Die Blogschau für Montag, den 05.11.2012

Bevor es hier in den normalen Spielbetrieb übergeht, noch 1-2 Anmerkungen zu Fokus Fussball. Ich bin in den nächsten zwei Wochen (fast) auf mich alleine gestellt, da Herr Reese im wohlverdienten Urlaub weilt. Das heißt für das Programm hier, dass Blog- & Presseschau sich mal verschieben können und die ganze Geschichte vielleicht nicht ganz so umfangreich ist, wie gewohnt. Wenn ihr Linktipps loswerden wollt, einfach die bekannten Kanäle benutzen. Ich freue mich über jede Kontaktaufnahme.

Herr Reese ist für 2 Wochen im Urlaub, was auch heißt, dass „Collinas Erben“ nicht in gewohnter Form erscheinen können. Herr Feuerherdt arbeitet am Alternativkonzept, so dass die Schiedsrichterdiskussionen hier nicht vernachlässigt werden.

Desweiteren sei an dieser Stelle noch auf mein Projekt mit Jonathan Sachse hingewiesen. Wir sammeln derzeit für „Unterwegs mit..“ Spenden um ein Interview mit Herbert Fischer-Solms zu realisieren. Uns fehlen nur noch 50 Euro. Wer jungen, frischen Journalismus unterstützen will, ist herzlich willkommen, eine kleine Spende zu geben.
Und nun wieder Fokus auf den Fußball!

Bundesliga

Leverkusen – Düsseldorf 3:2 (2:1)

Leverkusen müht sich gegen Düsseldorf, siegte aber am Ende doch verdient gegen den Aufsteiger. Fanny vom Bayer04Blog freut sich über den Sieg und die derzeit beständig guten Leistungen der Werkself.

Dennoch, diese englischen Wochen sind verdammt anstrengend und trotzdem hat die Mannschaft in einer Woche drei Auswärtssiege einfahren können. Leverkusen hat aber nicht nur innerhalb von sechs Tagen in Wien, München und Bielefeld gewonnen, sondern auch heute gegen Fortuna Düsseldorf gut gespielt und verdient gewonnen. Die zwei Gegentore hätten vielleicht gegen einen Aufsteiger, dessen Formkurve derzeit nach unten zeigt, nicht sein müssen.

Auf Catenaccio schaue ich auf die Entwicklung der Leverkusener Elf, die inzwischen auch die knappen Spiele gewinnen kann.

Vor einem halben Jahr wären viele dieser Spiele verloren gegangen. Jetzt nicht mehr und diese Entwicklung muss man nicht nur den Spielern zuschreiben, sondern auch dem Trainerteam. Das Trainerteam, dass mehr und mehr den Eindruck hinterlässt, dass es die Mannschaft sehr gut einstellt und ein flexibles Spielsystem entwickelt hat. Es macht wieder Spaß Fußball in Leverkusen zu schauen.

Halb 04 dagegen ärgert doch das Nachlassen nach dem 3:1 und dass man beinahe zwei Punkte hätte liegen lassen.

Etwas bedauerlich bleibt, dass man in der Schlussphase etwas in alte Muster verfiel, denn als Bayer-Fan darf man sich auch einer zwei-Tore-Führung nie zu sicher sein.

Im Schatten der Tribüne über „Derbys“.

Hamburg – FC Bayern 0:3 (0:1)

Hamburg verliert daheim gegen die Bayern aber Frau Pleitegeiger findet Trost in Stimmung und Hamburger Liedgut.

Mein Hach-Moment am Sonnabend gegen Bayern war ein anderer. Der HSV lag 0:3 hinten, das Spiel war fast um, selbst meine unerschütterliche Hoffnung hatte einen Sprung. Es war kalt, die Klamotten waren klamm, der Regen vom Hinweg noch immer nicht ganz getrocknet. Eigentlich war alles doof.
Und dann stimmte jemand die magischen Zeilen an: “Ich hab’ nen harten Tag gehabt, und mußte noch mal raus…” Schals reckten sich in die Höhe, alle sangen mit.

Und auch Nedfuller ärgert sich nicht wirklich über die Niederlage, schließlich darf man gegen diese Bayern verlieren.

Mir selber ging es vor dem Spieltag gut wie lange nicht mehr. Es war doch das einfachste Spiel der Saison. Wie sagt man dann so schön: wir hatten nichts zu verlieren.

Bayern gewinnt nach gefühlten Ewigkeiten wieder in Hamburg und Miasanrot sieht das u.a. als Erfolg von Franck Ribéry, der in der derzeitigen Form nicht zu ersetzen ist.

Nun werden zwei Dinge sehr deutlich: 1) ein Franck Ribery in aktueller Form ist nicht zu ersetzen und der Motor unserer Angriffsbemühungen und 2) die Linkslastigkeit des Spiels war keineswegs von Nachteil. Unsere Spieler konnten das kompakte Zentrum umspielen und sich auch auf engstem Raum auf den Außenbahnen durchsetzen. Hätte Thomas Müller nicht ein Tor erzielt, hätte man ihm vielleicht einen durchwachsenen Abend attestiert. Letztendlich führten aber auch seine geschickten Bewegungen zum Gesamterfolg. Wie immer »Hätte hätte Fahrradkette«.

Auch der Burnster sieht in Ribéry einen Unersetzbaren, doch überraschend findet er Worte des Lobs an Gegner und Luiz Gustavo.

Ich finde allerdings nicht, dass der HSV von Anfang an mit den Bayern überfordert war, die erste halbe Stunde war das ein sehr ausgeglichenes Spiel, das auch eine andere Richtung hätte einschlagen können, als Dante einen hirnrissigen Pass mitten in die Hamburger Offensive spielte. Zum Thema Martinez werde ich langsam etwas kleinlaut, denn so wie Gustavo derzeit spielt, rechtfertigt eher er 40 Millionen als der Spanier, und mir tut so einiges leid, was ich in der Vergangenheit über ihn hab fallen lassen.

Der BayernBlog sieht David Alaba bereits jetzt als wieder den Alten. Von Verletzungsnachwehen keine Spur.

Die Verletzungspause ist David Alaba nicht anzumerken. Zum ersten Mal spielte der Österreicher auf seiner angestammten Position als linker Verteidiger und wusste im Zusammenspiel mit Ribery zu überzeugen. Er hatte hinter dem Franzosen (97) mit 90 die zweitmeisten Ballkontakte und kam drei Mal zum Abschluss. Alaba hinterläuft Ribery deutlich aggressiver als Holger Badstuber auf dieser Position, was auf Grund des hohen Tempos der beiden jede Mannschaft vor Probleme stellt. Trotz des Ausfalls von Badstuber ist Bayern mit dem starken Alaba und dem passablen Contento hinten links gut aufgestellt.

Nürnberg – Wolfsburg 1:0 (0:0)

Die Clubfans United waren nach dem Sieg gegen Wolfsburg oben auf und feiern in der Kneipe. Dabei kommen solche Geschichten raus, die ich nicht verstehe. Übersetzungen sind gern genommen.

“Woor a saubara Kubfboll vom Geebhard. Sauba na Boll berechnd und bladsierd gsedsd. A saubas Door is des gweesn. Hoddma lang vom Glubb nimma gsääng soo a Agdsioon, Zaid is worn, dassma soo a Agdsioon vom Glubb amoll widda sichd. Zum Gligg hodd da Hegging na Geebhard nedd ausgwegsld. Do woor ja scho aana on da Lienje gschdann, woo des Schilld midd da Riggnnumma vom Geebhard in die Heeh ghaldn hodd, und da anna, der Blonde doo, die Numma sibbzehn hodda…”

Hoffenheim – Schalke 3:2 (1:1)

Kein Wunder, dass Schalke nicht in Hoffenheim gewinnt, wie Blog und Weiss feststellt.

Auch im vierten Versuch kann Schalke in Sinnsheim nicht gewinnen. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, rennt man in der letzten Minute zum zweiten Mal in einen Konter, der den Hoffenheimer Sieg perfekt machte. Diese Niederlage zeigte, wie grün Schalke zeitweise noch hinter den Ohren ist und sollte nach Düsseldorf und Montpellier als weitere Lektion in Richtung Spitzenmannschaft zu Herzen genommen werden.

Der Schalkefan grämt sich nach der unnötigen Niederlage nicht.

Eine Niederlage, ja. Eine unnötige und letztendlich dumme Schlappe sowieso. Dennoch gelingt es mir nicht, mich wirklich zu grämen. Schalke spielte gut, mit Elan, mit Spielfreude und Spielwitz. Schalke nahm die Rolle des Favoriten an und setzte sie auf dem Feld um. An einem normalen Tag wäre es ein Sieg geworden. An einem unglücklichen Tag hätte man sich mit einem Punkt begnügen müssen. An einem Tag wie vorgestern geht man mit leeren Händen nach Hause. Das ist nicht schön, aber es kann vorkommen. Das ist Fußball.

Auch der Turnhallenphil ist kein Grämer.

Sehr ärgerlich: Aus einem Spiel, welches man eigentlich klar hätte gewinnen müssen, geht man ohne Punkte raus, weil man den Sieg unbedingt erzwingen wollte. Da das Spiel allerdings von Schalker Seite nicht wirklich schlecht war, und Arsenal im Grunde auch schon auf der Matte steht, bleibt keine Zeit sich lange zu grämen.

Elke Schwarzer hadert im Königsblog mit den Bewertungen der Presse für die Knappenspieler.

Ich hadere etwas mit den schlechten Spielerbenotungen in Der Westen und in Bild. Sieben bzw. sechs Mal Noten von 4 bis 5, als hätten wir einen totalen Riemen runtergekickt. Klar war Farfan (Der Westen 2,5/Bild 2) der beste Schalker, Höwedes (2,5/2) war top präsent. Aber ich habe auch bis zu seiner Auswechslung bei Holtby (5/5) lichte Momente gesehen: Ihm unterlief zwar der Fehler vor dem 1:0, doch versuchte er viel, spielte einige kluge Bälle nach vorn. Dabei geht er natürlich stets das Risiko ein, dass manche Pässe nicht ankommen. No risk no fun eben. Jones (3,5/3) gefiel mir.

Bei Dumbdog ist von der Euphorie der letzten Schalker Wochen nichts mehr übrig geblieben.

Wir haben es tatsächlich geschafft, alles was wir uns in den letzten 4 Wochen aufgebaut haben, mit dem Arsch wieder einzureißen. Das ganze Gelaber von Bayernverfolger Nr.1 sollte man sich einfach mal sparen, denn das einzige was Schalke in solchen Situationen verkörpert und wieder gut zu sehen war an diesem Wochenende, ist das Unvermögen gegen vermeintlich kleine Gegner einen Stich zu setzten. Ähnliches hatten wir ja bereits in Düsseldorf sehen müssen, hier war man auch das bessere Team und fühlte sich am Ende als Verlierer, am jetzigen Wochenende war man es sogar.

Tina vom Schalker Megafon wünscht sich für Dienstag drei Umstellungen.

Lewis Holtby auf die Frage, wie es ihm gefalle, durch Gelsenkirchen zu laufen.

Dortmund – Stuttgart 0:0 (0:0)

Anygivenweekend findet kein klares Fazit für das Spiel, dabei hätte es so eine schöne Geschichte werden können.

Es wäre ein guter Tag gewesen, um Geschichten zu schreiben. Nach dem legendären 4:4 zwischen BVB und VfB in der Vorsaison wünschte sich die Fußball-Öffentlichkeit eine würdige Fortsetzung. Julian Schieber, Doppel-Torschütze vom Frühjahr, hätte sich in schwarz-gelb fünf Minuten nach seiner Einwechslung in die Schlagzeilen schießen können.

Dembowski ärgert sich über den Ausfall von Sebastian Kehl nach Raphael Holzhausers Ellbogen Einsatz und den damit verbundenen Folgen.

Was mich aber aufregte, war der Bruch an Kehls Nase. Immer wieder. Immer wieder auf die Fresse und später stellt sich Bobic hin und faselte etwas von: „Da muss man sich dann aber auch mal im Griff haben.“ Muss man eben nicht, wenn man ständig auf die Fresse bekommt. Im nicht einmal sprichwörtlichen Sinne. Mit Kehl verloren wir den Überblick, mit Leitner kam der fahrige Offensivgeist zurück. Und Gündogan durfte nicht mehr ordnen, nur noch sichern. Das klappt alles nicht.

Heinz Kamke fragt sich so allerhand. Wie die Szene von Holzhauser gegen Kehl einzuschätzen ist und ob man beispielsweise die Taktik nach dem Gegner ausrichten muss, aber auch wer dem Stuttgarter Torhüter geraten hat, sich bei Jogi Löw ins Gedächnis zu rufen, oder…

Was ich noch fragen wollte: Wieso zupft Mario Götze so häufig sein Trikot zurecht? Ich kenne das so bisher nur von Frauen, die etwas zu kurze Röcke tragen. Oder von mir, wenn ich das Gefühl habe, aus einem Shirt herausgewachsen zu sein. Dabei bin ich doch meist derjenige, der bei Twitter jenen widerspricht, die Götze unterstellen, nicht durchtrainiert zu sein. Etwas verwirrt: ich.

Frankfurt – Fürth 1:1 (1:0)

Das Blog-G leistet Abbitte beim Frankfurter Torhüter und beschreibt, was passiert wenn zwei Aufsteiger aufeinander treffen.

Und plötzlich ist dieser Aufsteiger die klar bessere Mannschaft, und hätte eigentlich am Ende einen Sieg verdient gehabt. Sicher hätte der Aufsteiger aus Fürth auch gewonnen, wenn da im Tor der bisherigen Überraschungsmannschaft, nämlich Eintracht Frankfurt, nicht ein überragender Torhüter stehen würde.

Zweite Liga

Das Übersteiger-Blog freut sich über einen 2:0-Erfolg St.Paulis in der Fremde.

Andreas Wiemers ist schon mit weniger zufrieden, nämlich einem 2:2 seines VfL Bochum.

Hertha muss nach dem 0:0 in Ingolstadt kleinere Brötchen backen findet das Hertha-BSC-Blog.

Medien

Der Doppelpass fragte am Sonntag via Twitter nach, wie man die Sendung denn verbessern könne. Miasanrot antwortete prompt und blickte dabei auch auf die Reaktionen der anderen.

Die Diskussion könnte oft eine Auffrischung gebrauchen und eine Runde mit Bloggern, Twitterern und auch Fanvertretern würde das bewirken. Wieso immer nur über statt auch mal mit den Fans zu sprechen? Man könnte zum Beispiel auch die Personen hinter der Aktion »Ich fühl’ mich sicher!« einladen und sich als Plattform für derartige Belange präsentieren. Offenheit demonstrieren und echte Meinungen bekommen.

Trainer Baade hat tatsächlich lobende Worte für den Kicker und seine Jubiläums-Seiten über.

Kung-Fu-Zlatan

Zlatan Ibrahimovic erhält am Wochenende eine rote Karte

Die Presseschau für Montag, den 05.11.2012

Bevor es hier in den normalen Spielbetrieb übergeht, noch 1-2 Anmerkungen zu Fokus Fussball. Ich bin in den nächsten zwei Wochen (fast) auf mich alleine gestellt, da Herr Reese im wohlverdienten Urlaub weilt. Das heißt für das Programm hier, dass Blog- & Presseschau sich mal verschieben können und die ganze Geschichte vielleicht nicht ganz so umfangreich ist, wie gewohnt. Wenn ihr Linktipps loswerden wollt, einfach die bekannten Kanäle benutzen. Ich freue mich über jede Kontaktaufnahme.

Herr Reese ist für 2 Wochen im Urlaub, was auch heißt, dass „Collinas Erben“ nicht in gewohnter Form erscheinen können. Herr Feuerherdt arbeitet am Alternativkonzept, so dass die Schiedsrichterdiskussionen hier nicht vernachlässigt werden.

Desweiteren sei an dieser Stelle noch auf mein Projekt mit Jonathan Sachse hingewiesen. Wir sammeln derzeit für „Unterwegs mit..“ Spenden um ein Interview mit Herbert Fischer-Solms zu realisieren. Uns fehlen nur noch 50 Euro. Wer jungen, frischen Journalismus unterstützen will, ist herzlich willkommen, eine kleine Spende zu geben.

Und nun wieder Fokus auf den Fußball!

Bundesliga

Bremen – Mainz 2:1 (1:0)

Jan Christian Müller (FR) sieht einen hadernden Mainzer Trainer Thomas Tuchel in Bremen. Beim 2:1 der Hanseaten gegen Tuchels Team wäre mehr drin gewesen.

Es war nicht das Einzige, worüber sich Tuchel an diesem Abend ärgerte. „Ich finde, dass die Chancen zu groß und zu viele waren, um nur von Pech zu sprechen.“ Die Leistung bis zum Strafraum gehe „total in Ordnung“, seine Mannschaft habe weit besser gespielt als im Frühjahr beim 3:0-Sieg an gleicher Stelle, umso schlimmer fühle sich die Niederlage nun an.

Leverkusen – Düsseldorf 3:2 (2:1)

Jörg Strohschein (Tagesspiegel) beobachtet eine siegende Mannschaft, die sich gewandelt hat in den letzten Wochen und einen Simon Rolfes, der sich nach seiner roten Karte keiner Schuld bewusst ist.

Simon Rolfes setzte ein ganz und gar harmloses Gesicht auf. An ein Foulspiel konnte er sich nun wirklich nicht erinnern. Und dafür die Rote Karte, seine erste überhaupt, von Schiedsrichter Felix Brych gezeigt zu bekommen? Rolfes hatte, wie sämtliche Spieler und Verantwortliche von Bayer 04 Leverkusen, kein Verständnis dafür.

Hamburg – FC Bayern 0:3 (0:1)

Carsten Eberts (SZ) sieht einen von der Niederlage am letzten Wochenende unbeeindruckten FC Bayern, der die Hoffnungen der Konkurrenten auf eine Schwächeperiode in Hamburg zerstört.

Eine Fußballwoche lang durfte die Bundesliga-Konkurrenz auf eine Schwächephase des FC Bayern hoffen. Dann patzen innerhalb weniger Stunden die Verfolger Schalke, Dortmund und Frankfurt – und die Bayern stellen lässig den alten Abstand wieder her. Der Münchner Antizyklus bleibt diesmal aus.

Markus Völker (taz) weiß warum die Bayern sich nicht von der Niederlage gegen Leverkusen haben zurückwerfen lassen.

Außerdem sitzt seit ein paar Wochen ein Typ auf der Bank, der aufpasst wie ein Schießhund, sollte sich bei den Roten der Schlendrian breitmachen. Er heißt Matthias Sammer. Seine Aufgabe: Mitarbeitermotivation. Dafür sind zudem zuständig: Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge und Paul Breitner – und der Kaiser natürlich auch. Denn das ist die größte Angst der Bayern: dass sie durch Schluffigkeit wieder den ersten Platz verlieren könnten.

Steffen Dobbert (ZEIT Online) beobachtet die gesamte Maschinerie um das Fußballspiel zwischen Hamburg und München.

Eine Krise werde oft herbeigeredet oder -geschrieben, antwortet Heynckes. Er sagt, seine Spieler hätten nicht 100, nein sie hätten heute 120 Prozent gegeben. Jetzt errötet er leicht. Die Stewardessen lachen, jetzt seit sieben Minuten.
Den ganzen Abend sind die beiden Frauen in ihrer kurzen Uniform herumgelaufen. Vor der PK haben sie in der VIP-Lounge gelacht. Ihren Namen dürfen sie nicht verraten, da sie „nur für Promotion zuständig“ seien. Sie sagen, von Fußball verständen sie nichts – selbst jetzt, nachdem sie die Worte der Trainer zum Spiel gehört haben. Aber eines wissen sie: Ein Spiel dauert viel länger als 90 Minuten.

Hoffenheim – Schalke 3:2 (1:1)

Irritiert sind die Schalker nach der Niederlage in Hoffenheim. Tobias Schächter (FR) mit dem Versuch einer Analyse.

Die Art und Weise der Niederlage warf Fragen auf, die über die banalen Deutungsmuster der reinen Spielanalyse hinausgingen. Zum dritten Mal in dieser Saison verließen die Schalker Profis trotz frappierender Überlegenheit den Rasen nach 90 Minuten nicht als Sieger.

Tim Wiese war der Held auf Hoffenheimer Seite. Mit diversen Paraden rettete er dem Babbel-Team den Sieg. Tobias Schächter (Financial Times D) über das erste gute Spiel von Wiese im neuen Trikot.

Dass Wieses Name mit positiver Konnotation erstmals aus der Kurve nach dem Spiel skandiert wurde, machte den Ballfänger mit der Winnetou-Frisur vollends glücklich. „Am Anfang kam ich voller Euphorie hier an, dann ist alles schiefgelaufen. Natürlich gibt mir das jetzt auch Selbstvertrauen. Ich bin auch nur ein Mensch“, sagte Wiese. Das hatte noch nie jemand bezweifelt, Wieses Qualitäten als Torwart waren aber nach zuvor 21 Gegentoren durchaus berechtigt infrage gestellt worden. Doch am Samstag war eben ein anderer Tag. Für Wiese. Für die Mannschaft.

Auf Schalker Seite dagegen wird der Torhüter nun doch in Frage gestellt. Lars Unnerstall sah im Gegensatz zu Tim Wiese äußerst blass aus, wie nicht nur Heiko Buschmann und Stefan Bunse (Reviersport) finden.

Die Zahl der Experten, die dem 1,98-Meter-Keeper Defizite attestieren, ist nicht kleiner geworden. Auch bei Heldt scheinen Zweifel aufzukommen. Zum ersten Mal äußerte der S04-Manager nachdenkliche Töne bezüglich Unnerstalls Leistung. Vielleicht auch, weil die Knappen durch Tim Wiese in Hochform vor Augen geführt bekamen, wie es auch gehen kann. „Ich weiß nicht, wie oft wir auf Wiese zu gerannt sind und er diese Situationen entschärft hat“, sagte Heldt. „Bei uns waren alle Situationen drin.“

Dortmund – Stuttgart 0:0 (0:0)

Martin Anetzberger (SZ) stellt fest, dass die Stuttgarter als andere als der Lieblingsgegner des BVB sind.

Der VfB Stuttgart bleibt in Heimspielen der Angstgegner des BVB. Dortmund kommt trotz klarer Überlegenheit nur zu einem 0:0, weil die Elf von Trainer Jürgen Klopp zwar oft aber zu harmlos in Richtung Stuttgarter Tor zielt. Kapitän Sebastian Kehl muss wegen eines brutalen Fouls früh ausgewechselt werden.

Das Foul gegen Sebastian Kehl veranlasste Hans-Joachim Watzke nun dazu, sich für härtere Strafen bei Ellbogenchecks auszusprechen.

Während auf Dortmunder Seite das Gefühl überwog eine Niederlage erlitten zu haben, freuen sich die Stuttgarter über einen gefühlten Sieg. Carlos Ubina (Stuttgarter Zeitung) arbeitet die positiven Aspekte der Stuttgarter Elf heraus.

Nun versucht das Team – auch aus Mangel an spielerischer Klasse – sich selbst zu kopieren und so aufzutreten wie in der vergangenen Rückrunde. „Um da die drittbeste Mannschaft zu werden, mussten wir sensationell viel richtig und die Gegner einiges falsch machen“, sagt Labbadia. Bis auf den neunten Tabellenplatz hat den VfB die Rückbesinnung auf die alten Stärken vorerst nach oben gebracht. Ein Rang, der die Superoptimisten schon hoffnungsvoll Richtung Champions League blicken lässt, weil zum Beispiel Leverkusen als Vierter nur fünf Punkte entfernt liegt.


Gladbach – Freiburg 1:1 (0:0)

Gladbach spielt nur Unentschieden gegen Freiburg und Karsten Kellermann (RP) wirft einen Blick auf die Ersatzbank. Dort wartet Granit Xhaka sehnsüchtig auf seinen Einsatz und seinen baldigen Durchbruch.

Granit Xhaka muss sich neu definieren. In Basel war Xhaka ein Held, trotz seiner 19 Jahre. In Gladbach ist er nun Lehrling. „Er muss sich noch daran gewöhnen, wie bei uns die Doppel-Sechs gespielt wird. Wir arbeiten hart daran, doch es braucht Zeit. Aber Granit ist noch jung“, sagte Lucien Favre. Das hatte sich Xhaka anders vorgestellt. Er wollte die Bundesliga im Sturm erobern, mit flottem Spiel – und flotten Sprüchen. Nun schweigt er. Und muss sich im Training und über Kurzeinsätze anbieten. Xhaka muss geduldig sein.


Frankfurt – Fürth 1:1 (1:0)

Frankfurt spielt nur Unentschieden gegen den Mitaufsteiger aus Fürth und Ingo Durstewitz (FR) beginnt mit einer Stürmerdiskussion.

Alles steht und fällt mit Olivier Occean. Eine riskante Personalpolitik. Schließlich spielte der Kanadier zuvor in Offenbach in der dritten und in Fürth in der zweiten Liga, die Franken schoss er allerdings mit 17 Treffern zum Aufstieg. Die Kardinalfrage bleibt, sie ist aktuell wie nie: Kann Olivier Occean auch Bundesliga?
Am Freitag gegen Fürth lieferte er eine fast schon schauderhafte Vorstellung ab.

Zweite Liga

Union scheitert im DFB-Pokal und meldet sich in Liga 2 wieder zurück mit einem überzeugenden Sieg, wie Max Bosse (Berliner Zeitung) findet.

DFB-Pokal

Am Sonntag stand die Auslosung des DFB-Pokal-Achtelfinals auf dem Plan. Vier Bundesliga-Partien wurden am Ende ausgelost.

Kickers Offenbach – Fortuna Düsseldorf
VfL Wolfsburg – Bayer Leverkusen
VfL Bochum – 1860 München
Karlsruher SC – SC Freiburg
Borussia Dortmund – Hannover 96
FC Schalke 04 – 1. FSV Mainz 05
FC Augsburg – Bayern München
VfB Stuttgart – 1. FC Köln

Soziale Medien

Werder Bremen veröffentlicht eine Liste seiner Spieler mitsamt ihrer Social-Media-Aktivitäten.

Fangewalt

„Schluss mit der Hysterie“, meint Tim Röhn (Goal) in Bezug auf das Thema Fangewalt.

Es gibt bislang keine Studie oder Statistik, die belegt, dass Fan-Gewalt in der jüngeren Vergangenheit zugenommen hat. Entstanden ist der Eindruck dennoch – weil jede Meldung über Fehltritte von Fans aufgebauscht wird, Politiker daraufhin populistische Forderungen wie die Abschaffung von Stehplätzen stellen und die Polizei von einer „neuen Stufe der Gewalt“ spricht. Auch Medien und Verbände sind nicht unschuldig an dieser Panikmache.

International

Das TIME-Magazine hat eine umfangreiche Story rund um Mario Balotelli gewoben.

It’s a vain hope for a 22-year-old burdened with instant recognition in Europe and swelling fame far beyond the continent. He fascinates because — penalty shoot-outs aside — he is unpredictable. He should be scoring more goals (his tally put him at 10th place in the rankings of Premier League players last season, behind City strikers Sergio Aguero and Edin Dzeko). He should be creating more opportunities for colleagues like Aguero and Dzeko to score. His play can infuse his teammates with vigor or simply distract them. City’s manager — and his longtime mentor — Roberto Mancini leaves Balotelli on the substitutes‘ bench with increasing frequency, worried about how the mercurial wunderkind will perform.

Die BBC hat eine neue Taktikkolumne mit Robby Savage, der einen genaueren Blick auf den Sieg von Manchester United gegen Arsenal wirft.

Nationalmannschaft

Stefan Kießling ist der erfolgreichste Torschütze des aktuellen Kalenderjahrs und dennoch ist der Leverkusener kein Thema für die Nationalelf. Roland Zorn (FAS) fragt sich warum.

Stefan Kießling will über seine Sehnsucht nach einer Karriere-Fortsetzung im Deutschland-Trikot am liebsten gar nicht sprechen. Und wenn, dann wie ein unabhängiger Profi ohne Strebermanieren. „Meine ehrliche Meinung ist: Wenn ich nicht dabei bin, bin ich froh, wenn ich zu Hause Zeit mit meiner Familie verbringen kann. Ansonsten mache ich mir darüber keinen großen Kopf. Wenn ich noch einmal nominiert werden sollte, würde es mich natürlich freuen.“

Doping im Fußball

Vor ein paar Jahren ging ein Aufschrei durch die Liga, als Hoffenheimer Spieler zu spät bei einer Dopingprobe nach dem Spiel erschienen. Nun tauchte ein Leverkusener Spieler (Michael Ballack wird kolportiert) wohl zu einer Trainingskontrolle gar nicht auf, weil er sich krank meldete. Der Verein hatte die Krankheit zu spät gemeldet. Die UEFA verhängte Sanktionen, gegen die Bayer nun vorm Cas Einspruch erhebt.

Auch der Deutschlandfunk setzt sich in einem Beitrag mit dem Vorfall auseinander.

Pyrotechnik

Uli Hesse (11 Freunde) berichtet über die Zeit als Bengalos und Pyrotechnik noch selbstverständlich waren.

LED-Banden

In der Schweiz streitet man sich über LED-Banden in den Stadien.

Homophobie

Der Schauspieler Peter Lohmeyer über Homophobie im Fußball (via Aktion Libero)

GenB04 – Gespräch en blog: Alexander Gutzmer & Benjamin Kuhlhoff (Fußballwunderbauten)

[podloveaudio mp3=“http://www.fokus-fussball.de/podcast/genb04.mp3″ mp4=“http://www.fokus-fussball.de/podcast/genb04.m4a“ ogg=“http://www.fokus-fussball.de/podcast/genb04.ogg“ title=“GenB04 – Gespräch en blog: Alexander Gutzmer & Benjamin Kuhlhoff (Fußballwunderbauten)“ subtitle=“Vor einigen Wochen erschien das Fußballbuch Fußballwunderbauten der Autoren Andreas Bock, Alexander Gutzmer und Benjamin Kuhlhoff. Wir haben die Chance genutzt und uns zwei Autoren zum Interview geschnappt.“ summary=“Vor einigen Wochen erschien das Fußballbuch Fußballwunderbauten der Autoren Andreas Bock, Alexander Gutzmer und Benjamin Kuhlhoff. Wir haben die Chance genutzt und uns zwei Autoren zum Interview geschnappt. Sie sprechen mit uns über das Buch, die Entstehungsgeschichte und Inhalte, aber auch ganz allgemein über das Stadionerlebnis, die Architektur des Stadions, der Einfluss der Fans und das leidige Thema des sicheren Stadionerlebnis.“ poster=“http://www.fokus-fussball.de/podcast/geb1400.png“ permalink=“http://fokus-fussball.de/2012/11/02/ff07-gesprach-en-blog-alexander-gutzmer-benjamin-kuhlhoff/“]

 

Vor einigen Wochen erschien das Fußballbuch „Fußballwunderbauten“ der Autoren Andreas Bock, Alexander Gutzmer und Benjamin Kuhlhoff. 192 Seiten gefüllt mit Bildern aus den subjektiv 19 schönsten Stadien dieser Welt, gewürzt mit unterschiedlichen journalistischen Häppchen passend zu den Bauten. Da wird Günter Netzer zu Bernabéu und seiner Zeit in Madrid befragt, Toni Schumacher zum WM-Finale 1986 in Mexiko, die Südtribüne in Dortmund bestiegen oder die Klofrau von Hertha BSC porträtiert.

Wir haben die Chance genutzt und uns zwei Autoren zum Interview geschnappt. Alexander Gutzmer und Benjamin Kuhlhoff sprechen mit uns über das Buch, die Entstehungsgeschichte und Inhalte, aber auch ganz allgemein über das Stadionerlebnis, die Architektur des Stadions, der Einfluss der Fans und das leidige Thema des „sicheren Stadionerlebnis“.

Verschiedene durchweg positive Rezensionen: Schalkefan, Slanted, Schwatzgelb, Soccerfans, Abenteuer Ruhrpott, Im Schatten der Tribüne

Das Buch ist bei Callwey erschienen und dort auch bestellbar.

Gespräch en Blog abonnieren:

Die Blog- & Presseschau für Freitag, den 02.11.2012

Gestern war Feiertag in Nordrhein-Westfalen. Damit gabs auch keine Blog- & Presseschau am 01.November, was noch lange nicht heißt, dass das Team untätig hier rumsitzt. Unser Podcast-Experte Sebastian Fiebrig vom Textilvergehen hat Fokus-Fussball.de podcastfest gemacht und den Feed bei Itunes eingereicht. Mit Erfolg. Hier gehts zum Itunes-Feed..

DFB-Pokal

Mittwoch ist die zweite DFB-Pokalrunde zu Ende gegangen. Ausführliche Zusammenfassungen im bewegten Bild gibts bei der Sportschau. Große Überraschungen sucht man auch am zweiten Tag vergeblich.

Dies moniert auch Benjamin Kuhlhoff (11 Freunde) und blickt neidisch zum englischen League Cup hinüber. Braucht der DFB-Pokal neue Gesetze?

Sprechen wir deswegen mal kurz über die Ausgangslage: Während man sich hierzulande in den vergangenen zwei Tagen an den »Topspielen« Düsseldorf gegen Gladbach und Bayern gegen Kaiserslautern aufrichtete und ansonsten einigermaßen ermüdet feststellte, dass die vermeintlichen Sensationen in Worms, Havelse und Aalen blitzschnell dem Erdboden gleichgemacht wurden, überschlugen sich die Meldungen aus dem Mutterland des Fußballs: Arsenal drehte in einem historischen Spiel ein 0:4 in ein 7:5 um, einen Tag später trafen sich Chelsea und Manchester United zu einer Neuauflage des Liga-Topspiels.

Matti Lieske (FR) fordert aufgrund der Chancenlosigkeit der unterklassigen Teams ein Heimrecht für diese.

Union Berlin verliert gegen die Kickers aus Offenbach und das „No Dice-Magazine“ freut sich vor allem über die ehrliche Entschuldigung des Unionkeepers Daniel Haas für die schlechte Leistung des Hauptstadtclubs.

There have been a raft of footballing apologies recently, but they rarely stem from a sense of guilt about a performance or a a genuine regret about their actions. More often they are simply a PR exercise in damage limitation, mealy-mouthed and tossed out like yesterday’s papers. Luis Suarez wasn’t sorry he called Patrice Evra ‘negrito’, he was sorry he got hauled through the disciplinary courts for it. […] Kevin DeBruyn wasn’t sorry that he had slagged off Thomas Schaaf, he was sorry that he was now going to have to run the risk of playing in front of fans who now would despise him.

Die Duselbayern wundern sich über 9 Veränderungen in der Startelf und halten fest, dass man trotzdem gewinnen kann und man den Gegner deshalb keineswegs unterschätzt hat.

Auch DerBayernblog freut sich darüber, dass der zweite Anzug in München sitzt. Souverän fand der Baziblogger den Erfolg. An den 1.April dachte Breitnigge zunächst. In Bensingers Bayern-Kolumne sieht man einen Arjen Robben, dem die neue Rolle als Kapitän gefällt.

Der KSC gewinnt gegen den MSV Duisburg in der Verlängerung mit 1:0. Kuriosität des Tages eine rote Karte für MSV-Torhüter Felix Wiedwald, der seine Mitspieler nach dem Gegentreffer antreibt weiter zu machen und den Ball Richtung Mittelkreis wirft und leider auch in Richtung des Schiedsrichters. Kees Jaratz fragt sich mit Videobeweis warum.

Eine 11 Freunde-Delegation war beim Spiel des Berliner AK gegen 1860 München. Dabei erlebt Andreas Bock den Aufstieg und Fall einer Fankurve.

Dynamo Dresden verliert in Hannover. Schlagzeilen machen weder die Teams, noch das Elfmeterschießen, dass Ron-Robert Zieler für Hannover entscheidet, sondern die Dresdner Fans, die den Innenraum nach dem Spiel (wohl in friedlicher Absicht) stürmen. Der Verein gibt eine bemerkenswerte Pressemitteilung heraus. Der Bericht der Sportschau dagegen macht Sorgen, ob Teile der Medien über diese Vorkommnisse überhaupt berichten sollten.

Das 11 Freunde-Magazin greift das Thema gekonnt für ihre 404-Seite auf.

Folgende Teams haben sich für die dritte Runde qualifiziert, die am Sonntag ausgelost wird.

1.Liga (FC Augsburg, SC Freiburg, Schalke 04, Borussia Dortmund, FSV Mainz 05, Bayer Leverkusen, VfB Stuttgart, Hannover 96, Bayern München, Fortuna Düsseldorf, VfL Wolfsburg)

2.Liga (1860 München, 1.FC Köln, VfL Bochum)

3.Liga (Karlsruher SC, Kickers Offenbach)

Fan-Gipfel in Berlin

Das Textilvergehen fasst minutiös den Fangipfel in Berlin zusammen. Die Abschlusserklärung gibts als PDF bei den Berlinern.

Am Donnerstag, 01. November 2012 trafen in Berlin rund 250 Fanvertreter von 49 Vereinen der Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga sowie der Regionalligen zu einem Fan-Gipfel zusammen. Anlass für die Zusammenkunft war der Ablauf der Frist für die Vereine der Bundesliga und 2. Bundesliga, sich zum DFL-Konzeptpapier „Sicheres Stadionerlebnis“ zu positionieren. Angesichts einer großen Zahl von Vereinen, die das vorgelegte Konzept ganz oder teilweise abgelehnt haben, war es Ziel des Fan-Gipfels, das weitere Vorgehen der Fans in der öffentlichen Debatte um Sicherheitsprobleme im Zusammenhang mit Fußballspielen zu beraten.

(PDF)

Die Abschlusserklärung von Union Berlin.

Max Bosse (FR) berichtet vom Fangipfel und beobachtet den Dialog zwischen Fans und DFL.

Ziel der Veranstaltung aber war der Dialog. Deshalb fanden sich neben den Fanvertretern von 49 Vereinen Vertreter aus den obersten vier deutschen Fußballligen im VIP-Zelt an der Alten Försterei auch der designierte DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig und DFL-Justiziar Jürgen Paepke ein.

Boris Herrmann (SZ) kann scheinbar nicht so richtig viel mit der Veranstaltung und den Reden die dort geschwungen werden, anfangen.

Union hat sich – aus Berufung und mit Vermarktungsgeschick – an die Spitze der Gruppen gesetzt, die grob gesagt, eine Demokratisierung des Profifußballs fordern. Gleich zu Beginn wird im Impulsreferat eines Union-Fans der amerikanische Freiheitskämpfer Benjamin Franklin zitiert. Damit hängt die Latte hoch. Und es ist dann auch wenig überraschend, dass es im Lauf der gut sechsstündigen Veranstaltung niemand schafft, sie von da oben runterzuholen.

Lars Spannagel (Tagesspiegel) fehlt in der ganzen Diskussion die vermittelnde Instanz.

Die Szene beim Fangipfel in Berlin- Köpenick hätte die Situation im deutschen Fußball kaum besser zusammenfassen können: Die Stimmung beim Thema Sicherheit ist gereizt, auch wenn alle Beteiligten beteuern, das Gespräch suchen zu wollen. Allein: Die gemeinsame Sprache ist dem Fußball abhanden gekommen.

Derweil kritisiert die Gewerkschaft der Polizisten, dass sie erst gar nicht zum Fangipfel eingeladen wurde und dass die Politik zu wenig mache.

Diveres Videomaterial gibt es beim ZDF.

Sicheres Stadionerlebnis

Die taz interviewt Sandra Schwedler, Mitglied der Fanvereinigung „ProFans“ und den „Fanrechtefonds“ sowie Philipp Markhardt, Mitglied der „Chosen Few“, einer Ultragruppierung des Hamburger SV zum Thema Stadionsicherheit.

Der Berliner Kurier redet in der Zwischenzeit mit Ultras.

Das Kumpel & Malocherblog arbeitet weiter das Derby und die damit verbundene Berichterstattung um mutmaßliche Ausschreitungen auf.

Schwatzgelb startet die Aktion „Ich fühl mich sicher„. Wer sich bereits jetzt ohne Konzeptpapier sicher in Deutschlands Stadien fühlt, darf sich in die Liste eintragen. Über 10.000 sind bereits verzeichnet.

Beim Deutschlandfunk wird Fanforscher Gunter A.Pilz interviewt, der davon abrät die Stehplätze abzuschaffen.

Van Gaal und München

Der Baziblogger wirft einen Blick auf das letzte Interview Louis van Gaals in der Sportbild. Dort äußert der Holländer sich zu allerhand Dingen, u.a. zu einer Rückkehr zu den Bayern.

Etwas ähnliches, wie diese kollektive Amtsaufgabe des Aufsichtsrates, müsste auch in München passieren, wenn Louis van Gaal zum FC Bayern zurückkehren würde. Einer solchen Rückkehr wäre van Gaal alles andere als abgeneigt, wie er aktuell in der »Sportbild« fantasiert, Voraussetzung wäre allerdings, dass Uli Hoeneß im Verein dann keine Funktion mehr einnehmen würde. Dieser wäre der einzige gewesen, der sich für van Gaals Entlassung stark gemacht hätte

Sammer und Löw widersprechen übrigens van Gaal.

Bundesliga

Die Ansetzungen des Bundesliga-Wochenendes im Kommentatorenblog.

Der Futiclub sagt Buli ante Portas.

Tobias Singer von Meine Saison mit dem SVW wälzt die Geschichtsbücher und erinnert sich an ein Spiel aus dem Jahre 1993. Damals gewannen die Hansestädter gegen München mit 4:1.

Das Leiden der Fans

Herr Reese beschreibt, wie es ist 1000 Mal zu leiden, ehe man dann doch den einen Glücksmoment als Fan seines Vereins erfahren darf.

Die größten Talente Europas

Die 11 Freunde haben eine Klickstrecke zusammengestellt mit den 15 größten Talenten Europas. Immerhin mit etwas mehr Infos, als bei den sonst üblichen Klickstrecken.

Sven Flohr (Welt) porträtiert den 17-jährigen VfL Bochum-Spieler Leon Goretzka, den Real Madrid kaufen will, doch scheinbar haben die deutschen Clubs München und Dortmund die besten Karten.

Dennoch gelten die Dortmunder als Favorit auf einen Transfer. Neben einem anderen deutschen Großklub. Denn auch der FC Bayern bemüht sich intensiv um die Dienste des Mittelfeldspielers, Co-Trainer Hermann Gerland hatte sein Interesse bereits im Januar öffentlich gemacht. Derzeit werden die Abwerbeversuche aber verstärkt. Wie die „Welt“ erfuhr, hat Matthias Sammer den Fall Goretzka zur Chefsache erklärt und sich auch schon mit dem Nachwuchsspieler getroffen.

Das Interesse Madrids dementierte der VfL umgehend.

Sportliteratur

Die Neuererscheinungen der letzten Zeit aus der Kategorie Sportliteratur im Überblick gibt es bei Sportliteratur im Blog.

David Alaba versteht keinen Spaß

David Alaba war eigentlich nur Beiwerk des Sketches des österreichischen Kaberettisten-Duos Stermann und Grissemann. Und dann hat er den Spaß noch nicht mal verstanden und schaltet seinen Anwalt ein.

Sporttaktik

Welche Formation wird in welcher Liga am meisten gespielt. Dieser Frage ist Whoscored nachgegangen. Gewinner: 4-2-3-1!

Statistik

Kickwelt hat die Statistik der Woche am Start und stellt fest, dass der BVB keine Chance mehr auf die Meisterschaft hat.

Brasilien

Im Land des Fußballs“ war beim Spiel Atletico gegen Flamengo dabei.

Briefträger und Mario Balotelli

Balotelli irrt. „When I score I don’t celebrate because I’m only doing my job. When a postman delivers letters does he celebrate?“

Uli Potofski

Stadioncheck treibt uns mit diesem Fundstück die Tränen in die Augen. Uli Potofski singt?

Maradona aus Zeitungsschnippseln

Fantastische Animation aus Zeitungsschnippseln. Maradona gegen England 1986. Leider nur über Umwege schaubar in Deutschland.

Medien

Benfica plant die Übertragung seiner Spiele im Club-Fernsehen. Ausschließlich. Doch der Plan stößt auf Widerstand.

Wortspiel-Zauberei

Frau Pleitegeiger hat eine wunderbare Twitterei des HSV- & des Spox-Accounts festgehalten.

Meistgeklickter Link der letzten beiden Tage

Bärte.

Die Blog- & Presseschau für Mittwoch, den 31.10.2012

Der erste Spieltag der zweiten DFB-Pokalrunde ist ohne große Überraschungen über die Bühne gegangen. Der ein oder andere Favorit mühte sich zwar, aber einen Sieg David gegen Goliath gab es nicht. Die taz fasst die Ergebnisse zusammen.

An dieser Stelle noch mal der Hinweis auf unseren gestrigen Podcast „Collinas Erben„. Wenn alles gut geht, sollte in Kürze der Itunes-Feed bereit stehen.

DFB-Pokal

Die Dortmunder erledigen ihre Pflichtaufgabe gegen Aalen souverän, wie Maik Rosner (FR) zu berichten weiß.

Eigentlich war alles vorbereitet für weitere rührende Pokalgeschichten, die örtliche Prominenz inklusive. Aalens Oberbürgermeister Martin Gerlach und ein Pfarrer hatten sich im Stadionheft des VfR verheißungsvoll zu Wort gemeldet, und auch ein gewisser Robert Großkreutz, der sich als Großcousin des Dortmunder Profis Kevin Großkreutz vorstellte.

1860 gewinnt beim Berliner AK und kann sich immerhin übr 500.000 Euro für den Einzug in die 3.Runde freuen. Mehr Ausgelassenheit kam beim Zweitligisten nicht auf, wie Matthias Wolf (SZ) berichtet.

„Es hat keiner auf den Tischen getanzt“, vermeldete Sportdirektor Florian Hinterberger aus der Kabine: „Aber wir haben uns gefreut, weil wir darauf hoffen, dass dieses Spiel für uns die Wende war. Hätten wir verloren, wäre bei uns richtig Unruhe aufgekommen.“ Nun sind die Löwen in Runde drei, um rund 500 000 Euro an Pokalgeldern reicher. Auch, weil sie den Gegner ernster nahmen als die TSG Hoffenheim, die sensationell mit 0:4 am BAK gescheitert waren. „Wir waren gewarnt“, sagte Hinterberger: „Wir haben nichts dem Zufall überlassen und uns professionell wie auf ein Ligaspiel vorbereitet.“

Mainz gewinnt unspektakulär gegen Aue, die am Wochenende noch Bochum vom Platz fegten. Jan Christian Müller (FR) sieht einen zu schüchternen Zweitligisten.

Letztlich war es ein routiniert herausgespielter Sieg über den Erstrundenbezwinger der Frankfurter Eintracht. Aue, mit fast 2 000 und damit erheblich mehr Fans angereist als zuletzt 1899 Hoffenheim, spielte zu zaghaft, um die selbstbewussten Mainzer vor schwerwiegende Probleme zu stellen. Dabei hatte Aue zuletzt in der zweiten Liga den VfL Bochum mit 6:1 nach Hause geschickt.

Oliver Müller (Welt) sieht eine gefestigte Schalker Topelf, die Pflichtaufgaben souverän meistert.

Schalke ist derzeit so stabil wie seit vielen Jahren nicht mehr. Das hat zum einen mit der Qualität des Kaders zu tun, die auch gegenüber der Vorsaison gewachsen ist. Weniger, weil Transfers das große Glück gebracht haben. Schließlich war der Abgang eines Spielers wie Raúl nicht so leicht zu kompensieren.

Unaufgeregt analysieren die Schalke-Blogger vom Sieg gegen Sandhausen. Web04 sieht Qualität auf der Bank. Torsten Wieland freut sich über den Fallrückzieher von Klaas-Jan Huntelaar EDIT: Ciprian Marica. Blogundweiss schaut genauer auf die zum Einsatz gekommenen Ersatzspieler der Knappen.

Bochum verliert am Wochenende 1:6 gegen Aue, entlässt den Trainer und sieht nun einen Silberstreif am Horizont. Mit sehr viel Mühe gewinnt der Zweitligist gegen Havelse.

Preußen Münster verliert daheim gegen den FC Augsburg. Ein Klassenunterschied ist nicht zu erkennen, dennoch gewinnt der Favorit aus Augsburg. Als Randnotiz bleibt Pyrotechnik im Fanblock.

Tennis? Fußball?

Während der gestrige deutsche Fußballabend eher überschaubar spannend war, ereignete sich im englischen League Cup ein historisches Spiel, dass selbst Jogi Löw erblassen lassen dürfte. Arsenal gewinnt nach 0:4-Rückstand noch 7:5 gegen Reading nach Verlängerung.

 

Apropos Tweets zum Spiel. 101goals hat unschöne Tweets von Arsenal-Anhängern gesammelt, als es noch 4:0 für Reading stand.

Die Highlights des Spiels.

Bundesliga

Nedfuller und Frau Pleitegeiger blicken angesichts der freien Woche des HSV auf den letzten Bundesligaspieltag.

Gerald Asamoah über Kahn und Effenberg

Patrick Reichardt (Goal.com) interviewt Gerald Asamoah nach dem Spiel der Fürther gegen Bremen. Der bekennt, dass er immer noch ein Schalker Herz hat und verteidigt die junge Generation in der Nationalelf.

Hier frage ich mich: Was haben ein Kahn oder ein Effenberg denn mit der Nationalmannschaft gewonnen? Klar hat Oliver Kahn mit dem FC Bayern viel erreicht, aber mit dem DFB haben wir damals auch nie einen Titel geholt, auch wenn wir nah dran waren. Die Jungs jetzt haben eine gute Chance und eine gute Mannschaft und ich glaube fest daran, dass sie ihren Titel holen werden.

Fußballer als Blogger

Bundesligaprofis in völlig neuen Situationen. Lewis Holtby ist unter die Blogger gegangen. Dabei berichtet er authentisch von Ausflügen in die Heimat, vom Derby und vom Champions League Spiel in London.

Diese Spiele sind für mich, auch wenn ich schon drei Derbys miterlebt habe, immer noch etwas ganz Besonderes. Wenn man auswärts vor 80.000 Zuschauern auf dem Platz steht ist das einfach ein geiles Gefühl, die Stimmung ist immer grandios. Ich habe jedes Mal das Gefühl, als ob ich eine zweite Lunge hätte und laufe noch mehr als sonst. Ich weiß zwar, dass viele Spieler kommen und gehen und die Vereine oft wechseln, aber solche Partien sind einfach magische Momente, für die es sich lohnt täglich zu schuften.

Fußballer als Kolumnisten

René Adler hat in dieser Saison großen Aufwind. Unverletzt und in Topform spielt er sich in die „Alles außer Fußball“-Kolumne der Zeit. Oliver Fritsch (ZEIT Online) porträtiert zu diesem Anlass den HSV-Keeper.

Nacktscanner / Nacktcontainer

Andreas Rüttenauer (DFB-Watchblog) fragt sich, warum niemand gegen das Aufstellen von Containern protestiert, in denen Fans in nacktem Zustand durch-/untersucht werden dürfen, wo es doch vor Jahren einen Aufschrei der Entrüstung beim Stichwort „Nacktscanner“ an Flughäfen gab. (via Marcus Bark)

Wie leise ist es im Vergleich dazu in diesen Tagen, in denen die Deutsche Fußballliga zusammen mit dem DFB ein Sicherheitskonzept vorgelegt hat, das das Aufstellen von Containern vorsieht, in denen Fans nackt kontrolliert werden sollen. […] Ausziehen! Könnte ja sein, dass jemand etwas Böses in der Unterhose hat, das er ins Stadion schmuggeln will.
Der Aufschrei des aufgeklärten Bürgertums über derartig massive Eingriffe in die Persönlichkeitsrechte von Menschen bleibt aus. Eine Frage drängt sich auf: Werden die Fans in den Kurven von der Mehrheitsgesellschaft schon gar nicht mehr als Menschen wahrgenommen?

Auch Michael Ashelm (FAZ) sieht in Nackkontrollen keine Lösung.

Aktuelle Gewaltdiskussion

Nun gut, ich will nicht unrealistisch sein, aber ich will zumindest meinen Beitrag dazu leisten, dass auch die Revierderbys friedlicher werden und fange daher mit folgendem ghandiesken und durchaus ernst gemeinten Schlachtruf an:

The Villains Rink nach dem Derby und seinen Erlebnissen vom Wochenende.

Das BVB-Fanzine Schwatzgelb will der Polizei mit einem ausgeklügelten Fragebogen vor dem nächsten Spieltag helfen.

Aus diesem Grund hat sich die Redaktion von schwatzgelb.de entschlossen, der Dortmunder Polizei in Zukunft helfend zur Seite zu stehen. In einem zunächst befristeten Feldversuch sollen in Deutschland einmalig die Reisebewegungen von Fußballfans erfasst und die dadurch entstehenden Konfliktpotentiale bereits frühzeitig erkannt und entschärft werden. Hierzu wurde in mehreren Überstunden am Wochenende ein übersichtlicher Fragebogen entwickelt, mit dem punktgenau zu jedem Heimspiel die Anreisepläne der Anhänger erfasst und in die konkrete Einsatzplanung der Ordnungshüter einfließen können.

Schiedsrichter in Italien

Tom Mustroph (taz) berichtet über einen Fall vom Wochenende, als ein reguläres Tor vom Schiedsrichter nicht gegeben wird und welcher Zusammenhang zwischen Referees und Vereinen besteht.

Doping im Fußball

Jesus Villar Rodriguez (Fußball Watch Blog) geht der Frage nach, ob Doping im Fußball etwas bringt und belegt seine Positionen mit unterschiedlichen Quellen.

Schlechte Ernährung und Marketing

Trainer Baade bringt das Vorzeigebeispiel für schlechte Ernährung in Zusammenhang mit dem grandiosen Marketingeffekt.

Fußballgeschichte

René Martens hat ein Stück Fußballgeschichte auf St.Pauli gefunden.

Podcast / Hörstoff

Union spielt gegen Paderborn und wie gewohnt sitzen die Jungs und das Mädel vom Textilvergehen beisammen und podcasten. So richtige Stimmung mag aber nicht aufkommen aufgrund des Ergebnis.

In trauter Runde sitzen frei von Begeisterung Robert, Gero und Sebastian. Später kommt Steffi dazu und kocht Kaffee. Uns allen fehlt ein Spiel wie das gegen Kaiserslautern, an dessen Feuer man sich wärmen kann. So bleibt uns nichts, als einerseits eine Mannschaft zu loben, der letztlich wenig vorzuwerfen ist. Gleichzeitig sind wir kreuzunglücklich.

Hans-Joachim Eckert, Vorsitzender der rechtsprechenden Kammer der Ethik-Kommission der FIFA setzt „sich selbst ein Ultimatum für seine Reformtätigkeit im Fußballweltverband. Bisher hatten er und der neue Chefermittler Michael Garcia lediglich den Fall Mohamed Bin Hammam bearbeitet.“ Der Deutschlandfunk berichtet.

Neonazi-Hooligans im Wald

Spiegel TV berichtet von rechtsradikalen Hooligans, die sich mit Hakenkreuz auf dem Arm im Wald die Köpfe einschlagen.

Rassismus in der Premier League

Titus Chalk (11 Freunde) berichtet über einen Schiedsrichter, der zwei Spieler bei einem Premier League-Spiel beleidigt haben soll. Über das erschreckende Bild des englischen Fußballs.

Fußballlieder Fehlanzeige

Kees Jaratz vom Zebrastreifenblog war im Theater und hat sich „Männer – ein Fußballliederabend“ angeschaut und angehört. Eine Rezension eines Liederabends mit weniger Fußballbezug als erwartet.

So sei bei allen Einwänden vorab gesagt: “Männer – Ein Fußballliederabend” verlässt man in vergnügter Stimmung. Die Schauspieler kitzeln mit großer Spiellaune immer wieder komische Momente aus den typisierten Männerfiguren heraus, die Musik der Millionenhits erweist sich noch in der Parodie als kraftvoll und ein paar choreografierte Szenen parodieren die Ensemblebewegung von Musicals. Dynamik auf der Bühne, Spektakel fürs Auge.

Termine

Das Fanprojekt Leverkusen hat die Wanderausstellung „Tatort Stadion 2“ rund um Diskriminierung auf und um den Platz nach Leverkusen geholt.

Und auch die Coloniacs sind ähnlicher Mission unterwegs. Anlässlich der FARE ACTION WEEK 2012 und des EU-Projekts FOOTBALL FOR EQUALITY organisiert das Kölner Arbeitsbündnis zum fünften Mal Aktionstage gegen Rassismus, in diesem Jahr stehen diese unter dem Motto »Gegen Diskriminierung im Sport«.

Bärte

Ohne Worte. Da wird der coolste Hipster blass. (via Heinz Kamke)

Toplink des gestrigen Tags

The Swiss Ramble über das finanzielle und sportliche Comeback des BVB

Die Blog- & Presseschau für Dienstag, den 30.10.2012

Willkomen bei Fokus-Fussball.de. Heute wird im Laufe des Tages auch der Podcast „Collinas Erben“ veröffentlicht. Bis dahin: viel Vergnügen mit der Blog- & Presseschau für Dienstag, den 30.Oktober 2012:

DFB-Pokal

Diese Woche wird die 2. Runde des DFB-Pokals ausgespielt.  Folgende acht Partien stehen heute auf dem Programm:

30.10.2012, 19.00 Berliner AK 07 -1860 München

30.10.2012, 19.00 Wormatia Worms – 1. FC Köln

30.10.2012, 19.00 Preußen Münster – FC Augsburg

30.10.2012, 19.00 Eintr. Braunschweig – SC Freiburg

30.10.2012, 20.30 TSV Havelse – VfL Bochum

30.10.2012, 20.30 Schalke 04 – SV Sandhausen

30.10.2012, 20.30 VfR Aalen – Borussia Dortmund

30.10.2012, 20.30 FSV Mainz 05 – FC Erzgebirge Aue

Alle Spiele werden von „Sky“ live übertragen. Der Kommentatoren.blog hat alle Ansetzungen beim Pay-TV-Sender im Überblick. Die ARD fasst die Spiele ab 22.15 Uhr in der „Sportschau“ zusammen. DFB.de fasst die Highlights der 1.Runde in einem Video zusammen.

Frank van der Velden (Sportschau) stellt den Berliner AK vor, der in der 1. Runde beim 4:0 gegen 1899 Hoffenheim aus Tim Wiese eine Schießbudenfigur machte:

Was dem BAK aus seiner bewegten Vergangenheit geblieben ist, ist das Multikulturelle. Und dies macht auch den Charme aus. „Wir wollen ein Verein für alle Berliner sein“, sagt Mehmet Ali Han  und Trainer Härtel betont, der Klub und seine Mannschaft seien das beste Beispiel dafür, wie Integration gelingen könne.

Das Publikum ist bunt gemischt. Nicht nur Fans mit türkischen Migrationshintergrund, sondern vielerlei Nationalitäten sind vertreten. Hinzu kommen Studenten und ganz normale Leute aus dem Viertel. Auch das Team beschreibt Härtel als „einen guten Querschnitt der Stadt Berlin“. Der BAK engagiert sich in der Stadt, fördert soziale Projekte und ist bekannt für seine exzellente Jugendarbeit.

Auch Paul Linke (Berliner Zeitung) nimmt sich des BAK an: Erfolg sucht Fans

Oliver Trust (ZDF) beschreibt das „Fußballwunder im Ringerparadies“ Aalen:

Jetzt träumt man in Aalen von einem „FC Ost-Alb“, der die Region in seinen Bann zieht. Schritt für Schritt wollen sich die Aalener in der Zweiten Liga etablieren, was Verbesserungen der Infrastruktur nach sich ziehen müsste. „Die erste Liga ist das Ziel jedes Vereins. In Aalen ist zu erst einmal wichtig zu sehen, dass gute und konstruktive Arbeit erfolgversprechend ist“, sagt Hasenhüttl, der sich selbst als „Fußball-Deutscher“ sieht und sich in seinem Job in der schwäbischen Provinz pudelwohl fühlt.

Vor dem Spiel gegen den VfL Bochum sprach der Trainer des Nord-Regionalligisten, André Breitenreiter, mit DFB.de. Breitenreiter selbst gewann 1992 selbst mit dem damaligen Zweitligisten Hannover 96 den DFB-Pokal und setzte sich als Trainer mit Havelse in Runde gegen den 1.FC Nürnberg durch: „Jeder muss über sich hinauswachsen

Havelses Gegner VfL Bochum ist auf der Suche nach einem neuen Trainer. David Nienhaus (SportWort) meint, dass es der wohl bekannteste Kandidat nicht werden darf: Peter Neururer disqualifiziert sich selbst

Beim Spiel gegen Havelse sitzt Karsten Neitzel als verantworlicher Cheftrainer auf der Bank des VfL. Ralf Ritter (WAZ) war beim Training des Interimcoaches und vermutet Änderungen in der Startelf.

Manfred Hendriock (WAZ) war dabei als Huub Stevens zum Fußballgespräch in die schicke Kabine von Schalke 04 lud. Stevens will beim Spiel gegen Sandhausen einige Leistungsträger schonen.

Ballon d´Or

Bei der Wahl zum Weltfussballer der Jahres sind Manuel Neuer und Mesut Özil nominiert. Auf der Liste zum Welttrainer des Jahres stehen die deutschen Trainer Joachim Löw, Jürgen Klopp und Jupp Heynckes. (kicker)

Der aktuelle „Weltfussballer des Jahres“, Lionel Messi, hat derweil den Goldenen Schuh als erfolgreichster Torschütze der Saison 2011/2012 in Europa erhalten. (Spiegel)

Finanzen

„The Swiss Ramble“ hat sich ausführlich mit den Finanzen von Borussia Dortmund befasst. Auch für Börsenspekulanten interessant: Back in the game

Gabriele Marcotti analysiert im „Wall Street Journal“ „Germany’s Semi-Socialist Soccer Paradise“ mit der Premier League:

Germany’s is undoubtedly more fan-friendly, but how their way of operating could work in a nation with a different economic profile is anyone’s guess. England’s system is clearly more cosmopolitan and financially-driven, and, again, this probably reflects the local economy.

Nik Afanasjew (Tagesspiegel) meint die Bundesliga profitiert von der Krise:

Während sich die kurzfristigen sportlichen Auswirkungen der Krise auf den Fußball in Europa in Grenzen halten, wird die Abschaffung der Steuerprivilegien in Südeuropa und die veraltete Infrastruktur der dortigen Ligen für eine Kräfteverschiebung nach Norden sorgen. Davon könnte vor allem die Bundesliga könnte profitieren. Der Wechsel der beiden spanischen Nationalspieler Álvaro Dominguez und Javi Martínez zu Mönchengladbach und Bayern ist ein Fingerzeig.

Medien

Kai Pahl (Alles Ausser Sport) hatte sich gestern im „Screensport“ laut Gedanken über ein frühzeitiges Ende von „Liga total!“ gemacht. Heute veröffentlicht er die Reaktionen der Telekom und wundert sich über die Kampfprogrammierung von Sport 1: gegen das Pokalspiel von Schalke wird ein Talk mit Tönnies und Heldt laufen.

Die Premier League bekommt laut „Guardian“ für die Übertragungsrechte in den USA 250 Millionen Dollar für drei Jahre von NBC.

Altravita“ hat das Fußballmagazin „Zwölf“ zum Thema Fankultur rezensiert und ist begeistert:

Ich bin der Meinung, das Heft bietet eine sehr weitreichende Beschäftigung mit dem Thema „Fankultur“, das anhand vieler Perspektiven genügend Anlass zum Nachdenken bietet und verschiedenen Sichtweisen Platz einräumt. Für Schweizer würde ich fast einen Kaufbefehl aussprechen, aber auch für österreichische oder deutsche Fans ist das Heft unbedingt interessant.

Doping

Der „sportinsider“ versucht eine Frage der schwedische Zeitung „Aftonbladet“ zu beantworten: ,,Wollen wir wirklich wissen, ob der FC Barcelona eine Dopingfabrik gewesen ist?”

Bayern München

Nach der ersten Bayern-Niederlage wird versucht zu analysieren was diese Niederlage zu bedeuten hat. Wo sind Schwachstellen im Team? Was passiert in München in der Zukunft?

Christian Wermke (Tagesspiegel) sieht die Bayern „entschlüsselt„:

Die Elf von Sascha Lewandowski stand sehr tief in der eigenen Hälfte, mit zwei Viererketten vor dem Strafraum. Stoßen sie auf solch eine Taktik, haben es selbst Kreativspieler wie Bastian Schweinsteiger und Toni Kroos schwer, den entscheidenden Pass zu spielen. Stürmer Mario Mandzukic kam kaum zum Zug, zu eng, zu kompakt standen die Leverkusener um den Strafraum. „Wir hatten nicht die richtigen Spielzüge, um die Abwehr zu überwinden“, sagte Torhüter Manuel Neuer. Hinzu kam, dass den Bayern die Leichtigkeit fehlte. Es gab überraschend viele Fehlpässe und Ungenauigkeiten. Zu langsam war auch ihr Umschaltspiel, während Leverkusen bei Kontern die Schwächen der Münchner aufdeckte. Beide Treffer fielen nach Gegenstößen.

Birger Hamann (Spiegel) meint, dass der Rekordmeister sich keine Nachlässigkeiten wie bei den Gegentoren von Leverkusen leisten darf und hat einen Unersetzlichen ausgemacht:

Eine weitere ist die Erkenntnis, dass in diesem exzellenten Bayern-Kader jede Position doppelt gut besetzt ist, alle Ausfälle qualitativ und quantitativ kompensiert werden können. Mit einer Ausnahme: Ist der in den vergangenen Wochen überragende Franck Ribéry nicht dabei, fehlt für die linke Außenbahn eine echte Alternative.

Jürn Kruse (taz) schließt sich dieser Argumentation an:

Die Bayern spielten Van-Gaal-Gedächtnisfußball: quälend lange Ballstafetten, Bastian Schweinsteiger auf Toni Kroos auf Luiz Gustavo auf Schweinsteiger. Irgendwann passten sie auf außen, zu David Alaba und Holger Badstuber auf links oder auf Thomas Müller und Philipp Lahm auf rechts, es folgte eine hohe oder flache Hereingabe und – kein Tor.

Immer wieder das gleiche Schema. Aber ohne Arjen Robben, ohne Franck Ribéry fehlte die Inspiration.

Maik Rosner (Berliner Zeitung) schlägt in dieselbe Kerbe: Wenn die Flügelzange klemmt

Mainzer Aufschwung

Während die Bayern also schon fast wieder in eine Krise geschlittert sind, freut man sich in Mainz nach holprigem Start über den Erfolg des FSV. Spox lobt Trainer Thomas Tuchel und sein Team:

In den erfassbaren Daten unterscheidet sich Mainz kaum groß von anderen Bundesligisten. Was die Mannschaft aber derzeit auszeichnet, ist ein ungeheures Maß an Widerstandsfähigkeit in engen Phasen einer Partie und die Emotion, mit der Mainz seine Spiele wieder bestreitet.

Doppelspitze

Stefan Osterhaus (NZZ) über die Arbeit des Trainerduos Lewandowski/Hyypiä:

Ein wenig erinnern sie an das legendäre schwedische Nationaltrainer-Duo Lars Lagerbäck / Tommy Söderberg. Die Kombination hat durchaus Charme: Der Defensiv-Veteran Hyypiä verfügt über einen reichen Anekdotenschatz und kann den Spielern erzählen, wie es 2005 im legendären Champions-League-Final gegen Milan war (vom 0:3-Rückstand zum Titelgewinn). Das verleiht Glaubwürdigkeit. Lewandowski seinerseits hat das analytische Handwerkszeug, um die Probleme, die der Fussball der Gegenwart aufwirft, von Grund auf zu durchdringen.

„Sicheres Stadionerlebnis“

Michael Horeni (FAZ) fragt „Tatort Stadion?“ Er lässt FCK-Fan Jochen (55, IT-Berater) zu Wort kommen, sucht nach den Motiven von Lorenz Caffier und versucht die Argumentation von Helmut Spahn, Ex-Sicherheitschef des DFB, nachzuvollziehen:

Wenn man Spahn reden hört und sich dazu Fernsehbilder und Schlagzeilen über Gewalttaten und Pyroaktionen in den Stadien vergegenwärtigt – und die Kommentare von Politik und Polizei hinzunimmt -, dann ist es, als verfolge man Berichte aus verschiedenen Welten. „Bilder sagen mehr als 1000 Worte“, sagt Spahn. „Es wird in der Diskussion viel zu stark vereinfacht und verallgemeinert.“ Zudem werde auf den Fußball so genau geschaut wie nie, und dabei würden nun auch die negativen Dinge immer größer. „Aber die Phänomene sind nicht neu, die gibt es seit Jahrzehnten.“ Wohl aber sei die Gewaltbereitschaft gestiegen. Und die Brutalität bei Auseinandersetzungen. Das sei in der gesamten Gesellschaft zu beobachten.

Fußballgeschichte

Roger Repplinger (Zeit) stellt U.S.I. Lupo-Martini Wolfsburg, den ältesten Gastarbeiter-Fußballclub Deutschlands vor.

Alex Raack (11 Freunde) reist zurück in das Jahr 1992: Als Werder Bremen den Europapokal gewann

Die Schottische Furche“ veröffentlicht ein Fundstück von Yordan Letchkov und weiß was der Spielverderber von 1994 heute macht.

Mit Lothar Woelk sprach Ron Ulrich (11 Freunde) über seine Zeit in Bochum und Hardrock.

A Football Report“ über die Anfänge von Roberto Mancini als Trainer.

Frauen

Eurosport zeigt heute Abend die Champions League. (Framba)

Kurz gemeldet

Ein Feyenoord-Fan hat im Topspiel zwischen Rotterdam und Ajax den eigenen Spieler Daryl Janmaat mit einer Trinkflasche beworfen. Der Profi  blieb glücklicherweise unverletzt. (spox)

In Nürnberg stärkt Sportvorstand Martin Bader Trainer Dieter Hecking den Rücken. (kicker) Die „Clubfans United“ fragen, ob es überhaupt eine Trainerdiskussion gibt und wundern sich über manch mediale Berichterstattung:

Die Busblockade zum Beispiel gestaltete sich bereits beim zweiten Blick als die Schlagzeile nicht wert, was wohltuenderweise auch vom Anwesenden ARD-Repräsentanten im Sport1-Doppelpass so bestätigt wurde. Statt Sturm des Sicherheitsbereichs von mehreren hunderten “Hecking raus”-skandierender Fans, die nur durch Polizeieinsatz zurückgedrängt werden konnten, entpuppt sich das ganze als Marsch durch eine offene Schranke von maximal um die 100 Fans, von denen nach Augenzeugen vielleicht 5 die Ablösung Heckings forderten – der Rest wollte nur reden und mit dem Rest wurde auch geredet. Danach war die Sache vorbei – wäre nicht die mediale Aufbereitung gewesen.

Die Fananleihen beim 1.FC Köln sind ausverkauft. (spox)

Ein Schiedsrichter in Montevideo in einem Spiel 17 Mal die Rote Karte. (RP)

HSV-Trainer Torsten Fink will Slobodan Rajkovic begnadigen (spox)

Extra

Tor und Gelbe Karte des Tages: Daniel Agger (Liverpool)

Futsal-Tor des Tages: Rita Martins (Benfica)

Trainer Baade“ findet den wahren Karl-Heinz Rummenigge und zeigt Verständnis.

Diego Armando Maradona feiert Geburtstag. „A Football Report“ gratuliert.

Meist geklickt

Gestern wurden die „Sportsaal“-Beiträge „Zehn Dinge, die wir beim Fußball hassen“ und „Zehn Dinge, die wir beim Fußball lieben“ am meisten geklickt.

 

 

 

 

Die Blogschau für Montag, den 29.10.2012

Der 9.Spieltag ist beendet und die Liga atmet auf. Der FC Bayern München ist doch nicht unschlagbar. Die Blogschau heute mit einer satten Ladung Erstligafussball, aber auch vielen Zweitligaerwähnungen. Wenn ihr noch Blog-Tipps vor allem für die Ligen unter der Bundesliga habt, her damit!

Eine weitere Bitte von uns vor allem an euch Blogger. Ihr freut euch bestimmt über Verlinkungen in der Blogschau – und so freuen wir uns natürlich auch über Verlinkungen von euren Blogs hierhin. Wenn ihr noch einen Platz in der Blogroll frei habt oder einfach nur schreiben wollt, „geht mal zu Fokus Fussball – die sind blöd“ oder „die sind toll“ – dann freuen wir uns enorm und das steigert natürlich auch unsere Motivation nach dem 31.12.2012 weiter zu machen.

Und jetzt ab in die Blogschau!

FC Bayern – Leverkusen 1:2

Die Spielverlagerung hat noch nie so eine radikale Endphase in einem Bundesligaspiel gesehen. Kurz vor Ende der Partie agierte Leverkusen mit 5-5-0, doch nicht nur das begeistert die Taktikfüchse, sondern auch das fluide Defensivspiel der Werkself.

Das Zurückziehen in ein 5-5-0 war eine logische und kluge Entscheidung der Leverkusener, ebenso wie davor die Hereinnahme von Sam und Lewandowskis Fordern des Siegtreffers gegen eine defensiv eingeschläferte Bayernmannschaft.

DerBayernblog mag dem Lieblingsteam keinen Vorwurf machen nach der 1:2-Heimpleite.

Viel machte Bayern nicht falsch in diesem Spiel. Auch deshalb ist es schwer der Heynckes-Elf einen Vorwurf zu machen, wenn man von den verschenkten Ecken einmal absieht. Allein das Zustandekommen der Gegentore zeigt wie absurd der Leverkusener Sieg heute war. Bayern spielte ordentlich. Fällt irgendwann im Laufe der ersten Hälfte das 1:0 – es hätte ein typischer Bayern-Sieg werden können. Diese Niederlage tut weh, aber Bayern hat keinen Grund seine Spielweise in Frage zu stellen.

Der Burnster fasst das Spiel chronologisch stenografisch zusammen und kommt zum Fazit, dass der Sieg des Gästeteams nicht unverdient war.

Wollscheid spitze. Leno spitze. 14 Eckbälle von Bayern und alle scheiße. Neuer als hängende Spitze. Scheiß die Wand an. Das war leider wirklich nicht ganz unverdient für die W11. Hoffentlich adaptieren die nächsten Bayerngegner nicht die Leverkusener Spielweise, sonst wirds unappetitlich.

Das Fernglas FCB wusste, dass die Münchner Serien irgendwann reißen und freut sich insgeheim ein bisschen.

Mir macht diese Niederlage keine Angst. Erstens reisst jede Serie irgendwann; zweitens macht dieses Ergebnis und wie es zustande kam deutlich, woran es noch zu arbeiten gilt. Es erdet die Mannschaft, Fans und die Erwartungshaltung. Außerdem bin ich sicher, dass es nichts daran ändert, dass es die Bayern sind, die am Ende Deutscher Meister werden. Leverkusen wird es zumindest nicht.

Der Baziblogger bemängelt vor allem und wenn überhaupt etwas, die Standardsituationen der Rekordmeisters.

Das ist auch das einzige, was mir gestern überhaupt nicht gefiel. Es ging sogar so weit, dass ich mich fast aufregte, wenn die Bayern nach an sich gut vorgetragenem Vorstoß “nur” eine Ecke herausspielten. Die bringt doch ohnehin nichts, völlig egal, ob der Schütze Kroos heißt, oder Robben oder Badstuber. Und warum Badstuber als Linksverteidiger unbedingt Ecken von rechts schlagen muss, werde ich ohnehin nicht begreifen. Wenn das prozentual feststellbar wenigstens ertragreich wäre – ich wäre der letzte, der das in Frage stellen würde. Aber so sollte man doch meinen, spielt es überhaupt keine Rolle, wer nun die Ecke in den Sand setzt.

Sebastian von halb04 hat den Sieg der Leverkusener schon vorausgeahnt. Der 1:2-Tipp war trotzdem nicht ganz Ernst gemeint.

Leverkusen dagegen hat beheizte Moonboots. Das macht uns alles nichts. Warum sollte man nicht mal einen Punkt mitnehmen? Getreu dem Motto „Tippe immer auf den eigenen Verein“ habe ich im Tippspiel sogar ein 1:2 für Bayer eingetragen.

Stuttgart – Frankfurt 2:1

Blog-G will nicht über die Fehlentscheidungen des Schiedsrichters weinen, sondern stellt eiskalt fest, wer das bessere Team war.

Eintracht Frankfurt hat dieses Spiel verloren, weil der Gegner, trotz oder vielleicht auch wegen der zahlreichen Ausfälle, in den entscheidenden Momenten einfach die bessere Mannschaft war. Das kann man anerkennen, das ist kein Beinbruch auf dem Weg zum Saisonziel, das kann man am nächsten Freitag zwar nicht wieder wettmachen, aber man kann zumindest wieder für etwas mehr Stimmung in den eigenen Reihen sorgen.

Schalke – Nürnberg 1:0

UnterFlutlicht analysiert den Schalker Sieg und mag sich Jermaine Jones Fazit – Dreckiger Sieg – nicht richtig anschließen. Dafür war der Gegner zu gut organisiert.

Den Nürnbergern muss für Ihre defensive Leistung einfach ein Kompliment machen. Fast über die gesamte Spieldauer machten die Clubberer die Räume eng und es damit den Schalkern sehr schwer. Hinzu kamen immer wieder Ansätze von Konterangriffen der Gäste, die in der Regel aber von der aufmerksamen Schalker Defensive gestoppt werden konnten.

Torsten Wieland ordnet den Sieg irgendwo zwischen glücklich und verdient ein, wobei man sich über ein Remis nicht hätte beklagen dürfen.

Ein bisschen glücklich war es schon, und für Dieter Hecking entsprechend ärgerlich, dass eine der wenigen Chancen doch noch rein ging. Aber so ist das nun mal, Schalke mühte sich, versuchte das Spiel zu machen, hatte es gegen eine Mannschaft, die sicherlich auch mit einem Unentschieden zufrieden gewesen wäre, entsprechend schwer. Und doch nutzte Schalke eben eine Chance, ohne sich völlig zu öffnen und Nürnberg auch noch einen Lucky Punch zu ermöglichen. Es mag als Phrase gelten, aber wer oben stehen will, muss auch mal schlechtere Spiele irgendwie gewinnen, denn stets gut zu spielen schafft kein Team.

Der Schalkefan vergleicht das Spiel der Schalker mit dem Ansetzen einer Erbsensuppe und ist am Ende doch beim Arbeitssieg angelangt.

Danach lässt man die Suppe 90 Minuten köcheln – fertig! Das Resultat dieses nicht unaufwändigen Vorgangs ist keine Sterne-Küche, nährt aber trotzdem und bringt einen – gut portioniert – auch weiter als nur über einen Tag. Genauso wie Schalkes ehrlich erarbeiteter 1:0-Sieg am Samstag über Nürnberg.

Web04 ist froh, dass diese Woche so wunderbar für die Knappen lief und dass nur aufgrund einer mannschaftlich geschlossenen Leistung ohne Superstars.

Das Team ist gerade auf einem guten Weg, alles bisher dagewesene zu übertrumpfen – um die Kirche mal kurz in den Ozean zu stürzen – und das Post-Neuer und Post-Raúl. Und irgendwie ohne Superstar. Denn der Hunter sticht noch gar nicht richtig, Afellay ist allenfalls auf dem Weg einer zu werden und Holtby und Draxler nehmen sich von Rolle auch nix wirklich an. Sollten wir wirklich mal einen Erfolg auf alle königsblauen Schultern heben können? Ohne, dass der Übertorwart retten muss? Ohne, dass nachher der Stareinkauf der einzige Grund war? Ich hätte sicher nichts dagegen…

Die Clubfans United meinen, dass Nürnberg durchaus einen Punkt verdient hätte, erkennt aber auch, dass Schalke mit dem Rückenwind des Derbysiegs und dem Bezwingen von Arsenal ein harter Brocken war. Umso mehr verwundert es die Blogger, warum Fans den Mannschaftsbus blockierten.

Warum nach dieser Leistung 200 selbsterkorene Friedenskämpfer den Mannschaftsbus blockieren, bleibt unklar. Es schadet nicht nur dem Image, es schadet auch der Mannschaft. Wenn man nach einer deutlichen Leistungssteigerung und mannschaftlich geschlossener Darbietung, die einen ‘FC Schalke 04′, das gerade nicht nur in Dortmund sondern auch in London seine Klasse unter Beweis stellte, Paroli bieten konnte, dafür keine Anerkennung mehr zollen kann, ist es eher ein Problem der Erwartungshaltung denn der Fairness.

Freiburg – Dortmund 0:2

Die Freiburger werden wenig Freude an den Beobachtungen vom 09blog gehabt haben.

Es ist schon irgendwie lustig (oder?), dass wir am Ende zwar verdient gewonnen haben, uns bei beiden Treffern aber beim Schiedsrichter bedanken können. Vor dem ersten Treffer durch den ansonsten eher schwächeren Subotic sah der Schiri ein Handspiel, das keines war. Beim zweiten Tor durch den sehr, sehr starken Götze übersah er ein Handspiel durch selbigen.

Mainz – Hoffenheim 3:0

Das 1899blog ist entgeistert und fordert die Verantwortlichen auf, dem Verein einen neuen Trainer zu suchen.

Fürth – Bremen 1:1

Das Papierkugelblog hätte sich das Bremen des letzten Spieltags gewünscht, sieht aber trotzdem positive Aspekte beim 1:1 der Bremer in Fürth.

Am Ende bleibt ein 1:1 und obwohl Bremen mehr und bessere Chancen hatte, geht das Ergebnis durchaus in Ordnung. Fürth hat sich im Rahmen der Möglichkeiten zur Wehr gesetzt und war in der ersten Viertelstunde und in den letzten ca. 25 Minuten des Spiels die aktivere Mannschaft. Hadern muss man mit der Chancenverwertung sowie dem üblichen Tiefschlaf zu Beginn des Spiels. Immerhin hat man sich vom frühen Gegentor nicht völlig aus der Bahn werfen lassen und anschließend gut ins Spiel gefunden.

Das Werderblog hadert aufgrund der vergebenen Chancen gegen Fürth.

Nicht gewonnen hat Werder dieses Spiel wohl nicht wegen der Müdigkeit am Ende, sondern wegen der vergebenen Chancen zwischendrin. Wahrscheinlich wird beim Kicker mal wieder der gegnerische Torwart zum Spieler des Spiels ernannt werden. Und das nervt dann schon ein bisschen.

Düsseldorf – Wolfsburg 1:4

Der Sportsaal beschäftigt sich mit dem derzeitigen Pleiten des Aufsteigers und damit, dass viele Fans Niederlagen schon seit geraumer Zeit nicht mehr gewohnt sind.

Der von Euphorie getragene Saisonstart, der glücklicherweise wichtige Punkte gegen die direkten Abstiegskonkurrenten (Augsburg und Fürth) und Überraschungspunkte (Gladbach, Schalke, Stuttgart) einbrachte, schürte bei manch einem wohl die Erwartung, dass die Truppe trotzdem so weiter machen würde wie sie es in den vergangenen Jahren tat. Dass wir diese Punke geholt haben, bedeutet allerdings mitnichten, dass wir plötzlich irgendwelche Gegner einfach weghauen in dieser Liga.

Das Wolfsblog sieht einen Diego, wie in guten alten Bremer Zeiten.

Diego war von Felix Magath auf die Bank verbannt worden. Lorenz Günther Köstner hingegen vertraute dem Brasilianer, was dieser ihm mit einer sensationellen Leistung in der zweiten Halbzeit dankend zurückzahlte.
Diego war der Spieler des Matches. Wie in besten Bremerzeiten wirbelte er in der Offensive, zeigte tolle Tricks, bereitete ein Tor vor und krönte seine Leistung selbst durch ein Elfmetertor.

Zweite Liga

Bochum verliert 1:6 in Aue. Bei Andreas Wiemers bleibt da nur noch die Vereinshymne über.

Die Ruhrbarone dagegen überlegen, ob die mitgereisten Fans nicht ihr Geld wieder zurück bekommen sollten.

Immerhertha fragt sich was nun die richtige Taktik für die Berliner ist. Ein oder zwei Stürmer. Eine richtige Antwort auf diese Frage gab es auch nicht beim 1:1 der Hertha bei Eintracht Braunschweig.

Das Hertha-BSC-Fanblog geht genau auf diese Frage ein.

Personell tritt Hertha nun schon eine Weile mit einem durchaus plausiblen System an, in dem im Grunde nur eine wesentliche Variante eingebaut ist: sie betrifft den zweiten Stürmer, der bei stärkeren Gegnern durch einen offensiven Mittelfeldspieler ersetzt wird (Ronny als „Zehner“), während sonst Kluge weit vorn anläuft und auch verwertet, und Ramos einen direkten Kollegen bekommt (Wagner derzeit vor Sahar und Allagui). Schulz ist ein vielversprechender Winger, zumal er ja eigentlich vorerst Understudy von Ben-Hatira ist. Niemeyer hat sich konsolidiert, die Viererkette agiert hinter einer kompakt abschirmenden Mannschaft. Kraft hat häufig nicht viel zu tun.

Die Kölner arbeiten sich langsam nach vorne in der Tabelle. Megaleague ist sich aber sicher, dass die Kölner trotzdem nichts mit dem Aufstieg dieses Jahr zu tun haben.

Der Übersteiger berichtet vom Sieg St.Paulis gegen Dresden, dass nach 0:2-Rückstand noch gedreht wurde. Dabei fällt der Schwerpunkt des Berichts auch auf Vorgänge im Zuschauerblock.

Christian Jakubetz erklärt den Unterschied zwischen dem Bayern- und dem Löwen-Gen.

Champions League-Nachklapp

Ina Steinbach hat bei Torszenen über ihr Heimspiel-Debüt in dieser Saison geschrieben und wie es fast nicht dazu gekommen wäre.

Der Tag des lang erwarteten ersten Heimspiel-Besuchs der Saison beginnt so, wie er nicht sollte: Mit der vertrauten Aura einer beginnenden Migräne. Na super. Schmerzmittel, hinlegen, abdunkeln. Wird auch besser. Alles gut.

Polizeiverhalten in England

Das Schalker Megafon beschreibt das Polizeiverhalten in England und hofft, dass dieses auch in der Bundesliga Einzug hält.

Beispiel 4: Überhaupt, Gespräche. Höflicher Ton, verständlichesvolles Zugehen auf die Fans – und die fühlten sich glatt als Menschen mit ihren Bedürfnissen behandelt, wenn Fans auf Polizisten trafen. Die Ruhe blieb.

Randale oder Gespräche?

Schon oben wurden die Fans des Clubs erwähnt, die den Mannschaftsbus des fränkischen Vereins blockierten. Was nun genau passiert ist, darüber ist sich die Presse zumindest nicht ganz einig, wie das Schalker Megafon erklärt.

Diskussionsabend der Aktion Libero

Am 17.11.2012 gibt es einen Diskussionsabend der Aktion Libero in Köln. Bisher gab es noch Probleme mit der Lokalität, die aber nun geklärt ist. Im „Zum scheuen Reh“ geht es um 19 Uhr los. Thema: „Fußball und Homosexualität: Die Rolle der Medien“. Save the date.

10 Dinge, die wir am Fußball lieben und hassen

Der Sportsaal hat zwei wunderbare Listen erstellt mit Dingen, die wir am Fußball lieben und hassen.

Gewinnspiel

Der Schalkefan verlost das wunderbare Fußballbuch „Fußballwunderbauten“.

Skurrilität des Tages

450 Minuten brauchte man 1948 für eine Entscheidung in der Relegation.

Fußballer als Schauspieler

Uhoh. Ein Werbespot der Offenbacher Kickers für das Pokalspiel gegen Union Berlin.

Die Presseschau für Montag, den 29.10.2012

Wie jeden Montag zunächst der Hinweis, dass es im Laufe des Tages auch noch eine Blogschau geben wird. Auch eine neue Episode von „Collinas Erben“ wird aufgezeichnet. Fragen können – gern auch per twitter oder facebook – bis 12.30 Uhr gestellt werden.

Zum Fußballwochenende: in vielen Zeitungen finden sich Spielberichte. Man weiß wo zu suchen ist, um solche Texte zu finden. In der Presseschau finden sich nur Texte, die zumindest zeitweise nicht reine Spielnacherzählungen in chronologischer Reihenfolge sind. Wir wünschen viel Vergnügen und erhellende Informationen. 

Bayern München – Bayer Leverkusen1:2 (0:1)

Christian Eichler (FAZ) beginnt seinen Artikel mit der Journalistenfloskel „Ausgerechnet“, denn Leverkusen galt in München als Lieblingsgegner der Hausherren. Der Autor lobt dann auch vor allem die Abwehrarbeit der Gäste:

„[…]die Leverkusener staffelten ihre Vierer-Abwehrreihe und ihren Fünfer-Abwehrblock so geschickt und aufmerksam, dass die meisten Angriffsversuche der Bayern sich darin verfingen. Besonders die Unberechenbarkeit des angeschlagenen Franck Ribery wurde deutlich vermisst. Der begabte David Alaba, von Haus aus Außenverteidiger, diesmal ersatzweise als Flügelstürmer eingesetzt, mühte sich eifrig, konnte aber die Bayer-Abwehr nicht in Verlegenheit bringen.“

Auch Markus Bark (Sportschau) hebt die Defensivstrategie der Leverkusener hervor: Leverkusens Coup – eine gute Portion Italien

Christian Wermke (Tagesspiegel) meint: Bayern besiegt sich selbst

Für Leverkusens Stefan Reinartz gab es am Sonntag doppelten Grund zur Freude, denn auch „seine“ U17 hat 3:0 gewonnen. Reinartz ist dort Co-Trainer. Wie es dazu kam weiß Jannis Carmesin (taz): Der junge Profi und seine Jungs

Hannover 96 – Borussia Mönchengladbach 2:3 (0:0)

Sven Goldmann (Tagesspiegel) sah in Hannover vor einem genialen Siegtreffer von Juan Arango am Ende eine Gladbacher Mannschaft, die erst nach einer Stunde ins Spiel fand:

Ein Mönchengladbacher Angriffsspiel fand eine Stunde lang so gut wie gar nicht statt. Wie sollte es auch angesichts einer zunächst nahezu verheerenden Pass-Ungenauigkeit. Immerhin wirkte das Defensivgefüge sehr viel geordneter als zuletzt bei den vogelwilden Veranstaltungen in Bremen und Dortmund.

Dann schien alles seinen zu erwartenden Lauf zu nehmen. Fünf gute Minuten der Hannoveraner unmittelbar nach der Pause genügten, alle zarten Gladbacher Ansätze aus der ersten Halbzeit zu konterkarieren.

Tobias Escher (11 Freunde) sah vor allem zwei Punkte, die die Niederlage der Hannoveraner nach 2:0-Führung ausmachten:

Favre hielt weiterhin an seinem 4-4-2-System fest und brachte mit Mike Hanke und Peniel Mlapa zwei bewegliche Stürmer. Der Knackpunkt an der eigenen Aufholjagd waren aber zwei andere Faktoren: Zum einen gewannen sie auf der linken Flanke ein klares Übergewicht. In dieser Phase war die Hannoveraner Flexibilität ein Problem, da hier wechselnde Spieler verteidigten – mal Huszti, mal Schlaudraff, mal Ya Konan. Da die Hannoveraner diese Flanke zu oft unbewacht ließen, nutzten die Gladbacher sie für ihre Vorstöße. […]

Das zweite Problem der 96er war die mäßige Verteidigung innerhalb des eigenen Sechszehners. Sowohl beim 1:2 als auch beim 2:2 waren die Torschützen jeweils ungedeckt

Karsten Kellermann (RP) lobt vor allem den Gladbacher Alvaro Dominguez:

Alvaro Dominguez verließ das Stadion mit einem Lächeln. Er ist dabei, richtig anzukommen in der Bundesliga, nachdem er in seinen ersten Spielen in der Defensive zuweilen überfordert schien. Gestern aber standen er und seine Kollegen weitgehend sicher – und ließen sich auch vom zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand nicht zu einem kopflosen Anrennen treiben. Gut gestaffelt erhöhte Borussia immer mehr den Druck, dann traf Dominguez. „Ich freue mich, wenn ich dem Team so helfen kann“, sagte Dominguez.

Das hat er definitiv getan.

VfB Stuttgart – Eintracht Frankfurt 2:1 (1:0)

Oliver Trust (Tagesspiegel) sah wie die Stuttgarter ihrem Ex-Trainer, der mit dem VfB die Meisterschaft gewann, die Rückkehr mit engagiertem Spiel vermiesten.

Heiko Hinrichsen (Stuttgarter Zeitung) konstatiert dem VfB einen „starken Auftritt gegen die Heimschwäche“, die auch im Spiel unter der Woche gegen Kopenhagen zu beobachten war:

Mit derselben Aufstellung wie gegen den FC Kopenhagen zeigte der VfB nur drei Tage später von Beginn an ein ganz anderes Gesicht. Engagiert spielte die Mannschaft von Bruno Labbadia nach vorne. Zugleich bestätigte sich die Vermutung des Trainers, dass sich der VfB gegen offensiv ausgerichtete Teams leichter tut. Die Frankfurter waren allerdings zunächst auch noch sehr mit sich selbst beschäftigt, nachdem sich ihr Kapitän und Mittelfeldlenker Pirmin Schwegler beim Aufwärmen eine Muskelverletzung zugezogen hatte.

Vor dem Spiel sprach Eintracht-Trainer Armin Veh mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“: „Ich war ein richtiger Diktator“

Georg Niedermeier hatte nach dem Spiel gut lachen, obwohl die „Zahn-Veh“ (Stuttgarter Zeitung) zu Gast war.

Fortuna Düsseldorf – VfL Wolfsburg 1:4 (0:0)

Daniel Theweleit (taz) sah in Düsseldorf eine Wolfsburger Mannschaft die nach dem Trainerwechsel „Befreit aufgespielt“ hat:

Wie sehr diese Wiedergeburt nun mit der Trainerentlassung zu tun hat, wird sich wohl nie zweifelsfrei klären lassen, genau genommen waren es erst die beiden Tore zur 2:0-Führung (Dost, 50.; Olic, 53.), die den Effekt der Befreiung auslösten. In der ersten Hälfte hatten sich zwei extrem schwache Bundesligisten eine Unzulänglichkeit nach der anderen geleistet.

Erst die Tore, „genau im richtigen Moment“ (Köstner), beendeten die Tristesse zumindest für eine Mannschaft.

Auch Hendrik Buchheister (SZ) meint, dass die Wolfsburger agierten als seien sie von einer Last befreit worden:

Während die Wolfsburger unter Magath spielten, als würden sie Kettenhemden unter ihren Trikots mit sich herumschleppen, wirkte der Vortrag des VfL am Samstag unbeschwert. Auch den Anschlusstreffer zum 1:3 durch Jens Langeneke per Elfmeter verkrafteten die zuletzt seelisch instabilen Profis aus Niedersachsen: „Da war ich selbst gespannt: Wie reagiert die Mannschaft?“, berichtete Köstner hinterher. Dass sie umgehend das 4:1 schoss, beeindruckte den Übergangstrainer: „Wir haben sofort zurückgeschlagen, das war bemerkenswert.“

Laut Andreas Morbach (Tagesspiegel) stand die Aufstellung für Düsseldorf schon früh in der letzten Trainingswoche fest:

Die Mannschaft, die Fortunas fußballerisch arg begrenzten Aufsteigern nach dem 0:5 gegen München die zweite mächtige Heimniederlage binnen einer Woche verpasste, hatte Köstner bereits nach dem ersten Trainingsspiel parat. Zwei Stunden nach seiner kurzfristigen Beförderung beorderte er beim Übungskick sechs Spieler in die A-Elf, die unter Magath quasi schon in die Verbannung geschickt worden waren. Darunter Simon Kjaer, Jan Polak, Makoto Hasebe – und Diego, der gegen die Breisgauer noch 90 Minuten auf der Reservebank schmorte.

Nach dem Spiel sucht man in Wofsburg einen Nachfolger für Felix Magath. „Der Spiegel“ meint, dass der aktuelle Interimcoach Lorenz-Günther Köstner ein Kandidat ist:

Köstner selbst deutete an, das Traineramt in Wolfsburg gerne fest zu übernehmen. „Natürlich ist es das Größte für einen Trainer, in der Bundesliga zu arbeiten“, sagte er. Zumindest die Statistik spricht für Köstner. Nach Punkten pro Spiel ist er der erfolgreichste Coach in der Wolfsburger Bundesligageschichte. Bereits in der Rückrunde der Saison 2009/2010 hatte er das Team vorübergehend betreut, inklusive des Sieges über die Fortuna bringt es Köstner nun auf 1,81 Punkte pro Partie. Eine Bilanz, die am kommenden Samstag […] beim kriselnden 1. FC Nürnberg durchaus noch verbessert werden könnte.

Marcel Reif meinte vor dem Spieltag in seiner „Tagesspiegel“-Kolumne das „Prinzip Magath ist Geschichte„.

SpVgg Greuther Fürth – Werder Bremen 1:1 (1:1)

Laut „Kreiszeitung“ haderten die Bremer vor allem wegen der Entstehung des Gegentores:

Die Schuld am Gegentreffer mochten sich die Profis nicht gegenseitig zuschieben. „Das Tor war zu verhindern, aber es war kein individueller Fehler“, urteilte Innenverteidiger Sebastian Prödl. Petersen sprach von einer „Fehlerkette“ – und die begann schon damit, dass Fürths Gerald Asamoah nicht angegriffen wurde und unbedrängt auf Zoltan Stieber passen durfte. Den ließ dann Rechtsverteidiger Theodor Gebre Selassie flanken – und am langen Pfosten blieb Sokratis einfach mal komplett weg vom Ball. Edu schob ein und erzielte Fürths erstes Heimtor der Saison nach 368 Minuten.

1.FSV Mainz 05 – 1899 Hoffenheim 3:0 (1:0)

Tobias Schächter (taz) über Tim Wieses „Leben als Schießbudenfigur“ und Fehler der Hoffenheimer Führung:

Beobachter fragen sich schon lange, was Babbels größter Fehler vor dieser Saison war. Ohne Not das Ziel Europapokal-Teilnahme ausgerufen zu haben, wird von Woche zu Woche nur immer mehr zum Bumerang für ihn. Oder war es die Verpflichtung des polarisierenden Wiese, für den Publikumsliebling Tom Starke gehen musste? Oder war der Gipfel der Fehleinschätzungen, Wiese auch noch zum Kapitän ernannt zu haben?

Daniel Meuren (FAZ.net) hat den Mainzer Stürmer Adam Szalai 90 Minuten beobachtet. Nach den drei Toren des Ungarn sieht er eine Entwicklung bei dem Spieler mit der Rückennummer 28: Vom Schlagzeuger zum Vortänzer.

Auch Sara Peschke (Spiegel) sieht Szalai „zum Solokünstler gereift“:

Mit sieben Treffern führt der 24-Jährige gemeinsam mit Bayerns Mario Mandzukic die Torschützenliste der Bundesliga an. Dabei war der Ungar lange Zeit verletzt, konnte wegen eines Kreuz- und Außenbandrisses rund ein Jahr nicht spielen. Nicht jeder hat damals an sein Comeback geglaubt. Er schon. „Ich habe nie daran gezweifelt, dass ich das schaffe“, sagte er kürzlich der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Ein Jahr voll Operationen, Schmerzen, Reha-Maßnahmen. Eine Qual.

Doch Adam Szalai ist gestärkt aus dieser Zeit hervorgegangen, nicht nur körperlich. Die Phase habe ihm geholfen, sich mental weiterzuentwickeln, sagt er.

Bei den Hoffenheimer funktioniert nach Jan Christian Müller (FR) die Defensivarbeit nicht:

Was, siehe Adam Szalai, bereits ganz vorne beginnt, wo Hoffenheimer Künstler wie Joselu und Roberto Firmino, auch Kevin Volland und der Japaner Takashi Usami nette Kleinigkeiten vorführen, dabei aber dazu neigen, das große Ganze aus den Augen zu verlieren. „Schlampig nach vorn, ohne Wachheit nach hinten“, stellte Trainer Markus Babbel einigermaßen entnervt fest − „da kriegst du ein Problem!“ Ein Problem, mit dem auch der Chefcoach höchstpersönlich nun zu kämpfen hat. Nichts ist sichtbar besser geworden, seit er im Februar von Holger Stanislawski übernommen hat.

Müller (FR) kommentiert auch die „Troslose Bilanz von Babbel„.

SC Freiburg – Borussia Dortmund 0:2 (0:0)

Roland Zorn (FAZ) berichtet vom „Schneewalzer“ in Freiburg, der einen verdienten Sieger fand – auch wenn es bis zur Halbzeit nicht so aussah:

Der Sieg für die Schwarz-Gelben, bei denen vor allem Götze und Weidenfeller überzeugten, war am Ende vor allem deshalb besonders wertvoll, weil sich der Titelverteidiger vor 24.000 Zuschauern durchgebissen hat. Nun kann die Borussia als nächstes eine Serie voller Siege ins Auge fassen – falls nicht wieder ein Winterintermezzo dem BVB schwer zu schaffen macht. „Ihr seid besser als der BVB“, skandierten die Freiburger Fans bei Halbzeit – und hatten damit völlig recht.

Nils Kempter (Spiegel) sah viel Slapstick beim Fehlpassfestival auf Schnee, das der BVB wegen einer überzeugenden kämpferischen Leistung gewonnen habe:

Klopp sprach anschließend von einem bestandenen „Charaktertest“. Weil der vielzitierte „Vollgas-Fußball“ und das gefürchtete Kurzpassspiel auf dem Untergrund nicht möglich waren, stellte der Meister erfolgreich um und überzeugte kämpferisch. „Wir haben in der zweiten Hälfte besser gespielt als Freiburg in der ersten. Deshalb sind wir verdienter Sieger in einem Spiel, in dem alles hätte passieren können“, sagte Klopp: „Bei diesen Bedingungen 2:0 zu gewinnen, ist überragend.“

Oliver Trust (Tagesspiegel) berichtet vom Freiburger Ärger über die Entscheidungen des Schiedsrichters:

Die Freiburger beschäftigten sich anschließend vermehrt mit einigen Entscheidungen von Schiedsrichter Marco Fritz. Während SC-Trainer Christian Streich sich dazu nicht äußern, sondern „die Sache sportlich nehmen“ wollte, eilte Freiburgs Klubchef Keller in die Schiedsrichterkabine, um besonders einer Entscheidung Fritz’ auf den Grund zu gehen. In der 15. Minute stoppte Robert Lewandowski den Ball im eigenen Strafraum mit seinem weit vom Körper gestreckten Arm. Doch blieb der Elfmeterpfiff aus. „Er hat das eingesehen und gesagt, dass es Fehler von ihm waren“, berichtete Keller und sprach bewusst im Plural. Denn auch Götze beging ein für das Spiel mitentscheidendes Handspiel, als er vor seinem 2:0 den Oberarm einsetzte, um den Ball zu kontrollieren.

FC Schalke 04 – 1.FC Nürnberg 1:0 (0:0)

Richard Leipold (FAZ) sah einen verdienten Arbeitssieg für Königsblau: Schalke mit Geduld auf Platz 2

Jörg Strohschein (Tagesspiegel) sah eine Schalker Mannschaft, die an ihren Kraftreserven zerrte:

Die kaum zu bändigende Dynamik und der unbedingte Wille, als Sieger vom Platz zu gehen, all diese Attribute, die die Gelsenkirchener zuletzt so stark und erfolgreich gemacht hatten, waren gegen Nürnberg lange Zeit nicht zu sehen. Das Schalker Spiel glich einer Batterie, deren Energiereserven sich nach einer ereignisreichen Woche dem Ende entgegenneigten.

Der Spiegel“ veröffentlicht eine Meldung der dpa, nach der Anhänger des FCN den Mannschaftsbus der Nürnberger blockiert und den Rauswurf von Trainer Dieter Hecking gefordert haben.

FC Augsburg – Hamburger SV 0:2 (0:1)

Heung-Min Son meinte – völlig überraschend – laut „Spiegel Online“ nach dem Spiel : „Solche Tore machen Spaß

Im Vertragspoker mit dem HSV lässt der Südkoreaner den Verein aber laut „Die Welt“ weiter zappeln.

„Sicheres Stadionerlebnis“

Johannes Kopp (taz) hat Union Berlin als „Avantgarde des Fanwiderstands“ ausgemacht.

Dirk Zingler, Präsident von Union Berlin, plädiert im Gespräch mit dem „Deutschlandfunk“ für eine stärkere Einbindung der Vereine in den Erarbeitungsprozess des DFB-Sicherheitskonzepts: „Die Verantwortung muss mehr bei den Vereinen liegen

Lorenz Caffier, Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister, meint im Gespräch mit dem „Deutschlandfunk“: „Viele Vereine haben den Ernst der Situation nicht begriffen“

Medien

Tilmann Gangloff (Stuttgarter Zeitung) nimmt die Sportberichterstattung im deutschen Fernsehen unter die Lupe, nachdem die Konferenz der Gremienvorsitzenden der ARD eine Abhängigkeit der ARD vom Fußball ausgemacht hatte: Hauptsache die Show ist gut

Die Deutsche Fußball Liga hat während der Medientag München angekündigt, im ersten Quartal 2013 erstmals die Audio-Verwertungsrechte für die Bundesligaberichterstattung über alle Verbreitungswege exklusiv auszuschreiben. Für den umstrittenen Audiobereich kündigte DFL-Justiziar Dr. Holger Blask eine Ausschreibung der Live-Rechte auf nationaler Ebene an, die nach „UKW-Rechten“ und solchen für „neue Medien“ unterscheide: Pressemitteilung der Medientage

Kurz gemeldet

11 Freunde“ sprach mit Sissy Raith über das abrupte Karriereende bei der Herrenmannschaft des TSV Eching. Keine Frau hat bisher einen höherklassigen Verein gecoacht als Raith.

Lars Spannagel (Zeit) über die „neue Macht der Fußball-Nazis„.

Beim Bau der WM Arena in St. Petersburg sind 16 Milliarden Rubel verschwunden (FAZ)

In einem Interview mit „Bild“ hat Bundestrainer Joachim Löw gesagt, das er sich einen Verbleib als Nationaltrainer über die WM 2014 hinaus vorstellen kann. Auch im „ZDF Sportstudio“ war Löw zu Gast: „Wir wollen defensiv dazulernen

Der Sportpsychologe Costas Karageorghis im Interview mit „Zeit Online“ über die richtige Musik beim Sport„Xavier Naidoo war bei der WM 2006 eine hervorragende Wahl“

Der VfL Bochum trennt sich von Trainer Andreas Bergmann. (Sportschau)

Jürgen Kalwa (Deutschlandfunk) über die Liebe der Einwohner Seattles zu ihrem Fußballclub, den Seattle Sounders, die vor der Saison Christian Tiffert verpflichtet haben.

Der frühere deutsche Junioren-Nationalspieler und 1860-Profi Savio Nsereko soll in Thailand seine eigene Entführung vorgetäuscht haben. Am Sonntag gab Nserekos bisheriger Verein, der Drittligist SpVgg Unterhaching, die Vertragsauflösung mit dem Mittelfeldspieler bekannt. (SZ)

Beim Superclasico in Argentinien gab es bei Ausschreitungen 25 Verletzten. (FR)

Chelsea hat sich nach der Niederlage gegen Manchester United offiziell über den Schiedsrichter beschwert: wegen „unangemessener Wortwahl“. (SZ)

Ailton denkt über den Abschied aus Bingen nach. (Kreiszeitung)

Die Blog- & Presseschau für Freitag, den 26.10.2012

Der VfB Stuttgart vermasselt dem deutschen Fußball die perfekte Woche. Nach dem bereits München, Dortmund und Schalke siegten, legten Mönchengladbach, Leverkusen und Hannover nach. Einzig die Schwaben kamen daheim gegen Kopenhagen nicht über ein 0:0 hinaus und müssen jetzt um die Qualifikation für die KO-Runde bangen. Alle Spiele, alle Tore bei Sky Sport HD. Die Medien bestimmt heute jedoch ein anderes Thema. Felix Magath wurde gestern beim VfL Wolfsburg entlassen. Erste Stimmen gab es gestern schon hier in der Blog- & Presseschau.

Magath muss gehen

Über das soziale Netzwerk Facebook verabschiedet sich Felix Magath von seinen Fans.

Hallo Facebook-Freunde und Fans,

ihr wart hier stets eine anregende, lobende wie auch kritische Gemeinde. Für Eure Begleitung und Unterstützung bin ich sehr dankbar. Dieser Austausch quer durch alle Altersschichten machte mir immer Spaß. Daran möchte ich nichts ändern. Ich werde mit Euch in Kontakt bleiben. An spannenden Themen wird es uns sicher nicht mangeln, dafür sorgt schon das Leben und der Fußball. Passt auf Euch auf und habt gute Tage.

Frank Hellmann (FR) meint, dass der VW-Vorstand zu lange einfach nur zugeschaut hat.

Am Ende half auch diese Männerfreundschaft nicht mehr: Dass sich Martin Winterkorn und Felix Magath nicht nur gut kennen, sondern auch gegenseitig schätzen, hat am Ende nur die Gnadenfrist verlängert. Kaum war der VW-Vorstandsboss von seiner Auslandsreise zurückgekehrt und hatte mitbekommen, welch vergiftetes Betriebsklima innerhalb seiner Werksfußballabteilung herrschte, konnte auch Winterkorn nicht mehr anders, als den Daumen zu senken.

Boris Herrmann (SZ) erklärt, dass auch Uli Hoeneß Wort bei der Beurlaubung von Magath seinen Beitrag leistete.

Winterkorn sitzt im Aufsichtsrat der Bayern. Es ist bekannt, dass er das Wort von (Uli) Hoeneß für gewichtig hält. Nach dessen Urteil hätte Magath wohl nur noch von seiner Mannschaft gerettet werden können. Aber die hatte eher kein Interesse.

Peter Hess (FAZ) bestätigt, dass Magath grandios gescheitert ist, fragt sich jedoch auch, ob das gleichbedeutend damit ist, dass er ein schlechter Trainer ist.

Einem Trainer, der verpflichten konnte, wen er wollte, einem Trainer, der feuern konnte, wen er wollte, einem Trainer, der so viel ausgeben durfte, wie nur ganz wenige Kollegen in der Liga. Magath ist grandios gescheitert, da gibt es keine Ausreden. Keiner zwang ihn, seinen Kader in den letzten anderthalb Jahren ständig durcheinanderzuwerfen. Sein Appell, ihm mehr Zeit zuzugestehen, wirkte hohl durch den Vergleich der Bilanzen der Aufsteiger Düsseldorf und Frankfurt, die im vergangenen Sommer ebenfalls ihre Teams neu zusammenstellten.

Andreas Rüttenauer (taz) nimmt mit ironischen Unterton Magaths Tausendsassa-Funktion aufs Korn.

Er (Felix Magath, Anm. der Red.) hätte Felix Magath anrufen müssen, den Trainer, der Wolfsburg 2009 zum Meister gemacht hat und den volkswageneigenen Verein nach einem kurzen Interregnum auf Schalke vor dem Abstieg gerettet hat. Er hätte einen neuen Trainer installieren können. Er hat es nicht getan.

Frank Schacht (Welt) dagegen stellt eine übergeordnete Frage, nämlich wie lange sich VW überhaupt noch den Verein VfL Wolfsburg leisten kann und will.

Seit dem Meistergewinn im Jahr 2009, nach dem Magath zum Ligakonkurrenten Schalke 04 gewechselt war, eilt der Verein von einem Imageschaden zum nächsten. Die Kratzer im Lack sind beschämend, sündhaft teuer und werden immer tiefer. Zwischen den beiden Amtsperioden von Magath hatten sich die VW-Manager mit Dieter Hoeneß für einen weiteren Fußballexperten entschieden, dem sie alle Macht und viel Geld anvertraut hatten. Das Experiment scheiterte an zu vielen Fehleinkäufen und den falschen Trainern.

Europa League

Der Tagesspiegel hat die vier Spiele der deutschen Teilnehmer zusammengefasst.

Tim Röhn (Welt) hat den Gladbacher Auftritt gegen Olympique Marseille genauer unter die Lupe genommen und ist zum Schluss gekommen, dass der Beinahe-Champions-League-Teilnehmer die Saison vielleicht doch noch positiv abschließen könnte.

Der Schlüssel zum Erfolg: Die Elf von Trainer Lucien Favre agierte – im Gegensatz zu den vorherigen enttäuschenden Auftritten – endlich geduldig. Sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, als in der Anfangsphase kaum eine Kombination gelingen wollte. Die Spieler wurden weder hektisch noch verloren sie die Konzentration. Stattdessen verteidigten sie mit viel Ruhe gegen die hochkarätigen Offensivkräfte der Gäste.

Karsten Kellermann und Andre Schahidi (RP) erkennen, dass ein kleiner Glücksmoment schon entscheidend sein kann, im Kampf um 3 oder 0 Punkte.

Und manchmal braucht eine extrem verunsicherte Mannschaft einen kleinen Schubser in die richtige Richtung. Einen kleinen Glücksmoment. Genau einen solchen erhielt Borussia nach einer guten halben Stunde: Nach einem Schuss von Havard Nordtveit aus kurzer Distanz zog Charles Kabore die Hände vors Gesicht und stoppte so regelwidrig den Ball. Der belgische Schiedsrichter Serge Gumierry zeigte auf den Punkt: Handelfmeter.

Heiko Hinrichsen (Stuttgarter Zeitung) wäre lieber zuhause geblieben, statt das Stuttgarter Spiel gegen Kopenhagen zu beobachten.

Man muss freilich auch konstatieren: wer gestern Abend zu Hause geblieben ist, hat wenig falsch gemacht. Denn so trist wie die Kulisse war in der ersten Halbzeit auch das Spiel. Wenig war übrig geblieben von dem Schwung, den der VfB noch in Hamburg gezeigt hatte. Dort schien die angespannte Tabellenkonstellation den Spielern Beine zu machen – gegen Kopenhagen war davon zunächst wenig zu sehen. Pomadig und weitgehend ideenlos trugen die Stuttgarter ihre Angriffe vor; keinerlei Mühe hatten die defensiv gut geordneten und taktisch reifen Dänen, den Gegner vom eigenen Tor wegzuhalten

Leverkusen gewinnt gegen Rapid Wien locker mit 4:0 und dementsprechend fallen die Stimmen zum Spiel aus, die der Standard zusammengefasst hat. Stefan Klüttermann (RP) beschreibt den Türöffner.

Letztlich passte es sogar irgendwie zu diesem Leverkusener Europacup-Trip dass der unfreiwillige Protagonist der kuriosen Anreise vom Mittwoch am Donnerstag nun zu einem der Hauptdarsteller der 90 Minuten avancierte: Innenverteidiger Philipp Wollscheid – am Vortag noch eine Viertelstunde lang im Düsseldorfer Abflugterminal verschollen und von den Verantwortlichen verzweifelt gesucht, weil er Schuhe kaufen gegangen war und sein Handy auf lautlos gestellt hatte – köpfte Bayer 04 vor 43.200 Zuschauern im ehrwürdigen Ernst-Happel-Stadion nach einer Ecke von Gonzalo Castro mit 1:0 in Führung.

Die Neue Presse war beim Spiel der Hannoveraner in Schweden vor Ort und moniert die mangelnde Chancenauswertung des Slomka-Teams.

Manko der Niedersachsen war vor 8300 Zuschauern – darunter 4000 96-Fans – die schlechte Chancenauswertung, die sich beinahe rächte. „Es war das erwartet schwere Spiel mit einem herrlichen Ende. Wir hatten das Glück des Tüchtigen“, stellte Trainer Mirko Slomka fest. 96-Verteidiger Christian Schulz meinte zu den dramatischen Schlussminuten: „Es ist ärgerlich, wenn man so gut da steht und dann in der Nachspielzeit den Ausgleich kassiert. Es gibt nicht viel, viel Schöneres, dann noch einmal zurückzukommen.“

Bundesliga

Gestern wurde hier bereits verkündet, dass die Clubfans United einen Blick aufs Spiel des Clubs gegen die Knappen werfen. Blogundweiss ist dort auch im Interview zu lesen und Turnhallenphil nimmt dies direkt auf.

Fußball-Wunder-Bauten

Der Schalkefan hat sich mit einem ganz besonderen Fußballbuch auseinander gesetzt und rezensiert. Zwei der Autoren haben wir übrigens nächste Woche im „Gespräch en blog“ zu Gast.

„Fußball-Wunder-Bauten“ hat mich positiv überrascht. Hatte ich ein arg dröges Foto/Text-Machwerk mit architektonischen Belehrungen befürchtet, erreichte mich in der Tat ein Werk, dass ich sofort in mein Herz schließen konnte und auf dessen zweiten Teil – der zwangläufig irgendwann folgen muss (!) – ich bereits jetzt sehnsüchtig warte.

Fußballerin des Jahres

Die Kandidatinnen für den Preis der Fußballerin des Jahres wurden gestern nominiert, genauso wie für den Damen-Coach des Jahres. Aus deutscher Sicht nur Trainerinnen nominiert, nämlich Maren Meinert (U20) und Silvia Neid.

Rettet die Alemannia

Der Friedrich will die Alemannia retten. Die steht nämlich kurz vor der Insolvenz. 2.000.000 Euro werden benötigt.

Im Grunde hat es die Alemannia nicht verdient gerettet zu werden. Durch Misswirtschaft und Vertrauensbruch steht der Traditionsverein kurz vor der Insolvenz. Helfen kann uns laut Aussage verantwortlicher Personen nur ein Wunder. Ich versuche meinen Teil dazu beizutragen und rufe alle Fans und Liebhaber des Fußballs – aber auch alle anderen Vereinsbegeisterten Menschen – auf, eine kleine Spende für die Alemannia zu tätigen.

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Ein Bericht über Vincent Kompany, der Rechtsextreme verspottet.

Die Blog- & Presseschau für Donnerstag, den 25.10.2012 – Teil 2

Champions League-Nachschlag

Rafael Buschmann (Spiegel Online) geht in seiner Analyse des 2:1-Siegs des BVB gegen Real Madrid auf Marcel Schmelzer ein. Schmelzer traf zum entscheidenden 2:1 gegen die Königlichen.

Es gibt Geschichten, die sind fast zu kitschig, um sie sich auszudenken. Schmelzers Vorstellung gegen Real mit seinem Volleyschuss direkt ins Herz des spanischen Meisters als Krönung ist so eine Story. Denn genau dieser Schmelzer war es, dem Bundestrainer Joachim Löw zuletzt zwischenzeitlich die internationale Top-Qualität absprach.

Daniel Theweleit (taz) schmunzelt über seine Kollegen und die „Ausgerechnet Schmelzer“-Geschichten, nimmt aber ebenfalls dankbar die Steilvorlage des Linksverteidigers an.

Ausgerechnet Schmelzer riefen die Reporter oben auf der Tribüne in die entfesselt jubelnde Arena hinein, denn der Linksverteidiger trifft eigentlich nie, in seinem 137. Pflichtspiel war ihm zuvor erst ein einziges Tor gelungen, ein eher unwichtiger Treffer gegen den 1. FC Köln. „Was Marcel Schmelzer da heute Abend gespielt hat, das war wie von einem anderen Stern“, sagte Jürgen Klopp später im Fernsehen und fügte an: „Glückwunsch an Deutschland, so einen Linksverteidiger zu haben.“

Das 09blog ist einfach froh über den 3er und vergisst dabei die Sorgen der Bundesliga.

Wie Klopp schon nach dem Spiel attestierte, spielerisch war das alles nicht perfekt. Aber wir haben Real Madrid in einem Pflichtspiel besiegt! Verdient besiegt! Was will man mehr? Wir sind Gruppenerster und dürfen auf einmal vom Achtelfinale träumen! Wen interessiert das Derby? Wen interessiert die Mini-Krise Mini-Flaute in der Bundesliga?

Derhatschongelb vom Sportsaal freut sich über die kompetenten Analysen von Jürgen Klopp beim ZDF nach dem Dortmunder Sieg. Nebenbei beschreibt er die komödienartigen Dialoge mit Oliver Kahn, der sich als Experte ziemlich ratlos zeigte.

Ich kann am Fernseher die Komplexität des Spiels (vor allem in der Schnelligkeit) doch gar nicht verstehen und auch bei mir bleibt nur hängen, dass Xabi Alonso irgendwie nicht das Spiel seines Lebens gemacht hat. Und dann will ich hören, warum! Dass der BVB die Königlichen zu riskanten Anspielen auf den zugestellten Alonso zwang (so wie bei der Balleroberung vor dem 1:0) oder auf Alonsos im Spielaufbau deutlich schwächere Kollegen. Dass man im Fußball auch mal einen Gegenspieler frei lässt, weil man über dessen fußballerische Defizite Bescheid weiß und hofft, dass er sie ausspielt, wenn man ihn dazu verleitet.

Turnhallenphil blickt noch mal auf den Schalker Sieg im Emirates-Stadium gegen Arsenal. Er zeigt sich weniger euphorisch als die meisten anderen Schalker Blogger und sah beim 1:0 eine Zufallskombination.

Christoph Biermann (11 Freunde) widerspricht und meint, dass die Schalker sogar den Dortmundern die Show gestohlen hätten.

Schön deren Sieg gegen Real Madrid, die sich jedoch traditionell in Deutschland schwer tun, aber wer gewinnt schon in England? Seit elf Jahren bzw. 25 Spielen in der Champions League war das keiner deutschen Mannschaft mehr gelungen. Zudem hatte Arsenal noch nie zuvor in der Geschichte der Champions League im eigenen Stadion ein Gruppenspiel verloren, und noch nie zuvor (in sieben Spielen) hatte eine deutsche Mannschaft bei Arsenal gewonnen. Überhaupt war Schalke die erste nicht-britische Mannschaft die im Emirates Stadion in der Champions League gewann. Denn in den letzten 43 Spielen hatte es zwei Niederlagen nur gegen Manchester United und Chelsea gegeben.

Und wer diese Zahlen liest, möge bitte noch die passende Antwort beim Trainer abholen.

Der letzte internationale Titel liegt nun schon über 10 Jahre zurück. Die Sportnation ist sich sicher, dass die Durststrecke bald beendet ist.

Auch Christian Spiller (ZEIT Online) schlägt in diese Kerbe und ist vom deutschen Fußball in der Königsklasse begeistert.

Die Klubs der Bundesliga überzeugen durch Fußball- statt Finanzinnovationen. Der FC Bayern hat dem reaktionären Ergebnisfußball abgeschworen und profitiert noch immer vom van-Gaal-System, das von Jupp Heynckes nur verfeinert und mit anständiger Menschenführung angereichert wurde. Jürgen Klopp hat mit Borussia Dortmund eine völlig neue Art des Fußballspielens, einen High-Speed-Kick mit elf Leichtathleten entwickelt, der vor allem in England bewundert und in der Liga von Klubs wie Gladbach, Hannover oder Frankfurt mehr oder weniger direkt kopiert wird.

Felix Magath entlässt sich nicht selbst

Magath muss als erster Trainer der Bundesliga-Saison gehen und wird vom Verein beurlaubt. Der Futiclub hatte einen ganz guten Riecher und beschäftigt sich in der aktuellen Ausgabe schon mit der „Meuterei am Mount Magath“ ohne zu wissen, dass Stunden später Magath wirklich gehen muss.

Als erste waren die Lokalen vor Ort. Die Wolfsburger Nachrichten vermeldeten die Entlassung exklusiv.

Unsere Zeitung erreichte den freigestellten Fußball-Boss kurz nach dem Gespräch telefonisch. „Ich kann dazu nichts sagen. Machen Sie es gut“, waren Magaths einzige Worte.

Es übernimmt Lorenz-Günther Köstner. Das Wolfsblog berichtet vom ersten Training.

Peter Körte (FAZ-Blog) fragt sich derweil, warum Felix Magath überhaupt gehen muss.

Wer wirklich entlassen gehört in Wolfsburg, das ist eben nicht in erster Linie Felix Magath. Wer die Verantwortung auf sich nehmen müsste, das sind die geltungssüchtigen Automogule wie der Aufsichtsratsvorsitzende Francisco Javier Garcia Sanz, wie der VW-Chef Martin Winterkorn, Leute, die Magath mit dieser Machtfülle ausgestattet, die geglaubt haben, ein harter und smarter Fußballlehrer könne in Personalunion Trainer, Manager und Geschäftsführer sein.

Für die Entlassung von Magath hatten sich aber wohl vor allem auch die Spieler ausgesprochen. Von sechs befragten Profis hielt nur Diego Benaglio zum Trainer.

Großen Anteil am Rauswurf hatten augenscheinlich fünf Spieler des VfL, die sich in Gesprächen mit der Klubspitze gegen Magath aussprachen. Von sechs befragten Profis wollte angeblich nur noch Kapitän Diego Benaglio mit Magath weitermachen, fünf Spieler (u.a. Marcel Schäfer, Simon Kjaer) sollen dagegengestimmt haben. Magaths Menschenführung und vor allem die katastrophale Transferpolitik standen schon lange in der Kritik. Seit seiner Rückkehr im März 2011 holte Magath 26 Spieler, von denen acht schon wieder weg sind und sieben kaum noch eine Rolle in Wolfsburg spielen.

Bundesliga

Am Samstag muss Nürnberg gegen Schalke ran. Für die Clubfans United ein Grund sich näher mit dem Gegner zu befassen. Neben dem Ausblick aufs Spiel gibt es zusätzlich ein Interview mit Blogger Tobias Kreimer von Blogundweiss.

Der Kaisergrantler grantelt wieder. Er hat keinerlei Verständnis für die Miesmacher der Nation, die den Bayern zukünftige Probleme andichten wollen. Zum Beispiel, dass die bald fitten Spieler nicht gerne auf der Bank sitzen wollen und dann automatisch Ärger machen.

Sicherlich kann man aus Abgängen oder Verletzungen von starken Spielern auch immer einen gewissen positiven Effekt ziehen. Das ist auch in München schon oft genug vorgekommen. Die Mannschaft rückt enger zusammen und andere Spieler können plötzlich stärker und befreiter aufspielen, aber trotzdem darf ich diese These in den Raum der Spinnerei abstellen. Wenn ich den Herrn richtig verstanden habe, geht der davon aus, dass diese Spieler ärger machen, wenn sie nicht zum Zuge kommen und dadurch sich der FC Bayern selber schlägt. Sozusagen.

Im Zuge der Rücktrittsgedanken des Arjen Robben erklärt Franz Beckenbauer den Holländer. Ein wissenschaftlicher Exkurs in der tz.

Doping und Fußball

„Bringt ja nix.“ „Warum sollen Fußballer dopen?“ „Unrealistisch!“ sind typische Äußerungen, wenn es um Doping im Fußballsport geht. Daniel Drepper schreckt das nicht ab und fragt deshalb beim DFB nach, warum es beispielsweise keine Blutkontrollen in der Bundesliga gibt.

Etwa 500 Trainingskontrollen macht die NADA im deutschen Fußball jede Saison, dazu kommen etwa 1600 Wettkampfkontrollen. Das sind ausschließlich Urinkontrollen. Viele Substanzen sind deshalb überhaupt nicht nachweisbar. Ende Juni hatte ich zwei Mal beim DFB angefragt, warum es keine Blutkontrollen im Fußball gibt und wann sich das ändert. Ich hatte damals keine Antworten bekommen. Jetzt habe ich nachgehakt und DFB und NADA haben geantwortet, allerdings ziemlich schwammig.

Sicheres Stadionerlebnis

Frank Willmann (Tagesspiegel) setzt sich ausführlich in seiner Kolumne mit dem DFL-Konzeptpapier „Sicheres Stadionerlebnis“ auseinander.

Mit Milchmädchenrechnungen und einseitiger Berichterstattung wird krampfhaft versucht, der Öffentlichkeit ein Bild vom gefährlichen Stadionbesuch einzubläuen. Deshalb ist es nur folgerichtig, dass die Klubs den DFL-Maßnahmenkatalog nun reihenweise abblitzen lassen.

Rafael Buschmann (Spiegel Online) wollte sich einen Eindruck vor Ort bzgl. des sicheren Stadionerlebnis machen. Heraus kam eine Reportage vom Derby am Wochenende mit erschreckenden Momenten.

Doch als wir am Stadion ankamen, eskalierte die Situation – und zwar herbeigeführt von der Polizei, die mit berittenen Einheiten mitten in die Fan-Gruppe hineingaloppierte und diese gewaltsam sprengte. Die Ultras liefen teilweise in Panik quer über den Platz. Dabei kamen zwangsläufig Schalke-Fans mit Dortmund-Fans in Körperkontakt, was an verschiedenen Stellen zu kleineren Schlägereien führte. Das Polizeirezept in der nun wirklich unübersichtlichen Situation: Pfefferspray gegen alle.

Vukcevic in Reha-Klinik

Immer noch im Koma, aber auf dem Weg der Besserung ist Boris Vukcevic. Der Hoffenheimer Spieler wurde jetzt in eine Reha-Klinik verlegt.