#Link11: „Wo warste denn am 13.7.?“

Die Überschrift lässt vermuten, dass sich diese #Link11 mit den Tweets eines Sportschaumoderatoren befassen möchte. Weit gefehlt. Aber der Satz gefiel mir einfach zu gut. Nun zu Lesens- und Sehenswerterem:

blogundpresseschau

1. Da spielt die Nationalmannschaft etwa zwei Monate nach dem WM-Sieg gegen Schottland und gewinnt 2:1. Für Lisa Sonnabend (Süddeutsche) befindet sich Nationalmannschaft auf der Suche nach der „Normalform“ – wie Benedikt Höwedes es nannte. Richard Leipold (FAZ) sah „alle müde außer Müller“, der zwei Tore schoss. Bitter war der Abend für Marco Reus, der sich wieder am linken Fuß verletzte. (kicker)

Update zur Verletzung von Marco Reus um 15:05 Uhr:

2. Neben der sportlichen Betrachtung spielte erwartungsgemäß die Bewertung der Berichterstattung eine Rolle. RTL bekommt Lob für die Kommentatoren- und Expertenwahl, weniger für das Drumherum. (Spiegel) Hohn und Spott gab es für die Halbzeitanalyse und den Boxer-Pathos, die Motivwahl und die 3D-Animationen gefielen allerdings. (DWDL) Matthias Kalle (Tagesspiegel) hingegen lässt kein gutes Haar an der Berichterstattung: „RTL hasst das Fernsehen“. Auch Frank Lübberding (FAZ) sah einen „peinlichen Fußballabend“.

 

3. Peter B. Birrer (NZZ) befasst sich mit der Aufblähung der Europameisterschaft. Die Vergrößerung des Teilnehmerfeldes führe zu mehr Quantität, aber zu weniger Qualität.

 

4. Schon vor den Qualifikationsspielen hat Michel Platini Franck Ribéry mit einer Sperre gedroht, wenn er nicht wieder für die französische Nationalmannschaft spielt. (Spiegel) Claudio Catuogno (Süddeutsche) sieht den Franzosen „gefangen zwischen den Interessen“. Wo kämen wir da auch hin, wenn jeder einfach selbst bestimmt, ob er kicken will oder nicht?

 

Dazu passend Tim Röhns (Welt) Besuch bei Platini am Genfer See. Der Reporter bezeichnet ihn als „ängstlichen Verwalter“. Er sei „kein Visionär. (Bemerkenswert dazu auch das Statement von Niersbach im Text, der Platini für seinen Rückzieher lobt. Sonst hätte schließlich ein monatelanger Wahlkampf gedroht. Und: wer will schon Wahlkampf? Beim DFB niemand – wie man auch bei jeder DFB-Präsidentenwahl sehen kann).

Field Reporter

Ich habe das Gefühl, es kommt heute besser an als früher, auch mal fachspezifisch zu sein. Heute reden ja auch Laien viel kompetenter über Fußball als noch vor zehn Jahren. Die Leute müssen sehen, ob sie meinen Stil mögen. Wenn nicht, kann es sein, dass ich eben schnell wieder weg bin. Das muss man einfach unemotional sehen.

Vor dem Spiel sprach Jens Lehmann mit der Süddeutschen Zeitung über seinen neuen Job und Pläne in den Fußball zurückzukehren. Ohne Hubschrauber.

5. Spieler des Wochenendes war übrigens Ramon Bimpsidis:

 

6. Die Berliner Morgenpost liefert eine Übersicht über die Fanverteilung in Berlin, in Brandenburg und in Deutschland. 8 Vereine lieferten bisher Daten über ihre Mitglieder für diese schicke Spielerei. Besonders interessant sind die Vergleiche in Hamburg (HSV und St.Pauli) und in Berlin (Union und Hertha)

7. Helmut Markwort, Faktenmann vom Focus, ist Bayern-Fan und ist dazu Verwaltungsbeiratsmitglied beim FC Bayern seit 1992 und Aufsichtsrat seit 2003. Bei der Verleihung des Radiopreises gab seine Lebensgefährtin an, dass Markwort gern unter Pseudonym Fußballspiele kommentiere. Dieses Pseudonym, Moritz Rodach, findet sich auch unter Berichten auf Focus Online. Pikant an dieser Namensgleichheit ist, dass die Berichte sich mit dem FC Bayern befassen. René Martens fragt deshalb im „Altpapier„: Hat der FC-Bayern-Funktionär Helmut Markwort für Focus Online unter Pseudonym über den FC Bayern geschrieben?

8. Ebenfalls im Altpapier wird auf die Berichterstattung über den Ex-Fußballprofi Thorsten Legat berichtet. In seiner Biografie berichtet Legat über Missbrauch durch den Vater. Dieser Teil wurde natürlich vom Boulevard auf der 1.Seite platziert, was einen Geschäftsführer des Reviersports, Ulrich Homann, zu einem deutlichen Kommentar über „Legats falsche Freunde“ veranlasste.

9. Warum berichten die 11 Freunde nicht negativ über den VfL Wolfsburg? Die Turn- und Spottgemeinschaft auf der Suche nach einer Begründung.

10. Der VfB Stuttgart wirbt seit dieser Saison mit dem Werbespruch „furchtlos und treu“ für den eigenen Verein. Neben der Verballhornung „besser als nix“ sieht sich der Verein auch der Frage ausgesetzt, ob man mit der Wahl des Spruches die historische Dimension verkenne. (Kontext: Wochenzeitung)

11. Chris Davies ist „Head of Opposition Analysis“ in Liverpool. Er steht also Brendan Rogers zur Seite und hat The Tomkins Times ein lesenswertes Interview gegeben, das Einblick in seine Arbeit gibt.

Nachspielzeit

Wokingham ´88: Trains, Trophies and Telford. (The Inside Left) + + + Verhaftung eines FIFA-Funktionärs. (Süddeutsche) + + + Vergangenheitsbewältigung und die Liebe zu Tim Wiese in Bremen. (Werder 2013) + + + Ein Gespräch über Sportfotografie mit dem deutschen Sportfotografen Matthias Hangst. (Close Up) + + + Wie die „Bild Saarland einfach mal Jürgen Lugingers erfolgreichste Zeit unter den Tisch fallen ließ. (Das FCSBLOG+ + + In Zagreb gründen Ultras ihren eigenen Futsal Club mit ordentlichem Zuschauerzuspruch. (Casual Ultra) + + + Pariser Fußballfans gründen den Ménimontant FC 1871. (Faszination Fankurve) + + + Real Madrid wollte nicht, dass Angel di Maria im WM-Finale spielt. Das gab der Spieler in einem Radiointerview an. (Tagesspiegel) + + + Meet and kick mit David Alaba (Make-a-wish Österreich auf YouTube) + + + Was taugt der Spieleklassiker Cluedo in der BVB-Variante? (schwatzgelb) + + + Eine Polemik zur Vergabe des Julius-Hirsch-Preises an die Münchner Schickeria. (Goldglitzer) + + + Nach Blocksperrung wird in Nürnberg ein neues Stimmungszentrum ausgerufen. (Faszination Fankurve) + + + Schiedsrichter Florian Vokuhl über sein Outing. (Wochenspiegel) + + + Zum Abschluss 30 gelungene (GIROUD!) Sekunden gegen Homophobie: 

3 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Zu 10. wäre vielleicht auch dieser etwas ältere Artikel (und zugehörige Kommentar) aus den Stuttgarter Nachrichten ganz interessant, der einige Historiker zu Wort kommen lässt und insgesamt eine Gegenposition vertritt. Die nicht meine ist.

    (Ich glaube, das wurde hier noch nicht verlinkt, kann mich aber irren. Dann: sorry.)

  2. Pingback: - Kopfkompost - Zur Verdauung von Gedanken

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