Fußballblogbeitrag des Monats: Januar 2014

Der erste Monat des Jahres 2014 ist schon seit ein paar Tagen Geschichte. Der Sportblogbeitrag des Jahres gekürt. Zeit den Nachfolger von Stefan Vogel zu finden, der im Dezember verdient gekürt wurde und hier sein Vorschlagsrecht für einen schönen Text wahrnimmt.

Viel Spaß beim Lesen und hören!

januar2014

Stefan Vogel nominiert: Akademikerfanclub„Berlin, Berlin, wir fahren nicht nach Berlin…“

 

Warum? Weil die Macher des Blogs clever sind und witzig. Und weil in diesem Beitrag Fragen zum Selbstverständnis des Fanseins gestellt werden, die mir wichtig sind und die teilweise in der vehementen (und natürlich legitimen) Verteidigung des eigenen Verständnisses zu kurz kommen.

Natürlich mag Hoffenheim nicht die Konfliktlinien und Probleme haben im Hinblick auf das Verhältnis Verein/Fanlager wie andere und auch die Auseinandersetzungen innerhalb des Fanlagers werden sicherlich nicht mehr der öffentlichen Resonanz geführt wie anderswo.

Aber sie gehen da hin und supporten, weil sie ihren Verein lieben. Mehr muss ich nicht wissen. Mir reicht das, um sie Fan zu nennen.

 

Jens Peters nominiert: Vanjupp –  Tradition – ein Missbrauchsopfer

Die Nominierung für diesen Monat fiel mir wirklich nicht schwer. Jemand, der Leverkusen Tradition zuspricht, muss einfach nominiert werden. Aber im Ernst. Der Autor schafft es einen objektiven und vernünftigen Blick auf das allgegenwärtige Thema Tradition im Fußball zu werfen. Etwas was nicht selbstverständlich ist in diesen Zeiten.

Aber bei der ganzen Diskussion um Tradition versus Kommerz geht es natürlich viel mehr darum, seine bekannten Denkmuster zu verteidigen und irgendwie krampfhaft sein Weltbild zu erhalten. Aber der Fußball heute ist anders, als noch vor 30 Jahren. Er ist ein Event, eine Werbebühne und ein Geldumschlagsplatz. Der Fußball als Sport ist nur noch ein Teil davon, aber immer noch der Mittelpunkt. Wandel gibt es in allen Bereichen, aber nirgendwo wird noch so stark versucht, die Veränderungen auszusperren.

 

Julian Ritter nominiert: Rotebrauseblogger –  Streitobjekt Zweitligalizenz

Der Januar ist nur scheinbar der Monat des Winterschlafs im deutschen Fußball. Letztes Jahr kündigte der FC Bayern Guardiola an, in diesem Jahr peppte Thomas Hitzlsperger den Brei aus Trainingsspielergebnissen und Interviews aus Belek auf. Eine Meldung aber, die manchen Fußballfreund in diesem Jahr freudig aufhorchen ließ, ist auf Andreas Rettig zurückzuführen. Auf dem Fankongress 2014 in Berlin sprach sich der DFL-Geschäftsführer in einer Art für die 50+1-Regel aus, die nicht wenige zur Mutmaßung führte, die DFL könnte RasenBallsport Leipzig daran hindern, bei einem Aufstieg eine Lizenz für die Zweite Liga zu erlangen.

Während aber viele Mainstream-Medien zur Sache nicht viel mehr zu berichten wussten, als die Anspielungen Rettigs zu zitieren und andere sich von Vorfreude erfüllt öffentlich die Hände rieben, leistete der Rotebrauseblogger wertvolle Nischenarbeit: Nüchtern, detailliert und stringent führte er aus, wie der Verein funktioniert, welche Eigenheiten bei der Lizenzierung von Relevanz sein könnten und warum die 50+1-Regel den Leipziger Verein überhaupt nicht betrifft. Unabhängig davon, wie man als Leser zum Marketinginstrument Red Bulls steht, ist dieser Text eine lesenswerte und – soweit ich sehe – beispiellose sachliche Einführung in ein umstrittenes Themenfeld und damit ein heißer Kandidat für den Blogbeitrag des Monats.

 

Klaas Reese nominiert: Textilvergehen – Vielleicht ist Union nicht besser als andere Vereine

Um Union Berlin hat sich in den letzten Jahren ein besonderes Image entwickelt. Ein Verein, dessen Fans das eigene Stadion umgebaut haben und fast nur auf Stehplätzen ihr Team anfeuern, deren Präsident sich öffentlich gegen repressive Maßnahmen der Polizei gegen Fans und für Pyrotechnik einsetzt. Mattuschka, eisern, Weihnachtssingen. Das klang alles wie der perfekte Fußballverein, der es aktuell sogar schafft an das Tor zur Bundesliga zu klopfen. Böse Zungen sprachen schon vom „Kultverein“. Wohlmeinende blickten einfach etwas neidisch nach Berlin-Köpenick.

Dieses Bild bekam im Januar üble Kratzer als Union zum Freundschaftsspiel in Schweden antrat. Viele Schlachtenbummler ließen sich gerne von BFC Dynamo Banner im Block der Gastgeber provozieren. Warfen Böller und zündeten Pyro. Stürmten den Platz. Sorgten für einen Spielabbruch.

Die Podcastrunde vom Textilvergehen diskutiert diesen Vorfall und auch die Bedeutung der Aktion für die Zukunft, ihre Sorgen, ihre Wut und ihr Unverständnis. Diese Diskussion, diese Ohnmacht hätte kein Text leisten können. Diese Ausgabe eines der charmantesten Podcastprojekte Deutschlands hat deshalb mindestens diese Nominierung verdient.

 

Tobias Escher  nominiert: Schlenzer – Post für Toni Kroos

Gibt es einen Topspieler von internationalem Format, der ähnlich stark unterschätzt wird wie Toni Kroos? Zu behäbig sei der Junge, zu zaghaft, zu unbeteiligt am Geschehen. Marc Andruszko spricht in seinem Beitrag aus, was mir schon lange auf der Seele brennt: Toni Kroos ist ein toller Fußballer, ein Stratege, ein Ballvirtuose. Der Unterschied zwischen Marc und mir: Er verteidigt Kroos poetischer und prägnanter. Ein Beitrag, der meine Meinung wiederspiegelt und auch noch richtig gut gelungen ist. Da konnte ich gar nicht anders, als ihn nominieren – auch wenn die Kroos-Nörgler weder mir noch Marc zustimmen werden.

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Die Abstimmung endet am 20.2.2014 um 18 Uhr.

 

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