Singapur ist das Eldorado für Zocker und Wettpaten. Felix Lill (NZZ) berichtet über den Kampf gegen Wettbertrug im Stadtstaat, der in den letzten Wochen verschiebebereite Fußballer hinter Gitter brachte.
Die Methoden gegen illegales Handeln oder ungebührliches Verhalten in Singapur sind weltweit bekannt. Rotzen oder Kaugummi verkleben in der U-Bahn kann schon mal ein paar hundert Dollar kosten.
Im Kampf gegen Spielbetrug setzt man in Singapur deshalb auch auf Lügendetektoren. Per Los werden Spieler ausgewählt, die dann Rede und Antwort stehen müssen, ob sie absichtlich verloren haben.
Vielleicht ein probates Mittel. Es bleibt doch aber fragwürdig. Man stelle sich vor, der Chaperon müsste Spieler nach Spielschluss nicht nur zur Dopingkontrolle geleiten, sondern auch Akteure zum Lügentest bringen. „Wie war das da beim Gegentor, Herr Schäfer?“ „Was sollte das, Herr Ribéry?“ „Wie konnte das passieren, Herr Piplica?“ Gut, dass das für Deutschland nur Gedankenspiele sind.
„Geheimniskrämerei und Schattenwirtschaft“
Christian Hönicke (Tagesspiegel) fordert, dass die Fußballvereine Gehälter offenlegen. Nur diese Transparenz könne die Krise beheben, in der der Fußballswegen der „Schuldenfalle“ stecke.
Anhörung im Landtag
Im NRW Landtag sprachen bereits letzte Woche Wissenschaftler und Vertreter von DFL, Vereinen, Polizei und Fanprojekten mit Landtagsabgeordneten über Gewalt im Fußballumfeld. In einer Pressemitteilung des Landtags NRW wurden die Hauptaussagen zusammengefasst. Die Welt berichtete gewohnt pyro- und gewaltbetont. RevierSport schaffte es wesentlich differenzierter und ausführlicher.
Der 1.FC Köln war durch den Fanbeauftragten Rainer Mendel und Thomas Schönig, Leiter der AG Fankultur, vertreten und hat gestern selbst eine Meldung und den kompletten Fragenkatalog mit Antworten des Vereins auf der eigenen Homepage veröffentlicht. Die Verantwortlichen beziehen hier klar und differenziert Stellung und geben auch eigene Fehler im Umgang mit Fangruppierungen zu.
Zitat des Tages
„Wenn man jetzt aber sagt, man muss die Vereine, die das doppelte und dreifache an Etat haben, einmal kurz hinter sich lassen, dann müssen wir Jesus verpflichten als Trainer, als Spieler oder als Sportchef.“
Helmut Schulte, Manager bei Rapid Wien (sportnet.at)
Champions League
Die Sportschau hat Fakten für das Spiel Schalke gegen Galatasaray gesammelt.
Stefan Osterhaus (NZZ) beschreibt Schalke als „Mini-Chelsea“. Vor allem weil sich Roberto Di Matteo und Jens Keller so ähnelten.
Kai Pahl (allesaussersport) meint, dass Schalke auch ohne Huntelaar genügend Torgefahr ausstrahlt.
Andreas Bock (11 Freunde) sprach mit dem Europa-Koordinator der Ultras von Galatasaray.
Michael Klappenbach (Tagesspiegel) über die Pläne in Barcelona, um doch noch den AC Mailand zu bezwingen.
Moritz Herrmann (11 Freunde) portraitiert Milans „Pharao“ Stephan El Shaarawy.
Hausgemachtes
Daniel Wagner lässt im europäischen Kräftemessen einen neuen Spitzenreiter aufsteigen, eine Übermannschaft abstürzen und beruft insgesamt drei deutsche Mannschaften in die Top 11. Teilt ihr seine Einschätzung?
Philipp Warschkow hat dem Siegtor von Boateng mit dem Torspiel ein kleines Denkmal gesetzt.
National
Die Deutsche Nationalmannschaft steht beim Algarve Cup im Endspiel. (Womensoccer) Das Finale wird morgen ab 17.45 Uhr bei Eurosport übertragen.
In der 2.Liga hat Kumbela Eintracht Braunschweig einen Punkt in Kaiserslautern gerettet. (11 Freunde)
Neuer Trainer in Fürth ist Frank Kramer. (SZ)
Heinz Kamke versuchte sich als „Advocatus Labbadiae“ – hat sein Mandat aber schon wieder abgelegt.
Der halbangst-Blog beschreibt das Dilemma des Lucien Favre: er wird gemocht, aber nicht geliebt.
Welchen Einfluss haben Europa League Spiele auf den Erfolg von Mannschaften in der Bundesliga? Marcus Bark (Sportschau) beantwortet die Frage mit überraschenden Ergebnissen.
Wenn ein Bremer Nazi-Hooligan vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte klagt, weil die Polizei ihn vorsichtshalber einsperrte: Maximilian Steinbeis berichtet im Verfassungsblog.
Artjom Rudnevs heißt der Publikumsliebling beim HSV. 11 Tore hat der Lette schon geschossen in seiner ersten Saison für die Hanseaten. Grund genug für Florian Neumann (NedsBlog) ihn mal mit den HSV Legenden Keegan, Seeler und Takahara zu vergleichen. (Schade, dass man die Tabelle nicht nach Koeffizienten sortieren kann.) Jetzt auch mit Sortierfunktion.
Passend dazu gibt es bei Tim (nurdertim) einen Auswärtsreisebericht mit schicken Bildern aus Stuttgart.
Nassirou Ouro-Akpo, Spieler des SV Schermbeck, wurde vom Trainer von Rot Weiss Ahlen, Marco Antwerpen, rassistisch beleidigt. Eine telefonische Entschuldigung hat Ouro-Akpo abgelehnt. Der Staatsschutz und der Fußballverband ermitteln. Antwerpen ist weiterhin Trainer der Ahlener. (WAZ)
International
In Österreich wurde Richard Sukuta-Pasu beim SV Ried rassistisch beschimpft. (Spiegel Online)
Wann sollte man einen Manager rausschmeißen? Eine oft teure Frage versuchten Wissenschaftler der Henley Business School nach wirtschaftlichen Regeln zu beantworten (Football Economy)
In Frankreich plant man einen Stadionneubau in drei Monaten. (FußballGlobus)
Tony Gubba verstarb im Alter von 69 Jahren (Telegraph). Twohundredpercent portraitierte den Kommentator vor einem Jahr.
Ron Ulrich (Spiegel Online) berichtet über den Wachsenden Protest in England gegen überhöhte Ticketpreise.
Nun ist es endgültig: Fenerbahce und Lazio müssen in der Europa League vor leeren Rängen antreten. (WAZ)
Bei US Palermo gibt es ein besonderes Prinzip des „hire and fire“ auf dem Trainerstuhl. Da darf ein Rückkehrer schon nach zwei Wochen wieder gehen, um für einen anderen Rückkehrer Platz zu machen. (Spiegel Online) Nicht weniger wild geht es in Genua zu. Tom Mustroph (NZZ) über Trainerwechsel beim CFC.
In Rom hofft man auf den Einstieg eines Investors. Birgit Schönau (SZ) über das Warten auf den 50-Millionen-Euro-Scheich.
Fans von Celta Vigo haben nach der Niederlage gegen Real Madrid die eigenen Spieler angegriffen. (Spiegel Online)
Obafemi Martins hat seinen Vetrag bei UD Levante aufgelöst und will jetzt in die USA. (kicker)
Meist geklickt
Gestern wurden das Interview mit Hardy Grüne über die Krise des Amateurleistungsfußball (FußballGlobus) und die Kolumne von Marcel Reif über die Langeweile in der Bundesliga am meisten angeklickt (Tagesspiegel).
Sammelsurium
Thiery Henry sah am Karriereanfang beim AS Monaco schon ulkig aus. Old School Panini hat nicht nur das entscheidende Sticker Bild, sondern auch Henrys ersten internationalen Treffer rausgesucht: In Köln. Gegen Gladbach. Gegen Effenberg.
Ron Ulrich (11 Freunde) vergleicht die beiden Fußballaussteiger Jürgen Werner und Javi Poves, die 1963 bzw. 2011 ihre Profikarriere aus ähnlichen Gründen beendeten.
Der Wochenendrebell verabschiedet sich von seinem zweiten Lieblingsclub: „Bye bye Bayern!“
Musiker Axel Bosse im Gespräch mit 11 Freunde über seinen Lieblingsverein Eintracht Braunschweig und eine SMS über seine Heimatstadt:
»Ich bin so stolz, dass du hier rausgekommen bist und nicht gerade am Bahnhof stehst und Bier trinkst.«
Stephen beschreibt im Papierkugel-Blog seinen ersten Stadionbesuch bei Werder Bremen.
Sebastian Knoth (11 Freunde) über den Fußballer Abdón Porte, der sich vor knapp 100 Jahren das Leben nahm – weil sein Verein keine Verwendung mehr für ihn hatte. „Eine einzigartige und dramatische Vereinsliebe. Die Anhänger des Club Nacional aus Montevideo huldigen ihm bis heute.“
Mediathek
Eigentlich war das gestern ein richtig guter Beitrag über Gary Lineker bei Sport Inside. Leider darf der halbe Film im Internet „aus rechtlichen Gründen“ nicht gezeigt werden.
Rausschmeißer
Was für ein ulkiges Bobby Charlton Gif 8bit da gebastelt hat.
Bemerkung gelesen und angenommen, werde die Tabelle so ändern, daß man sie sortieren kann.
Geändert.
Nun kann man die Tabelle auch sortieren.
Danke für den Link, das ist ein schönes Geburtstagsgeschenk :)