Auf den achtzehnten Bundesligaspieltag folgt – natürlich – der Abschluss des siebzehnten mit dem Nachholspiel am Mittwoch. Auf die montägliche #Link11 voller Spielberichte und -analysen folgen am heutigen Dienstag sowohl die Artikel, die das Geschehen vom Wochenende auf und neben dem Platz ins Weltgeschehen einordnen, als auch die persönlicheren Einschätzungen einiger Blogger. Außerdem: Ticketbörse, Katar und Homosexualität. Viel Spaß mit der #Link11!
1. Die Ergebnisse des 18. Spieltags haben dafür gesorgt, dass der FC Bayern seinen Vorsprung weiter ausbauen konnte. Die Lage der Liga bilanziert Richard Leipold in der FAZ: es bleibe nur die vage Hoffnung, dass die Bayern sich selbst im Weg stehen könnten. »Es wird Zeit, dass jemand wenigstens versucht, einen Plan zu entwickeln, wie die Münchner zu schlagen sind.«, findet Klaus Hoeltzenbein in der SZ. Peter Heß verwies in der FAZ darauf, dass die Bundesliga durchaus ihre Reize habe, »sobald der Blick von der Position eins abgleitet«.
2. Für den FC Bayern besteht die Möglichkeit, die Saison ohne Niederlage abzuschließen. In der deutschen Bundesliga ist das noch niemanden gelungen, in anderen Ligen schon. Uli Hesse weiß, wem, wann und wo. Unabhängig von der Ungeschlagenheit blickt VanJupp in eine rosige Zukunft, wenn er sich überlegt, wohin der Aufstieg der Münchner noch führen solle. Dafür könnte auch von Bedeutung sein, wie Pep Guardiola mit seinen Spielern umzugehen weiß. Martí Perarnau blickt für Eurosport auf einige Problemfälle zurück.
3. Angesichts der großen tabellarischen Leere, die auf die Bayern folgt, hängt Borussia Dortmund in dieser Saison hinter den äußeren Erwartungen zurück. Die Verletzungssorgen treiben den BVB nun auf den Transfermarkt (FAZ/dpa). Doch es kommt noch schlimmer: Ein Bayernfan (Johannes Eydinger) analysiert die »Dortmund-Krise«. Trainer Jürgen Klopp plaudert ausführlich mit der Welt.
4. Eintracht Inside singt ein bemerkenswertes Loblied auf »die ewigen Stützen« Frankfurts: Alexander Meier und Marco Russ haben den Club am Samstag zum Sieg über die Hertha geführt.
5. Ein Herz für die sieglosen Blogger des Wochenendes: Heinz Kamke wurde beim Heimspiel seines VfB aus Träumen von junger Wildheit gerissen. Der Autor bei Vert et Blanc vermisste in Bremen die Balance zwischen »Leichtigkeit und Schwere«. Wolfsgeheul zufolge hat der VfL eine Chance vertan, sich zu etablieren, während die Stimmung beim HSV vereinzelt schon zu rassistischen Beschimpfungen der eigenen Spieler tendiert, worüber sich wohl nicht nur der Tim ärgert.
6. Der Bericht des Handelsblatts, wonach die DFL plane, eine zentrale Ticketbörse einzurichten, sorgt für Reaktionen. In der SZ analysiert Boris Herrmann die Planung, besonders im Hinblick auf den Ticketmarkt Viagogo. Frank Hellmann schreibt in der Frankfurter Rundschau, der Ticketverkauf sei zwar für die Finanzen der Klubs nicht mehr von herausragender Bedeutung, dafür aber für die Emotionen der Fans.
7. Jens Lehmann hat sich bei Sky90 zum Outing von Thomas Hitzlsperger geäußert und dabei die Bedeutung des gemeinsamen Duschens hervorgehoben. Ein Mitschnitt der Sendung findet sich hier, sein »Wühlen in der Klischeekiste« kommentiert Philipp Köster für 11Freunde. Eine Brücke zwischen der Thematisierung sexueller Ausrichtung und dem Geschlecht der Spieler schlägt die taz: Frauenfußball sei weiterhin das Eindringen in eine Männerdomäne und dadurch Anlass zu Sexismus.
8. Nach dem Spielabbruch beim Testspiel in Stockholm äußert sich Jonas Gabler von der »Kompetenzgruppe Fankulturen« der Uni Hannover in der taz zu den Vorfällen. Der FC Union müsse »seine Arbeit mit den Fans grundsätzlich überdenken«, befindet der Tagesspiegel.
9. Auch die steigenden Opferzahlen bei den Bauarbeiten zur WM in Katar bleiben Thema. Sara Peschke differenziert bei Spiegel Online zwischen den Baustellen der Stadien und jenen der Infrastruktur und befindet: »Der Kampf beginnt zu spät«. In den Arbeitsbedingungen des Landes sieht Detlef Esslinger in der SZ das Vorhaben Katars gefährdet, der Welt die Öffnung der Gesellschaft zu präsentieren. Auch der Widerstand gegen die WM in Brasilien hält an, wie Konstantin Kaip für die Süddeutsche Zeitung berichtet.
10. Mit dem Rücktritt von Sandro Rosell als Präsident des FC Barcelona ist die Angelegenheit nicht erledigt: Thomas Kistner schreibt in der SZ von einem weitreichenden dubiosen Netzwerk, bei dem es um weit mehr als Neymar gehe. Auch die Amtsenthebung des Präsidenten des FC Santos werde gefordert, berichtet Matthias Rüb (FAZ).
11. Die Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaften in verkünstelter Form: ein Poster pro Turnier, gibt es bei Speckyboy.com.
Bester Link gestern:
Die drei Dinge, die dem Bayern Blog beim Spiel in Mönchengladbach aufgefallen sind, hatten gestern die meisten Klicks aus der #Link11.
Field Reporter
Lukas [Podolski] ist ein unglaublich lustiger Kerl. Wisst Ihr in Deutschland eigentlich, was für ein toller Kerl Lukas ist? Als ob er schon immer bei Arsenal spielen würde, reißt er in der Kabine in Englisch einen Witz nach dem anderen und hilft dabei, dass sich jeder wohlfühlt. Oh mein Gott, nur wenn ich an ihn denke, muss ich mich totlachen.
Robert Pires im Gespräch mit Haruka Gruber (Spox) über den Arsenal Football Club und seine deutschen Spieler.
Mixed Zone: Samuel Rhodes: Wie aus einem 16-jährigen Schüler auf Twitter ein gefragter Sportjournalist wurde, weiß die Financial Times + + + Bert van Marwijk: Die Rückkehr von Klaas-Jan Huntelaar als Racheakt beschreibt Philipp Selldorf in der SZ + + + Max Kruse: Jannik Sorgatz hat zehn Punkte zur Niederlage der Borussia aus Mönchengladbach zusammengetragen (RP) + + + Peter Fischer: Für die FAZ berichtet Peter Heß über Kritik am Präsidium der SGE + + + Juan Mata: Der Guardian über die Transfergebahren zwischen Chelsea und Manchester United + + + Steffen Freund: Ron Ulrich (11Freunde) über ein »Meisterwerk von Haarpracht« + + + Dieter Hoeneß: möchte nicht mehr ins operative Geschäft zurückkehren, sagte er im Interview mit der Stuttgarter Zeitung + + + Patrick Ebert, Christian Lell, Marko Marin, Bernd Schuster: Florian Haupt dokumentiert für die Welt den Abstieg der Deutschen in der Primera Division + + + Jörg Schmadtke: findet den 1. FC Köln eigentlich gar nicht chaotisch, sondern nur charmant (Effzeh.com)
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http://www.allesaussersport.de/archiv/2014/01/28/screensport-am-dienstag-autopilot-22/#comment-1349523
Dort enthalten einen Verweis auf die englische Variante.