Die Blog- und Presseschau für Mittwoch, den 14.11.2012

Ein, zwei Anmerkungen zur Blog- und Presseschau bei Fokus Fußball. Wir bilden die Fußball-Blog- und Presselandschaft in Deutschland ab. Wir kommentieren den ein oder anderen Link, aber es bleibt bei der Abbildung. Diese besteht zum größten Teil aus Nationalmannschaft, Champions League und Bundesliga und zu kleinen Teilen 2.Liga und darunter. Hier liegt somit auch unser Schwerpunkt. Dennoch suchen wir auch nach kleinen feinen Blogs, die etwas interessantes über den Dorfverein schreiben oder die Lokalzeitung, die einen lesenswerten Kommentar zum „Sicheren Stadionerlebnis“ bringt. Dafür brauchen wir allerdings eure Hilfe, da die Recherche und die „08-15“-Zusammenstellung alleine schon sehr viel Zeit kostet. Wer also lesenswerte Links findet, darf sie uns gerne mitteilen oder für immer schweigen.

Die Supertalente

Christian Thiele (Nido) berichtet von den Talenttagen des FC Bayern München. Über den absoluten Wahnsinn im Nachwuchsbereich.

Sie lernen gerade erst die Uhr lesen und geben schon Autogramme. Sie spielen Lego, aber ihre Karriere bedroht schon Ehen, Familien und ­Freundschaften: die U8, die jüngste Mannschaft des FC Bayern München.

Zeltkontrollen beim Spiel Bayern gegen Eintracht

Der FC Bayern München hat dieser Tage eine missverständliche Meldung zu den Zeltkontrollen vor dem oben genannten Spiel herausgegeben. Blog-G hat bei der Münchner Polizei nachgefragt und Klarheit bekommen. Einige Medien korrigierten daraufhin ihre Meldungen zu den Kontrollen.

13.11.12, 15:56 Uhr – Rückruf von der Polizei München und Antwort auf die Fragen
1) Bewegen sich die “Vorfälle” bei der Partie FCB – SGE im Rahmen des Normalen?
Keine signifikante Abweichung von anderen Spielen des FC Bayern.
2) Bewegt sich die Anzahl und die Qualität der sichergestellten Gegenstände im Rahmen des Normalen?
Es waren schon mehr – es waren schon weniger. Keine signifikante Abweichung. Die Gegenstände, die sichergestellt werden, werden vom privaten Ordungsdienst der Polizei gemeldet. So auch die Anzahl von 20 Messern.
3) Welche Gegenstände wurden bei den Untersuchungen in den Zelten sichergestellt?
Keine Angaben möglich. Das weiß niemand mehr.

Thomas Hummel (SZ) hat die richtigen Informationen verwertet und beschreibt wie sich der Konflikt zwischen Verein, Polizei und Fans ausweitet.

Was bleibt, ist eine neue Episode der Konfrontation. Auf beiden Seiten herrschen offenbar Lust und Drang, sich gegenseitig zu provozieren und auszutesten, wer der Stärkere ist. Manches grenzt auf beiden Seiten an Hysterie. Warum sonst überrumpeln die Münchner „unter Aufsicht des DFB“ die Frankfurter Fans mit dieser Maßnahme, die sogar unter Juristen umstritten ist? Wieso müssen Verein und Staat derart Stärke zeigen, statt den Dialog zu suchen? Warum reisen Frankfurter Fans mit Schlagstöcken und Spraydosen zum Auswärtsspiel? Wer bringt ein Messer mit ins Stadion? Und warum boykottieren die Fans die Maßnahme und gehen nicht lächelnd rein, um der Polizei zu verdeutlichen, dass nichts zu befürchten ist?

Das Tinneff-Blog fragt sich, warum Pressemitteilungen nicht hinterfragt werden.

Bei Schwatzgelb wird Fananwalt Tobias Westkamp interviewt.

Die Braunschweiger Fans diskutieren gemeinsam über das DFL-Konzeptpapier „Sicheres Stadionerlebnis“.

Was der VfB Stuttgart gegen Randalierer unternehmen will, beschreibt Heiko Hinrichsen (Stuttgarter Zeitung).

Steilvorlage für den Trainer

„Dumm ist der, der dummes tut“, sagte einst Forrest Gump. Trainer Baade nutzt die Steilvorlage von Theo Zwanziger, Uli Hoeneß und Wolfgang Niersbach und definiert im Gump’schen Sinne den Narren.

Ein Narr ist aber vor allem dann ein Narr, wenn er mal wieder nur auf Vorabschnipsel in irgendwelchen Blättern fußend eine Bewertung eines immerhin mehrere Dutzend Seiten umfassenden Werkes vornimmt. Weshalb man sich, sofern man noch kein Exemplar in den Händen hält, am besten von allen Bewertungen fernhält. Alles andere wäre eine recht große, na, Dummheit.

Allofs lebenslang Grün-Weiß?

Max von Abenteuer Fußball fragt sich, ob Klaus Allofs nach Wolfsburg wechselt und ob dies der richtige Schritt ist.

Ehrlich gesagt: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Allofs in Wolfsburg funktionieren würde. Es gibt einfach Vereine, die sind aufgrund ihrer Konstellation einfach nicht darauf ausgelegt, über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren Kontinuität zu verkörpern. Wolfsburg gehört für mich dazu. Wie auch immer, “Lebenslang Grün-Weiß” bliebe Allofs mit Blick auf die Vereinsfarben des VfL übrigens auch bei einem Wechsel an die Aller.

Der Bolzplatzheld bringt sich als neuer Sportdirektor bei Werder Bremen ins Spiel.

Testspiel gegen die Niederlande

Goldmann Sax fragt sich, wie Ernst man die Absagen der deutschen Nationalspieler nehmen muss und ob es so viele Krankmeldungen auch im Fall eines Champions League-Spiels gegeben hätte.

Jan Christian Müller (FR) porträtiert im Zuge der Rückkehr von René Adler in die Nationalmannschaft den Torhüter, der sich noch vor kurzem Gedanken zum Karriereende machen musste.

Er hat stattdessen an sich gedacht und festgestellt, „dass mir vorher die Distanz zum Fußball gefehlt hatte. Ich war zu fokussiert. Das musste ich in Form einer Verletzung erst lernen.“ Nun weiß er, dass sich „ im absoluten Spitzensport die Spreu vom Weizen im Kopf trennt“. Da oben wähnt sich René Adler jetzt viel stärker.

Oliver Fritsch (ZEIT online) hat René Adler im Interview und die beiden reden viel über den ostdeutschen Fußball.

Frank Hellmann (FR) blickt auf den niederländischen Bondscoach Louis van Gaal – den Herrscher in Badelatschen – dessen größten Kritiker gar nicht vom FC Bayern kommen.

Die Bayern-Bosse haben seine erneute Anstellung kategorisch ausgeschlossen, und auch in der Heimat gibt es genügend Kritiker, die diesem Mann viel Schlechtes wünschen. Als van Gaals erklärter Widerpart gilt Chefkritiker Johan Cruyff, der vor einem Jahr mit zehn Trainern der Fußballschule von Ajax Amsterdam seine Einstellung als Sportdirektor mit einer Klage vor Gericht verhinderte.

Wo wohnt ein Holländer? Im Wohnwagen auf dem Campingplatz. Schön, dass Kai Schiller und Alexander Laux (Welt) die passende Geschichte zu diesem Klischee von Rafael van der Vaart bringen.

Seine Eltern wohnten auf dem Campingplatz, ein Großteil seiner sieben Geschwister, und wie selbstverständlich schlug auch er mit seiner Ehefrau Lolita und den beiden Söhnen Rafael und Fernando sein Quartier dort auf. „Mir hat es in Heemskerk gefallen“, sagt Rafael, „ich hatte immer Freunde zum Spielen in der Nachbarschaft.“

Der Schalkefan hat sämtliche Schalker Nationalspieler gesammelt.

Der Libero hat Zoltan Sebescen aus der Mottenkiste geholt und erinnert an sein erstes und letztes Länderspiel für die deutsche Nationalmannschaft. Gegen die Niederlande.

Neuer Austragungsmodus für die EM 2020

Die EM 2020 wird eventuell in 13 Ländern ausgetragen.

Als Argumente für eine europaweite EM führte der französische Verbandschef die Finanzkrise und bereits bestehende Infrastruktur an. „Wir müssten keine Stadien oder Flughäfen bauen, gerade jetzt in Zeiten der wirtschaftlichen Krise“, sagte Platini im Sommer. (taz)

Fernsehgelder

Jan Christian Müller (FR) blickt auf die bald anstehende Verteilung der Fernsehgelder in der Bundesliga.

Eine vierköpfige Kommission brütet derzeit darüber, wie die Rekordsumme von fast 630 Millionen Euro pro Saison halbwegs brüderlich aufgeteilt werden kann, ohne dass hinterher allzu viele beleidigt sind. Bisher gab es rund 430 Millionen Euro aus dem vor allem von Pay-TV Anbieter Sky gespeisten Topf.

10 Jahre Schweinsteiger und Lahm in München

Der Bayernblog blickt auf 10 Jahre Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm zurück.

Schweinsteiger wird in der 76. Minute für Mehmet Scholl eingewechselt. Lahm kommt in der 92. für den in dieser Phase ebenfalls als talentiert geltenden Markus Feulner. Es ist ein Spiel aus einer anderen Zeit, aus einer anderen Fußball-Epoche. Lahm war zu diesem Zeitpunkt 19 Jahre alt, Schweinsteiger 18.

Roman Neustädter Fußballgott

Die Spielverlagerung ist mit ihrem neuntem Podcast am Start. Es geht um das Testspiel gegen die Niederlande, Roman Neustädter und die Unterschiede zwischen Mesut Özil und Lewis Holtby.

Todestag von Ernst Happel

Eins muss man Felix Magath lassen. Seine Kommunikation via Facebook ist vorbildlich. Zu bestimmten Anlässen lässt der Ex-Wolfsburger lesenswerte Texte vom Stapel (unabhängig davon, ob er sie nun selber geschrieben hat). Heute zum Todestag von Ernst Happel.

Ernst Happel hatte Charisma. Er verfügte über Witz und Esprit, spielte leidenschaftlich gern Karten, war ein echter Charakter und genialer Trainer, vor allem aber ein großartiger Mensch. Ich bin dankbar, ihm begegnet zu sein.

Udo Moras (Welt) erinnert ebenfalls an Ernst Happel anlässlich des 20.Todestags.

Speed-Talking mit Energie Cottbus-Spielern

Noch bis zum 15.11. haben interessierte Menschen Zeit, sich für ein Speed-Talking mit Spielern des FC Energie Cottbus zu bewerben.

Ultras unterstützen Nachwuchs

Die Ultras des SV Waldhof Mannheim unterstützen den Nachwuchs mit Patenschaften um die Identifikation mit dem Verein zu stärken.

BVB-Logo auf Grabstein

Auf dem Grabstein von Jens Pascal darf nun doch das BVB-Logo zu sehen sein. (WAZ)

Walter Schauer nahm die Geschichte zum Anlass sich über „Echte Liebe“ Gedanken zu machen. (1904 Geschichten)

Torsten Wieland holt die Geschichte aus dem Boulevard heraus und relativiert.

Mein erster Stadionbesuch

Sechsundneunzig rezensiert das Buch „Mein erster Stadionbesuch“ von Jannis Linkelmann, Heidi Marinowa und Martin Thein und ist enttäuscht. Immerhin lässt es sich für eine soziologische Studie nutzen.

Küsschen links, Küsschen rechts

Stefan Kießling hats in Zukunft schwer. Nach jedem Torerfolg küsste er in der Vergangenheit das Namenstattoo seines Erstgeboren. Jetzt ist Kießlings zweites Kind Hailey da, das passende Tattoo ist frisch gestochen und damit gibt es wohl endlose Kussarien beim Leverkusener Stürmer.

Biopic

Kennt jemand Heleno de Freitas? Auf jeden Fall gibt es demnächst einen Spielfilm über sein Leben.

Meistgeklickter Link des gestrigen Tags

Oliver Fritsch (ZEIT online) über die Wolfsburger Fans.

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