#Link11: »Der Skandal ist nicht, dass mal einer trifft«

Guten Morgen. Wie einige sicherlich schon bemerkt haben: Wir führen jetzt ein kleines Quiz im Rahmen der #Link11. Gezeigt wird die Wikipedia-Infobox zur Vereinslaufbahn eines Fußballers, der Geburtstag feiert. Es darf geraten und kommentiert werden. Außerdem zahlreiche Texte zum DFB-Pokal, insbesondere den vier Montagsspielen. Dazu ein Interview mit Ivan Rakitic im Vorfeld des Supercups. Enjoy!

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1. Die erste DFB-Pokal-Hauptrunde konnte am gestrigen Abend noch nicht abgeschlossen werden: die Partie zwischen Osnabrück und Leipzig wurde nach 71 Minuten beim Stande von 1:0 für die Gastgeber abgebrochen, nachdem Schiedsrichter Martin Petersen von einem aus dem Publikum geworfenen Feuerzeug am Kopf getroffen worden war. Der kicker berichtet, was sich ereignet hat. Der Rotebrauseblogger rekapituliert den Abend und findet deutlichere Worte:

Der Skandal ist nicht, dass mal einer trifft, sondern dass die 50 vorher, die nicht getroffen haben und sich im Einklang mit ihren gelebten Anti-RB-Emotionen sahen, den Vereinen im Normalfall keine Silbe wert sind, weil sie ja Teil der wichtigen, eigenen Fankultur sind. Und auch in Osnabrück hätte man über Hohnstedt, fliegende Becher und geworfene Feuerzeuge nicht gesprochen, sondern sich dafür gefeiert, wie toll man ist (zu großen Teilen, was Mannschaft und Publikumsunterstützung angeht, auch zurecht), wenn denn das Fangnetz am Anfang nicht seinen Geist aufgegeben hätte.

Der Leipziger Verein hat inzwischen trotz des absehbaren Sieges am grünen Tisch ein Wiederholungsspiel angeboten.

2. Beim Spiel zwischen Aalen und Nürnberg brauchte es weit mehr als 120 Minuten, um einen Ball über die Linie zu bringen. Nach torlosem Spiel war schließlich der fünfte Elfmeter im Entscheidungsschießen als erster drin. Aalens Torhüter Daniel Bernhardt hielt sensationelle drei von fünf Schüssen, Nürnbergs Thorsten Kirschbaum zwar keinen einzigen – von den fünf Aalener Strafstößen kam aber überhaupt nur einer aufs Tor. Die Clubfans United blicken auf das Spiel zurück.

3. Im vorab von den Buchmachern als engstes Spiel der Pokalrunde eingestuften Spiel zwischen Arminia Bielefeld und Hertha BSC behielt der Bundesligist letztlich die Oberhand. Stefan Hermanns (Tagesspiegel) berichtet.

4. Auch die Partie St. Pauli – Mönchengladbach gehörte zu den vier Ansetzungen, in denen ein Zweitligist als Außenseiter Heimrecht hatte. Hendrik Buchheister (Spiegel Online) erzählt die Geschichte des Spiels rund um die Person Lars Stindl. Fotos gibt es bei Stefan Groenveld.

5. Die Vorfälle in Bielefeld und Osnabrück fasst Reiner Franzke (kicker) mit Wünschen bezüglich der jeweiligen Täter und Opfer zusammen – ein knackiger Kommentar zum Wochenende.

6. Der Akademikerfanclub wundert sich nach der Niederlage der TSG Hoffenheim bei 1860 München über vieles – so vieles gar, dass er dem kartesischen Grundzweifel hinsichtlich Wachens und Träumens anheimfällt.

7. Der Hamburger SV hat in Jena verloren.

Das Erschreckende für mich war einfach, dass es so aussah wie vergangene Saison, dass die Mannschaft immer noch keinen Plan hat, wie sie Fußball spielen soll, dass ich keine Struktur auf dem Feld sehen konnte. Es war ja nicht so, dass der FCC nur gemauert hätte und mit Glück ein Ding reingemacht hat. Nein, Jena hat verdient gewonnen, weil sie selbst bei eigener Führung sich nicht zurückgezogen haben und auf ein weiteres Tor drängten. Unser Offensivspiel hingegen war sehr auf Zufall und Schiedsrichter-Glück ausgelegt. Das Positive: Viel schlechter geht es nicht mehr.

Tanja (Raute 22c) ist in eine Beziehungskrise geraten.

8. Ayla Mayer hebt für Spiegel Online den Charme Barmbek-Uhlenhorsts hervor, als sie den Hamburger Oberligisten zum Pokalspiel gegen den SC Freiburg (0:5) besucht.

9.

In der Mitte mühte sich Carlos Gruezo, wie ein Taschendieb schlich er sich an und griff immer wieder zu, aber die Präsenz von Serey Dié fehlt ihm. Gruezo ist auch ein anderer Spielertyp, er versucht das eigene Spiel zu strukturieren, Dié versucht dagegen das gegnerische Spiel zu dekonstruieren. Auch Filip Kostic ließ sich seltsam den Schneid abkaufen. Gut, dass hinten Timo Baumgartl aufräumte in einer Bierruhe wie sie zuletzt ein Klaus Augenthaler in seinen reiferen Jahren verbreitete.

Der Vertikalpass bedankt sich beim VfB Stuttgart für ein langweiliges Spiel bei Holstein Kiel.

10. Fortuna Düsseldorf besiegte auswärts Rot-Weiss Essen im Elfmeterschießen. The Düsseldorfer mag »echten Fußball« und »richtige Fußballvereine« und war deshalb beim gegenseitigen Schulterklopfen für echte Fans fußballerisch längst nicht mehr bedeutungsvoller Vereine dabei.

11. Fans eines Bundesligisten rufen öffentlich dazu auf, das Auswärtsspiel bei einem anderen Bundesligisten zu boykottieren. Ihr Anliegen, selbst zu entscheiden, wer über ihren Aufruf diskutiert und wer nicht, respektiere ich und verlinke daher nicht.

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»My philosophy is: enjoy it.«

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