Die Blog- & Presseschau für Montag, den 07.01.2013

Wir sind wieder da. Ab heute steigen wir wieder ins tagtägliche Programm ein. Viel Spaß damit.

Sicheres Stadionerlebnis

Andreas Rettig fühlt sich sicher und ruft die Parteien auf, sich an einen Tisch zu setzen. Christoph Ruf (taz) hat den Geschäftsführer der DFL im Gespräch.

Das gilt auch für die umstrittensten Maßnahmen wie die Kontrollen in separaten Zelten: Selbst beim Spiel Bayern München gegen Frankfurt, bei dem die Kontrollen so hohe Wellen geschlagen haben, wurden maximal 30 Leute untersucht. Und keiner von denen musste sich auf die Unterhose ausziehen. Ich sage aber auch: Von allen Seiten wurde nicht so kommuniziert, wie das im Sinne einer Deeskalation hilfreich ist.

Schuster versus Allofs

Bernd Schuster klagt über das Verhalten von Klaus Allofs während der Verhandlungen um seine Anstellung als Trainer beim VfL Wolfsburg, so Frank Hellmann (taz).

Der arbeitslose Fußballlehrer schilderte, er habe am 20. Dezember schon auf dem Flughafen in München gestanden, „meine Koffer waren schon im Flieger, und ich stand mit meiner Bordkarte davor, als ich einen Anruf bekam und das Treffen abgeblasen wurde. Ohne Begründung.“ Schuster behauptete beleidigt, man hätte alles regeln können. Allofs habe ein falsches Spiel betrieben und nicht einmal ein klärendes Gespräch gesucht.

Allofs reagierte gelassen auf die Vorwürfe.

Schuster sei ein ernsthafter Kandidat gewesen, „aber dann gab es einen Zeitpunkt, wo wir ’Stopp!‘ gesagt haben.“ Die Aufregung könne er nur bedingt verstehen, „ich habe erst mit dem Berater und dann am nächsten Morgen mit Bernd telefoniert“.

Die van der Vaarts

Patrick Gensing (Publikative.org) fragt sich, warum die Journaille Rafael van der Vaart nach seinem angeblichen Faustschlag gegen seine Frau mit Samthandschuhen anfasst?

Während beim Thema Pyrotechnik und vermeintliche Fangewalt bei vielen Journalisten die Sicherungen durchbrennen, wird der HSV-Star mit Samthandschuhen angefasst, obwohl er seine Frau Sylvie angeblich durch einen Faustschlag niedergestreckt hatte. Wie kommt es zu solchen Wahrnehmungsstörungen?

Pyrotechnik im Skizirkus

Nach der Doppelmoral bei den van der Vaarts, geht Jannik Sorgatz (RP) der Frage nach, warum die Medien Pyrotechnik an der Schanze lieben und im Stadion anprangern.

Schanze oder Stadion – offenbar ist Pyrotechnik nicht immer gleich gefährlich. Bei der Vierschanzentournee legen die Berichterstatter eine merkwürdige Doppelmoral an den Tag. Sie erwecken den Eindruck, dass mit zweierlei Maß gemessen wird.

„Was für ein Scheißfussball“

Einen Monat ist es her, dass der Linienrichter Richard Nieuwenhuizen in den Niederlanden tot geprügelt wurde. Seit dem dreht sich die Diskussion über die Schuldigen im Kreis berichtet Tobias Müller (Jungle-World).

Kaum jemand brachte also die Tatsachen so auf den Punkt wie das 18jährige Mädchen, auf dessen Initiative das Jugendzentrum Matrixx in Nieuw Sloten die Gedenktafel anbrachte: »Es ist kein Ausländerproblem, sondern ein niederländisches.«

Kevin-Prince Boateng

Für viel Beifall sorgte diese Woche Kevin-Prince Boatengs Aktion bei einem Freundschaftsspiel zwischen Pro Patria und dem AC Milan. Zunächst feuerte er den Ball während des Spiels frustriert in Richtung einiger Zuschauer, die rassistische Parolen brüllten. Danach verließ er den Platz zusammen mit seinen Mannschaftskameraden.

Gelinde gesagt unpassend drückt sich FIFA-Chef Sepp Blatter zum Thema aus (Augsburger Allgemeine):

„Die Aktion hat gezeigt, dass sich Zuschauer gut benehmen müssen“, sagte der Schweizer in Dubai. Allerdings will er in Zukunft nicht sehen, dass weitere Spieler nach Beleidigungen den Platz verlassen. „Das kann nicht die Lösung sein. Die einzige Lösung ist es, harte Sanktionen auszusprechen. Sei es der Abzug von Punkten oder etwas Ähnliches“, sagte Blatter.

The Telegraph weist noch mal darauf hin, welche Rolle die Schiedsrichter in solchen Fällen haben.

Fifa points out that procedures are in place, that incidents should be reported to the referee, who can demand the stadium announcer appeal for abuse to desist and, if it continues, abandon the game. Few referees are prepared to do this, preferring to restrict any action on racism to a mention in their post-match report to the authorities. But, since the Boateng Moment, referees risk humiliation if teams march away from them towards the tunnel.

Kurz darauf kam es in der Serie A zu einem weiteren Zwischenfall, wie Jörg Römer (Spiegel Online) berichtet. Römer hat eine kleine Chronik der letzten Vorkommnisse dieser Art in Italien erstellt.

Diesmal kam es beim Serie-A-Spiel zwischen Lazio Rom, dem Verein des deutschen Nationalspielers Miroslav Klose, und Cagliari Calcio am Samstagabend zu Schmähgesängen aus den Reihen der Lazio-Ultras gegen den dunkelhäutigen Cagliari-Spieler Victor Ibarbo.

Tom Mustroph (Zeit Online) fasst diverse Reaktionen auf den Vorfall zusammen.

Andreas Rettig lobt Boatengs Verhalten.

Die AC Mailand-Spieler liefen am Sonntag mit diesen Trikots auf.

Pro Patria-Fans sprachen sich heute gegen Rassismus aus.

Chancenqualität

Die Spielverlagerung setzt sich vor Rückrundenbeginn mit der Chancenqualität der Bundesliga-Teams auseinander und fragt sich, was die Zahlen bedeuten.

1860 München und die Imagearbeit

Abenteuer Fußball nimmt die derzeitige Situation beim Zweitligisten 1860 München unter Investor Ismaik auseinander.

Selbst wenn er sich mehr Dankbarkeit erwartet, sollte Ismaik wohl eher den konstruktiven Weg wählen. Seine notorische Ungeduld und Kommunikationsschwäche schadet nicht nur seinem Ansehen. Zumal sich 1860 dank 50+1 nicht tatenlos seinem Investor beugen muss. Im Gegenteil man hat sich inzwischen schon so weit konsolidiert, dass man finanziell nicht mehr vollkommen vom mürrischen Jordanier abhängt. Mehr als heiße Luft und morgendliche Störfeuer in der Presse kamen von seiner Seite bisher auch noch nicht. Der angekündigte heiße Tanz für morgen dürfte angesichts der Tatsachen wohl eher begrenzt ausfallen.

Kirchhoff zu Bayern

Der Wechsel von Mainz Jan Kirchhoff zu den Bayern wird vielseits skeptisch beäugt. Gut genug? Wieviele Talente vor ihm scheiterten bereits beim Rekordmeister? Miasanrot blickt auf den Transfer und fragt sich, ob bereits Matthias Sammers Handschrift zu lesen ist.

Stress auf Schalke

Innerhalb der Fangruppen des FC Schalke 04 gab es zuletzt Unstimmigkeiten. Torsten Wieland berichtet von der Aussprachen dieser Tage.

Weiteren Stress löste der Wechsel von Lewis Holtby zu den Tottenham Hotspurs aus. Der Schalkefan ist sauer.

Bloß nirgendwo anecken, bloß niemanden auf die Füße treten. Immer nett lächeln und ab und zu ein kleines Zuckerchen für die Fans. Das Ganze war derart durchschaubar auf dem Reißbrett geplant und so aalglatt vorgetragen, dass ich es in den letzten Monaten kaum mehr ertragen konnte.

La Masia

Vor geraumer Zeit haben wir hier schon einen Artikel über die Talentschmiede „La Masia“ des FC Barcelona verlinkt. Rene Maric (Abseits.at) versucht uns einige noch unbekannte Namen näher zu bringen.

Ballon D’Or

Heute wird der obige Preis vergeben. Die BBC hat die drei Favoriten auf den Gewinn im Vergleich.

Hinrundenfazit

Halb04 fasst die Hinrunde von Bayer zusammen.

Die Trainer scheinen diese Saison ein Händchen dafür zu haben, aus vielen Spielern – wenn auch nicht aus allen – das Beste herauszuholen.

Der linke Läufer nimmt gleich mehrere Themen der Winterpause auf. Neben den van der Vaarts, Kevin-Prince Boateng, geht es auch um „Menschenhandel“ sowie Andreas Rettig.

Was macht eigentlich…

Toni Polster? In diesem eindrucksvollen Porträt von Jan Mohnhaupt (Zeit Online) lernen wir, dass Polster Trainer beim SC Wiener Viktoria ist.

Es ist ein Drahtseilakt, zwischen Trainer und Entertainer. „Ich ertappe mich immer wieder dabei, dass der Abstand zu den Leuten ein wenig zu gering wird“, sagt Polster. „Aber das liegt an meinem Wesen. Ich habe die Leute gern, und solang ich noch Luft bekomme, ist das in Ordnung.“ Denn das Prinzip ist immer noch das gleiche – die Zuschauer wollen unterhalten werden.

Egon Coordes? Er ist zumindest kein Spieler-Schleifer mehr, wie man bei der Schottischen Furche nachlesen kann.

Manni Kaltz? 60 wird der Inbegriff der Bananenflanke und der Libero huldigt der HSV-Legende.

Ernst Happel dürfte sich im Grabe umdrehen, würde er miterleben, wie der „HaEsVau“ seinen Rekordspieler rund um dessen Jubiläumstag beehrt. Nämlich kaum, da biegt sich wahrlich die „Bananenflanke“. Heute etwa ist auf der HSV-Homepage ein kompakter Gratulationsartikel zu erkennen, der mit 159 Wörtern (inkl. Überschrift) nicht mal so viele Wörter enthält wie Kaltz einst Bundesligaspiele für den HSV absolvierte. Das waren schließlich stolze 568 in 19 Jahren.

Homophobie

Matt Jarvis ist der dritte Profispieler, der auf dem Cover des schwulen „Attitude-Magazines“ prangt und der Zeitschrift ein Interview gibt.

Whilst Matt has stated he is heterosexual, he also holds the view that sexuality should not impact upon a player’s career. He feels that footballers ‘coming out’ could in fact help their career as they are playing without distraction or worry. Very few players have came out and publicly stated they are homosexual and this may be down to the experiences of previous players who have had the confidence to do so such as Justin Fashanu. Fashanu came out in 1990 and suffered considerable, prolonged abuse as a result. He committed suicide eight years later.

Medien

Ab sofort müssen Eurosport-Kunden nur noch einen Preis für ein Player-Abo bezahlen, unabhängig vom Endgerät. (Digitalfernsehen)

Jahresheft

Leser von „The Football Attic“ können sich dieser Tage über das Erscheinen des Jahresheft des Blogs freuen. So manchem deutschen Blog, würde so ein Büchlein auch gut stehen.

Fußballliteratur

Eine Rezension zu Timo Heinzes Nachspielzeit – Eine unvollendete Fußballkarriere.

Luton Town gegen Wolverhampton Wanderers in Bildern

Schöne Fotografien auch abseits des Platzes beim Guardian.

Angie Best

Fußballfans natürlich als Exfrau von George Best, weniger als Playboy-Bunny bekannt.

Orientierungsloser Torhüter

Wo hört mein Hoheitsbereich auf?

Fußball ist Teamsport

Und dass das zu wunderbaren Toren führen kann, zeigt eine griechische Jugendmannschaften nach gefühlten 30 Pässen ohne Gegnerkontakt.

Tor des Tages

Sieht zunächst unspektakulär aus, aber doch mit der Hacke erzielt.

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