#Link11: Abschluss einer Winterreise

Die erste Champions-League-Saison des VfL Borussia Mönchengladbach ist vorbei. Im neuen Jahr werden die Fohlen durch eine 2:4-Niederlage nach 2:1-Halbzeitführung nicht mehr international verteten sein. Der VfL Wolfsburg gewan dagegen seine Gruppe vor Manchester United – der direkte Vergleich mit dem Klub von Louis van Gaal und Bastian Schweinsteiger endete 3:2.

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1.

Der Medienwissenschaftler Dietrich Leder von der Kunsthochschule für Medien in Köln sieht die Tendenz, dass die Auswahl der gezeigten Bilder immer mehr vom Vorsatz abweicht, das Geschehen möglichst realitätsnah abzubilden und stattdessen von bestimmten Interessen geleitet wird. Er sagt:“Der Einfluss ist da und er wird tendenziell zunehmen. Warum? Da sagt die DFL, das ist unser Produkt und wir entscheiden, was dafür relevant ist.“

Der Fußball, den man im Fernsehen sieht, ist nur ein Ausschnit des Geschehens im Stadion, eine Inszenierung eines Fußballspiels, die interessengeleitet ist. Daniel Theweleit thematisiert diese Diskrepanz im Deutschlandfunk. WDR-Sportchef Steffen Simon sieht die journalistische Unabhängigkeit wegen der Zulassung eigener Kameras noch nicht gefährdet.

2. Zur Champions League. Die Leistung des VfL Wolfsburg, eine Gruppe mit Manchester United zu gewinnen und die Engländer mit 4 Punkten Rückstand in die Europa League zu schicken, verdient Respekt. Ein bebilderter Spielbericht vom abschließenden 3:2 im direkten Vergleich findet sich bei der FAZ.

3. Ausgeschieden ist dagegen Mönchengladbach. Innert weniger Minuten wurden aus einem 2:1 ein 2:4 und aus einem Trostplatz in der Europa League das Ausscheiden aus jeglichem internationalen Wettbewerb. Hier war die SZ vor Ort.

4. Wie erging es den anderen Teams in deutschen Gruppen und was passierte eigentlich in Paris oder Istanbul? Informativer Fließtext findet sich auf Spox.

5. Auch jenseits des Nordtlantiks wird Fußball gespielt: Philipp Eitzingers »Das ist die Major League Soccer« führt ein in die Entwicklungen, die Beschränkungen, die Teamzusammensetzungen, die Strategien, die Stadien, die Sponsoren… einer aufstrebenden Liga. Erschienen ist der um Namen und Formationen angereicherte Text auf Ballverliebt.at.

6. Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) hat in Erfahrung gebracht, dass mehrere Schweizer Banken ihrem guten Ruf entsprochen haben und trotz bekannter Feststellungen und weiterer Ermittlungen die Konten bedeutender FIFA-Funktionäre zuverlässig und diskret weitergeführt haben.

7. Eine nordschwedische Fußballmannschaft, die soeben in die erste Liga aufgestiegen ist, hat sich neben dem Sport der Kultur verschrieben, gibt etwa jährliche Tanzvorstellungen. Dieser »Alternative Fußballklub« klingt zunächst auf ganz andere Weise weltfremd als jene Teams, deren Taktik und Transfers von Algorithmen berechnet werden. Passenderweise findet sich der dazugehörige Bericht in der Wirtschaftswoche taz.

8. Im zweiten Anlauf (Bernhard Peters fand 2006 keine Mehrheit) hat der DFB einen Hockey-Nationaltrainer für innovative Arbeit im Hintergrund verpflichtet. Jan Christian Müller (FR) portraitiert Markus Weise, den »Mann mit den Puzzleteilchen«.

9.

So geschehen bei Kevin-Prince Boateng aus Berlin, der den FC Schalke 04 verlässt und aus diesem Anlass den »Dear Schalke fans« Lebewohl sagt (Facebook). Eine Meldung zu seinem Auflösungsvertrag, der im Verhandlungsbereich zwischen voller Abfindung und Standardtransfer zu liegen scheint, findet sich beim kicker.

10. Die Frankfurter Eintracht hat sich in den letzten Woche zu den Sorgenkindern der Liga hinabgespielt. Nach zwei Siegen aus den ersten vier Spielen stand sie auf Platz vier, seitdem kam aber nur noch ein Sieg dazu, zuletzt gab es fünf sieglose Spiele, die letzten drei gingen alle verloren. Armin Veh, dem der Ruf anhänge, besser darin zu sein, die Form einer erfolgreichen Mannschaft zu konservieren als eine abstürzende Truppe aufzufangen, könne diesmal nicht davonlaufen, wie er es in Stuttgart getan habe, findet Tobias Schächter in der FAZ. Beves Welt steuert einen wie so oft lesenswerten Erlebnisbericht zur Derbyniederlage bei.

11. Am gestrigen Nachmittag wurde die Elfmeterpunkt-Affäre zwischen dem 1. FC Köln und Marwin Hitz abgewickelt. Bis dahin hatte sich auch der mit Augsburg verpartnerte Gartentechnikhersteller in Stellung gebracht, um einen Teil der Aufmerksamkeit abzubekommen. Bei Justillon.de ist die Angelegenheit umfassend und juristisch profund aufgearbeitet.

Geburtstagskind des Tages

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Field Reporter

Im Juni kam es nun beim EM-Qualifikationsspiel gegen Italien zu einem Zwischenfall: Auf dem Rasen zeichnete sich ein mit Chemikalien eingebranntes Hakenkreuz ab. Die Uefa erwog daraufhin, Kroatien von der EM 2016 auszuschließen.
Die Ultras machen solche Aktionen ganz gezielt bei Länderspielen – denn sie wissen, die Uefa schaut zu. Sie wollen so Druck auf den kroatischen Verband ausüben, der als extrem korrupt gilt. Im Grunde wäre es ihnen egal, wenn Kroatien nicht bei der EM mitmachen dürfte, ihnen geht es darum, dass sich etwas im kroatischen Verband ändert, dass umstrittene Funktionäre endlich gehen müssen. So könnte man sogar überspitzt sagen, das Hakenkreuz hatte etwas Gutes. Aber die Aktion ist natürlich absolut zu verurteilen.

Der FC Bayern München tritt heute Abend in Zagreb an. Lisa Sonnabend (Süddeutsche Zeitung) hat ein Interview zur Lage der kroatischen Fußballkultur geführt. Karl-Heinz Rummenigge machte derweil vor dem Abflug nach Zagreb klar, dass der FC Bayern aus den Reaktionen der vergangenen Jahren gelernt hat: Das Wintertrainingslager soll einmal mehr in Katar stattfinden (kicker).

Mixed Zone
Leverkusen: Rudi Völler macht sich Sorgen + + + Stuttgart: Kramny wird nicht vor der Winterpause abgelöst (kicker) + + + Ingolstadt: FCI-Ultras suchten Konfrontation mit »Hoffenheimer Problemszene« (Donaukurier) + + + Köln: Netzer habe Klage gegen Zwanziger eingereicht, berichte sein Anwalt, berichte der Express, berichtet Sport1 + + + Du glaubst es immer wieder, dass du auf der richtigen Seite stehst: Die Stehplatzhelden zu 11Freunde & St. Pauli + + + Wrestling: Tim Wiese will es noch einmal wissen (WELT) + + + Berlin: Ahed Alshafei spielte in der ersten syrischen Liga, heute kickt er in Babelsberg bei der Flüchtlingsmannschaft Welcome United (ZDF) + + + Bremen: Rautenliebe liebt die Raute. Die Spieler auch? + + + Fananleihen: Die seriöseste Geldanlage seit der Bremer Vulkan (Ballesterer) + + + England: Robert Huth ist neuer deutscher Rekordspieler in der Premier League. Ein Portrait in der FR + + +

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