Für einen kurzen Moment hatte Fußballdeutschland (natürlich mit Ausnahme der Anhänger des Rekordmeisters) die Hoffnung, dass die Bayern im DFB-Pokal stolpern würden. Zwar trat der vorzeitige Meister des Bundesligajahrgangs 12/13 mal wieder mehr als überzeugend auf, dennoch schürte ein Diego-Tor kurz vor der Pause ein kleines Feuerchen im Herzen des Außenseiterfans. 2:1 stand es für Bayern und Wolfsburg war immerhin mehrfach in der Nähe des bayrischen Tors aufgetaucht.
„Wehe wenn man die Bayern reizt“, titelte jedoch die SZ heute im Sportteil und man ahnt wie alles endete. Aus einem ordentlichen Auftritt des Hecking-Teams wurde doch noch ein Debakel. Erst erhöhte Xerdan Shaqiri auf 3:1, dann betrieb Mario Gomez mit einem lupenreinen 6-Minuten-Hattrick Werbung für die zuletzt etwas schmale Brust des Stürmers. Die Chancen auf einen Einsatz gegen Barcelona dürften durch diesen Auftritt und den Ausfall seines Kontrahenten Mandzukic wieder besser stehen.
Medien begeistert von Bayern, Shaqiri und Gomez
Wenig zu mäkeln hat die gesamte deutsche Sportpresse am Sieg der Bayern gegen Wolfsburg und deren Einzug ins Pokalfinale. Bayern „locker ins Endspiel“ titelt Maik Rosner (FR), „nicht zu stoppen“ sind die Bayern, meint Christian Eichler (FAZ) und unheimlich überlegen sah Sebastian Winter (Spiegel Online) die Münchner.
„Shaqiri versenkt Wolfsburg“ (taz) mit einem Tor und drei Vorlagen und „attackiert“ (AZ) die Stammelf mit seiner Leistung. Derweil muss Mario Gomez „ein bisschen Mandzukic sein“, so Julien Wolff (Welt) und erklärt warum Gomez gegen Barcelona auflaufen könnte.
Hauptgrund ist seine Einstellung. Obwohl der Nationalspieler zuletzt wenig spielte, arbeitet er im Training hart. Trainer Jupp Heynckes honoriert das und setzt wohl auf Gomez‘ Erfahrung in der Champions League: Mit zwölf Treffern war er in der vergangenen Spielzeit zweitbester Torschütze, hinter Barcelonas Superstars Lionel Messi.
Fußball in Belfast
Der Spielbeobachter war in Belfast und berichtet von schiefen Fußballplätzen, Kindern, die nur während eines Fußballspiels Kneipen besuchen dürfen, dem immer noch schwelenden politisch-religiösen Konflikt in der Stadt und von der schönsten Nebensache der Welt. Dem Fußball.
Unsere erste Begegnung mit Fußball findet auf der Shankill Road statt, der bekanntesten protestantischen Straße im Westen Belfast. Einige Häuserblocks entfernt von einem großen Wandbild zu Ehren des nordirischen Rekordmeisters Linfield FC, trinken wir ein Bier in einem Pub, der sich Northern Ireland Supporters Club nennt. Nicht nur die Adresse, auch der Name verrät schon, welche Gesinnung hier vertreten wird – republikanische Nordiren tränken ihr Bier kaum in einer Lokalität, die die nordirische Nationalmannschaft unterstützt.
Zitat des Tages
In Hebrew, the words “supporter” and “love” are very similar. It’s not a coincidence.
Ouriel Daskal über ein wichtiges Element im Fußball (Soccerissue)
Nationalmannschaft der Philippinen
Jan Christian Müller (FR) porträtiert den Nationaltrainer der Philippinen Michael Weiß, der in der Bundesliga auf der Suche nach potenziellen Spielern ist. Von den es mehr als gedacht gibt.
Nur allzu gern hätte Weiß auch David Alaba von Bayern München im Kader. Der in Wien geborene Sohn einer Philippinin und eines Nigerianers ist „die größte Granate, die uns durch die Lappen gegangen ist“, ärgert sich Weiß. Scout Schunk bedauert die Entscheidung des Toptalents zwar auch, kann sie aber gut verstehen.
FIFA-Reform Fake
Oliver Fritsch (ZEIT online) beleuchtet die FIFA-Reform und kommt zum Schluss, dass es sich um einen Fake handelt. Jetzt sollen Schweizer Politiker und das FBI helfen.
„Die Reform der Fifa ist eine große Enttäuschung“, sagt Büchel heute. Nach anderthalb Jahren sei von den angekündigten Plänen so gut wie nichts geblieben. Letztes Indiz: Ende März lehnte das Exekutivkomitee Pieths Sieben-Punkte-Programm ab. Das sah etwa Alters- und Amtszeitbegrenzungen vor, einen Integritätscheck durch externe Experten und die Offenlegung der Gehälter und Boni.
National
Der BFC Germania Tempelhof 88 wird 125 und Klaus Wowereit kommt nicht zum Gratulieren. Daniel Stolpe (Tagesspiegel) berichtet von Deutschlands ältesten Fußballclub.
Das Innenministerium weist Vorwürfe des Augsburger Präsidenten Walther Seinsch zurück (Augsburger Allgemeine).
Lars vom Werderblog vergleicht Zitate von Klaus Allofs über die Erwartungshaltung in Bremen. Damals und heute.
International
Millwall-Anhänger prügeln sich mit Millwall-Anhängern (Focus).
Vieles konzentriert sich in Tottenham auf Gareth Bale. Dabei vergisst man schnell die Rolle von Aaron Lennon. Amit Singh (Squawka) über die Bedeutung des Mittelfeldspielers.
Manchester United sind die Könige des Social Media, so Sporting Intelligence.
Hausgemachtes
Collinas Erben saßen gestern zusammen und werden wohl in den nächsten 1-2 Tagen veröffentlichen.
Mediathek
Der Flatterball-Podcast geht in Runde 120.
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Ein Bericht der Irish Times über die Bundesliga und deren Rolle in der Champions League und das liebe Geld.
Sammelsurium
Schreib zu jedem Buchstaben ein Wort. P = __________________ – Vorschläge?
Maggie Thatcher wird von der Merseyside verabschiedet. Warum kann man auch bei Titus Chalk (11 Freunde) nachlesen.
Vor dem Spiel der Bayern in Hannover wird es eine Typisierungsaktion geben (Fernglas FCB).
96-Fans aus verschiedenen Bereichen der Fanszene haben sich zu „Fanszene hilft“ zusammengeschlossen. Bei der ersten geplanten Aktion unterstützt die Initiative das Norddeutsche Knochenmark- und Stammzellspender-Register (NKR) gegen Blutkrebs.
Ex-Werder-Spieler Carlos Alberto wurde des Dopings überführt (RP).
Rausschmeißer
Hust.
Der HSV wurde 1887 gegründet…
Da gibt es wohl unterschiedliche Meinungen zu. Was war denn da los in der Tagesspiegel-Redaktion – ich habs ehrlich gesagt nicht überprüft.
Hier ein Kommentar beim Tagesspiegel: