#Link11: Fußballideologische Grundsatzfragen

Aus meinen eineinhalb Semestern Politik-Studium ist mir nur ein Begriff hängengeblieben: Agenda-Setting. Wenn jemand einen konkreten Themenschwerpunkt setzt und es auch noch schafft, dass die Politik und die Öffentlichkeit über diesen Punkt debatieren, spricht man vom Agenda Setting. Vor allem braucht man dazu die Medien, um seine Agenda möglichst vielen Menschen zu verkaufen. Gut, dass die Link11 zurück ist – so kann ich nämlich gleich einmal meine persönliche Fußballideologie Millionen Leserinnen und Lesern näherbringen.

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1. Fußballideologie klingt als Begriff etwas abgehoben, beschreibt aber ganz gut die Grundsatzfrage, die der BVB momentan stellt: Braucht man im Abstiegskampf den Kampf? Oder darf es auch Fußball sein? Die Antwort der Spielverlagerung-Autorenschaft ist eindeutig: Das fehlende spielerische Element ist das große Problem. So geschrieben bei Watson, auf Constantin Eckners Homepage (bereits gestern meist geklickter Link des Tages) und auf Spielverlagerung selbst. Kontroverse Diskussion erwünscht. In Stuttgart stellt Carlos Ubina (Stuttgarter Zeitung) eine ähnliche Frage: Wie viel Offensive braucht man im Abstiegskampf?

2. Von der ideologischen zur handfesten personellen Diskussion: Ist Klopp noch der richtige Mann? Das fragt sich nicht nur Richard Leipold (FAZ). Oliver Fritsch und Christian Spiller (Zeit Online) stellen sechs Thesen zur BVB-Krise auf, u.a. behaupten sie, Klopp sei nie so gut gewesen, wie wir alle dachten. Robert Peters (RP-Online) ruft das Duell zwischen Freiburg und Dortmund zur letzten Chance für Klopp aus. Birger Hamann (Spiegel Online) dokumentiert die BVB-Krise anhand von Klopp-Zitaten.

3. In Berlin hat man unterdessen die Reißleine bereits gezogen. Luhukay ist raus. Der Tagesspiegel fasst die Situation zusammen. Steffen Rohr (kicker) sah die Verantwortlichen zum Handeln gezwungen, sieht den Verein jetzt aber in der Pflicht. Fritz Zimmermann (Spiegel Online) hingegen kritisiert offen die Verantwortlichen. Ihm fehlt eine klare Linie. Claudio Catuogno (Süddeutsche) befürchtet, Preetz fehle der visionäre Blick, um den Nichtabstieg abzuwenden. Thomas Hummel (Süddeutsche) porträtiert den neuen Coach, Pal Dardai.

4. Heute geht es bereits weiter in der Bundesliga – mit einem nicht unattraktiven Duell. Schalke und Gladbach kämpfen um die Champions-League-Qualifikation. Martin Stranzl fällt jedoch aus (s. DerWesten). Stefan Klüttermann (RP-Online) beschreibt, warum sich die Gladbacher trotzdem auf das Spiel freuen. Der kicker blickt voraus auf diese und alle anderen Partien des Wochenendes. Heiko Buschmann (Reviersport) freut sich indes, dass Schalke trotz zweier Verletzungen kein Torwart-Problem hat – die „gute Schalker Schule“ eben.

5. Die Causa Katar spukt noch immer durch die Münchener Fanwelt. Texterstexte veröffentlicht nun ein Gespräch mit dem Bayern-Vereinsoffiziellen Jan-Christian Dreesen. Dieser sagt, die Katar-Reise sei auf ausdrücklichen Wunsch der Spieler zustandekommen – und der Autor des Textes und so mancher Leser zeigen Verständnis für diese Darstellung. Das hat wiederum zu vielen Diskussionen auf Twitter geführt, die sich schlecht in einer Link11 wiedergeben lassen. Als kleiner Mosaikstein ein Hashtag.

6. Der Africa Cup, das muss man nach dem Halbfinale konstatieren, war eine Farce. Schlechte Schiedsrichter-Entscheidungen, organisatorische Probleme und jetzt auch noch massive Ausschreitungen beim Halbfinale Ghana gegen Gastgeber Äquatorialguinea. Die FAZ mit der Meldung, Spox hat das dazugehörige Video.

7. Im Fußball dreht sich alles nur um Geld. Und woher kommt das Geld? Von uns Fans. Lars Wallrodt (Welt Online) stellt die Ergebnisse einer Studie vor, die untersucht hat, wofür Fans ihr Geld ausgeben.

8. Ach, diese Link11, mit ihren ganzen Fußballprofi-Themen. Was soll ich daraus ziehen, als kleiner Kreisklassen-Kicker? Für Sie habe ich genau das Richtige: Benny Semmler (Blog trifft Ball) hat nämlich einen Trainer mit A-Lizenz interviewt, der erklärt, wie man ein Kreisklasse-Team nach oben führt.

9. Apropos Blog trifft Ball: Hannes Hilbrecht hat Willi Lemke interviewt. Über Afrika und Bremen.

10. Okay, liebe Leserinnern und Leser, bislang war es eine eher zähe Link11 mit viel Abstiegskampf und Drama. Zum Abschluss noch einmal ein paar Links zur Entspannung. Wie wäre es mit diesem Buzzfeed-Quiz über Fußballspieler der 90er? Oder einem Text von Daniel Meuren (FAZ) zum Trainingslager des MSV Duisburg?

11. Wenn Punkt 10 Sie nicht aufgeheitert hat, packe ich jetzt die ganz großen Geschütze aus. Halten Sie sich fest. Sepp Blatter, ja, genau der Fifa-Blatter, kritisiert den Handballverband IHF. Wegen – jetzt kommt’s! – „Auswüchsen, die in der Fifa niemals möglich wären“. Damit meint er eine WM in Katar, Sklavenarbeiter bei WM-Bauten, Korruption auf allen Ebenen, fragwürdige Schwiedsrichterentscheidungen, eine Nationalmannschaft aus eingebürgerten Spielern (Ruhrnachrichten).

Field Reporter

Leipzig wird aufsteigen

Das behauptet vor dem Zweitliga-Start der Ex-Trainer von Emil Forsberg. Kein Wunder, lobt er doch den Leipziger Neuzugang über den Klee im Gespräch mit Nils Nordmann (Welt Online).

Mixed Zone
Diskussinsstoff: Jerome Boateng wurde nach seiner Notbremse für drei Spiele gesperrt. Auf Twitter sorgte dies für Diskussionen, war doch Klaas-Jan Huntelaar jüngst nach einer Tätlichkeit für vier Spiele gesperrt worden (s. AZ Münchhen). + + + Diskussionsrunde: Die effzeh-Autoren diskutieren über die Kölner Leistungen in der Rückrunde. + + + Eine Dose Mitleid: Roger Schmidt findet, seine Leverkusener kämen zu schlecht weg in der Öffentlichkeit (s. RP-Online). + + + Große Geste: Union Berlin verlängert den Vertrag mit dem an Krebs erkrankten Benjamin Köhler (s. RP-Online). + + + Das beste Spiel aller Zeiten fand diese Woche in Chile statt. Behauptet zumindest Rene Maric (Spieverlagerung). + + + Blablabla: Der Kommentatoren-Blog hat die Ansetzungen für das kommende Wochenende.

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