Er ist Chefredakteur der Gazzetta di Kalk und feierte große Erfolge als Fan des VfB Stuttgart. Auf twitter gehört er zu den unterhaltsamsten Schreibern und poltert gern im Affekt. Aber immer mit Herz.
Um es mit Markus Lanz zu sagen: Wir freuen uns sehr und bedanken uns sehr, sehr herzlich für den hochinteressanten Text hinter Tor Nummer 4 bei @LLCurly.
„Schreib mal dein Fußballerlebnis des Jahres auf!“ – sagt er zu mir, Italo-Schwabe aus Köln, und ich dachte im ersten Moment „will er mich verarschen?“ Ich bin Fan des VfB Stuttgart, genetisch der Squadra Azzurra angehörig, wohnorttechnisch sympathisiere ich mit dem Effzeh. Ich habe seit Jahren kein Fußball-Highlight mehr erlebt!
HALT. STOP! Das stimmt ja gar nicht. Hat die Squadra Azzurra nicht mit einer taktischen Meisterleistung den Spanier ein Remis abgetrotzt? Und hat dieselbe Mannschaft nicht Deutschland aus dem Turnier gekickt? Auch sieht man ein Spiel wie in Dortmund nicht jedes Jahr. Die eigene Mannschaft liegt 2:0 hinten, kämpft sich zurück, geht durch Schieber in Führung, Dortmund kann das Spiel noch mal drehen, geht 4:3 in Führung und in der Nachspielzeit erzielt Gentner das 4:4. WOW – WAS FÜR EIN SPIEL! Und ich war im Stadion! WAHNSINN!
Und doch ist mein Highlight ein anderes. Es ist das Auswärtsspiel in Kopenhagen. Todkrank (Männergrippe) geht es früh morgens um sieben Uhr (oder so) los – mit der S-Bahn ins Dorf an der Düssel. In Leverkusen-Mitte steigt ein gut angeheiterter Rapid-Fan mit einer Flasche Kölsch in die Bahn und möchte wissen, wie viele Haltestellen es bis nach Leverkusen-Mitte sind. Spontan entschließt er sich bis nach Düsseldorf zu fahren. Am Flughafen angekommen möchte keiner meinen neuen Reisepass sehen, für den ich 5 Tage (!!!) auf dem italienischen Konsulat verbracht habe. Mit einer Propellermaschine geht es dann los. Ankunft in Kopenhagen, einchecken ins Hotel und ab zur Jungfrau – was für ein Reinfall. Weiter in die Stadt zu den anderen VfB-Fans. Am Fan-Treffpunkt angekommen beschließen Hirngabel und ich erst mal ordentlich Kaffee zu trinken, in rauen Mengen. Irgendwann treffen wir die Jungs aus Berlin und der Spaß beginnt. Bier – Fußball – ewig langer Fußmarsch zurück – einmal in die falsche Richtung gefahren – Pizza aus dem Mülleimer essen (nein, nicht ich) und zum guten Schluss ein Tee im Irish Pub (sic!). Im Hotel noch von Sägearbeiten geträumt und morgens um vier wieder zurück nach Köln. What a Day!