Schwerpunktthemen sind heute: Die Vorbereitung der Bundesligisten auf die Rückrunde, die WM in Katar, Zlatan, der Fankongress, die Rolle von Zahlenwerk und Politik im Fußball. Viel Spaß mit der #Link11!
1. Helmut Spahn war Sicherheitsbeauftragter des DFB und ist heute in ähnlicher Funktion in Katar tätig. Gegenüber der Welt befindet er, trotz erschreckender Vorfälle sei die pauschale Kritik an den Arbeitsbedingungen überzogen. Er erinnert an die Gastarbeiter im Deutschland der Sechziger und mahnt: »Erntehelfer wohnen bei uns auch nicht in einem Loft«.
Indes lud der Kommunikationsdirektor des Organisationskomitees 25 Schalke-Fans zu einem Gedankenaustausch ein. Er habe aus dem Gespräch einen Vorgeschmack auf die positive Energie, die Begeisterung und den kulturellen Austausch bei der WM 2022 erhalten, so Nasser al-Khater gegenüber Gulf Times.
Bei der Wahl des Trainingslagers des FC Bayern in Doha setzt Michael Wollny für Eurosport an, schwenkt dann aber um zu einer Betrachtung der Gesamtsituation.
2. Benjamin Kuhlhoff ist von Zlatan Ibrahimovics Absichtserklärung, beim BVB spielen zu wollen, aufs Lesenswerteste angeregt worden. Wie die Mitspieler reagieren und welche Medien berichten würden, ist seiner Phantasie für 11Freunde zu entnehmen.
Jürgen Klopp fällt dagegen die Rolle zu, die Aktion vom Boden der Tatsachen aus zu kommentieren. »Ich glaube auch, dass es auf der ganzen Welt Spieler gibt, die sagen würden, das finde ich so geil, dass ich gern dabei sein würde«, sagte er der Welt.
3. Die Bundesligisten bereiten sich auf den baldigen Beginn der Rückrunde vor. Dabei verlängerten sich gestern insbesondere die Verletztenlisten: Nuri Sahin brach sich das Nasenbein (Spiegel), Makoto Hasebe riss der Außenmeniskus (Clubfans United) und Tony Jantschkes Jochbein ist zweifach angebrochen (Rheinische Post).
Von vereinsübergreifendem Interesse wird zum Rückrundenbeginn die Besetzung der Torwartposition sein. Frank Hellmann zeigt für ZDFsport vier offene Duelle und zwei Chancen wegen verletzter Stammkeeper auf.
4. Besonders viele Artikel vereinen dabei die niedersächsischen Klubs auf sich. Anlässlich des Transfers von Kevin de Bruyne sieht Stefan Rommel bei Spox im VfL Wolfsburg einen »veritablen Bayern-Jäger« und würdigt den Umgang der Verantwortlichen mit den fraglos vorhandenen finanziellen Möglichkeiten. Frank Hellmann konzentriert sich in seinem Artikel in der Frankfurter Rundschau mehr auf das Buhlen um de Bruyne, sieht beim VfL aber gleichfalls einen »Großangriff« auf die Champions-League-Plätze.
In Hannover ist mit Tayfun Korkut ein neuer Trainer am Werk, der nach Informationen der Badischen Zeitung den Freiburger U23-Trainer Xaver Zembrod als seinen Assistenten gewinnten konnte. Die beiden arbeiteten bereits beim Nachwuchs der TSG Hoffenheim zusammen. Es scheint genug zu tun zu geben: Christian Otto will für die Welt eine »grundlegende Neuorientierung der Abwehr« erkannt haben.
5. Bei Schalke hat man die vor der Saison selbst geschürten Erwartungen bisland nicht erfüllen können. Halbfeldflanke.de widmet der Hinrundenanalyse eine eins–zwei–dreiteilige Serie. Auf Goal.com vergleicht Hassan Talib Haji Kellers mögliche Formationen.
6. Da zum Coming-Out von Thomas Hitzlsperger inzwischen alles geschrieben zu sein scheint, rekapituliert die Aktion Libero die Debattenbeiträge. Martin Krauss schreibt im Freitag, die vermeintlich erreichte Ächtung von Schwulenhass beschränkte sich auf den Profifußball, auch weil dort ein anderes Publikum zuschaue.
7. Als Gegenveranstaltung zum Weltwirtschaftstreffen wird jährlich der Public Eye Award verliehen, der besonders verantwortungsloses Verhalten gegenüber Mensch und Umwelt prämiert. Auf Platz 1 und 2 in der Abstimmung liegen derzeit Gazprom und die FIFA. Dabei tue die FIFA doch auch Gutes, merkt Stephan Ramming in der NZZ an.
8. Zu den Fans: Am Wochenende steht der Fankongress in Berlin an. 11Freunde stellen fünf Fragen und Organisatorin Sandra Schwedler gibt mit fünf Antworten einen Überblick über die Veranstaltung. DFL-Geschäftsführer Retting und DFB-Generalsekretär Sandrock haben ihr Kommen zugesagt (PM auf der Homepage des Fankongresses).
Dabei wird auch Gewalt im Fußballumfeld sicherlich zur Sprache kommen. Über Vorfälle bei Jugend- und Amateurturnieren im Württembergischen Fußball-Verband schreibt Benjamin Brumm für die Stuttgarter Zeitung.
Meist gewaltfrei ist die Beziehung eines Fans zu seinem Schal, diesem für viele unverzichtbaren Utensil. In einem Gastbeitrag bei Web04 trauert ein Schalker seinem liebsten Halswärmer nach.
9. In Wired ist ein ausführlicher Text über die Etablierung von Analyseinstrumenten im britischen Fußball erschienen. Der sperrige Titel sei hier wiederholt: »The winning formula: data analytics has become the latest tool keeping football teams one step ahead«.
Dass Fußball aber immernoch ein Mannschaftssport und Auszeichungen wie die zum weltbesten Spieler daher »pointless« seien, ruft Richard Whittall im Blog Counter Attack in Erinnerung.
Den Versuch, dennoch einige statistische Informationen über einzelne Spieler zu gewinnen, unternimmt 11 tegen 11 in einer wohlerläuterten Analyse von Stürmern der Eredivisie.
10. Martin Krauss prangert in seiner Kolumne für die taz die Doppelmoral an, mit der man sich im Fußball angewöhnt habe, »bloß das „politisch“ zu nennen, was man nicht mag, um sich nicht damit beschäftigen zu müssen«.
Dem politisch aktiven Fußballer Paulo André, von der ZEIT kürzlich als »alternativer Weltfußballer« vorgeschlagen, geht der Akademikerfanclub nach, baut dabei aber auf Kenntnisse der portugiesischen Sprache seitens des Lesers.
11. Sehr ansehnliche Stilisierungen von Augenblicken der Fußballgeschichte hat der Italiener Osvaldo Casanova geschaffen: Great Moments in Football History
Bester Link gestern
Das Interview mit Patrick Owomoyela stieß gestern auf besonders großes Interesse. Zu finden ist es auch heute noch bei Spox.com.
Field Reporter
Das Hauptproblem meines Berufes ist, dass man nie sagen darf: Das kann oder das weiß ich nicht. Man muss sich nach außen immer als Herrscher aller Reußen darstellen. Egal, ob das eine Entscheidung für einen Trainer, einen Spieler, gegenüber Vorstandsmitgliedern oder Mitarbeitern betrifft: Von einem Fußball-Manager wird erwartet, entscheidungsfreudig und klar strukturiert zu sein. (…) Die Realität ist natürlich eine andere.
Heribert Bruchhagen, Vorstandsvorsitzender bei Eintracht Frankfurt, im Gespräch mit SPOX
Bandenwerbung
Heute um 17 Uhr endet die Abstimmungsfrist bei unserer Wahl zum Blogbeitrag des Monats Dezember. Letzte Gelegenheit also, aus den vorgeschlagenen Texten euren Favoriten zu wählen.
Mixed Zone: Letztes Jahr im Sommer: Südafrika und seine Stadien vier Jahre nach der WM (Stuttgarter Zeitung) + + + Ich bin ganz sicher schon mal hiergewesen: Groundhopper Tom Bodde zu Gast in der Redaktionskonferenz von DRadio Wissen. + + + Dieses Gift: Ein Dopingfall im deutschen Profifußball ist beim 1. FC Saarbrücken angeblich durch Verwendung einer cortisonhaltigen Salbe entstanden (Fussballdoping.de) + + + Vulgäre Verse: Der frühere luxemburgische Nationaltorhüter berichtet von seiner Begegnung mit Cristiano Ronaldo: »Er sagte nur „Fuck off“« (SZ) + + + Ich bin viel zu lange mit euch mitgegangen: Bei der SGE scheinen konditionelle Rückstände aus der Saisonvorbereitung zu bestehen (Eintracht Inside). + + + Der achte Ozean: »Ich will Korb nackt im Meer sehen«, schreibt Christoph Kramer für die RP aus Gladbachs Trainingslager in Belek. + + + Neues vom Trickser: Adrian Ramos spielt bislang eine starke Saison, findet auch Spox. + + + Du bist ganz schön bedient: In der Reihe der größten Comebacks der Fußballgeschichte berichtet abseits.at, wie der VfL Bochum eine 4:0-Führung verspielte. + + + Harmonie ist eine Strategie: Seedorfs Verpflichtung beim AC Mailand ist noch einmal Thema bei der SZ + + + Macht es nicht selbst: Pelé lässt sich seit mehr als fünfzig Jahren von Senhor Didi frisieren (Welt) + + + Drei Schritte vom Abgrund entfernt: Abseits ist, wenn der Schiedsrichter pfeift, musste ein Abwehrspieler von Atalanta schmerzlich erfahren. (YouTube)