Datenschrank: Die Tabelle lügt

In der Tabelle gilt: Ein Punkt ist ein Punkt ist ein Punkt. Ingolstadt und Hertha sind punktgleich. Beide haben zweimal Unentschieden gespielt, dafür beide 2 Punkte erhalten. Aber Hertha hat gegen Bremen und in Frankfurt remisiert, für Ingolstadt hießen die ungleich potenteren Gegner Wolfsburg und Köln. Ist das nichts wert? Die Tabelle sagt: »Nein!«. Ich werde in diesem Artikel eine neue Art von Tabelle einführen, die »Doch!« sagt.

Natürlich lügt eine Tabelle selbst nicht. Sie entsteht, indem man alle ausgespielten Ergebnisse zu Grunde legt und daraus auf die bewährte, nachvollziehbare Weise eine Rangordnung der Mannschaften erstellt, die nebenbei und zur feineren Sortierung Größen wie die Gesamtzahl geschossener und kassierter Tore ausgibt. Trotzdem ist sie nicht vollkommen, nicht ausgenommen von jeder Kritik.

»Wir schauen nicht auf die Tabelle – die hat erst ab dem zehnten Spieltag Aussagekraft« – Ralf Rangnick

Zwei Gründe für diese Einschätzung liegen auf der Hand: Zum einen wirken sich Spiele oder Phasen von besonderem Glück, Pech oder außergewöhnlicher Formschwäche gravierender aus, je weniger Partien gespielt sind: Angesichts der offenkundigen Schwächephase zu Saisonbeginn würde kaum jemand das aktuelle Leistungsvermögen von Borussia Mönchengladbach an ihrer Tabellenplatzierung messen.

Zum anderen hängt die eigene Punktausbeute immer auch von den gegnerischen Mannschaften ab, gegen die jene Punkte erbeutet wurden. Werderfans können ein Lied davon singen: Nach Siegen gegen die außer Form befindlichen Teams aus Gladbach und Hoffenheim und dem zwischenzeitlichen sechsten Tabellenplatz sah Thomas Eichin die Mannschaft für den Kampf um die internationalen Plätze gerüstet – es folgten vier Niederlagen am Stück.

Aber nicht umsonst spielt im Laufe der Saison jeder genau zweimal gegen jeden, bevor abgerechnet wird. Man misst der Tabelle nach einem Spieltag nicht allzu viel Bedeutung bei – und vor dem letzten Spieltag achtet man bei der Abschätzung der Chancen im Abstiegskampf genau darauf, wer auswärts in Dortmund und wer in Augsburg antreten muss. Mitten in der Saison fällt diese Einordnung der Tabelle in den Spielplan schwerer – Programme aus acht gespielten Teams lassen sich natürlich nicht so leicht miteinander vergleichen wie das eine erledigte bzw. verbleibende Duell am ersten/letzten Spieltag. Was tun?

Man kann sich zunächst einmal ansehen, durch welche Siege eine Punktzahl zu Stande gekommen ist. Die folgende Visualisierung nach vier Spieltagen zeigt per Pfeil an, wer wen geschlagen hat. Dabei wird jedes Team so platziert, dass es höher als alle bezwungenen Gegner steht.

Eine Hierarchie nach vier Spieltagen

In dieser Ansicht werden alle Unentschieden und alle noch nicht gespielten Partien ignoriert, es fließen nur die Begegnungen mit Sieger und Verlierer mit ein. Selbstverständlich ist dies nur eine mögliche Ansicht, die ebenso wenig wie die Tabelle eine in Stein gemeißelte Hierarchie der Mannschaftsstärken darstellt. Verzerrende Effekte gibt es auch hier: So steht Wolfsburg mit nur zwei Siegen zwei Ebenen höher als die viermal siegreichen Münchner – dank der guten Bilanz der bezwungenen Schalker und Frankfurter.

Aber selbst wenn man darüber hinwegsieht: Man kann die Teams in einem solchen Schema nur dann übereinander platzieren, wenn sich keine »Kreise« ergeben, wie es inzwischen, nach acht Spieltagen, der Fall ist:

Wenn es solche Pfeile im Kreis gibt, kann das obige Schema nicht aufrecht erhalten werden, da in jedem Kreis mindestens ein Pfeil nach oben zeigen müsste, also mindestens ein Besiegter über seinem Besieger stünde. Die Idee, Mannschaften an der Stärke der bisherigen Gegner zu messen, lässt sich aber auch auf andere Weise umsetzen.

Es soll im Folgenden eine neue Art von Tabelle konstruiert werden, die einer anderen Berechnungsvorschrift folgt. Dabei wird es nicht darum gehen, wie aus den Spielen die Ergebnisse wurden, sondern nur darum, wie man mit den Endergebnissen umgeht. Genau so wie die Tabelle auf nichts anderem als den Resultaten fußt, wird in diesem Artikel keine andere Größe herangezogen: kein Chancenverhältnis, kein Marktwert, keine Zuschauerzahl. Es soll eine bessere Rangordnung der Mannschaften entstehen, ohne sich damit zu befassen, was über das Endergebnis hinaus auf den Plätzen passiert ist.

Herauskommen soll trotzdem eine treffendere Einschätzung der bisher erbrachten Leistungen als es die Tabelle zum aktuellen Zeitpunkt ist. Der erste Kritikpunkt wird dabei bestehen bleiben – Abschlussglück oder Formschwäche wirken sich auf dem Platz aus, beeinflussen das Ergebnis. Am zweiten lässt sich arbeiten. Die erspielten Ergebnisse sollten nicht alle gleich behandelt werden, sondern differenziert anhand der Gegner bewertet. Am einfachsten ist dies, indem man die Punktzahlen der bisherigen Gegner addiert.

Eine ganz einfache Umsetzung: Auf der Hochachse finden sich die erzielten Punkte, auf der Rechtsachse sind die erzielten Punkte der bisherigen Gegner aufsummiert. Wer oben steht, steht auch in der Tabelle oben; wer rechts steht, hatte Gegner, die im Schnitt weit oben stehen. Es lässt sich also mit einigem Recht behaupten, dass Hannover und Augsburg, obwohl sie beide gleich viele Punkte erspielt haben, bislang unterschiedlich starke Gegner hatten und Augsburg, das gegen schwerere Gegner dieselbe Punktzahl erreicht hat, stärker als Hannover einzuschätzen ist. Mehr noch: Der VfL Wolfsburg scheint um Welten stärkere Gegner als Hertha BSC erwischt zu haben, hat dabei aber trotzdem nur zwei Punkte weniger erreicht – sollte das nicht Grund genug sein, den VfL ohne Ansehen des Kaders für stärker als die Hertha zu halten?

Man könnte nun einfach so verfahren, Bonuspunkte anhand der Punktesumme der bisherigen Gegner zu vergeben. Neben der Frage, wie die Anzahl dieser Bonuspunkte berechnet werden sollten, ergibt sich dabei ein großes Problem: Wolfsburg hat weniger Punkte erreicht als die Hertha, selbst wenn der VfL also nach Ermittlung der Bonuspunkte vor der Hertha läge, hätten die anderen Teams immer noch für einen Sieg gegen Wolfsburg weniger Bonus kassiert als für einen Sieg gegen die Hertha – was das Anliegen konterkarieren würde.

Es braucht also ein System, um all diese Korrekturen auf einmal und in einem angemessenen Ausmaß durchzuführen. Das ist nicht allzu kompliziert zu bewerkstelligen, die Beschreibung der mathematischen Umsetzung passt in den folgenden Absatz, wer daran nicht interessiert ist, kann ihn überspringen und wird nicht weiter damit behelligt.

Man betrachte jede gespielte Partie als ein Nullsummenspiel, bei dem ingesamt 2 Punkte vergeben wurden. Nun lässt sich jedem Team eine Variable zuweisen, die angibt, wie viele Punkte es gegen einen gedacht neutralen Gegner durchschnittlich erspielt. Hat jedes Team eine solche Variable, lässt sich für den Ausgang jedes Spiels ein erwartungswertartiges E‘ ansetzen: Es liegt bei dem neutralen einen Punkt, plusminus Heimvorteil, plus der eigenen Variable, minus der Variable des Gegners. Ein gedacht neutraler Gegner hätte die Variable 1, E‘ läge bei der eigenen Variable plusminus Heimvorteil. Um die Variablen zu bestimmen, reicht ein weiterer Gedankenschritt: Summiert man diese E‘ über alle gespielten Spieltage auf, sollte in der Summe die tatsächliche Punktzahl nach der 2-Punkte-Tabelle herauskommen. Damit bleibt der Rest Formsache: Alle solchen Gleichungen für die 18 Mannschaften ergeben zusammen ein lineares Gleichungssystem aus einer 18×18-Matrix, die davon abhängt, welche Spiele absolviert wurden und einer rechten Seite, die aus den Ergebnissen ermittelt wird. Die Lösung des LGS ist ein Vektor aus den 18 Variablen für die einzelnen Teams. Diese Werte lassen sich (unter Berücksichtigung des Remisanteils der Liga) wieder zu Punktzahlen skalieren, die mit den tatsächlich erreichten Punkten verglichen werden können:

Die dynamische Tabelle nach acht Spieltagen

Ich habe diese neue Tabelle, die nach den korrigierten, um die Auswirkung der Gegnerstärke bereinigten Punktzahlen erstellt wurde, mit dynamische Tabelle überschrieben. Warum das? Am Freitagabend steht das Spiel Mainz – Dortmund an. Vergleichen wir die Auswirkungen eines denkbaren Mainzer Sieges auf die Tabellen. In der klassischen Tabelle erhielte Mainz 3 Punkte, Dortmund keinen, fertig.

In der dynamischen Tabelle passiert mehr: Jedes Ergebnis hat Auswirkungen auf alle anderen Mannschaften. Natürlich gewinnt zunächst einmal Mainz Punkte hinzu. Weil Mainz aber angesichts eine Sieges gegen den BVB stärker einzuschätzen ist, wirkt sich dies positiv für jene Mannschaften aus, die Mainz geschlagen haben: So gewinnt etwa Schalke für ihren Sieg gegen Mainz nachträglich 0,2 Punkte hinzu. Eine Niederlage gegen Dortmund hingegen scheint nicht mehr so »unvermeidbar« wie vorher, die Hertha verliert deswegen 0,1 Punkte. Diese Veränderungen bei Schalke und Hertha sorgen wiederum für minimale Veränderungen bei deren Gegnern (usw) und so ist die gesamte Tabelle in Bewegung.

Die neue Tabelle ist also dynamisch, weil sie die Liga als ein zusammenhängendes System auffasst. Anhand von Einzelergebnissen trifft sie Aussagen über die gesamte Liga, auch über scheinbar unbeteiligte Mannschaften – im Gegensatz zur klassischen Tabelle, in der sich jedes Spiel nur zwischen den zwei Teams abspielt, während die Wertung der anderen Mannschaften statisch und unberührt bleibt. Das folgende Diagramm zeigt einen Vergleich der aktuellen Punktzahlen mit den bereinigten Punktzahlen der dynamischen Tabelle.

Zur Erläuterung: Wiederum ist die klassische Punktzahl auf der Hochachse eingetragen, die bereinigte Wertung in der dynamischen Tabelle findet sich auf der Rechtsachse. Die eingezeichnete Diagonale ist die Gerade, auf der die Wertung in beiden Tabellen übereinstimmt. Ziemlich genau auf ihr finden sich Dortmund und Köln, bei denen klassische und dynamische Tabelle nahezu übereinstimmen.

Teams, die oberhalb der Diagonalen liegen, haben in der dynamischen Tabelle eine niedrigere Punktzahl als in der klassischen. Im Falle des FC Bayern liegt dies hauptsächlich daran, dass er schon deswegen ein leichtes Gegnerprogramm hatte, weil er nicht gegen sich selbst spielen musste. Ansonsten sei hierbei besonders der FC Schalke 04 hervorgehoben (bisher gegen Wolfsburg, Köln, Mainz, Darmstadt, Hamburg, Frankfurt, Bremen, Stuttgart).

Teams, die unterhalb der Diagonalen liegen, haben in der dynamischen Tabelle eine höhere Punktzahl als in der klassischen – ein Beispiel dafür ist Darmstadt (bisher gegen Bayern, Dortmund, Schalke, Leverkusen, Mainz, Hoffenheim, Bremen, Hannover). Eine weitere interessante Beobachtung: In der dynamischen Tabelle findet sich zwischen Frankfurt und Gladbach eine klare Abtrennung des Tabellenmittelfelds vom Tabellenkeller (links im Diagramm) – in der klassischen Tabelle sind diese beiden Teams punktgleich.

Es soll nicht unter den Tisch gekehrt werden, dass ein Teil der Veränderungen durch eine bloße Anwendung der 2-Punkte-Regel in die ähnliche Richtung geht, weil dadurch Unentschieden mehr und Siege weniger wertvoll werden. Dass die dynamische Tabelle aber weit mehr als eine 2-Punkte-Tabelle ist, zeigt etwa ein Blick auf das Trio Hertha-Köln-Ingolstadt: alle drei weisen die Bilanz 4 Siege, 2 Remis, 2 Niederlagen und damit nach 2- und 3-Punkte-Regel dieselbe Punktzahl auf, die Unterschiede von mehr als einem Punkt in der dynamischen Tabelle sind also allein dem Gegnerprogramm geschuldet, das »Doch!« aus der Einleitung ist umgesetzt.

Die dynamische Tabelle ist also eine Möglichkeit, aus nichts weiter als den Ergebnissen der gespielten Partien eine Rangfolge der Mannschaften zu erstellen, die unterschiedlich starke Gegner nicht ignoriert. Dass die entsprechenden Korrekturen relativ gering ausfallen, ist ein Anhaltspunkt dafür, diesen Kritikpunkt an der klassischen Tabelle als nicht allzu gravierend zu bewerten.

Dabei ist die dynamische Tabelle in der jetzigen Saisonphase aussagekräftiger, die Abweichungen von der klassischen Tabelle mutmaßlich größer als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt der Saison. In diesen Wochen sind die Gegnerprogramme maximal durchmischt. Dies kann man sich leicht klar machen: nach dem 1. Spieltag haben Team A und B gegen jeweils einen – unterschiedlichen – Gegner gespielt. Nach 17 Spieltagen sind sie jeweils gegen 17 Gegner angetreten – von denen 16 identisch sind. Je weiter ein Spieltag von diesen Extremen 1 und 17 entfernt ist, desto größer kann der Unterschied zwischen den Gegnerprogrammen von A und B werden; das Maximum sind 9 Unterschiede. Der achte Spieltag ist der einzige, an dem zwei Teams komplett unterschiedliche Gegnerprogramme aufweisen und dabei gemeinsam die gesamte Liga umfassen können:

Köln spielte gegen Schalke, Wolfsburg, Ingolstadt, Hertha, Hamburg, Frankfurt, Gladbach und Stuttgart. Leverkusen spielte gegen Bayern, Dortmund, Mainz, Darmstadt, Hoffenheim, Bremen, Augsburg und Hannover.

Oder auch:

Hertha spielte gegen Dortmund, Wolfsburg, Köln, Hamburg, Frankfurt, Bremen, Augsburg und Stuttgart. Mainz spielte gegen Bayern, Schalke, Ingolstadt, Leverkusen, Darmstadt, Gladbach, Hoffenheim und Hannover.

Und ohne dass ich im Einzelnen weiß, mit welchen Algorithmen und welcher Eingriffnahme der Spielplan der Bundesliga entsteht – dass solche Gegnerprogramme nach acht Spieltagen alles in allem beeindruckend fair verteilt sind und niemand von sich behaupten kann, ein gravierend schwierigeres Programm als ein Konkurrent gehabt zu haben, dass also die dynamische Tabelle nah an der klassischen liegt, spricht sicherlich auch für die Spielplanerstellung der DFL.

Kabinenpredigt: Howler – Issue 8 / Summer 2015

Ein Fussballmagazin aus den USA? Das im Untertitel den Begriff Soccer trägt? Ja, gerne!

Als Europäer denken wir ja gerne mal, eine Art Exklusivitätsanspruch auf den Fussballsport zu haben. Schliesslich ist das Mutterland des Fussballs europäisch. Schliesslich sind die wirtschaftlich stärksten Vereine und Ligen hier zuhause. Wessen Scheuklappen etwas weniger eng anliegend sind, der kann sich auch für Südamerika begeistern. Und für Afrika vielleicht, dann jedoch auch meist bloss als unerschöpflicher Pool an Talenten. Aber die USA? Nein, die haben mit Fussball nun wirklich nichts am Hut. Football nennen die ein Spiel, bei dem ein eiförmiger Ball vornehmlich mit den Händen gespielt wird. Die können von der wichtigsten Nebensache der Welt doch keine Ahnung haben…

So einfach ist es aber nicht. Auch in den USA ist Fussball populär. Davon zeugt das Magazin Howler. Für den zugegeben stolzen Preis von $15 bietet sich dem Leser auf über 100 Seiten ein sowohl inhaltlich wie auch optisch gelungenes Heft. In der achten Ausgabe – die Sommerausgabe 2015 – findet sich eine Themenvielfalt, die perfekt davon Zeugnis ablegt, dass es beim Fussball eben nicht nur um 90 Minuten elf gegen elf geht. Noch vor der WM der Frauen erschienen, widmet sich das Heft in einem Schwerpunkt eben diesem Turnier. In einer Ausführlichkeit, die ich im deutschsprachigen Raum in kaum einem Heft gefunden habe. Aber nicht nur die Aktualität führt zur Themenwahl, auch Historisches findet Platz. In der aktuellen Ausgabe wird auf stolzen 16 Seiten auf Arsenal London eingegangen. Sowieso scheint den Machern der englische Fussball am Herzen zu liegen. In einem fast schon akademisch anmutenden Beitrag zur Geschichte der Fangesänge wird stark auf das Mutterland des Fussballs Bezug genommen.

Das Magazin scheut sich aber auch nicht, Kritik zu üben. Dem Zeitgeist entsprechend kommen dabei vor allem die FIFA beziehungsweise Sepp Blatter persönlich unter die Räder. Schon im Vorwort steht zum Beispiel: „FIFA approaches men’s soccer like a coal mining corporation surveying a pristine, tree-covered mountain range. Raze the trees. Cut a deep gash across the countryside. Poison the rivers. Work people to death. Turn a massive profit.” Das Vorwort entwickelt sich weiter zu einer Kritik daran, wie die FIFA den Frauenfussball sieht. Und endet mit einer deutlichen Note: „If i had a chance, I don’t think I’d raise a fist in the air. But if I were to find myself in range of Sepp Blatter’s face, I would most certainly use it in a gesture that is more than symbolic.”

Komplettiert wird die achte Ausgabe durch Beiträge zur wirtschaftlichen Seite des Fussballs, zu Eskapaden von Profifussballern bei Auswärtsspielen und zur Entwicklung der Verteidiger à la Dani Alves, die heute fast schon als Stürmer agieren. Natürlich könnte man noch andere Artikel erwähnen, aber das würde den Rahmen sprengen. Und sowieso: Wer von den erwähnten Inhalten noch nicht genug angetan ist, dem sei gesagt: Das Magazin ist nur schon wegen der Aufmachung den Kauf wert. Schöne Fotos, schöne Grafiken, schöne Illustrationen. Manchmal haben die Macher offenbar so viele gute Ideen, dass einzelne Seiten fast schon überladen wirken. Solange es bei diesem einzigen Problem bleibt, ergeht eine uneingeschränkte Kaufempfehlung.

Titel: Howler – A Magazine About Soccer
Ausgabe: Issue 8 / Summer 2015
Typ: Fussballmagazin ohne Vereinsbindung
Preis: $15
Seiten: 110
Erscheinungsrhythmus: 4x/Jahr
Infos: www.howlermagazine.com
Empfehlenswert für: Alle Fussballinteressierten, die sich für US-Fussball, Frauenfussball und für eine US-Sicht auf den Weltfussball interessieren.
Eselsohr-Ratio: 7,3% [Beim Lesen eines Magazins/eines Buches markiert der Rezensent einzelne Seiten mit Eselsohren, um später den Inhalt wieder aufzufinden, der als Themengeber für einen Blogpost, für einen eigenen Artikel oder auch einfach nur als Kaufempfehlung interessant ist. Die Anzahl Eselsohren wird ins Verhältnis gesetzt zur Anzahl Seiten.]

#Link11: Dabei sein ist alles

blogundpresseschau

1. Die deutsche Nationalmannschaft ist mit einem 2:1-Sieg über Georgien zur Qualifikation für die EM 2016 gelangt. Kai Butterweck (Indirekter Freistoß) hat Pressestimmen zum Auftritt gesammelt.

2. Bei Blog-G wird im Mantelteil eines Artikels erklärt, dass Bastian Oczipka die Lösung für die Probleme der Nationalmannschaft sei. Heinz Kamke kann mit den nun zum Problem erklärten Außenspielern mitfühlen.

3. Fokus-Fussball-Kollege Tobias Escher hat in der Welt die aktuellen Entwicklungen im Spielsystem der Nationalmannschaft in den den Kontext der Löw’schen Amtszeit eingeordnet und sieht in ihnen die konsequente Weiterentwicklung des eigenen Spiels und den Ausdruck klassischer Vorgehensweisen des Bundestrainers.

4. Ein Punkt für Kloppo: Christian Eichler (FAZ) erklärt, warum die Bundesliga ihn (Klopp, nicht Eichler) vermissen wird; Brian Phillips (Grantland) legt dar, warum Liverpool einen wie ihn bisher vermisst hat.

5. Heißer Kandidat für ein Lesezeichen ist die vom Deutschlandfunk eingerichtete Sonderseite rund um die FIFA. Viele Beiträge, zu Blatter, zu Platini, zur Lage, mit kompetenten Gesprächspartnern wie Thomas Kistner, übersichtlich zusammengestellt: Das »Dossier FIFA-Skandal«. Drei taz-Autoren schlagen fünf Richtungen für die Zukunft der FIFA vor. Kontinuität, Konkurrenz, Kultfigur, Kurvenkultur und Kommerzialisierung könnte man das nennen.

6. Neues vom Räuber Hotzenplotz aus der Zürcher Wohnung: Herr Blatter hat mit seiner Tochter Wein getrunken und Journalisten Umschreibungen diktiert.

»Mich kann man zerstören – aber mein Lebenswerk kann man nicht zerstören.« Mehr darf er nicht sagen, denn das Ethikkomitee hat ihm verboten, über die Fifa zu sprechen. So bleibt nur, seine Aussage quasi biblisch zu interpretieren.

7. Neues von Volkswagen: Um den durcheinander gekommenen Unternehmenshaushalt wieder ins Lot zu bringen, wird der Konzern auf seine Hauptrolle im DFB-Pokal demnächst wohl verzichten (ZEIT). Andererseits werde die Fußballtochter VfL Wolfsburg »immer angemessene Unterstützung erfahren, auch wenn Volkswagen intensiv alle Ausgaben und deren Nutzen prüft«, ließ Vorstandsmitglied Garcia Sanz verlauten (NDR). Abseits des Männersports kommt die Weltklassetruppe allmählich in Schwung: Daniel Meuren (FAZ) sah beim 2:0 gegen den FFC Frankfurt deutlich verbesserte Wolfsburgerinnen.

8. »Sportwettbetrug« und die »Manipulation von berufssportlichen Wettbewerben« sollen Straftatbestände werden – das sieht ein Gesetzesentwurf aus dem Justizministerium vor. Christian Rath, rechtspolitischer Korrespondet der taz, ordnet das Vorhaben ein.

9. Die Berliner Morgenpost bringt eine Erinnerung an den Stand der Dinge beim Umgang mit Schiedsrichtern im unterklassigen Amateurfußball:

Gerade hatte er das Spiel abgepfiffen, als ein Fan der unterlegenen Mannschaft auf ihn zulief. „Ich bring dich um“, hat er gebrüllt. Jemand vom Verein hat ihn dann zur Bushaltestelle begleitet, als Schutz, aber dort haben sie ihn allein gelassen. Noch bevor der Bus kam, waren sie wieder da, haben ihn so zusammengeschlagen, bis er bewusstlos war.

10. Verantwortliche Köpfe im Fußball sehen sich bei sportlichem Misserfolg üblicherweise entweder dem Vorwurf ausgesetzt, keine Ahnung von Fußball zu haben oder aber nur wegen der eigenen sportlichen Erfolge und ohne Ahnung von Management ins Amt gekommen zu sein. Goldmann untersucht anlässlich der Mitgliederversammlung beim VfB, welche Präsidenten welchem Lager zuzuordnen sind.

11. Im Rahmen ihrer »Geschichten vom Ankommen« sprach Deutschlandradio Kultur über und mit Neven Subotic, Flüchtling aus dem damaligen Jugoslawien. Den dazu passenden Filmbeitrag zur Arbeit gegen die rechtsextremen Tendenzen in der Dortmunder Fanszene kann ich persönlich nicht empfehlen – den Beitrag mit Pathos, den Worten »Echte Liebe und dumpfer Hass« und der WDR-Stimme für Pseudo-Investigatives beginnen zu lassen, schuf bei mir persönlich keine Basis für das Ansehen eines halbstündigen Beitrages. Da er mir aber von mehreren Seiten empfohlen wurde, ist er für Zuschauer, die mit dem geschilderten Einstieg besser umgehen können, sicherlich sehenswert – er findet sich in der ARD-Mediathek.

Geburtstagskind des Tages

Wer hat heute Geburtstag? Einfach in die Kommentare posten! (Auflösung von Freitag: Stefan Kohn wurde 50)

Meist geklickter Link letzte Woche
Christoph Biermann – »Das Ende der Doofheit. Warum die Bayern so überlegen sind« (11 Freunde)

Field Reporter

»Ein belastendes Verhältnis oder jegliche Form von Konflikt mit dem Coach kann die Psyche entscheidend belasten. Dasselbe gilt für Beziehungen zu den Mitspielern. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die sportliche Leistung, die Form des Spielers. Wird ein Leistungstief nicht gut verarbeitet, kann dies fatale Folgen für die geistige Gesundheit haben. Das führt uns zum nächsten, vielleicht wichtigsten Stressfaktor: den Verletzungen. Im Gegensatz zu den anderen Faktoren ist das ein sportspezifischer Stressor. In Kombination erhöht sich dadurch das Risiko für mentale Probleme.«

Dr. Vincent Gouttebarge, Ex-Profi und Mediziner, über psychische Erkrankungen im Profifußball. Das Gespräch führte Lennard Kröger-Petersen (11Freunde)

Mixed Zone
Dresden: Besorgte Dynamo-Fans, Flüchtlinge, Pyrotechnik (Faszination Fankurve) + + + England: Beckhams Telefon regelmäßig von »News of the World« gehackt (Guardian) + + + USA: verlieren gegen Mexiko – Klinsmann in der Kritik (SZ) + + + Yanni Regäsel: ist angeblich ein echter Name + + + Eskişehir: Skibbe entlassen (Sportschau) + + + Walldorf: »Die Heimat des deutschen Fußballs: Der Hoffenheimer Speckgürtel« (FCS-Blog) + + + Nürnberg: 2,1Mio Jahresfehlbetrag (Clubfans United) + + + Stuttgart: Kritik am Transfergebaren (kicker) + + + SZ-Magazin: Sagen Sie jetzt nichts, Celia Sasic + + + Gladbach: Patrick Herrmanns Kreuzbandriss bliebt lange unentdeckt (Welt) + + + Katutura: Razundara Tjikuzu, von der Bremer Skyline zum namibischen Bordstein zurück (Kreiszeitung) + + +

#Link11: Das Kartenhaus zerfällt

Stellt euch die Fifa als ein sauber aufgestelltes Kartenhaus vor. Mühsam reihte der Architekt Sepp Blatter über die Jahre eine Karte an die andere, auf jeder prangte ein anderer Kopf, verbunden mit einer anderen Gefälligkeit, die mal früher, mal später eingelöst wurde. Jede Karte erzählt einen eigenen Kriminalfall. Das ist die Fifa. Was wir gerade erleben ist, wie Ermittler diese Karten umdrehen, sie inspizieren und dem Haus entreißen. Das Gebilde beginnt zu zerfallen. Schon im Juni zeichnete sich ab, dass die Konstruktion fragil geworden war, erste Karten verschwanden. Doch das Haus stand wie ein Jenga-Turm nach einigen Runden. Nun aber wurden das Dach (Sepp Blatter und Jerome Valcke) und das Stockwerk darunter (Michel Platini) entfernt. Vorerst. Für 90 Tage den Ämtern enthoben. Das Fifa-Haus hat aber weitere Stockwerke, manche stehen noch und vermutlich liegen darunter tiefe Keller. Dazu einige Analysen hier.

An eine unfertige Baustelle erinnerte in den vergangenen Jahren der Liverpool FC. Geld war da, hochveranlagte Spieler auch, das legendäre Publikum ohnehin. Nur Brandon Rodgers schien vor allem in den vergangenen Wochen nicht mehr der richtige Trainer gewesen zu sein. Der neue Baumeister: Jürgen Klopp. Mal sehen, wie lange er für die Fertigstellung braucht.

Um in der Sprache zu bleiben: Ein WM-Sieg ist so etwas wie das eingerahmte Hochglanzfoto der fertigen Villa. Doch gerade tut sich hier und da wieder eine Baustelle auf. Die Nationalmannschaft ist das dritte große Thema heute.

Die Link#11, heute im Bauhaus-Stil.

blogundpresseschau

1. Vermutlich habt ihr es mitbekommen. Gestern war ein sporthistorischer Tag. Sepp Blatter ist nicht mehr Präsident der Fifa. Vorerst. Die Fakten:

Das unabhängige Fifa-„Ethik“-Komitee hat gestern Sepp Blatter und Michel Platini für 90 Tage von allen Fußballämtern suspendiert. Zudem wurde Fifa-Präsidentschaftskandidat Chung Mong-Joon für sechs Jahre gesperrt. Alle drei wollen dagegen vorgehen. Jerome Valcke war ohnehin schon von der Fifa suspendiert worden.

Damit stehen Fifa und Uefa für 90 Tage ohne ihre bisherigen Präsidenten da, übernommen haben die formellen Stellvertreter Isaa Hayatou (Kamerun, Fifa) und Angel Maria Villar (Spanien, Uefa). (Der eine taucht nachweislich korrupt auf der ISL-Liste auf, der andere ist der Initiator der sagenhaften Idee mit dem Bestechungspaket Russland / Katar.) Ja so sieht sie aus, die sportpolitische Welt des Fußballs. Wenn Sie bis hierhin noch dabei sind, nun zu den Artikeln:

Gewohnt sachlich und mit der nötigen Expertise ausgestattet analysieren Thomas Kistner und Johannes Aumüller den gestrigen Tag. Sie sehen nun Tokyo Sexwale und Jerome Champagne in das Machtvakuum vorstoßen.

2. Ein weiterer Kenner des Szene ist Jens Weinreich. Auf Spiegel Online erklärt er die Rollen der wichtigsten Personen des gestrigen Tages. Auch bei ihm kommt Tokyo Sexwale eine zentrale Rolle zu. Etwas überraschend sieht er Sepp Blatter als Gewinner des Tages.

In seinem Blog erweitert er die Fragestellungen, bekommt Antworten vom Sprecher der Audit & Compliance Kommission und der Untersuchungskammer der Ethikkommission der Fifa und packt auch die lancierten Stellungnahmen mit in seinen Text.

3. Einer anderen Frage geht Owen Gibson im Guardian nach: Wer führt die Fifa jetzt? Seine erhellende Analyse: Eine Gruppe von Juristen, denn genau die braucht es jetzt. Warum, das führt Gibson zielgenau aus.

4. Was macht eigentlich der DFB, in Person seines Präsidenten bekennender Platini-Fan?

Achtung, es folgt keine Satire: Der DFB-Präsident Wolfgang Niersbach stützt weiterhin den Uefa-Boss Platini (via Uefa-Exekutivkomitee), nicht aber den suspendierten Fifa-Boss Sepp Blatter (via eigenem DFB-Video). Alles klar, oder?

Weil das natürlich einleuchtend ist, springt Deutschlands größte Tageszeitung bereitwillig über das Stöckchen und lobt DFB-Niersbach als „unverbraucht, kompetent und unbelastet“ (Sportbildchef Alfred Draxler, vor kurzem ausgezeichnet als bestes Sportmagazin). Um es klar zu sagen: Das ist falsch. Niersbach hat im Januar 2013 die Fifa-Reformblockierung durch die europäischen Verbände mitgetragen und weiß angesichts drohender neuer Enthüllungen offenbar gerade nicht, an wen er sich klammern kann. Für den selbsternannten „größten Sportverband der Welt“ ziemlich wenig. Unverbraucht wirkt das auch nicht.

5. Herrlich Ironisches kommt aus meiner Lieblingsstelle für solche Momente bei Zeit Online: Oliver Fritsch nimmt sich Sepp Blatter und seinen PR-Berater Klaus Stöhlker vor, der gestern doch tatsächlich behauptete: „Herr Blatter freut sich nun auf drei Monate Urlaub.“

W  A  H  N  S  I  N  N

Kollege Fritsch hat für ihn einen amüsanten Vergleich in der Weltgeschichte gefunden: Den ehemaligen irakischen Informationsminister Muhammed Saeed al-Sahaf („Comical Ali“), der im Irak-Krieg 2003 mit Sätzen wie „Ich spreche besseres Englisch als George Bush“ aufwartete. Köstlich.

(Gerne würde ich nun noch einen Link publizieren, der einen verlässlichen Ausblick auf die kommenden Wochen gibt, ob es die Fifa überhaupt braucht und weitere solche Fragen klärt. Das ist aber momentan meiner Meinung nach noch nicht absehbar, deshalb stehen hier die Analysen des gestrigen Tages.)

6. Nun zur zweiten großen Baustelle des Tages (Bauen, Einleitung, ihr erinnert euch?). Noch vor einer Woche war die Verbindung Klopp – Liverpool nicht mehr als ein Plan im Hinterkopf der LFC-Manager, gestern abend saß Klopp mit breitem Grinsen vor einem fertigen Vertrag.

Hierzulande gibt es kaum noch Geschichten über Klopp zu erzählen, umso spannender ist es, wie die englische Presse reagiert. Raphael Honigstein arbeitet als deutscher Journalist in England, hat demzufolge einen Fühler für beide Atmosphären. Das der Wechsel unterschiedlich aufgefasst wurde, verdichtet er hier zu einem Text. Zudem schimmert auch Klopps Absage an die Bayern durch.

Ein Deutscher, der ebenfalls weiß, wie die Anfield-Seele tickt, ist „Istanbul-Hero“ Didi Hamman. Hier gibt er in einer Mischung aus Rodgers-Abrechnung und Klopp-Ausblick fünf Einschätzungen zum neuen Mann in Liverpool.

7. Biographischer wird es beim Independent: Der beginnt mit Klopps Kindheit, als Liverpool gerade seine Trophäensammlung erweitern musste, seinen Weg über den Bundesligaprofi zum charmanten TV-Experten und seine Reife zum Erfolgstrainer.

8. For the Anfield-Fans, der Tag gestern was like a big dream wird wahr. The big lyriker Stephan Reich, arbeiting for 11Friends, has made a brilliant Sammlung of Klopp-Eigenschaften, and übersetzt has he it in English for the Liverpool-Anhänger. A Kostprobe:

“Also, if you don’t like TV-Werbung, you’ll soon have a problem, because in things of werbung, he’s a real thousandsassa.”

9. Weil sie so gut sind: Hier die Reaktionen von Klopps ehemaligen Vereinen.

 

 

 

10. Am anderen Ufer der Irish Sea spielten gestern einige ehemalige Klopp-Schützlinge für den DFB. Knapp über zehn Millionen TV-Zuschauer quälten sich zu Hause durch den RTL-Gewinnspiel-Fußball-Abend. Zeit-Online-Libero und Redakteur Christian Spiller ließ Jens Lehmann Jens Lehmann sein, machte den Fernseher gar nicht erst an, sondern reiste nach Dublin und bemerkte: „Es war einer dieser oft angestrebten, aber selten erreichten Zustände im Fußball: Zuschauer und Spieler schaukelten sich gegenseitig hoch.“ Irland gewann 1:0 (Twitter: „Shane macht die Deutschen long“) und Spiller riss sich rechtzeitig von den „Just can’t get enough“-Gesängen los und schrieb eine Analyse.

11. Money is not everything, möchte man die folgende Geschichte überschreiben. Die Partie der Norweger gegen Malta morgen nutzt Sara Peschke in der Neuen Zürcher Zeitung für einen Blick auf das „Jahrhundertalent“ Martin Odegaard. Der Junge ist immer noch sehr jung (16 Jahre alt) und immer noch bei Real Madrid. Sein Problem: Er gehört dort zu keinem der Teams richtig dazu. Trainieren darf er bei den Profis, spielen soll er bei der zweiten Mannschaft, mittlerweile darf er aber nichtmal in der Uefa Youth League ran. Jetzt wird er vielleicht verliehen.

Und nochmal 11. Eine herrliche Geschichte zum Abschluss noch aus Finnland: Keith Armstrong, englischer Trainer vom finnischen Erstligisten FC Ilves, hat einen soliden Job gemacht. Den Außenseiter hat er so gut wie sicher zum Klassenerhalt geführt. Zeit also für andere Aufgaben: Am vergangenen Sonntag erklärte er als TV-Experte im finnischen Fernsehen den Fußball statt seine Mannschaft zu coachen  – Jetzt darf er nur noch experten, aber nicht mehr trainieren. Der Verein hat ihn freigestellt. Entdeckt hat die Story der Guardian.

Und dann war da auch noch das hier:

(Die Tagesspiegel-Redaktion muss hier schmunzeln)

Geburtstagskind des Tages

Wer hat heute Geburtstag? Einfach in die Kommentare posten! (Auflösung von gestern: Sejad Salihović wurde 31)

Meist geklickter Link gestern
Die Nobelpreiswoche geht auch am Fokus-Fußball-Publikum nicht vorbei. Die herrliche Sammlung der Sportschau zu schreibenden Fußballprofis war gestern der Renner.

Field Reporter

»So lange aktive Fangruppierungen hübsch nach der Pfeife tanzen, sind diese gut genug den Kasperle zu spielen und hübsch für Stimmung zu sorgen. Werden bestimmte Grenzen überschritten, werden sogleich die Keulen aus dem Sack gezogen. Warum so dünnhäutig?«

Marco Bertram (Turus.net) kritisiert die zunehmende Gängelung der Fankurven durch Politiker, Verbände und, darauf zielt er ab, durch die eigenen Vereine. Kein neues Thema, doch gerade wieder vermehrt (Dortmund, Schalke, Burghausen, Rostock, Osnabrück, Münster, Stuttgarter Kickers) zu beobachten. Auch wenn der Text an manchen Stellen in Polemik ausartet, Bertram blickt für Zuschauer des Profifußballs in keine allzu rosige Zukunft.

Mixed Zone
Hamburg: Uwe Seeler macht sich Sorgen.  + + + Lionel Messi auf der Anklagebank (Tagesschau.de) + + + TV-Tipp, wenn bald wieder Fußball bei RTL läuft: Die TV-Doku „Union fürs Leben“. Sehenswerter Film über Eisern Union, derzeit wieder in der Mediathek. (ARD) + + + Doping in der Champions League: Arijan Ademi von Dinamo Zagreb hat betrogen. (Express.co.uk) + + +  Bremen: Der Fall Valentin und die Ermittlungen gegen den grünen Abgeordneten Wilko Zicht zeigen die Probleme der Justiz mit der Scheu vor Nazis (Jungle World)  + + + Am Wochenende findet der Fanrun des FC Bayern statt. Der Club Nr. 12 relativiert seine Kritik angesichts der neuen Erkentnisse, bleibt aber dabei: Fader Beigeschmack. (Facebookseite Club Nr. 12) + + + Die neue „When Saturday comes“ kommt mit einem Feature zur Flüchtlings-Willkommenskultur in deutschen Stadien (WSC) + + +

#Link11: Gar nichts gelernt

Ich finde es alarmierend, wenn FIFPro-Chefmediziner Vincent Gouttebarge mit folgenden Worten von der Sportschau zitiert wird:

»Wir erhoffen uns, dass alle Beteiligten im Fußball unterstützende Maßnahmen ergreifen werden, damit diejenigen, die an psychischen Problemen erkrankt sind, wissen, dass sie nicht alleine sind.«

Gouttebarge hat eine FIFPro-Studie geleitet, die bei jeder dritten Fußballprofi unter Depressionen und Angstzuständen leidet. Wenn man das so liest, dann ist die Meinung, dass der Fußball aus der Enke-Tragödie nichts gelernt hat eine Untertreibung. Man hat gar nichts gelernt.

blogundpresseschau

1. Big News aus Zürich. Blatter und Platini bekommen Stadionverbot. Unter anderem. Für 90 Tage. Platini hat sich in einem Statement zur Sperre geäußert (Martyn Ziegler bei twitter). Er ist sich sicher, dass der Fußball das durchstehen wird. Blatte lässt seine Anwält sprechen (twitter).

Tim Röhn (Welt) und SZ über die Hintergründe der Suspendierung und die Sperre für den Ex-FIFA-Vizepräsident Chung Mong-Joon, der eigentlich FIFA-Präsident werden wollte.  Hyundai-Milliardär Mong-Joon hatte in London noch ordentlich gegen Sepp Blatter und die FIFA gewettert. Jens Weinreich hat die Rede im Wortlaut. Was die Sperre für Mong-Joon eventuell mit der Kinderzeitung der Süddeutschen Zeitung zu tun hat, erklärt Claudio Catuogno (SZ).

2. Heute wurde der Literatur-Nobelpreis vergeben. Es ist jedes Jahr in großes Bohei und neben dem Lob des Gewinners oder dem Unverständnis für die Entscheidung findet sich auch immer wieder Ärger darüber, dass dieser oder jener Autor wieder nicht bedacht wurde. So wird es auch bei Swetlana Alexijewitsch sein. Warum kein ehemaliger Bundesligaprofi unter den Prämierten ist, zeigt die Sportschau in einer Übersicht.

Dass man auch lesenswert über Fußball schreiben kann, zeigt Bernd Sautter, der sich in »Heimspiel« dem Fußball in Baden-Würtemberg widmet. Philipp Maisel (fupa) hat ihn interviewt. Und auch das neue Buch von Raphael Honigstein über die Erfolgsgeschichte des deutschen Fußballs kommt gut an beim Economist.

3. Heute spielt Albanien gegen Serbien, am Sonntag geht es gegen Armenien. Am Ende dieser beiden Partien könnte sich das Team erstmals in der Geschichte des Landes für die Europameisterschaft qualifizieren. Florian Haupt (Welt) berichtet von den Sorgen vor Ausschreitungen bei dem Spiel gegen Serbien (Stichwort: Drohne), Felix Lill (Tagesspiegel) über eine Mannschaft, die in weiten Teilen fern der Heimat aufwuchs und heute für Euphorie in Albanien sorgt. Auch in Österreich wird man euphorisch, wenn man an die EM 2016 denkt, denn das Nationalteam hat sich schon zwei Spiele vor Schluss qualifiziert. Gefeiert für diese Erfolgsgeschichte wird einer aus dem Nachbarland: Flurin Clalüna (NZZ) über Marcel Koller, den Adoptierten, der laut kicker mit einer Vertragsverlängerung zögert, weil sowohl der schweizerische Fußballverband als auch Borussia Mönchengladbach Interesse angemeldet haben sollen.

4. Auch Israel hat gute Chancen sich für das EM-Turnier zu qualifizieren. Doch ein Konflikt zwischen Säkularen und Orthodoxen beherrscht derzeit die Diskussionen rund um den Fußball, denn die religiösen Israelis fordern, dass am Sabbat nicht mehr Fußball gespielt werden soll. Fabian Scheler (Zeit) über eine Auseinandersetzung, die weitreichende Konsequenzen für Profi- und Amateursport hat.

5. Weitreichende Konsequenzen könnte auch die große Dieselkrise bei VW für den Sport haben, denn die Autobauer sind mit vielen Vereinen durch Sponsoringverträge verbunden. Was die Krise für den VfL Wolfsburg bedeutet bzw. bedeuten könnte hat die dpa (u.a. beim Tagesspiegel) recherchiert. Ibrahim Naber und Sven Flohr (Welt) zeigen die Verquickungen von 16 Bundesligaclubs mit Volkswagen. Der ballesterer hat ausführlich über die Zusammenhänge zwischen VW und Fußball berichtet: »Die Paten des Fußball«.

6. Thomas Tuchel, hat in Dortmund für einen Neustart gesorgt, der nach der hohen Niederlage in München teilweise schon wieder allenthalben in Frage gestellt wird. Tuchel selbst hat diese Diskussionen vielleicht gar nicht mitbekommen, denn er weilte auf dem „World Summit“ der qatarischen Super-Talentschmiede „Aspire Academy“, wo ihn Michael Horeni (FAZ) beobachtete. Tuchel sprach von seinen Vorstellungen von gelungener Jugendarbeit, die aus seiner Sicht ruhig wieder weniger Komfort für die Kicker bieten sollte, und vom Vorbild Bayern München:

»Wir wollen in Dortmund auch diese Atmosphere of Greatness zwischen uns erschaffen. Wir möchten auch diesen Klebstoff, der alles zusammenhält. Dass das Gefühl der Unbesiegbarkeit entsteht. Dass man sich frei macht von den Umständen. Dass man als Mannschaft aufgeht im Handeln. Aber man sieht: Wir haben einen Rückstand.«  

7. Sylvia Schemmann (westline) erwähnt Thomas Tuchel in ihrem Text mit keinem einzigen Wort. Ihr geht es mehr um das große Ganze und die Zerrissenheit, die sie manchmal fühlt, wenn ihr Lieblingsverein mal wieder Grund zum Kopfschütteln liefert: »Der BVB, meine zwei Vereine…«

8. In Stuttgart ist Thomas Tuchel eher ein Thema – weil man ihn wohl nicht wollte beim VfB. Man zog Alexander Zorniger vor. Zorniger, der heute Geburtstag feiert, fällt in Stuttgart vor allem mit seinen Sprüchen auf, die oft nicht so rechte zur misslichen Lage des Vereins passen mögen. VfB-Fan Christian Prechtl (cpkomm) hat deshalb einen offenen Brief an die »VfB-Familie« geschrieben, der viele Fragen für die Mitgliederversammlung am kommenden Sonntag formuliert:

»Warum also sagten Sie, Dr. Schmidt, dem Herrn Tuchel per SMS (!) ab, nur um dann den bekanntermaßen weit weniger begehrten Robin Dutt (Vierjahresvertrag) und den „alternativlosen“ Herrn Zorniger (Dreijahresvertrag) zu holen?Wenn Sie beim Daimler einen neuen Produktvorstand hätten, der sich einerseits öffentlich als „alternativlos“ bezeichnet, der andererseits öffentlich die eigenen Autos ständig schlechtredet, alles bisher Geschehene öffentlich zur „Scheiße“ erklärt und auch sonst mindestens einmal pro Woche öffentlich „Scheiße“ sagt, was würden Sie dann machen? Wie soll ich einer Vereinsführung vertrauen, der ich solche Fragen stellen muss?«

Auch der Vertikalpass hat sich mit den Aussagen des Trainers auseinandergesetzt und mögliche Zitate für die kommenden Wochen formuliert. Dazu wird die Bitte formuliert, doch gefälligst die weisen Worte von MV zu verinnerlichen.

9. Werder Bremen ist wohl mit dem schlechtesten Grundgefühl in die Länderspielpause gegangen. Verloren. In Hannover. Das bedeutet Krise. Tobias Escher hat für den Weser Kurier die Taktik von Viktor Skripnik auseinander genommen: »Wehe, Werder hat den Ball«. Auch Thomas Gaber (spox) nimmt sich der Werder-Krise an und stellt fest: Ob Lemke, Wiese, Pizarro, Eichin oder Ujah – jeder hat seine ganz eigene Sicht auf die Probleme des Vereins.

Am Wochenende tritt Werder in einem Benefizspiel gegen Rasenballsport Leipzig an. Deren Trainer Ralf Rangnick sprach im Vorfeld der Partie mit Andreas Lesch (Weser Kurier) über die tragischen Gründe für das Spiel in Wildeshausen, die Software von Davie Selke und Videoanalysen.

10. Sie haben ein Idol. Sie sind unparteiisch. Und sie können Fehler verzeihen. Die »Brigade Hartmut Strampe« – ein ernsthafter Spaß – in Bild und Ton in einem Sky Inside Report.

11. Ebenfalls mit den Schiedsrichtern beschäftigt sich der Rotebrauseblogger, der wegen eines Zitats von Rasenballsport-Trainer Rangnick hellhörig wurde. Der hatte sinngemäß gefordert, dass sich seine Spieler öfter mal fallen lassen sollten, um einen Frei- oder Strafstoß zu bekommen. Was unfair klingt, ist wohl den allgemeinen Umständen geschuldet. Deshalb fordert der Blogger: »Ein bisschen mehr Darmstadt wagen«.

Geburtstagskind des Tages

Wer hat heute Geburtstag? Einfach in die Kommentare posten! (Auflösung von Dienstag: Jürgen Kohler wurde 50)

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11 Freunde – Warum die Bayern so überlegen sind.

Field Reporter

»Ich kann die Berichterstattung gelassener einschätzen. Ein junger Spieler dagegen ist sehr sensibel und lässt sich leichter beeinflussen. Ich bin nicht naiv und denke, ich könnte die Medienlandschaft verändern. Ich möchte nur für Verständnis werben, dass hinter den Protagonisten der Bundesliga Menschen stehen, die auch einen weichen Kern haben und es sowohl in positiver, als auch in negativer Hinsicht nicht leicht haben, mit diesem Hype umzugehen. Auch sie sollen ein normales Leben führen können.«

André Breitenreiter im Interview mit Jochen Tittmar (spox) über seinen plötzlichen Karriereeinstieg, den Wechsel von Julian Draxler und Schalker Superlative.

Mixed Zone
Jugendarbeit: Mia san rot über die Nachwuchsarbeit des FC Bayern München.  + + + Kein Schwein: Der Halbangst-Blog über Granit Xhaka. + + + Geburtstag: Über 100 Jahre Schmuckkästchen anne Castroper. (westline) + + + Interview: Mario Götze hat Fehler gemacht. Sagt er selbst. (SZ) + + + Sperre: Lebenslang für einen Amateurspieler. (WDR) + + + Aufregung: Wie die Presse den angekündigten Wechsel von Jürgen Klopp begleitete. (taz) + + + Konsequenzen: Der BVB entzieht Ultras die Auswärtsdauerkarten. (Spiegel) + + + Rückblick: Der 8.Spieltag in 11 GIFs.

#Link11: Good Vibrations

Gute Stimmung (fast) überall. In München frohlockt man, ob der Weitsicht und Präzision von Jerome Boateng, in Köln und Berlin ist eitel Sonnenschein, auf Schalke kann man sich mit einer Heimniederlage arrangieren, in Duisburg geht es vorwärts trotz roter Laterne und selbst ein mittelloser Fußballer im Sudan hört nicht auf, an seinen Traum zu glauben. Alles eine Frage der Einstellung.

blogundpresseschau

1. Den zeitsouveränen Taktikticker erfindet Constantin Eckner in seinem Rückblick auf den Bundesligaspieltag. Er dokumentiert die Abnutzungskämpfe vom Wochenende und lobt Andre Schürrle für sein Spiel als Neuner (Spielverlagerung). Quarterback Jerome Boateng huldigt die SZ.

2. Andre Breitenreiter leistete dem gesunden Kölner Selbstbewusstsein Vorschub, als er das Stöger-Team in der PK nach dem Spiel als „Topmannschaft“ bezeichnete. So ganz trauen, mag Unnatürliche Handbewegung dieser Aussage nicht. Auch in Berlin läuft es besser als gedacht – wer hätte vor der Saison vermutet, dass Vedad Ibisevic und Salomon Kalou ein funktionierendes Sturmduo formen (Tagesspiegel)?

3. Liverpool und Brendan Rodgers gehen getrennte Wege. Die Entlassung hatte sich angedeutet, die Gründe sind mannigfaltig. Eine verfehlte Transferpolitik sehen Cavanis Friseure. Es wurde teuer eingekauft, aber viele Spieler konnten nicht in den Kader eingebaut werden, die zweifelsohne über Qualität verfügen. David Conn sieht eine Identitätskrise und andere Teams, die in Sachen Infrastruktur und Management Liverpool deutlich enteilt sind (Guardian).

4. Die Gewerkschaft der Polizei macht sich Sorgen. Die derzeit veröffentlichten Zahlen der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze verdeutlichen, dass 1700 Polizisten permanent dafür abgestellt werden, die Sicherheit bei Fußballspielen zu gewährleisten (Handelsblatt). Es gibt natürlich noch eine andere Lesart des Berichts (PDF). Im Vergleich zum Oktoberfest ist ein Bundesligaspieltag (weiterhin) ein Kindergeburtstag und die Einsatzstunden der Polizei werden ebenfalls weniger – Hertha Inside wertet aus.

5. Wenn ein Sportdirektor trotz des letzten Tabellenplatzes gelobt wird, muss er einiges richtig machen. Kees Jaratz applaudiert Ivo Grlic für ein offenes Interview, in dem dieser sich am branchenüblichen Sprech orientiert, dabei jedoch auch etwas zu sagen hat und nicht nur hohle Phrasen drischt. Grlic verteidigt sein Festhalten am Trainer und seine Transferpolitik und wünscht sich ein Erfolgserlebnis (Reviersport). Dieses ist auch prompt mit dem Sieg der Duisburger im gestrigen Montagsspiel gegen Paderborn eingetreten (SZ). Alles richtig gemacht. Das gilt nicht für Paderborn, wo Schwarz und Blau viele Probleme und einen wackeligen Trainerstuhl sieht.

6. Welcome United heißt ein Team, das zu Babelsberg 03 gehört und dessen Kader ausschließlich aus Zuwanderern besteht. Als Teil einer Artikelreihe hat die taz der Mannschaft einen Besuch am 4. Spieltag in der Kreisklasse abgestattet. Kreisklassenromantik trifft Flüchtlingsteam trifft Babelsberger Ultras.

7. Jetzt was fürs Auge. In einem Artikel hat die NZZ eine nette Linkliste mit Illustratoren und Zeichnern im Fußballbereich zusammengestellt. Daniel Nyari liefert den putzigen Mini-Kroos und Old School Paninni trommelt für die Prints von miniboro, die ich bisher noch nicht kannte:


8. Die Premier League ist Big Business. Davon sieht man in Liverpool rund um die Anfield Road und Goodison Park wenig. Ron Ulrich hat eine Meile Fußmarsch auf sich genommen und die Menschen getroffen, die zwischen den beiden Stadien leben. Er zeichnet mit Foto- und Videomaterial das Bild einer sinnstiftenden Rivalität und zeigt die Absurdität einer treuen Fangemeinde, die einen Steinwurf vom Stadion entfernt lebt, sich aber kein Ticket für den Herzensverein leisten kann (11freunde). Weiteres Bildmaterial direkt beim Fotografen, der Ron Ulrich begleitet hat (David Oates).

9. „Ich bin eher so der olfaktorische Lerntyp“, habe ich in der Schule mal von einem Mitschüler gehört. Garnicht so abwegig ist es hingegen, das Hören dem Lesen vorzuziehen. Als Neuzugänge für die Podcast-Playlist gibt es den/das aktuelle Glückauf Pils, in dessen Verlauf Torsten Wieland nichts Verwerfliches an der Niederlage gegen Köln finden kann, den popkulturesk-unterhaltenden Spieltagsrückblick des Brennercast sowie die Altmeister vom Textilvergehen, die Unions Niederlage in Braunschweig aufarbeiten.

10.

Brücken und Asphalt zeugen vom Fortschritt durch Öldollars, dem die Konflikte um die Abspaltung des Südsudans im Jahre 2011 wenig anhaben können. Touristen sind noch selten im mittleren Niltal. Um sich diese Welt zu erschließen, bedarf es echter Abenteurerlust.

Hm, der Sudan, beschrieben in einer Touristeninfo. Hört sich nicht wirklich einladend an. Für Dennis France dennoch ein Sehnsuchtsort, die Mentalität der Sudanesen hat es ihm angetan. Der Berliner möchte Fußballspielen, hat einen Profivertrag im Sudan in Aussicht und strandet (Tagesspiegel) – was kein Grund ist, der ihn von einem 2. Anlauf abhalten würde.

11. Wenn eine Lokalzeitung ihrer Chronistenpflicht nachkommt ist das meist…dröge. Ganz anders, meiner Meinung nach, macht es ein Text der Sächsischen Zeitung, der die „Erzgebirgsultras“ eines Kreisklassenvereins vorstellt und den unbedarften Leser in Sachen Ultras an die Hand nimmt:

Die aktive Spezies ist meist leidensfähig, hat einen ausgeprägten Hang zur Selbstironie, manche der Gruppierungen sind – so wie beim Dresdner Sportclub – eher linksorientiert. Und alle eint, dass sie auf dem Dorfsportplatz so tun, als stünden sie im Bernabeu-Stadion.

Inwieweit 70er-Jahre Perücken mit der Ultrakultur vereinbar sind, steht auf einem anderen Blatt. Darüber hinaus dokumentiert der Text einen rassistisch motivierten Übergriff auf die Gruppe bei einem Auswärtsspiel (Sächsische Zeitung).

Geburtstagskind des Tages

Wer hat heute Geburtstag? Einfach in die Kommentare posten! (Auflösung von gestern: William Georg »Jimmy« Hartwig wurde 61)

Bandenwerbung
Eine neue Folge von Collinas Erben wartet darauf, gehört zu werden.

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Christoph Biermann erklärt, warum die Bayern so überlegen sind (11freunde).

Field Reporter

»Meine Aufgabe […] ist, richtungswegend Klassenerhalt. Und das wird ab heute um 8 Uhr stattfinden.«

Und das ist erst der Anfang. Thorsten Legats Brandrede bei seiner ersten PK als Neutrainer in Remscheid (RP). Ob man nun Kübel mit Spott über ihm ausleeren muss, sei dahingestellt. Eine ganze Reihe von denkwürdigen Neologismen hat er zweifelsohne kreiert.

Mixed Zone
Was macht eigentlich Stanislav Tschertschessow: er ist ab sofort bei Legia Warschau angestellt, Rightbankwarsaw mit einem Porträt + + + Kauczinski, Karlsruhe, Kosequenzen (Spon) + + + Doppelt hält nicht lang: Leonid Sluzki ist die russische Lösung für den vakanten Trainerposten bei der Sbornaja und wird wohl nicht mehr lang ZSKA trainieren (NZZ) + + + Nachruf: auf Rüdiger Raguse, einen engagierten BVB-Fan (schwatzgelb) + + + Trainerwechsel: 1860 München beurlaubt Trainer Fröhling – Benno Möhlmann übernimmt (1860 direkt)

#Link11: Todesstern des Südens

blogundpresseschau

1. Die Bundesliga nach acht Spieltagen: Der FC Bayern hat sieben Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger. Wie konnte es so weit kommen? Christoph Biermann (11Freunde) liefert schlüssige, überzeugende Ansätze zur einen, großen Antwort. Das gestrige 5:1 gegen den BVB erzählt Philipp EItzinger (Ballverliebt) in Form eines taktischen Zwiegespräches der beiden Trainer nach.

2. Eine mittelgute Nachricht: Auf dem Feld war der Primus in der bisherigen Saison gar nicht soo viel besser als die Konkurrenz. Im Allgemeinen sind die Schussstatistiken auf beiden Seiten gut, aber nicht außerirdisch, wie in den Grafiken von Experimental 3-6-1 abzulesen ist. Mehrfach bei den besten Teams zu finden: der Tabellenletzte VfB Stuttgart.

3. Jener VfB sorgte am Samstag bei Hoffenheim in mehrerlei Hinsicht für Verwunderung. Zum einen erreichte der VfB einen Punkt und war in der Nachspielzeit auch von dreien nicht allzu weit entfernt. Zum anderen wurde dieser Punkt ohne die für die bisherige Saison charakteristische spielerische Überlegenheit und ohne grotesk anmutende Chancenvernichtung erreicht. So hält dann auch der Vertikalpass Alexander Zornigers offene Kritik an Timo Werner für ein Ablenkungsmanöver (zum eingebundenen Musikvideo gilt: wir raten ab), während sich der Akademiker-Fanclub gar nicht erst ablenken lässt und die Wahrheit auf dem Platz verortet. Nicht auf dem Platz: Daniel Ginczek, Bandscheibenvorfall (kicker).

4. Aber zurück zum Anfang: Am Freitagabend gelang es dem 1. FSV Mainz 05 als immerhin zweiter Mannschaft in dieser Saison, den SV Darmstadt 98 zu schlagen. Rene Maric (Spielverlagerung) sah das erwartbare Duell zweier immergleicher Ansätze. In Darmstadt nutzt man derweil die Gunst der Stunde und konzipiert einen 33 Millionen Euro teuren Um- und Ausbau des Stadions von 17.000 auf 19.000 Plätze (Echo; zum Vergleich: der FC Augsburg baute sein neues 30.000-Zuschauer-Stadion für etwa 45 Mio).

5. Am Samstagnachmittag setzte Borussia Mönchengladbach seinen Aufwärtstrend mit dem dritten Sieg im dritten Ligaspiel unter André Schubert fort. Unter die Räder kam dabei der VfL Wolfsburg (2:0), dessen Geschäftsführer Sport Klaus Allofs mit der ZEIT in einem lesenswerten Interview nicht nur über den VW-Skandal und seine Auswirkungen auf den Deutschen Meister von 2009 spricht:

ZEIT: Erwarten Sie, dass, wenn im Konzern Einschnitte, gar der Abbau von Arbeitsplätzen drohen, die Debatte über explodierende Ablösesummen und unverhältnismäßig hohe Fußballergehälter wieder beginnt?

Allofs: Dieses, Verzeihung, populistische Gerede läuft ja bereits in den Talkshows. Davon halte ich nichts. Ein Konzern wie VW wird eine solch schwierige Situation verantwortungsvoll und vor allem selbstbewusst meistern.

6. Ähnlich wie das Duell zwischen Bayern und Dortmund angesichts der bisherigen Ergebnisse mit Spannung erwartet worden war, fußte die Spannung vor der Partie zwischen Hannover und Bremen auf dem beeindruckenden Dilemma, dass diesmal nicht beide gleichzeitig verlieren konnten. Niemals Allein springt wie gewohnt kritisch mit dem Frontzeck-Fußball um (»Lange Bälle, kaum Intensität, kaum Qualität«), der diesmal allerdings zu einem 1:0-Sieg reichte. Warum dennoch zu hoffen sei, dass mehrere Posten bald neu besetzt werden, ist bei The Walking Red nachzulesen. Der kicker transkribierte Viktor Skripniks Einschätzung als »Unruhig werden wir nicht, denn wir haben noch viel Zeit und noch sehr viele Spiele bis zum Saisonende« (Stellungnahmen zu allen Partien hier).

7. In ganz anderen Sphären sportlichen Erfolgs bewegt sich derzeit Pál Dárdai. Seine Hertha schlug den HSV nicht nur verdient mit 3:0, sie befindet sich nach Einschätzung von Tim Rieke (Spielverlagerung) durchaus gerechtfertigterweise auf dem vierten Tabellenplatz. Eine bemerkenswerte Entwicklung des Fast-Absteigers aus dem Frühjahr.

8. In Ingolstadt verlor die Frankfurter Eintracht. Bei Eintracht Inside hat sich die Unzufriedenheit mit Spielern, System, Auftritt, Ausstrahlung, mit jeder Sekunde des Frankfurter Spiels, mit dem »Verarschtfühlen« in einen Text niedergeschlagen. Bei Beves Welt wird über den Fußball nicht geschwiegen, den angenehmen wie unangenehmen Umständen einer Auswärtsfahrt aber auf eloquente Weise viel Platz eingeräumt:

Ob des Feiertages waren kaum LKWs unterwegs, wir glitten flott auf der A3 voran, unterbrochen von kleinen Stockungen. Ab und zu dann die Wahnsinnigen, die in der Mitte Schleicher, der Motorradfahrer, der in aberwitziger Geschwindigkeit die Spuren wechselte wie ein Rennfahrer und natürlich Eintrachtfanbusse. Würzburg, Nürnberg, Abfahrt Ingolstadt. Landschaft in herbstgrün zog an uns vorbei, auf einem Parkplatz harrte ein tschechischer PKW ohne Nummernschilder seinem Ende entgegen.

9. Dann kam der Sonntag. Im Schatten des Spitzenspiels wurden zwei weniger bedeutende Partien ausgetragen. Bayer Leverkusen schlug weder den Gegner noch sich selbst vollends und kam zu einem 1:1 gegen den FC Augsburg (RP). Der FC Schalke 04 ist am Ende seiner Siegesserie angelangt, er unterlag dem 1. FC Köln mit 0:3 (tief stehen – schnell umschalten – hoch gewinnen, Tagesspiegel).

10. Die fußballerischen Erben aus den neuen Bundesländern haben sich fünfundzwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung in der Drittklassigkeit versammelt. Die FAZ bringt aus diesem Anlass eine Reportage über den vorsichtigen Optimismus im Ostfußball, die Magdeburger Freude über den endlich erlangten Anschluss an den Profisport und die Dresdner Selbstverständlichkeit eines Wiederaufsteiges in die zweite Bundesliga.

11. Ein Kontrastmittel: Die ZEIT über Chaos auf der Führungsebene, finanzielle Not, windige Deals, Fangewalt und deren Tolerierung beim FC Hansa Rostock.

Geburtstagskind des Tages

Wer hat heute Geburtstag? Einfach in die Kommentare posten! (Auflösung von Freitag: Ciprian Marica wurde 30)

Bonus-Rätsel

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Reeses Sportkultur – »Der 7. Spieltag in 11 GIFs«

Field Reporter

»[…] zum Beispiel die Fahrt zu Auswärtsspielen mit Sonderzügen, die teilweise kostenlos war. Einige Fans haben allerdings gesagt: Nee, da fahren wir nicht mit, da sind wir unter Beobachtung. Deshalb gab es mit den Bezirksstellen […] immer auch einen regen Austausch vor den Spielen. Am Anfang der Spieltagwoche haben wir uns hingesetzt, den Erkenntnisstand abgeglichen und den Kontakt zur Polizei geknüpft. Bei Auswärtsspielen mit den Dienststellen vor Ort und mit der Transportpolizei, die in den Zügen zuständig war. […] Was den Kampf gegen rechts angeht, sehe ich keinen prinzipiellen Unterschied zu den Methoden, die der Verfassungsschutz anwendet.«

Die 11Freunde im Gespräch mit einem ehemaligen Mitarbeiter der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze des Ministeriums für Staatssicherheit, zuständig für die Beobachtung von Fußballrowdys.

Mixed Zone
Hannover: Martin Kind macht sich keine Sorgen + + + Reading: Daniel Williams eifert seinem früheren Mitspieler Volland nach und trifft nach 11 Sekunden (Guardian) + + + Liverpool: Brendan Rodgers nach mäßigem 1:1 bei Everton (Spielverlagerung) entlassen (Guardian) + + + Madrid: Atlético – Real 1:1 (Spielverlagerung) + + + USA: Vier von sieben FIFA-Großsponsoren fordern von Sepp Blatter einen sofortigen Rücktritt, Adidas und Kia möchten sich nicht anschließen (DLF) + + + DFB: Kader für die beiden Länderspiele (SZ) + + + Bundesliga: Zuschauerstatistiken in NedsBlog + + + Doping: Thomas Kistner im DLF zum Thema und seinem neuen Buch + + +

#Link11: Einig Hemden bügeln!

Ein pickepackevolles Wochenende steht an, danach ist erstmal wieder Länderspielpause. Dafür gibt uns der Sonntag alles, was das Fußballherz benötigt. Mehr dazu später.

Weiter oben gibt es die neuesten Infos von der Ostsee, Hansa Rostock bemüht sich seit einer Woche, in den Schlagzeilen oben mitzuschwimmen. Dazu die Analysen zum Europapokal, zum anstehenden Giga-Germanico gibt es hingegen nicht so viel, allerdings wüsste ich nicht, wer was wann und wo zu #FCBBVB noch nicht gesagt haben soll.

Dreckiger wird es weiter unten, Wettmanipulation, Doping, Mathematik mit Bernd Schuster und und und. Denkt bitte daran, morgen die Hosenfalten aufzubügeln, die Hemden glatt zu streichen, den Anzug herauszukramen und zum 25. Mal die Verbrüderung des Landes feiern.  Zur Feier des Tages heut ganz viel Service am Ende. Wiedervereinigt sich ins Wochenende: Die #Link11.

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1.
Das Thema des Freitags: Hansa Rostock. Gestern trat Vorstandsvorsitzender Michael Dahlmann zurück, die Polizei stand auf der Geschäftstelle. Es fällt auch mir schwer, den Überblick zu behalten. Gegen Dahlmann wird seit vergangener Woche wegen Untreue ermittelt. Über der Nacht war er in der Geschäftsstelle mit unter anderem Roman Päsler, dem Vorsitzenden der Fanszene Rostock gesehen worden. Eventuell, um Dokumente verschwinden zu lassen. Die Journalisten von Ostseezeitung, SVZ und NDR überbieten sich mit Insiderinfos, keiner möchte zitiert werden. Wir stehen am Beginn einer Schlammschlacht um die Macht im Verein.

Klar ist: Die Ultras wollen noch mehr mitreden, als sie das ohnehin schon tun, verkörpert wird dieser Anspruch paradoxerweise jetzt durch den Investor Rolf Elgeti, der die Fanszene (und sich) gestern in einem offenen Brief in Schutz nahm. Kern der Auseinandersetzungen ist der bei den Fans ungeliebte Aufsichtsrat, der entmachtet werden soll. Die Noch-Mitglieder berichten von ekligen Drohungen, von Vogelfrei-Erklärungen, wenn man sich gegen die Schläger der Ultras stellt.

Die Informationen sind alle schwer durchschaubar. Aber die Posse in Rostock ist ein Lehrstück über die schmutzigen Handwerk-Tricks des Fußballgeschäfts, eine Geschichte von gekränkten Egos im Vereinsleben und über den sturen Willen des Kerns der Rostocker Fanszene, der den Aufsichtsrat mit aller Gewalt entmachten will. Eine Übersicht vom turbulenten Gestern mit Stimmen und Videos aus Rostock und der Politik hat der NDR.

Gespielt wird am Wochenende auch: Hansa Rostock trifft auf Dynamo Dresden, nach den Ausschreitungen gegen Magdeburg ein Spiel auf Bewährung. Und am Abend erklärt Marteria im Sportstudio, dass alles nicht so schlimm ist.

2. Wie kommt man nun von Rostock auf Schalke? Vielleicht dadruch, dass es bei S04 derzeit viel ruhiger zugeht, als man das gewohnt ist. Stattdessen läuft es auf dem Feld ganz passabel. Im Mittelpunkt des gestrigen 4:0-Sieges: Franco di Santo. Drei Tore bedeuten dieser Tage auch: Lewandowski-Vergleiche in 3,2,1, Und bitte: Die SZ nimmt die Vorlage dankend an und erklärt auch, warum der FC Augsburg Belgrad nicht schlug, sondern vor allem sich selbst.

3. Der Lokalrivale der Schalker trat mit einer besseren B-Elf bei PAOK an und ist nach dem 1:1 in 14 Pflichtspielen weiterhin ungeschlagen. Könnte man glatt vergessen, wenn man Michael Zorcs Aussagen im Kicker gestern las. Und auch wenn seine Aussagen gerade extrem verkürzt auf den Satz „Wir werden massiv benachteiligt“ durchgereicht werden (er hat natürlich noch viel mehr gesagt), der Zeitpunkt seines kleinen Jammerns vor dem Duell der beiden besten deutschen Mannschaften an diesem Sonntag ist bestimmt nicht ohne Hintergedanken gewählt.

Wer in der BVB-Pyroshow nach der Halbzeit gestern nichts Gutes gefunden hat, kann sich beim Kicker über die nun folgenden Konsequenzen informieren. (Freitagsquiz: Wie viele Synonyme für „Fans“ wie zum Beispiel „Gewaltbereite Chaoten“ findet ihr im Text?)

Unterdessen schießt einer der beliebtesten Fans via Instagram mit scharfen Worten gegen seine Liebe. Kevin „Fischkreutz“ Großkreutz packt in elf Sätze so viel wirres Zeug, das kann ich euch nicht vorenthalten. (Auch hier ein kleines Quiz: Hat er mehr ! als Til Schweiger benutzt? Antworten bitte in die Kommentare.) Sebastian Weßling greift dessen Kritik am BVB trotzdem auf und versucht, die Fanseele zu ergründen.

4. Unterdessen in München:

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La banda del REY!!!!

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Ein Prosit, aber kein Wort zum BVB. Da gab es auch mal andere Zeiten im Vorfeld solcher Spiele. Es ist erstaunlich ruhig. Sowohl beim BVB als auch bei den Bayern könnten schon bald zwei Youngster im defensiven Mittelfeld zu Führungsspielern reifen. Beim BVB ist es Julian Weigl, bei den Bayern bekommt Joshua Kimmich immer mehr Spielpraxis. (Den Kicker-Manager in mir gefällt das). Benedikt Warmbrunn hat gegen Zagreb vor allem die Augen von Kimmich beobachtet und stellt fest: Sollten wir im, na, Blick behalten.

5. Kimmichs vorheriger „Verein“, RB Leipzig, hat mittlerweile mehr als 14 Mitglieder, schließlich war das eine Auflage der DFL im umstrittenen Lizenzierungsverfahren für die zweite Bundesliga. Das pikante: Alle Mitglieder finden sich auf einer öffentlich zugänglichen Liste im Leipziger Beamtendschungel. Das ist ein übler Verstoß gegen den Datenschutz, urteilt der sächsische Grünen-Vorsitzende Jürgen Kasek. Denn: In Leipzig gibt es ja weiterhin auch nicht so freundliche Jungs, die von den RB-Anhängern nicht so viel halten und auf den Listen nun Privatadressen zu sehen bekommen. Die Leipziger Internetzeitung berichtet.

6. Die Spielweise des SV Darmstadt in zwei Sätzen:

» Natürlich gibt es da viele Ähnlichkeiten und Parallelen. Wie bei uns damals in Mainz ist jetzt bei uns in Darmstadt jeder bereit, sich in jeden Ball zu schmeißen und sich ins Gesicht schießen zu lassen, wenn es nötig ist für die Mannschaft. Der Peter Niemayer hat das jetzt erst eindrucksvoll bewiesen, als er  mit seinem Nasenbeinbruch weiterspielen wollte.“

Torwarttrainer Dimo Wache, jetzt bei den Lilien, trifft am Freitag Abend auf seinen alten Klub Mainz 05. Die FAZ hat ihn getroffen.

7. Weiter auf dem neutralen Vormarsch befindet sich die Brigade Hartmut Strampe. Nachdem die ersten kleineren Portale über die Schiri-Ultras („Unsere Qualität, Neutralität“) berichtet hatten, sprach nun auch ZEIT Online mit dem Capo der Gruppe, wenn man so will der Collina der Fanszene. Auch der Reviersport portraitiert die ungewöhnliche Truppe. Das Beste ist: Am Wochenende kann sich jeder der Gruppe anschließen. Beim Spiel des SV Lichtenberg gegen Anker Wismar wird die Sektion Berlin wieder den Schiedsrichter supporten, ein Sky-Team wird filmen. Na, wenn das keine Beschäftigung am deutschen Feiertag ist.

8. Weit entfernt von den hehren Zielen der Brigade Hartmut Strampe arbeiten die Manipulierer im Sport. Wettmanipulation im Fußball ist – ähnlich wie Doping – ein Thema, das weiter verbreitet ist als es viele glauben möchten. Interessanterweise heißen im aktuellen Koalitionsvertrag der Bundesregierung die beiden großen Ziele: Doping bekämpfen und Wettmanipulationen eindämmen. Und das nicht innerhalb der Verbandsgerichtsbarkeit, sondern mit klar formulierten Straftatbeständen: „Sportwettbetrug“ und „Manipulation von berufssportlichen Wettbewerben“. Das Handelsblatt klärt auf.

9. Vergangene Woche wurde die emotionale Flüchtlings-Pressekonferenz von Christian Streich („Wir waren alle mal Flüchtlinge“) besonders gut geklickt. Gut so! Nun zeigt er das, was viele Flüchtlingshilfen in diesem Land so besonders macht: Einfach mal machen. Der SWR war bei seinem Treffen mit Flüchtlingen dabei. 

10. Und nun zur Fifa. Dort wie immer mehr Fragen als Antworten. Thomas Kistner und Johannes Aumüller stellen einige davon und steigen hinab in das politische Klima von 2011, als sich Michel Platini über 2 Millionen Franken, äh, freuen durfte. (Der Arme: Hat nämlich all die Jahre bloß vergessen, dass er noch Kohle von Sepp bekommt.)

Das beste an der argumentatorischen Verteidigungslinie der beiden Jungs Blatter und Platini: Sie behaupten, der eine hat die Arbeit ordentlich gemacht, der andere hat ihn lediglich dafür bezahlt. Es stinkt so mies zum Himmel, dass diese Logik mittlerweile nicht mal mehr die Mitarbeiter der Uefa für Voll nehmen, weiß die NZZ.

Kenner der Sportverbandslogik wissen dennoch: Platini auf dem besten Weg, Fifa-Präsident zu werden. More to come.

11. Offenbar ebenfalls Probleme mit dem sauberen Addieren und Subtrahieren haben der griechische Fußballverband und Bernd Schuster. Der blonde Engel sollte neuer Nationaltrainer werden, alles schien ausgehandelt. Schuster übte schon den EM-Jubel von König Otto, bis, ja bis die Frage aufkam, ob das Gehalt des Co-Trainers nun von den Bezügen des Chefs abgezogen wird oder nicht. Unerhört! Ferry Batzoglu beschreibt für faz.net die Posse aus Athen. 

Service I

Weil in der #Link11 nicht Platz ist für alle Vereine: Hier der Spieltag der 1. Liga

Freitag: Darmstadt 98 – Mainz 05

Konferenz: Gladbach – Wolfsburg | Hannover – Bremen | Hertha – HSV | Hoffenheim – Stuttgart | Ingolstadt – Frankfurt

Sonntag: Schalke  – Effzeh

Sonntagabend: Bayern – Dortmund | Leverkusen – Augsburg

Geburtstagskind des Tages

Wer hat heute Geburtstag? Einfach in die Kommentare posten! (Auflösung von gestern: Petar Radenković wurde 81)

Meist geklickter Link gestern
Ben Redelings über Cognac und Uwe Klimaschefski bei N-TV.

Field Reporter

»Der Anti-Dopingkampf ist im Fußball noch lächerlicher, als in allen anderen Bereichen, weil es sich der Fußball leisten kann. Der Fußball steht neben allen anderen Sportarten. Er kann es sich leisten, sich allen Reglemntierungen zu entziehen.Er untwerwirft sich auch nicht voll und ganz dem Wada-Code, sondern macht sein Ding. Die Wada hat nur Beobachterstatus. Der Fußball kontrolliert sich selbst.«

Rechercheur Thomas Kistner spricht mit dem BR über sein neues Buch, in dem er seine Recherchen zum Doping im Fußball gesammelt hat.

Service II: Der Wochenendtipp:

Am Samstag gediegen feiern gehen, damit der Sonntag ein gemütlicher Couchtag wird:

Service III:

(Komischerweise hier nicht aufgezählt: FFC Grün-Weiß 76 – THC Franziskaner FC, Sonntag, 10 Uhr)

Mixed Zone
Hamburg: Uwe Seeler macht sich Sorgen.  + + + Wie gut passt Jürgen Klopp nach Liverpool? (11Freunde) + + +Die  Stadt Essen will nicht sagen, wie viel das Stadion des Regionalligisten gekostet hat und wird deshalb Heimlichtuer des Monats“ („NRW Blickt durch“) + + + Ein Blog über südamerikanischen Fußball, den ich euch heute anlasslos empfehlen kann: Germancopa + + + Yann Sommer (Borussia Mönchengladbach hat sich das Nasenbein gebrochen und fällt erstmal aus (RP) + + + Nicht enden wollendes Drama um das 18-jährige Hamburger Nachwuchsjuwel Veli Sulejmani, der  gesperrt bleibt und nun überlegt, seine Karriere zu beenden (Radio Hamburg)  + + + Sami Khedira kehrt zurück und gibt Juve Hoffnung (FAZ) + + + Weltfußballer des Jahres: Thomas Müller, Manuel Neuer und Toni Kroos stehen auf der Liste (Sportschau-Tweet) + + +

#Link11: Champions League-Kater

3 Mal in Führung gegangen, 3 Mal trotzdem verloren. Es bleibt, klammern wir den Bayern-Spaziergang aus, ein schaler Beigeschmack. Denkt denn niemand an das UEFA-Ranking? Sind englische Klubs nun doch nicht so schlecht, wie es noch am Mittwochmorgen den Anschein hatte? Die Link11 liefert den Champions League-Nachklapp, den Europa League-Vorklapp, ambivalente Schalker, intrigierende Rostocker uvm.

blogundpresseschau

1. Ein Abend, der eindrucksvoll begann

nahm ein bitteres Ende für Borussia Mönchengladbach. Ein glänzender Joe Hart und ein Elfmeter in der Schlussphase besiegelten die Niederlage der Gladbacher (der Westen). 2. Auch psychologische Kriegsführung half gestern nicht

Manchester United war einfach zu gut für Wolfsburg (FAZ). Von Anfang an bei den Engländern dabei – der Chef auf Abruf – so beschreibt Danial Montazeri die Rolle Bastian Schweinsteigers bei Louis van Gaal und sieht den Ex-Bayern schon als eine Art mitspielenden Trainer (Spon).

Vermarktungstechnisch denkt man in Wolfsburg in Generationen. Die aktuelle Generation der Fußballfans für den VW Klub begeistern? Unwahrscheinlich. Da konzentriert man sich lieber auf die kleinsten und natürlich auf Asien. Ein Auszug aus der ballesterer-Ausgabe mit VW-Schwerpunkt zum Selbstverständnis der Wolfsburger und ihren Vermarktungsplänen.

3. Nach der Champions League ist vor der Europa League. Beim Osteuropa-Check von Futbolgrad ist neben Quarabag Agdam diesmal Augsburgs Gegner Partizan Belgrad an der Reihe. Ob sich in Augsburg für die Europa League wegen der prekären Tabellensituation derzeit keine Sau interessiert, ist nicht überliefert. Fakt ist, es läuft nicht – da sind die Gerüchte um Trainer Weinzierl keine Hilfe (SZ).

4.  In Dortmund atmet man auf. Nach der verbalen Eröffnung mehrerer Nebenkriegsschauplätze in den vergangenen Tagen wird heute wieder Fußball gespielt. In Saloniki erwartet den BVB eine eindrucksvolle Kulisse und bekannte Gesichter. Auch wenn Dortmund nicht in Bestbesetzung antritt, ist man Favorit, meint schwatzgelb.

5. „Ambivalent“ beschreibt Schalkes Spielweise in dieser Saison bisher – mal gut, mal schlecht. Torsten Wieland mit einer Ansage an die Fazit-Zieher, Lobhudler und die Krisen-Heraufbeschwörer. Eine weitere Ansage gibt es von anygivenweekend in Richtung der Dortmunder Führungsetage – die populistischen Forderungen nach einer Umverteilung von Fernsehgeldern nach Popularität sind nicht fair sondern nur ein Versuch, sich Vorteile auf Kosten kleinerer Vereine zu verschaffen.

6. Hut ab, Herr Escher, dass man das noch erleben darf – ein Lob für Darmstadt vom Taktikpapst. Zum Ende seiner Bundesliga-Kolumne bei Spielverlagerung bekommt er aber den Bogen und zeigt anhand der Torschussstatistik, dass die Lilien derzeit deutlich besser dastehen als sie sollten.

7. Die Augsburger Fanszene trauert um die bei der Heimfahrt vom Auswärtsspiel in Mönchengladbach tödlich verunglückten FCA-Anhänger. Die eindrucksvolle Anteilnahme zeigt die Augsburger Allgemeine.

8. Profis zum Anfassen und familiäre Verhältnisse bei einem Premier League Klub. Aufsteiger Watford gehört der Familie Pozzo, die auch in Udine und Granada die Fäden in der Hand hält. Ein veworrenes weltweites Scouting- und Leihsystem ist die übergreifende Vereinsphilosophie – und scheint zu funktionieren. Der Tagesanzeiger sprach mit Profi Almen Abdi und zeichnet ein Bild vom Verein und den Pozzos.

9. Hübsch gespielt und doch verloren. Der VfB Stuttgart stirbt in Schönheit. Ist Trainer Zorniger ein Unverbesserlicher oder fehlen seinem Team einfach Erfolgserlebnisse? Der Vertikalpass über das gallische Dorf Stuttgart, wo nicht die Punktausbeute sondern Trainer Zornigers Spielsystem ganz oben auf der Prioritätenliste zu stehen scheint.

10. Massive Sprücheklopferei auf der 10. Wenn Ben Redelings über Uwe Klimaschefski schreibt, kann dabei zwangsläufig nur ein vor Anekdoten strotzender, mit allerhand Sprüchen angereicherter launiger Text herauskommen (n-tv).    

11. Intrigen an der Ostsee. Bei Hansa Rostock arbeiten Vorstandschef Dahlmann, der eine Anzeige wegen Veruntreuung von Vereinsgeldern am Hals hat, Investor Rolf Elgeti und Ultras womöglich zusammen. Dem NDR liegt E-Mail-Verkehr vor, in dem sich die 3 Parteien über die Zusammensetzung eines neuen Aufsichtsrats abstimmen. Passagen aus den E-Mails zitieren die Norddeutschen Neuesten Nachrichten.

Geburtstagskind des Tages

Wer hat heute Geburtstag? Einfach in die Kommentare posten! (Auflösung von gestern: Philipp Max wurde 22)

Meist geklickter Link gestern
Jörg Wontorra im Interview bei DWDL.

Field Reporter

»Wir wurden in den vergangenen Wochen durch Schiedsrichterentscheidungen massiv benachteiligt«

Susi Zorc eröffnet vor dem Bayern-Spiel einen neuen Nebenkriegsschauplatz. Im Hintergrund nickt Christian Streich zustimmend (Eurosport und überall anders).

Mixed Zone
Hamburg: Uwe Seeler schlägt im Brockhaus das Regelwerk der Europa League nach + + + Homestory: heimelige Aufnahmen aus den Privatleben (meist englischer) Fußballer (WAATP) + + + Gedankenspielerei: Wie sich der FC Barcelona, Spieler und Verantwortliche zur Unabhängigkeit Kataloniens positionieren (Zeit) + + + Getrennte Wege: Ciriaco Sforza ist nicht mehr Trainer des FC Thun (watson) + + + Getrennte Wege II: Nach fünf Spielen greift die Kaufoption für Ciro Immobile (Spon) + + + Elfmeterschinden: merke – der Ball ist erst im Toraus, wenn es der Linienrichter anzeigt (sky) + + + Schwarz-Weiß: ein bisschen böser, geldgieriger?! Bundesligaverein gegen rechtschaffene Fans gefällig? Ring frei für den flammenden, aber Fragen offen lassenden, Brief der Mainzer Handkäs-Mafia an den Darmstadt 98, der die Choreo im Gästeblock verbot. + + + Auf die sportlichen Aspekte der Partie beschränkt sich kickschuh + + + 500 Stück: Cristiano Ronaldo erzielte gestern sein 500. Tor (Welt) + + + 100 Jahre alt wurde das FC Bayern-Mitglied mit der Mitgliedsnummer 1 (SZ)

#Link11: How deep is your Luv?

Rücktritt, fünf Stück, Rücktritt, Fünfstück, Rücktritt. Nach einigen mehr als turbulenten Tagen schippert der Seelenverkäufer namens Fußball momentan in etwas ruhigeren Gewässern. Wobei so eine Europapokalwoche natürlich stets das Potential für einen plötzlichen Nachrichtentsunami birgt. Man muss eben alles auf dem Radar haben. Hält so wie immer ihren Kurs: die Link11.

blogundpresseschau

1. Mit 7:1 wurde Bayer Leverkusen im März 2012 beim letzten Aufeinandertreffen Kielholen geschickt; gestern reichte es nur zu einem hart umkämpften 2:1. Dem FC Barcelona wird das letztendlich egal sein – drei Punkte sind drei Punkte sind drei Punkte. Die Sportschau attestiert der Mannschaft von Roger Schmidt trotz Niederlage eine überzeugende Leistung. Der Werksblog11 gibt der beherzte Auftritt im Camp Nou gar ein „gutes Gefühl“.

2. Beim knappen Erfolg gegen die Werkself nicht an Bord: Lionel Messi. Etwa zwei Monate müssen die Katalanen wegen eines Innenbandrisses im linken Knie auf den Ausnahmekönner verzichten. Bei Grantland fragt man sich, ob und wie Messis fehlende Omnipräsenz kompensiert werden kann (Englisch).

3. Wenig Mühe hatte Bayern München wie erwartet beim 5:0 gegen Dinamo Zagreb. Miansanrot lässt die einseitige Partie noch einmal Paroli laufen.

Deutlich spannender scheint es beim kroatischen Rekordmeister im administrativen Bereich zuzugehen. Die Brüder Mamic segeln dort schon seit Jahren hart am Wind – Korruption, Veruntreuung und Betrug lauten die Vorwürfe. Die Geschichte dahinter fasst Spiegel Online zusammen.

Für die nun folgende Überleitung schnallen Sie sich bitte an und halten Ihre Rettungswesten bereit.

4. Apropos Dinamo Zagreb: Thesefootballtimes erinnert an ein verhängnisvolles Ligaspiel bei Roter Stern im Jahre 1990. Zvonimir Bobans Tritt gegen einen Polizisten kostete dem damals 21-Jährigen die Teilnahme an der WM in Italien. Kroatiens Unabhängigkeitsbewegung sah in der Tätlichkeit hingegen ein Symbol für die Auflehnung gegen das Regime (Englisch).

5. Für eine Meldung verlassen wir nun Europa und richten unser Periskop auf die Schweiz: Die FIFA hat ihren früheren Vizepräsidenten Jack Warner bis auf Weiteres lebenslang gesperrt. Die Süddeutsche Zeitung kennt fast alle Details zum Korruptionsskandal.

6. Engelaars Erbe, oder: Zonder talent meetrainen bij FC Schalke 04

7. Das Transferbullauge ist eigentlich bereits seit Anfang September geschlossen, vereinslose Spieler können aber noch verpflichtet werden. Gut für Slobodan Rajković, der beim SV Darmstadt 98 anheuert. Der serbische Abwehrspieler (zuletzt beim Hamburger SV aktiv) unterschrieb gestern einen Vertrag bis 2017 (Darmstädter Tagblatt).

8. Vor rund drei Monaten hat Jörg Wontorra das Ruder beim Sport1-Doppelpass an Thomas Helmer übergeben. Mit DWDL plaudert der 66-Jährige zumeist phrasenschweinfrei über seine Zeit bei der nicht unumstrittenen Fußball-Talkshow.

9. Einfach mal der Brigade Hartmut Strampe zuhören:

»Einfach mal neutral verhalten.«

Deutschlands Die weltweit erste Ultragruppierung für Schiedsrichter im Gespräch mit Regiokick.

10. Carsten Pilger twittert und bloggt regelmäßig über Frankreich, das Saarland und den 1. FC Saarbrücken. Derzeit schreibt er zudem an einem Buch über seinen Lieblingsclub. Das regionale Kleinanzeigen-Blatt Findling für alle hat ihn zu seinem Projekt interviewt.

11. Back- oder Steuerbord? Ein guter Trainer schlägt sie beidfüßig.

Geburtstagskind des Tages

Wer hat heute Geburtstag? Einfach in die Kommentare posten! (Auflösung von gestern: Michael Bella wurde 70)

Meist geklickter Link gestern
Wie Würfeln ohne Schach: Die Not mit den Noten (Tagesspiegel).

Field Reporter

»If Michael Caley, Brett Rainbow and I went to a bar with Wayne Rooney and talked like we talk to each other about football, he’d look at us like we were insane and tell us that the game we were talking about had nothing to do with the one he plays. All of that is OK.«

Kevin McCauley hält auf SB Nation ein flammendes Plädoyer für die Akzeptanz neuer, anderer Sichtweisen auf unseren Lieblingssport.

Mixed Zone
Hamburg: Uwe Seeler googelt „Sorgen“. + + + Mönchengladbach: Raffael als Symbolfigur des Aufschwungs (Tagesspiegel). + + + Vereinstreue: Giggs, Totti, Le Tissier und Co. (Guardian; Englisch). + + + Leverkusen: Interview mit U-19-Trainer Peter Hyballa zur UEFA Youth League (Sport1). + + + Berlin: Hertha-Talent (15) wechselt für Rekordablöse zu Rasenballsport Leipzig (Morgenpost). + + + Theenhausen: Brian Payne ist Fan von Man City und BMG (Haller Kreisblatt). + + +