Es musste ja soweit kommen. Eine Link11, die voller Beiträge zu Transfers und Vertragsverhandlungen ist. Done Deal? Fee agreed? Alle BVB-Spieler zu Manchester United? Fjørtoft auf Autopilot? „Bild erfuhr…“? Nein, natürlich nicht so! Dennoch behandle ich den „Skandal“-Transfer von Davie Selke, die Nicht-Transfers des Mats Hummels (Das klingt nach einem brauchbaren Buchtitel!), neue DFB-Regeln für gierige Spielerberater, den Selbst-Transfer des Hamburger Transferbeauftragten Knäbel, die Beharrlichkeit des Heinz Müller und die Mutter aller halbseidenen Transfers: Neymar. Zur Auflockerung gibt es Aprilscherze von den 11 Freunden, die das Lack-Fass am 1. April sehr zu meiner Freude mal wieder extra weit geöffnet hatten.
1. Davie Selke verlässt Werder Bremen. In Richtung RB Leipzig. Obwohl er noch vor Monaten seine Liebe zum aktuellen Arbeitgeber beteuert hatte. „Egal welche Liga, Hauptsache das Geld stimmt?“ „Warum gibt Werder sein größtes Talent so bereitwillig ab?“ Was wie die richtige Ausganssituation für Shitstorms und Debatten biblischen Ausmaßes klingt… ist auch genau das. Alex Raack nennt gute Gründe für den Transfer und weiß, warum er eine so massive Belastung für die Egos mancher Werder Fans ist (11 Freunde). Der Werderblog kann mit Fan-Hass nichts anfangen und mahnt Grün-weiß zur Ruhe. Dass der Wechsel zu einem Zweitligisten für Selke ein sportlicher Gewinn sein kann, aber keineswegs muss, schreibt der Rotebrauseblogger. Während RB zuletzt vielfach (mediale) Unterstützung wegen der erlebten Schmähungen erfuhr, wurden gestern Erinnerungen an Carlos Eduardo und 1899 Hoffenheim wach. Wirklich verstehen konnten den Transfer offenbar die Wenigsten.
Machmal muss man einen Schritt zurück machen, um auf der Stelle zu treten #Selke #RBL
— Alexander Bonengel (@Sky_AlexB) 1. April 2015
2. Borussia Dortmund empfängt Bayern München. Was wie die richtige Paarung für aufregenden Spitzenfußball klingt, ist in dieser Auflage eine eher triste Angelegenheit. Die uninteressante Tabellenkonstellation und zahlreiche Verletzungen auf beiden Seiten stehen vor der Partie im Fokus. Während der BVB wie gewohnt auf dem Zahnfleisch geht, beraubt den Rekordmeister vor allem David Alabas Ausfall wichtiger Fähigkeiten (Spiegel). Favorit ist der FC Bayern trotzdem – sind die Dauerschlagzeilen (Any Given Weekend) und das Social Media Marketing (Deutsche Welle) rund um die Borussia derzeit doch wesentlich spannender, als ihr Spiel. Für Schlagzeilen (der besonders unschönen Sorte) sorgte aber auch Jerome Boateng (Welt).
Gerade auf Krücken bei Doc Müller-Wohlfahrt angekommen @David_Alaba #FCB @SkySportNewsHD pic.twitter.com/Ehkn08O6zq — Torben Hoffmann (@Sky_Torben) 1. April 2015
3. Am 1. April ist das neue DFB-Reglement für Spielervermittlung in Kraft getreten. Es soll für mehr Transparenz bei Transfers und Vertragsverlängerungen sorgen und schafft bislang bestehende Spielerberater-Lizenzen ab. Was das bedeutet und wie es funktioniert, erklärt Fussball-Geld.
4. Apropos Transparenz: Im Zuge des von der spanischen Steuerbehörde untersuchten Transfers von Neymar zum FC Barcelona wurden nicht weniger als 13 Verträge zwischen diversen beteiligten Parteien unterzeichnet. Diana Uzum hat zusammengefasst, wer da nun wen bezahlt hat und erklärt, wo die gesuchten Steuermillionen möglicherweise zu finden sind.
5. Katar ist wieder einmal durch die leichte Ungleichbehandlung der Gesellschaftsklassen zum Thema geworden. So sollen zahlreiche Baustellenarbeiter zwecks Aufstellung eines Weltrekordes zur Teilnahme an einem Halbmarathon gezwungen worden sein. In Sandalen und Arbeitsschuhen. Ich lasse das mal so stehen (FAZ). Fußballerisch setzte Katar derweil ein positives Ausrufezeichen (Sport 1).
6. Der Rechtsstreit um Heinz Müllers Vertrag bei Mainz 05 könnte ein neues Zeitalter im deutschen Profifußball einläuten. Allerdings eines, das wir alle nicht erleben wollen, meint Horst Heldt (Sky). Müllers Vorwürfe gegen Thomas Tuchel schmettert Mainz‘ Manager Heidel derweil als ruchlose Prozessstrategie des Rentners Torhüters ab (nullfünf MixedZone).
7. Pegida, Ukip, Front National, Svoboda. Europa erlebt eine beängstigende Renaissance des Rechtsextremismus und der kruden nationalistischen Ideen. Das ist auch im Fußball spürbar, schreibt Johannes David (These Football Times). Besonders bedenklich sei jedoch nicht der Anstieg rechtsradikaler Aktivitäten rund um den Fußball, sondern die Verstrickung gefährlicher Hooligans mit ihren Gegenparts in der Politik.
8. Steffi Jones wird die nächste Trainerin der deutschen Fußball-Nationalmannschaft (der Frauen). Für Michael Horeni nicht nur ein Anlass zur Freude. Er kritisiert, eine so strenge Geschlechtertrennung wie beim DFB gebe es sonst nur im Iran (FAZ).
9. Gestern war der 1. April. Der Tag, der vermutlich Paarungszeit und zugleich zweiter Geburtstag eines jeden 11 Freunde Redakteurs ist. Und die Herren lieferten. Nämlich die 10 aufsehenerregendsten Aprilscherze der Fußballgeschichte. Danach brachen sie noch kurz den Allzeit-Highscore im beliebten Spiel „Schlechte Wortwitze mit Spielernamen„. Soll ich die fälligen Strafkästen verhängen oder macht ihr das?
10. England ist seit gefühlten 10 Jahren auf der Suche nach einem holding midfielder defensiven Mittelfeldspieler. Da haben sie etwas mit Manchester United gemeinsam. Dabei haben beide doch einen, der ohnehin nicht tot zu kriegen ist. Und noch dazu unterschätzt wird. Andy Mitten über Michael Carricks Karriere im Schatten Anderer und warum man ihm trotz seines gesetzten Alters mehr zutrauen sollte (ESPN).
If Carrick plays at Euro 2016, he will have had the longest England career of any outfield player since Stanley Matthews.
— Richard Jolly (@RichJolly) 31. März 2015
11. Was durch Länderspiele und das tägliche Tuchel-Gerücht fast in Vergessenheit geriet: Nachdem der HSV zuletzt unter Zinnbauer und seinen Vorgängern oft wirkte, als trainiere er unter der Woche gar keinen Fußball mehr, hat der HSV nun jemanden zum Coach gemacht, der seit 15 Jahren unter der Woche nicht mehr trainiert hat. Das klingt logisch, ist aber ein großes Risiko. Herr Knäbel steht unmittelbar vor der ersten Bewährungsprobe und Sascha Rebiger harrt der Dinge, die da kommen (140+).
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