#Link11: Der Wunderwuzzi

Die Montags-11 erscheint in dieser Woche zwar erst am Dienstag, lassen Sie sich jedoch nicht davon täuschen! Es handelt sich um eine gewöhnliche Link11. Ergo geht es zur Hälfte um Fußball, zur Hälfte um Diktatoren, Korruption, Zankereien ums liebe Geld, noch mehr Korruption, Terrorismus und die Scharia. Moderner Fußball eben.

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1. Der BVB meldete sich gegen Neu-Trainer Kramnys VfB Stuttgart eindrucksvoll zurück – traf allerdings auch auf einen Gegner, der sich in so mancher fußballerischen Basisdisziplin schwer tat. So erkennt denn auch Rene Maric nur kleine schwäbische Veränderungen durch den Trainerwechsel (Spielverlagerung). Dietmar Hamann glaubt dennoch, dass der VfB in die oberen Tabellenregionen gehört. Steile These (Spiegel).

Borussia Dortmund steht dagegen in jeder Beziehung sehr gut da – muss aber dennoch für so manche Schlagzeile herhalten. Mats Hummels, der nach einigen Fehlern und einer Unmutsäußerung über seine Fremdwahrnehmung mal wieder durchs Dorf getrieben wird, wird da auch schon mal ein frei erfundenes Zitat in den Mund gelegt (Kicker). Einige schwarzgelbe Ultras stellten derweil die peinlichen Seiten ihrer Kultur in Form bei einem Einbruch erbeuteter VfB-Fanutensilien zu Schau (Welt).

Für einen echten Skandal sorgten allerdings nur Borussias Verantwortliche, als sie kürzlich bekannt gaben, der BVB, vielleicht der wichtigste deutsche Fußballclub im Kampf gegen menschenfeindliche Ideologien, veranstalte sein kommendes Wintertrainingslager im Emirat Dubai. Dort gilt die Scharia. Ob weibliche, homosexuelle, jüdische oder in einer außerehelichen Partnerschaft lebende Borussenfans ihren Club besuchen werden, steht ebenso wenig fest, wie die Antwort auf die Frage, ob Hans-Joachim Watzke dort Sklaven gesehen haben wird (Westline).

2. Eine erfreuliche Nachricht für den BVB: So nah wie Pierre-Emerick Aubameyang schien lange niemand mehr Gerd Müllers „ewigem“ Rekord. Dabei wurde der Gabuner lange Zeit nur belächelt, galt es schneller Spieler, der sonst nicht viel kann. Für den BVB ist er längst der „neue Lewandowski“ geworden – wenn auch, genau wie der echte Lewandowski, auf Umwegen (11 Freunde).

3. Beim VfB Stuttgart wird man Alexander Zorniger wohl als den Mann in Erinnerung behalten, der der Mannschaft das Verteidigen austrieb und Deutschlands Alpha-Journalisten gegen sich aufbrachte. Der Rotebrauseblogger erinnert an den Alexander Zorniger, der in Leipzig noch immer für seine Konsequenz und seine Defensivarbeit (!) geschätzt wird.

4.  Bayer Leverkusen und der FC Schalke stehen nicht schlecht da, wollen jedoch auch nicht so recht in Schwung kommen. Erscheint das beim FC Schalke dank einer erneut eher defensiv-destruktiven Taktik nicht überraschend, konnte Leverkusen zumindest mit einer neuen taktischen Idee überzeugen, auch wenn diese noch nicht perfekt umgesetzt wurde. Rene Maric erklärt (Spielverlagerung).

5. Das Nordderby ging für Werder Bremen, wie zuletzt so Vieles, komplett in die Hose. Jonathan Meinecke verarbeitet das 1:3 gegen den HSV mit einer düsteren Abrechnung: Kein Selbstvertrauen, ein hoffnungslos unterlegener Kader, keinerlei erkennbare Talentförderung, keine Hoffnung. Auch für Vert-et-blanc war das Derby eine traumatisierende Zäsur. Von einem Verein, der nur noch ein Schatten seiner selbst ist.

6. Zum DFB: Von den meisten Schlagzeilen unberührt blieb dort bislang Wolfgang Niersbachs ehemaliger Vize Stefan Hans. Er, so die Version Lars Wallrodts, wurde von Niersbach mit der Suche nach verdächtigen Dokumenten betraut – und entlassen, als er tatsächlich etwas fand. Es folgt nun, was folgen musste: Stefan Hans verklagt den DFB (Welt).

7. Für Jürgen Klopp und den FC Liverpool geht es weiter bergauf, was mich insofern überrascht, als dass der Profikader besagter „Reds“ der (meiner Ansicht nach) am planlosesten zusammengewürfelte Geldverbrennungsapparat des europäischen Vereinsfußballs ist. Daher beobachte ich mit großer Spannung, welche Spieler unter Klopp zu den Gewinnern, welche zu den Verlierern zählen werden. Auch Werner Sonnleitner hat sich mit der Thematik befasst und zieht eine erste Bilanz (abseits.at).

8. Das 3:3 zwischen der TSG Hoffenheim und Borussia Mönchengladbach war ein Fußballspiel, wie man es sich als unbeteiligter Beobachter wünscht. Der Akademikerfanclub schickt sich passenderweise an, bei seinem Spielbericht nochmal eine Schippe drauf zu packen und liefert zuverlässig ab. Über tollen Fußball, Stevens‘ Elefantengedächtnis, Tamponwerbung und die Homöostase des Kurpfälzers.

9. Der Zank um TV-Gelder geht weiter, in der Bundesliga der Herren. Karl-Heinz Rummenigge, noch in liebevollen Gedanken an geheime Kirch-Deals, drohte nun schon einmal vorsorglich zuletzt aufmüpfigen Zweitligisten um den FC St. Pauli. Tendenz: Mit der zentralen Rechtevermarktung geht es zu Ende. Stellen Sie sich bitte jetzt das Bild einer weit geöffneten Schere vor (Welt).

10. Korruption und Steuerhinterziehung kann man jedoch nicht nur bei den Großen der Bundesliga: Sport Inside hat die Umtriebe der Bayern-Gegner Olympiakos Piräus und Dinamo Zagreb unter die Lupe genommen. Mafiös.

11. Du kommst hier nit rein: Vladimir Putin möchte keine Spieler aus dem Land von Recep Tayyip Erdoğan in seinem Land spielen sehen. Und was der König Präsident wünscht, geschieht natürlich. Auch, wenn es gegen zahlreiche FIFA-Statuten verstößt. Nur gut, dass in Russland keine WM stattfindet (FAZ).

Bandenwerbung

Auch zu diesem Spieltag hat Klaas wieder 11 höchst passende GIFs gesammelt (Reeses Sportkultur).

Geburtstagskind des Tages


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Die Replik des Vertikalpass auf Oliver Fritschs Generalabrechnung mit dem Gegenpressing

Field Reporter

»Es war eine Tragödie unschuldig und hilflos in einem der härtesten Gefängnisse der Welt zu sitzen. Mir wurde vorgeworfen auffällig gut gehalten zu haben und zu einem Buchmacher gesagt zu haben, dass wir unser Spiel gewinnen. Die Anklage war niemals Spielmanipulation, sondern ein verbales Einverständnis, eine Anklage die es in normalen westlichen Rechtssystemen nicht gibt. […] Die 101 Tag waren der absolute Alptraum. Mit Mördern eine Zelle zu teilen die zur Todesstrafe verurteilt waren machte das ganze natürlich sehr dramatisch. Aber auch die allgemeinen Zustände kann sich ein normaler Mensch nicht vorstellen. Kein Bett, keine Toilette, kein Toilettenpapier – nur zum Verständnis.«

Weltenbummler Lutz Pfannenstiel spricht mit Spox über die wohl facettenreichste Karriere aller Zeiten.

Mixed Zone
Hamburg: Selbst Uwe Seeler macht sich Sorgen um den SV Werder + + + Website: Alle.Zlatan.Tore (zhowtime.com) + + + Laaaangweilig: Wenn der Präsident das Spiel nach 63 Minuten abbrechen lässt (Sport1) + + + Advent: Spielverlagerung versüßt den Dezember mit Taktik-Türchen. Heute: László Kubala + + + Westlicher Lebensstil: Sicherheit = weniger Auswärtsfans (Haz) + + +

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