#Finke "Es ist nicht die Aufgabe von #Effenberg, dem Spieler zu sagen, 'wenn du in die Hotelbar gehst, lass bitte die Hose oben'!" #SCP
— MaKe Medien (@MaKeMedien) January 25, 2016
Manche Dinge lehrt kein Wormuth. Welcher Laptoptrainer könnte schon so souverän mit pubertären Ausschweifungen in einer reisenden Truppe aus professionellen Fußballspielern umgehen (ein knackiger Lagebericht bei Schwarz und Blau), wie es ein Mann vermag, der alles erreicht und noch dazu das Bayern-Gen hat. Es ist offenkundig, dass Stefan Effenberg den SC Paderborn noch nicht ganz nach seinen Vorstellungen umgestalten konnte, denn in München wurden solche Angelegenheiten bekanntlich anders geregelt: »Unser Schwarzer hat den Längsten«, informierte Lothar Matthäus 1994 die Basketball-Nationalmannschaft der Damen über seinen Mitspieler Adolfo Valencia. Ein Gentleman der alten Schule: Die Hosen blieben an, die Information war trotzdem übermittelt. Beides soll auch für die heutige #Link11 gelten, wenngleich unser Banner der Fantasie der Leser erheblichen Spielraum lässt:
1. Wie war der Spieltag? Dembowski fragt (»Ist der Dardai-Zauber verflogen?«), Dembowski antwortet (»Wie soll man Zufälle erklären?«). Tobias Escher (Spielverlagerung) erklärt (Mannorientierungen, Halbräume, Schaaf, Meier). Max-Jacob Ost fragt, Thomas Nowag und Tobias Riemer antworten (Der 18. Spieltag beim Rasenfunk). n-tv.de fragt, Collinas Erben antworten (Fandel, Krug, Fehlentscheidungen).
2. Im Laufe der Winterpause hat der Deutschlandfunk seine kompetente Bundesliga-Berichterstattung einer besonderen Serie zugewandt: In sechs siebenminütigen Episoden wird die Verflechtung des Fußballs im Deutschland von heute in verschiedenen Facetten behandelt (1: Politik, 2: Wirtschaft, 3: Restsport, 4: Medien, 5: Wissenschaft, 6: Musik, Mode, Lifestyle), zum Abschluss gab es ein halbstündiges Sportgespräch mit Fritz Pleitgen, Wolfram Eilenberger und Peter Lohmeyer. Es lohnt sich, die Serie hier komplett zu verlinken: Blinde Liebe. Wie sich der Fußball in unserer Gesellschaft ausbreitet
3. Zeit für einige Nachbetrachtungen des Spieltages in den Vereinsblogs des Landes. Wir beginnen mit Köln – Stuttgart und dem Text »Momentum mal!« (Vertikalpass):
Mit dem Spiel gegen Köln hat es der VfB geschafft, das Momentum der Hinrunde zu erhalten und sogar noch zu verstärken und kann jetzt mit breiter Brust den HSV zum „Topspiel“ empfangen
4. Hoffenheim – Leverkusen. »Keine reine Kopfsache. Eine eher gastroenterologische Nachbetrachtung« (Akademiker-Fanclub):
Der Bauch, unser 2. Gehirn, ist gewissermaßen ein Abbild des Kopfhirns – Zelltypen, Wirkstoffe und Rezeptoren sind identisch. Und es hat weitere Vorteile: ähnlich Leonidas hat er treue Vasallen (bei Leonidas waren das u.a. Tegeaten, Mantineer, Korinther, Thebaner, in unserem Bauch sind es unzählige Bakterien) sowie einen lokalen Vorteil: Dort werden die Substanzen produziert, die unsere Gemütslage beeinflussen, wie Dopamin und diverse Opiate.
Außerdem dieser Nebensatz über die Sinsheimer Innenstadt (RNZ):
Immerhin stellte sich bei der Aufnahme der Personalien heraus, dass 35 von ihnen, wohl wegen früherer Untaten, ein bundesweites Stadionverbot haben, eigentlich also gar nicht erst nach Sinsheim hätten kommen brauchen – es sei denn wegen der Randale.
5. Hannover – Darmstadt. »96 – Darmstadt 98 1:2« (Niemals allein):
In einer Raute müssen oft mehr Wege als in „konventionellen“ Staffelungen gemacht werden, um wenigstens eine 3-1-Struktur mit einer Mittelfeldreihe herzustellen. Das verlangt viel Abstimmung untereinander und zu den jeweils unterschiedlichen Spielsituationen passende Koordination der Einzelspieler. Dazu können noch ein paar gruppentaktisch anspruchsvolle Abläufe im Pressing kommen.
6. Frankfurt – Wolfsburg (Nebenschauplatz). »Schweizer Nachtigall« (Eintracht Inside):
Dabei sind ja nicht mal die prominenten, jedem im Kopf präsenten Seferovic-Schludri-Szenen das größte Problem. Sein Manko ist die Mischung aus Hektik, Emotionalität und Egoismus (bislang war das in Abschlusssituationen, aber nicht im Umgang zu sehen) im Spiel. Lange konnte er mit Einsatz und Kampfgeist kaschieren, dass er fußballersich doch einige arge Defizite aufweist.
7. Bei S04 gibt es Kritik an Trainer Andre Breitenreiter (Königsblog). Zum Spiel Schalke – Bremen. »SPIEL GEDREHT, ALTER MANN!!!« (hb-people.de):
Ballgewinn im Mittelfeld, Zwischenspurt an den Gegnern vorbei, Blick in die Mitte und butterweiche Flanke auf den Fuß von Claudio Pizarro. 2:1 für Werder nach 53 Minuten, die beiden alten Hasen hatten es gemeinsam erzielt. Schalke erholte sich nur schwer von diesem Nackenschlag und Werder machte die Räume gekonnt eng.
8. Damit verabschieden wir den 18. Spieltag und wenden uns dem Grundsätzlichen zu: Trainer Baade schrieb ein Lob auf die Chance, auch und gerade die vergebene.
9. »What is attacking football?«. In der Reihe »Große Fragen, gelassen ausgesprochen« nutzte Jonathan Wilson die Winterpause in der Bundesliga, um im Guardian mal an den Grundlagen zu forschen.
10. Für die breite Basis der antikapitalistisch-selbstwidersprüchlich eingestellten Fußballfans hat Christoph Ruf in seiner »neues deutschland«-Kolumne diese Woche einen besonderen Leckerbissen: Es ist wirklich alles so schlimm wie es scheint. »Die Welt ist schlecht und eine Welt, in der die Strategie der Gewinnmaximierung mindestens die Gültigkeit der Schwerkraft für sich reklamiert, ist es erst recht.« (Warte zehn Minuten, vielleicht ändert sich alles)
11. Marcel Reif geht in seine letzte Rückrunde bei Sky. Ein Kommentar der Woche über den Doyen der deutschsprachigen Fußballkommentiererei und seine vermeintliche Überlegenheit.
Geburtstagskind des Tages
(Auflösung von gestern: Markus Schroth wurde 41)
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Christoph Biermann
(11Freunde):
»Wie weh tut es diesmal. Bleiben bald die Fans weg?«
Field Reporter
»Im möglichen Szenario Free Kompakt müssten die Sponsoren nach den Daten der Saison 2014/15 mit einer Verringerung des Bruttowerbewertes von 111 Millionen Euro rechnen«
Sponsoringberater Jan Lehmann im Lagebericht des Handelsblattes über die finanziellen Nebenwirkungen der künstlichen Verknappung des Gutes Bundesliga.
Mixed Zone
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Heißt der junge Mann nicht Zelalem? Gideon oder Gedion mit Vornamen.
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