Der gestrige Abend gehörte der Nullnummer in Liga 2, ab heute beginnt dann wieder die Woche der internationalen Wettbewerbe. Ein Blick in die Handbücher der UEFA zu Europa und Champions League sei empfohlen und auch die Bilder aus Everton sind besonders zu empfehlen. Zum Abschluss steht heute die Medienabteilung mit einer kritischen Betrachtung des Moderatorin-Castings bei „Sky“ und der rechtlichen Situation für Nutzer von illegalen Live-Streams.
2.Liga
Schon letzten Freitag schrieb die „FAZ“ über den „Tiefstand am Rhein„. In Köln hofft man, dass der Tiefpunkt langsam überwunden ist und zumindest der Zuschauerzuspruch am Montag Abend mit 45.000 Besuchern zeigt, dass das Publikum gewillt ist dem Verein weiter zu unterstützen. Am Ende des Abends hatten die Zuschauer ein torloses Unentschieden erlebt, das „Effzeh.com“ unter „Wieder gut gespielt, wieder keine Tore“ analysiert hat:
„Das Potential der Einzelspieler und vor allem des Kollektivs wird nach den letzten beiden Spielen niemand mehr bestreiten können. Die Frage bleibt jedoch, wie lange man noch Geduld haben kann. Zwei Punkte aus fünf Spielen sind zu wenig, der Abstiegskampf kann nicht das Saisonziel sein. Wenn Köln es schafft, zu treffen, wird die Mannschaft vermutlich explodieren. Es bleibt zu hoffen, dass es dann nicht schon zu spät ist.“
Die „FAZ“ glaub, dass der FC das Siegen verlernt hat:
„Auch gegen den FC St. Pauli reichte es am Montagabend vor 45.200 Zuschauern nur zu einem torlosen Remis. Damit blieb der Bundesliga-Absteiger saisonübergreifend im 14. Punktspiel sieglos – die längste Negativserie aller Clubs in den drei höchsten Ligen.“
Champions League
Die UEFA bietet das Handbuch zur Champions League als PDF an.
Borussia Dortmund tritt in der „Gruppe der Meister“ zum Auftakt gegen Ajax Amsterdam an. Die „Frankfurter Rundschau“ über die Hoffnungen der Dortmunder in diesem Jahr endlich auch international erfolgreicher zu sein und über Michael Zorc:
„Andererseits ist aber immer noch schwer zu ermessen, wie groß Zorcs Anteil an der Dortmunder Erfolgsgeschichte der vergangenen Jahre ist. Denn bevor der Sportdirektor Klopp zum BVB holte, gab er Trainern wie Jürgen Röber oder Thomas Doll und Spielern wie Philipp Degen oder Steven Pienaar gut bezahlte Verträge. Leuten, die weit hinter den Erwartungen zurückblieben.“
Auch die „New York Times“ widmet sich dem Deutschen Meister: „A Seasoned Dortmund Starts Fresh„:
„Dortmund go into this new European campaign afresh with experience aplenty and a squad that has thrived in each test since the abysmal failures of last year. They approach this Group of Death, with its lauded champions from each corner of the continent, with composure and a desire to prove to their worth. Another shot at European success.“
„Schwatzgelb.de“ widmet sich der Gastfreundschaft in Dortmund und wundert sich über die Berichterstattung der Medien über die Fans aus Amsterdam:
„Angst vor Fans aus Amsterdam“, titelt DerWesten. Die Ruhrnachrichten indes wissen, dass die Gästefans von Ajax als „besonders brutal“ gelten. Der City-Ring der Einzelhändler warnt seine Mitglieder vor kaputten Schaufensterscheiben und geplünderten Läden und die Polizei kündigt – quasi als deeskalierende Maßnahme – den anreisenden Niederländern direkt eine konsequente Gangart und Manndeckung ab der deutschen Grenze an. Wo ist eigentlich die Gastfreundschaft geblieben?
[…]
Die Stadt Dortmund bietet den Gästen morgen nahe der Reinoldikirche immerhin eine kleine Gelegenheit, sich auf das Spiel einzustimmen. Wohlgemerkt den Gästen, denn ein gemeinsame Zusammenkunft beider Fanlager ist nicht vorgesehen und wohl auch nicht wirklich gewünscht.
Schade. Wer Borussia auf europäischer Ebene auswärts begleitet, wird um das Erlebnis wissen, die schwatzgelben Farben in fremde Fußgängerzonen tragen zu dürfen, dort zu feiern und mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Dort, wo man tatsächlich als Gast empfangen wird, macht das gleich noch mal so viel Spaß.“
„Any Given Weekend“ widmet sich ausführlich dem sportlichen Gegner aus Amsterdam: „Das Mögliche vom Unmöglichen„
Die „Berliner Zeitung“ widmet sich dem Start der Schalker in die Champions League: „Herausforderung in Piräus„
Bundesliga
Schalke-Boss Clemens Tönnies spricht mit der „Osnabrücker Zeitung“ über Skandalfreiheit, Pyros und eine große Sehnsucht.
Der SC Freiburg freut sich laut „kicker“ über Rekordgewinne.
Hannover 96 hat „Einspruch gegen den Huszti-Platzverweis“ eingelegt.
Christoph Ruf schreibt für „Spiegel Online“ über den „Hoffenheimer Schlingerkurs„:
„Im Kollektiv aber war es dem SC deutlich unterlegen. Das ist ein Armutszeugnis für einen Trainer. Auch Babbels Punkteausbeute ist verheerend: Seit seinem Amtsantritt am 10. Februar gab es nur vier Siege.
[…] 1899 Hoffenheim steht anno 2012 für nichts mehr, außer für den Versuch, mit viel Geld einigermaßen über die Runden zu kommen. Diese Einfallslosigkeit bestraft inzwischen auch die ohnehin schon ausgesprochen bescheidene Fanbasis: Zum badischen Derby bequemten sich gerade einmal 500 Gästefans.“
Laut „Sportschau“ suchen die Hoffenheimer nun einen Manager, damit Babbel nicht mehr in Doppelfunktion tätig sein muss. Andreas Müller und Christian Nerlinger sind Kandidaten.
Christian Spiller schreibt für „Zeit Online“ über Raphael van der Vaart und glaubt „Beim Messias dauert’s noch„. Der Autor ist sich aber sicher, dass der Holländer für die Hamburger die „Abstiegsversicherung“ ist – und meint wohl eher die „Nicht-Abstiegsversicherung“. Van der Vaart und seine Frau werden viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen und geben so Trainer Fink die Möglichkeit sich an wichtigen Aufgaben zu versuchen:
„Wenn Fink mehr Zeit hat, wird er vielleicht auch seine Abwehr in den Griff bekommen, die größte Hamburger Baustelle nach der Elbphilharmonie. Die Viererkette um Zhi Gin Lam, Heiko Westermann, Michael Mancienne und Jeffrey Bruma offenbarte auch in Frankfurt erschreckende Lücken. Schon in der 33. Minute nahm Fink den verwirrten Mancienne vom Feld, der bei den ersten beiden Gegentoren in Tagträume versunken war. Wahrscheinlich träumte er von zu Hause. Vielleicht wohnt er ja auch in Eppendorf.“
Sicherlich ist van der Vaart auch Thema im „Rautenradio“ (gibt es auch bei twitter). Frisch auf dem Podcast-Markt sprechen Florian und Sven über ihren Lieblingsverein. Weil es die erste Folge ist, freuen sich beide über Euer Feedback in den Kommentaren.
Im „kicker“ kommt VfB-Manager Fredi Bobic zu Wort und meint „Wir sollten die Situation nicht dramatisieren„
Holger Badstuber muss beim FC Bayern den Außenverteidiger geben und ist laut „Süddeutsche Zeitung“ not amused: „Chefchens Forderung„
International
Beim Spiel in Everton wurde gestern auf bemerkenswerte Art und Weise der 96 Opfer von Hillsborough gedacht. Der Reporter trifft es gut, wenn er sagt: „A moving act of remembrance„.
Marc Schlömer berichtet für „Sport Inside“ von der Aufarbeitung von Hillsborough: „96 Mal Gerechtigkeit„
Polnische Clubs unterstützen laut „StadiumDB.com“ legale Pyrotechnik in polnischen Stadien:
„As fines for lighting flares are seen as disproportionate and not addressing the issue of hooliganism, Ekstraklasa sides suggest seeking a solution to the issue that would include both spectator safety and fans’ will to create proper football atmosphere.
Current bill on mass event safety treats pyrotechnics very severely. Clubs are signaling that reconsideration of this law would be welcome, for example to allow organizer to use specific pyrotechnics via trained personnel. Of course, only with approval from all bodies that overlook match organization.
In Spanien ist Real Madrid schon in dieser frühen Phase der Saison acht Punkte hinter dem FC Barcelona. Laut „spox“ nimmt Trainer Mourinho die Schuld auf sich: „Ich bin der einzige Schuldige„
Laut „Deutsche Fußballer im Ausland“ trainiert Kevin Pezzoni bei Ipswich.
In Deutschland hat man Sorge, dass einzelne Mäzene nach zum Beispiel englischem Vorbild Clubs wie Spielzeuge besitzen könnten. Es könnte aber noch schlimmer kommen wie ein Blick von „A Football Report“ nach Mexiko zeigt. Dort besitzt der reichste Mann der Welt nicht nur einen Verein.
Europa League
Die UEFA bietet das Handbuch zur Europa League als PDF an.
Borussia Mönchengladbach hat nicht lange Zeit sich über die Heimspielniederlage gegen Nürnberg zu ärgern. Am Donnerstag steht schließlich das erste Europa League Gruppenspiel auf Zypern an. Die „Rheinische Post“ fragt deshalb schon heute: „Wer ist eigentlich AEL Limassol?„
Geschichte
„In Bed With Maradona“ widmet sich „Soccer under the Swastika: Football´s Forgotten Holocaust Victims„
Fans
Jens Koch und Christof Voigt berichten für „Sport Inside“ aus Dortmund über die Probleme mit rechten Anhängern. In „Wehret den Anfängen“ wird deutlich, dass der BVB im Besonderen und die Fußballclubs, die Politik und die Polizei im Allgemeinen mehr tun muss, um fremdenfeindliche Umtriebe in den Stadien zu bekämpfen. Mit Stadionverboten allein ist es sicherlich nicht getan.
Markus Herrmann, Autor von „Herms Farm„, kommt aus Thüringen und ist Fan des MSV Duisburg und von Bayern München. Dazu pflegt er Sympathien für die Borussia aus Mönchengladbach. Klingt komisch. Ist aber so. Nun war er das erste Mal in der Nähe von München zum Heimspiel der Bayern und beschreibt unter anderem seine „7 Stunden Anfahrt zum Heimspiel“ sehr amüsant:
„Interessant so etwas zu sehen übrigens. Ich selbst würde nämlich eigentlich immer die Finger von solchen Pauschalangeboten lassen, was Fußball angeht. Denn dann kann es, wie in diesem Fall, vorkommen, dass im gebuchten Hotel plötzlich gar kein Zimmer frei ist und man auf dem Weg zum Stadion auf den Tickets ein klein gedrucktes “Gästebereich – Kein Zutritt in FC Bayern Fanbekleidung” finden. Oh. Ich sah vor meinem inneren Auge den Glanz meiner Arena-Premiere davon schwimmen und mich stumm zwischen einem Haufen karnevalesker Kasperköpfe stehen. Aaaaaber … das vorweg … alles noch mal gut gegangen.“
„Stadionwelt“ hat insgesamt fünf Videos von den „Mainzer Fantagen“ gesammelt.
In Düsseldorf freut man sich über fünf Punkte aus drei Spielen, ärgert sich aber über die Wortwahl der Fans gegen den DFB und über eine Auseinandersetzung auf einem Rasthof mit Fans von Rot-Weiß Erfurt. Die Fortuna untersucht die Angelegenheit und setzt auf Dialog, wie die „Rheinische Post“ zu berichten weiß.
Medien
„Die Welt“ – ja so heißt sie jetzt wieder – über das Anschauen von Fußball-Live-Streams: „Live dabei, aber mit halbem Bein im Gefängnis„
Der „Kommentatoren Blog“ bietet wie gewohnt einen Überblick über die Ansetzungen der Sender zu den kommenden Fußballspielen. Dazu wird mit dem Kommentatorin-Casting von „Sky“ hart ins Gericht gegangen:
„Dass Sky ein solches Casting aber in die Öffentlichkeit verlagert und mit Marcel Reif, Matthias Brügelmann und Bärbel Schäfer (WTF?!) eine Jury einsetzt, anstatt die üblichen Entscheidungsträger ihren Job machen zu lassen, sagt viel über die Hintergedanken aus. PR bleibt PR. Zudem wird jede Feministin beim Anblick des Trailers zur Aktion (eine aufgebrezelte Dame stöckelt in ihren Schühchen auf den Kommentatoren-Platz in der Allianz Arena) wohl durchdrehen.“
Der WDR zeigt das Spiel zwischen Preußen Münster und Arminia Bielefeld laut „liga3online“ am Samstag ab 13.55 Uhr live im TV.
Laut „DWDL“ Michael Antwerpes als SWR Sportchef auf.
Jens Weinreich zum Google Hangout nach dem „ZDF Sportstudio“.