#Link11: Stimmen aus dem Off

Die Bundesliga-freie Zeit ist die Zeit der Off-Themen. Ich begrüße das. So finden sich in der heutigen Link11 neben Aktuellem von Frauen-WM, Fifa und der Herren-Nationalmannschaft auch ein paar Randthemen, die durchaus eine Erwähnung wert sind. Was machen die Dauerkartenpreise? Was sind brasilianische Verhältnisse? Was hat New York mit Fußball am Hut? Die Link11 liefert Antworten.

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1. Vier Partien gab es gestern bei der Frauen-WM in Kanada – Übersicht, Ergebnisse und Spielberichte direkt bei der Fifa. Die komplette WM wird Ralph Gunesch bei mein sportradio begleiten – mit kurzen täglichen Updates und einer Reihe von ausführlichen Sendungen. Das Interesse an der WM scheint sich in Kanada selbst in Grenzen zu halten, wie der Bericht vom Eröffnungsspiel der taz aus einer Bar in Ottawa beweist.

2.  Ein Beispiel für die Praktiken der Fifa gefällig? Chung Mong-Joon ist Ehren-Vizepräsident der Fifa und im Gespräch um die Blatter-Nachfolge. Dawn.com dokumentiert seine Verbandelung mit dem pakistanischen Fußballverband. Es ist viel Geld geflossen im Rahmen von Fifa-Förderprogrammen, wohl um die Unterstützung bei Wahlen zu sichern. Die acht geförderten Projekten sind bis auf eines nicht fertiggestellt.

Zur aktuellen Lage in Sachen Fifa-Komplex und zur Rolle Deutschlands führt der DLF ein Sportgespräch mit Rafael Buschmann und Harald Stenger Domenico Scala, Finanzaufseher der Fifa, soll nun intern Reformen auf den Weg bringen – der Tagesspiegel stellt ihn vor.

3. Den FC Dornburg hatten wir hier schon einmal vor ein paar Monaten in der Link11 – ein rechtsextremes Fußballteam, das in den tiefen des Amateurfußballs Sachsen-Anhalts seine Gegner auf dem Platz mehrmals tätlich angriff. Auch 3 Monate nachdem die Probleme öffentlich thematisiert wurden und einige Vereine sich klar gegen den FC Dornburg positioniert haben, bleibt die Situation unverändert. Der Fußballverband Sachsen-Anhalt scheint das Problem weiterhin zu vernachlässigen (taz). Aktiver zeigt sich Borussia Dortmund. Der Verein entzog dem Fanclub „Borsig Borussen“ den Stauts eines offiziellen Fanclubs, nachdem dieser sich an einer Demo der Partei „die Rechte“ beteiligt hatte (Faszination Fankurve).

4. Vater Staat. Manchmal sorgt er für Kopfschütteln. Aktuell zum Beispiel im Fall eines Werder-Fans, der 2012 nach einem Spiel in Bielefeld von Hooligans angegriffen und schwer verletzt wurde. Sein Angreifer wurde verurteilt, kann aber die Gerichtskosten nicht tragen. Die soll stattdessen der Geschädigte übernehmen (Welt).

5. Das Champions League-Finale war vermutlich der letzte große Auftritt von Xavi. Auch wenn wir hier schon einige Xavi-Porträts verlinkt haben, dieses bei twentyminutereads ist es ebenfalls wert, gelesen zu werden. Anhand von Xavis Aussagen in einer ganzen Reihe von Interviews wird seine gesamte Karriere, beginnend mit seiner Kindheit, rekonstruiert.

6. Die Bundesliga macht Pause – hinter den Kulissen wird an den Kadern für die neue Spielzeit gebastelt. Besonderen Handlungsbedarf hat der HSV, der eine Verkleinerung des Gehaltsetats anstrebt und einen personellen Umbruch in Gang bringen will – mal wieder (der Westen). Mit Transfergerüchten hat es der Vertikalpass nicht so und erinnert an die wilden Spekulationen aus dem VfB-Transfersommer 2009 als Ersatz für Mario Gomez gesucht wurde. Um sich dann doch ein paar aktuell im Umlauf befindlichen Namen zu widmen.

7. Jetzt schon an die kommende Saison denken, kann nicht schaden. Dauerkartenpreise sind ein Dauerthema. Folgerichtig haben die Ruhrnachrichten die Preise der kommenden Saison verglichen und machen auf mitunter nicht gerade dezente Veränderungen aufmerksam.

8. Die letzten DFB-Länderspiele der Herren vor der Sommerpause stehen an. Die Kernfrage: Wie motiviert ist der nicht ganz so stark besetzte Kader (SZ). Und ganz wichtig: der Markenkern der Nationalmannschaft wurde um ein weiteres Element erweitert – man firmiert jetzt auch offiziell als „Die Mannschaft“. Das Designtagebuch analysiert „Die Mannschaft“, Michael Rosentritt fragt, ob das nötig war (Tagesspiegel).

9. Brasilien ist fußballverrückt. Neymar ist der nationale Fußballheiland. Die ganze Fixierung verdeutlicht der Bericht des Tagesspiegels über die Rezeption des Champions League-Finals, das ganz im Zeichen Neymars stand. Nach ihm kommt lange nichts. Das spürt vor allem der Frauenfußball und dessen bekanntestes Gesicht Marta. Die mehrfache Weltfußballerin findet seit Jahren keinen Klub der dauerhaft den Spielbetrieb aufrecht erhalten kann – in einem Fall wurde die Frauenabteilung bei Santos aufgelöst, weil die Herren um Neymar den nationalen Titel holten und damit die Gehälter stiegen – alles eine Frage der Prioritäten (the Atlantic).

10. Kommen wir zur Wirtschaft: Manch ein Vereinsboss in Liga 2 und 3 beschwert sich regelmäßig über die dürftige Einnahmensituation und Probleme bei der Sponsorensuche. Im Vergleich zu anderen Sportarten, befinden sich Fußballvereine dennoch in einer komfortablen Situation – der Strahlkraft des Fußballs sei Dank. Die Welt zeigt das große Gefälle zwischen Fußball und anderen Sportarten auf.

11. Ich bin leicht zu haben. Man werfe Musik, Fußball und Gesellschaft zusammen und schon hat man einen Platz in der Link11 sicher. Verdientermaßen. In Bed With Maradona hat sich New York vorgenommen und liefert einen bunten Strauss von Texten mit angekoppeltem Soundtrack. Matthäus und Beckenbauer, Pelé, Henry, the Strokes, die Beastie Boys – alle sind sie da. Und auch die erste USA-Reise von Real Madrid in den 1920ern findet Erwähnung. Meine Meinung: muss man gelesen und gehört haben!

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