Kein Tag ohne Fußball. Heute steht die Champions League auf dem Plan. Wer das Bundesliga-Wochenende noch nicht verarbeitet hat und vielleicht noch der ein oder anderen Schiedsrichter-Entscheidung nachhängt, wirft einen Blick in die Text-Sonderausgabe von Collinas Erben zum 10.Spieltag.
Champions League
Dortmund spielt heute gegen Real Madrid auswärts und Schalke 04 muss gegen den Arsenal FC ran. Anygivenweekend wäre mit einem Punkt bereits überglücklich, speziell wenn man die Statistik der Spanier heran zieht.
Bisher hat lediglich ein deutscher Verein im Bernabeu gewinnen können – kleiner Tipp: der FC Schalke war es nicht. Der BVB war bei seinen Besuchen in Spanien überhaupt erst einmal erfolgreich, 1996 mit 1:0 bei Reals Lokalrivalen Atletico. Am aktuellesten und damit relevantesten ist jedoch folgender Fakt: Die Gastgeber haben die letzten sieben Heimspiele in der CL allesamt gewonnen.
In der SZ wirft Oliver Meiler einen Blick auf die Stimmung bei Real Madrid.
Doch auch Marca, das mediale Pendant aus Madrid, sah beim BVB „elf Gladiatoren, die alle immer rennen und bereit sind für die Schlacht“. Im Lob für die Dortmunder schwang die Kritik an den Königlichen mit, die nicht immer den Eindruck erwecken, als animiere sie die Zugehörigkeit zu diesem glorreichen Verein zu besonderer Kampfeslust. Jedenfalls nicht alle.
Freddie Röckenhaus (SZ) besucht das Dortmunder Lazarett.
Die Dortmunder sind inzwischen Stammkunden im Sanitätshaus. Allein in der vergangenen Saison zogen sich vier Borussen Brüche der Gesichtsknochen zu, angefangen mit Neven Subotic vor genau einem Jahr, der noch heute mit drei Metall-Inlays im Jochbeinbereich spielt. Danach erwischte es Sven Bender, Kevin Großkreutz und schon einmal Kehl. Im Oktober war es dann wieder bei Bender zu einer Augapfelprellung gekommen, Kehl musste nach dem Spiel in Hannover am Auge genäht werden. „Man muss es wohl Glück im Unglück nennen“, konstatierte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp, „das Nasenbein ist nur angebrochen, es könnte sein, dass Sebastian mit einer Maske am Dienstag wieder spielen kann.“
Oliver Müller (Welt) erkennt in Sebastian Kehl den wichtigsten Spieler für den BVB gegen Real.
Das Mitwirken des Routiniers wäre gerade jetzt eminent wichtig. Es geht um Stabilität als zwingende Voraussetzung für ein erfolgreiches Abschneiden beim spanischen Meister, bei dem die Motivation durch die 1:2-Niederlage in Dortmund besonders groß ist. Und für diese Stabilität steht Kehl wie kaum ein zweiter Borusse.
Anlässlich des Spiels der Knappen gegen den FC Arsenal, holt 1904 Geschichten ein Spiel aus dem Jahre 1937 aus der Mottenkiste. Gegner des FC Schalke damals. Der FC Brentford! Kennt ihr nicht? Dann rüber klicken.
Daniel Theweleit (FR) porträtiert Roman Neustädter und erklärt ihn zum Stabilisator im Schalker Spiel.
In den vergangenen Wochen ist der Zugang aus Mönchengladbach immer wieder als Taktgeber des Schalker Spiels beschrieben worden, aber dieses Bild trifft nicht ganz den Kern. „Roman besetzt die entscheidenden Lücken, sorgt dafür, dass die Abstände stimmen und weiß genau, wann er sich einschalten muss“, sagte Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes in einem Interview mit dem Kicker.
Raphael Honigstein (Tagesspiegel) analysiert die Krise beim Arsenal FC und moniert die Abhängigkeit von Lukas Poldolski in diesen Tagen.
Zu Lukas Podolski gibt es trotz zuletzt etwas schwächerer Leistungen keine echte Alternative. Arsenal ist von seinen Toren abhängig. Das ist für beide Seiten keine gute Nachricht: Die Mannschaft gewann alle vier Spiele, in denen der 27-Jährige traf, aber nur zwei der restlichen neun Partien. Podolski fehlt die Unterstützung, um sich gegen gut gestaffelte Gegner auf dem Flügel entscheidend durchzusetzen.
Bundesliga
Der Baziblogger blickt auf die Partie der Bayern in Hamburg und freut sich, dass der FCB scheinbar eine positive Entwicklung seit letztem Jahr durchgemacht hat.
Trotzdem konnten die Bayern das Geschehen im Verlauf des Spiels immer mehr bestimmen, steigerten die eigene Leistung auf ein sehr beachtliches Niveau und rangen die Hamburger in der Folge mit einer konzentrierten, souveränen Leistung am Ende ungefährdet nieder. Genau das macht richtig Laune auf diese Saison. Noch vor etwas mehr als einem halben Jahr war regelmäßig festzustellen, dass sich die Bayern enorm schwer taten und mit beängstigender Regelmäßigkeit nicht gewannen, wenn das frühe Tor ausblieb.
Die Blogger sahen gestern vor allem Franck Ribéry als „Man of the Match“ im Spiel gegen den HSV. Raphael Honigstein (Guardian) dagegen lobt Thomas Müller über den Klee.
Franck Ribéry’s devastating performance saw the Frenchman hailed as the best Ribéry ever; he’s indeed close to his 2007 level, perhaps even better. But this was Müller’s win, really. After an indifferent season and hot-and-cold Euros, many expected the gangly and somewhat erratic attacking midfielder to fall victim of Bayern’s push for more depth in the squad.
Auch Breitnigge hat wenig auszusetzen. Weder an Ribéry, noch an Müller.
Aber auch und gerade im Fall von Thomas Müller ist dies komplett irrelevant. Ein Thomas Müller in der aktuellen Form ist – ebenso wie wohl Franck Ribéry – der beste Müller, den wir je hatten. Sein Spielwitz, seine Spielintelligenz und Spielweise sind eben auch ein Faktor für den aktuellen Erfolg.
Direkt Verwandelt schaut nochmal auf das Spiel der Düsseldorfer gegen Leverkusen und hebt ein paar positive Dinge auf Seiten des Aufsteigers hervor.
Auch gegen Leverkusen war auf Fabian Giefer Verlass. Er zeigte einige gute Paraden und rettete mit einem Monster-Reflex gegen Schürrle. Zum wiederholten Male gilt es aber auch Robbie Kruse heraus zu heben. Läuferisch stark (12,12 km) und trickreich im Zweikampf, war er an fast allen Fortuna Angriffen beteiligt. Nach der Auswechslung von Rafael zeigt er, dass er auch zentral einen guten Part spielen kann. Loben sollte man auch die Moral der Mannschaft, die sich selbst nach dem 1:3 nicht aufgegeben hat. Auch Ken Ilsö empfahl sich nach seiner Einwechslung wieder für die Startelf gegen Hoffenheim. Gefreut habe ich mich außerdem über das Bundesliga-Debüt von Gerrit Wegkamp.
Web0.4 sucht nach der Niederlage der Schalker in Hoffenheim nach des Pudels Kern.
Seine Wahrheit, sein Kern (nach Fußball-Kenner Goethe) aber scheint mir der folgende zu sein: JETZT gilt’s!
In diesen beiden Tagen zwischen dem Kraichgau und dem Champions League Rückspiel-Start morgen Abend gegen Arsenal wird das geschehen, (Achtung, steile These!), wonach wir einen Großteil des weiteren Saisonverlaufs vorwegwittern könnten. –
Zweite Liga
Kaiserslautern arbeitet sich am Montag mit einem Sieg gegen Aue auf einen Aufstiegsplatz vor.
Dritte Liga
Beim Stellungsspiel wird die Partie Preußen Münster gegen Erfurt unter die Lupe genommen.
DFB-Pokal
Jannik Sorgatz ist jetzt erst dazu gekommen das Pokalaus der Gladbacher gegen Düsseldorf zu verarbeiten.
Aaron Hunt
Aaron Hunt ist in Bremen ein unverzichtbarer Spieler geworden. Am Wochenende war der 26-Jährige ältester Spieler auf dem Platz und erzielte beide Tore beim 2:1 gegen Mainz. 500 Wörter untersucht, wie es dazu kommen konnte.
„Er geht voran. Er hat bewiesen, dass er den Schritt nach vorne, der von ihm gefordert wurde, gemacht hat“, sagte Sebastian Prödl dem NDR. Der personelle Umbruch bei Werder spiegelt sich auch in Aaron Hunt. Mit 26 Jahren gilt er als erfahren. Das ehemalige Talent, als das Hunt lange galt, muss vorangehen. „Wir sind froh, dass wir ihn zu dieser Leistung jetzt endlich gebracht haben“, sagte Thomas Schaaf nach dem Mainz-Spiel und es klang nach Erleichterung. Wer wollte, konnte auch ein Stück Bestätigung für sein Vertrauen in Hunt heraushören.
Transferbilanz in Düsseldorf
Ganze 64 Spieler flossen in die Bewertung der Transferbilanz Wolf Werners in Düsseldorf durch den Sportsaal ein.
Seit dem 11. April 2007 führt Wolf Werner die Geschicke von Fortuna Düsseldorf. Unter seiner Ägide hat sich der Klub in der Regionalliga (damals noch drittklassig) konsolidiert, wurde zum Aufstiegskandidaten, stieg auf und kehrte nach dreijährigem Intermezzo in der Zweiten Bundesliga nach 15 Jahren Abwesenheit wieder in die Bundesliga zurück. Hängt der Aufschwung damit zusammen, dass Werner und sein Trainer Norbert Meier einen Transfercoup nach dem nächsten landeten – oder braucht es dafür gar keine überragende Quote in der Breite, sondern nur ein paar extreme Glücksfälle?
Spionageverdacht in Düsseldorf
Der vertragslose Sebastian Boenisch wechselte dieser Tage nach Leverkusen, hatte jedoch unter der Woche noch bei Düsseldorf mittrainiert. Da kam dann von verschiedenen Stellen der Spionageverdacht auf, da beide Mannschaften am Samstag aufeinander trafen. Fanfamily klärt diese Geschichte auf. Fanfamily übrigens auch sonst ein sehr interessantes Projekt, dass einem zweiten Blick standhält. Schaut mal rein.
Fangewalt
Cathy Klappert war beim Spiel der Leverkusener gegen Düsseldorf und hat sich erstmals unwohl gefühlt. In ihrem Blog berichtet sie warum.
Es fing damit an, dass wir in Leverkusen aus der Bahn stiegen und sofort eine Beamtin mit Kamera vor uns stand, die mit selbiger filmte wie wir den Bahnhof betraten. Vermittelt wurde damit ganz schnell so viel wie: Ihr seid potentielle Gewaltverbrecher und wir haben euch lieber jetzt auf Band als später. Im Bahnhof wurden dann gleich Düsseldorfer Fans von denen aus Leverkusen getrennt – warum auch immer ließ man uns in einer Gruppe Düsseldorfer zum Stadion gehen – alle Wege und Durchgänge waren versperrt. Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass ich mit meinem Leverkusenschal sehr offensichtlich gar nicht in diese Gruppe hätte kommen dürfen. Passiert ist nichts.
3Sat mit einem Bewegtbildbeitrag zum Fangipfel in Berlin, der sich mit dem DFL-Sicherheitskonzept auseinander setzte.
Trikotsponsoring
Gestern fragte ich via Twitter, ob sich eigentlich niemand mehr über das Wiesenhof-Trikotsponsoring bei Werder Bremen empört. Prompt kommt heute eine Antwort vom Sportinsider.
Die Geschichte mit Werder Bremen und dem Trikotsponsor Wiesenhof ist nicht gerade ein Musterbeispiel einer Positiv-Image-Story. Klaus Allofs musste sich erst kürzlich wieder im Interview mit dem Magazin 11 Freunde (Novemberheft) dazu äußern. Nun, in meinem Kühlschrank gibt es kein Wiesenhof. Im Tiefkühlfach ebenso Fehlanzeige.
Leere Kassen in Bremen
13,9 Millionen Euro Verlust haben die Bremer in abgelaufenen Geschäftsjahr gemacht.
Jan Christian Müller (FR) ist skeptisch aufgrund der Präsentation der Zahlen, die die Werderaner als Erfolg verkaufen.
Die Verantwortlichen sind nun eifrig bemüht, der aktuellen negativen Berichterstattung im Zusammenhang mit dem Rekordverlust entgegenzuwirken. Die Höhe des Minusbetrages sei „ein Erfolg“, sagte der stellvertretende Aufsichtsratschef Hubertus Hess-Grunewald. Geschäftsführung und Aufsichtsrat hätten „die Weichen für die Zukunft gestellt, um ein Defizit, das sonst vielleicht um ein Vielfaches höher ausgefallen wäre, zu verhindern.“ Hess-Grunewald räumte aber auch ein: „Es war ein hartes Jahr.“
Twente Enschede
Die NZZ porträtiert die aktuelle Entwicklung in Enschede. Die Holländer wollen sich als europäisches Spitzenteam etablieren, was jedoch im Moment nicht gelingen will.
Fortuna Düsseldorf verklagt Elfmeterpunkt-Dieb
„Zuerst dachten wir, der arme Kerl, wie können wir ihn einbeziehen. Aber dann hat er sich drei, vier Wochen später noch in allen Medien feiern lassen“, sagte Finanzvorstand Paul Jäger am Montag auf der Mitgliederversammlung des Aufsteigers: „Dann hat es uns gereicht. Wir haben ihn auf 50.000 Euro verklagt.“
Welt. Puh.
Nominierungen für Afrikas Spieler des Jahres
Natürlich wurde auch Didier Drogba nominiert. Den Rest gibts bei CNN.
Stilblüten in der Oberliga
Oberligist mit eigenem Sammelbildchen-Heft.
DFB-Pokal-Finale 2001
Hans-Martin hat sich das DFB-Pokal-Finale von 2001 nochmal angeschaut.
Tim Wiese-Fans
Was wir schon immer wissen wollten. Franziska van Almsick ist Tim Wiese-Fan.
Podcasts
Teve129 – Der Podcast vom Textilvergehen beschäftigt sich dieses Mal mit Daniel Haas. Unter anderem.
„Gespräch en blog“ mit Alexander Gutzmer und Benjamin Kuhlhoff zum Thema Stadionarchitektur und Sicherheit habt ihr gehört, oder?
Social Radio
Die Sportschau heute Abend wieder mit dem Social Radio.
Aktion Libero Diskussionsabend
Die Aktion Libero stellt die Teilnehmer des Diskussionsabends »Fußball & Homosexualität – die Rolle der Medien« am 17.11.2012 vor.
Blogaktionen
Miasanrot führen ihre Interviewreihe mit Fans des FC Bayern München fort.
Torsten Wieland führt zum zweiten Mal das Schalkewichteln durch.
Blogundweiss tauscht ein Trikot gegen ein Logo.
Fehlschuss des Tages
Zeitspiel des Tages
In your face. Ein Mal? Nein. Zwei Mal!
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