#Link11: Machen, was der Emir sagt

In diesem Sinne: Ich wünsche ein schönes Fußballwochenende! blogundpresseschau

1. Die deutschen Herren-Bundesligisten erlebten einen erfolgreichen Euro League Abend. Borussia Dortmund gewann souverän gegen den FK Qäbälä, war gedanklich aber vermutlich schon im Revierderby (Spiegel). Der FC Augsburg behielt gegen die ebenfalls kriselnde Spielvereinigung Alkmaar Zaanstreek auf beeindruckende Weise die Oberhand und darf wieder auf ein Weiterkommen hoffen (Augsburger Allgemeine). Nur der FC Schalke fiel mit seinem umkämpften Unentschieden gegen Sparta Prag etwas ab. Kollege Tobias Escher weiß, wie Schalke dennoch das Derby gegen den BVB gewinnen kann (11 Freunde) und Torsten Wieland findet die Euro League ohnehin nicht gerade knorke (Königsblog). Also: Alles gut. 

2. Es folgt eine der erstaunlichsten Geschichten, die ich je gelesen habe. Rolf Bantle wollte beim Champions-League-Qualifikationsspiel zwischen Inter Mailand und dem FC Basel nur kurz zur Toilette. Und war danach 11 Jahre lang verschollen. Andreas Reiners erzählt, wie es dazu kam (RP Online).

3. Ebenfalls schwer zu glauben: Karim Benzema muss sich vor Gericht verantworten, weil ihm vorgeworfen wird, Mitspieler Mathieu Valbuena mit einem Sex-Video erpresst zu haben (Deutsche Welle).

4.

Aus diesem ganzen hohlen Gerede wird auch deutlich, welchen Mitteilungsdrang und welchen Übermut man sich an der Spitze des Weltfußballs aneignet. Aber auch welche Blödheit.

Sepp Blatter mag sich schon immer lächerlich pompös inszeniert und in beachtlichem Umfang entrückten Quatsch geredet haben. Zuletzt aber klangen die wieder regelmäßiger werdenden Skandal-Interviews des FIFA-Patrons wie der hilflosen Versuch eines völlig verwirrten Mannes, noch ein letztes Mal groß aufzutrumpfen. Oliver Fritsch blickt durch den PR-Schleier und findet die Hoffnung auf eine unterhaltsame Zukunft (Blatter Pomp-Modus: off) (Zeit).

5. Neues vom DFB: Theo Zwanziger rückt mehr und mehr ins Zentrum der Affäre um Geld, dessen ursprüngliche Bestimmung plötzlich so vielen Menschen entfallen ist. Rainer Franzke runzelt die Stirn über ein wichtiges Dokument, dass der vermeintliche Whistleblower seinem damaligen Demnächst-Nachfolger erst verdächtig spät weiterleitete. Ließ Theo Wolfgang ins offene Messer laufen (Kicker)?

Spannend, und mit indirektem Bezug zu besagtem Geld: Franz Beckenbauer redet (ab Minute 14) in einem Videoausschnitt, der, als ich ihn gestern hier einbinden wollte, plötzlich nicht mehr auf Youtube zu finden war, mal so richtig frei von der Leber weg über die WM-Vergabe an Katar und inwiefern das „Sommermärchen“ damit zu tun haben könnte. Markus Lanz hat das Material dankenswerterweise gesichert (ZDF Mediathek). Ebenfalls spannend: Die ARD widmet sich in einer Videostory den undurchsichtigen Geldflüssen gemeinnütziger Sportvereine.

6. Der FC Bayern zeigte sich nach dem verlorenen Hinspiel und einem dürftigen 0:0 gegen Frankfurt gegen Arsenal wieder von seiner besten Seite. Rene Maric hat die fachgerecht ausgeführte Watschn für den FC Arsenal aus der Taktikerperspektive betrachtet (Spielverlagerung). David Alaba sehe ich von allen Bayern-Spielern am liebsten zu. Saskia Aleythe geht sogar soweit, die Allzweckwaffe unter den Weltklassefußballern „unheimlich“ zu nennen. Eine wohlverdiente Huldigung (SZ). Warum Pep Guardiola für den FC Bayern indes ein kostensenkender Faktor sein könnte, wenn er denn bleibt, weiß Claudio Catuogno (SZ).

7.

Aus der Rubrik: muss man nicht wissen, muss man aber wissen!

Zwei kleine Zahlenspiele zur Auflockerung: Die Schottische Furche beantwortet die brennende Frage, wieviele Zuschauer in den 30er Jahren eigentlich ein Fußballspiel im Ruhrpott besucht haben. Steven Gerrard spielt in der Major League Soccer. Das heißt unter anderem: 44.000 zurückgelegte Meilen im Jahr. Da hat es ein Fußballer im winzigen Deutschland vergleichsweise leicht. Trainer Baade weiß, wie leicht.

8. Als Jürgen Klopps BVB in der letzten Hinrunde nichts mehr zu gelingen schien, fragten einige, ob das (neben anderen Faktoren) nicht daran liege, dass das pöhler’sche System schlicht „entschlüsselt“ worden war, Dortmunds Gegner also genau wussten, wie sie zu spielen hatten, um Borussia Probleme zu bereiten. Ähnlich verhält es sich derzeit mit Mourinhos FC Chelsea. Nur gut, dass wir Bobby Gardiner haben, der diese These anhand harter Zahlen überprüft (Statsbomb).

9. Länger als 4 Jahre am Stück war Mourinho zumindest nie „special“. Seine längste Amtszeit hatte er nach wie vor als Co-Trainer beim FC Barcelona. Guy Roux dagegen war 44 Jahre (!) lang Trainer des AJ Auxerre und man wohl kann mit Fug und Recht behaupten, dass er den bei seinem Amtsamtritt in der fünften Liga dümpelnden Kleinstadtklub, der zwischenzeitlich Meister war und Spieler wie Eric Cantona hervorbrachte, mit seinen eigenen Händen geformt hat. Über ein fußballerisches Vermächtnis, das den Namen auch verdient hat (These Football Times).

10. Während Deutschland die Existenz der fremden Spezies „Youtuber“ bestaunt,haben sich usergenerierte Angebote in England längst auch auf dem Fußballmarkt etabliert.  Fan Channels erfreuen sich größter Beliebtheit. Seb Stafford-Bloor hasst sie wie die Pest und illustriert bei The Set Pieces gekonnt, warum dem so ist.

11. Und sonst so? Ewald Lienen, Real-Keeper.

Geburtstagskind des Tages

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»Für die Spieler der Europa-League-Klubs ist es allein aus Gründen der Regeneration eine sinnvolle Sache, erst sonntags zu spielen. Aber montagabends von St. Pauli nach Karlsruhe zu fahren, kann für die Fans natürlich ein Problem sein. Und so etwas wirkt sich auf die Stimmung im Stadion aus. Das kann ich aber nicht beeinflussen und meine Meinung ist da auch nicht gefragt. Ich kann nur sagen, dass ich die traditionelle Anstoßzeit um 15:30 für sinnvoll halte.«

Lars Stindl, Fußballer und Fan, spricht mit Stephan Reich (11 Freunde).

Mixed Zone
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