Die Blog- & Presseschau für Montag, den 18.März 2013

Wir starten heute einfach mal direkt. Ohne Umschweife. So wie man es sich als Stadionbesucher oder Fernsehzuschauer mal wieder vom eigenen Team wünschen würde. Vorbild „Fokus Fussball“ sozusagen.presseschau

Mit dem Rollstuhl auf dem Betzenberg

Alex Westhoff (FAZ) begleitete Lautern-Fan Helmut Martz zum Heimspiel seines Lieblingsvereins und berichtet von emotionalen Fußballfans, neidischen Nicht-Behinderten und Idrissous leeren Versprechungen.

Zitat des Tages

„Mit der Tour wollen wir den Verein aus seiner Isolation holen.“ Aber man könne auch von den Gästen lernen, meint Fritz: „Partizan Minsk kann den jungen Menschen hier zeigen, dass man sich engagieren muss, denn die Fans in Weißrussland haben es viel schwerer.“

Amina Arabi (taz) über die Reise des basisdemokratischen Clubs Partizan Minsk, der sich gegen Rassismus und Diskriminierung im eigenen Land einsetzt.

Bundesliga

Vor dem Spiel gegen Freiburg hat Borussia Dortmund endlich auch ein deutliches Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Schatzgelb hat Videobotschaft gefilmt, die von den Dortmunder Fans lautstark bejubelt wurde.

Der Rote Erde Blog hörte dazu noch viele „Nazis Raus“-Rufe auf der Südtribüne und sah dann eine erste Halbzeit die über weite Strecken an der Borussia vorbeilief:

Es bleibt dabei, die Mannschaft hat derzeit eine Neigung, die erste Halbzeit komplett zu verschlafen. Auch gegen Freiburg waren es in den ersten 40 Minuten nur die Gäste, die gefällig kombinierten, zu guten Torchancen kamen und völlig verdient mit 1:0 führten. Der BVB agierte relativ ideenlos und ohne Esprit. Es ist ein Rätsel weshalb die erste Halbzeit neuerdings völlig an der Mannschaft vorbei geht.

Thomas Hummel (SZ) beschreibt wie dann ein simpler Freistoß das Spiel drehte und lobt Nuri Sahin.

Nach dem Spiel zeigte sich Freiburgs Trainer Streich sehr wütend und meinte, dass seine Spieler angeboten würden „wie auf dem Viehmarkt“. (FAZ) Trotzdem war er noch zu Gast im Aktuellen Sportstudio und bekam Dostojewski geschenkt – obwohl er „schwer enttäuscht von sich“ ist, dass er seit zwei Jahren nichts mehr gelesen hat.

Rene Maric (Spielverlagerung) lobt den „pressingresistenten“ Leverkusener Sam und nennt den FC Bayern einen glücklichen Sieger in einem schwächeren Bundesligaspiel:

Beide Mannschaften zeigten nicht ihre beste Leistung und konnten nur in bestimmten Zonen oder Phasen überzeugen. Fast schon naturgemäß kamen beide Teams deswegen auf nur zwei Torschüsse in neunzig Minuten. Über 90 Minuten hinweg waren die Bayern wohl die etwas bessere Mannschaft, dürfen sich aber dennoch über den Sieg glücklich schätzen. In der Schlussphase schien dieser nämlich keineswegs mehr als wahrscheinlich.

Der Bayern-Blog sieht eine schwierige Saisonphase, konservative Wechsel von Heynckes und Pizarros wertvolle Minuten.

Andreas Morbach (Tagesspiegel) über den verdienten Sieg der Gladbacher Borussia gegen Hannover 96.

Thomas Kilchenstein und Ingo Durstewitz (FR) sehen eine sich zuspitzende Krise bei Eintracht Frankfurt.

Stefan Krieger (blog-g) fordert Trainer Veh dazu auf sich endlich zu entscheiden, um Schaden vom Verein abzuwenden.

Zum eigenen Geburtstag lieferte Mainz 05 beim 0:0 gegen Hoffenheim „seinen mitgereisten Fans trostlose Tristesse“, meint Daniel Meuren (FAZ).

Jan Christian Müller (FR) kommentiert die „Bilanz des Schreckens“ in Hoffenheim, wo die größten Investitionen nur auf der Bank sitzen. Wenn überhaupt.

TR beschreibt für Spielverlagerung den Fortschritt des VfL Wolfsburg unter Dieter Hecking.

Christian Kamp (FAZ) sah wie die Schalker in Nürnberg nach dem Aus in der Champions League eine weitere Chance vertan haben und würdigt die gelebte Fan-Freundschaft.

Die Clubfans United würdigen ein Tor von Esswein als „Marke Eckstein“.

Christof Kneer (SZ) lobt Nürnbergs Trainer Wiesinger, der ebenso wie sein Augsburger Kollege Weinzierl nicht dem marktschreierischen Typus Klopp nacheifert, sondern einen ruhigen Stil verfolgt.

Auf Schalke hat sich nach dem Derbysieg gegen Dortmund die Stimmung ins Gegenteil verkeht. Nicht ganz unschuldig daran wähnt blogundweiss die Medien:

Die Welt spricht vom Zirkus auf Schalke. In diesem Zirkus sind die Journalisten die Dompteure, die die Verantwortlichen auf Schalke durch die Manege treiben. Jens Keller ist der traurige Clown, der vom Publikum und dem Rest des fahrenden Volkes manchmal bemitleidet und manchmal ausgelacht wird.

Phil (Turnhallengeruch) sieht ein Schalker Sturmproblem. Schalkefan Matthias in der Weide sah eine „Königsblaue Kapitulation“ und berichtet ausführlich mit vielen Bildern von einer Fahrt mit dem Fanclub nach Nürnberg.

Tobias Escher (Spielverlagerung) analysiert das 2:2 von Bremen gegen Fürth und sieht eine Mitschuld für Werders Punktverluste beim Trainer:

Es mag löblich sein, dass Schaaf auf die allgemeinen Defensivprobleme der vergangenen Wochen reagiert. Aber zu Hause gegen den Tabellenletzten, der bekannt ist für sein reaktives Spiel, in Halbzeit Eins die eher kreativarme und defensive Variante zu wählen, ergibt selbst auf den zweiten Blick wenig Sinn. Schaaf wird sich dieses Remis ans Revers heften müssen.

Greuther Fürths Präsident Helmut Hack sprach nach dem Unentschieden gegen Bremen mit dem Deutschlandradio über den Einstand des neuen Trainers Frank Kramer und die größer werdende Schere zwischen den Bundesligavereinen.

National

Jens Uthoff (taz) ruft in der Kolumne „Press-Schlag“ die Fans der Bundesligavereine zu Protesten gegen das DFL-Sicherheitspapier auf. Nacktkontrollen zeigten wohin die Reise geht, wenn Fans wegen eines „auffälligen Gangs“ im Anal- und Genitaöbereich durchsucht würden:

Aus diesem Papier spricht mit jeder Paragrafenänderung ein Geist, der zu sagen scheint: Schöpft die Grenzen des Rechtsstaats gegen die potenziellen „Störer“ vollends aus.

Und geht bisweilen über diese Grenzen hinaus, könnte man im aktuellen Fall hinzufügen.

Albert Streit, Spieler von Viktoria Köln, sah in Bochum Rot. Er soll Mario Götzes Bruder im Spielertunnel geschlagen haben. (Express)

Im Schatten der Tribüne wird von einem „Hauch Fußballglanz“ im neuen Stadion von RWE erzählt.

International

Felix Flemming (Medien-Sport-Politik) schreibt zur Lage der Premier League. Vom Meisterschaftsendspurt über die Champions League Qualifikation bis zum Abstiegskampf.

Bei Middlesbrough, abgestürzter einstiger UEFA-Cup-Teilnehmer, geht man lau Zum Runden Leder ungewöhnliche Wege um Dauerkarten zu verkaufen:

Wer vor dem 20. April sein Saison-Abo erneuert, kriegt bei jedem Heimspiel der nächsten Saison einen Gratis-Drink.

Spielverlagerung analysiert den Heimsieg Evertons gegen Manchester City.

Der griechische Fußballer Giorgos Katidis bejubelte sein Tor mit einem Hitlergruß und wird lebenslang für die Nationalmannschaft gesperrt (Zeit). Gerald Kleffmann (SZ) beschreibt die Arbeit seines Trainers Ewald Lienen als Sozialarbeitsdienst. Spiegel Online sprach mit Lienen:

„Giorgos hat schon sehr, sehr viele Fehler gemacht, er lebt völlig in seiner eigenen Welt. Er hatte eine komplizierte Kindheit. Er war hier bereits respektlos, arrogant, anmaßend. Aber so etwas ist noch nicht passiert. Nun zahlt er bitterlich dafür.“

Thai Fussball sprach mit Winfried Schäfer über das große Potential des thailändischen Fußballs.

In der Diskussion um die WM 2022 in Qatar hat sich der medizinische Chef des Fußball-Weltverbands für eine zeitliche Verlegung des Turniers ausgesprochen. (FAZ)

Neapel bleibt weiterhin erster Verfolger von Juventus Turin in der Serie A. (NZZ)

Mediathek

Die Sportschau traf Sascha Riether und Lewis Holtby in der Wohnung des Letztgenannten. Riether berichtet von seinem guten Image in Fulham, Holtby von respektvollen Beschimpfungen als Auswechselspieler durch das Publikum. Dazu gibt es Bilder vom Spiel Fulham – Tottenham.

Gegen fünf Fußballvereine in den Niederlanden ermittelt die Europäische Kommission wegen unerlaubter staatlicher Beihilfen. Wenn Brüssel einen Verstoß gegen EU-Recht feststellt, müssen die Teams der ersten und zweiten Liga die Gelder zurückzahlen. Auch deutsche Klubs müssen Nachforschungen der Wettbewerbs-Behörde fürchten, meint Heinz Peter Kreuzer im Deutschlandradio.

Sammelsurium

Trainer Baade über Taktik-Klugscheißer und gelerntes Regelwerk beim Fußballkonsum.

CA San Lorenzo, argentinischer Lieblingsclub des neuen Papstes, hat sich das Konterfei von Franziskus auf das Trikot drucken lassen und schwärmt von den Marketingmöglichkeiten. (Welt)

„Als Tennis Borussia kurz die Welt erobern wollte“ – 11 Freunde über große Pläne in geplatzte Träume in Berlin.

Textilvergehen, der Blog mit dem charmanten Union-Podcast, treibt sich in dieser Woche beim 11mm-Fußballfilmfest rum und berichtet über das Spiel des Lebens nordkoreanischer Fußballer und finnische Bescheidenheit von Jari Litmanen.

Trainer Baade beschreibt bei 11 Freunde die Zyklen von Alibis bei Fußballtrainern.

Zum Runden Leder startet eine neue Serie über Fußball in Nicht-Fußballbüchern. Den Beginn macht Peter Kurzecks «Als Gast».

Rausschmeißer

Der Rote Erde Blog hat das perfekte Fußballsouvenir für Fußballfans in Prag gefunden.

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