TS02 – Das Torspiel des 12.Spieltags

Das Torspiel des 12.Spieltags kommt dieses Mal aus Nürnberg!

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Torspiel. Ein Tor, dass sich hören lassen kann.

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Die Blogschau für Montag, den 19.11.2012

Blogtechnisch sind hier wie so oft Schalke, Dortmund und Bayern stark vertreten. Habt ihr noch andere Blogs im RSS-Reader? Helft uns und nutzt den Feedback-Button. Nachher folgt noch das Torspiel. Für den morgigen Tag ist noch die Aufzeichnung des Aktion Libero-Diskussionsabend geplant und für Mittwoch Collinas Erben. Im Vorfeld stellte Alex Feuerherdt bereits die Frage, was Max Kruse, Benedikt Höwedes und Jens Langeneke gemeinsam haben.

Bundesliga

Bremen – Düsseldorf 2:1 (0:1)

Die Papierkugel mäkelt an Sky-Kommentator Michael Born für seine schlimmen Allofs-Phrasen herum und kritisiert Schiri Sippel, der Arnautovic die rote Karte hätte geben dürfen. Am Ende bleibt die Freude über den 7.Platz der Bremer.

Leverkusen – Schalke 2:0 (1:0)

Turnhallenphil will nach dem Schalker Debakel in Leverkusen auf keinen Fall wieder alles in Frage stellen. Weder Mannschaft, noch Trainer. Trotzdem fragt er sich, woran es denn überhaupt lag.

Unter Flutlicht schlägt in die gleiche Kerbe, auch wenn er nicht immer glücklich über die Entscheidungen des Trainers ist. Trotzdem ist man wesentlich weiter, als noch letzte Saison.

Der Schalkefan wagt den direkten Vergleich zwischen Klaas-Jan Huntelaar und Stefan Kießling, sowie Lewis Holtby und André Schürrle. Ein Trauerspiel.

Web04 spricht von minderer Qualität der Leverkusener, die ein Debakel verhinderte.

Torsten Wieland nimmt den Gedankenfaden auf, dass die Mannschaft gegen den Trainer spielen könnte.

Blogundweiss analysiert das Spiel mit allen Autoren des Blogs in einem Google Hangout on the Air.

So down die Schalker sind, so euphorisch die Leverkusener. So aufgeweckt hat man selten einen Text im Bayer4blog gelesen und Fanny Heather erinnert sogar an 2002 nach dem Sieg gegen Schalke.

Auch Halb04 jubelt und lässt keine Nörgler zu Wort kommen und jubelt über Andre Schürrles wuchtigen 30-Meter-Schuss in den Winkel.

Dortmund – Fürth 3:1 (3:1)

Dortmund gewinnt 3:1 und Namen bestimmen das Dortmunder Fanherz. Jakub Blaszczykowski ist immer noch in Dortmund, obwohl Tinneff vor einem Jahr nicht damit gerechnet hätte. Heute ist er froh darüber.

Auch das 09blog geht auf eine Personalie ein. Ivan Perisic forderte vor dem Spiel und bekam den Startplatz. Das 09blog meint mit mäßigem Erfolg.

Anygivenweekend freut sich über die Komplettierung des Dortmunder Traummittelfelds mit Kuba. Nebenbei stellt das BVB-Blog fest, dass sich viele Gegner auf den Meister eingestellt haben, nun dieser aber dazu gelernt hat.

Kommissar Dembowski ermittelt heute nicht nur im Dortmunder Milieu, sondern ausnahmsweise auch mal südlich des Weißwurstäquators. Dienstag entscheidet sich in Valencia die Saison der Bayern, meint er.

Frankfurt – Augsburg 4:2 (2:1)

In Frankfurt ist die Krise beendet. Frankfurt siegt, Alex Meier trifft und die ganze Kurve intoniert „Im Herzen von Europa“ berichtet das Blog-G.

Nürnberg – Bayern 1:1 (0:1)

Breitnigge stellt fest, dass die Bayern selber Schuld sind einen Punkt in Nürnberg liegen gelassen zu haben.

Auch der Burnster weiß das und stellt die Rotation des Trainers in Frage. Das Fehlen von Franck Ribéry sei sowieso viel zu schwer wiegend.

DerBayernBlog sieht auch in der „Heavy Rotation“ das größte Problem des Spiels. Darüber hinaus scheut Trainer Heynckes das Experiment mit zwei Stürmern.

Power of Will schmunzelt über die Reaktion des Bayern-Torhüters auf seinen Gegentreffer. Einen Nationalkeeper nach Patzern fragen „is nich“ meint er.

Die Clubfans United sind stolz auf ihren Verein. In der zweiten Hälfte kamen die Bayern zu keiner nennenswerten Chance und der derzeitige Abstiegskandidat warf alles in die Waagschale, so dass das Match eine rassige Partie wurde.

Hannover – Freiburg 1:2 (1:1)

Sechsundneunzig sieht das erste Mal Freiburg drei Punkte aus Hannover mitnehmen und gesteht ein, dass dies auch noch völlig verdient war.

Hamburg – Mainz 05 1:0 (0:0)

Nedfuller kann diverse Rituale nicht durchführen und dennoch gewinnt Hamburg. Was ist da los? Es ist ein Arbeitssieg gewesen, denn spielerisch sah er nicht viel ansehnliches.

2.Liga

In Köln stellt man langsam fest, dass Holger Stanislawski doch irgendwie ein toller Typ ist und jubelt mit ihm zusammen über den Sieg bei 1860 München, wie Megaleague feststellt.

Kaiserslautern arbeitet sich auf Rang 2 mit einem Sieg gegen Cottbus und während es im Stadion um den Aufstieg geht, arbeiten fleißige FCK-Fans um das Stadion darum, sich für ein sicheres Stadionerlebnis stark zu machen, wie man bei „Der Betze brennt“ lesen kann.

Der VfL Bochum kann noch gewinnen und löst den Torknoten. Und wenn der noch so vertrackt ist, namentlich in Form eines 0:2-Rückstands wie Andreas Wiemers beschreibt.

Ein Lothar Matthäus

Ein Lothar Matthäus bringt seine Memoiren raus und regt sich über die Medien auf. Soweit so gut. Esleben von Fünf Freunde im Abseits regt sich über den einen Lothar Matthäus auf.

International / Frauenfußball

Der Frittenmeister wirft einen Blick auf die Top-10-Gehälter schwedischer Fußballspielerinnen. So richtig reich kann man in der schwedischen Liga nicht werden.

Fußballfilme

Schwatz-Gelb rezensiert die Fußballdoku „Verrückt nach Fußball: Eine Reise durch die Fankurven Italiens“ und kommt zu einem positiven Fazit.

Es sind eindrucksvolle Bilder, die da entstanden sind. Wenn man sich mal vor Augen hält, wie oft in Deutschland von Journalisten gejammert wird, dass man keinen Zugang zu Ultra-Gruppen erhält, so belegt diese Reise, dass man wie so oft auch im Umgang mit Fans mit Aufrichtigkeit und ehrlichem Interesse weiter kommt als mit plumper Sensationsgier. Das wäre auch für die deutsche Presse keine schlechte Lehre.

AltraVita berichtet von den Dreharbeiten und den Hintergründen zum Film.

Stadionsicherheit

Trainer Baade hat analysiert und ist zum Schluss gekommen, dass deutsche Stadien immer unsicherer werden. Schließlich lügen Zahlen nie.

Euro League

Goldmann Saxt hält eine flammende Rede auf die Europa League, dessen Qualifikationsplätze in der Liga mehr als umkämpft sind.

Fremdschauen

Das Hertha BSC Blog hat sich das Derby zwischen dem Arsenal FC und den Tottenham Hotspurs angeschaut.

Bloggerinterviews

Der Libero interviewt Blogger und beginnt mit Herrn Zechbauer, dem Betreiber des Fernglas FCB. Über Urschreie aus der Nachbarschaft.

Äpfel und Eier

Stadioncheck über den ungleichen Vergleich von Gemüse und.. auf jeden Fall geht es um Fußball und American Football.

Soccer Kunst

Benditlikebender hat Fußballkunst aus Polen gefunden. Einräder, Basketballkörbe und mehr.

Torkunst

Moussa Sow mit einem feinen Treffer irgendwo zwischen Unfall und Fallrückzieher.

Die Presseschau für Montag, den 19.11.2012

Das Fokus-Fußball-Büro ist wieder voll besetzt und damit geht hier alles wieder seinen gewohnenten Weg. Heute folgt noch die Blogschau und das Torspiel. Für den morgigen Tag ist noch die Aufzeichnung des Aktion Libero-Diskussionsabend geplant und für Mittwoch Collinas Erben.

Bundesliga

Hoffenheim – Wolfsburg 1:3 (0:2)

Wenig aufregendes berichtet Oliver Trust (Tagesspiegel) vom ersten Spiel der Wolfsburger mit neuem Manager.

Angenehmer hätte das erste Spiel auf der Bank des VfL Wolfsburg für Klaus Allofs kaum ausfallen können. Dutzende Fotografen dürften den nach 13 Jahren Werder Bremen vergangene Woche nach Wolfsburg gewechselten Manager kaum gestört haben. Der 55-Jährige war der erste Manager, der während einer Saison den Klub wechselte. Damit waren die „Aufregungen“ rund um die Dienstreise der Wolfsburger dieses Mal abgehandelt. Allofs erster Einsatz endete mit einem 3:1 (2:0)-Sieg der Wolfsburger.

Auch Christian Otto (FAZ) kommt nicht ohne die Erwähnung des neuen Managers aus. Das 3:1 bleibt auch hier fast Nebensache.

Klaus Allofs dagegen, der frischgekürte Nachfolger von Magath, darf sich um deutlich weichere Werte bemühen. Sein Auftrag lautet, aus dem VfL Wolfsburg einen sympathischen Verein zu machen. Wie auch immer es Allofs gelingt, die deftigen Dellen aus der Ära Magath wieder auszubeulen – bei seiner Präsentation als Geschäftsführer Sport wurde schnell klar, dass mit seiner Hilfe alle Uhren zurückgedreht werden. Und zwar bis auf die Stunde null.

Bremen – Düsseldorf 2:1 (0:1)

Düsseldorf spielt stark in Bremen, bringt sich aber zum wiederholten Male um den verdienten Lohn, wie Bernd Jolitz (RP) findet.

Aus Sicht der Gäste war es das dritte Mal in Folge, dass ihr Kontrahent einen Spieler durch Feldverweis verlor. Einen Sieg brachte Fortuna in keiner dieser Begegnungen zustande: in Leverkusen verlor sie 2:3, gegen Hoffenheim reichte es nur zu einem 1:1, und nun in Bremen hieß es am Ende 1:2. „Wenn man das so betrachtet, sollten wir sagen: Hoffentlich bekommt kein Gegner mehr eine Rote Karte“, sagte Kapitän Andreas Lambertz mit einem Schuss Sarkasmus.

Dabei hätten die Bremer sicherlich schon früher mit einem Mann weniger auf dem Platz stehen können, hätte Schiedsrichter Sippel nach Marko Arnautovic statt zur gelben, doch zur roten Karte gegriffen, wie die Syker Kreiszeitung berichtet.

„Gelb war da okay“, betonte Arnautovic und berichtete: „Er ist an mir vorbeigelaufen und hat etwas gesagt. Ich habe ihn erwischt. Aber das war keine Absicht. Rot hätte ich nicht akzeptiert.“ Langeneke sah das komplett anders. „Wir haben doch alle Augen im Kopf“, schimpfte der Abwehrspieler nach der Partie: „Ich bin nicht der Typ, der wie 95 Prozent aller anderen Spieler in so einer Situation hinfällt und sich auf dem Rasen kugelt. Das war ein klarer Kopfstoß, der mit Rot zu bewerten ist.“ Dass es Schiedsrichter Peter Sippel mit Gelb bewenden ließ, brachte Langeneke in Rage: „Da hat Herr Sippel seine eigenen Regeln gemacht.“

Leverkusen – Schalke 2:0 (1:0)

Jörg Strohschein (Tagesspiegel) sieht desolate Schalker in Leverkusen.

Ansonsten waren die Schalker an Harmlosigkeit kaum noch zu unterbieten. Die Überlegenheit der Leverkusener nahm zunehmend kuriose Ausmaße an. Von Minute zu Minute wurden die Schalker schwächer, während ihr Trainer immer wütender wurde. Kaum noch ein Pass fand den eigenen Mitspieler, so gut wie kein Zweikampf ging zu ihren Gunsten aus. Die Leverkusener liefen ein ums andere Mal auf das gegnerische Tor zu, und es war nur eine Frage der Zeit, wann der nächste Treffer fallen würde. Lars Bender war nach 61 Minuten schon sehr nahe dran, als er den Pfosten traf. Fünf Minuten später erhöhte Stefan Kießling zum 2:0.

Stefan Kießling traf auch gegen Schalke und mutiert in diesem Kalenderjahr zum erfolgreichsten Stürmer der Liga. Dass dies nicht vom Bundestrainer registriert wird, darüber wundern sich sowohl Philipp Selldorf (SZ, nicht online), als auch Tim Röhn (Welt).

So ist in den Interviewzonen der Bundesligastadien in dieser Saison stets zu beobachten, wie Kießling lächelnd mit den Journalisten spricht – zumindest so lange, bis ihn jemand auf das Thema Nationalmannschaft anspricht. Ob „Nationalmannschaft“ ein Reizwort sei, wollte einer nach dem Schalke-Spiel wissen. Kießling grinste und sagte, laut Duden sei das nicht der Fall. Auf eine weitere Frage antwortete er, dass es ihn „tierisch nerve“, beim DFB außen vor zu sein. Dann spottete er: „Aber ich hab gelesen, Löw hat mich registriert.“ (Welt)

Daniel Theweleit (taz) erkennt ein neues System in Leverkusen, dass dem Trainerduo zu verdanken ist.

Leverkusen hat sich tatsächlich ein neues Profil verschafft. Bayer agiert defensiver und physischer. „Wir sind gerannt wie die Ochsen und haben gekämpft wie die Stiere“, sagte Kießling. In der Tat ackern, kämpfen und rennen die Leverkusener in der Defensive, und sie lieben es, ihre Gegner mit schnellen Gegenangriffen zu überfallen.

Dortmund – Fürth 3:1 (3:1)

Thorsten Schabelon (DerWesten) sieht eine gute Leistung des BVB in der ersten Halbzeit und ein Traumtor von Mario Götze.

Am Samstag sorgte Mario Götze kurz vor der Pause für Entzückung – bei BVB-Anhängern und wohl auch bei ein paar staunenden Fürther Fans. Götze spielte Doppelpass mit Jakub Blaszczykowski, lief dann im Strafraum allein auf Greuther-Tormann Max Grün zu. Vorbeischieben den Ball? Zu langweilig für den 20-Jährigen, der beim BVB „Götzinho“ genannt wird. Den heraneilenden Grün schickte er mit einem Haken ins Reich der Leere, Abwehrmann Heinrich Schmidtgal rutschte nach dem zweiten Haken bis ins Tor-Aus. Und Götze? Schob in Ruhe zum 3:1 ein.

Frankfurt – Augsburg 4:2 (2:1)

Ingo Durstewitz und Jörg Hanau (FR) meinen, dass die Frankfurter zurück zur alten Stärke gefunden haben, allerdings das Spiel gegen Augsburg auch unnötig spannen machten.

Die eigentliche Überraschung dieses unterhaltsamen Spiels ist, dass die Frankfurter Eintracht bis zur 75. Minuten warten musste, ehe sie die drei Punkte gegen den harmlosen FC Augsburg sicher im Sack hatte. Denn diese Partie vor fast 50.000 Zuschauern hätten die Hessen schon lange vorher entscheiden müssen, sie hatten Chancen en masse, wunderbar herausgespielte Möglichkeiten gar. Sie spielten phasenweise Fußball aus einem Guss, mit offenem Visier, mit Tempo, Witz und Power, es waren herrliche Kombinationen darunter.

Nürnberg – Bayern 1:1 (0:1)

Bayern frohlockte zwar wegen der Schalker Niederlage, musste jedoch einige Brandherde löschen. Darunter fielen Manuel Neuers scheinbar unglückliche Figur beim 1:1, Mario Mandzukics militärische Geste nach seinem Treffer und die Interviewleistungen nach dem Spiel.

Saskia Aleythe (SZ) beobachtet einen wenig amüsierten Bastian Schweinsteiger.

„Es ist nicht einfach, wenn man immer wieder Tritte bekommt“, sagte Schweinsteiger und beschwerte sich wortstark über das aggressive Auftreten der Nürnberger: „Das war nicht fair genug heute. Die haben den Schiedsrichter beeinflusst – mit Zeitschinden und Liegenlassen. Und er ist drauf reingefallen.“ In einem einzigen Satz offenbarte der Nationalspieler seine wahre Begeisterung für Partien gegen Nürnberg: „Die können ja nicht anders als so, besonders in einem Derby.“

Oskar Beck (Welt) geht mit einem Augenzwinkern auf Manuel Neuers Einsatz beim 1:1-Ausgleichstreffer ein.

Aber bleiben wir noch kurz bei Neuer. „Wollen Sie mich verarschen?“, hat er den ARD-Reporter in Nürnberg angemeckert, als der von einem Patzer sprach – aber wie lässt ein amtlich anerkannter Toreverhinderer Nummer eins, wenn die Kugel so um die Kurve kommt, darüber hinaus noch Luft ab? Wie verbringt er den Samstagabend? Gießt er sich fünf Bier hinter die Binde, vermöbelt er die Frau, sperrt er sich im Keller weg, spielt er mit der Modelleisenbahn?

Hannover – Freiburg 1:2 (1:1)

René Kübler (Badische Zeitung) beschreibt worauf es für die Freiburger in der Liga ankommt.

In Hannover haben die Freiburger nun einmal mehr bewiesen, dass ein Bundesliga-Spiel für sie kein Burn-out-Risiko mehr darstellt. Zweifellos ist eine überdurchschnittliche Laufarbeit noch immer die Basis des SC-Spiels. Auch sind Tatendrang und Mut weiterhin enorm. Gerade beim jetzigen Sieg habe sein Team aber vor allem enorm schlau agiert, so Streich. Das Fahrwasser sei nun ruhiger als zuvor. Einen wie ihn, den seine Emotionen so sehr lenken, scheint das ebenfalls zu beruhigen. Zumindest ein bisschen.

Hamburg – Mainz 05 1:0 (0:0)

Jan Christian Müller (FR) erlebt mit dem Schalk in der Feder das 0:1 der Mainzer in Hamburg. Dabei beobachtet er ein Maskottchen, den tobenden Tuchel und einen Torhüter im Abseits.

Hermann ist 2,10 Meter groß und übergewichtig. Seine Hobbies sind Kindergeburtstage feiern, Essen und Schlafen. Der Dino lässt es also am liebsten ausgesprochen gemütlich angehen. Am Samstag um zirka 17.20 Uhr war Hermann freilich gut beraten, sich mit seiner Schuhgröße 87 mal ganz schnell zu verdünnisieren. Sonst wäre es unweigerlich zur Karambolage mit dem Mainzer Trainer Thomas Tuchel gekommen, und obwohl das HSV-Maskottchen bestens gepolstert ist, wäre es dabei vermutlich zu Schaden gekommen.

Gladbach – Stuttgart 1:2 (1:1)

Marko Schuhmacher (Stuttgarter Zeitung) weiß, dass die Stuttgarter das Spiel aufgrund des besseren Kopfs gewonnen haben.

Als Hobbypsychologe jedenfalls betätigte sich Bruno Labbadia im Anschluss an die Hannover-Pleite, um größere Selbstzweifel unter seinen Spielern erst gar nicht aufkommen zu lassen. Als das Team nach den Länderspielreisen vergangenen Donnerstag wieder vollzählig war, zeigte der Trainer seinen Spielern in der Videoanalyse zwar auch die Fehlerquellen auf, legte den Schwerpunkt aber auf jene Szenen, „in denen wir alles richtig gemacht haben“. Und so war nicht nur Martin Harnik „sehr überrascht“ zu sehen, dass Hannover gar nicht so stark gewesen sei, wie er den Gegner in Erinnerung gehabt habe, „sondern dass es allein an uns lag, dass wir verloren haben“.

Allofs-Nachfolge

Die Welt kam als erstes mit den Gerüchten um Klaus Allofs Wechsel nach Wolfsburg um die Ecke, jetzt auch mit dem potenziellen Nachfolger. Frank Baumann soll ran.

2.Liga

Tradition und Chaos kommen bei 1860 München zusammen, wie Gerald Kleffmann (SZ) beschreibt. Nach der Entlassung von Cheftrainer Reiner Maurer wirkt sein Nachfolger Alexander Schmidt auch nur wie eine Zwischenlösung aus den eigenen Reihen.

Matthias Koch (Tagesspiegel) war beim 3:3 von Union Berlin in Regensburg. Union lag schon 0:2 zurück, drehte das Spiel und kassierte in Unterzahl das 3:3.

International

Kai Behrmann (11 Freunde) setzt sich mit dem Schicksal von Diego Maradonas unehelichen Sohns auseinander.

Der Name versprüht Glanz. Derzeit buhlt Argentiniens Drittligist Deportivo Armenio um die Dienste von Diego Maradonas unehelichen Sohn. Doch der Deal droht am Starrsinn seines Vaters zu scheitern. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Weltstar dem Glück seines Filius im Wege steht.

Tätowierungen

Stefan Schulz (FAZ) über Fußballermodels und tätowierte Sportler.

Tätowierungen sind Geheimnis und Offenbarung zugleich. Im Sport betonen sie den Körper als Kapital, Angriffsfläche und Leinwand. Mit Rebellion hat die Körperkunst dagegen nur in wenigen Fällen zu tun.

Kurioses aus dem Stadion

Gareth Joswig (11 Freunde) hat die Geschichte eines Düsseldorfer Fans aufgeschnappt, der im falschen Block fürs falsche Team jubelte und aus dem Block flog.

In der 40. Minute jedoch wendete sich das Blatt: Nando Rafael traf per Kopf zum 1:1-Ausgleich für Fortuna Düsseldorf. Diesmal war es Becker, der aufsprang, jubelte und Beifall klatschte. Um ihn herum wurde nicht mehr gejubelt, dafür trafen ihn ein paar irritierte Blicke. So weit, so normal. Er setzte sich wieder hin, sein Sitznachbar machte sich entnervt auf den Weg zum Würstchenstand. Das jedenfalls dachte Ulrich Becker.

Mehr Geld – für Dopingproben

Die Fernsehgelder werden neu verteilt. Es kommt mehr Geld in die Kassen der Vereine und Wolfgang Holzhäuser fordert deshalb mehr Geld für die NADA und den Anti-Dopingkampf im Bericht des Deutschlandradios. Allerdings nicht für den Fußball.

Podcast Spezial – Folge 7

Off the Ball hat den frechen Fallrückzieher von Zlatan Ibrahimovic vertont. Schön anzuhören.

Grundversorgung

In der Big Show vom Sportradio 360 spricht Béla Réthy über Theo Zwanziger. Dasselbe Thema beackern die Blogger Patrick Völkner, Stefanie Barthold, Axel Goldmann und Alexander Endl im Blogspot. Zudem geht es um die Aktion Libero, die in diesen Tagen ihren ersten Geburtstag feiert.

In der neunten Folge des Spielverlagerung-Podcasts warfen die Taktikgurus einen vorausschauenden Blick auf das deutsche Länderspiel. Die Parts über Neustädter, die Unterschiede zwischen Lewis Holtby und Mesut Özil und die Entwicklung der niederländischen Nationalmannschaft sind aber weiterhin hörenswert.

Im neuesten Video von DoppelSechs.tv geht es um die Zwanziger-Bibel, Wolfsburg und René Adler.

Gero, Hans-Martin und Sebastian von Textilvergehen landen am Ende ihres Gesprächs über das 0:0 von Union Berlin in Aalen bei der alten Binsenweisheit „Hätte, hätte Fahrradkette“.

Der Zeigler liefert in seiner wöchentlichen Radiokolumne eine Vorschau auf den 12. Spieltag.

Wein und Bier

Eigentlich hätten sich die Herren des Futiklubs Weißwein aus grünen Flaschen einschenken sollen bei dem Thema. Doch trotz der Frage „Was bedeutet der Wechsel von Bremens Manager Klaus Allofs zum VfL Wolfsburg?“ blieb es beim Rotwein. Es trinken und diskutieren Rene Schmöckwitz, Andreas Rüttenauer, Martin Henkel und Joe H. Schmeichel.

Die Einlaufkinder Frederic und Nico treffen sich in ihrer dritten Folge im Hax’nhaus zum bierseeligen Gespräch über Fan- und Jugendgewalt, Fußballspieler mit Serien, Zwanziger und sie finden Neuer oder Adler eher uninteressant, haben dafür aber die Lösung für den Sturm. 

Mit Liebe

Es gibt sie tatsächlich noch, die Kuttenträger. Ja, sogar beim FC Bayern treiben sich noch welche herum. Die Bewegtbildsektion von Transfermarkt sprach mit Michael „Der Buschmann“ Zeman und seinem Schnurrbart über ihn und die Roten.

Allwöchentlich fühlt Sven von der Allgemeinen Zeitung Mainz in hessischer Mundart den 05er-Fans auf den Zahn. Gelbe Brillengläser, fuchtelndes Mikrophon und lange blonde Mähne. Svens Schnellschuss erhält eindeutig die „Gelbe Karte für Hässlichkeit“, darf aber zu Ende spielen.

Und noch mal Hessen. Ein hiesiger Radiosender befragt die 79-jährige Oma Müller zum aktuellen Fußballgeschehen, zumeist über die Eintracht. In Ausgabe 229 gibt es einen Rant über Schiris, die „härter angefasst werden sollten“, und ein Lob für Kevin Trapp.

Rundfunk

Im 1LIVE-Elfer ist diese Woche sky-Moderator Sebastian Hellmann zu Gast. Er spricht über seine Erlebnisse vor und hinter der Kamera im Showgeschäft Fußball-Bundesliga. Zudem analysiert er, gemeinsam mit Moderator Mike Litt, die Leistungen der NRW-Clubs am elften Bundesliga-Spieltag.

Wieder viel Fußball beim Deutschlandfunk. Es geht um das erste Spiel der Frauen-Nationalmannschaft vor 30 Jahren, um das Zwanziger-Buch und Fanbewegungen im europäischen Ausland. Zudem begrüßt Philipp May Nürnbergs Manager Martin Bader zum Gespräch

Bundesliga

Martin vom Fanclub „Club Nr.12“ gastiert bei  den Erfolgsfans, also Bayernfans. Er liefert viele Informationen über die Abläufe in und um die Südkurve, die man ohne tiefere Einblicke tatsächlich überhaupt nicht verstehen kann.

Der Eintracht-Podcast blickt zurück auf das Spiel der SGE gegen die Bayern, freut sich über die Berufung in die Nationalmannschaft von Sebastian Jung und vor allem auf den sicher geglaubten Sieg gegen den FC Augsburg.

In der zweiten Ausgabe des Fortuna Düsseldorf-Podcasts von direkt-verwandelt.de stand Markus Hirte, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums von Fortuna Düsseldorf, zu einem Interview zur Verfügung.

Nach einer ungewollten Pause meldet sich der Podcast NurDerHSV zurück und liefert eine aktuelle Sicht auf die HSV-Welt.

Radio Regenbogen hat gleich zwei wöchentliche Podcasts im Angebot. Im Lattenknaller geht es um den SC Freiburg und deren 0:0 gegen den HSV. Und Inside 1899 begleitete die tausend Hoffenheimer Schlachtenbummler im Sonderzug nach Düsseldorf.

The Bundesliga auf Englisch

The Yellow Wall zieht die wöchentliche BVB-Bilanz, nach dem Spiel gegen Augsburg und vor den Spielen gegen Fürth und Amsterdam.

In The Bundesliga Show beschäftigen sich Matt Hermann und Jon Hartley mit dem 12. Spieltag, Klaus Allofs. Terry Duffelen rundet den Podcast mit einem Blick in die zweite Bundesliga ab.

Einen Rückblick auf den 11. Spieltag, eine Vorschau auf das Länderspiel, aber auch allgemeine Themen wie die Leistung der deutschen Clubs in der Champions League werden in Talking Fussball behandelt.

The Internationals

Das Fußball-Angebot von BBC ist enorm. Ein Dauerbrenner ist die Show World Football Phone-in, die diesmal aus Äthiopien sendet und von Lateinamerika, Afrika und den Sex Pistols handelt.  Im Food Programme von BBC 4 geht es um Fußball und Essen und die Erkenntnis, dass Manchester City gerade eine Food-Revolution startet.

Der ESPN FC Podcast wirft einen Rückblick auf den 11. Spieltag der Premier League. Denselben Schwerpunkt setzen die Mannen von Men In Blazers bei ESPNs Grantland Network.

Die hochgelobten Spursshow von Mike Leigh beackert alles rund um die Tottenham Hotspurs.

Weiter auf der Insel, allerdings in niederen Klassen. We Are Going Up! spezialisiert sich auf die Championship (2. Liga) und die League One (3. Liga) und redet in der aktuellsten Ausgabe über Portsmouth, Blackpool und Scunthorpe United.

Einen Rundumschlag gibt es beim SI Soccer Podcast. Der Runde Tisch diskutiert über Team USA, Zlatan, die Champions und Premier League. Amerikanischen Soccertalk gibt es jetzt bei 3Four3, wo vor allem über das amerikanische Ausbildungssystem gesprochen wird.

Football Manager

Es gibt tatsächlich eine weitere Folge des Football Manager 2013 Podcasts. Wieder mit dabei: der Entwickler des Managerspieles Miles Jacobsen, der auch bei den Whistle Blowers in der Ausgabe Is 10 Years Too Soon? zu Gast ist.

Sendung mit der Maus

Das ARD Buffet beantwortet die Frage: Wie kommen eigentlich die Streifen in den Rasen?

Fundstück

Vor einigen Jahren hat Torsten Fink den Hörkrimi Blutiger Fussball geschrieben und eingelesen. Alle 15 Kapitel kann man in seinem Blog anhören.

Die Presseschau für Freitag, den 16.11.2012

Heute gibt es mal wieder keine Bundesliga, sondern sorgsam verteilt drei Zweitliga-Spiele. Eine Nachwirkung des Länderspiels vom Mittwoch.

Nationalelf

Oliver Fritsch fasst für Zeit Online das Länderspieljahr zusammen und sieht Löw mit einer für den Bundestrainer neuen Kritik konfrontiert.

Die deutschen Vereine haben elf Jahre keinen internationalen Titel geholt, das ist eine rekordhafte Durststrecke. Auf dieses Defizit konnte Löw stets verweisen, doch inzwischen scheinen auch andere deutsche Teams als Bayern München in Europa konkurrenzfähig, allen voran Borussia Dortmund.

Doch den BVB hat Löw noch nicht integriert. Weder die Spieler wie das Großtalent Mario Götze noch das Prinzip des Dortmunder Fußballs: Tempo, Laufen, Gegenpressing. Zudem ließ sein Affront gegen Marcel Schmelzer, den er öffentlich kleinredete, einen Konflikt mit dem Deutschen Meister zu Tage treten.

International

Nicht gemeckert ist genug gelobt. Das Lebensmotto der Berliner und Brandenburger ist an Klaus Fischer gänzlich vorbeigegangen. Mit einer Opa-erzählt-vom-Krieg-Attitüde kommentiert er für RP Online das Fallrückzieher auf ganz eigene Art:

Keine Frage, das war ein tolles Tor. Aber mein Tor war noch schwieriger.

Traue keiner Jahreswahl, die nicht den 31. Dezember abwartet. Gilt auch für das „Tor des Jahres“ der Fifa.

Das Raumschiff Fifa landet derweil in Brasilien. Die Geschichten gleichen sich mit denen aus Südafrika vor der WM. Andreas Behn schreibt in der Taz vom Kulturbruch.

Seit die Regierung ankündigte, den populären Fußballtempel zu privatisieren, sind Fans, Anwohner und eine breite Stadtteilbewegung auf den Barrikaden. „Das ganze Projekt des neuen Maracanã hat einen elitären Charakter und zielt auf Ausgrenzung ab,“ so Gustavo Mehl vom Volkskomitee WM und Olympiade. Ziel sei es, den brasilianischen Fans europäische Normen aufzudrücken und ärmeren Leuten den Zugang zum Stadion zu erschweren.

Bundesliga

Der FC Bayern hielt seine Jahreshauptversammlung ab. Rekorde, Rekorde, Rekorde. Uli Hoeneß versucht aber auch, den Streit mit den Stehplatzfans nicht weiter zu eskalieren, berichtet die Abendzeitung.

Seine Antwort auf der Mitgliederversammlung war ein Friedensangebot: „Ich reiche euch die Hand. Die Tür für euch ist immer offen.“ Seine Worte waren die Aufforderung zum zeitnahen Gespräch.

Bei Schalke läuft bereits die Kaderplanung für die nächste Saison. Der Westen dröselt die Fälle Afellay, Huntelaar und Holtby auf. Letzterer ist verärgert über einen Bericht der Bild, er würde 300 Prozent mehr Gehalt fordern und reagiert öffentlich ohne den Umweg über Journalisten zu gehen:

habe lange überlegt ob ich hier auf facebook etwas zum bild artikel sagen soll. werde aber gar nicht versuchen ernergie aufzubringen und mich dagegen zu wehren. letztendlich darf jeder glauben was er möchte und mich kritisieren, auch wenn es in diesem fall nicht gerechtfertigt ist.

Neues von DFB und DFL

Von der Promotion des Buches von Theo Zwanziger kann man ja halten, was man möchte. Aber der Titel „Die Zwanziger Jahre“ ist großartig. Gestern war der ehemalige DFB-Präsident beim Tagesspiegel, um sein Buch (noch einmal? schon wieder? immer noch?) vorzustellen. Richtig schlau wird man aus der Veranstaltung nicht. So schreibt Andreas Rüttenauer in der Taz folgerichtig:

Das Theater um Äußerungen von Bayern-Präsident Uli Hoeneß, von Zwanzigers Nachfolger an der Spitze des DFB, Wolfgang Niersbach, zum expräsidialen Werk fand vor der Premiere statt. Die war so wenig spektakulär, wie es das Buch ist, von dem man nach den ersten Reaktionen beinahe glauben musste, es sei ein Skandalwerk.

Die DFL hat ihr Sicherheitskonzept angepasst und legt es den Klubs bis zum 22. November zur Diskussion vor. Am 12. Dezember soll darüber abgestimmt werden.

Dritte Liga

Alemannia Aachen muss wohl Insolvenz anmelden, berichten die Aachener Nachrichten.

Aus der Redaktion

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Der entkernte Klub (Süddeutsche Zeitung) 

Die Presseschau für Donnerstag, den 15.11.2012

Nicht nur Bundestrainer Joachim Löw musste gegen Holland bewährte Stammkräfte ersetzen. Fokus Fußball trifft das gleiche Schicksal. Deshalb versuche ich heute Jens und Klaas zu vertreten. Seht mir ein paar Stockfehler nach. Ich hocke hier sonst nur im Maschinenraum.

Nationalelf

Die Tore aus dem Länderspiel Niederlande – Deutschland sind schnell erzählt. Fehlanzeige! Deshalb empfindet die Süddeutsche das Spiel auch als Fades Gegenteil von 4:4.

Nach dem 4:4 gegen Schweden war ja ausgiebig diskutiert worden, ob der Bundestrainer weniger dem Vorbild Spanien huldigen und statt dessen mehr den guten, alten Tugenden vertrauen sollte. Und dann spielte er gegen die Niederlande spanischer denn je.

Marcus Bark versucht auf sportschau.de gar nicht erst, das Spiel schönzureden. Für die Zuschauer eine Qual, doch die Trainer sahen Positives. Wohl weil sie es sehen wollten.

Joachim Löw hatte das Spiel mit den Augen eines Trainers gesehen. Dabei war ihm wohl entgangen, dass die Atmosphäre für niederländische Verhältnisse fast schon gespenstisch war. Sie passte sich dem höchst durchschnittlichen Treiben auf dem Platz an.

Damit ist eigentlich alles gesagt über ein 0:0, das morgen schon vergessen sein wird.

Klaus Allofs geht nach Wolfsburg

Nicht so schnell vergessen wird dagegen der eilige Wechsel von Klaus Alloffs vom SV Werder zum VfL Wolfsburg. Jörg Marwedel bezeichnet in der Süddeutschen Zeitung die Bremer nach dem Abgang ihres Managers als entkernten Klub.

Der gewissermaßen entkernte SV Werder wird sich ohne Allofs, das Gesicht der letzten 13 Jahre, ein wenig neu erfinden müssen. Wer den Klub kennt, der ahnt, dass es bei der Nachfolge nun auf eine interne oder halbinterne Lösung hinausläuft. Also auf einen früheren Werder-Profi.

Ein bisschen Fußballmanagerrhetorik muss sich Allofs in der Welt von Lars Wallrodt um die Ohren hauen lassen. Es liegt natürlich nahe, dass nach den gekonnten Fast-Dementis des Neu-Wolfsburgers vor dem Wechsel darauf geschaut wird, wie Klubverantwortliche sonst auf die Verbalakrobatik transferwilliger Profis reagieren.

Was ihm nachhängen wird, sind die unrühmlichen Umstände seines Abgangs. Am Bremer Aufsichtsrat vorbei verhandelte er mit dem Ligakonkurrenten, um seinen (nun ehemaligen) Arbeitgeber nach zahlreichen Dementi schließlich vor mehr oder weniger vollendete Tatsachen zu stellen. Hätte das einer seiner Spieler gemacht, wäre Allofs ihm an den Hals gesprungen.

 Zweite Liga

Der ehemalige Hertha-Stürmer Alex Alves stirbt mit 37 Jahren verarmt an einer Knochenkrankheit in Brasilien. Michael Jahn erinnert in der Berliner Zeitung an den Stürmer und damit gleichzeitig an Zeiten, die in der Hauptstadt schon unendlich weit weg scheinen.

Alves war der erste Brasilianer, den Hertha BSC, damals sogar in der Champions League vertreten, verpflichtete. 15,2 Millionen Mark (rund 7,6 Millionen Euro) überwies Hertha an Cruzeiro Belo Horizonte. Noch heute gilt Alves als der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte. Alves kassierte für einen Dreijahresvertrag mit Gehalt und Handgeld mehrere Millionen Euro.

International

In der Neuen Zürcher Zeitung philosophiert Benjamin Steffen über Zeit im Fußballgeschäft und bringt das Beispiel Rangnick bei Red Bull und die katarische Aspire Academy, die den belgischen Zweitligisten KAS Eupen übernommen hat.

Es ist ein Rätsel des Fussballs: Alle predigen Geduld, doch fast niemand hat sie.

Seit gestern Abend dürfte es noch mehr Bekehrte geben, die an die Pforte der Church of Zlatan klopfen. Vier Tore schoss Ibrahimovic beim 4:2 der Schweden gegen England. Sein Fallrückzieher aus aberwitziger Entfernung spottet jedem Superlativ. Deshalb danke ich an dieser Stelle den 11Freunden für das Zlatanunser

Dein Fallrückzieher-Versuch geschehe
wie in Schweden, England oder von uns aus auch in Paris.

Der haltbare Fußball

Ich weiß nicht, wieviele Bälle bei mir zu Hause heruntergerockt herumliegen. Unzählige. Dabei müssen sie nur mit der Berliner Erde zurecht kommen. Und mit der Art wie Kinder Fußball spielen. Der Amerikaner Tim Jahnigen hat sich der Sache angenommen und einen haltbaren Fußball entwickelt. Über den Fakt hinaus noch ein überaus soziales Projekt.

Aus der Redaktion

Zum Schluss empfehlen wir Collinas Erben oder ganz allgemein unsere Podcasts. Wer auf dem neuesten Stand bleiben will kann unseren E-Mail-Newsletter abonnieren, uns bei Facebook liken oder bei Twitter folgen.

Meistgeklickter Link des gestrigen Tags

Bericht über Talenttage beim FC Bayern München in der Nido

 

Die Blog- und Presseschau für Mittwoch, den 14.11.2012

Ein, zwei Anmerkungen zur Blog- und Presseschau bei Fokus Fußball. Wir bilden die Fußball-Blog- und Presselandschaft in Deutschland ab. Wir kommentieren den ein oder anderen Link, aber es bleibt bei der Abbildung. Diese besteht zum größten Teil aus Nationalmannschaft, Champions League und Bundesliga und zu kleinen Teilen 2.Liga und darunter. Hier liegt somit auch unser Schwerpunkt. Dennoch suchen wir auch nach kleinen feinen Blogs, die etwas interessantes über den Dorfverein schreiben oder die Lokalzeitung, die einen lesenswerten Kommentar zum „Sicheren Stadionerlebnis“ bringt. Dafür brauchen wir allerdings eure Hilfe, da die Recherche und die „08-15“-Zusammenstellung alleine schon sehr viel Zeit kostet. Wer also lesenswerte Links findet, darf sie uns gerne mitteilen oder für immer schweigen.

Die Supertalente

Christian Thiele (Nido) berichtet von den Talenttagen des FC Bayern München. Über den absoluten Wahnsinn im Nachwuchsbereich.

Sie lernen gerade erst die Uhr lesen und geben schon Autogramme. Sie spielen Lego, aber ihre Karriere bedroht schon Ehen, Familien und ­Freundschaften: die U8, die jüngste Mannschaft des FC Bayern München.

Zeltkontrollen beim Spiel Bayern gegen Eintracht

Der FC Bayern München hat dieser Tage eine missverständliche Meldung zu den Zeltkontrollen vor dem oben genannten Spiel herausgegeben. Blog-G hat bei der Münchner Polizei nachgefragt und Klarheit bekommen. Einige Medien korrigierten daraufhin ihre Meldungen zu den Kontrollen.

13.11.12, 15:56 Uhr – Rückruf von der Polizei München und Antwort auf die Fragen
1) Bewegen sich die “Vorfälle” bei der Partie FCB – SGE im Rahmen des Normalen?
Keine signifikante Abweichung von anderen Spielen des FC Bayern.
2) Bewegt sich die Anzahl und die Qualität der sichergestellten Gegenstände im Rahmen des Normalen?
Es waren schon mehr – es waren schon weniger. Keine signifikante Abweichung. Die Gegenstände, die sichergestellt werden, werden vom privaten Ordungsdienst der Polizei gemeldet. So auch die Anzahl von 20 Messern.
3) Welche Gegenstände wurden bei den Untersuchungen in den Zelten sichergestellt?
Keine Angaben möglich. Das weiß niemand mehr.

Thomas Hummel (SZ) hat die richtigen Informationen verwertet und beschreibt wie sich der Konflikt zwischen Verein, Polizei und Fans ausweitet.

Was bleibt, ist eine neue Episode der Konfrontation. Auf beiden Seiten herrschen offenbar Lust und Drang, sich gegenseitig zu provozieren und auszutesten, wer der Stärkere ist. Manches grenzt auf beiden Seiten an Hysterie. Warum sonst überrumpeln die Münchner „unter Aufsicht des DFB“ die Frankfurter Fans mit dieser Maßnahme, die sogar unter Juristen umstritten ist? Wieso müssen Verein und Staat derart Stärke zeigen, statt den Dialog zu suchen? Warum reisen Frankfurter Fans mit Schlagstöcken und Spraydosen zum Auswärtsspiel? Wer bringt ein Messer mit ins Stadion? Und warum boykottieren die Fans die Maßnahme und gehen nicht lächelnd rein, um der Polizei zu verdeutlichen, dass nichts zu befürchten ist?

Das Tinneff-Blog fragt sich, warum Pressemitteilungen nicht hinterfragt werden.

Bei Schwatzgelb wird Fananwalt Tobias Westkamp interviewt.

Die Braunschweiger Fans diskutieren gemeinsam über das DFL-Konzeptpapier „Sicheres Stadionerlebnis“.

Was der VfB Stuttgart gegen Randalierer unternehmen will, beschreibt Heiko Hinrichsen (Stuttgarter Zeitung).

Steilvorlage für den Trainer

„Dumm ist der, der dummes tut“, sagte einst Forrest Gump. Trainer Baade nutzt die Steilvorlage von Theo Zwanziger, Uli Hoeneß und Wolfgang Niersbach und definiert im Gump’schen Sinne den Narren.

Ein Narr ist aber vor allem dann ein Narr, wenn er mal wieder nur auf Vorabschnipsel in irgendwelchen Blättern fußend eine Bewertung eines immerhin mehrere Dutzend Seiten umfassenden Werkes vornimmt. Weshalb man sich, sofern man noch kein Exemplar in den Händen hält, am besten von allen Bewertungen fernhält. Alles andere wäre eine recht große, na, Dummheit.

Allofs lebenslang Grün-Weiß?

Max von Abenteuer Fußball fragt sich, ob Klaus Allofs nach Wolfsburg wechselt und ob dies der richtige Schritt ist.

Ehrlich gesagt: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Allofs in Wolfsburg funktionieren würde. Es gibt einfach Vereine, die sind aufgrund ihrer Konstellation einfach nicht darauf ausgelegt, über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren Kontinuität zu verkörpern. Wolfsburg gehört für mich dazu. Wie auch immer, “Lebenslang Grün-Weiß” bliebe Allofs mit Blick auf die Vereinsfarben des VfL übrigens auch bei einem Wechsel an die Aller.

Der Bolzplatzheld bringt sich als neuer Sportdirektor bei Werder Bremen ins Spiel.

Testspiel gegen die Niederlande

Goldmann Sax fragt sich, wie Ernst man die Absagen der deutschen Nationalspieler nehmen muss und ob es so viele Krankmeldungen auch im Fall eines Champions League-Spiels gegeben hätte.

Jan Christian Müller (FR) porträtiert im Zuge der Rückkehr von René Adler in die Nationalmannschaft den Torhüter, der sich noch vor kurzem Gedanken zum Karriereende machen musste.

Er hat stattdessen an sich gedacht und festgestellt, „dass mir vorher die Distanz zum Fußball gefehlt hatte. Ich war zu fokussiert. Das musste ich in Form einer Verletzung erst lernen.“ Nun weiß er, dass sich „ im absoluten Spitzensport die Spreu vom Weizen im Kopf trennt“. Da oben wähnt sich René Adler jetzt viel stärker.

Oliver Fritsch (ZEIT online) hat René Adler im Interview und die beiden reden viel über den ostdeutschen Fußball.

Frank Hellmann (FR) blickt auf den niederländischen Bondscoach Louis van Gaal – den Herrscher in Badelatschen – dessen größten Kritiker gar nicht vom FC Bayern kommen.

Die Bayern-Bosse haben seine erneute Anstellung kategorisch ausgeschlossen, und auch in der Heimat gibt es genügend Kritiker, die diesem Mann viel Schlechtes wünschen. Als van Gaals erklärter Widerpart gilt Chefkritiker Johan Cruyff, der vor einem Jahr mit zehn Trainern der Fußballschule von Ajax Amsterdam seine Einstellung als Sportdirektor mit einer Klage vor Gericht verhinderte.

Wo wohnt ein Holländer? Im Wohnwagen auf dem Campingplatz. Schön, dass Kai Schiller und Alexander Laux (Welt) die passende Geschichte zu diesem Klischee von Rafael van der Vaart bringen.

Seine Eltern wohnten auf dem Campingplatz, ein Großteil seiner sieben Geschwister, und wie selbstverständlich schlug auch er mit seiner Ehefrau Lolita und den beiden Söhnen Rafael und Fernando sein Quartier dort auf. „Mir hat es in Heemskerk gefallen“, sagt Rafael, „ich hatte immer Freunde zum Spielen in der Nachbarschaft.“

Der Schalkefan hat sämtliche Schalker Nationalspieler gesammelt.

Der Libero hat Zoltan Sebescen aus der Mottenkiste geholt und erinnert an sein erstes und letztes Länderspiel für die deutsche Nationalmannschaft. Gegen die Niederlande.

Neuer Austragungsmodus für die EM 2020

Die EM 2020 wird eventuell in 13 Ländern ausgetragen.

Als Argumente für eine europaweite EM führte der französische Verbandschef die Finanzkrise und bereits bestehende Infrastruktur an. „Wir müssten keine Stadien oder Flughäfen bauen, gerade jetzt in Zeiten der wirtschaftlichen Krise“, sagte Platini im Sommer. (taz)

Fernsehgelder

Jan Christian Müller (FR) blickt auf die bald anstehende Verteilung der Fernsehgelder in der Bundesliga.

Eine vierköpfige Kommission brütet derzeit darüber, wie die Rekordsumme von fast 630 Millionen Euro pro Saison halbwegs brüderlich aufgeteilt werden kann, ohne dass hinterher allzu viele beleidigt sind. Bisher gab es rund 430 Millionen Euro aus dem vor allem von Pay-TV Anbieter Sky gespeisten Topf.

10 Jahre Schweinsteiger und Lahm in München

Der Bayernblog blickt auf 10 Jahre Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm zurück.

Schweinsteiger wird in der 76. Minute für Mehmet Scholl eingewechselt. Lahm kommt in der 92. für den in dieser Phase ebenfalls als talentiert geltenden Markus Feulner. Es ist ein Spiel aus einer anderen Zeit, aus einer anderen Fußball-Epoche. Lahm war zu diesem Zeitpunkt 19 Jahre alt, Schweinsteiger 18.

Roman Neustädter Fußballgott

Die Spielverlagerung ist mit ihrem neuntem Podcast am Start. Es geht um das Testspiel gegen die Niederlande, Roman Neustädter und die Unterschiede zwischen Mesut Özil und Lewis Holtby.

Todestag von Ernst Happel

Eins muss man Felix Magath lassen. Seine Kommunikation via Facebook ist vorbildlich. Zu bestimmten Anlässen lässt der Ex-Wolfsburger lesenswerte Texte vom Stapel (unabhängig davon, ob er sie nun selber geschrieben hat). Heute zum Todestag von Ernst Happel.

Ernst Happel hatte Charisma. Er verfügte über Witz und Esprit, spielte leidenschaftlich gern Karten, war ein echter Charakter und genialer Trainer, vor allem aber ein großartiger Mensch. Ich bin dankbar, ihm begegnet zu sein.

Udo Moras (Welt) erinnert ebenfalls an Ernst Happel anlässlich des 20.Todestags.

Speed-Talking mit Energie Cottbus-Spielern

Noch bis zum 15.11. haben interessierte Menschen Zeit, sich für ein Speed-Talking mit Spielern des FC Energie Cottbus zu bewerben.

Ultras unterstützen Nachwuchs

Die Ultras des SV Waldhof Mannheim unterstützen den Nachwuchs mit Patenschaften um die Identifikation mit dem Verein zu stärken.

BVB-Logo auf Grabstein

Auf dem Grabstein von Jens Pascal darf nun doch das BVB-Logo zu sehen sein. (WAZ)

Walter Schauer nahm die Geschichte zum Anlass sich über „Echte Liebe“ Gedanken zu machen. (1904 Geschichten)

Torsten Wieland holt die Geschichte aus dem Boulevard heraus und relativiert.

Mein erster Stadionbesuch

Sechsundneunzig rezensiert das Buch „Mein erster Stadionbesuch“ von Jannis Linkelmann, Heidi Marinowa und Martin Thein und ist enttäuscht. Immerhin lässt es sich für eine soziologische Studie nutzen.

Küsschen links, Küsschen rechts

Stefan Kießling hats in Zukunft schwer. Nach jedem Torerfolg küsste er in der Vergangenheit das Namenstattoo seines Erstgeboren. Jetzt ist Kießlings zweites Kind Hailey da, das passende Tattoo ist frisch gestochen und damit gibt es wohl endlose Kussarien beim Leverkusener Stürmer.

Biopic

Kennt jemand Heleno de Freitas? Auf jeden Fall gibt es demnächst einen Spielfilm über sein Leben.

Meistgeklickter Link des gestrigen Tags

Oliver Fritsch (ZEIT online) über die Wolfsburger Fans.

Collinas Erben: Textsonderausgabe zum 11. Spieltag



Am elften Bundesligaspieltag standen die Schiedsrichter wegen manch streitwürdiger Entscheidung teilweise stark in der Kritik. Da »Collinas Erben« noch bis zum 19. November eine Podcastpause machen, soll hier ein weiteres Mal in schriftlicher Form der Blick auf einige viel und hitzig debattierte Szenen gerichtet werden.

FC Bayern München – Eintracht Frankfurt

Die »Welt« schrieb von einer »diskussionswürdigen Entscheidung«, die »Süddeutsche Zeitung« gar von einem »Schulbubenstreich«, und selbst der Protagonist der betreffenden Szene fand: »Muss man nicht geben.« Wie wahr. Bastian Schweinsteiger, um den es hier geht, war in der 76. Minute mit dem Ball am Fuß in den Strafraum der Gäste gekurvt; noch ein Haken, dann fuhr der Frankfurter Vadim Demidov seinen Arm aus, und Schweinsteiger sank zu Boden [Video]. Nun muss man wissen: Ein Schiedsrichter – Marco Fritz in diesem Fall – ist ja gewissermaßen Polizist, Richter und Staatsanwalt in einer Person. Denn als Polizist stellt er ein Vergehen fest und leitet ein Ermittlungsverfahren ein, als Staatsanwalt plädiert er auf ein bestimmtes Strafmaß, als Richter spricht er das Urteil. Und das alles in Sekundenbruchteilen, wobei der Angeklagte keinerlei Möglichkeit hat, sich zu verteidigen. Im Fußball gibt es eben, sad to say, keine Gewaltenteilung.

Also wurde aus dem anfänglichen Tatverdacht namens Halten ratzfatz ein vollendetes Foul im Strafraum, was nach Regel 12 unweigerlich einen Strafstoß nach sich zieht. Eines hinterhältigen Täuschungsmanövers hat Schweinsteiger sich zwar nicht schuldig gemacht, und Demidov muss man wohl ein wenig für seine Naivität im Zweikampf rügen. Aber die Entscheidung wollte so gar nicht zu Fritz’ ansonsten durchaus maßvoller Regelauslegung passen. »Tobias Christ«, so konstatierte der Twitterer @keanofcu jedenfalls zu Recht, »hätte den heute nicht gegeben«. Tobias Christ, das war der Schiedsrichter des Zweitligaspiels Union Berlin – VfR Aalen, in dem Union gleich dreimal (und aus besseren Gründen als die Bayern) einen Elfmeter forderte – gleichwohl stets vergeblich.

SC Freiburg – Hamburger SV

Er habe Max Kruse »einfach nur wegschieben« und »ein bisschen schlichten« wollen, sagte René Adler hernach [Video]. Ein bisschen Schlichtung hat schließlich noch keinem geschadet, es sei denn vielleicht, man schlichtet mit der Faust respektive dem Unterarm. Irgendwie war die Szene in der Nachspielzeit aber auch sonst ziemlich kurios [Video]: Schiedsrichter Günter Perl stand direkt daneben, bekam aber trotzdem offenbar nicht so richtig mit, was Adler da eigentlich trieb; Kruse wurde von Adlers seltsamem Schlichtungsversuch unzweifelhaft im Gesicht getroffen, aber das branchenübliche Fallen, als ob der Blitz eingeschlagen hätte, blieb aus. Perl entschied sich für eine Gelbe Karte wegen unsportlichen Verhaltens und nahm damit eine Bewertung der Situation vor; eine nachträgliche Sperre für Adler wegen einer Tätlichkeit ist deshalb ausgeschlossen. Sagen wir es so: Über einen Platzverweis hätte René Adler sich nun wirklich nicht beschweren dürfen – und dass er ihm erspart geblieben ist, lag vermutlich nicht zuletzt an Max Kruse selbst, der auf jegliche Theatralik verzichtete (wie übrigens auch der Schalker Höwedes bei Elias wenig zärtlicher Annäherung [Video]). Das wiederum ist doch recht eigentlich eine gute Nachricht.

VfB Stuttgart – Hannover 96

Drei Strafstöße in einem Bundesligaspiel, das ist nicht alltäglich, aber Felix Brych steht auch nicht unbedingt im Ruf, ein »Papa Gnädig« zu sein, sondern Mut zur Konsequenz zu haben. Dass Huszti da Gentner von den Beinen holte [Video], das hätten jedenfalls nicht alle Schiedsrichter so genau gesehen – und es bedurfte schon einer Ausschnittsvergrößerung, damit es auch die Zuschauer erkennen konnten. Chapeau jedenfalls!

Den zweiten Strafstoß, diesmal für Hannover [Video], kommentierte der »Sky«-Reporter mit den Worten: »Es war kein klassisch absichtliches Handspiel von Serdar Tasci, aber wenn er die Hand so weit weg hat vom Körper, dann ist Strafstoß die korrekte Entscheidung.« Sollte wohl heißen: Es lag die viel beschworene »unnatürliche Handhaltung« vor, »unnatürlich« in dem Sinne, dass sie sich nicht zwangsläufig aus dem »natürlichen«, also irgendwo »normalen« Bewegungsablauf des Spielers ergab, sondern aus Tascis Willen resultierte, den Ball notfalls mit unfairen Mitteln aufzuhalten. Eine gewagte Einschätzung, zumal bei einem solchen Treffer aus kürzester Distanz, der ja die Reaktionszeit extrem reduziert. Die Tendenz geht bei mir zu »kein Strafstoß«, denn: In dubio pro reo. Und Zweifel sollte man hier als Schiedsrichter schon haben.

Über den letzten Elfmeter dagegen muss man wohl nicht diskutieren [Video]. Vielleicht nahm Boka an, Brych würde schon kein drittes Mal auf den Punkt zeigen. Oder es war eine Frustaktion, das sollen Berufenere beurteilen.

Greuther Fürth – Borussia Mönchengladbach

Die Szene mit dem Platzverweis für den Fürther Thomas Kleine [Video] habe ich mir etwa zehnmal angeschaut, eine Möglichkeit, die Schiedsrichter Peter Gagelmann bekanntlich nicht hatte. »In die Hacken gelaufen«, wie es bei »Sky« heißt, ist Kleine dem Gladbacher Patrick Herrmann wohl nicht, eher schon hat er ihn kurz, aber effektiv am Trikot gezogen; so sieht es auch der »Kicker«. Für den Referee übrigens eine absolute Stresssituation – und das schon nach zwölf Minuten –, denn er musste nicht nur entscheiden, ob hier ein Foul vorlag oder nicht, sondern – falls ja – auch, ob es eine »Notbremse« war und ob das Ganze außerhalb oder innerhalb des Strafraums geschah.

Nach, wie gesagt, etwa zehn Betrachtungen bin ich zu dem Schluss gelangt: Wäre Gagelmann auch noch seinem ersten Impuls gefolgt, lediglich Gelb zu zeigen, dann hätte er diese extrem komplizierte Aufgabe perfekt gelöst. Ein Foul dürfte es gewesen sein (Kleines Halten war nur kurz, aber wirkungsvoll), und die Tatortfestlegung stimmte ebenfalls. Eine »Notbremse« war es hingegen nicht, weil der Fürther Bernd Nehrig durchaus noch hätte eingreifen können. Und das Gesamturteil ist auch zu hart: Ein ganz kurzer, kaum zu sehender Zupfer am Trikot, mit dem obendrein nicht unbedingt eine glasklare Torchance verhindert wurde – das verlangt dann doch deutlich eher nach einer Gelben Karte als nach einem Platzverweis.

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TS01 – Das Torspiel des 11.Spieltags

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