Torhüter als Bündnispartner zur Unterstützung von Flüchtlingen. Tolle Idee.
»In safe hands« nennt Bochums Torwart Andreas Luthe seine Initiative, die sich für neue Nachbarn einsetzen will. (RevierSport) Also: »Raus aus der Deckung«.
1. Der Blatter Sepp will als FIFA-Präsident weitermachen. Er habe sich schließlich nichts zu Schulden kommen lassen. (FAZ) Aber was wäre denn eigentlich, wenn seine Zeit jetzt zu Ende wäre. Der Tagesanzeiger zeigt, dass für die Nachfolge aktuell »nur Funktionäre mit zweifelhaftem Ruf infrage« kämen. DOSB-Chef Hörmann plädiert für einen Rücktritt Blatters und zeigt sich auch bei Platini skeptisch. Der ehemalige FIFA-Reformer Mark Pieth wünscht sich »einen Franziskus« für die FIFA und hat dabei auch deutsche Kandidaten im Blick. (FAZ)
2. Wie eng Sepp Blatter und der nun-wohl-doch-nicht Nachfolger Michel Platini miteinander kooperiert haben, zeigt der Beitrag von Thomas Kistner (SZ). Als »Max und Moritz« waren sie erst Verbündete und dann erbitterte Gegner. Mal gucken wo das noch hinführt.
3. Fürth konnte sich gestern über den vierten Sieg in Serie freuen. Dieses Mal war Eintracht Braunschweig unterlegen. (kicker)
4. Ein ähnliches Schicksal wollen die deutschen Vetreter in der Champions League vermeiden. Die Frankfurter Rundschau blickt voraus auf die Spiele von Bayer Leverkusen (»Leverkusen mit breiter Brust«) und Bayern München. (»Guardiola will mehr«) Vidal und Rode werden den Bayern gegen Zagreb wohl fehlen. (kicker) André Schürrle will im Old Trafford »alles raushauen« – auch ohne Luiz Gustavo. (kicker) Dort wartet Bastian Schweinsteiger, der bei den Fans von Manchester United wohl gelitten ist. (RP) Auch Borussia Mönchengladbach muss gegen Manchester ran und hofft nach dem Aufwärtstrend in der Bundesliga auch auf einen Umbruch in der Champions League. (RP)
5. Bis vor wenigen Minuten wusste ich nicht, dass es ein »Institut für Fußballmanagement« gibt. Günter Klein (Münchner Merkur) hat es besucht und mit dem Fachbereichsleiter Social Media Marketing gesprochen. Professor Tobias Haupt berät in dieser Funktion unter anderem Oliver Kahn und Hannover 96 und erklärt aus seiner Sicht die Notwendigkeiten und Gefahren der Social Media Kanäle von Sportlern und Vereinen:
»Jemand muss die strategische Mütze aufhaben. Entscheidend ist, dass das Ganze authentisch funktioniert. Es geht nicht, dass das Management für den Spieler Dinge postet und es sich auch so anhört, dass es vom Manager kommt. Die Fans merken das sofort. Beispiele waren: Tranquillo Barnetta, der sich mit einem Tweet beschwerte, dass er nicht eingewechselt wird. Während des Spiels – da war klar, dass das nicht von ihm selbst stammen konnte. Wie soll er auf der Schalker Ersatzbank mit Handy dasitzen? Bei Mario Götze kam es auch mal vor: Er schoss ein Tor, und auf seinem Account war zu lesen: „Juhu, ich habe gerade ein Tor geschossen.“ Das ist natürlich bescheuert.«
6. Ich warte noch drauf, dass sich mal ein Spieler per twitter beim kicker über eine schlechte Note beschwert, denn auch wenn alle immer betonen, dass sie das nicht interessiert, so ist es immer wieder erstaunlich wie oft mit Noten argumentiert wird. Seit Jahrzehnten werden diese Spielernoten vergeben und seitdem es auch noch Managerspiele gibt, die den Netzmanagern Punkte für Tore und Noten ihrer Teams versprechen, werden die Bewertungsmaßstäbe allwöchentlich in Frage gestellt. Christoph Dach (Tagesspiegel) über eine alte Reporteraufgabe, die heute auch Computer übernehmen können.
7. Ob auf Deutschlands Campingplätzen auch die Noten vom vergangenen Fußballwochenende diskutiert werden, weiß ich nicht. Konfliktpotenzial bietet der Fußball den Gartenzwergfreunden aber allemal, wenn die Parzellenbewohner rivalisierenden Clubs die Daumen drücken. Dirk Gieselmann (11 Freunde) hat sich nach Grav gewagt, wo 1000 Liter Wasser aus dem Schalke-Planschbecken in den Garten des Nachbarn schwappen, der es mit der Dortmunder Borussia hält. Unglaubliches Bildmaterial zur Geschichte von Norman Konrad gibt es in einer 11 Freunde-Bildergalerie.
8. Auf dem Campingplatz werden die Rivalitäten mit Frotzeleien ausgetragen. Schade, dass es auf Deutschlands Amateurplätzen immer wieder zu schlimmeren Auseinandersetzungen zwischen Spielern und zu Gewalt gegen Schiedsrichter kommt. Aktuell sorgen Vorfälle in Hamburg für Aufsehen, die der NDR Sportclub zum Anlass genommen hat, sich der Thematik zu widmen und über Probleme und Lösungen diskutiert.
Schön, dass es daneben auch noch schönere Schiedsrichter-Geschichten gibt. Zum Beispiel die von Paul Kluth, der seit 45 Jahren Spiele leitet und auch mit 82 Jahren noch nicht ans Aufhören denkt. (Köln.Sport) Den Profi-Schiedsrichtern widmet sich Alex in seiner Collinas Erben Kolumne für n-tv. Themen sind Lewandowskis Jubel und die Verletzung von Schiedsrichter Drees.
9. Ein Thema, das immer wieder für Verwunderung sorgt, sind die Bestrafungen von Fußballvereinen durch die DFB-Sportgerichtsbarkeit. Der MSV Duisburg muss für ein geschmackloses Plakat über Rudi Assauer 12.000 €uro Strafe bezahlen. (WAZ) Der Rechtsanwalt Dr.Andreas Hüttl nennt das Urteil »Sportgerichtswahnsinn«, weil »diese Geschmacklosigkeit« »der ordentlichen Justiz sicher keine 100,- € wert« wäre (twitter). Schon im Juni hatte Hüttl Auszüge aus einem Gerichtsurteil des Landgerichts Hannover getwittert. Das Gericht hatte ausgeführt, dass die Sportgerichtsbarkeit »elementaren rechtsstaatlichen Anforderungen nicht genügt«. (twitter)
In diesem Zusammenhang sei auch nochmals auf einen Text von FoFu-Kollege Julian hingewiesen, der in seinem Blog SG Neureich Bimbeshausen fragte, was der Unterschied zwischen den Geschmacklosigkeiten in Duisburg und den Rufen der Fans von 1860 München sei, die Hopp »Sohn einer Hure« nannten.
10. Die Regionalliga ist vom Prinzip her die höchste Amateurklasse in Deutschland. Doch die Anforderungen an die Vereine sind hoch, gilt die Liga doch als Durchgangsstation in den Profifußball. Vereine aus der Provinz tummeln sich neben alten Traditionsvereinen und Zweitvertretungen, viele Vereine wollen nicht rein, andere kommen durch ungerechte Aufstiegsregelungen nicht raus. Ron Ulrich und Thorsten Schaar (11 Freunde) über ein absurdes Konstrukt.
11. Anderes Land, andere Liga, noch gewaltigere Herausforderungen. In Russlands zweiter Liga spielen Vereine die sich über das ganze Land erstrecken. Reisen von der baltischen Enklave bis in die Nähe der nordkoreanischen Grenze gehören dazu, zehn unterschiedliche Zeitzonen werden bespielt. Manuel Veth (futbolgrad) über die Notwendigkeit einer Ligareform.
Geburtstagskind des Tages
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Field Reporter
»Es ist wichtig zu wissen, wie eine Mannschaft, die das Trikot des FC Bayern trägt, zum Erfolg kommen will. Natürlich hängt das auch immer von der Qualität der Gegner ab: Betrachtet man die U19- oder U17-Bundesligen, aber auch die Regionalliga, hat man da Schwergewichte zu schlagen. Die Spielidee sollte dennoch immer klar ersichtlich sein. Es geht dabei aber nicht primär um Dinge wie Gegenpressing: Das ist für mich die Basis, das muss nach Ballverlust einfach passieren. Es geht darum, wie man es organisiert. Der Erfolg des Gegenpressings hängt davon ab, wie ich meinen Ballbesitz organisiere. Da gibt es wichtige Nuancen, die definieren: Das ist Bayern München, das sieht mehr nach Borussia Dortmund aus, das könnte Hoffenheim oder Leipzig sein.«
Heiko Vogel im Interview mit Fatih Demireli (spox) über Nachwuchsarbeit beim FC Bayern, nationale und internationale Konkurrenz um Talente und neue Ideen aus anderen Sportarten.
Mixed Zone
Hamburg: Uwe Seeler macht sich wenig Sorgen. + + + Refugee representative: Neue Aufgabe für Roberto Hilbert in Leverkusen. (Deutsche Welle) + + + Finnischer Arbeitsethos: Beim FC Zürich hat Sami Hyypiä klare Vorstellungen. (NZZ) + + + Zöseln: In der Schweiz hat Joe Zinnbauer beim FC St.Gallen eine neue Aufgabe übernommen. (Senf) + + + Fußballfluchten: Im Eintracht Museum wurde zu einem Theaterstück über Jörg Berger und zu einer Gesprächsrunde mit Norbert Nachtweih und Stadionsprecher André Rothe zum Thema Flucht(versuche) aus der DDR geladen. (Beves Welt) + + + Analyse: Warum Dynamo Dresden den VfR Aalen deutlich schlug. (Fußball in Sachsen) + + + Plan B: Wo die Ersatzleute ihre Mitspieler besonders gut vetraten: SZ. + + + Verantwortung und Strafe: Was das Zündeln bei Spielen des 1.FC Saarbrücken für den Verein bedeutet. (Das FCSBlog 2.0) + + + Bildband: Schicke Fotos vom Westfalenstadion. (FAZ) + + + Drohung gegen Fotografen: Beim Spiel des SC Freiburg soll Fan-Fotografen in Leipzig das Fotografieren von RB-kritischen Statements verboten worden sein (Faszination Fankurve) Rasenballsport hat sich geäußert und versichert, dass dies keine Vorgabe des Vereins gewesen sei (Faszination Fankurve) + + + Wochenendrebellen: Wer ist das eigentlich? (Fanzeit)
Als Geburtstagskind kommt für mich nur Bernd „Enatz“ Dietz in Frage.
Korrigiere mich selbst: Es ist Michael Bella.