Im Kräftemessen des Herrn Wagner waren die einen abgestürzt und die anderen hatten sich in die Top-11 gearbeitet. Doch am Ende straften sie ihn lügen. Die scheinbar angeschlagenen Spanier vom FC Barcelona zogen souverän ins Viertelfinale ein, machten einen 0:2-Rückstand gegen den AC Milan aus dem Hinspiel wett und deklassierten Boateng und Co mit 4:0. Währenddessen die Schalker zwar den Rückenwind des Derbysiegs hatten, jedoch harsch abschmierten und sich aus der Champions League verabschieden mussten, weil sie gegen Galatasaray Istanbul kein Mittel fanden und mit 2:3 verloren.
Maximilian Rau (Spiegel Online) bemerkt, dass nachdem schon die ersten Abgesänge auf Messi und Co. geschrieben worden waren, Mannschaft und Fans ganz anders auftraten am gestrigen Abend.
Die Fans gaben ihre Antwort vor dem Spiel. Die rund 90.000 Zuschauer nahmen an einer imposanten Choreografie teil, mit Schildern formten sie den Satz „Som un equip!“ („Wir sind ein Team“). Auch die Mannschaft auf dem Platz schien etwas beweisen zu wollen. So druckvoll und mit so viel Spielfreude war Barcelona schon lange nicht mehr aufgetreten.
Zonal Marking sieht die zentrale Rolle in Barcas Sieg in David Villa, der Lionel Messi Räume schuf.
In the past couple of seasons Barca have generally played Lionel Messi as the primary central forward, but here they used David Villa as a central striker – with Messi behind in the number ten role. This was important in getting Messi into the game – he found more space and received the ball more frequently.
Presse und Blogger sind sich derweil uneinig, wie das Spiel Schalkes zu bewerten ist. Daniel Theweleit spricht von viel zu zaghaften Knappen (FR). Jörg Strohschein sah einen großen Kampf (Tagesspiegel).
Während Torsten Wieland von einer indiskutablen Leistung spricht, versucht der Schalkefan auch das Positive zu sehen und sieht immerhin keine Blamage. Blogundweiss sieht in Roman Neustädter einen Schuldigen.
Bei der Spielverlagerung nimmt man gewohnt nüchtern taktisch die zentrale Rolle der türkischen Raute im Sieg Galatasarays auseinander.
Schalke fand in der ersten Halbzeit keine guten Antworten auf die gegnerische Raute, Keller gab nach dem Spiel zu, man habe überhaupt nicht mit dem System gerechnet.
Zitat des (Vor-)Tages
“We are not in crisis. We have fallen to Milan and Real, two great clubs. Admittedly we have not played well, but against the Italians we still have 90 minutes to turn the situation around. We can do it. This club has shown on numerous occasions that it is able to overcome any obstacle.”
Lionel Messi vor dem Spiel gegen den AC Milan.
Gegen die NPD
Die Band „Feine Sahne Fischfilet“ aus Rostock wird offizieller Trikotsponsor vom Rostocker FC 1895. Die Band hierzu: „Ein Verein aus Mecklenburg Vorpommern, der sich offensiv gegen Neonazis positioniert, bei den Landtagswahlen 2011 dazu aufrief,nicht die NPD zu wählen und sich an der Kampagne Fußballfans gegen Homophobie beteiligt,finden wir hammergeil.“ Wir genauso!
Mobbing im Profifußball
Tim Wiese durchlebt gerade schwere Zeiten. Er ist nicht der Erste, der auf seltsamen Wege aufs Abstellgleis geraten ist. Vom Beinahetransfer nach Madrid zum Dorftouristen in Hoffenheim. Tamas Hajnal, Kevin Pezzoni oder Kevin Kuranyi durchlitten ähnliches. Udo Muras (Welt) beleuchtet die weniger schönen Seiten des Profifußballs.
Jetzt ist er es wohl, der Hilfe braucht: Tamas Hajnal nämlich ist das nächste Mobbing-Opfer der Bundesliga. Trainer Bruno Labbadia hat öffentlich gemacht, dass er den Ex-Dortmunder am Sonntag gegen den Hamburger SV deshalb nicht eingewechselt habe, weil ihn der eigene Anhang zuvor gegen Lazio Rom bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen hatte.
Presseplattitüden
Direkt verwandelt kritisiert die immer gleichen Phrasen, die gleichen Klischees und die unnötige Verbreitung von Fehlinformationen der Presse, speziell der 11 Freunde (leider ohne Quelle).
Ein Satz bringt das ganze Problem auf den Punkt. Die 11Freunde versuchten in der Printausgabe mal wieder witzig zu sein (bitte in diesem Satz das Wort “versuchten” betonen) und schrieben zum Transfer von Robert Tesche nach Düsseldorf sinngemäß, dass ”ein leidenschaftsloser Spieler einem Verein gut tut, dessen Fans den Platz stürmen und dessen Kapitän Bengalos abbrennt”. Eigentlich ist der Satz nicht mal einen Kommentar wert, aber er zeigt ein Problem, das sich von der Journaille bis an die Stammtische zieht.
Der Mord des Tormanns
Constantin Wissmann (Zeit Online) berichtet aus Brasilien über Bruno, ein ehemals hoffnungsvoller Nachwuchstorhüter. Dann ließ er die Mutter eines seiner Kinder umbringen.
33 Millionen Brasilianer lagen Bruno zu Füßen. So viele Fans hat der populärste Klub des Landes, Flamengo Rio de Janeiro. Bruno war dort Torwart und ein Star, im Land der Wunderstürmer ungewöhnlich. […] Bruno war 26 Jahre alt, der große AC Mailand wollte ihn haben, viele sahen in ihm die Nummer eins für die Weltmeisterschaft 2014 im eigenen Land. Doch Bruno fiel – tiefer als wohl je ein Sportler vor ihm.
Kurz gemeldet
Hartnäckig halten sich die Gerüchte, dass der SV Wehen Wiesbaden Ausbildungsverein von Galatasaray Istanbul werden soll (Kein Tag ohne Fußball).
Die Sportbild behauptete, dass Julian Draxler der jüngste Bundesligaspieler aller Zeiten war (Bildblog).
Der neueste Werbetrend. Sticker auf dem Oberschenkel (SZ).
Dass der Werbetrend und seine außergewöhnliche Platzierung aus Japan stammt, ist nicht weiter verwunderlich: Der Körperbereich „zettai ryouiki“, auf Englisch übersetzt „Absolute Territory“, der sich zwischen Rocksaum und dem oberen Ende der Strümpfe befindet, gilt dort als besonders erotisch.
Heinz Kamke schreibt mal wieder 5 Zeilen. Über Fränkie Mill und den am Pfosten lehnenden Oliver Kahn. Wer könnte je dieses Bild vergessen.
In eigener Sache
Collinas Erben sind heute Nacht erschienen.
Mediathek
Ist das denn möglich? Vier Mal Aluminium mit einem Schuss. Dieses Video beweist es. Linker Pfosten, Latte, rechter Pfosten, linker Pfosten (Guardian).
Nordkorea knockt Italien aus. 1966. Das „Game of their lives“ ist eine Dokumentation, die am Donnerstagabend auch auf dem 11mm-Festival läuft.
Aufwändig und professionell produziert. Die Löwenrunde. Eine Diskussionsrunde, in der es hauptsächlich um Eintracht Braunschweig geht.
Rausschmeißer
Das UEFA-Team des Jahres 2012 (8bit-Football).
Wer heute Abend noch nichts vor hat in Münster, kann sich einen Vortrag zum Thema „Der Kampf in den Kurven“ anhören.
11 Cannons (In Bed with Maradona)
Stragula – In einer Stadt / Aus der Kategorie Vereinshymnen mit Blumen im Text.
Trugen sie ein leuchtend weißes Gewand?
(scnr, ich fand die Formulierung so schön. Du wirst schon wissen, welche ich meine.)
Weiß ich, welche Formulierung du meinst? Ja? (Schlauch! Feuerwehrschlauch! Auf dem ein Riese steht!)
Also, äh, jeweils meine ich, nicht nur eines.
Ah. Twitter hilft.
Sorry für das Vereinslied.
Diese 100 Aufrufe für das Vereinslied – wie viele kommen wohl von hier?