Fußball ist schon eine verwirrende Sache. Geht es nun um Geld oder Liebe? Wird die Bundesliga bald nicht mal im Pay-TV vollständig zu sehen sein? Wann lässt Real Madrid Schalke endlich mal gewinnen? Hat Wolfgang Niersbach einen Anspruch auf die Riester-Rente? Ist Philipp Lahm ein chinesischer Spion? Und wird der Effzeh jemals eine skandalfreie Saison erleben?
Die Antwort auf all diese und weitere Fragen ist natürlich: Ronaldo!
1. Real Madrid schwächelt spielerisch wie lange nicht mehr (WELT). Bitter für den FC Schalke (und sein Twitter-Team), den Ronaldo & Co. dennoch im Schongang besiegten. Ratlosigkeit macht sich breit. Der Königsblog ist durch den bloßen Umstand, dass Ronaldo gestern noch vergleichsweise gnädig war, jedenfalls nicht zu besänftigen. Die FAZ ist verwirrt von so viel Ronaldo (siehe hier & hier).
Extrem Ronaldo-hafte Partie übrigens. Mehr Tore als gute Entscheidungen. #tororientiertheit #purismus #kompletteralsInzhagi
— Martin Rafelt (@MartinRafelt) 18. Februar 2015
2. Geld regiert die Fußballwelt: Die Premier League und ihr TV-Deal versetzen Bundesliga-Manager in Panik. Neue Erlösmodelle sollen her. Dabei scheint nichts heilig. Salami-Anstoßzeiten, ein deutscher Boxing-Day, die Abschaffung der Sportschau, gar das Ende von 50+1? Aktives Abseits spielt einige Szenarien durch und gibt Prognosen zur Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens ab. Udo Muras wirbt dagegen für die identitätsstiftende Anstoßzeit 15:30 (WELT).
3. Dass beim TV-Deal in England noch längst nicht das letzte Wort gesprochen ist, erklärt Heinz Peter Kreuzer (Deutschlandfunk). Dort fällt die britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom im März eine Entscheidung, die auch für Bundesligafreunde (sehr) weitreichende Konsequenzen haben könnte.
4. Fast in Vergessenheit geraten war der Umstand, dass der FC Bayern so etwas wie diese „Nerven“ besitzt, von denen so oft die Rede ist. Doch 90 Minuten nach dem dürftigen 8:0 in der Liga fluchte Rummenigge, mahnte Sammer (Goal) und haderte Beckenbauer mit Guardiola (FOCUS). Eine Petition gegen dessen Aufstellungen reichten gar einige erboste Fans ein (change.org).
5. Noch schiefer hängt der Haussegen bei Wolfgang Niersbach, dem Weggefährte Theo Zwanziger ein Date mit der FIFA-Ethikkommission beschert hat. Grund: Die Rentenvereinbarung des DFB-Präsidenten (FAZ).
Zwanziger ist wie dieser Geisterfahrer-Witz. Geisterfahrer hört im Radio Meldung über Geisterfahrer. Sagt er: „Einer? Hunderte!“. — Breitnigge (@breitnigge) 18. Februar 2015
6. Chelseas Auswärtsfans machten in Paris mit einer Aktion der ekligen Sorte auf sich aufmerksam. Dass Rassismus auch im Fußball kein Problem von betrunkenen Einzeltätern ist, bewies dagegen erst kürzlich Italiens Ex-Nationaltrainer Arrigo Sacchi. Greg Lea mit einem ausgezeichneten Text über eines der ältesten Probleme (nicht nur) im italienischen Fußball (Guardian).
7. Im Kampf um höhere TV-Einnahmen hat der FC Bayern längst neue Wege erschlossen. Eine Partnerschaft mit dem chinesischen Staatsfernsehen soll für zusätzliche Einnahmen sorgen (SZ). Philipp Lahm steht derweil schon kurz vor der Einbürgerung (Facebook).
8. Des Einen Reus ist des Andren Junuzovic. Auch Werders Freistoßexperte sorgt mit seiner Vertragsverlängerung für Frühlingsgefühle beim Anhang. Stefan Karger hat ein paar Liebesentgleisungen gesammelt, so schön, wie nur Fußball-Foren sie hervorbringen können. (abseits.at)
9. Kevin Großkreutz ist der Liebling des Boulevards. Im Dezember hatte er sich mit Fanartikeln des Kölner Ultraclubs „Boyz“ fotografieren lassen – dessen Mitglieder am Wochenende in Mönchengladbach randalierten. Nun distanziert er sich von Gewalt und fragt „Why always me?“ (Instagram). Antworten versuchen nach dem Schock dagegen Der 4. Offizielle, das Fan-Projekt Köln sowie Rechtsanwalt Matthias Düllberg zu geben. Jeder aus seinem Blickwinkel – allesamt sehr lesens-, bzw. hörenswert!
10. Bayerns Champions-League Gegner Shakhtar Donezk ist ein Verein ohne Heimat. Alec Luhn über die Bedeutung des Fußballs in Zeiten des Krieges (Guardian).
11. 2014 sollte das Jahr des russischen Fußballs werden. Rassismus, der Rubel, Gewalt und ausbleibende Zuschauer sorgten für das genaue Gegenteil. Toke Møller Theilade über ein Jahr zum Vergessen (Futbolgrad).
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