#Link11: Die Nerven liegen blank

Die Trainer der Bundesliga fanden in der jüngeren Vergangenheit nur warme Worte füreinander. Doch damit ist jetzt Schluss. Streit und Missgunst, wohin man blickt! Die #Link11 berichtet von bizarren Streits und Newcomern, die sich über alteingesessene Klubs lustig machen. Dazu gibt es alle wichtigen und unwichtigen Geschichten des 28. Bundesliga-Spieltags.

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1. Fangen wir mit dem chronologisch jüngsten Spiel an: Werder Bremen besiegt Hannover 96 dank einem Last-Minute-Tor mit 2:1. Vert et blanc freut sich über einen Sieg im Abstiegskampf, tritt aber auch auf die Euphoriebremse. Marcus Bark (Sportschau) analysiert: Die Hannoveraner Krise erreicht jetzt auch das eigene Stadion.

2. In Hamburg verfinstern sich nach dem 1:3 gegen Borussia Mönchengladbach die Mienen. Ulrich Hartmann (Süddeutsche) kreidet dem HSV an, das Tempo nach der eigenen Führung nicht hoch gehalten zu haben. Sascha Rebiger (140+) ist sich sicher, dass sein HSV absteigen wird. Ich habe das Spiel für die 11Freunde analysiert. Zu allem Überfluss droht den Hamburgern eine empfindliche Strafe, nachdem Fans vor dem Spiel den Gästeblock gestürmt haben (siehe Spiegel Online). Für Gladbach-Fans gab es eine weitere gute Nachricht: Andre Hahn wechselt zur kommenden Saison zu den Fohlen (siehe DerWesten).

3. Ich gebe offen zu, ich habe den Streit zwischen Verbeek und Streich nicht ganz verstanden. So richtig klar ist ohnehin nicht, was genau der Auslöser für ihren Zank war. Was klar ist: Verbeek kündigte Streich die Kollegenschaft und blieb der Pressekonferenz fern. Die schriftliche Zusammenfassung gibt es bei den Ruhrnachrichten, die bildliche beim kicker und Verbeeks Wutrede im Wortlaut bei Spiegel Online. Streich legt nach der Partie nach und behauptet, Verbeek wolle seinen Ruf ruinieren (siehe Spox). Die Clubfans-United stilisieren Verbeek zum Gerechtigkeitsfanatiker hoch. Vor dem Spiel stürmten FCN-Fans das Lokal der Freiburger Anhänger, dabei gab es einige Verletzte. Der SWR berichtet. Fußball gespielt wurde übrigens auch, Freiburg gewann mit 3:2.

4. Samstagnachmittag gab es eine echte Überraschung: Bayern spielte nur Unentschieden gegen Hoffenheim! Miasanrot sah ein munteres Trainingsspielchen des Meisters. Bittere Nachricht: Thiago fällt mit einem Innenbandteilriss im rechten Knie aus (siehe DerBayernBlog). Der Wolfsblog meint, die Fans haben den VfL zum 2:1-Erfolg über Frankfurt gebrüllt. Eintracht Inside sieht die Schuld eher beim Schiedsrichter. Goldmann saxt ist sich sicher: Das war’s für den VfB Stuttgart, der Klub steigt nach dem 2:3 gegen Borussia Dortmund ab (hatten wir das nicht schon beim HSV?). In Leverkusen steht Sami Hyypiä nach dem 1:1 gegen Braunschweig vor dem Aus, spätestens im Sommer müsse er wahrscheinlich gehen, schreibt Stefan Klüttermann (RP Online). Mainz ist nach dem 3:0 gegen Augsburg auf Europapokal-Kurs

5. Last but not least: Schalke gewann am Freitagabend mit 2:0 gegen Hertha BSC. Unter Flutlicht wartet weiter auf den Einbruch der Schalker, der nicht kommen will. Sebastian Wegmann darf als Gastblogger beim Königsblog einen langen Spielbericht verfassen. Kai Butterweck (Indirekter Freistoß) stellt in seiner Presseschau fest: Hertha BSC ist „mittendrin, aber nicht dabei“.

6. Nach dem Spieltag stellt Peter Penders (FAZ) fest: Die Liga ist alles andere als langweilig! Selbst im Abstiegskampf werde ansprechender Fußball gespielt. Lars Wallrodt (Welt Online) ist genau anderer Meinung und sagt, noch nie hätten so viele Klubs den Abstieg verdient wie in dieser Saison. Thomas Kilchenstein (Frankfurter Rundschau) sieht hingegen die Nerven bei so einigen Bundesliga-Akteuren blankliegen.

7. In der zweiten Liga passiert etwas, das lange Zeit für unmöglich gehalten wurde: Der SC Paderborn ist auf dem besten Wege, in die erste Liga aufzusteigen! Die Konkurrenz spielt für die Westfalen (siehe kicker). In England heißt der große Gewinner des Spieltags Liverpool (kicker), während in Italien die Siegesserie von Juventus Turin zu Ende gegangen ist (kicker).

8. In Deutschland sind die Bayern bereits die finanzielle Nummer Eins. Lars Wallrodt und Julien Wolff (Welt Online) rechnen vor, dass sie bald auch in Europa der finanzstärkste Klub sein werden.

9. Die Nationenliga schlägt noch immer ihre Wellen. DFB-Präsident Niersbach stellt im Interview mit Michael Horeni (FAZ) klar, dass er kein Freund der Idee ist. Auch im ZDF Sportstudio äußerte er diese Bedenken. Andreas Rüttenauer (taz) hält dem entgegen, dass Niersbach sehr genau weiß, wie sehr der DFB von der Idee profitiert.

10. „Big Data“ ist eins der Buzzwörter unserer Zeit. Dave Lee (BBC) beschäftigt sich mit der Frage, wie Zahlen und Daten den Fußball verändern. Werden in Zukunft Zahlennerds und keine Ex-Profis die Bundesliga-Klubs trainieren?

11. Horst Ehrmanntraut kann auf eine bewegte Karriere zurückschauen – nicht jeder kann von sich behaupten, er hätte beinahe Carsten Jancker nach Meppen geholt. Jens Kirschneck (11Freunde) hat mit ihm über alte und neue Geschichten gesprochen.

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Auch über das Wochenende führte Ultrapeinlich die Klick-Charts an.

Field Reporter

Da lache ich ja. Sie wissen gar nicht, in welcher Liga sie spielen, haben hundert Millionen Schulden und wollen nach Augsburg kommen und uns die Spieler wegkaufen. Da bin ich ganz entspannt.

Markus Weinzierl hat nur Spott übrig für das Gerücht, der HSV wolle Augsburgs Ostrzolek kaufen (via Fussballer reden viel)

Mixed Zone:

Für Süchtige: Das Panini-Album zur WM ist da! Siehe Fritten, Fußball & Bier. + + + Für Nostalgiker: Deutschland bekommt es bei der WM gleich mit zwei Ex-Bundestrainern zu tun. Jürgen Klinsmann hat Berti Voigts als Berater der US-Nationalmannschaft engagiert (siehe FAZ). + + + Für viel Geld: MSV-Keeper Ratajczak hat Karten für die „Drei ???“ gekauft. Blöd nur, dass er an dem Tag spielen muss. Nun ist er sie an einen anderen Fußballer losgeworden (siehe Reviersport). + + + Für Gewinner: Turbine Potsdam und Titelverteidiger VfL Wolfsburg qualifizieren sich für das Champions-League-Halbfinale (siehe Spiegel Online). Ein gutes Omen für die Herren von Borussia Dortmund und Bayern München? + + + Für alle Fälle: Japan meldet sich bereit, 2022 zu übernehmen, sollte Katar die WM entzogen werden (siehe Spiegel Online). + + + Trauer: In Schweden stirbt ein Fan bei Auseinandersetzungen vor einem Spiel (siehe Spiegel Online).

1 Kommentar » Schreibe einen Kommentar

  1. Wären das Financial Fair Play bereits Pflicht, wären die Bayern wohl schon viel weiter als die Top-Clubs in Europa. Aber es wird wohl in den nächsten 5-10 Jahren einen Wechsel auch in Europa geben. Die Bundesliga wird auf jeden Fall eine der 3 stärksten Ligen werden und die Top-Spieler werden in der Bundeslia spielen Dabei werden nicht alle zum FCB wechseln, sondern auch in der Tabelle werden die Plätze 2-10 interessant.

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