Meine Damen und Herren!
Sparen wir uns einfach den Austausch von Höflichkeiten! Sie wissen: Mittwoch ist DID-Tag auf Fokus Fussball. Das wird in der Redaktion weiter kontrovers diskutiert. Aber noch haben sie mir das Wort nicht verboten.
Unbeirrt
Dembowski
Stuttgart – Ziviler Ungehorsam stößt auf wenig Anklang. DFB droht mit Strafe.
Großes Tennis? Die Proteste der Dortmunder Anhängerschaft gegen die Hochpreispolitik der Bundesliga-Verein lösten noch am Abend erregte Diskussionen in den sozialen Netzwerken aus. Teile der Fans waren nicht nur dem Anstoß des Pokalfights ferngeblieben, sondern hatten in der 25.Minute des Spiels auch Tennisbälle auf den Rasen geworfen. Dies hatte unter den 40-Zoll-Fans für Unmut gesorgt.
„Natürlich fühlen sich Leute gestört, wenn man das „Event“ unterbricht. Das ist ja auch gut so“, sagt Kein Zwanni-Aktivist Marc Quambusch im DID-Gespräch. „Das ist eine Art des zivilen Ungehorsams.“ Die Proteste seien weiterhin nicht gegen „Leute, die Tennis mögen“ gerichtet gewesen, beschwichtigt die Szenegröße.
Bereits im Vorfeld der medienwirksamen Proteste kritisierten Ballsportliebhaber den erneuten Alleingang der Borussen, doch Quambusch will davon nichts wissen. Kein Zwanni sei für alle Fans offen, erklärt der Ex-Filmemacher, und verweist auf die Fans aus Köln und Mainz, die sich in der Vergangenheit ebenfalls gegen die Preissteigerungen ausgesprochen hatten. „Ich verstehe den Vorwurf nicht“, so der leidenschaftliche Fan, der sich im Vorfeld der Partie heiße Auseinandersetzungen auf Twitter lieferte. Niedrige Preise seien im allgemeinen Interesse. Fußball, ergänzte Quambusch, sei „Volkssport und kein Geschäftsmänner-Sport.“
Am Mittwoch nahm der DFB Ermittlungen gegen den BVB auf. Rainer Wendt war für diese Redaktion für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Internet – Philosoph löst Debatte aus
Der selbsternannte Fußball-Philosoph Wolfram Eilenberger veröffentlichte am Dienstag eine Kolumne auf Zeit Online. Handball als die Alternative für Deutschland. Der Auswahlspieler der deutschen Literaturnationalmannschaft verstand dies als Probebohrung in die aktuelle Volksbefindlichkeit.
Der Handball verweise „mit aller Macht auf eine selig verklärte, deutsche Reihenhausvergangenheit der achtziger Jahre“, befand der Philosoph, und widerbelebte das wunderbare Wort „kartoffeldeutsch“ — im Zusammenhang mit der Migrantenquote des erfolgreichen Handball-Teams — das noch in den 90ern-Jahren als Auszeichnung auf den Sportplätzen des Ruhrgebiets galt. Trotzdem stieß er in der Folge in den sozialen Medien auf erheblichen Widerstand, und Handball-World.com-Schreiber Christian Ciemalla hielt am Folgetag eine flammende Gegenrede. Spiegel-Autor Rafael Buschmann verstand auf Twitter die Welt nicht mehr.
„Ich finde kartoffeldeutsche Namen wie Wolfram oder auch Dietfried gut“, erklärte Ermittler Dietfried Dembowski im DID-Gespräch, ergänzte jedoch, dass er den Text eigentlich sehr gut fand. „Er hat eine Debatte ausgelöst. Im Internet! Das muss man erst einmal schaffen!“
Hoffenheim – Huub Stevens verabschiedet sich.
In akuter Abstiegsnot, und jetzt noch ohne Trainer. Huub Stevens (62) tritt aus gesundheitlichen Gründen als Trainer der Kraichgauer zurück, berichtet der SID. Seine kurze Amtszeit in Hoffenheim bleibt somit ein großes Missverständnis. Jetzt heißt es noch einmal „Der Knurrer aus Kerkrade“ schreiben, und Stevens alles Gute wünschen.
FIFA – Sheikh Salman hält nichts von einer Wahl
FIFA-Präsidentschaftskandidat Sheik Salman hat in einem Interview mit AP eine „win-win“-Lösung im Vorfeld der Wahlen am 26. Februar vorgeschlagen. Man solle sich einfach im Vorfeld auf einen Kandidaten einigen, sagte der bahrainische Fußballfunktionär, und meinte vielleicht sich. Dies wäre die beste Lösung für alle. Auch für UEFA-Zeremonieleiter und Verlegenheitskandidat Gianni Infantino, dem erst am Vortag die Unterstützung der stimmlosen European Club Association zugesichert wurde. Sheikh Salman griff eine Idee des russischen FIFA-Exco-Mitglieds Vitaly Mutko auf, und setzte auf die nationalen Verbände. „Sie können überzeugen!“
Futsal – Standing Ovations für Ricardinho
Der 30-jährige Portugiese Ricardinho, Weltfutsalspieler von 2015, erzielt ein Traumtor. Die Halle jubelt, der Stadionsprecher schwärmt, und wir glotzen Futsal beim Tagesanzeiger. „Dat Ding hätte ich auch gemacht“, sagt DID-Futsal-Experte Ridley Ferundula.
No Dice – Ein Ende
Das englischsprachige Fußballmagazin No Dice existiert nicht mehr. Das verkündeten die Macher auf Ihrer Facebookseite, und schrieben noch einen letzten launischen Text über das Lichtenberg-Derby. Sie gehen mit Willie Nelson und den Worten: “It’s been so long now. But it seems now, that it was only yesterday. Gee, ain’t it funny, how time slips away.” No Dice waren ein wunderbares Magazin. Danke für all die Jahre.
Geburtstagskind des Tages
(Auflösung von gestern: Άγγελος Χαριστέας (Angelos Charisteas) wurde 36)
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Die Welt sprach mit Deniz Naki, der vom türkischen Verband. für einen Facebook-Post eine Sperre aufgebrummt bekam.
Field Reporter
Es mag sein, dass der Schiedsrichter an der einen oder anderen Stelle nicht zu unseren Gunsten entschieden hat, aber daran lag’s nicht
Rudi Völler hat vor dem Interview mit Sky Kreide gefressen. Leverkusen unterlag Bremen trotz der kleinen Erbse und vielleicht auch wegen des Schiedsrichters mit 3:1 Toren. Der Werksklub fährt nicht nach Berlin
Beim Jubilar kann es sich doch nur um den früheren
Ehe-Sturmpartner von Radmilo Mihajlovic handeln.Pingback: #Link11: »Dann geht er liegen« | Fokus Fussball