Die Blog- & Presseschau für Mittwoch, den 16.01.2013

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In Bremen setzt man sich mit den Fans des ersten Gegners in der Rückrunde auseinander. In Hannover bestraft man die eigenen Fans für Pyro-Strafen. Und in Hoffenheim sind Papiergeschosse besonders teuer. Dazu Schiedsrichterentscheidungen, Twitter Zwist und eine Prise Guardiola. Viel Vergnügen mit der Blog- und Presseschau:

Werder Bremen will Dortmund Fans ausschließen

Auf der eigenen Homepage gab der Verein bekannt, dass beim Heimspiel gegen den Deutschen Meister „extremistisch orientierten Personen der Zutritt ins Stadion verwehrt werden kann, wenn erkennbar ist, dass diese rassistisches Gedankengut verbreiten oder verfolgen“.

Niklas (Schalker Megafon) lobt Werder für das klare Durchgreifen:

Werder Bremen verhängte gegen 8 bekannte Nazis aus der Dortmunder Szene Stadionverbote für das Weserstadion. Ich sage: Bravo! Endlich geht ein Verein nach vorne und setzt ein klares Zeichen gegen Rassismus. Während in Dortmund selber nichts passiert muss also jetzt ein anderer Verein gegen diese Leute vorgehen.

Hannover 96 gibt Pyro-Strafe an Fans weiter

Beim Europa League Spiel gegen Anschi Machatschkala sollen Fans in zwei Blöcken einen Aufschlag von 5 €uro pro Ticket zahlen. Egal ob auf ermäßigte oder auf reguläre Tickets. Bei Reeses Sportkultur habe ich mich über die Kindsche Kollektivstrafe echauffiert und die Arbeit des Fandachverbandes Rote Kurve sowie die Reaktion der RK auf die Preiserhöhung erklärt.

Schiedsrichter

Herbert Fandel, ehemaliger Top-Schiedsrichter und aktuell Chef der deutschen Schiedsrichter, spricht im Interview mit dem kicker über Ellenbogeneinsätze, die Vierten Offziellen, das Nachwuchsproblem, Wolfgang Stark und Franck Ribéry:

Die Rote Karte war auf jeden Fall notwendig. Die Diskussion, ob auch der Gegenspieler vom Platz gemusst hätte, ist legitim. Was mir zu denken gab, war die Reaktion, den Unparteiischen des Spiels Tage später noch einmal ohne Not öffentlich zu attackieren. Das habe ich im deutschen Fußball so noch nicht erlebt und ich fand es auch nicht fair.

Laurenz Drescher (11 Freunde) über die Angst von Amateur-Schiedsrichtern vor Gewalt.

Auflösung der Aachener Ultra Gruppe

Jan Tölva (Transparent) war beim letzten Spiel der Ultras in Köln dabei und ist fassunglos ob der Situation in der Aachener Fanszene:

Wer schweigt stimmt zu, heißt es irgendwo, und die Aachener Fanszene schweigt in weiten Teilen, wenn sie nicht selbst aktiver Teil des Problems ist. Auch der Verein tut fast nichts, um den herrschenden rechten bis rechtsoffenen Konsens zu brechen – wahrscheinlich aus der berechtigten Angst, einen Großteil des Anhangs zu verlieren, wenn er gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie tatsächlich so engagiert vorgehen würde, wie er gerne behauptet und der DFB es eigentlich auch verlangt.

Medien

„Würde die Rundschau wirklich eingestellt, es wäre ein Desaster für die Mannschaft und die Fans.“

Journalist hat deshalb Thomas Kilchenstein, seit 1988 Sportreporter für die Franfurter Rundschau, zum Trainingsplatz der Eintracht begleitet, um der Frage nachzugehen:

Wie soll man weiterarbeiten, wenn man nicht weiß, ob sich die eigene berufliche Existenz auflösen wird?

Gestern wurde auf Phoenix diskutiert unter der Überschrift „Wem gehört der Fußball?“ Das FCS Blog 2.0 hat eine TV-Kritik zur Sendung geschrieben:

Die PHOENIX-Talkrunde hat niemanden weitergebracht.

Twitterati Zwist

Joey Barton und Didi Hamann lieferten sich einen öffentlichen Schlagabtausch auf twitter. Jonathan Liew (Telegraph) fasst zusammen.

Keine Solidarität in der Regionalliga Nord

Der insolvente Fußballclub VfB Lübeck muss einen weiteren Rückschlag verkraften, denn für die Rückrunde haben bereits fünf Clubs angekündigt, dass sie auf das Spiel in Lübeck, das nicht mehr in die Wertung der Liga einfließen wird, verzichten wollen. Für die Vereine ist die drohende Strafe des Fußballverbandes günstiger als die Anreise nach Lübeck. (RL Nord)

Die besten Brasilianer aller Zeiten

Der bleacher report hat die Top 20 des Rekordweltmeisters ausgewählt und jeweils in Kurzporträts vorgestellt. Die Auswahl ist spannend. Vor allem die unbekannteren, weil vor der großen Medienzeit des Fußballs erfolgreichen, wollen (wieder)entdeckt werden. Schade, dass so wenige Defensivspieler unter den Auserwählten sind.

Martin Harnik ist nicht mehr im Stuttgarter Mannschaftsrat

Diese Überschrift klingt nur so semi spannend. Aber der passende Text von Heinz Kamke dazu ist einfach so gut, dass er an dieser Stelle unbedingt zu empfehlen ist.

Russische Fußballer doch nicht schwul

Die beiden russischen Profis, die mit Fotos und Aussagen für Spekulationen gesorgt hatten, haben laut Queer angegeben nur gute Freunde zu sein. Die Fotos hätten ihre Freundinnen geschossen.

Football film in the making

Robin Friday war nur drei Jahre lang Fußballprofi. Nun soll ein Film über Friday gedreht werden. Die Homepage zum Film ist schon mal sehr vielversprechend. Dazu der Trailer:

Kurz gemeldet

Michael Horeni (FAZ) verquickt Aussagen von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), dass Gebührenzahler Fußballprofis finanzieren, mit

The Sports Bookshelf hat die Top 12 der meistverkauften Fußballerbiographien gesammelt. Auch ein ehemaliger Kicker aus Deutschland hat es in die Liste geschafft.

Der ehemalige Bundesligaspieler und bulgarische Nationalspieler Yordan Letchkov wurde wegen Misswirtschaft und Amtsmissbrauch zu zwei Jahren Haft verurteilt. The International Business beschreibt Auf- und Abstieg eines Fußballprofis.

Die FAZ sprach mit Mainz-05 Manager Christian Heidel über das Mainzer Erfolgsrezept, Vorgaben für jeden Trainer und den Verzicht auf Scouts.

Neue Folge im Spielverlagerung-Bundesliga-Check-Podcast. Borussia Mönchengladbach, Hannover 96 und Hamburger SV sind Thema.

Schalke 04 kommt selten zur Ruhe. Ein Problem, das Marius Winzler (Unter Flutlicht) nerven diese täglichen „Wasserstandsmeldungen“.

Weil eine „erhebliche Anzahl von Papierschlangen aus dem Hoffenheimer Zuschauerblock über den Fangzaun auf das Spielfeld und ins Tornetz geworfen“ wurde, muss die TSG Hoffenheim 10.000 €uro Geldstrafe bezahlen. (DFB.de)

In Italien soll das Testspiel zwischen Pro Patria und dem AC Mailand, das wegen der rassistischen Beschimpfungen gegen Kevin-Prince Boateng abgebrochen wurde, wiederholt werden. (Spiegel)

Der spanische Fußball-Erstligist FC Málaga legt wegen seiner Europacup-Sperre Einspruch vor dem Internationalen Sportgerichtshof ein. Der Verein war wegen Verstößen gegen das Financial Fair Play gesperrt worden. (Spiegel)

In England werden nach einer Roten Karten gegen Vincent Kompany Grätschen auf dem Fußballplatz diskutiert. Grund genug für die Daily Mail die Geschichte der Grätsche aufzuarbeiten und mit Videos zu belegen.

„Es verdichten sich die Anzeichen“ – Andreas Burkert (SZ) sammelt die Wasserstandsmeldungen aus Guardiolas Gerüchteküche.

Rene Maric (Spielverlagerung) zählt die Optionen des spanischen Trainers auf und versucht die taktische Komponente eines Wechsels von Guardiola zu den Vereinen aufzudröseln. Schönster Satz im Text:

Das Interesse zahlreicher Vereine an Pep Guardiola scheint fast so vielfältig zu sein, wie einst Peter Neururers Interesse an zahlreichen Vereinen.

Im Hangcast von blogundweiss sprechen drei Schalke-Fans 30 Minuten über den Gemütszustand auf Schalke und die Aussichten für die Rückrunde.

Meist geklickt

Gestern schauten sich die meisten die Visualisierung des Transferwindow an.

Extra

Foto des Tages: Bayern München in der Saison ´72/´73 (The Vintage Football Club)

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