#Link11: Wenn es passiert

Leverkusen & Lazio, Schweden & Schottland, Kult & Krieg, Tabellen & Töpfe, Friede & Freude, Euphorie & Einzigartigkeit, Krawall & Kampagne, Geißböcke & Gründe, Michael & Malbranc, Marko & Marin, Wunderkind & Werdegang, Uli & Udo – heute in der #Link11.

blogundpresseschau

1. Am gestrigen Abend hat sich Bayer 04 Leverkusen gegen S.S. Lazio mit einem 3:0 souverän für die Champions League qualifiziert. Wer sich über das Spiel informieren und dabei das Flair eines Samstagnachmittags im öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht missen möchte, dem sei die von Fangesängen unterlegte Zusammenfassung Sabine Töpperwiens für den Deutschlandfunk empfohlen. Auch Fußballliebhaber Rudi Völler und Torschütze Admir Mehmedi kommen zu Wort.

2. In Malmö endete die schottische Hoffnung, den Celtic FC in der Gruppenphase des höchsten europäischen Vereinswettbewerbs zu sehen. Ein Tourist vom St.-Modelabel verlieh seiner Begeisterung für die schwedische Metropole dennoch in schönstem Postkartendeutsch Ausdruck:

Insgesamt ist Malmö eine schöne schwedische Stadt mit vielen Fachwerkhäusern und zumindest zwei großen Parks auf dem Weg von der Innenstadt zum Stadion, viel mehr Zeit als den knappen Tag hier hätte ich jetzt aber auch nicht unbedingt hier verbringen müssen.

3. Ein weiterer ausgeschiedener Kultklub ist der Sportklub Rapid. Die Wiener schafften es weder in der letzten Viertelstunde noch sonst irgendwann, den Siegtreffer gegen Schachtar Donezk zu erzielen, der ihnen das Weiterkommen gesichert hätte. Thomas Hummel (SZ) über das Spiel im Speziellen, den Klub im Einzelnen und den österreichischen Fußball im Allgemeinen.

4. Am heutigen frühen Abend (ab 18 Uhr) werden die qualifizierten Klubs für die Gruppenphase der Champions League einander zugelost. Einen Überblick über Setzlisten, Topfbelegungen und Prämienausschüttung gibt es beim Tagesspiegel.

5. Benjamin Brumm widmet sich bei 120minuten der Entstehung des deutschen Fußballs, in seinem ersten Teil vom Anfang der Fußlümmelei bis zum Ende der Weimarer Republik.

»Der gewaltige Zustrom, den unsere Fußballklubs in den letzten Kriegsjahren und ganz besonders in der Inflationszeit gehabt haben, ist wohl in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Menschen von den Nöten und Lasten des Krieges bedrückt, eine Stätte aufsuchten, die ihnen einige Stunden der Ungebundenheit und der Freude sicherte.«

(So weit die Einschätzung des DFB 1927)

6. Der Text von Christian Spiller (ZEIT) über den wiedererstarkten 1. FC Magdeburg und sein Publikum vermittelt ein in gewisser Weise ähnliches Bild – erklärt den Effekt aber nicht aus der allgemeinen Lage der Nation, sondern viel mehr aus der einzigartigen euphorischen Phase, die manchem Fußballverein zuteil wird:

Es ist gerade eine besondere Zeit in Magdeburg. Sie wird bald vergehen. In ein paar Monaten, vielleicht auch erst in einem halben Jahr. Die Mannschaft wird sich im Mittelfeld der Liga einordnen, wo sie hingehört, Heimsiege in der neuen Liga werden keine Sensation mehr sein. Es wird wohl nicht mehr das ganze Stadion klatschen und singen, sondern nur noch das halbe. Und die Leute werden sagen: Weißt du noch, im Sommer 2015?

7. Im Rahmen der Euphorie derzeit kein Thema: Die im westdeutschen Blick auf den ostdeutschen Fußball fest eingeplanten Radaubrüder. Zuletzt tauchten solche am vergangenen Wochenende in Köln auf. David Schmitz (Effzeh.com) mit einem Kommentar, welcher sich der in Köln stets kritisierten »Sippenhaft« annimmt und mit der allgemeinen Berichterstattung abrechnet.

8. Warum die Boyz auf dem Feld zur Überraschung der Saison und »Best of the Rest« hinter den großen Sechs werden könnte, will Aktives Abseits in fünf Punkten darlegen.

9. Heinz Kamke fühlt sich vom Drittligafußball an Michael Malbranc erinnert und schreibt prompt einen Text darüber. Das starre Festhalten am Konzept der zeitlichen Abfolge, des objektiven »Hintereinander« wird das Fußball-Regelwerk früher oder später mit dem physikalischen Zeitgeist kollidieren lassen.

10. Marko Marin ist am östlichsten Teil des Schwarzen Meers angekommen. In Trabzon, wo Russland näher ist als der europäische Konitnent, soll seine Karriere weitergehen. Als er 2008 mit Gladbach in die Bundesliga aufstieg, bestand kein Zweifel daran, dass er die größte Bereicherung für die Bundesliga sein würde (die Spieler der mitaufgestiegenen TSG Hoffenheim waren damals noch nicht en vogue). Stefan Hermanns (Tagesspiegel) zeichnet seinen Werdegang nach.

11. Und Timo Werner? Was war er schon, wo steht er gerade, was kann er noch werden? Den Jubel als Minderjähriger hat er hinter sich, die Stagnation als junger Erwachsener auch – und jetzt? Der Vertikalpass über den schwäbischen Brandt und seine Zukunft.

Geburtstagskind des Tages

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»Meine Freunde, die studieren, müssen sich nicht mit solchen Sachen wie einer Einkommensteuer beschäftigen.«

Der junge Uli Hoeneß, stolz über seine Steuerpflicht. Nikolaus von Festenberg (Tagesspiegel) rezensiert neben dem Sat.1-FilmFilm über Udo Honig auch das Dokudrama »Uli Hoeneß – Der Patriarch« (heute Abend im ZDF, schon jetzt komplett in der Mediathek). Sein Fazit zu letzterem: »Was kann Fernsehen mehr leisten?«

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  1. Das Quiz ist für einen gebürtigen Düsseldorfer kein Problem: Zweitliga-Wandervogel Karsten Hutwelker hat Geburtstag, alles Gute für ihn.

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