#Link11: Jetzt springt der Affe ins Wasser

Aus Gründen ziehe ich hier nicht „die Wochen der Wahrheit“ heran oder sonst eine abgegriffene Metapher dafür, dass es sich um die entscheidende Saisonphase handelt. Trotz der obskuren Wortwahl sollte sich dem Leser erschließen, was gemeint ist. Es stehen Spiele vor der Tür, die über die nähere Zukunft von Vereinen und ihren Funktionsträgern entscheiden. Ein normaler Vorgang im Fußball, aber in den letzten Wochen der Saison scheint sich das Ganze nochmal zu verdichten. Das nächste Spiel kann vorentscheidend darüber sein, ob die Saison erfolgreich oder vermurkst abgeschlossen wird. Heute ist der FC Bayern dran. Fortsetzung mit anderen Protagonisten im Abstiegskampf der Bundesliga am Wochenende.

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1. Es geht um Alles und was macht der Bayern-Trainer in der PK? Gelassenheit versprühen und gar das Spiel gegen Porto kleinreden – so sah es Thomas Hummel von der SZ. Worauf es im Viertelfinalrückspiel ankommt, fasst Oli Fritsch (Zeit) zusammen. Und warum wird eigentlich nicht über die Personalie Pep diskutiert, fragt Stefan Osterhaus und macht eine Bayern-Schwäche gegen große Gegner aus. Wie schon vor einem Jahr gegen Real – der Tagesanzeiger erinnert an das Ausscheiden 2014 und erklärt Pep zum Würzmeister.

2. Immerfort wird über die Bayern und ihre Aufholjagd gesprochen, die Verletzungssorgen, die Spannungen. Kann vielleicht auch jemand mal für einen Moment an den FC Porto denken? Javier Cáceres widmet sich Portos Stürmer Jackson Martinez und liefert als Beweis seiner Gnadenlosigkeit (vor dem Tor) ein Zitat:

Ich riss den Puppen meiner kleinen Schwestern die Köpfe ab und hatte einen formidablen Ball.

3. Der HSV. Spielt noch Bundesliga hat sich aber im Laufe der Saison ins Abseits manövriert und grüßt inzwischen vom Tabellenende. Der Umbruch wurde begonnen, aber verpasst, die Umwandlung des e.V. in eine AG hat nicht gefruchtet und es regiert weiterhin die Eitelkeit in der Führungsetage, meint Ned Fuller. Der begonnene Umbruch war einzig und allein auf die kommende Spielzeit mit einem Trainer Thomas Tuchel ausgerichtet und nicht auf diese Saison. Die Vereinsführung hat sich verspekuliert und nun steht der HSV am Abgrund (Zwergenwerke).

4. So nachvollziehbar die Nachfolge von Thomas Tuchel auf Jürgen Klopp erscheinen mag – bei genauerer Betrachtung sind die beiden Trainer grundverschieden. Die Zeit attestiert dem kommenden Dortmunder Übungsleiter Anpassungsfähigkeit und einen randvollen Werkzeugkasten. Gänzlich frei von sachlichen Betrachtungen und dem analytischen Für und Wider ist Micky Beisenherzs Abschiedsbrief an Kloppo (stern).

5. Erstmal Emotionenpause machen. Juristerei ist dafür ein geeignetes Thema. Wegen fehlender Gesetzgebung ist der Wettmarkt in Deutschland eine Grauzone. Bis alles geregelt ist, berufen sich die Anbieter auf EU-Recht und positionieren sich im boomenden Markt. WDR Sport inside über die rechtliche Lage und die Regeln der DFL. Im Bereich der Spielerberater setzt der DFB momentan die neuen Vorgaben der Fifa um, die eine Regelung auf nationaler Ebene vorsehen. Eine der großen deutschen Agenturen für Spielervermarktung versucht derzeit jedoch, eine einstweilige Verfügung dagegen zu erwirken (FAZ).

6. Gibt es in der Nürnberger Fanszene Crystal-Konsumenten? Die Frage ist erlaubt. Sollte man solcherlei Gerüchte auf einem Banner im Stadion verewigen, um damit die Nürnberger Fans zu verhöhnen? Erwartet man eine solche Aktion auf Sankt Pauli? Fanzeit fasst das Geschehen zusammen, das Nürnberger Ultra-Magazin Ya Basta mit einem differenzierten Kommentar als Replik.

7. Hadern. So lässt sich die Gemütslage in Frankfurt derzeit beschreiben. Der einzige Garant für Tore, Alex Meier, ist lange verletzt und es ist unklar, wann und wie er zurückkommt (Blog-G). Einher damit gehen schwache Ergebnisse, aber die gab es auch schon in den Vorjahren mit anderem Personal in ähnlichen Situationen. Ist die von oben verordnete Mittelmäßigkeit Schuld, fragt das Fußball WatchBlog?

8. Der von Martin Kind geschätzte Tayfun Korkut ist nicht mehr Trainer von Hannover 96. Fast einen ganzen Tag konnte man gestern die wilden Mutmaßungen, Gerüchte, persönliche Vorlieben und Abneigungen mal wieder verfolgen. Ein wiederkehrendes Schauspiel. Neu-Trainer ist Michael Frontzeck – erstmal bis zum Saisonende. Die SZ fasst die Trainersituation zusammen. Die Arbeit von Tayfun Korkut aus Fansicht lässt man in einem ausführlichen Wortwechsel bei niemals allein Revue passieren.

9. Gleichzeitig gehen Verein und Fans wieder einen Schritt aufeinander zu. In einem mit der Fanszene abgestimmten Statement gelobt der Verein Besserung, gesteht Fehler ein und hält Grundregeln im Umgang miteinander, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, fest. Die rote Kurve geht auf das Statement ein und ruft zur Rückkehr ins Hannoveraner Stadion auf. Nicht alle Fangruppen fühlen sich von den Statements abgeholt (die Roten Mädels).

10. Nach dem prägenden Bayerntorhüter befragt, würden viele wohl sofort an Sepp Maier oder Oliver Kahn denken. Oder vielleicht doch an Jean-Marie Pfaff? Für Alex Feuerherdt bleibt der Belgier der Mann zwischen den Pfosten der Münchner schlechthin. Das liegt an der Bodenständigkeit des Torhüters und an einigen Schlüsselerlebnissen – z.B. dem dramatischen Elfmeterschießen gegen PAOK Saloniki, das der Autor damals im Stadion verfolgte. Eine Hommage.

11. Der Knacks. Steven Gerrard ist mit Liverpool auf Abschiedstournee. Wo er in den Vorjahren die Mannschaft zu tragen schien, sind es nun seine Mitspieler. Etwas ist kaputt gegangen zwischen Steven Gerrard, dem Fußball und Liverpool. Cavanis Friseur macht seinen tragischen Fehler im Meisterschaftsendspurt der vergangenen Saison verantwortlich. Die Lichtgestalt wurde mit Spott überzogen und hat sich davon nicht mehr erholt.

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[…] was mir fehlt, wenn ich zurückdenke: weniger der Geruch des Rasens als vielmehr der Geruch in der Kabine. Und das Leben in der Kabine. Diese ganze Mischung, diese besondere Welt, dieses Gefühl zusammen mit dem Team.

Kabinenduft: beschreibt der Tagesanzeiger anschaulich.

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