den Besuch eines internationalen Auswärtsspiels zu ermöglichen. Auch die Tatsache, dass der Gegner mit einer Zuschauersperre belegt ist, hindert den Club aus Deventer nicht. Fabian Scheler hat mit einem Fan gesprochen, der einiges über „echte Liebe“ zu berichten weiß (11 Freunde).

6.  Auch der von Fans gegründete FC United of Manchester ist wohl der Inbegriff eines Underdogs. 10 Jahre und einige Achtungserfolge hat der Gegenentwurf zu Manchester United mittlerweile auf dem Buckel, doch die kurze Vereinsgeschichte war dennoch keine Aneinanderreihung von Fußballmärchen. Christoph Wagner erklärt, warum die „Roten Rebellen“ mehr als nur eine andauernde Protestaktion sind und versucht sich der Faszination um den Club anzunähern (120 Minuten).

7.

„Die Polizei und Ordnungshüter sind angehalten, dafür Sorge zu tragen, dass Fußballfans ab der Saison 2015/16 ausreichend Obst zu sich nehmen und ein über die Lenden reichendes Oberteil tragen, um eine Erkrankung durch Schnupfen oder eine Blasenentzündung zu vermeiden.“

Deutschlands Innenminister machen sich wieder einmal Gedanken über die brutalen Schreckensszenarien, manch einer kennt sie als „Fußballspiele“, die unsere friedliche Republik bedrohen. Das diesjährige Wundermittel, mit dem der Sport befriedet werden soll, heißt  „weniger Auswärtsfans“. Ein entsprechender Antrag wurde sogleich formuliert. Ron Ulrich ist die geheime B-Seite dieses Dokuments in die Hände gefallen – und er zitiert freimütig daraus (11 Freunde).

8. Die Damen und Herren von der Spielverlagerung dürften aufmerksamen Link11-LeserInnen ein Begriff sein. Für mich eines der ganz wenigen deutschsprachigen Angebote zum Thema Fußball, das das Wort „Analyse“ in den Mund nehmen darf. Rene Maric dringt nun im neuesten Beitrag des Taktik-Blogs gewissermaßen in eine neue Meta-Bewusstseinsebene vor und analysiert das Analysieren selbst. Nein, im Ernst jetzt: Die Analyse im Fußball – Einführung und How-To. Wer sich zur Gruppe der „Taktik-Nerds“ zählt, dem sei dieses kleine Prachtstück wärmstens empfohlen.

9.  Wie man Gegentore vermeidet, ist klar: Wer keine Chancen zulässt, der kassiert keine Treffer und nur Barca, Bayern und Juventus fingen sich in der abgelaufenen Saison weniger Ligatore als Borussia Möchengladbach. Dennoch verfolgt Lucien Favres Team einen radikal anderen Ansatz als ähnlich erfolgreiche europäische Defensiven und straft die eingangs erwähnte Floskel Lügen. Daniel Butler hat die taktische Rafinesse dahinter genauestens unter die Lupe genommen (The Tactics Room).

10. Trotz der Annexion durch Russland soll auf der Krim im August eine eigene Fußball-Liga starten. Im russischen (oder ukrainischen) Ligabetrieb dürfen die Teams von der Halbinsel nicht starten. Dabei bleibt die Unabhängigkeit – auch im Fußball – nur eine Illusion (Spiegel).

11. John Guidetti ist einer der Stars der U-21 Europameisterschaft. Und er weiß, wie man Interviews gibt (Youtube).
(Wer am Portrait eines unkonventionellen Charakters interessiert ist: Christoph Köckeis hat eines für Goal geschrieben.)

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Streit und Skandale bei der Copa America (FAZ).

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Unter Mitwirkung einiger Autoren dieses Blogprojektes duellierten sich am vergangenen Wochenende die bestaussehenden und talentiertesten Mannschaften Deutschlands beim „Hasscup“. Der Spielbeobachter über ein Turnier, das das Etikett „Duelle der Titanen“ wie eine schamlose Untertreibung aussehen lässt.

Field Reporter

„Ich spiele selber im Verein Fußball, gehe gerne ins Stadion und schaue Fußball sehr gerne. Ich liebe Fußball! Aber nicht den der FIFA. Warum sollte ich das weiter unterstützen?“

Das Urteil deutscher Fußballfans über die FIFA und eine WM in Katar dürfte annähernd einstimmig ausfallen. Dennoch wird niemand sie boykottieren. Oder? Fabian Scheler hat mit Max Graf gesprochen, der die WM 2014 komplett ignorierte (11 Freunde) und sagt: Stellt euch mal nicht so an. Es geht!

Mixed Zone
Schmutzig: Neue Details zum Transfer Neymars (Grup14) + + + Mindestens schmutzig: Davor Suker, Faschist(?), Wettpate, Uefa-Funktionär (FAZ) + + + Wir haben euch was mitgebracht: Über Anti-Fans (11 Freunde) + + + Schlägt Traumflanken von Links: Mein Freund der Baum (Zum Runden Leder/Facebook) + + + Refugees: Welcome! (Fußball gegen Nazis) + + + Trifft nicht, wird aber trotzdem gefeiert: Ein gewisser Messi bei der Copa America (Joe.co) + + + Alles gesehen: Der Heiratsantrag-Torjubel (Who Ate All The Pies)

#Link11: Neues vom Hasscup

Gespielt wurde nicht bei der Copa America in Chile. Im Gespräch bleibt das Turnier dennoch. Die fortwährenden Eskapaden auf und neben dem Platz liefern genug Material und Raum für Ursachenforschung. Und sonst? Die heutige Link11 versammelt, der Abwesenheit des Tagesgeschäfts sei Dank, eine ganze Reihe von Spielerporträts und wirft einen genaueren Blick auf den Fußball in Irland, Island und Wales.

blogundpresseschau

1. Heute Nacht ist Halbfinale. Deutschland trifft bei der WM in Kanada auf die USA. In ihrem Kommentar sieht Kathrin Steinbichler vor allem das Aufeinandertreffen zweier ungleicher Teams (SZ). Einen fundierten Ausblick auf beide Halbfinals aus taktischer Sicht bietet der Spielverlagerung-Podcast. Fester Bestandteil der deutschen Elf ist Annike Krahn – oft kritisiert für ihre ungelenk anmutende Spielweise, aber die Zahlen sprechen für sie: 91 % gewonnene Zweikämpfe im Viertelfinale (Tagesspiegel).

Die Genderkeule wird besonders oft beim Fußball herausgeholt, meint Friedhard Teuffel. Nirgendwo werden öfter und unsinniger Äpfel mit Birnen verglichen, der Kommentator vermutet die Ursache bei der überhöhten gesellschaftlichen Bedeutung des Sports.

2. Copa America ist Hasscup mit anderen Mitteln. Das Turnier in Südamerika scheint eine nicht enden wollende Aneinanderreihung von Unsportlichkeiten zu sein – rüde Fouls und Provokationen sind an der Tagesordnung. Das hat Methode und ist auch durch den südamerikanischen WM-Quali-Modus bedingt schreibt die FAZ. Genug von Skandalen hat Jorge Valdivia. Den inzwischen geerdeten chilenischen Spielmacher porträtiert Constantin Eckner für 11freunde.

3. Ich habe den Weltuntergang verpasst! Ich habe die 0:5 Klatsche für die deutsche U21 gegen Portugal lediglich zur Kenntnis genommen. Stefan Osterhaus sieht vor allem deutsche Selbstüberschätzung als Grund für die Niederlage (Tagesspiegel). Gescheiterte taktische Experimente und eine formschwache U21 im gesamten Turnierverlauf sah Stephan Reich bei 11freunde. Im englischen Sprachraum schaut man sich lieber die Spieler Portugals an: Bernardo Silva könnte ein ganz Großer werden, meint Will Stratmann (Licence to Roam).

4. In Dortmund ist Stau auf dem Trainingsplatz. Zu groß der Kader, zu stark noch die Handschrift von Alt-Trainer Klopp. Markus Krämer analysiert den Dortmunder Kader (Spon). Verschlankt wurde dieser durch Mitch Langerak, der sich in Stuttgart einen Stammplatz erhofft. Schwatzgelb erinnert an die wichtigsten Momente im BVB-Dress.

5. Der Trainingsstart bei Hertha BSC lockt 2.000 Fans an und in der Berliner Morgenpost wird neben der aktuellen Situation bei Hertha auch die besondere, ich nenne sie jetzt einfach mal so, Trainingsauftaktmentalität treffend beschrieben:

Das olle Gestern lässt sich wunderbar abstreifen und auf ein besseres Morgen hoffen. Einem echten Realitätsscheck muss man sich noch nicht unterziehen. Wie, als läge ein weißes Blatt Papier vor einem. Ein schöner Möglichkeitsraum ist das, der Platz für Zuversicht bietet.

6. Trainingsauftakt auch in Augsburg, wo gewohnt sachlich gesprochen und gehandelt wird. Sebastian Fischer schaut sich den Kader an und sieht ein Team, das da anknöpft, wo es vergangene Saison aufgehört hat und weiterhin auf die solide Arbeit von Stefan Reuter und Markus Weinzierl vertrauen kann (SZ).

7. Man soll ja sparsam mit Verballhornungen umgehen, aber die Bezeichnung „Irrländer“ drängt sich einem quasi auf nach der Lektüre dieses Texts bei These Football Times. Dieser vergleicht den Fußball in Irland und Island. Zwei Inselstaaten, die sich gar nicht so unähnlich sind. Auf dem Papier. In der Praxis haben die Isländer die Iren abgehangen und fiebern der ersten EM-Teilnahme entgegen, während die irische Liga unter ferner liefen spielt und der Jugendfußball sich in totale Abhängigkeit von englischen Vereinen begeben hat.

8. Der letzte Überlebende. So beschreibt Martin Gödderz Miso Brecko, der in seinen sechs Jahren beim 1. FC Köln die Fans ein ums andere Mal mit seinen fußballerischen Limitierungen zur Weißglut gebracht hat. Trotz alledem – lässt man die Jahre in Köln Revue passieren bleibt der Eindruck von einem loyalen, durchschnittlichen aber konstanten Profi, der weiß wo er hingehört. Ein Porträt bei effzeh.com.

9. Ein 36 Mio. € Neuzugang, der ein Schattendasein führt. Es kann sich nur um einen Premier League Profi handeln. Genau genommen um Ander Herrera, der bei Manchester United als Neuzugang von Angel di Maria und Falcao überstrahlt wurde. Spox stellt ihn und seinen Werdegang in einem ausführlichen Porträt vor.

10. Gerade ging es um die Iren, jetzt widme ich mich den Walisern, die mit Gareth Bale den teuersten Fußballer vorweisen können, deren stärkste Teams aber in der Premier League spielen. Die walisische Liga wurde ohnehin nur gegründet, um die Nationalmannschaft zu legitimieren (wird gemunkelt). Bessere Amateurklubs spielen vor 300 Zuschauern um den nationalen Titel – und bizarrerweise um einige hunderttausend Euro die die anstehenden Quali-Spiele für CL und EL in die Kassen spülen. Paul Doyle mit einem Feature über die kleine Liga, die sich stetig aber langsam weiterentwickelt (Guardian).

11. Kommen wir zum Ostblock. Genauergenommen zu Transferaktivitäten bei Schachtjor Donezk. Der potentielle Wechsel von Douglas Costa zu den Bayern könnte einmal mehr zeigen, dass der ukrainische Serienmeister sich trotz der nationalen Turbulenzen in einer sehr guten Verhandlungsposition zu befinden scheint. Costa konnte zwar in der Champions League glänzen, spielte in der Liga aber mittelmäßig – dennoch wird momentan eine Ablöse weit über seinem Marktwert kolportiert (Futbolgrad). Und nochmal Futbolgrad bzw. Manuel Veth, der sich einen weiteren Transfer vorknöpft – Schachtjor will Luiz Adriano zum Wechsel zwingen. Kürzlich gab man eine Einigung über einen Transfer zu Al-Ahly bekannt – ohne Wissen des Spielers. Ein Beispiel für halbseidene Geschäftspraktiken in Osteuropa.

Meist geklickter Link gestern
Die Sommerpausenlektüre im Zebrastreifenblog.

Field Reporter

„Masopust war einer der besten Spieler, die ich je gesehen habe. Aber es kann nicht sein, dass er in Europa geboren wurde. Mit diesen explosiven Dribblings musste er doch Brasilianer sein!“

Pele within context über den verstorbenen tschechischen Jahrhundertfußballer Josef Masopust. Ein Porträt auf fifa.com.

Mixed Zone
Niederlande: Guus Hiddink tritt als Nationaltrainer zurück (Spon) + + + Ungleiches Duell: eine Analyse des U21-Viertelfinals Schweden – Dänemark bei Spielverlagerung + + + Pausenfüller: eine Bildergalerie mit kuriosen Stadien (11freunde) + + + Manipulation: in Italiens 2. Liga (Spon) + + + 2. Eindruck: eine weitere Rezension zum neuen Zeitspiel-Magazin (taz) + + + Noch ein Fifa-Film: Ben Affleck und Matt Damon wollen sich dem Fifa-Komplex widmen. Als Arbeitstitel schlage ich Dogma 2 vor (Stuttgarter Zeitung)

#Link11: Triebstau im Sommerloch

Allmählich deutet sich tatäschlich eine gewisse Sommerpause an. Gestern musste man sich schon für die weißrussische oder US-amerikanische Liga interessieren, um Livefußball zu sehen. Die Turniere des Sommers, U20, U21, Copa America, Frauen, haben allesamt den Großteil ihrer Spiele absolviert. Eine U19-EM, Testspiele und Vorbereitungsspiele stehen noch zwischen uns und dem Saisonbeginn der 2. Bundesliga in vier Wochen. Bis dahin: Neues von besagten Turnieren, Entwicklungen in Leipzig, Salzburg, Hoffenheim und Schalke, Ehrungen Bastian Schweinsteigers, Alkohol statt Fans, der Spielplan und die Trikotpreise (Buh!).

blogundpresseschau

1. Bei der Weltmeisterschaft der Frauen sind die Viertelfinals erledigt. Deutschland – Frankreich ging ins Elfmeterschießen. Die Spielanalyse gibt es bei Spielverlagerung. Wer das Ergebnis nicht kennt und die konzentrierte Spannung des Elfmeterschießens nacherleben möchte, sollte bei der Sportschau-Aufzeichnung die Bildunterschrift besser nicht lesen.

2. In einem weiteren Viertelfinalspiel erreichten die Damen der Vereinigten Staaten gegen die »nahezu perfekte Defensive« der Chinesinnen ein 1:0. Tobias Escher (Spielverlagerung) hat die Begegnung prägnant analysiert. Ebenfalls ins Halbfinale eingezogen ist die englische Mannschaft, die Gastgeber Kanada mit 2:1 schlug und damit erstmals unter den ersten Vier eines solchen Turniers steht. Twohundredpercent über das Spiel und seine Bedeutung für den britischen Frauenfußball. Die NZZ zieht eine Zwischenbilanz des Turniers im Hinblick auf Niveau, Stil und Resonanz.

3. Bei der Copa America ist das Halbfinale erreicht. Peter Ahrens (Spiegel) sieht in der Südamerikameisterschaft ein Ventil für den Triebstau in Europa spielender Heißblüter. Einzig Messi, längst ein verkappter Europäer mit argentinischem Pass, zeige sich von Scharmützeln und Provokationen unbeeindruckt.

4. Im Viertelfinale des Turniers ging es für die beiden großen Fußballnationen Brasilien und Argentinien jeweils ins Elfmeterschießen. Doch während Brasilien gegen Paraguay ausschied und sich fragen muss, ob es je eine schlechtere Generation von Fußballern ihres Landes gab (SZ), überzeugte Argentinien gegen Kolumbien, ohne dies im Ergebnis deutlich zu machen (Spielverlagerung).

5. Bei der Europameisterschaft der U21-Junioren steht das Finale an. Die deutsche Auswahl um Marc-Andre ter Stegen, Emre Can und Kevin Volland ist nicht dabei, sie verlor ihr Halbfinalspiel gegen Portugal mit 0:5. Der indirekte Freistoß hat Pressestimmen zum Ausscheiden gesammelt. Stefan Osterhaus (NZZ) widmet sich abseits des Platzes der Reife und Berechenbarkeit des Sports der Altersklasse und seiner Protagonisten.

6. Bei der U20-WM sind die Partien gespielt, die Plätze geräumt, die Teilnehmer abgereist. Für Spielverlagerung.de hat Tim Rieke die K.O.-Phase gesehen und analysiert insbesondere die beiden Hingucker Mali und Serbien, aber auch das Auftreten der deutschen Mannschaft im Anschluss an die Gruppenphase.

7. Im nationalen Fußball sei auf drei Themen verwiesen: Der FC Schalke 04 hat seine diesjährige Jahreshauptversammlung geradezu seriös abgehalten, wenn man Torsten Wieland glauben darf. Die TSG Hoffenheim versucht sich am Spagat, gleichzeitig von Dietmar Hopp übernommen zu werden und sich von seinen finanziellen Zuschüssen unabhängig zu machen (Handelsblatt). Und die alpenübergreifende Kooperation zwischen Leipzig und Salzburg scheint durchaus Kritiker auf den eigenen Rängen zu finden (ZEIT).

8. Zum Rahmen, den öffentliche Hand, Freund und Helfer dem Fußball vorgeben. Die Innenministerkonferenz am vergangenen Freitag in Mainz entschied sich, dem vorab diskutierten Thema des Alkoholverbots nicht allzu viel Gehör zu schenken und stattdessen in Person des NRW-Innenministers Ralf Jäger eine andere Taktik zu verfolgen: Anstelle des Alkoholkonsums solle die Anzahl der Gästefans stärker beschränkt werden können (Tagesspiegel/dpa). Der Überwachung österreichische Fußballfans hat sich Der Standard gewidmet.

9. Die DFL hat den Spielplan der beiden Bundesligen veröffentlicht (pdf). Experimental 3-6-1 hat den Saisonverlauf hinsichtlich der mutmaßlichen Spielstärken der Gegner eines jeden Vereins visualisiert.

10. Auf der Zehn: Ein Leitwolf, ein Antreiber, ein Antraber. Bastian Schweinsteiger steht nach fast zwei Jahrzehnten beim FC Bayern vor der Überlegung eines Arbeitsplatzwechsels. Zwei Texte zu ihm: Fabian Scheler (11Freunde) hat als Fan eine persönliche Bindung zu ihm, Peter Dausend (ZEIT) analysiert die Schweinsteiger’sche Figur des Authentischen nüchterner, aber wohlwollend.

11. Die neuen Preise der neuen BVB-Trikots sorgten für Aufsehen: Rund 80 Euro wurden für das neueste Leibchen aufgerufen. Schwatzgelb erwähnt im Vergleich dazu Produktionskosten von 8 Euro und moniert ein Missverhältnis der beiden Zahlen. Die Kritik der Fanseite richtet sich dabei bemerkenswerterweise mit keinem Wort an den Umgang mit Mensch und Umwelt, die den Einkaufspreis möglich machen, sondern nur gegen den Verkaufspreis. Feindbild sind »Anzugfuzzis in der obersten Etage« und unkritische Kauflust des eigenen Anhanges.

Meist geklickter Link gestern
Dirk Gieselmann – »Wie Dorfvereine sich verändert haben«

Bandenwerbung
Abseits der ganz großen Fußballwelt fand am Wochenende der #tkschland statt, ein Treffen fußballaffiner Twitterer aus ganz Deutschland. xeniCds hat ein Storify zum Wochenende erstellt.

Field Reporter

Die englische Gesellschaft war ein Vorbild für Eliten in der ganzen Welt. England hatte außerdem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Sozialgesetzgebung, die es den Arbeitern erleichterte, zu den Spielen zu fahren, weil samstags nicht mehr gearbeitet wurde. Es gab eine ökonomisch organisierte Gesellschaft, die es ermöglichte, den Fußball als gesellschaftliches Phänomen populär zu machen

Prof. Klaus Zeyringer über die Kulturgeschichte des Fußballs (lesepunkte.de)

Mixed Zone
Mannschaftsfotos: Der Zebrastreifenblog hat bemerkt: Heutzutage wird verneigt statt gehockt + + + Liga 3: Nur der FCM hat einen Überblick zu Vereinen und Fans der Dritten Liga bei Facebook, Twitter und Blogs erstellt + + + Spanien: Liga verklagt FIFA wegen WM 2022 (SZ) + + + Freiburg: SC kauft Petersen + + + Schweiz: Xherdan Shaqiri als Albertas Klimawiszys Hansueli Strasser (Who Ate all the Pies) + + + DDR: DIE MANNSCHAFT ist viel älter als gedacht (Zebrastreifenblog) + + + Argentinien: Die SZ berichtet von Geldwäscheverdachte bei Messi-Benefizspielen + + + CONCACAF: Wer einen Vorbericht über Panama beim Gold Cup lesen möchte: Nur hier herein + + + Mainz: Beister kommt ablösefrei (FR) + + +