Die Blog- & Presseschau für Dienstag, den 30.10.2012

Willkomen bei Fokus-Fussball.de. Heute wird im Laufe des Tages auch der Podcast „Collinas Erben“ veröffentlicht. Bis dahin: viel Vergnügen mit der Blog- & Presseschau für Dienstag, den 30.Oktober 2012:

DFB-Pokal

Diese Woche wird die 2. Runde des DFB-Pokals ausgespielt.  Folgende acht Partien stehen heute auf dem Programm:

30.10.2012, 19.00 Berliner AK 07 -1860 München

30.10.2012, 19.00 Wormatia Worms – 1. FC Köln

30.10.2012, 19.00 Preußen Münster – FC Augsburg

30.10.2012, 19.00 Eintr. Braunschweig – SC Freiburg

30.10.2012, 20.30 TSV Havelse – VfL Bochum

30.10.2012, 20.30 Schalke 04 – SV Sandhausen

30.10.2012, 20.30 VfR Aalen – Borussia Dortmund

30.10.2012, 20.30 FSV Mainz 05 – FC Erzgebirge Aue

Alle Spiele werden von „Sky“ live übertragen. Der Kommentatoren.blog hat alle Ansetzungen beim Pay-TV-Sender im Überblick. Die ARD fasst die Spiele ab 22.15 Uhr in der „Sportschau“ zusammen. DFB.de fasst die Highlights der 1.Runde in einem Video zusammen.

Frank van der Velden (Sportschau) stellt den Berliner AK vor, der in der 1. Runde beim 4:0 gegen 1899 Hoffenheim aus Tim Wiese eine Schießbudenfigur machte:

Was dem BAK aus seiner bewegten Vergangenheit geblieben ist, ist das Multikulturelle. Und dies macht auch den Charme aus. „Wir wollen ein Verein für alle Berliner sein“, sagt Mehmet Ali Han  und Trainer Härtel betont, der Klub und seine Mannschaft seien das beste Beispiel dafür, wie Integration gelingen könne.

Das Publikum ist bunt gemischt. Nicht nur Fans mit türkischen Migrationshintergrund, sondern vielerlei Nationalitäten sind vertreten. Hinzu kommen Studenten und ganz normale Leute aus dem Viertel. Auch das Team beschreibt Härtel als „einen guten Querschnitt der Stadt Berlin“. Der BAK engagiert sich in der Stadt, fördert soziale Projekte und ist bekannt für seine exzellente Jugendarbeit.

Auch Paul Linke (Berliner Zeitung) nimmt sich des BAK an: Erfolg sucht Fans

Oliver Trust (ZDF) beschreibt das „Fußballwunder im Ringerparadies“ Aalen:

Jetzt träumt man in Aalen von einem „FC Ost-Alb“, der die Region in seinen Bann zieht. Schritt für Schritt wollen sich die Aalener in der Zweiten Liga etablieren, was Verbesserungen der Infrastruktur nach sich ziehen müsste. „Die erste Liga ist das Ziel jedes Vereins. In Aalen ist zu erst einmal wichtig zu sehen, dass gute und konstruktive Arbeit erfolgversprechend ist“, sagt Hasenhüttl, der sich selbst als „Fußball-Deutscher“ sieht und sich in seinem Job in der schwäbischen Provinz pudelwohl fühlt.

Vor dem Spiel gegen den VfL Bochum sprach der Trainer des Nord-Regionalligisten, André Breitenreiter, mit DFB.de. Breitenreiter selbst gewann 1992 selbst mit dem damaligen Zweitligisten Hannover 96 den DFB-Pokal und setzte sich als Trainer mit Havelse in Runde gegen den 1.FC Nürnberg durch: „Jeder muss über sich hinauswachsen

Havelses Gegner VfL Bochum ist auf der Suche nach einem neuen Trainer. David Nienhaus (SportWort) meint, dass es der wohl bekannteste Kandidat nicht werden darf: Peter Neururer disqualifiziert sich selbst

Beim Spiel gegen Havelse sitzt Karsten Neitzel als verantworlicher Cheftrainer auf der Bank des VfL. Ralf Ritter (WAZ) war beim Training des Interimcoaches und vermutet Änderungen in der Startelf.

Manfred Hendriock (WAZ) war dabei als Huub Stevens zum Fußballgespräch in die schicke Kabine von Schalke 04 lud. Stevens will beim Spiel gegen Sandhausen einige Leistungsträger schonen.

Ballon d´Or

Bei der Wahl zum Weltfussballer der Jahres sind Manuel Neuer und Mesut Özil nominiert. Auf der Liste zum Welttrainer des Jahres stehen die deutschen Trainer Joachim Löw, Jürgen Klopp und Jupp Heynckes. (kicker)

Der aktuelle „Weltfussballer des Jahres“, Lionel Messi, hat derweil den Goldenen Schuh als erfolgreichster Torschütze der Saison 2011/2012 in Europa erhalten. (Spiegel)

Finanzen

„The Swiss Ramble“ hat sich ausführlich mit den Finanzen von Borussia Dortmund befasst. Auch für Börsenspekulanten interessant: Back in the game

Gabriele Marcotti analysiert im „Wall Street Journal“ „Germany’s Semi-Socialist Soccer Paradise“ mit der Premier League:

Germany’s is undoubtedly more fan-friendly, but how their way of operating could work in a nation with a different economic profile is anyone’s guess. England’s system is clearly more cosmopolitan and financially-driven, and, again, this probably reflects the local economy.

Nik Afanasjew (Tagesspiegel) meint die Bundesliga profitiert von der Krise:

Während sich die kurzfristigen sportlichen Auswirkungen der Krise auf den Fußball in Europa in Grenzen halten, wird die Abschaffung der Steuerprivilegien in Südeuropa und die veraltete Infrastruktur der dortigen Ligen für eine Kräfteverschiebung nach Norden sorgen. Davon könnte vor allem die Bundesliga könnte profitieren. Der Wechsel der beiden spanischen Nationalspieler Álvaro Dominguez und Javi Martínez zu Mönchengladbach und Bayern ist ein Fingerzeig.

Medien

Kai Pahl (Alles Ausser Sport) hatte sich gestern im „Screensport“ laut Gedanken über ein frühzeitiges Ende von „Liga total!“ gemacht. Heute veröffentlicht er die Reaktionen der Telekom und wundert sich über die Kampfprogrammierung von Sport 1: gegen das Pokalspiel von Schalke wird ein Talk mit Tönnies und Heldt laufen.

Die Premier League bekommt laut „Guardian“ für die Übertragungsrechte in den USA 250 Millionen Dollar für drei Jahre von NBC.

Altravita“ hat das Fußballmagazin „Zwölf“ zum Thema Fankultur rezensiert und ist begeistert:

Ich bin der Meinung, das Heft bietet eine sehr weitreichende Beschäftigung mit dem Thema „Fankultur“, das anhand vieler Perspektiven genügend Anlass zum Nachdenken bietet und verschiedenen Sichtweisen Platz einräumt. Für Schweizer würde ich fast einen Kaufbefehl aussprechen, aber auch für österreichische oder deutsche Fans ist das Heft unbedingt interessant.

Doping

Der „sportinsider“ versucht eine Frage der schwedische Zeitung „Aftonbladet“ zu beantworten: ,,Wollen wir wirklich wissen, ob der FC Barcelona eine Dopingfabrik gewesen ist?”

Bayern München

Nach der ersten Bayern-Niederlage wird versucht zu analysieren was diese Niederlage zu bedeuten hat. Wo sind Schwachstellen im Team? Was passiert in München in der Zukunft?

Christian Wermke (Tagesspiegel) sieht die Bayern „entschlüsselt„:

Die Elf von Sascha Lewandowski stand sehr tief in der eigenen Hälfte, mit zwei Viererketten vor dem Strafraum. Stoßen sie auf solch eine Taktik, haben es selbst Kreativspieler wie Bastian Schweinsteiger und Toni Kroos schwer, den entscheidenden Pass zu spielen. Stürmer Mario Mandzukic kam kaum zum Zug, zu eng, zu kompakt standen die Leverkusener um den Strafraum. „Wir hatten nicht die richtigen Spielzüge, um die Abwehr zu überwinden“, sagte Torhüter Manuel Neuer. Hinzu kam, dass den Bayern die Leichtigkeit fehlte. Es gab überraschend viele Fehlpässe und Ungenauigkeiten. Zu langsam war auch ihr Umschaltspiel, während Leverkusen bei Kontern die Schwächen der Münchner aufdeckte. Beide Treffer fielen nach Gegenstößen.

Birger Hamann (Spiegel) meint, dass der Rekordmeister sich keine Nachlässigkeiten wie bei den Gegentoren von Leverkusen leisten darf und hat einen Unersetzlichen ausgemacht:

Eine weitere ist die Erkenntnis, dass in diesem exzellenten Bayern-Kader jede Position doppelt gut besetzt ist, alle Ausfälle qualitativ und quantitativ kompensiert werden können. Mit einer Ausnahme: Ist der in den vergangenen Wochen überragende Franck Ribéry nicht dabei, fehlt für die linke Außenbahn eine echte Alternative.

Jürn Kruse (taz) schließt sich dieser Argumentation an:

Die Bayern spielten Van-Gaal-Gedächtnisfußball: quälend lange Ballstafetten, Bastian Schweinsteiger auf Toni Kroos auf Luiz Gustavo auf Schweinsteiger. Irgendwann passten sie auf außen, zu David Alaba und Holger Badstuber auf links oder auf Thomas Müller und Philipp Lahm auf rechts, es folgte eine hohe oder flache Hereingabe und – kein Tor.

Immer wieder das gleiche Schema. Aber ohne Arjen Robben, ohne Franck Ribéry fehlte die Inspiration.

Maik Rosner (Berliner Zeitung) schlägt in dieselbe Kerbe: Wenn die Flügelzange klemmt

Mainzer Aufschwung

Während die Bayern also schon fast wieder in eine Krise geschlittert sind, freut man sich in Mainz nach holprigem Start über den Erfolg des FSV. Spox lobt Trainer Thomas Tuchel und sein Team:

In den erfassbaren Daten unterscheidet sich Mainz kaum groß von anderen Bundesligisten. Was die Mannschaft aber derzeit auszeichnet, ist ein ungeheures Maß an Widerstandsfähigkeit in engen Phasen einer Partie und die Emotion, mit der Mainz seine Spiele wieder bestreitet.

Doppelspitze

Stefan Osterhaus (NZZ) über die Arbeit des Trainerduos Lewandowski/Hyypiä:

Ein wenig erinnern sie an das legendäre schwedische Nationaltrainer-Duo Lars Lagerbäck / Tommy Söderberg. Die Kombination hat durchaus Charme: Der Defensiv-Veteran Hyypiä verfügt über einen reichen Anekdotenschatz und kann den Spielern erzählen, wie es 2005 im legendären Champions-League-Final gegen Milan war (vom 0:3-Rückstand zum Titelgewinn). Das verleiht Glaubwürdigkeit. Lewandowski seinerseits hat das analytische Handwerkszeug, um die Probleme, die der Fussball der Gegenwart aufwirft, von Grund auf zu durchdringen.

„Sicheres Stadionerlebnis“

Michael Horeni (FAZ) fragt „Tatort Stadion?“ Er lässt FCK-Fan Jochen (55, IT-Berater) zu Wort kommen, sucht nach den Motiven von Lorenz Caffier und versucht die Argumentation von Helmut Spahn, Ex-Sicherheitschef des DFB, nachzuvollziehen:

Wenn man Spahn reden hört und sich dazu Fernsehbilder und Schlagzeilen über Gewalttaten und Pyroaktionen in den Stadien vergegenwärtigt – und die Kommentare von Politik und Polizei hinzunimmt -, dann ist es, als verfolge man Berichte aus verschiedenen Welten. „Bilder sagen mehr als 1000 Worte“, sagt Spahn. „Es wird in der Diskussion viel zu stark vereinfacht und verallgemeinert.“ Zudem werde auf den Fußball so genau geschaut wie nie, und dabei würden nun auch die negativen Dinge immer größer. „Aber die Phänomene sind nicht neu, die gibt es seit Jahrzehnten.“ Wohl aber sei die Gewaltbereitschaft gestiegen. Und die Brutalität bei Auseinandersetzungen. Das sei in der gesamten Gesellschaft zu beobachten.

Fußballgeschichte

Roger Repplinger (Zeit) stellt U.S.I. Lupo-Martini Wolfsburg, den ältesten Gastarbeiter-Fußballclub Deutschlands vor.

Alex Raack (11 Freunde) reist zurück in das Jahr 1992: Als Werder Bremen den Europapokal gewann

Die Schottische Furche“ veröffentlicht ein Fundstück von Yordan Letchkov und weiß was der Spielverderber von 1994 heute macht.

Mit Lothar Woelk sprach Ron Ulrich (11 Freunde) über seine Zeit in Bochum und Hardrock.

A Football Report“ über die Anfänge von Roberto Mancini als Trainer.

Frauen

Eurosport zeigt heute Abend die Champions League. (Framba)

Kurz gemeldet

Ein Feyenoord-Fan hat im Topspiel zwischen Rotterdam und Ajax den eigenen Spieler Daryl Janmaat mit einer Trinkflasche beworfen. Der Profi  blieb glücklicherweise unverletzt. (spox)

In Nürnberg stärkt Sportvorstand Martin Bader Trainer Dieter Hecking den Rücken. (kicker) Die „Clubfans United“ fragen, ob es überhaupt eine Trainerdiskussion gibt und wundern sich über manch mediale Berichterstattung:

Die Busblockade zum Beispiel gestaltete sich bereits beim zweiten Blick als die Schlagzeile nicht wert, was wohltuenderweise auch vom Anwesenden ARD-Repräsentanten im Sport1-Doppelpass so bestätigt wurde. Statt Sturm des Sicherheitsbereichs von mehreren hunderten “Hecking raus”-skandierender Fans, die nur durch Polizeieinsatz zurückgedrängt werden konnten, entpuppt sich das ganze als Marsch durch eine offene Schranke von maximal um die 100 Fans, von denen nach Augenzeugen vielleicht 5 die Ablösung Heckings forderten – der Rest wollte nur reden und mit dem Rest wurde auch geredet. Danach war die Sache vorbei – wäre nicht die mediale Aufbereitung gewesen.

Die Fananleihen beim 1.FC Köln sind ausverkauft. (spox)

Ein Schiedsrichter in Montevideo in einem Spiel 17 Mal die Rote Karte. (RP)

HSV-Trainer Torsten Fink will Slobodan Rajkovic begnadigen (spox)

Extra

Tor und Gelbe Karte des Tages: Daniel Agger (Liverpool)

Futsal-Tor des Tages: Rita Martins (Benfica)

Trainer Baade“ findet den wahren Karl-Heinz Rummenigge und zeigt Verständnis.

Diego Armando Maradona feiert Geburtstag. „A Football Report“ gratuliert.

Meist geklickt

Gestern wurden die „Sportsaal“-Beiträge „Zehn Dinge, die wir beim Fußball hassen“ und „Zehn Dinge, die wir beim Fußball lieben“ am meisten geklickt.

 

 

 

 

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