#Link11: L’age d’Oar

Tommy Oar gegen Benni, den Libero – das so ungleiche wie unbedeutende Kräftemessen zwischen Welt- und Asienmeister endete gestern Abend 2:2. Bis zum Ende stand das Spiel auf Messers Schneide, die innovative Positionierung Podolskis als Rechtsaußen sorgte dafür, dass er die letzte große Chance des Spiels nach Steilpass von Rudy mit dem linken Außenrist neben das Tor setzte. Der Nichtsieg war vom einstigen Welttorhüter schnell anhand des Rahmens erklärt: das Feuer brannte nicht.

Die #Link11 dagegen brennt wie das junge Licht des Frühlings im Auge des Betrachters. Sie möchte informieren und unterhalten, sie möchte infotainmenten. Ein Versuch.

blogundpresseschau

1. Prinz Poldi traf einmal mehr in der Nationalmannschaft. Feinen Menschen muss man geben was sie wünschen, es war Schürrle eine Pflicht. Nichts ist wichtiger als dies, findet auch Michael Horeni (FAZ). Danial Montazeri (Spiegel) stellt einige Aspekte des Freundschaftsspiels in Kaiserslautern dar.

Rene Maric (Spielverlagerung) hat aus der Halbzeit mit Dreierkette einige Erkenntnisse gewonnen. Mesut Özil wundert sich abseits des Spielfeldes darüber, dass ihm der Begriff »Deutsch-Türke« anhängt (SZ). Von der Reihenfolge der beiden Nationen (nicht: »Türkei-Deutscher«) ganz zu schweigen.

2. Ein »großartiger, großartiger Artikel über den FC Midtjylland« (#Link11-Autor Tobias Escher), welcher sich in der dänischen Liga der Revolution der Bewertungen im Fußball verschrieben hat:

If you say from the start that ‘Oh, it has to be a combination of stats and humans,’ then you won’t be radical enough to be able to make a difference.

Mit für das menschliche Auge zunächst ein wenig obskur wirkenden Einkäufen wie Tim Sparv, der zum Ende der Saison bei Fürth keinen Stammplatz mehr hatte, führt der Verein die dänische Liga derzeit mit neun Punkten Vorsprung an (The Correspondent).

3. Vladimir Petkovic ist 28 Jahre nach seiner Ankunft in der Schweiz Nationaltrainer des Landes. Stephan Ramming (NZZ) zeichnet seinen Werdegang nach, porträtiert den Mann, der einst am einen Tag in Titograd traf und am nächsten in Kloten am Flughafen stand. Der weder den beliebten Köbi Kuhn noch den ruhmreichen Ottmar Hitzfeld ersetzen kann und doch eine gute spielerische Leistung des Teams in Slowenien gewürdigt wissen will.

4. Bernhard Peters, erst Hockey-Nationaltrainer, dann Klinsmanns Wunschkandidat als DFB-Sportdirektor, darauf Aufbauhelfer bei der TSG Hoffenheim und heute Direktor Sport beim HSV, erläutert im Interview mit der FAZ seine Vorstellung von gelungener Nachwuchsarbeit im Profifußball, versetzt mit Szenen aus dem Provinzleben und der Kehrseite der Zeitgeschichte.

  • »Entscheidet nur noch das Geld?«
  • »[…] Diese Klubs gehen selbstbewusst davon aus, dass sie starke Trainer und Experten haben, die diese Jugendlichen sehr gut und effizient für den Profibereich entwickeln. Und sie gehen davon aus, dass sich daraus eine Wertsteigerung ergibt, so dass sie damit ihre Arbeit finanzieren können. Das ist ökonomisch kluges Arbeiten.«

5. Die in England gezahlten Fernsehgelder werden als Bedrohung für den deutschen Fußball wahrgenommen. Sollten die Premier-League-Klubs tatsächlich keine Gnade kennen, könnten die anderen Ligen dem letzten Schuss entgegen taumeln. Aktives Abseits fasst die Lage, Stimmen und Aussichten zusammen.

6. Martin Krauss‘ Plädoyer in der taz: Lose your Illusion.

Die Vorstellung, die Fußballkonzerne, die die europäische Champions League beherrschen, seien an der Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen interessiert, basiert auf der Illusion, das seien noch so etwas wie Sportvereine, dem Gemeinwohl verpflichtet.

Ist das vermeintlich »Schweigegeld«, das die FIFA in den Tempel der Herren gebracht hat, weder Dirnenlohn noch Hundegeld?

7. Der Vorsitzende der alten Dame des Weltfußballs, der englischen FA, hat das Versprechen gemacht, an der Austragung einer Weltmeisterschaft zwar interessiert zu sein, sich aber nicht zu bewerben, so lange Joseph S. Blatter in Amt und Würden sei. Die Stehplatzhelden würden sich darüber hinaus einen Boykott der bereits angesetzten Blatter’schen Turniere wünschen. Inside World Football geht dem Verdacht nach, dass die Steuerabgaben der FIFA in der Schweiz sich von einem helllichten Tag auf den nächsten vervielfacht haben.

8. Was will der VfB eigentlich? Jedenfalls scheut er die Unterwerfung vor Thomas Tuchel, so hat es den Anschein. Der Vertikalpass legt dar, was ein Anhänger damit anfängt:

Falls der VfB tatsächlich die Chance hat, einen Trainer wie Tuchel zu verpflichten, muss er sie ergreifen! Alleine schon, um ein Signal zu setzen. Denn die Angst der Fans vor einem Abstieg mag groß sein. Mindestens genauso tief sitzt allerdings die Furcht, dass sich im Falle des Klassenerhalts nichts ändern wird.

Jochen Schneider, Direktor Sport und lange Jahre ein elementarer Teil des VfB, wird den Verein unabhängig vom Klassenerhalt am Saisonende verlassen (Bericht auf der Plattform der Stuttgarter Zeitung).

9. Heinz Müller erregt Aufsehen: Zwischenzeitlich wollte er eine Karriere als Fußballstar Pirat Ritter Autorallyefahrer ergreifen. Indem er die Befristung seines letzten Vertrages beim FSV Mainz 05 mit Erfolg anficht, könnte er nun zum zweiten Bosman werden. Christian Spiller (ZEIT) ordnet ein und sorft für Beruhigung: Es ist wohl nicht anzunehmen, dass das Urteil vor den anstehenden höheren Instanzen Bestand haben wird. Die VDV möchte einen Tarifvertrag für Profifußballer erreichen (FAZ).

10.

Die Bänke standen sich nicht mal gegenüber. Aber sie standen vor Wänden, waren also nach hinten geschlossen. Und sie hatten keine Lehnen. Sie bestanden aus dicken Holzplanken, die an den Enden auf Betonwürfeln auflagen. Der Platz zwischen den Betonwürfeln bildete die Kästen, in die es reinzukicken galt; und wir kickten mit allem was rund war.

Torsten Wieland (Königsblog) hat seinem Home Ground Tschöö gesagt.

11. Bei Spox erinnert Benutzer »magic« an Heinz Flohe, der trotz herausragender technischer Fähigkeiten nicht zum Kanon großer deutscher Fußballspieler gehört. Aus aktuellem Anlass: der Dokumentarfilm »Der mit dem Ball tanzte« widmet sich dem einstigen Kölner Kapitän.

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Europapokaaal – aber welcher und für wen? Der kicker verteilte die Startplätze.

Field Reporter

Ich weiß nicht, was in dem Vertrag steht, wirklich nicht, ich war nicht dabei, als er erstellt wurde. Ich habe die Frage in der Zeitung gelesen: Wem gehöre ich? Also ich kann nur eines sagen: Ich gehöre ausschließlich zu meiner Frau

Pál Dárdai ist hin- und hergerissen zwischen Metropole und Magyaren (kicker). Er entscheidet sich für den dritten Weg und stellt sich in die Tradition Gustav Heinemanns.

Mixed Zone
München: Der FC Bayern München und Luca Toni machten es sich zu leicht, als sie bei der Religionszugehörigkeit »r.–k.« das »r.« und das »k.« ausließen. Das Oberlandesgericht ist dran (SZ) + + + Zuzenhausen: Alexander Rosen gibt nach zwei Jahren als Bundesliga-Manager eine Wasserstandsmeldung ab (dpa) + + + Nürnberg: Ein Leben ohne den kicker ist möglich, aber sinnlos. Nur Pferde und Fußball probiert es aus + + + Frankfurt: Ein Testspiel gegen Kosovo, ein paar letzte Punkte in der Liga, kann kann die Eintracht »austrudeln lassen« (Eintracht Inside) + + + Frankfurt: Im Einsatz für den Kosovo waren dabei die Union-Profis Sulejmani, Zejnullahu und Nebihi (Tagesspiegel) + + + Saarbrücken: Das Not My FCSBlog 2.0 über Regionalligen und U23-Teams + + + Leipzig: Der Rotebrauseblog trennt die bisherige Zweitligasaison an ihren Länderspielpausen auf und macht sich Gedanken zu den entstehenden Phasen + + + Mallorca: No Man is an Island. Utz Claassen versucht sich trotzdem (Spox) + + + Yokohama: Kazuyoshi Miura ist 48 und Fußballprofi (Tagesspiegel) + + + Hannover/Mönchengladbach: Lars Stindl wechselt (»Hallo Fans […]«) + + + Unterhaching: Christian Ziege trat zurück (BR) + + + Plauen: Das Insolvenzverfahren läuft, der Rechtsstreit auch (MDR) + + + Berlin: Die von der Bahn gesponserte Hertha wird wegen massiver Beschädigungen bei der Fahrt nach Hamburg keine Fanzüge mehr organisieren (Faszination Fankurve) + + + Freiburg: Der Arzt »spritzte alles, was sich bewegte« – die ZEIT steigt einmal mehr ins Schattenreich des Dr. Klümper und zeigt auf, wer ihn dabei gewähren ließ. + + + Abchasien/Südossetien: Die kaukasischen Regionen sind Thema beim 120minuten-Autorengeplauder + + + Athen: Griechenland will auch seinen Fußball umkrempeln. Der stellvertetende Sportminister im Gespräch mit der NZZ + + +

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