Es ist schon spät. Am Sonntagabend. Gerade ficht Greuther Fürth ein weiteres Duell aus, in der Hoffnung auf ein bisschen Licht im Dunkeln. Und morgen geht der ernste Teil der Woche wieder los. Da wird es doch mal Zeit für ein bisschen Unterhaltung. Also, Kopf aus, Ohren auf und hingehört. Beim 13. Podcast-Spezial.
Über den Tellerrand
Die Doppelsechs der Fußballblogger Hendrik von Bültzingslöwen und Ole Zeisler haben es geschafft für ihre neueste Folge „Im Keller ist es duster“ den Ex-Kulttrainer Stanislawski sowie Michael Frontzeck, Per Mertesacker und Jens Keller aus dem Keller, äh vor die Kamera zu locken. Auch Fatih Terim hat einen kurzen Gastauftritt.
Die alten Herren vom Futiklub fürchten die Spätzlesierung. Streich, Klopp, Löw: Über den Einfluss des Südwestens auf den deutschen Fußball wird geredet. Rüttenauer, Schächtele, Henkel und Schmeichel fragen sich „Spätzlespießer oder Visionäre?“
Schon etwas älter, aber deswegen nicht minder gut: Die Einlaufkinder. Derby, Derby, Derby. Gegen Ende ein wenig Lewandowski, Feuilletonkritik und zur Abrundung noch mehr Hertha.
Ja, und das Berliner Stadtderby war natürlich Thema beim Union-Podcast Textilvergehen.
In der Big Show LXXXIX sprechen Gaupp, Wagner, Renner (alle sky) mit Buschmann (spon) und Ruf (Süddeutsche) über die deutsche Fanszene und den SC Freiburg.
Apropos SC Freiburg: deren Top-Scorer Max Kruse stand diese Woche bei transfermarkt.tv vor der Kamera und malte seine Traumelf an die Taktiktafel.
Hörfokus
Die Taktikgötter machen ja schon seit einiger Zeit in Podcasts. In der Winterpause zerlegten sie alle Bundesligaklubs mit ihren Stimmen in Einzelteile, auch während der EM waren die Jungs fleißig.
Letzte Woche warteten sie mit einer Bayern-Spezial-Ausgabe auf und redeten über die Zeit seit der zweiten Hitzfeld-Ära. Die beiden selbsternannten „kritischen Bayernfans“ legen natürlich den Fokus auf die taktischen Aspekte, die jeweiligen Teamkonstellationen und machen somit auch gut deutlich, wie stark sich der FCB in den letzten Jahren entwickelt hat.
Alles in allem ist das recht gut anzuhören, selbst wenn die vielen Schnitte und die manchmal spürbare Strukturlosigkeit etwas am Hörvergnügen nagen.
Bundesliga
Die Erfolgsfans haben einiges zu besprechen: Die Robben-Diva-Diskussion, die Heynckes-S04-Story, den Lewandowski-Transfers und natürlich auch wieder ein bisschen Guardiola.
Christoph Biermann hatte im 1Live Elfer Holger Stanislawski und Martin Stranzl zu Gast.
Einen prominent besetzten Hangout hat Werder Bremen veranstaltet. Der neue Werder-Manager Thomas Eichin hat sich bei Google Hangout Arnd Zeigler, Jam Günter (90 elf), Axel Raack (11Freunde), Matthias Seidel (transfermarkt.de) und Malte Dutt (Bolzplatzheld) getroffen.
Und weiter mit Werder. Noch vor der 6:1-Klatsche gegen die Bayern, wurde beim Grünweiß-Stammtisch über die bittere Niederlage beim SC Freiburg gesprochen.
Ab in den unteren Teil der Tabelle, zu Fortuna Düsseldorf und dem Fortuna-Podcast, der tausende niedliche Herzchen an Norbert Meier verteilt.
Die Europa League am gestrigen Abend bot zwar keine leichte Aufgaben für die deutschen Mannschaften, doch die Hoffnung gab niemand auf. Zu präsent waren die Erinnerungen an legendäre Aufholjagden früherer Tage, vor allem der Name Werder Bremen tauchte oft auf. Der NDR hatte eine Bilderstrecke mit legendären Europapokalspielen vorbereitet.
Doch mit der heutigen Realität hat das leider nicht mehr viel zu tun. Am gestrigen Abend zeigte sich aus deutscher Sicht: Wer im Hinspiel verliert oder zu viele Auswärtstore zulässt, scheidet unweigerlich aus. So war es bei Gladbach, die gegen Lazio Rom verloren, so war es bei Leverkusen, die gegen Benfica das Tor nicht trafen, und so war es in Hannover, die in der neunten Minute der Nachspielzeit den entscheidenden Gegentreffer fingen. Einzig Stuttgart erreichte die Runde der letzten 16 – diese hatten schließlich auch nicht das Hinspiel verloren. Die Spielberichte gibt es auf Spiegel Online, hier zu Stuttgart und Gladbach, hier zu Hannover und Leverkusen.
Überhaupt kam in der Europa League nur eine einzige Mannschaft weiter, die ihr Hinspiel verloren hat: Steaua Bukarest. Die FAZ hat alle Ergebnisse zusammengefasst.
Aufholjagden sind eben auch nicht mehr das, was sie früher einmal waren.
Aufgrund der schwachen Leistungen hat die Bundesliga keinen Boden in der Uefa-Fünf-Jahres-Wertung gut gemacht, weiß RP Online. Aus Rom kommt eine schlechte Nachricht: Drei Gladbacher Fans wurden niedergestochen, berichtet unter anderem die Frankfurter Rundschau. Das Spiel Hannover gegen Anschi Machatschkala wurde übrigens von der „reichsten Pfeife der Welt“ geleitet, so Welt Online.
Zitat des Tages
Die Ultras haben in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, dass nun große Verunsicherung herrscht. Was ich sehr schade finde, weil viele von denen aufgeklärte und kreative junge Leute sind, deren Stimme gegen rechts ganz sicher Gehör finden würde. So aber tragen sie Mitverantwortung für das Problem, auch wenn sie das nicht gerne hören werden. Was muss denn noch passieren, damit sie sich endlich eindeutig gegen rechts positionieren? Hier geht es ja nicht um bloße Politik im Stadion, sondern um Menschenrechte und Gewalt. Rechtsextremismus ist ja per se gewalttätig, weil er von der Minderwertigkeit anderer Menschen ausgeht.
Claudia Luzar von »Back Up«, einer Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt in Dortmund, spricht über rechtsextreme Fans bei Borussia Dortmund. Alex Raack (11Freunde) hat sie interviewt.
Bundesliga
Hacky Wimmer (falscher einwurf aus blog7) blickt voraus auf den kommenden Bundesliga-Spieltag und tippt die Partien.
Breitnigge hat nach dem Auftritt der Bayern gegen Arsenal keine Angst vor den kommenden Aufgaben. Nebenbei steht Jupp Henyckes vor seinem 1000. Bundesliga-Spiel – nur Otto Rehhagel habe mehr, verrät die Abendzeitung München.
Braucht Dortmund Robert Lewandowski? Cristian Nyari (Bundesligafanatic) beantwortet die Frage und blickt auf mögliche Ersatzlösungen. Jochen Rabe (Spox) porträtiert indessen den BVB-Angreifer Balint Bajner, der am Wochenende die gesperrten Lewandowski und Schieber ersetzen könnte.
Schalke hat Protest gegen das Spiel gegen Galatasaray eingelegt. Grund: Drogba könnte eventuell nicht spielberechtigt gewesen sein. Manfred Hendriock (DerWesten) glaubt, sogar ein Wiederholungsspiel sei möglich. Jens Keller bekommt indes Rückendeckung: Marc Andruszko (Schlenzer.net) schreibt einen Brief an ihn und wundert sich, dass er von allen Seiten nur kritisiert wird.
Ralf Lorenzen (ZDF Sport) porträtiert den HSV-Leistungsträger Heung-Min Son.
Matthias Schiermeyer (Stuttgarter Zeitung) schreibt über den Protest gegen die Kooperation zwischen viagogo und dem VfB Stuttgart. Sein Fazit: „Im Spiel Geschäft gegen Fanbindung steht es… eins zu null.“ Apropos Viagogo: Wer nicht so recht weiß, warum viele Fans viagogo ablehnen, sei das Dossier von Christian Spiller (Zeit Online) ans Herz gelegt. Es fasst die Vorwürfe zusammen.
Christian Streich ist auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt Christian Streich in Reinkultur. Das Video gibt es auf Youtube.
Trainer Baade ist im Statistikfieber: Die „Längste Serie an Bundesligaspielen ohne Niederlage“.
International
Marxelinho (herthabsc.blogspot.de) beschäftigt sich dieses Mal nicht mit der Hertha, sondern dem FC Arsenal und dessen taktischen Problemen.
Erik Peter (Frankfurter Rundschau) hat Ewald Lienen interviewt, der derzeit Trainer des AEK Athens ist. Sie reden über die Finanzkrise und wie sich diese auf den griechischen Fußball auswirkt.
Gareth Joswig (11Freunde) porträtiert Gareth Bale und sieht in ihm einen Spieler zwischen Genie und Schwalbe.
Kris Voakes (Goal.com) bedient in seinem Kommentar zu Milans Sieg über Barcelona alte Klischees: „Wenn es um die Taktik geht, sind italienische Teams unerreicht.“
Für den FC Barcelona ist keine Aufgabe zu groß (außer dem AC Mailand, versteht sich). Nun wollen sie ein Testspiel gegen Palästinenser und Israelis durchführen, um „die Brücken des Friedens und den Dialog zu stärken“. Spiegel Online hat die passende Meldung.
Aus der Abteilung „Fußballer müssen zu allem ihren Senf abgeben“: Mark van Bommel behauptet, Messi hätte mit dem Fußball in Italien Probleme und würde dort keine drei Tore schießen, schreibt Goal.com.
Ein Kessel Buntes
Das nennt sich Timing: Wenige Tage nach seinem Treffer gegen Barcelona hat die SZ eine Fotostrecke mit Kevin-Prince Boateng. „Sagen Sie jetzt nichts, Herr Boateng.“
Ralf Fischer (Konkret) meint, mit der Debatte über Augsteins Platzierung auf der Antisemitismusliste des Simon-Wiesenthal-Centers wurde eine Chance verspielt, schließlich war auf der Liste jemand anderes noch höher platziert: der europäische Fan. Es sei an der Zeit, eine Debatte über den Antisemitismus unter Fußballanhängern zu führen.
Das Bundesverfassungsgericht könnte sich demnächst mit Stadionverboten beschäftigen, twittert das Bündnis Aktiver Fußball-Fans.
Forbes hat eine Liste mit den am meisten verdienenden Sportstars veröffentlicht. Der erste Fußballer kommt mit David Beckham auf Rang Acht.
‚Hamburg ist Grün-Weiß‚ bietet eine angenehm differenzierte Sicht auf den Begriff „Söldner“ im Fußball.
Marco Bertram (Turus.net) empfiehlt ein Buch über die Geschichte von Inter Mailands Ultras.
Uwe Strootmann (Im Schatten der Tribüne) beschreibt den modernen Stadionbesuch. In der Hauptrolle: Das Smartphone.
Stahlwerknk hat die Zuschauerzahlen der Oberliga West der vergangenen Jahre verglichen. Fazit: Die Tendenz zeigt nach unten.
Aus der Kategorie „Wie man einen Schiedsrichter nicht behandelt“: Die Rheinische Post berichtet, dass ein Schiedsrichter in Grevenbroich nach einem Spiel im Vereinsheim eingesperrt wurde – aus Versehen, versteht sich.
Rausschmeißer
Zum runden Leder bietet eine Anekdote über Ibrahimovic, den Mann, der scheinbar alles kann.
Und auch Friedhelm Funkel hat einige, ähm, „unbekannte Qualitäten“, weiß Trainer Baade.
294 zu 805 Pässe. 27 Prozent Ballbesitz stehen 73 gegenüber. Die Zahlen sind ernüchternd, doch sie haben am Ende keinerlei Bedeutung. Weil nämlich das scheinbar spielbestimmende Team kein Kapital aus diesen schnöden Zahlen schlagen konnte. Der AC Mailand schaffte ein beeindruckendes 2:0 (Highlights bei Sky) gegen den FC Barcelona und das, obwohl auf dem Papier alles für die Katalanen in diesem Champions-League-Achtelfinale sprach.
Doch Treffer von Kevin-Prince Boateng (ein umstrittenes Tor, da ein Handspiel vorausging) und Suley Ali Muntari lassen die Chancen auf ein Weiterkommen des Tabellenführers aus der Primera Division relativ unwahrscheinlich erscheinen und Mario Balotelli und Robinho neben dem Platz jubeln (101 Goals).
Für Freunde des Offensivspiels und zahlreicher Torchancen war dies sicherlich kein schönes Spiel. Für den Taktiker umso mehr. Milan mit wohl einer der stabilsten Vorstellungen gegen den FC Barcelona, die man sich in den letzten Jahren ansehen konnte.
Sid Lowe (Guardian) stellt fest, dass jetzt unangenehme Fragen auf Barcelona zukommen und unangenehme Erinnerungen an Chelsea.
For the first time in 15 games Lionel Messi did not score or even threaten; for the 10th consecutive game Barcelona did concede. The warnings signs were real and for the Catalans this was reminiscent of a recent history they would prefer to forget. There were memories of Chelsea and there will be talk of Plan B. Gerard Piqué spent the final minutes as an emergency centre-forward but he, like his team-mates, could do little.
Schalke schaffte in der „Hölle“ von Galatasaray Istanbul ein respektables 1:1 und darf sich Hoffnungen auf das Viertelfinale machen. Die frühe Führung der Türken glich Jermaine Jones kurz vor dem Halbzeitpfiff aus (Tore beim ZDF)
Benjamin Knaack (Spiegel Online) sah „bessere Schalker“ als in der Bundesliga. Daniel Theweleit (FR) findet, dass die Champions League eine besondere Wirkung auf die Knappen hat.
Die Schalker Mannschaft hat eine Menge Kritik abbekommen in den vergangenen Wochen, sie sei schwierig, habe ihren alten Trainer Huub Stevens weggemobbt, hieß es. Und nachdem ihr Wunsch nach einem Trainerwechsel erfüllt war, schien es, als würden einige Spieler immer noch nicht mit vollem Engagement zu Werke gehen. Aber die Champions League scheint das Team irgendwie zu verzaubern.
Blogundweiss bejubelt den Schalker Fußball, bzw. dass endlich überhaupt wieder Fußball in königsblau gespielt wird. Torsten Wieland sah „unglaubliche Böcke“ in der Defensive, aber auch endlich wieder ein sehenswertes Angriffsspiel. Der Schalkefan freut sich derweil aufs Rückspiel, weil „Galatasaray drei Wochen älter und Schalke drei Wochen besser sein wird“.
Allseits gelobt wurde ein A-Jugend-Spieler auf dem Platz (Der Westen), der wohl zu den Gewinnern des Abends zählen dürfte.
Ordentlich spielte allerdings der erst 19-jährige A-Jugend-Meister Sead Kolasinac, der den formschwachen Christian Fuchs als Linksverteidiger ersetzte.
Statt auf ihn [Fuchs] setzte Keller auf Sead Kolasinac, noch keine 20 Jahre alt und in dieser Saison erst mit einer Aufstellung in der Startelf – beim 0:4 in München vor elf Tagen. Doch Kolasinac war nicht nur eifrig, sondern auch konzentriert. (SZ)
Rechtsradikalismus in Aachen
Es bleibt weiter ein Thema in der Fußballwelt und speziell in Aachen. Nach der Auflösung der Aachen Ultras äußert sich nun ein Fan zu den Vorgängen am Tivoli. Eine umfangreiche und kritische Auseinandersetzung mit dem Thema (Mobile Beratung gegen Rechtsradikalismus Köln).
Genau hier zeigt sich das Problem im Umgang des Vereins mit der Thematik. Es werden zahlreiche Aussagen getätigt, während entsprechende Taten selten erfolgen und wenn, dann wenig konsequent. Ein grundsätzliches Problem stellt dabei auch die Tatsache da, dass das Eintreten für die Arbeit gegen Rassismus, Homophobie oder Sexismus (entsprechend dem Grundgesetz oder dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz) als „linksradikal“ oder „linke politische Agitation“ von Verantwortlichen und zahlreichen Fans bezeichnet wird bzw. wie Ronny Blaschke es ausdrückt: als „linksextrem dämonisiert“, während sich die KBU „unpolitisch“ gibt.
Lutz Pfannenstiel der Weltenbummler
Er hat auf allen FIFA-registrierten Kontinenten einen Vertrag gehabt und bei den unterschiedlichsten Vereinen in seiner Karriere gespielt. David Dodds (IBWM) über Lutz Pfannenstiel, einen deutschen Torhüter, der einst ein Angebot vom FC Bayern München ablehnte.
Auch der DFB blickt auf Pfannenstiel und hat den Fußball-„Pensionär“ im Interview.
EDIT (11:24h) Friedemann Karig (RanOn) hatte ihn letzte Woche schon in der Sendung.
Mike Büskens entlassen
Der Aufstiegsheld der Fürther musste nun doch gehen. Normalerweise ereilt es die Übungsleiter direkt am Montag nach dem Spiel. Die Verantwortlichen in Fürth knobelten jedoch noch bis zum gestrigen Mittwoch. Christian Kamp (FR) berichtet.
Zwar steht zu vermuten, dass der Klubchef tatsächlich vorhatte, auch mit Büskens in die zweite Liga zu gehen – wenn es ein Abschied mit Anstand geworden wäre. Doch angesichts der zunehmend blamablen Lage, in der Fürth auch seinen guten Ruf zu verspielen drohte, sah Hack offenbar Handlungsbedarf.
Schalker Bus in Istanbul
Der Westen hat eine umfassende Reportage zum Schalker Mannschaftsbus verfasst. Der sollte nämlich beim Champions-League-Spiel in Instanbul vor Ort sein. Für den Busfahrer eine 40-stündige Reise über 2800 Kilometer.
Champions-League Nachlese
Bayern München steht nach dem 3:1 bei Arsenal quasi mit einem Bein im Viertelfinale. Die Duselbayern sahen die besten 25 Minuten der ganzen Saison.
Miasanrot sah trotz allseitiger Begeisterung ein eher durchschnittliches Spiel des Rekordmeisters.
Christian Eichler (FAZ) meint, dass die Magie von Arsène Wenger nicht mehr da ist.
Ihr werdet mich vermissen, wenn ich fort bin“, sagte Arsène Wenger am Montag. Und wahrscheinlich wird er recht behalten mit seiner Prophezeiung an alle, die seine Zukunft beim FC Arsenal so sehr in Frage stellen wie nie zuvor in seinen 16 Jahren in London. Wenger hat dort Epochales geschaffen.
Terrys Soccer Blog sieht ein drittes Finale in vier Jahren für die Bayern als ziemlich realistisch.
Sky schaltete Werbung für sein Champions-League-Programm und zeigte bei Pro 7 beispielsweise einfach Live-Fußball. So kam es dazu, dass die Zuschauer von der Big Bang Theory in der Werbepause Lukas Podolskis Tor live sehen konnten (DWDL).
In den USA sahen das Spiel Real Madrid gegen Manchester United knapp eine 500.000 Zuschauer (EPL-Talk).
Zitat des Tages
„For the national team, he’s just an ordinary player“
Das meint Pele über den brasilianischen Superstar Neymar, er ergänzt jedoch (Goal).
He doesn’t play in a foreign country, and European football is very different from what we play here in South America. He wants to get the ball, dribble, use his skills, but he needs to leave the ball a little, play for the team. He’s very inexperienced internationally. Barcelona would be the ideal place for him.
Matchfixing hat sein eigenes Vokabular. AP gibt einen Einblick.
Anschi Machatschkala ist der Gegner von Hannover 96 heute Abend. Friedemann Karig (Ran) wirft einen genaueren Blick auf den Samuel Eto’o-Club.
Celta Vigo setzt ein Zeichen. Eine Verpflichtung von Salva Ballesta als Assistenztrainer ist keine Frage aufgrund rechtsradikaler Äußerungen (RP).
Eine Auflistung der Fernsehstationen, die die Premier League übertragen (Premier League).
Georgina Turner über die größten Spielmacher-Ausschaltungsduelle der Fußballgeschichte. Mit dabei: Franz Beckenbauer 1966 gegen Bobby Charlton (Sports Illustrated).
Tim Wiese ist auf seinen Torwarttrainer losgegangen. Es soll ihm aber nicht gelungen sein, ihn festzuhalten.
Dem Berliner FC wird der Fanbetreuer wegrationalisiert (Berliner Kurier).
Ein E-Learning-Tool für den Ethikcode der FIFA. Oder so ähnlich (FIFA).
Sehlingers Streetfootball. Fußball rund um den Globus (Bolzen).
Effzeh.com ist sich sicher. Der 1.FC Köln braucht Skandale.
Mediathek
In einer fremden Stadt unterwegs. Freitagabends noch kicken? Das soziale Netzwerk Jogabo soll das Problem lösen. Stadt eingeben, Umgebungssuche, Spielpartner finden plus mehr (Battes Buliblog).
Musa Okwonga hat für das Spiel-Magazine eine schöne Musikplaylist erstellt. Für Freunde von Fußballhäppchen garniert mit schicker Musik.
Die goldenen Fußballjahre auf der Insel. Eine Fotogallerie von Mail Online.
Reiner Calmund (Sky) reagiert auf die Watzke-Äußerungen zum Thema „Traditionsvereine“ und kollabiert beinahe.
Spätzleschießer oder Visionär? So titelt der Futiclub in seiner aktuellen Ausgabe.
Die Kriegsreporterin Silke Burmester (taz) schreibt über abgeschlagene Emanzen und David Beckham wird fotografisch als Aufmacher genutzt. Was das mit Fußball zu tun hat? Nicht viel, aber man muss ja auch mal über den Tellerrand schauen.
Apropos David Beckham. So sieht es aus, wenn der Mann zum Training fährt (Zum runden Leder).
Über 22 Jahre nach der Wiedervereinigung haben sich die Deutschen Sportfischer aus Westdeutschland (650.000 Mitglieder) mit der ostdeutschen Vereinigung Deutscher Anglerverband (170.000 Mitglieder) zum Deutschen Angelfischerverband zusammengeschlossen. Die taz berichtet heute, dass sich die Angler vor allem aus einem Grund zusammengeschlossen haben: für den Kampf gegen den Kormoran. Denn: der Kormoran frisst den Anglern die Fische weg.
Es ist mir nicht bekannt, ob der Kormoran auch in Malaysia ein Problem darstellt. Ich weiß aber, dass die Angler dort Kelongs nutzen. Etwa 20 mal 6 Meter große Fischerhütten, die auf Stelzen gebaut im Wasser stehen.
Weltweite Berühmtheit erlangten die Kelongs aber nicht ob ihrer Architektur oder ihrer Fischerei, sondern wegen ihrer neuen Wortbedeutung. Denn:
In modern Singlish usage, the word kelong is now used as a suggestion of match fixing by referees, in particular in the context of soccer.
So beschreibt es Wikipedia, denn die Wettmafia wohnt nicht mehr in Holzhütten und verdingt sich als Menschenfischer – eindrucksvoll beschrieben von Michael Ashelm für die FAZ. Dazu hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung heute in einer animierten Serie eine fiktive Geschichte mit realistischem Hintergrund inszeniert. Ein hinterhältiges, effektives System.
Die Fußballverbände haben den deutschen Anglern eines voraus: sie brauchen keinen neuen Verband mit neuen Strukturen gründen. Aber vielleicht müssen sie in diesen Tagen den Gegner, den Kormoran des Fußballs, besser ins Auge fassen, um den Kampf gegen die Wettmafia besser zu organisieren. Wie das funktionieren kann beschreibt zum Beispiel Ouriel Daskal (Soccer Issue) und Emine Bozkurt (pdf). Unbedingt empfehlenswert im Zusammenhang mit dem Thema Matchfixing auch immer der Blog von Declan Hill.
Nun aber zum Sport:
FC Arsenal – Bayern München
So wirklich damit gerechnet hat wohl keiner, dass Arsenal den Bayern in diesem Achtelfinale gefährlich werden könnte. Dass sich die Londoner dann aber ihrem Schicksal derart wehrlos ergaben und schon früh mit 0:2 zurücklagen war dann doch überraschend.
Christian Gödecke (Spiegel) lobt dennoch zuallererst die Bayern:
Die Münchner haben mal wieder gewonnen, zum sechsten Mal in Folge in diesem Kalenderjahr. Und sie taten das beim 3:1-Erfolg im Achtelfinal-Hinspiel beim FC Arsenal mit einer so beängstigenden wie gewohnten Souveränität.
Christian Eichler (FAZ) sieht nüchtern eine „Gute Ausgangsposition für die Bayern“ für das Rückspiel und einen Trainer, der sich freut wie ein Schneekönig. Maik Rosner (FR) sah „extrem hungrige Bayern“:
Tatsächlich imponierten die Münchner über weite Strecken mit ihrem derzeit sehr kontrollierten, effektiven Spiel, in dem sie defensiv kaum etwas zulassen.
Auch der Baziblogger sieht die „Tür zum Viertelfinale geöffnet“, kritisiert aber auch das Spiel der Bayern:
Was mir nicht gefiel war das zuweilen schlampige Umschalt- und Aufbauspiel der Bayern nach der 2:0-Führung. Fehlpässe und Unkonzentriertheiten häuften sich, insgesamt hatte Arsenal laut UEFA-Statistiken sogar 10% mehr Ballbesitz. Einen solchen Wert rang den Bayern in dieser Champions-League-Saison noch kein anderes Team ab. Zeugt aber eben auch von einer insgesamt guten Leistung der Londoner.
René Maric (Spielverlagerung) sah „Bayern mit einem Auswärtssieg, der nicht ganz so überzeugend war, wie es das Ergebnis und die mediale Resonanz vermuten lässt.“
Die Tore des Spiels gibt es bei der Sportschau (0:59 min) und bei Sky (3:30 min).
Die Zusammenfassung des zweiten Spiels, FC Porto gegen FC Malaga 1:0 (0:0) bei Sky.
Torlinientechnologie
Die FIFA hat verkündet, dass ab der WM 2014 in Brasilien die Technik Einzug ins Spiel hält. Michel Platini hat den Einsatz der Technik für die UEFA abgelehnt. Man setzt weiter auf Torrichter, die viel kostengünstiger seien. Auch in der Bundesliga wird es keinen Einsatz von Technik geben, auch wenn sich schon die ersten Ex-Profis und Funktionäre für eine Verwendung der Torlinientechnologie ausgesprochen haben. (SZ, Spiegel)
“ […]diese Entscheidung ist für die historische Spielform unseres Sports nicht einschränkend, sondern steht schlicht und ergreifend für Fairplay. Wer immer noch meint, dass die kulturelle wie mediale Tragweite von Wembley-Toren wichtiger und romantischer sei als eine sportlich-neutrale Bewertung, erhöht nicht nur die Möglichkeit für systematische Korruption, sondern verschweigt zudem jegliches Vertrauen in den Sport von Seiten des zahlenden Zuschauers.“
Paul Linke (FR) beschreibt die einzige Hürde, die bei der Einführung noch zu nehmen ist:
Doch während das Wann schon feststeht, ist das Wie noch nicht geklärt. Torkamera (Hawk Eye) oder Chip im Ball (GoalRef), das sind die beiden alternativen Systeme, über die noch entschieden werden muss, angeblich bis April.
Thilo Danielsmeier, Mitarbeiter des Dortmunder Fanprojekts, hofft, dass die Vorfälle in Donezk den Verein und die Fans wachgerüttelt haben. Er war von drei rechtsradikalen Männern zusammengeschlagen worden. (RevierSport)
BVB-Fanvertreter Marco Blumberg hat derweil Dortmunds Trainer Jürgen Klopp zu einem stärkeren Engagement gegen Rechts aufgefordert. (WAZ)
Gegengeraden Gerd war ob des Auftritts seines Lieblingsvereins St. Pauli gegen den 1. FC Köln nicht begeistert. Nicht von der Mannschaft und nicht vom Schiedsrichter. Dennoch wollte er den Spielleiter nicht als Schuldigen an die Wand stellen, sondern Empathie für den Unparteiischen entwickeln. Dazu hat er sich selbst als Regelhüter versucht. Das Ergebnis:
Slavic Football Union erklärt die Pläne einer neuen russisch-ukrainischen Liga und beleuchtet den Politik und Wirtschaft – insbesondere Gazprom – auf die Gründung dieser neuen Konstellation haben.
Peinlich: Schalke 04 verbietet Fans Unterschriften gegen die Kooperation mit Viagogo zu sammeln. (RevierSport, Stadionwelt)
Die Sportschau hat die Fakten zum heutigen Spiel Schalke-Galatasaray gesammelt. Matthias in der Weide (Schalkefan) hat die zur Schalker Europapokalgeschichte gebündelt.
Frank van der Velden (Sportschau) stellt Burak Yilmaz, „Galatasarays Goalgetter“, vor. Der kicker dreht den Scheinwerfer auf Hamit Altintop. Für ihn ist das Spiel ein Treffen mit alten Bekannten.
Daniel Theweleit (FR) meint, dass ein Weiterkommen für Schalke 04 extrem wichtig ist. Es herrscht „Königsblaue Finanznot“.
Dazu sprach der WDR mit Michael Skibbe, der Spieler auf Schalke und Trainer in Istanbul war: „Zwei Herzen schlagen in meiner Brust“
Dominic Bardow (Tagesspiegel) über das Aufeinandertreffen AC Mailand gegen den FC Barcelona und die Bedeutung des Spiels für die italienischen Parlamentswahlen:
Zwei Prozent Stimmenzuwachs, hat Berlusconi einmal geschätzt, habe 2008 der Transfer von Ronaldinho zum AC Mailand seiner Partei bei den folgenden Wahlen gebracht.
Im Web 0.4 hofft man aber nicht nur wegen des Geldes auf einen Erfolg. Vielmehr will man Selbstvertrauen zurückgewonnen wissen. In den Wort von Andreas Linke klingt das natürlich viel besser:
Schalke ist so weit entfernt von einer breiten Brust wie ich von einer Schmalen, dabei war die Anzahl an unerfahrenen Spielern im Kader schon mal weitaus höher. Zumindest momentan weit entfernt, denn genau diese breite Brust kann man heute Abend wieder erringen.
Phil (Turnhallengeruch) weiß, dass Schalkes Ehrenpräsident Gerd Rehberg – wohl begründet natürlich – keine Angst vor Galatasaray hat.
„Andreas Rettig, Geschäftsführer der DFL, hat auf dem SpoBiS in Düsseldorf in einem Vortrag zum Thema „Fans in der Bundesliga: Teilhaber, Partner, Stimmungsmacher“ die Vereine in die Pflicht genommen. Den Dialog mit den Fans könne kein Verband in Frankfurt führen.“ (Stadionwelt) Christian Seifert, Vorsitzender der DFL, sprach am selben Ort über die Auslandsvermermarktung der Bundesliga. Die Erlöse sollen deutlich steigen. (Goal)
In Spanien wurde ein 17-jähriger Schiedsrichter schwer von Spielern verletzt. (FAZ, Spiegel)
Der Rotebrauseblogger wähnt Dortmunds Hans-Joachim Watzke mit seiner Werksclub-Kritik in einer Zeitschleife gefangen.
Robert Lewandowski bleibt drei Spiele gesperrt. (DFB.de)
Sammelsurium
Ein RWE-Fan schildert im Blog Im Schatten der Tribüne, warum er Schalke auch nicht mag. Eine Geschichte ohne Mobiltelefon.
Trainer Baade wünscht sich die Unaufgeregtheit früherer Kommentatoren zurück: „Guten Abend aus Mexiko City!“
Dirk von Gehlen berichtet im Gefällt mir-Blog der Süddeutschen Zeitung über Fußball-Mems und gesperrte Videos.
Mediathek
Rudi Gutendorf ist auf allen Kontinenten als Trainer beschäftigt gewesen. KICK OFF!, eine Sendung der Deutschen Welle, gibt Einblick in das Leben und Wirken von „Riegel Rudi“, der wohl als unbekanntes Vorbild für Rangnicks Regelschule im Fernsehen bezeichnet werden darf. Seht selbst:
Stanislawaski, Terim, Keller – Doppel Sechs bekommt sie alle vor die Kamera:
Beim Regionalliga-Heimspiel des KSV Hessen Kassel – TuS Koblenz hat die Ultra-Gruppierung Scena Chassalla eine Choreographie zum 1.100-jährigen Stadtjubiläum und ein Video zur Entstehung und Ausführung gebastelt. (Stadionwelt)
In einem Podcast Spezial – nicht zu verwechseln mit DEM Podcast Spezial – diskutieren die Spielverlagerungsmacher die taktische Entwicklung des FC Bayern von Hitzfeld bis heute.
Bei der Zusammenstellung der wochentäglichen Blog- und Presseschau ertappe ich mich immer wieder bei dem alten Lehmannschen Gedanken:
„Der Fußball ist so komisch geworden“
Matchfixing, Doping, 50+1, Pyrodebatte, Nazis in der Kurve, Angriffe auf Schiedsrichter, verschobene WM-Vergabe um nur einige Aufreger der letzten Wochen und Monate zu nennen.
Gibt es da überhaupt noch Sinn sich auf die Champions League Partie Arsenal – Bayern am Abend zu freuen? Wenig. Denn bis auf ein paar Ausschnitte nach Mitternacht kann sich der Pay-TV-Abstinente-Fußballkonsument auf wenig freuen.
Man nimmt das heutzutage ja so hin. Es gehört schließlich dazu, dass der Fußball sich selbst vermarktet, um Geld zu generieren. Auch wenn das bedeutet, dass man den Sport hinter Bezahlschranken versteckt. Man hat sich schließlich auch an Werbung auf jedem Zentimeter in Stadien gewöhnt. An Diskussion über das Premiumprodukt Bundesliga, das die Fans „durch kreative Ideen noch weiter verbessern können“. Wie nett.
Woran ich mich aber nicht gewöhnen will, sind rechte Vollidioten in den Kurven. Ich will keine Nazis dulden. Ich erwarte ein klareres Auftreten aller im Fußball aktiven Personen. Vor allem von den Funktionären.
Und damit meine ich nicht gut gemeinte Banner oder rote Karten gegen rechts. Ich will Konzepte, die rechten Umtrieben klare Kante zeigen, und keine verharmlosende Argumentation, die das Problem auf wenige Einzeltäter beschränkt.
Ja. Der Fußball ist komisch geworden. Aber ich bin nicht bereit ihn deshalb den falschen Fußballfreunden zu überlassen.
Deshalb bin ich auch froh, dass ich bei der Recherche für Fokus-Fussball.de auch immer Texte wie die bei Luschenelf und Dembowski finde (siehe unten). Sie zeigen, dass ich mit meiner Ablehnung und meiner Forderung nicht alleine dastehe.
Schweini vs. Poldi
Heute Abend trifft das einstige Lieblingspaar des Boulevard aufeinander. Bastian Schweinsteiger in Diensten seines Heimatvereins Bayern München und Lukas Podolski im Trikot des FC Arsenal, der neben Schweinsteiger auf alte bekannte beim Ex-Club trifft.
Schweinsteiger ist „hungrig“ und erwartet ein „hartes Spiel“ (kicker), steht aber auch weiterhin im Mittelpunkt einer Generationendiskussion, die Michael Horeni (FAZ) zusammenfasst. John Toner (11 Freunde) berichtet was die Engländer von uns Poldi denken. (Auch Mertesacker und Holtby werden verarztet.) Auch Raphael Honigstein (Tagesspiegel) lobt Podolski, der sich in der Premier League nach anfänglichen Schwierigkeiten eingearbeitet habe, was nicht ganz einfach gewesen sei, denn in Köln hätte er während des Spiels noch Zeit gehabt den Verwandten zu winken.
Michael Cox (Guardian) erwartet ein spannendes Aufeinandertreffen der zentralen Mittelfeldspieler: „Few Champions League matches this season will be so overwhelmingly centred around passing midfielders – Mikel Arteta, Jack Wilshere and Santi Cazorla will face Javi Martínez, Bastian Schweinsteiger and Toni Kroos.“ Die Hoffnungen auf englischer Seite ruhen vor allem auf Wilshere, der an seine guten Leistungen gegen Barcelona anknüpfen müsse, um den Londonern eine gute Ausgangslage für das Rückspiel zu garantieren.
Auch der Bayernblog sieht Jack Wilshere als Fixpunkt im Spiel der Gunners und hat weitere Punkte, die heute Abend wichtig sind für das Spiel der Bayern.
Christian Mixa (Sportschau) sieht Theo Walcott als „Mann für die besonderen Momente“.
Spielverlagerung stellt den Gegner der Bayern gewohnt taktvoll vor.
Arsene Wenger hat sich bei der Spieltagskonferenz übrigens tierisch über die Journalisten aufgeregt. Der Guardian hat den Dialog transkribiert.
St. Pauli gegen den 1.FC Köln
Der FC gewinnt das Auswärtsspiel in Hamburg mit 0:1 (0:1). (Zusammenfassung bei Sky.)
Axel Goldmann (Der 4.Offizielle) sieht die Kölner trotz des Sieges nur auf „Oberliga-Niveau“.
Der Magische FC sucht die Fehler nicht bei Schiedsrichter Gräfe, sondern im Spiel der Lieblingsmannschaft. Das Team spielt zu kompliziert. Leider wird auch von Auseinandersetzungen zwischen den Fangruppen rund um das Spiel berichtet.
„Kein Tabubruch“
Stefan zeigt sich in seinem Blog Luschenelf enttäuscht vom Umgang seines Lieblingsvereins Borussia Dortmund im Umgang mit rechtsextremen Auswüchsen in der Fanszene und geht auch mit dem am Wochenende gezeigten Banner gegen rechts hart ins Gericht.
Auch dembowski hat nicht nur Transfergerüchte um Kroos, Gomez und Lewandowski zu verarbeiten. Er appelliert:
Dortmund, die Borussia und die Fans haben es zu lange ignoriert. DerSamstag! fordert: Benennt ihre Namen! Sagt ihnen: Dieser Platz ist nicht für Euch bestimmt! Redet über die Einschüchterungen! Redet über Eure Angst! Lasst Euch nicht unterdrücken. Dortmund hat ein Nazi-Problem und das lässt sich mit einem Banner nicht zur Seite wischen.
Meist geklickt
Gestern war es das Banner der BVB-Fans gegen rechte Gewalt. (WN)
Zitat des Tages
„In der Diskussion über den Sport und die Wettmafia werden die Korruption und Verbrechen begünstigenden Strukturprobleme der Sportbranche und ihrer Funktionäre vernachlässigt.“
Jens Weinreich meint, dass Matchifixing kein Problem des Fußballs allein ist und sieht „Dämonen“ in Schlüsselpositionen im Sportbusiness. Er würde die Einrichtung einer weltweiten Anti-Korruptions-Agentur befürworten.
In China wurden 33 Spieler, Schiedsrichter und Funktionäre lebenslang gesperrt. Zudem verlor Shanghai Shenhua seinen Meistertitel von 2003. (Spiegel, NZZ)
Im Laufe des Nachmittags wird es auch eine neue Folge von Collinas Erben geben mit einem ausführlichen Rückblick auf die Aufreger vom Wochenende.
Phil (Turnhallengeruch) hat übrigens – wie fast jeder Fußballer – seine ganz eigenen Erfahrungen mit Schiedsrichtern gemacht. Trotzdem ist er bemüht Verständnis zu haben. Auch dank Collinas Erben. (Danke fürs Hören und Empfehlen.)
Kurz gemeldet
Beim Spobis-Kongress diskutierten die Funktionäre der Bundesliga über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Werksclubs und Traditionsmannschaften. Watzke (Dortmund) und Bruchhagen (Frankfurt) contra Holzhäuser (Leverkusen) und Röttgermann (Wolfsburg). Frank Hellmann (FR) berichtet von einem offenen Schlagabtausch mit großen Zahlen.
Auch Sponsors berichtet ausführlich über die Veranstaltung. Leider nur für Abonnenten…
Laut kicker hakt 1899 den direkten Klassenerhalt ab. „Die Geschichte Hoffenheims ist eine Geschichte falschen Managements“ – meint Oliver Fritsch (Zeit). Jan Christian Müller (FR) wähnt Hoffnheim am Abgrund. Oliver Trust (Tagesspiegel) fragt sich: „Wann verliert Dietmar Hopp die Lust?“
Am Freitagabend bekannte sich der Fußballprofi Robbie Rogers zu seiner Homosexualität. Marcus Urban, der sich 2007 geoutet hatte, im Gespräch mit Andreas Bock (11 Freunde) über die DFB-Arbeitsgruppe »Outing«, einen Paradigmenwechsel und eine veränderte Stadionkultur.
Daniel Drepper (Fußballdoping) über die unerträgliche Selbstbeweihräucherung und den unzureichenden Einsatz der FIFA gegen Doping.
In Krefeld wurde ein Spieler nach einer Attacke auf einen Schiedsrichter lebenslang gesperrt. (SZ, WDR)
Mirko Slomka bekommt keine Strafe. Der Trainer von Hannover 96 wurde am Wochenende von Schiedsrichter Kinhöfer auf die Tribüne geschickt. Das Verfahren gegen den Übungsleiter wurde wegen „Geringfügigkeit“ eingestellt. (kicker)
Spielverlagerung widmet sich Gladbachs Problemen in der Offensive.
Kevin Trapp meint im Interview mit DFB.de, dass der Erfolg der Eintracht kein Zufall ist.
„Mit Preisgeldern in Millionenhöhe wollen Spitzenklubs aus Russland und der Ukraine weiter Pläne für eine gemeinsame Fußball-Liga nach Sowjetvorbild vorantreiben.“ (SZ)
Die „Betze Anleihe“ ist komplett ausverkauft. Nach nur elf Tagen. (Der Betze brennt)
Volker Schulte (Sportschau) über den „Endspurt eines Wunderkindes“: Roque Santa Cruz.
ProSieben, Sat.1, kabel eins und Sport1 zeigen heute Champions League. Aber nur kurz. Als Werbung für sky. (DWDL)
Der Kommentatoren-Blog widmet sich der Werbespielerei und den neuen Plänen bei Sport 1 und Frank Buschmann. Dazu gewohnt übersichtlich die Ansetzungen für die Europapokalpartien.
Schlenzer.net hat passend dazu singende, schreiende und dichtende Kommentatoren aus aller Welt verlinkt.
Trainer Baade hat die Biographie von Philipp Lahm gelesen und ist dabei leise entschlummert.
Stefan Hermanns (Tagesspiegel) über die neue Bescheidenheit beim einst größenwahnsinnigen Hauptstadtclub Tennis Borussia Berlin.
Mediathek
Arnd Zeigler liefert in seiner Radiokolumne „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ zum Achtelfinale wenig Hoffnungsvolles – aber Amüsantes – zu Schalke 04.
Angelos Charisteas wechselt nach Dubai und wird am Flughafen gefeiert. (sport24.gr)
Patrick Völkner begrüßte zum Blogspot360 den Königsblogger Torsten Wieland, Nick von anygivenweekend und Florian Neumann von Ned´s Blog.
Martin Stranzl (Borussia Mönchengladbach) war zu Gast in der Radiosendung 1LIVE-Elfer.
Im Hangout stellte sich Werders neuer Manager Thomas Eichin den Fragen von Alex Raack (11 Freunde), Arnd Zeigler (WDR/Werder Bremen), Malte Dudd (Bolzplatzheld), Matthias Seidel (transfermarkt.de) und Jan Günther (90elf). Nach einer für die Ohren ziemlich anstrengenden Begrüßung eine durchaus interessante Runde (ab 3.30).
Rausschmeißer
Kees Jaratz (Zebrastreifenbog) hat eine wunderbare Sammlung schlechter Schauspieler auf Fußballplätzen zusammengestellt. Den Spielern fehlt es nach seiner Meinung einfach an einer Ausbildung.
Ein schönes Tor in der Nachspielzeit. In der 99. Minute trifft Moshe Lugasi von Maccabi Tel Aviv gegen Bnei Yehuda (101 Great Goals)
Nach dem Ende von Roche & Böhmermann hat wenigstens sie eine neue Beschäftigung gefunden: Das Torspiel ansagen! Der von ihr angesagte ist Mario Mandžukić mit seinem Fallrückzieher gegen Wolfsburg.
[podloveaudio mp3=“http://www.fokus-fussball.de/podcast/ts12.mp3″ mp4=“http://www.fokus-fussball.de/podcast/ts12.m4a“ ogg=“http://www.fokus-fussball.de/podcast/ts12.ogg“ title=“TS12 – Das Torspiel des 22. Spieltags“ subtitle=“Nach dem Ende von Roche & Böhmermann hat wenigstens sie eine neue Beschäftigung gefunden: Das Torspiel ansagen! Der von ihr angesagte ist Mario Mandžukić mit seinem Fallrückzieher gegen Wolfsburg.“ summary=“Nach dem Ende von Roche & Böhmermann hat wenigstens sie eine neue Beschäftigung gefunden: Das Torspiel ansagen! Der von ihr angesagte ist Mario Mandžukić mit seinem Fallrückzieher gegen Wolfsburg.“ poster=“http://www.fokus-fussball.de/podcast/torspiel.png“ permalink=“http://fokus-fussball.de/2013/02/18/ff30-das-torspiel-des-22-spieltags/“]
Torspiel. Ein Tor, das sich hören lassen kann.
Quellen:
The Waivers – Inigo [CC]; Le Tigre & l’Euphrate – Rivers Cry Sometimes [CC]; Sounds von freesound.org [CC].
Jürgen Klopp hätte eigentlich froh sein können. Seine Dortmunder siegten am Samstagabend im Topspiel gegen die Eintracht aus Frankfurt in Weltklassemanier mit 3:0. Marco Reus erzielte alle drei Tore und Mario Götze zeigte zusätzlich internationales Format. Robert Lewandowski wurde gar nicht vermisst und so hätte der „Pöhler“ beschwingt nach Hause fahren können, wenn nicht gerade Lewandowski-Ersatz Julian Schieber mit einer gelb-roten Karte bereits in der ersten Halbzeit vom Platz geflogen wäre.
Klopp fühlte sich benachteiligt. „Die erste war keine gelbe Karte. Er trifft den Gegner nicht. Man kann das als gefährliches Spiel bewerten, aber man muss da nicht Gelb zeigen so früh im Spiel.“ Die Fernsehbilder unterstützen diese These jedoch nicht. Und so bleibt bei vielen nur das Unverständnis über Klopps Tiraden.
Topthemen
Die Dortmunder gewinnen gegen Frankfurt in Unterzahl. Daniel Theweleit (SZ) ist angetan von einer Weltklasseleistung des Meisters und das auch noch in Unterzahl.
Noch beeindruckender als dieser furiose Beginn war dann aber die erste Phase der zweiten Hälfte, als die Dortmunder den Tabellenvierten in der eigenen Hälfte einschnürten. In Unterzahl.
Letzte Woche hatte der Schalkefan die famose Idee ein sogenanntes Bullshit-Bingo für Schalker-Phrasen in der derzeitigen trostlosen Lage anzufertigen. Inspiriert vom Papst-Rücktritt-Bullshit-Bingo nahm dieser Beitrag eine ungeahnte Fahrt auf, vom Auftritt im TV bis zur falschen Darstellung.
Die ersten Rückmeldungen trudelten ein, hier im Blog aber auch auf anderen Kanälen. Allgemeiner Tenor war: „Humor ist, wenn man trotzdem lacht!“ Genau das wollte ich bezwecken. Um es pathetisch auszudrücken: Ich wollte zeigen, dass es auch in einer echt finsteren Zeit noch einen Grund gibt, mit Schalke zu schmunzeln. Ich wollte auch ein Stückweit beweisen, dass man als Schalke-Fan kritisch und mit der Gesamtsituation unzufrieden sein kann, ohne mit Schaum vor dem Mund einzelnen Menschen nach dem Job zu trachten.
Neureich-Bimbeshausen fasst die Krise in Hoffenheim nach dem 0:1 gegen schwache Stuttgarter anhand eines regionalen Fernsehtalks zusammen. Dabei geht es natürlich um Markus Babbel und Spielerberater.
Das Studio war spartanisch, ohne fernsehpreisverdächtig zu sein, nicht stilvoll, und unter den Herren vom Fach war nach Augenmaß keiner jünger als 60 Jahre. Die Diskussion wurde in regional gefärbtem Ton mit entsprechender Satzmelodik geführt. Zur Sprache gebracht wurde massive Phrasendrescherei und die gegenseitige Versicherung, dass man selbst keineswegs zum alten Eisen gehört, sondern Worte wie „resetten“ benutzt und zwei Handys im Sakko hat.
Drei rechte Fans des BVB haben in Donezk zwei Fanbetreuer der Dortmunder angegriffen. Der Verein zieht Konsequenzen, wie Matthias Dersch (RN) berichtet. Auch Rafael Buschmann (Spiegel Online) und Schwatzgelb kommentieren den Vorfall. Das Blog Luschenelf und Olaf Sundermeyer (FAZ) sprechen vom Tabubruch.
Neben den Stadionverboten wurde zuletzt die Ordnerzahl im eigenen Stadion aufgestockt, man zog einen Fanforscher zu Rate und gründete einen runden Tisch, an dem auch Polizisten, Fanarbeiter sowie erfahrene Mitarbeiter der Stadt Dortmund sitzen. Der Druck auf die Neonazis ist jetzt sehr hoch, inzwischen auch von Seiten des BVB. Und Thilo Danielsmeyer bekam ihren Unmut darüber zu spüren. „Immer wieder hat der Angreifer geschrien ‚Dortmund bleibt rechts‘ und ‚Ihr kriegt uns nicht kaputt‘“, sagt er. (FAZ)
For the past 25 year I have been afraid, afraid to show whom I really was because of fear. Fear that judgment and rejection would hold me back from my dreams and aspirations. Fear that my loved ones would be farthest from me if they knew my secret. Fear that my secret would get in the way of my dreams.
Der erste Premier League-Profi seit Justin Fashanu bekennt sich öffentlich zu seiner Homosexualität und tritt im gleichen Atemzug zurück. Ben Rumsby (Telegraph) beleuchtet die tragische Geschichte.
Grant Wahl (Sports Illustrated) wirft einen Blick auf die Reaktionen anderer Profispieler. Casey Keller ist der einzige Spieler, der Rodgers seine Unterstützung offen ausspricht, berichtet Andreas Rüttenauer (taz).
Den Wert eines Menschen nicht nach seinen sexuellen Vorlieben zu beurteilen. Die schwul-lesbische Fan-Vereinigung hat ein schönes Motto geprägt: Fußball ist alles – auch schwul.
Sven Wolf, Geschäftsführer des VfR Mannheim, der sich selber mit 19 outete (RNZ).
Etwas anstrengend formatiert, aber lesbar. Die Schottische Furche fasst das ganze Fußballwochenende zusammen. Und auch der Burnster gefällt mit einem amüsanten Brennerpass-Rundumschlag.
Auchmalabseits macht sich 48 Stunden nach der Benfica-Niederlage Gedanken über den Leverkusener Sieg gegen Augsburg.
Das Werderblog sieht einen verdienten Sieg der Freiburger gegen Bremen. Auch Hamburg-ist-grün-weiss sieht das nicht anders, auch wenn es ziemlich neblig war im Stadion. Frank Hellmann (FR) meint, dass sogar Freiburg die Bremer jetzt überholt hat.
Nach dem souveränen Dortmunder Sieg gegen Frankfurt, weiß Anygivenweekend, dass man auch ohne Robert Lewandowski klar kommt. Auch Dembowski ist endlich wieder da und fasst die letzten Tage zusammen.
140+ freut sich darüber, dass der kleine Engel wieder weiß, was in seinem linken Fuß steckt. Ein Bericht zum 1:0 des HSV gegen Gladbach. Auch Ned Fuller meint, dass dieser Einzelaktion bedurfte um zu gewinnen.
Breitnigge fragt sich, ob die Schweinsteiger-Form beim Spiel gegen Wolfsburg an der Kritik der letzten Tage lag. Auch Miasanrot sah die Wichtigkeit von Schweinsteiger. Den Duselbayern tut diese Saison einfach gut, nach den schweren Zeiten der letzten harten Jahre.
Torsten Wieland versucht das Positive im 2:2 der Schalker gegen Mainz zu sehen und auch der Schalkefan wähnt Licht am Ende des Tunnels. Blogundweiss vergibt immerhin ein Fleißkärtchen und Web04 attestiert einen kleinen Schritt nach vorne.
Die Clubfans United atmen durch und stellen fest, dass der Club nach dem 2:2 gegen Hannover wohl noch ein weiteres Jahr in der Bundesliga weilen darf.
Jan Christian Müller (FR) sieht lausige Stuttgarter und einen noch schlechteren Gegner aus Sinsheim. Oliver Trust (Tagesspiegel) sieht die Hoffenheimer gescheitert. Peter Hess (FAZ) erkennt aber, dass die Stuttgarter kaum besser waren.
Augsburger Fans haben am Wochenende eine Fanbus von Schalke 04 auf einem Rastplatz attackiert (11 Freunde).
Heimvorteil in der Champions League
Bringt der ominöse Heimvorteil eigentlich etwas in der Champions League? Dieser Frage geht Gabriele Marcotti (Wall Street Journal) anhand des Spiels Real Madrid gegen Manchester United und diverser Zahlen nach.
As he walked toward the locker room last Wednesday, a wry smile broke across Real Madrid manager Jose Mourinho’s face. Real Madrid had just drawn 1-1 at home with Manchester United in the Champions League’s Round of 16—and you wondered if Mourinho knew something the rest of us didn’t.
Kurz gemeldet
Gary Neville (Daily Mail) mit interessanten Gedanken über Spieleragenten und wo sie den Fußball hinbringen.
Stellungsfehler spekuliert, ob die Absage der Partie Erfurt gegen Aachen ein Skandal sein könnte. 18 Aachener Spieler fielen aufgrund an einer Atemwegserkankung aus.
Funktioniert wie Autoscout24. Matteo Campodonico gründete die größte Scouting-Datenbank der Welt (11 Freunde).
Rene Maric (Abseits.at) über die Fußballschule Bubamara, ansässig in Bosnien und kooperierend mit Inter Mailand.
Fußballfans gegen Homophobie erzählen den Fall von Schiedsrichter Halil Ibrahim Dincdag, der in der Türkei ein Berufsverbot nach seinem Outing bekam.
Wie bekämpft Rechtsradikalismus? Aussperren oder in den Dialog treten? Diese Frage stellt man sich auch in Thüringen – dort findet ein Fußballturnier statt und rechtsradikale Kicker dürfen teilnehmen (Südthüringen).
Sepp Blatter und John Fahey äußern sich näher zum Thema Kampf gegen das Doping im Fußball (FIFA).
Swansea liegt auf Rang 8 der Premier League. Das 2011 aufgestiegene und von Michael Laudrup trainierte Team überrascht damit. Wie es dazu kam, nimmt These Football Times auseinander.
Tschuttiheftli berichtet über die Auflagen, die man dem FC Luzern aus Sicherheitsgründen gemacht hat (Zentral+).
Halb04 mit einer Rezension des Moritz-Volz-Buchs „Unser Mann in London“.
Der Stadtneurotiker war beim Schneespiel der Hachinger gegen Wehen-Wiesbaden vor Ort.
In Zeiten von Viagogo mutet dieses Projekt sehr löblich an. Chariticket versteigert Fußballtickets für einen guten Zweck. Was dahinter stecken soll.
Fans sicherten sich die Website Grundig-Stadion.de. Zufällig der Name, den das Nürnberger Stadion bekommen soll. Für die Website forderten sie nun Bier. Die Verantwortlichen kamen diesem Wunsch nach (Nordbayern).
Der Tabellenletzte der zweiten französischen Liga, der CS Sedan steht vor dem Aus, wie Hardy Grüne berichtet.
Das Wolfsblog berichtet über die Diego-Gehaltslüge und findet, dass die Öffentlichkeit bewusst mit falschen negativen Tatsachen über den VfL Wolfsburg geblendet wird.
Frank Buschmann hängt bei Sport 1 das Mikro an den Nagel. Ohne Groll, wie er sagt (DWDL).
Das Bayer04blog geht leider in eine längere Pause.
Mediathek
Daniel Theweleit (Deutschlandfunk) berichtet über die neue Champions League für A-Jugendmannschaften.
Wenn man einen Beweis für das Schattendasein der Europa League sucht, muss man nur deren Medienpräsenz mit der Champions League vergleichen. Während man mit den Berichten zu Dortmunds 2:2 in Shakhtar eine eigene Blog- & Presseschau füllen könnte, sind die Beiträge zu den vier deutschen Auftritten am gestrigen Abend rar gesät. Spiegel Online fasst die Unentschieden von Gladbach und Stuttgart und die Niederlagen von Leverkusen und Hannover zusammen. Auch die weiteren Ergebnisse und Spielberichte gibt es bei den Kollegen.
Halbangst schickte vor dem Spiel seiner Gladbacher einen Gruß gen Lazio Rom und sagte: „Nazis raus!“ In Stuttgart beschäftigte sich Marko Schumacher (Stuttgarter Zeitung) mit den leeren Rängen im Stadion. Nach der Partie in Leverkusen kritisiert Tim Röhn (Welt Online) die Personalrochaden des Trainer-Duos.
Zitat des Tages
The Champions League’s structure is a major reason Uefa isn’t as economically successful as the NFL. It’s probably been outdated since the nineties. If a version of the NFL’s format would be adopted, the Champions League could become not only the most popular annual sports tournament in the world, but also the the richest.
Hochspannend, aus europäischer Sicht aber auch extrem kontrovers: Ouriel Daskal (Soccerissue) beleuchtet die Unterschiede zwischen NFL und Champions League und führt aus, dass die Uefa sich näher am American Football orientieren sollte, wenn sie international zur Topmarke im Sport werden möchte. Äußerst lesenswert, alleine schon um die amerikanische Sicht auf den Sport besser zu verstehen.
Bundesliga
Thomas Schönebeck (1904 Geschichten) schreibt – passend vor dem CL-Achtelfinale gegen Galatasaray – von einer Auswärtsfahrt zu Trabzonspor aus dem Jahre 1996. Der lange Bericht hat einige lesenswerte Anekdoten, unter anderem wird erklärt, wie der „Schalke 04“-Wechselgesang erfunden wurde. Für Schalke-Freunde eine klare Leseempfehlung. Heiko Buschmann (ZDF Sport) porträtiert Horst Heldt und erklärt, warum er auf Schalke nicht mehr ganz unumstritten ist.
Der Wolfsblog blickt auf das Freitaggspiel gegen die Bayern und fragt sich, welche Taktik Dieter Hecking in der Hinterhand hat. Patrick Strasser (Münchener Abendzeitung) hat vor der Partie Felix Magath interviewt.
Der HSV muss am Wochenende auf Rene Adler verzichten. 140+ ist trotzdem nicht Bange, schließlich habe man Dr. Obny (Spitzname brought to you by: Pleitegeiger).
Das Projekt „Fortunas Legenden“ findet immer mehr Unterstützer. In einem Dokumentarfilm soll die Düsseldorfer Vereinsgeschichte porträtiert werden. Es gab schon über 80.000€ an Spenden, berichtet Patricia Schneidewind (Startnext.de).
Indes gab die Rote Kurve ein Statement zur Fanrunde abgegeben, die sich mit den jüngten Äußerungen von Martin Kind befasst.
Sven Fohr (Welt Online) über die begehrtesten Spieler der zweiten Liga.
Eine lieb gewonnene Tradition in der Blogosphäre: Vor dem nächsten Spiel des eigenen Teams einen Blogger des gegnerischen Teams interviewen. Der Übersteiger hat vor der Partie St. Pauli gegen den 1. FC Köln Dominik Hardt (effzeh.com) zu Gast.
Kai Butterweck (Indirekter Freistoss) hat eine Presseschau zur Causa Dynamo Dresden entworfen.
Internationales
Rene Maric (Spielverlagerung) analysiert die Partie Donezk gegen den BVB.
The Best Eleven hat mithilfe der Fifa-Weltrangliste eine Fifa-Konföderationenrangliste erstellt. Das Ergebnis überrascht wenig: Europa führt vor Südamerika. Auf der „richtigen“ Liste ist Deutschland weiterhin Zweiter, weiß Goal.com.
Ed Upright (When Saturday Comes) erklärt, warum nicht alle Fans des US-Team auch Fans von Trainer Jürgen Klinsmann sind.
Gaia Pianigiani und Thomas Fuller (NY Times) versuchen, den Drahtzieher der Wettmafia in Singapur, Dan Tan, zu porträtieren. Doch auch für sie bleibt der Mann ein Phantom.
Kurz gemeldet
Christian Spiller (Zeit Online) stellt fest: Die Blütezeit der Grätsche ist vorbei. Eine Ode an die Blutgrätsche.
Das Thema Polizeigewalt ist ein brandheißes, das bisher wenig Beachtung fand. Joachim Kersten, Professor an der Deutschen Hochschule der Polizei, beleuchtet in einem interessanten Artikel für die Süddeutsche den Komplex und erläutert, wieso nur wenige Grenzüberschreitungen durch Polizisten am Ende aufgeklärt werden.
Ebenso heftig debatiert wird in den vergangenen Wochen Rechtsextremismus im Fußball. Der Landessportbund Sachsen-Anhalt hat nun eine Handreichung für Vereine ausgegeben, in denen beschrieben wird, was sich gegen Rechtsextremismus im Verein tun lässt.
Sylvia Schemmann (Roteerdeblog.wordpress.com) rezensiert das Buch „Gelbfieber“. Fazit aus Sicht eines BVB-Fans: Sehr lesenswert!
Trainer Baade geht auf große Lesereise! Alle Termine gibt es in seinem Blog.
Auch in Südbaden gibt es Bayer-Leverkusen-Fans. Wir begrüßen bayer04suedbaden.wordpress.com herzlich in der Blogosphäre!
Achtung, Eigenwerbung! Wir Jungs von Spielverlagerung betonen bei unserer neuen Aktion die erste Silbe unseres Namens: Wir spielen! Fantasy Draft nennt sich das Ganze.
Rausschmeißer
Die 11Freunde haben ein wohl weltweit einmaliges Kuriosum ausgegraben: In Manchesters Straßenbahnen laufen bald Durchsagen von Spielern von Manchester City. Die Ansagen gibt es hier.
Borussia Dortmund bleibt auch nach dem Achtelfinale der Champions League gegen Schachtjor Donezk weiter ungeschlagen. Das 2:2 war mühsam erkämpft und gezeichnet durch die Aktionen von Mats Hummels, der das 2:1 des Gegners verschuldete, aber auch kurz vor Ende der Partie den Ausgleich köpfte. Mit dieser guten Ausgangsposition geht man nun ins Rückspiel. Überschattet wurde das Spiel von einem tragischen Flugzeugunglück. Eine Passagiermaschine war über die Landebahn des Flughafens hinausgeschossen und zerbrochen. Zu diesem Zeitpunkt verloren fünf Menschen ihr Leben.
Frank Hellmann (FR) beobachte Dortmunder, die vor allem in der zweiten Halbzeit Souveränität vermissen ließen.
Im zweiten Durchgang ließ Dortmund allerdings die aus der Gruppenphase bekannte Souveränität oft vermissen. Höhepunkt vieler Unzulänglichkeiten sollte dann die Hilfestellung beim 2:1 für Donezk sein: Nach einem der vielen unerklärlichen Hummels-Fehler bedankte sich der eingewechselte Douglas Costa mit einem Seitfallzieher zum 2:1.
Nach dem Rückstand, so Niels Lehnebach (Spiegel Online) trieb Jürgen Klopp seine Mannen weiter an, noch zum Ausgleich zu kommen. Mit Erfolg.
Jürgen Klopp wütete an der Außenlinie, sprang mehrfach in die Luft und lief, die Fäuste geballt, durch seine Coaching-Zone. Dortmunds Trainer war kurz vor dem Spielende merkbar unglücklich und forderte sein Team zu erneuten Angriffen auf. Und seine Mannschaft folgte ihm.
Weiteres zur Champions League
Andy Mitten und Paddy Crerand (Eurosport) erinnert an die Nacht in der Manchester United Madrid eroberte: Im Finale des Landesmeisterwettbewerbs 1968.
Mark Gilbey (Four Four Two) über den Entwicklung von Donezk – auf und neben dem Platz.
Vereine nehmen Stellung
Fortuna Düsseldorf hat in einer Pressemitteilung ihre Sicht auf die Presseberichte bezüglich rechtsradikaler Umtriebe im Umfeld des Vereins kundgetan. Nach Rücksprache mit dem Staatsschutz ist man der Meinung, dass es sich bei den Vorkommnissen nur um Einzeltäter, nicht aber um rechte Strukturen handelt.
Im Fortuna Düsseldorf Podcast von Direkt verwandelt werden die vergangenen und die zukünftigen Spiele der Fortuna verarztet. Ein großer Schwerpunkt liegt aber auch auf dem Disput zwischen 11 Freunde Magazin und den Verantwortlichen beim Bundesligisten: Wo liegt der schwarze Peter?
Dynamo Dresden hat eine außerordentliche Gremiensitzung einberufen und äußert sein Unverständnis gegenüber den eigenen Fans.
Zitat des Tages
„Es war eine politische Entscheidung, keine sportliche. Der neue Verbandspräsident Juan Maria Marin wollte der Öffentlichkeit zeigen, wer das Zepter in der Hand hält, und signalisieren, dass er alles für den Erfolg Brasiliens bei der WM 2014 tut. Abgesehen davon steckt kein weitergehender Plan dahinter. Die Entlassung von Menezes ist schwer mit Resultaten zu begründen, Marin wollte seine Macht demonstrieren.“
Der brasilianische Journalist Paulo Vinicius Coelho im Interview mit ballesterer über die Verpflichtung von Felipe Scolari als Nationaltrainer Brasiliens.
Bundesliga
Ya Basta!, das Magzin für Nürnberger Fankultur, will Antworten zu den Vorkommnissen in Frankfurt und ruft die Leser dazu auf die Fragen an die entsprechenden Stellen weiterzuleiten.
Daniel Rathjen (Eurosport) hat ein – leider – recht oberflächliches Standardinterview mit Artjoms Rudnevs geführt. Beim aktuell grassierenden Rudnevs-Wahnsinns soll es dennoch nicht unerwähnt bleiben.
Tim Wiese hat momentan keine leichte Zeit. Man mag zu ihm stehen, wie man will, fraglich ist, ob die Veröffentlichung solcher Artikel, wie der von „Being Tim Wiese“ unbedingt sein muss. Felix Landwehrs (11 Freunde) Text, wie er sich an Karneval als Tim Wiese verkleidet, kann die derzeitige Stimmung gegenüber Wiese darstellen, eine Notwendigkeit ist nicht gegeben.
Kurz gemeldet
Daniel Mack (Die Grünen) hat nach den Kosten für Polizeieinsätze in Hessen gefragt und eine Antwort bekommen.
Ein Stalker hat sich gestern in die Kabine des FC Bayern München geschlichen und auf Franck Ribéry gewartet (SZ).
Susanne Knaul (taz) berichtet über rassistisch motivierte Angriffe auf zwei muslimische Spieler bei Beitar Jerusalem.
Deutsche Fußballfanshops sind wenig sensibilisiert im Umgang mit Neonazi-Symbolen. Dies ergaben Testkäufe des MDR-Magazins „Exakt“.
Sebastian Weßling (WAZ) erklärt die Taktik hinter der Viererkette.
Lutz Pfannenstiel (spox) lässt den Afrika Cup Revue passieren und erklärt das Chaos um Nigerias Trainer Stephen Keshi.
Fans des RSV Göttingen werden ihren Verein nicht zum Auswärtsspiel begleiten. Grund: die Neonazis unter den Fans von Gegner Wacker Nordhausen. (myFussi)
Auch DerWesten hat eine Taktik-Kolumne. Sebastian Weßling zur Viererkette.
Mediathek
Ach ja. Der Kölner. Er feiert sich am Allerliebsten selbst. Aber er weiß halt auch wie man das macht. Deshalb soll an dieser Stelle von Herzen dem 1.FC Köln zum 65. gratuliert werden und ein Video Aufnahme in die Blog- & Presseschau finden, das wunderbare Emotionen zeigt. Besonders schön aus meiner Sicht: ein Tänzchen von Toni Polster und Bruno Labbadia, die Waden von Pierre Littbarski und all die schwarz-weißen Tore.
Nach „der guten alten Zeit“ kommen wir zu einem Tor nach Zahlen:
Rausschmeißer
Philipp Lohöfener fotografiert Sportanlagen. Das Tor im Nebel ist besonders sehenswert.
Frank Lampard hat einen neuen Vertrag unterschrieben. Für Kinderbücher. (itv)
Natürlich liegt der Ball in der elften Ausgabe auf dem Elfmeterpunkt, der gar nicht elf Meter vom Tor entfernt ist. Und David Alaba hat keine Angst vorm Schwarzen Mann.
[podloveaudio mp3=“http://www.fokus-fussball.de/podcast/ts11.mp3″ mp4=“http://www.fokus-fussball.de/podcast/ts11.m4a“ ogg=“http://www.fokus-fussball.de/podcast/ts11.ogg“ title=“TS11 – Das Torspiel des 21. Spieltags“ subtitle=“Natürlich liegt der Ball in der elften Ausgabe auf dem Elfmeterpunkt, der gar nicht elf Meter vom Tor entfernt ist. Und David Alaba hat keine Angst vorm Schwarzen Mann.“ summary=“Natürlich liegt der Ball in der elften Ausgabe auf dem Elfmeterpunkt, der gar nicht elf Meter vom Tor entfernt ist. Und David Alaba hat keine Angst vorm Schwarzen Mann.“ poster=“http://www.fokus-fussball.de/podcast/torspiel.png“ permalink=“http://fokus-fussball.de/2013/02/13/ff29-das-torspiel-des-21-spieltags/“]