Wembley calling!

Schalke gewinnt in Freiburg das Endspiel um die Champions League-Qualifikation, Hoffenheim schafft mit einem dramatischen Sieg in Dortmund den Sprung in die Relegation und stößt Fortuna Düsseldorf in den Abgrund namens 2. Liga. Das sind die Entscheidungen des vergangenen Wochenendes in aller Kürze. Überstrahlt wird in den Medien dennoch alles vom deutschen Duell in Wembley.

presseschau

Die letzten Entscheidungen

1899 Hoffenheim wird durch einen unerwarteten Sieg in Dortmund doch noch an der Relegation teilnehmen. Dieser kaum noch für möglich gehaltene „Erfolg“ schreiben die Medien größtenteils Trainer Markus Gisdol zu. „Gisdol gibt Hoffenheim Identität zurück“, titelt beispielsweise ZDFsport. Auch die Frankfurter Rundschau sieht in Gisdol den Grund für die Aufwärtsentwicklung. SG Neureich-Bimbeshausen schildert das Spiel aus Sicht eines 1899-Fans. Die BVB-Anhängerschaft ärgert sich dagegen darüber, den ultimativen Strafstoß gegen das „Projekt Hoffenheim“ nicht genutzt zu haben. (Any given weekend)

Fortuna Düsseldorf ist dagegen nach nur neun Punkten in der Rückrunde direkt abgestiegen. „Fortunas Abstieg ist kein Zufall“ lässt die Rheinische Post ausrichten.  Für derwesten.de ist der Abstieg jedoch kein Sturz ins Bodenlose.

Mit einem 2:1-Auswärtserfolg im direkten Duell beim Verfolger SC Freiburg kann Schalke 04 in der Qualifikation zur Champions League teilnehmen. „Schalke 04 hat sich den vierten Platz verdient“, kommentiert derwesten.de.  Auf Turnhallengeruch ist es die Erfahrung, die im „Endspiel den Ausschlag gab. Für die Breisgauer endet eine fantastische Saison mit der Teilnahme an der Europa League – und mit einem grummelnden Christian Streich, wie Oliver Fritsch für Zeit Online zu berichten weiß.

Als Aufsteiger nach Europa: Eintracht Frankfurt hat sich am letzten Spieltag für eine starke Spielzeit belohnt. Die FAZ bilanziert eine denkwürdige Saison, die Frankfurter Rundschau geht dem Geheimnis des Frankfurter Erfolgs auf den Grund und findet „lauter nette Jungs„. Derweil streitet sich Coach Armin Veh mit dem Vorstand über die Besetzung des Pressechef-Postens. Oliver Forster lehnt er jedenfalls ab (FR).

Wembley calling

„The Political and Cultural Subtext of the Bayern Munich – Borussia Dortmund UEFA Champions League Final“ – interessante Analyse von Andrei Markovits und Martin Krauss. (Huffington Post)

Das Finale wird der Italiener Nicola Rizzoli pfeifen. Ein schlechtes Omen für die Bayern? Der FCB konnte noch kein Spiel unter der Leitung des Architekten gewinnen (SPOX).

Weitere gute Nachrichten für den BVB: Mario Götze und Mats Hummels melden sich fit für das Finale (derwesten.de). SPOX porträtriert den Weg der Borussia zurück in Richtung europäische Spitze, ZDFsport den „verkannten Garanten“ Roman Weidenfeller. Der Guardian sprach anlässlich eines Sponsorentermins mit BVB-Trainer Jürgen Klopp.

ZDFsport und 11Freunde stellen Bayern-Linksverteidiger David Alaba vor. Unter dem Titel „Willkommen in der Perfektion“ beschreibt Christian Eichler für die FAZ die derzeitige Verfassung Bastian Schweinsteigers, dem „Hirn der Bayern“.

Keine Endspiel-Choreographie wird es unterdessen vonseiten der BVB-Fans geben. Grund: Die Einschränkungen und Auflagen seitens der UEFA (Reviersport). Welche Steine der europäische Fußball-Verband den Anhängern in den Weg legt, erklärt der Club Nr.12-Newsletter anschaulich.  Die Bayern-Fans planen trotz dieser Hindernisse eine Choreographie. Stadionwelt interviewte zum ganzen Final-Hype den BVB-Fanbeauftragten Jens Volke.

Die Engländer scheint das Finale im Übrigen kalt zu lassen (sportschau.de).

Zitat des Tages

„Wir Eintracht-Fans fahren nicht mit dem Panzer, sondern mit der Regenbogenfahne nach Europa.“

Grünen-Landtagsabgeordneter Daniel Mack als Antwort auf eine Choreographie der Frankfurter Ultras.

Saisonende

„Ein bisschen enger, spannender sollte es in Zukunft schon zugehen.“

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach im Gespräch mit dem Deutschlandfunk über die Bundesligasaison und den FIFA-Reformprozess.

Auch die Neue Zürcher Zeitung fürchtet angesichts der Dominanz der Bayern in der abgelaufenen Spielzeit einen Monolog, der Langeweile verbreitet.

Borussia Mönchengladbachs Trainer Lucien Favre bilanziert im Interview mit der Rheinischen Post die abgelaufene Saison und kommt zu dem Fazit: „Wir müssen auf dem Boden bleiben!“

Timo Reuter reflektiert die Etats der Bundesligisten – und kommt zu dem Schluss: „Geld schießt Tore – fast immer“ (TAZ)

„Saisonziel erreicht“ – das „Volk ohne Raumdeckung“-Blog ist zufrieden mit der Saison des 1.FC Nürnberg.

Auch der geschätzte Kollege Jens Peters hat an Bayer Leverkusens Saison nicht zu mäkeln und ist „(fast) komplett glücklich“.

Stanislawskis Abschied

Der 1.FC Köln befindet sich abermals auf der Suche nach einem neuen Übungsleiter: Völlig überraschend schmiss Holger Stanislawski die Brocken beim Traditionsverein hin (fc-koeln.de). Der Kölner Stadt-Anzeiger hält es für angebracht, der 1.FC Köln müsse sich angesichts des Abgangs neu erfinden. Philipp Selldorf hält die wahren Hintergründe für das Ausscheiden des beliebten Trainers in der Süddeutschen Zeitung für verschleiert und unverständlich. Für Philip Sagioglou tanzt der FC am Abgrund (WELT online).

effzeh.com kommentiert, Stanislawski sei „Am Neuaufbau gescheitert“, fc-blog.de herrscht Fassungslosigkeit ob der Entscheidung. Dervierteoffizielle.de sieht dagegen „Eine Spur Nichts“, der Spielfeldrand-Blog beklagt den „unwürdigen Abschied“ des Trainers.

National

Die Vorab-Berichte der „Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze“ (ZIS) zu den letzten Spieltagen wurden durch eine undichte Stelle öffentlich gemacht. Es zeigt das Ausmaß der Datensammelwut der Behörden – und wirft einige Fragen auf. (publikative.org)

In der zweiten Bundesliga muss Dynamo Dresden in die Relegation. Erzgebirge Aue konnte am letzten Spieltag den rettenden Platz 15 behalten. (Tagesspiegel)

Der Hamburger SV und Sportdirektor Frank Arnesen stehen offenbar vor der Trennung (Spiegel Online). „Seid ihr noch zu Rettig?“ fragt Sascha Rebiger seinen Verein angesichts des kolportierten Nachfolgers auf seinem 140+-Blog. Die Hanseaten können sich derweil in der kommenden Saison auf Hakan Calhanoglu freuen. Christoph Ruf stellt für Spiegel Online das Mittelfeld-Talent vor.

Sascha Lewandowski, Bayer Leverkusens scheidender Coach, sprach mit dem Kölner Stadt-Anzeiger über seinen Abschied aus der Bundesliga.

In der Präsidentensuche beim VfB Stuttgart sorgt Aufsichtsrats-Boss Dieter Hundt offenbar für neue Irritationen. (Stuttgarter Zeitung)

Fabian Lustenberger von Erstliga-Aufsteiger Hertha BSC spricht im Tagesspiegel-Interview über seine Vielseitigkeit, seine vielen Verletzungen und Herthas Chancen in der Ersten Liga.

Die Frauen des VfL Wolfsburg holen durch ein 3:2 im Finale gegen Turbine Potsdam den DFB-Pokal – und damit das Double. Die Chance auf einen dritten Titel haben die „Wölfe“ am Donnerstag im Endspiel der Champions League. (TAZ)

International

Jose Mourinho wird Real Madrid verlassen. Als Nachfolger des „Special One“ wird Carlo Ancelotti (Paris St. Germain) gehandelt. (SZ)

Lukas Podolski und Per Mertesacker sichern sich am letzten Spieltag in England Platz 4 – und damit die Teilnahme an der Qualifikation zur Champions League (FAZ). Die Neue Zürcher Zeitung stellt fest: Dass Manchester United schon so lange als Titelträger feststeht, hat insbesondere mit der Unruhe bei den Kontrahenten Manchester City und FC Chelsea zu tun.

Rafael Benitez spricht in einem ausführlichen Interview bei SI.com nicht nur über seine Zeit beim FC Chelsea.

„Hinter Juventus beginnt das Trainerkarussell“ – Tom Mustroph sieht in der Neuen Zürcher Zeitung eine „Saison der Enttäuschungen“ in der Seria A. Der AS Rom wird unterdessen für rassistische Sprechchöre seiner Fans gegenüber Mario Balotelli bestraft (Spiegel Online).

„Unter Flutlicht“ verabschiedet sich von Liverpools Jamie Carragher und beneidet die Liverpooler Fans um die Gelegenheit, eine solche Legende dieses Gefühl genießen zu dürfen.

Hausgemachtes

Collinas Erben verarzten in der 43. Folge des Podcasts nicht nur den 33. und den 34. Spieltag der Bundesliga, sondern ziehen unter anderem auch ein Fazit der gesamten Saison. (FF43 – Collinas Erben: Schiedsrichtergewerkschaft)

Mediathek

Unter dem Titel „Foul oder Fair“ spricht der Deutschlandfunk mit Wolfsburgs Manager Klaus Allofs.

Der Hangout zum „Aktuellen Sportstudio“ mit Moderator Sven Voss und den Journalisten Oliver Wurm, Frank Hellmann und Ronald Reng ist auch online zu finden. (ZDFsport)

Sammelsurium

Das neue Trikot der englischen Nationalmannschaft sieht sich aufgrund der Ähnlichkeit zu Deutschlands Jerseys dem Spott der Öffentlichkeit ausgesetzt. (WELT online)

Den Stuttgarter Ultras wurde eine Choreographie zum Saisonende von den Behörden nicht genehmigt. Die Anhänger reagieren beim Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 auf ihre Art und Weise. (fankultur.com)

Paul Ripke begleitete Campino, Fortuna Düsseldorfs Edelfan, beim Abstieg in Hannover und zeigt einige Fotographien der Tour auf seinem Blog.

„Wir leben Abneigung“ – Trainer Baade über den VfL Bochum und dessen Bayern-Freundschaftsschals.

Unschön: Jan Delay, Anhänger des SV Werder Bremen, wird von der BILD am Sonntag kurzerhand zum HSV-Fan ernannt. (bildblog)

Noch unschöner: Auch NPD-Vorsitzende dürfen sich in Braunschweig über den Bundesliga-Aufstieg der Eintracht freuen. Offen. Im Stadion. (afterchangeswearemoreandlessthesame)

Fans von Carl Zeiss Jena haben beim Spiel gegen RB Leipzig ein paar weitere Banner in den Gästeblock geschmuggelt. (twitter.com/mauriciusq)

Der rotebrauseblogger setzt sich derweil mit dem Begriff „Tradition“ auseinander.

„Notizen zu Hertha BSC und dem Aufstieg. Von einem Berliner, der die Hertha nicht so wirklich mag“ – Johannes Eydinger war beim Saisonausklang der Hertha und berichtet auf seinem „senSATZionell“-Blog davon.

Rausschmeißer

Josh, Sohn des Chelsea-Keepers Ross Turnbull, erzielt nach der letzten Partie der Saison das wohl schönste Tor der Spielzeit. Unter dem Jubel des anwesenden Anhangs. Zuckersüß! (Youtube)

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