Wie gewohnt, gibt es nach dem Bundesliga-Spieltag eine geteilte Presse- und Blogschau. An dieser Stelle sei auch noch mal auf unseren Podcast „Collinas Erben“ hingewiesen. Die zweite Ausgabe wird heute um 12:00 Uhr aufgenommen. Wer nach Fragen zum Spieltag hat, gerne per Mail, Twitter, Facebook oder den Feedback-Button.
Bundesliga
Fortuna Düsseldorf – Bayern München 0:5
Der Burnster sieht in Franck Ribéry die Personifikation des FC Bayern München und versteht den Trainer nicht so richtig.
Alaba spielt in der österreichischen Nationalmannschaft sein bestes Spiel, sitzt bei Bayern aber auf der Bank, damit Badstuber weiterhin außen spielen kann, eine Position, auf die er keinen Bock hat und für die er auch nicht schnell genug ist, auch wenn er mittlerweile an der Offensive mehr Gefallen als gedacht findet, so ich denn seine Übersteiger richtig deute. Zudem müsste mir mal jemand erklären, warum Heynckes zwar unbedingt Martinez wollte, ihn aber nicht spielen lässt.
Normalerweise bloggt der Paule bei Breitnigge, dieses Mal die Paula. Paula ist die Frau des Blogbesitzers und ist mit der Fortuna groß geworden. Einst gab sie ihrem Mann das Versprechen, dass sie zusammen ins Stadion gehen, wenn Fortuna in der 1.Liga gegen Bayern ran muss. 16 Jahre später war es soweit.
Ich bin keine Träumerin. Mir war klar, dass das Ergebnis furchtbar werden würde. Ehrlich gesagt, ich hätte tippen sollen. So hätte ich immerhin noch Punkte geholt. Egal. Aber an alle Mädels da draußen kann ich nur einen Tipp weitergeben. Wollt ihr euren Mann zum Fußball begleiten, dann wählt irgendein Spiel. Aber nicht das gegen die Mannschaft, mit der ihr groß geworden seid, deren Farben ihr als Kind um den Hals getragen habt, bei denen ihr schon als I-Dötzchen mal am Spielfeldrand standet.
Miasanrot berichtet einerseits vom Stadionausflug ins Düsseldorfer Stadion als auch vom Startrekord des bayrischen Teams. Dabei mahnt Miasanrot weiter konzentrierte Leistungen abzurufen und nicht zu euphorisch zu werden.
Dennoch kann man die Euphorie ruhig bremsen und weiterhin von Spiel zu Spiel agieren. Nach der Champions League erwarten wir Bayer Leverkusen in München, müssen Kaiserlautern im Pokal bezwingen und nach Hamburg reisen.
Borussia Dortmund – Schalke 04 1:2
Schalke gewinnt in Dortmund und Any Given Weekend fragt sich, wie das Spiel wohl gelaufen wäre, wenn Jürgen Klopp nicht auf ein 3-5-2 zu Beginn gesetzt hätte.
Am enttäuschenden Verlauf hatte jedoch auch die Systemumstellung von Jürgen Klopp einen gehörigen Anteil. Der Trainer war einer der wenigen auf Dortmunder Seite, die das im Anschluss offen einräumten
Beim 09Blog herrscht Ernüchterung aufgrund der Niederlage gegen die Knappen. Der bereits angesprochene Systemwechsel wird auch hier als Grund ausgemacht. Darüber hinaus fragt sich das 09Blog was aus Chris Löwe in Dortmund wird.
Und noch etwas muss ich sagen: So interessant und anfänglich gut ich auch die Umstellung auf das 3-5-2- fand, bin ich doch etwas überrascht und auch schockiert, dass Chris Löwe scheinbar keine Chance auf Einsätze mehr hat. Eigentlich als Backup für Schmelzer geholt und mit einigen ordentlichen Auftritten aus der letzten Saison in der Tasche, scheint Klopp nun sogar einer komplette Systemumstellung mehr zu vertrauen als diesem Linksverteidiger aus Chemnitz.
Angesichts des mächtigen Punktabstands der Dortmunder zu den Bayern sieht Athletic Brandao die Chancen auf einen dritten Titel schwinden.
Dortmunds Coach überfordert seine Rumpfelf mit einem neuen Spielsystem und und schickt den BVB in eine schmerzhafte Derbypleite. Die Titelverteidigung kann sich die Borussia nach der Niederlage im Prestigeduell gegen Schalke nun endgültig abschminken.
Unter Flutlicht geht natürlich auf den Derbysieg ein, jedoch auch auf die einseitige Berichterstattung bzgl. Gewaltakten im Zuge des Spiels.
Begleitet wurde die Freude über den Derbysieg allerdings von tagesübergreifenden Horrormeldungen aus Dortmund. Ich fahre mittlerweile lange genug zum Fußball, um zu wissen, dass gestern nicht alles friedlich und gut verlaufen ist. Vieles ist mit Sicherheit zu verurteilen. Mittlerweile tauchen aber auch erste Blogeinträge auf, die etwas differenzierter berichten und vor allem das vorher hoch gelobte Sicherheitskonzept anzweifeln. (I, II). Selbst die Presse widmet sich mittlerweile diesem Thema.
Der „Gemeine Schalker“ berichtet von Erlebnissen rund um das Derby. Fangewalt muss nicht immer mit Fäusten beginnen, sondern fängt schon bei viel kleineren „Delikten“ an.
Ich suche im Portemonnaie nach meinem Zettelchen für die Tasche und höre schon das Rotzgeräusch. Zum Glück war der Verursacher zu besoffen, um mitzubekommen, dass ich seine Rotze von meinem Kopf wieder an seinem Trikot abgewischt habe. Als der komische Knubbel weg war, sprach sein Kumpel zu mir: “Also, ich kann Schalke ja auch nicht leiden, aber das muss ja nun auch nicht sein.”
Auch das Schalker Megafon beschäftigt sich kaum mit dem Spiel, sondern mit der „konspirativen Anreise der Ultras“ und den Festnahmen einiger Fans rund um das Derby. Außerdem gibt es eine Antwort auf die Frage, wie man am besten anreist.
Was lehrt das den friedlichen Fan? Es lehrt ihn, in Zukunft sich nicht auf das “Sicherheits”konzept zu verlassen, dass “seit Jahren stetig verbessert” wurde, aber immer noch unzureichend ist. Es lehrt ihn, dass er sehr versucht ist, in den nächsten Jahren vielleicht auch “konspirativ” anzureisen, denn das ist irgendwie sicherer.
Das „Kumpel & Malocherblog“ freut sich über die gute Leistung von Lars Unnerstall im Tor der Schalker. Huub Stevens reagierte vor dem Spiel noch etwas allergisch auf die Frage warum Unnerstall spiele.
Der junge Torhüter der Königsblauen war in den letzten Wochen oft in die Kritik geraten und nachdem Hildebrand wieder fit war hätte der ehemalige Nationaltorhüter genau so gut in diesem Spiel zwischen den Pfosten stehen können. Sogar die eigentliche Nummer 1, Ralf Färmann war nach guten Trainingsleistungen wieder ins Spiel gebracht worden, doch Unnerstall machte seine Sache gut.
Auch Turnhallenphil sieht einen unaufgeregten Lars Unnerstall.
Bene fragt sich in einem Gastbeitrag bei Schalkefan, ob Dortmund eine Reise wert ist. Der Königsblogger atmet durch. Blogundweiss ärgert sich, dass die Dortmunder am Schalker Sieg Schuld seien. Web0.4 wurde die Freude am Schalker Sieg genommen.
Wolfsburg – Freiburg 0:2
Felix Magaths Stuhl fängt bedenklich an zu wackeln. Erst zwei Tore und ein Sieg auf der Habenseite – Tabellenletzter. Das Wolfsblog skizziert die Rolle der Fans nach der erneuten Pleite gegen Freiburg.
Die Spieler fühlen sich nicht als richtige Wolfsburger, und das merken die Fans sehr schnell, und können sich ihrerseits nicht mit den Spielern identifizieren. Nicht nur der Teamgeist innerhalb der Mannschaft geht flöten, sondern auch der ganze Geist dieses Vereins. Noch nie konnte man so viel von Fans lesen, die davon sprechen, nur noch emotionslos im Stadion zu sitzen und jegliches Feuer verloren zu haben.
Frankfurt – Hannover 3:1
Frankfurt zieht unbeirrt seine Kreise in der oberen Tabellenregion. Auch Hannover kann Vehs Team nicht stoppen. Da vergessen selbst Profifotografen ihre Contenance und ihren Arbeitsauftrag.
Dieser Spielzug, der zum 2:0 am gestrigen Tage gegen Hannover 96 führte, war einer der besten, die ich in den letzten Jahren im Waldstadion gesehen habe. Und ich war auch mit der Kamera drauf, selbst als Inui und Aigner im Direktspiel den Ball zu Jung weitergaben, aber dann, als Jung das Ding nochmal annahm, sich den Ball zurechtlegte, da habe ich für einen Moment die Contenance verloren, über den Sucher hinweg geschaut, und ziemlich laut “JETZT SCHIESS SCHON!” gebrüllt (ich gebe es zu, das macht man nicht, wenn man da unten hockt) und in dem Moment zieht Jung ab, und der Ball zieht seinen Strich ins Netz, ich reiße die Kamera wieder hoch, aber da war es natürlich zu spät…
Bayer Leverkusen – FSV Mainz 2:2
Auf Catenaccio beschäftige ich mit der Psychologie und dem Zusammenspiel der einzelnen Elemente des Spiels.
Beim Spiel Leverkusen gegen Mainz hatte die Psychologie einen ziemlich großen Anteil. Leverkusen war taktisch hervorragend eingestellt und zeigte ein sehr gutes Spiel. Leverkusen belohnte sich mit einem Treffer kurz vor der Halbzeit und führte verdient mit 1:0. Verdient auch, weil man sich ein enormes Chancenplus erarbeitet hatte. 2:0 oder 3:0 hätte es eigentlich stehen müssen und genau da lag das Problem.
In einem Taktikblog erwartet man natürlich Taktikerklärungen für das Remis in Leverkusen. Die Spielverlagerung vernachlässigt die Psychologie und beschränkt sich auf das Wesentliche.
In der Anfangsphase waren die Leverkusener klar stärker, sie konnten mit einem sehr schnellen und druckvollen Spiel nach vorne das Spiel an sich reißen und erspielten sich einige Torchancen. Doch nach den Veränderungen bei den Mainzern und der eigenen Führung zogen sie sich zurück, das vorher gut praktizierte Pressing verflachte zusehends. Dies wirkte sich auf die Spielkontrolle aus und Mainz schob systematisch höher, wodurch sie im weiteren Spielverlauf die bessere Mannschaft waren.
Nürnberg – Augsburg 0:0
Der Alibipass sieht Nürnberg endlich wieder auf dem richtigen Weg, auch wenn ein 0:0 gegen einen Aufsteiger sicherlich noch nicht das Gelbe vom Ei ist.
“Mein” Club hat den freien Fall gestoppt und gegen Augsburg immerhin ein 0:0 erkämpft. Mancher mag jetzt sagen, dass man gegen Augsburg gewinnen muss, so falsch ist das nicht. Allerdings hat der Club 4 Spiele in Folge verloren und das Selbstvertrauen aus den ersten drei Spielen war weggeblasen. Dazu kamen noch individuelle Fehler und wohl auch Unstimmigkeiten in der Mannschaft. Das 0:0 war ein Schritt in die richtige Richtung, das Team muss weiter hart arbeiten und wenn der Spaß am Fußballspielen wieder zurück ist wird man auch an die ersten drei Spiele anknüpfen können.
Clubfans United sieht erste Fortschritte im Nürnberger Remis und weiß, dass derzeit noch nicht mehr drin ist für die Franken.
Wer auf den Befreiungsschlag nach 4 Niederlagen in Serie gewartet lag ebenso falsch wie die, die den Club auch gegen Augsburg schon haben untergehen sehen. Was in den 90 Minuten im Stadion Nürnberg folgte war dagegen ein Spiel wie es wahrscheinlich auch genau den beiden Mannschaften entsprach: Bemüht, aber ohne die nötigen Mittel.
Zweite Liga
Hertha gewinnt am Wochenende gegen Bochum 2:0 im Revier. Das „Immer Hertha“-Blog der Berliner Morgenpost beleuchtet jedoch das Spiel der Herthaner U23 und den Doppelpack von Elias Kachunga in der Regionalliga. Ein weiterer potenzieller Stürmer für den Hauptstadtclub.
Kachunga hat eine sehr gute Vorbereitung gespielt, dort die meisten Tore erzielt. Er ist frisch gekürter deutscher U20-Nationalspieler. Dass er nun in der vierten Liga unterwegs ist, um Einsätze zu bekommen, das hat er sicher nicht erwartet. Seine Zweitliga-Statistik nach zehn Runden indessen ist kümmerlich: Ein Einsatz ist da vermerkt von Mitte August, beim 1:3 gegen den FSV Frankfurt.
Steffi hat fürs Textilvergehen den Sieg von Union gegen Frankfurt beobachtet und Bilder gemacht.
Der 1.FC Köln gewinnt 3:2 in Regensburg und dreht ein 0:2 in den letzten 6 Minuten des Spiels. Effzeh.com berichtet von der Auswärtsfahrt.
Frauenfußball
Die deutschen Frauen absolvieren ein Testspiel gegen die USA und zeigen, dass sie gegen die großen Teams mithalten können. Die Spielfeldschnitte erkennt aber nicht nur dies, sondern dass gute Spielberichterstattung im ZDF erst nachts möglich ist.
In der Halbzeit gibt es Berichte. Klingt komisch, ist es aber nicht. Sonst immer: Werbung, Vorberichte für die Männer etc.. Aber heute, um 1:50 an einem Sonntag gibt es beim ZDF auf einmal sehr intensive Berichte. Individuelle Interviews, Analysen der letzten Spielerfahrungen. Eigentlich alles was man sonst zur Tageszeit vermisst. Und eigentlich wollte ich jetzt schreiben „ist nicht reißerisch gemeint…“ aber das stimmt nicht. Reißerisch: Das ZDF (und eigentlich auch alle anderen) ist sich zu schade dafür bei Tageslicht gute Berichte über die DFB Auswahl zu bringen, in der Nacht scheint es aber plötzlich gar nicht schwer zu fallen.
Arsenal vor dem Champions League-Spiel gegen Schalke
Medispolis untersucht die aktuelle Lage von Arsenal vor dem Spiel gegen Schalke. Eine richtige Antwort findet auch er nicht im Medien-Sport-Politik-Blog.
Und was nun, Herr Wenger? Noch habe ich keine wirklich gute Antwort auf die Formschwankungen und Leistungsdefizite der letzten Wochen gelesen. Aber vielleicht bekommen die Fans diese am Mittwoch auf dem Platz zu sehen. Mal sehen, wie lange Wenger noch den Ratlosen in der Öffentlichkeit gibt. Viel Zeit und Kredit scheint er und das Team bei den Fans nicht mehr zu haben. Arsene knows – until now.
Aktion Libero veranstaltet Diskussions-Abend in Köln
„Am 16. November jährt sich unser Aktionstag – einen Tag später veranstalten wir in Köln eine Podiumsdiskussion, zu der ihr alle herzlich eingeladen seid. Merkt euch bitte schon mal den folgenden Termin“
Samstag, 17. November 2012
ab 19.30 Uhr
Köln (genauer Ort wird noch bekannt gegeben)Thema des Abends:
»Fußball und Homosexualität – die Rolle der Medien«
Problem ist derzeit noch die Räumlichkeit der Veranstaltung. Wer noch einen Raum in Köln kennt, wo man so einen feinen Diskussionsabend veranstalten kann, möge sich bitte melden!
Auge
Der Stadtneurotiker schreibt für Spox eine zweiteilige Ode auf Klaus Augenthaler. Einer, der erfolgreichsten Bayern-Spieler aller Zeiten.
Dennoch ist „Auge“ bis heute einer der erfolgreichsten Spieler des FC Bayern, was heute ein wenig unterschlagen wird. Seine Karriere steht heute zu unrecht im Schatten seines langjährigen Begleiters Lothar Matthäus oder dem von Oliver Kahn. Das mag daran liegen, daß als Spieler laute Töne seine Sache nicht waren. Er wirkte lieber auf dem Platz und hinter den Kulissen.
Helge kann Fußball spielen
Der Trainer hat Helge Schneiders Fußballerqualitäten entdeckt.
Vielen Dank, dass das Schalker Megafon jetzt zum zweiten mal bei eurer Blogschau dabei bin. Nur ein ganz kleiner Tipp: Wie schon beim ersten Mal habt ihr Megafon mit ph. Seit der Gründung dieses Blogs wird es aber mit f geschrieben.
Ansonsten nochmal ein Danke!
Danke für den Hinweis!! Ich habs korrigiert!