#Link11: Von griechischem Catenaccio und konfisziertem Brotaufstrich

Es ist unmöglich das gesamte Bild der Berichterstattung bei dieser WM abzubilden. Zu viele Beiträge zu zu vielen Schauplätzen werden veröffentlicht. Trotzdem hier ein Versuch einen Überblick zu geben. Von seriös bis klamaukig. Viel Spaß bei der Lektüre.

blogundpresseschau

1. Kolumbien steh das erste Mal seit 1990 wieder im Achtelfinale einer Fußball-Weltmeisterschaft. Das Team von Trainer Pekermann schlug die Elfenbeinküste mit 2:1. (kicker) Das Spiel wurde bei Schalkefan.de analog gebloggt.

2. im zweiten Spiel musste sich England trotz der allerersten WM-Hütte von Wayne Rooney geschlagen geben. Daniel Müller (Zeit) beobachtete gelähmte Engländer, die nun auf Italiens Schützenhilfe angewiesen sind. Zum Blonden Engel sah zum Ende des Spiels Uruguay ohne Luft, England gar über 90 Minuten ohne Hirn. Spielverlagerung verteilt Sonderlob an Álvaro Pereira, vermisst aber den Glanz  bei den Urus. Hier wurde das Spiel analog gebloggt.

3. Kollege Tobias Escher beschreibt bei Spielverlagerung das griechische Catenaccio. Felix Lill (Zeit) arbeitet von Tokio aus und nennt das Spiel eine Nullnummer in jeder Hinsicht.

4. Dirk Gießelmann (11 Freunde) fragt sich in seinem Kommentar wie viel öffentlich-rechtlichen Ranschmeiß-Journalismus das Publikum noch erträgt:

„Es ist so ähnlich wie beim Karneval: Alle zwei Jahre, bei den großen Turnieren, wird Deutschland zu Schland, einer Nation der Narren. Den Fans sei dieser Ausnahmezustand vergönnt und verziehen. Die Sender und ihre Journalisten allerdings dürfen sich davon nicht mitreißen lassen.“

Falk Heunemann von Opinion Club schreibt im manager magazin, dass Béla Réthy das geringste Problem sei:

„Der Grund mag sein, dass die Sender sich nicht trauen. Sie sehen, wie viele Menschen ihr Programm einschalten, sie wollen keinen verschrecken. Also setzen sie auf das möglichst unanstrengendste Programm, das ihnen einfällt. Es soll niemanden überfordern – also unterfordert es jeden.“

5. Neben der üblichen Sportberichterstattung berichten einige Journalisten und Blogger auch über die WM abseits der Stadien. Michael Augustin (augenklicke) berichtet über seine „Platzangst beim Forro Festival„. Tobias Zwior (Ecke Socrates) stellt einen kranken Straßenverkäufer vor. das Team von Brafus hat das zweite Gruppenspiel der Brasilianer bei der brasilianischen Köchin Silvana geschaut. Niklas Franzen (Jungle World) schreibt über politisierten Fußball in Brasilien am Beispiel der Corinthians. Der Weltspiegel berichtet über Kinderprostitution am WM-Spielort Fortaleza.

6. Leider hat Ronald Reng keinen eigenen Blog. Deshalb hat er sich bei facebook „ausgekotzt“. Über die Kommentatoren, die Tiki Taka kritisieren und nicht mal wissen, dass es nicht Tiki Taka heißt.

7. Schummelt Panini bei der Zuteilung der Bildchen in die Tüten? Spiegel Online hat eine Ungleichverteilung festgestellt.

8. Fußballer sind doch Rebellen. Sie tragen einfach nicht die Kopfhörer der Marke, die als Sponsor bei der WM auftritt. Bei der Farbe der Fußballschuhe sind sie zwar nicht besonders wählerisch, aber bei der Wahl der ohrmuschelumschließenden Audiogeräte, da wollen sie lieber die Technik ihrer Wahl nutzen. Die FIFA hat deshalb ein Verbot ausgesprochen, um der Rebellion ein Ende zu setzen. (FAZ)

Noch schlimmer traf es die Nationalspieler Uruguays: ihnen wurde 39 Kilo des Lieblingsbrotaufstrichs genommen. (BBC)

9. Kein Tag ohne Negativmeldungen zur FIFA. In der Le Monde diplomatique beschreibt David Garcia ausführlich das System des Weltverbandes. (PS: Der Artikel ist schon vier Jahre alt. Erstaunlich, dass man es ihm kaum anmerkt.)

10. Franz Beckenbauer und die FIFA – Monitor über „das Ende einer Lichtgestalt“. Thomas Kistner und Johannes Aumüller (SZ) schreiben über „des Kaisers neue Offenheit“.

11. Morgen steht die Deutsche Nationalmannschaft zum zweiten Mal bei dieser WM auf dem Platz. Sie sollen möglichst den WM-Titel gewinnen und sich so in eine Reihe mit den Weltmeistern zum Beispiel von 1974 zu stellen. Diese Weltmeister stellen zwei Dokumentationen in den Mittelpunkt. „Kicker, Zocker und Rebellen – Die WM-Helden von ´74“ (ARD) und „Als die WM in den Norden kam (NDR) blicken sehenswert auf die WM in Deutschland zurück.

Field Reporter:

“Die Sperre, die ohne nachgewiesenes Verschulden von Franz Beckenbauer durch die Fifa ausgesprochen wurde, können wir als FC Bayern nicht akzeptieren”._

Die Arbeitsgemeinschaft Fananwälte schließt sich der in dieser Aussage von Bayern-Präsident karl Hopfner zum Ausdruck gebrachten Auffassung an, dass die Unschuldsvermutung ein unverzichtbarer Rechtsgrundsatz ist.

Bester Link gestern:

Die Medienschelte von Gegen den Ball: Im Namen des Volkes.

Bandenwerbung:

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Mixed Zone: 27.176 €uro: Hannover 96 muss zahlen, weil sich der Verein gegenüber den Auswärtsdauerkartenbesitzern unrechtmäßig verhalten hat. (NDR) Debattenbeitrag: Der Rotebrauseblogger mit Gedanken zur Sportbloggerei. + + + Torschrei: Die New York Times hat weltweit Reporterausbrüche gesammelt. Für Deutschland: Norbert Dickel. + + + Trailer: Die Dokumentation Istanbul United zeigt den gemeinsamen Kampf der sonst verhassten Fußballfans der drei großen Istanbuler Fußballclubs. (YouTube) + + + Chile: 5 Freunde im Abseits über die ersten beiden Auftritte und gesundes (?) Selbstbewusstsein. + + + Huldigung: Birgit Schönau (11 Freunde) über den“meister der Stille, Andrea Pirlo. + + + Migrationshintergrund: Christian Eichler (FAZ) über 85 Spieler, die nicht für das Land spielen in dem sie geboren sind. + + + Beleidigung: A.C.A.B. ist eine. Hat das OLG Karlsruhe beschlossen. (WBS Law) + + + Ticketkäufer: Wie viele Fans begleiten ihre Teams bei der WM in Brasilien? (Global Post) + + + Schwachstellen: Das Programm Soccer der Univerität Mainz soll den Fußball tiefgehend analysieren können. (idw) + + + Das erste Turnier: Das Zeit Magazin begleitet drei Neunjährige bei ihrer ersten Weltmeisterschaft. + + + Kunst: Der WDR stellt verschiedene Kunstprojekte vor, die sich mit dem Thema Fußball beschäftigen. + + + Soccer vs Football: Sarah Lyall (NY Times) geht dem Namen für das Spiel in den USA nach und kommt zu interessanten Ergebnissen. + + + Doppelfünf: Zwei Autoren, rund 100 Fünfzeiler und der Aufruf zu Einsendungen von euren Gedichten.

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