Wenn man sich die #Link11-Texte heute so zu Gemüte führt, dann könnte man meinen, dass der Fußball auf allen Ebenen mehr oder weniger verrückt spielt. Profis dürfen was Amateure nicht dürfen, Portugiesen müssen Chinesen mitspielen lassen, Chinesen kaufen für viele Millionen Bremer und Brasilianer, 1860 und der SC Paderborn streiten sich um die Teilnahme im Dschungelcamp und der FC Bayern fädelt Deals ein, die den Kopf zum Schütteln bringen.
Also: Alles wie immer.
1. Profisport und Amateursport sind verschieden. Die einen rennen und schießen für ihren Lebensunterhalt, die anderen für sich, das Team und das Bierchen danach. Doch die Unterschiede zwischen Amateuren und Profis werden größer, denn den Proficlubs sind Sachen erlaubt, die den Amateuren verboten sind. Kollege Fabian Scheler (Zeit) über Konfliktlinien und Ungereimtheiten.
2. Die größte Fußballbörse Europas findet in Erftstadt-Lechenich statt, denn Devotionalien aller Art und Unterschriften von Sepp Maier wechseln dort den Besitzer. Thorsten Schaar (11 Freunde) war vor Ort.
3. Italien droht ein neuer Fußballskandal. Viele Vereine sollen mit Steuersparmodellen den Fiskus betrogen haben. Laut Hans-Jürgen Schlamp (Spiegel) sind fast alle Top-Klubs der Serie A darin verwickelt.
4. Was macht man eigentlich, wenn man sich eine dumme Rote Karte abgeholt hat und man sauer auf die Presse ist? Richtig. Man führt ein Interview. Mit sich selbst. Berbatov trifft Berbatov. (11 Freunde)
5. Was ist die Datei Gewalttäter Sport? Wie kommt man rein? Und: wie kommt man wieder raus? Diese und andere rechtliche Fragen rund um Fußballspiele will die Fan-Hilfe Mönchengladbach in kurzen Videos erklären. Eine hervorragende Idee. Was die Fan-Hilfe eigentlich ist, erklärt die Fan-Hilfe selbst.
6. In der 2.Bundesliga streiten sich 1860 München und der SC Paderborn um den Titel der »Lachnummer der Liga«. Aktuell liegen die Penis-Äffäre Geplagten vorne, obwohl bei den Löwen grad der Ex-Präsident ausgetreten ist (SZ).
7. Peter Ahrens (Spiegel) glossiert das Theater an der Pader meisterlich.
8. In Portugals zweiter Liga werden in Zukunft mehr Chinesen kicken, denn nach einer Sponsoringvereinbarung müssen die Top 10 Clubs der Liga chinesische Spieler verpflichten und auch einsetzen. (spox)
9. Während einige Chinesen ins Unterhaus Portugals wechseln, zieht es Brasilianer und Bremer für viele Millionen in die 1. und 2.Liga in China. Alexander Mühlbach (SZ) über die Hintergründe.
10. Der FC Bayern München hat einen neuen Großsponsor.(Spiegel) Der Deal mit dem Flughafen Doha sorgt für Verstimmungen bei Kritikern, die schon die Trainingslager der Bayern in den Emiraten rügten. Mehr dazu in den nächsten Tagen.
Am Holocaust-Gedenktag ne Firma eines Staates zu hofieren, der Israel nicht anerkennt ist schon ein dickes Ding vom Landauer-Club. #fcbayern
— Jan-Henrik Gruszecki (@JH_Gruszecki) 27. Januar 2016
11. Nachdem die Nazis in Deutschland an die Macht gekommen waren, verboten sie jüdischen Sportlern die Teilnahme am Vereinsleben. Deshalb gründeten sich in den Folgejahren zahlreiche jüdische Vereine, was zu einer Hochphase des jüdischen Sports in Deutschland führte, weil Hitler die Sportler bis zu den Olympischen Spielen in Berlin 1936 noch gewähren ließ. Heute wird weltweit der Opfer des Nationalsozialismus gedacht, weshalb Sebastian Fischer (SZ) an »stille Helden« erinnert, die Fußball spielen wollten und viel auf sich nahmen, um auf dem Platz zu stehen.
Das ARD-Morgenmagazin zeigt Ausschnitte aus dem Film „Liga Terezin“ zeigt die Fußballliga im KZ Theresienstadt: »Beim Fußball fühlten wir uns lebendig.«
(Auflösung von gestern: Gedion Zelalem wurde 19)
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»Wie weh tut es diesmal?« – Christoph Biermann (11 Freunde) über zur Frage wie viel Langeweile der Fußball verträgt.
Field Reporter
»Heute kannst du es dir als Spieler gar nicht mehr erlauben, Vereine abzulehnen. Erst Recht nicht in der 3. Liga. Wer glaubt, immer etwas noch besseres zu finden, landet schnell in der Arbeitslosigkeit. Gerade wer Ende zwanzig oder noch älter ist. Es drängen so viele gut ausgebildete Talente nach, dass niemand großartig wählerisch sein kann. Ich würde sagen, heute sind Ostclubs sogar richtig attraktiv für Spieler. Die Stadien sind immer voll, die Trainingsbedingungen gut und das Interesse im Umfeld ist auch viel höher, als etwa bei den Reserven der Profimannschaften und kleineren Clubs. «
Torsten Mattuschka über Vereinstreue, Ostclubs und Fanausschreitungen. (Zeit Online).
Mixed Zone
Gegenwehr: Der Schalker Fußballprofi Roman Neustädter wehrt sich gegen Homophobie und Rassismus. (Spiegel) + + + Rückkehr: Oliver Reck wird Trainer in Offenbach. (FAZ) + + + Warnung: Menschenrechtler warnen vor FIFA-Präsidentschaftskandidat Al Khalifa. (FAZ) + + + Strafandrohung: Chelsea droht Transfersperre. (SZ) + + + Finale: Liverpool und Klopp gewinnen im Elfmeterschießen. (FAZ) + + + Verlängerung: Piszczeck bis 2018 beim BVB. (kicker) + + + Karriereende: Gianluigi Buffon, 38, will nach der WM 2018 aufhören. (NZZ) + + +
Ich ahn‘, um wen es geht. Mal @llcurly fragen, der kennt sich aus.
Ich hab‘ keine Ahnung. Aber ich bin noch jung. (Wenn nicht jetzt, Hwan dann?)
Du hast Doch keine Schamgrenze, hast doch Du!